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Erzieherin sein bedeutet..

Meine Kita, 1-2012, S.40-43 - Konzept-e

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42 | frau im berufBritta Keck, 23,arbeitet als <strong>Erzieherin</strong> imKinderhaus Bärcheninseldes Kind e.V. in Stuttgart.➤ Mein schönstes Erlebnis in der Kita war, als ich die erstenEntwicklungsschritte von meinem ersten Bezugskindmitverfolgen konnte. Man wächst miteinander und sieht irgendwannein dreijähriges Kind, dessen Entwicklung manbegleitet hat.➤ Mein Beruf in drei Worten: Stress, Geborgenheit, Freude➤ Mein Tipp an angehende <strong>Erzieherin</strong>nen: So viele Praktikawie möglich in unterschiedlichen Bereichen machen.Das Berufsfeld des Erziehers ist so umfangreich und vielfältig,dass es sich lohnt in viele unterschiedliche Feldereinen Einblick zu bekommen. Aber auch die Bezahlungist wichtig und man sollte sich nicht unterbezahlen lassenund daher auf die Tarife achten.Spielerischfördernmit Duden➤ Ich wünsche mir, dass in der Kita noch mehr nichtdeutscheMuttersprachler zum Einsatz kommen, da einezweite Sprache immer eine Bereicherung für Kinder ist.„Es ist spannend, Kinder vonAnfang an zu begleiten.“➤ Ich bin <strong>Erzieherin</strong>, weil im Kindergarten schondie Grundbausteine für das lebenslange Lernengelegt werden und ich die Kinder dabei von Anfangan unterstützen und begleiten kann. Das istspannend. Und man bekommt von den Kindernauch viel zurück.➤ Wenn ich nicht <strong>Erzieherin</strong> wäre, wäre ich Innenarchitektin.Aber oft lässt sich das Räume gestaltenauch gut in der Kita umsetzen.➤ <strong>Erzieherin</strong> <strong>sein</strong> <strong>bedeutet</strong> heute Kinder zu verstehen,zu begleiten und zu fördern. Man hat oftnoch das Bild vom „Betreuen“ im Kopf, aber inzwischenist es viel mehr.➤ Ich liebe an diesem Beruf, dass man eine Artgroße Familie ist und alles sehr persönlich ist.Einfühlungsvermögen, Offenheit und der liebevolleUmgang miteinander sind die Grundlagenund sie lassen den familiären Eindruck entstehen.➤ Als <strong>Erzieherin</strong> braucht man starke Nerven, eingroßes Selbstbewusst<strong>sein</strong> – auch den Eltern gegenüber–, Empathie, ein gutes Selbstmanagement,Flexibilität, Kommunikationsbereitschaft,um Absprachen mit Kollegen zu treffen und Freudeim Umgang mit den Kindern.➤ Ich wäre noch glücklicher in meinem Beruf,wenn der Personalschlüssel immer stimmenwürde. Unterbesetzung kommt aus Krankheitsgründenleider sehr häufig vor und man muss unglaublichbelastbar <strong>sein</strong>, um die Arbeit von vielenanderen Kollegen mit aufzufangen.➤ Die Ausbildung sollte in Zukunft noch mehrAnerkennung bekommen. Ich hatte eine tolleAusbildung, habe aber oft das Gefühl, dass derErzieherberuf nicht richtig wahrgenommen wird.Mit einer Hochschulausbildung würden sicherlichviele Menschen unserer Arbeit mehr Wertschätzungentgegenbringen.➤ Besonders anstrengend in meinem Job ist,alle Aufgaben in der vorgegebenen Zeit zu koordinieren.Leider ist die Zeit häufig zu knapp undso steht man ständig unter dem Druck, gute Arbeitam Kind zu leisten und gleichzeitig <strong>sein</strong>enAufgaben nachzukommen.➤ Wenn ich fachlichen Rat brauche, wende ichmich an meine Kollegen. Ich habe das Glück ineinem sehr großen Haus zu arbeiten, in dem sichfür ganz unterschiedliche Fragen viele Ansprechpartnerfinden, die einem weiterhelfen können.Foto: Privat➤ Kinder fördern und begleiten heißt, sie genau zu kennenund über ihre Interessen und Themen Bescheid zuwissen. Gemeinsam mit ihnen an diesen Themen zu arbeitenund in Projekten ihre Ideen umzusetzen. Man mussauch selbst kreativ <strong>sein</strong>, Impulse geben und einschätzenkönnen, wann Kinder Hilfe brauchen oder vielleicht unterfordertsind.➤ Bei meiner Arbeit lege ich besonderen Wert auf höflichenund wertschätzenden Umgang miteinander unddarauf, das kindliche Bedürfnis nach Körperkontakt zustillen, das häufig wichtiger ist als Projekte oder Alltagstätigkeiten.Und auf Teamgeist kommt es an: gemeinsamEntscheidungen treffen, sich aufeinander verlassen könnenund gegenseitig die Arbeit erleichtern.➤ Ich werde meinen Job so lange ausüben, bis ich dasGefühl habe, auch noch in einen anderen Bereich des Erzieherberuf<strong>sein</strong>en Einblick bekommen zu wollen.➤ Wenn ich Bildungspolitikerin wäre, würde ich mehrGeld in die Einrichtungen, das Material und die Ausstattunginvestieren, aber auch in Fort- und Weiterbildungen,damit alle auf dem neuesten Stand arbeiten können.Zudem sollten mehr Erzieher als „Springer“ zur Verfügungstehen, um die Personallücken zu füllen. Nur so kann qualitativhochwertige Arbeit gewährleistet werden.Darüber hinaus würde ich Kitas für Kinder mit Entwicklungsverzögerung,körperlicher oder geistiger Behinderungabschaffen. Die Kinder sollten in gemischten Kitasbetreut werden, um nicht isoliert aufzuwachsen. Das setztvoraus, dass ausreichend Erzieher, Therapeuten und Sozialpädagogenvorhanden sind, so dass diese Kinder vonAnfang an in die Gesellschaft integriert werden könnenund unsere Gesellschaft Unterschiedlichkeit von Anfangan kennen, wertschätzen und akzeptieren lernt.• 160 Seiten, gebunden• ISBN 978-3-411-73752-9• 192 Seiten, gebunden• ISBN 978-3-411-73751-2• 144 Seiten, gebunden• ISBN 978-3-411-80832-8Jeweils: 14,95 € (D); 15,40 € (A)www.duden.de/kinderbuch

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