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Sebastian Gradinger "Die Seele der Kunden" - WÖHRL Akademie

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verkauf VERKAUFSTECHNIK<br />

u Interview<br />

FOTOS: PSSST<br />

„ Verkaufen,<br />

nicht helfen“<br />

<strong>Die</strong> Trainerin<br />

Evelyn Kälker<br />

über die<br />

richtige<br />

Wortwahl<br />

im Verkaufsgespräch.<br />

Was ist für Sie das perfekte Verkaufsgespräch?<br />

Es geht vor allem darum, einen hohen Bon zu<br />

erzielen. Doch das allein wäre kurzsichtig. Der<br />

Verkaufsmitarbeiter muss vielmehr zu dem<br />

Kunden eine Beziehung aufbauen, um dessen<br />

Bedürfnisse zu ermitteln. Ein Gespräch ist auch<br />

dann gut, wenn <strong>der</strong> Kunde nicht sofort kauft,<br />

weil etwa seine gewünschte Ware nicht vorrätig<br />

ist – er aber ein paar Tage später wie<strong>der</strong>kommt,<br />

weil er sich in diesem Geschäft gut aufgehoben<br />

fühlt.<br />

Wie baut ein Verkäufer eine Beziehung zum<br />

Konsumenten auf?<br />

Zuerst muss <strong>der</strong> Kunde beim Betreten des<br />

Ladens vom Personal wahrgenommen und<br />

begrüßt werden. Auch wenn er dann nur durchs<br />

Geschäft schlen<strong>der</strong>n möchte, braucht er das<br />

Gefühl, dass ihm Mitarbeiter je<strong>der</strong>zeit helfen<br />

können. <strong>Die</strong> Verkäufer müssen dafür die Kunden<br />

immer diskret im Auge haben, auch wenn<br />

sie an<strong>der</strong>e Arbeiten erledigen, etwa Ware einräumen.<br />

Verkäufer brauchen einen 360-Grad-<br />

Blick.<br />

Und was ist im direkten Kontakt die beste<br />

Vorgehensweise?<br />

Niemals die Uraltfloskel „Kann ich ihnen helfen?“<br />

benutzen. Händler sollen verkaufen, nicht<br />

helfen. Unmöglich ist auch, den Kunden nicht in<br />

die Augen zu sehen. Der Verkäufer muss in seiner<br />

Körpersprache signalisieren, dass er bereit<br />

ist, sich auf den Konsumenten einzulassen. Ziel<br />

führend ist immer ein Gesprächseinstieg über<br />

die Ware, sollte <strong>der</strong> Kunde bereits interessiert<br />

sein. Falls nicht, dann startet man das Gespräch<br />

mit einem freundlichen Small Talk.<br />

INTERVIEW: STEFFEN GERTH P<br />

Verkaufen bei Pssst:<br />

Umfassende Bedarfsermittlung<br />

ist alles.<br />

Ein Sportartikelverkäufer<br />

muss Sport verstehen<br />

Auch in <strong>der</strong> Intersport-<strong>Akademie</strong> wurde das Thema<br />

Verkaufen neu gewichtet. Dozent Ferdinand Löw<br />

sagt, dass Warenkunde an Stellenwert gewonnen hat,<br />

weil <strong>der</strong> Kunde heute entwe<strong>der</strong> mit viel mehr Kenntnis<br />

o<strong>der</strong> Pseudowissen ins Sportgeschäft komme als<br />

früher. Der Verkäufer muss dann den Kunden verstehen,<br />

<strong>der</strong> auf einem Hartplatz Altherrenfußball spielt<br />

o<strong>der</strong> zu einer dreiwöchigen Wan<strong>der</strong>ung auf dem Jakobsweg<br />

aufbrechen möchte.<br />

Doch wer den Kunden verstehen will, muss sich<br />

auch mit ihm beschäftigen. Marjoke Breuning wendet<br />

hier die sogenannte Indianertechnik an, wie sie es beschreibt:<br />

„den Kunden laufen lassen, ihn aber ständig<br />

im Auge behalten“. Und dann zur Stelle sein, wenn es<br />

gefragt ist. <strong>Die</strong> Geschäftsführerin des traditionsreichen<br />

Stuttgarter Wäschehauses Maute-Benger betont<br />

allerdings, dass das Verkaufen ein Dialog zwischen<br />

Mitarbeiter und Kunden sei: „Auch <strong>der</strong> Kunde ist gefor<strong>der</strong>t.<br />

Er sollte schon signalisieren, dass er eine Beratung<br />

wünscht.“<br />

28 Der Handel 12|2012

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