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2 / 2014<br />

POSITIONSPAPIER<br />

Fairer Wettbewerb –<br />

Gleiche Bedingungen für alle!<br />

1 2<br />

Fairer Wettbewerb<br />

sichert Grundversorgung<br />

3 4<br />

Wettbewerbsverstöße<br />

müssen untersucht werden<br />

Privilegien für die Deutsche<br />

Post AG sind überholt<br />

Eine moderne Postpolitik schafft<br />

Verbraucher- und Kundennutzen


„Wettbewerb ist wichtig für Verbraucher und Kunden!“: Dieser Grundgedanke der Postreformen von 1989, 1994 und 1998<br />

muss dringend gesichert und weiterentwickelt werden. Die Reformen gehören zu den wichtigsten wirtschaftspolitischen<br />

Neuordnungen der vergangenen Jahrzehnte. Ihre Erfolge sind greifbar und dürfen nicht verspielt werden.<br />

1<br />

Fairer<br />

Wettbewerb<br />

sichert Grundversorgung<br />

2<br />

Privilegien<br />

für die Deutsche<br />

Post AG sind überholt<br />

Die Verbraucher können Paketshops in ganz Deutschland nutzen. Das Porto für<br />

Pakete ist seit mehr als zehn Jahren stabil. Verbraucher und Unternehmenskunden<br />

genießen Service auf höchstem Niveau. Diese positive Entwicklung hat die<br />

Branche vor allem einem lebendigen Wettbewerb zu verdanken.<br />

DHL ist zu einem der größten Logistikunternehmen der Welt geworden.<br />

Ursprüngliche Befürchtungen hinsichtlich der Entwicklung der Umsätze und der<br />

Fähigkeit zur Erbringung des Universaldienstes sind nicht eingetreten. Die Rolle<br />

als Universaldienstleister stellt keine Hürde mehr dar: Der Geschäftsbereich<br />

BRIEF der Deutschen Post AG (DP AG) leistet einen überproportionalen Gewinnbeitrag<br />

am Gesamtergebnis der DP AG. Bei Paketen werden von mehreren Wettbewerbern<br />

vergleichbare Dienstleistungen erbracht – dabei genießt jedoch nur die<br />

Deutsche Post DHL Privilegien bei der Umsatzsteuer.<br />

Durchschnittserlöse je Paketsendung (in €) von 2000 bis 2013<br />

6,25<br />

6,00<br />

5,94<br />

5,91 5,89<br />

5,82<br />

6,00<br />

6,05<br />

5,95<br />

6,22<br />

6,18<br />

6,10<br />

6,05 6,06 6,07<br />

6,03<br />

5,75<br />

5,50<br />

5,25<br />

5,00<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

Quelle: KEP-Studie 2013; Befragung der KEP-Unternehmen 2014, KE-CONSULT Marktanalyse


Entwicklung der <strong>einzel</strong>nen Marktsegmente im deutschen Paketmarkt<br />

(nationale Paketsendungen) zwischen 2009 und 2013<br />

45%<br />

8%<br />

2009<br />

47%<br />

52%<br />

7%<br />

2013<br />

41%<br />

B2C<br />

B2B<br />

C2C<br />

Quelle: KEP-Studie 2013; Befragung der KEP-Unternehmen 2014, KE-CONSULT Marktanalyse<br />

3<br />

Wettbewerbsverstöße<br />

müssen untersucht werden<br />

Das Postgesetz sieht bisher nur eingeschränkte Untersuchungsrechte der<br />

Bundesnetzagentur vor. Ein eigenes Antragsrecht der Wettbewerber besteht<br />

nicht. Die Bundesnetzagentur ist daher gehindert, Untersuchungen einzuleiten,<br />

selbst wenn erhebliche Verdachtsmomente für Wettbewerbsverstöße vorliegen.<br />

Überholte Privilegien<br />

Die Post genießt überholte Privilegien, die den Wettbewerb verzerren:<br />

• Die Post betreibt Quersubventionierung ihres Paketgeschäfts – der Bereich<br />

„Paket“ wurde in den Bereich „Brief“ integriert.<br />

4<br />

Eine moderne Postpolitik schafft<br />

Verbraucher- und Kundennutzen<br />

• DHL macht zu mehr als 70 Prozent von der sogenannten „Verbundzustellung“<br />

durch Briefzusteller Gebrauch und arbeitet dabei nicht kostendeckend.<br />

• Im Gegensatz zu anderen Paketdiensten befördert DHL Päckchen (Pakete<br />

bis 2 kg) ohne Zustellnachweis und Versicherungsschutz.<br />

• Großkunden von Deutsche Post DHL erhalten Sonderkonditionen, die zu Lasten<br />

des Briefbereichs gehen.<br />

Aktuelles Papier<br />

Im März 2014 hat die Deutsche Post DHL das Forderungspapier „Nachhaltige<br />

Sicherstellung des Postuniversaldienstes“ herausgebracht, mit dem sie sich weitere<br />

finanzielle Begünstigungen sichern will. In der Begründung behauptet sie, dass die<br />

Anzahl der Briefsendungen rückläufig sei und der Universaldienst eine betriebswirtschaftliche<br />

Benachteiligung gegenüber Wettbewerbern darstelle.<br />

Beides trifft nicht zu. Eine Subventionierung der DP AG hätte fatale Folgen:<br />

eine Einschränkung des Wettbewerbs und einen Schritt zurück zu überholter<br />

Monopolstellung!<br />

Eine moderne Postpolitik muss die technologische Entwicklung, Erwartungen<br />

der Verbraucher sowie die Anforderungen der Wirtschaft und des<br />

e-Commerce berücksichtigen. Vor allem die digitale Revolution hat den Postmarkt<br />

grundlegend verändert und wird es weiter tun. Ein Wettbewerbsmarkt beschleunigt<br />

diese volkswirtschaftlich notwendige Entwicklung.<br />

Eine moderne Postpolitik muss den Wettbewerb gestalten, nicht einengen.<br />

Dafür sind folgende Änderungen bei wichtigen Rahmenbedingungen des<br />

Wettbewerbs erforderlich:<br />

• Verhinderung von Quersubventionierung aus dem Briefbereich bei marktbeherrschenden<br />

Unternehmen und Endbündelung der Infrastrukturdienste von<br />

den sonstigen Dienstleistungen der DP AG (Unbundling)<br />

• Volle Mehrwertsteuer für alle postalischen Leistungen; allenfalls Privatbriefe<br />

sollten ausgenommen sein<br />

• Veräußerung der Staatsbeteiligung an der Deutschen Post DHL und Einsatz<br />

der Erlöse für Infrastruktur<br />

Volumen Briefe und Werbung<br />

im Jahr - dank Wettbewerb!<br />

Quelle: Marktdaten der BundesNetzAgentur<br />

16,6 Mrd. 16,7 Mrd.<br />

2000 2012<br />

• Gleiche gesetzliche Haftungsregelungen für Päckchen bei allen Paketunternehmen<br />

• Öffnung des Weltpostvereins auch für Wettbewerber der Deutschen Post DHL<br />

• Ausgabe der Briefmarken nicht durch das BMF, sondern ausschließlich<br />

durch die Deutsche Post DHL und andere Briefdienstleister<br />

Sendungsmenge Geschäfts- und Privatkundenbriefe<br />

ohne Infopost der DP AG<br />

Porto für einen Standardbrief (in Eurocent) von 2000 bis 2015<br />

10<br />

70<br />

5<br />

7,826 Mrd.<br />

7,809 Mrd.<br />

7.578 Mio.<br />

7.816 Mio.<br />

4.501 Mio.<br />

60<br />

50<br />

55<br />

5,45%<br />

+3<br />

3,45%<br />

+2<br />

58<br />

60<br />

3,33%<br />

+2<br />

62<br />

?<br />

2010<br />

2011<br />

2012 2013<br />

2014<br />

1. Halbjahr<br />

Quellen: Deutsche Post DHL Geschäftsbericht 2011, S. 64; Geschäftsbericht 2012, S. 54;<br />

Geschäftsbericht 2013, S.63; Deutsche Post DHL Zwischenbericht Januar bis Juni 2014, S. 13<br />

2000<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016


Präsident Gunnar Uldall, Senator a.D.<br />

Vorsitzender des Vorstandes Dr. Ralf Wojtek<br />

Finanzvorstand Thomas Loock<br />

Vorstand Public Affairs Uwe Detering<br />

Geschäftsführer Marten Bosselmann<br />

Mitglieder des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik<br />

DPD Dynamic Parcel Distribution GmbH & Co. KG<br />

www.dpd.com<br />

GO! General Overnight Service (Deutschland) GmbH<br />

www.general-overnight.com<br />

Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH<br />

www.hermes-europe.de<br />

TNT Express GmbH<br />

www.tnt.de<br />

United Parcel Service Deutschland Inc. & Co. OHG<br />

www.ups.com<br />

Impressum<br />

Bundesverband Paket & Expresslogistik e.V. • Dorotheenstr. 33 • 10117 Berlin<br />

T +49 30 206 178 6 • F +49 30 206 178 88 • info@biek.de • www.biek.de

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