Was das Leben mit der Liebe macht
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131<br />
nachwort<br />
M<br />
an mag sie großartig und einmalig finden o<strong>der</strong> trostlos und »suizidal«<br />
– unberührt lassen sie niemanden, diese Geschichten<br />
über die <strong>Liebe</strong> und <strong>das</strong> <strong>Leben</strong>. Denn diese internationalen Geschichten<br />
gehen unter die Haut unserer abgehärteten Wahrnehmung, da sie<br />
exemplarische Ausschnitte unserer Wirklichkeit sind.<br />
Jede dieser Geschichten ist eine wahre Geschichte, keine entspringt<br />
<strong>der</strong> Phantasie, jede ist <strong>das</strong> Ergebnis realer Begegnungen: »Viele Menschen<br />
erzählen ihre Geschichte gern. Es tut ihnen gut«, sagte Erwin<br />
Koch in einem Gespräch, »meine Kunst besteht darin, den Menschen,<br />
die mir ihre Geschichte, ihre Vergangenheit anvertrauen, auf anständige<br />
Weise zu ver<strong>mit</strong>teln, welche Teile dieser Geschichte mir wichtig<br />
sind. Ich belade sie <strong>mit</strong> hun<strong>der</strong>t Fragen, in <strong>der</strong> Hoffnung, eine Vielzahl<br />
<strong>der</strong> Merkmale erzählt zu bekommen, die eine Geschichte anschaulich<br />
machen. Meine erste Frage ist meistens die: Wann sind Sie<br />
auf die Welt gekommen? Meine zweite: Sind Sie normal auf die Welt<br />
gekommen?«<br />
Erwin Koch, zweimaliger Preisträger des Kisch-Preises, <strong>der</strong> hochangesehenen<br />
Auszeichnung für Reporter, erzählt von einzelnen Schicksalen<br />
in beson<strong>der</strong>er Weise. We<strong>der</strong> psychologisiert er über die Menschen,<br />
die er getroffen hat, noch seziert er ihre Beziehungen, noch die<br />
Verhältnisse, in denen sie leben, unter denen sie leiden. Koch vermeidet<br />
Andeutung, Interpretation, Kommentar, er ist ein Meister <strong>der</strong> Reduktion,<br />
des Weglassens, <strong>der</strong> Verknappung. Allein <strong>der</strong> Leser ist gefor<strong>der</strong>t<br />
– wer fühlen kann, <strong>der</strong> horche nach … auch so entsteht die Wucht<br />
dieser Texte, uns zu berühren, die eine beson<strong>der</strong>e Kraft von Literatur<br />
ist.<br />
»Mit den Geschichten, die ich schreibe, verfolge ich keine Absicht«,<br />
so Erwin Koch, »alles Didaktische geht mir ab. Ich will we<strong>der</strong> auf