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Wie eine Landkarte entsteht

Zusammenfassung Martin undJonas - Schultipps - von ...

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Zusammenfassung zum Thema „<strong>Wie</strong> <strong>eine</strong> <strong>Landkarte</strong> <strong>entsteht</strong>“Von Martin Zbinden und Jonas Hubacher14. Hörner von HandEine senkrechte Wand von 300 Metern Höhe braucht in der Karte, also in der senkrechten Projektion,theoretisch k<strong>eine</strong>n Platz. Sie ist aber andererseits topographisch so wichtig, dass für die Karteunbedingt nach <strong>eine</strong>r Lösung gesucht werden muss. Seit den Zeiten Dufours werden die Fels- undGeröllgebiete auf den Schweizer Karten mit besonderer Sorgfalt behandelt.Mit Hilfe von Schraffen stellt der dafür ausgebildete Kartograph die Formen und Strukturen dar. Aufder Glasplatte ist als geometrischer Anhalt die Kurvenauswertung aufkopiert.Die Felsgravur ist <strong>eine</strong> wirkliche Spezialität unserer Landeskarten. In k<strong>eine</strong>m andern Land hat mannur annähernd <strong>eine</strong> solche Perfektion erreicht. Kein Wunder deshalb, dass ab und zu Anfragen an dieLandestopographie gerichtet werden für die Mithilfe bei besonderen Kartenprojekten. So sind inWabern z. B. der Mount McKinley und der Mount Everest kartiert worden.15. Zuwenig PlatzDie genaueste Karte hätte den Massstab 1:1, nur so liesse sich jedes Objekt in s<strong>eine</strong>r wirklichenAusdehnung und an s<strong>eine</strong>m wahren Standort darstellen. Aber soviel Papier kann ja niemand mitschleppen. Man sucht also nach <strong>eine</strong>m Verkl<strong>eine</strong>rungsverhältnis, das für den gewünschten Zwecknoch genügend Details auf <strong>eine</strong>m bestimmten Geländeabschnitt zeigen kann.Es gibt nun Objekte, die topographisch zwar sehr markant sind, wegen ihrer Kleinheit aber auf derKarte verschwinden würden. In diesem Fall verwendet man genormte Zeichen für Kategorien vonsolchen Objekten, sogenannte Signaturen.Je kl<strong>eine</strong>r der Massstab, desto grösser die Probleme. In <strong>eine</strong>r Karte 1:100000 ist das gleiche Gebiet16x kl<strong>eine</strong>r dargestellt als im Massstab 1:25000. Man kann daher <strong>eine</strong> Karte nicht einfachphotographisch verkl<strong>eine</strong>rn, sie würde bald unleserlich, zu dicht und zu fein.Jeder Kartenmassstab wird deshalb neu erarbeitet, Wichtiges wird zusammengefasst, Zweitrangigeszurückgedrängt und Unwesentliches weggelassen. Dabei bemüht sich der Kartograph, dasCharakteristische zu bewahren. Diesen Verarbeitungsschritt nennt man «generalisieren». Je kl<strong>eine</strong>rder Massstab <strong>eine</strong>r Karte, desto stärker muss ihr Inhalt generalisiert werden. Im Massstab 1:500000verwendet man für kl<strong>eine</strong>re Ortschaften Ringsignaturen.Es gibt heute schon Versuche, diese Schritte zu automatisieren. Vorläufig ist ein menschlichesEingreifen aber immer noch nötig, um brauchbare Resultate zu erhalten.Von den Landeskarten ist die Serie 1:25000 naturgemäss am wenigsten generalisiert. Sie bietet demAnfänger im Kartenlesen darum auch am wenigsten Probleme, mit den vielen Details kann ersich leichter orientieren.16. Wo geht's bergauf?Höhenkurven liefern zwar geometrisch genaue Informationen über die Geländeoberfläche, aber einr<strong>eine</strong>s Linienbild ist nicht sehr anschaulich. Die schattierten Schraffen der Dufourkarten andererseitsergaben zwar <strong>eine</strong>n guten plastischen Eindruck, doch sie zeigten k<strong>eine</strong> Höhenwerte an. Für dieLandeskarten hat man die beiden Vorteile kombiniert: Neben den Höhenkurven vermittelt einschattiertes Bild der Geländeoberfläche sofort, wo es bergauf und bergab geht. Das «Relief» - so wirddiese Schummerung genannt - stützt sich auf die Höhenkurven. Diese sind auf ein auf Aluminiumgeklebtes Papier aufkopiert. Der Kartograph arbeitet vorwiegend mit <strong>eine</strong>r f<strong>eine</strong>n Spritzpistole, wonötig nimmt er Bleistift oder Pinsel zur Hand.Indem man oben an den Gratkanten die Kontraste verstärkt und sie gegen unten etwas weicherwerden lässt, erhält man <strong>eine</strong> zusätzliche Tiefenwirkung. Von der ursprünglichen Wirkung geht beimRastern, durch den Druck in der grauen Farbe und die Überlagerung mit den anderenKartenelementen, recht viel verloren. Man ist also gezwungen, bei der Erstellung eher zu übertreiben.Das fertige Relief mit s<strong>eine</strong>n f<strong>eine</strong>n Zwischentönen muss man für den Druck mit <strong>eine</strong>r grossenReprokamera in f<strong>eine</strong> Punkte zerlegen, also rastern wie ein Zeitungsbild.17. Von Schicht zu SchichtDie Glasplatten als Grundlage für die Gravurschicht haben unbestreitbare Vorteile: sie sindunempfindlich gegen Feuchtigkeit und reagieren nur sehr wenig auf Temperaturschwankungen.Gerade diese Stabilität ist bei Arbeiten, bei denen es auf den Zehntelmillimeter ankommt,ausserordentlich wichtig.Die Gläser werden zu Beginn genau kontrolliert, die Oberfläche muss absolut fehlerfrei sein. Dannwird zuerst ein Haftlack aufgegossen. Darauf kopiert der Reprophotograph die für den KartographenSeite 9 von 13

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