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"E.LeveienTi

Latücht Nr. 31 - de-latuecht.de

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ne Tomaten, 2 FrOh lingszwlebeln, 1 EL<br />

Zitronensafl, 1 EL Sesam paste, etwas<br />

Salz, schwarzer Pfeffer.<br />

Felgen Muten und vierteln, Allalfaspros·<br />

sen auf 4 Teller verteilen und die Felgen<br />

darauflegen, Paste separat reichen,<br />

Paste: Tomaten kur. brühen, häuten und<br />

pürieren, die Mandeln mahlen, Zwiebeln<br />

kleinschneiden, alle Zutaten gut ver·<br />

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1/2 Rettich, 1 großer Apfel;<br />

für die Obstcreme: 1 Tasse Trockenfrüchte<br />

(Aprikosen, Pflaumen), 1 Zitrone, 2 Eßlöffel<br />

Oliven- oder Distelöl, 2 Eßlöffel Sonnenblumenkerne,<br />

Pfeffer, etwas Knoblauch.<br />

Birnen schälen, entkernen, halbieren und<br />

kurz blanchieren (mit etwas Zitronen saft<br />

und Zucker), Apfel und Rettich raspeln und<br />

mischen und auf die Teller verteilen, die Radieschensprossen<br />

als "Spiegel" obendrauf<br />

und die Birnen wie ein Nest hineinsetzen.<br />

Die Trockenfrüchte wässern, grob hacken<br />

und im Mixer mit den anderen Zutaten<br />

(außer den Sonnenblumenkernen) pürieren<br />

und über die Birnen geben. Ganz obendrauf<br />

die Sonnenblumenkerne streuen. Ein<br />

süß-scharfer Nachtisch, der es in sich hat!<br />

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X--------<br />

2


Inhaltsverzeichnis:<br />

IIauptversammlung Seite 4<br />

Tracht für die<br />

Trachtengruppe Seite 5<br />

Bevensen-Tagung Seite 5<br />

Unser 10. "Geburtstag"<br />

Seiten 6/7<br />

Wiehnacht'n is bald Seite 8<br />

Bilder aus einer<br />

vergangenen Zeit Seite 9<br />

Vierländer- und<br />

Marschbahn Seiten 10/11<br />

Riepenbur-ger Künstler<br />

Seite 12<br />

Water ut'n Hahn Seite 10<br />

TSV-Fest Seite 13<br />

Uber's Plattdeutsche Seite 15<br />

Veerlanner Tradit~chüün<br />

Seite 15<br />

Tolln-Spieker Seite 16<br />

75 Jahre Feuerwehr-Musik<br />

in Neuengamme Seile 17<br />

Suchbild Seite 18<br />

Termine Seite 18<br />

*f:.r*<br />

Das Titelbild dieser Ausgabe<br />

aus dem Archiv von Werner<br />

Schröder zeigt die Kirchenbrücke<br />

zwischen Neuengamme<br />

und Curslack im Jahre<br />

1907<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

Vierländer Kultur- und<br />

Heimatverein De Latüeht<br />

von 1987 e. V.<br />

Süderquerweg 140<br />

Redaktion:<br />

Hellmuth Bierkarre, Hermann<br />

Timmann, Peter von E~~en<br />

Anzeigen:<br />

Sabine Hoppe, Dirk Gladiator,<br />

Tel. 7 23 81 41<br />

Druck:<br />

Bergedorfer Buchdruckerei<br />

Bankverbindung:<br />

Vierländer Volksbank e. G.<br />

Vereins-Konto 170 00<br />

Sonderkonto "Latücht" 17027<br />

BLZ 20190301<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

Hermann Timmann<br />

Süderquerweg 140<br />

21037 Hamburg<br />

Tel. 7 23 84 82<br />

Leserbriefe und mit Namen<br />

gezeichnete Artikel müssen<br />

nicht die Meinung der Redaktion<br />

wiedergeben.<br />

Redaktionsschluß für die<br />

nächste Ausgabe: 1. Mai 1008<br />

Alles wie gehabt?<br />

Nach einer ruhigen J ahreshauptversammlung<br />

könnte man fast den Einuruck<br />

l>ekümmen, der neue Vorstand<br />

ist fast der alte, aber eben nur fast.<br />

Ausgeschieden sind die beiden Beisitzer<br />

Maren Proehnow und Günther<br />

Dahm. Auch an dieser Stelle ein<br />

Dankeschön für Eure geleistete Arbeit.<br />

Neu im Vorstand können wir<br />

als Beisitzer Sabine Hoppe begrüßen.<br />

Sie wird sich vornehmlich<br />

um die Inserenten der "Latücht"<br />

kümmern. Als Kassenprüfer wurde<br />

Simone Vollstädt für den ausscheidenden<br />

Bernd Hirsch gewählt. Alle<br />

anderen turnusgemäß zu wählenden<br />

Vorstandsmitglieder wurden in ihren<br />

Ämtern bestätigt. Näheres zur<br />

.J ahreshauptversammlung im Innenteil<br />

dieser "Latücht".<br />

Nach Ablauf des Jubiläumsjahres<br />

wi.rd die tieitenzahl der "Latücht"<br />

wieder ihren ursprünglichen Umfang<br />

annehmen. Diese Ausgabe hat<br />

allerdings noch vier Seiten mehr<br />

und somit noch nicht ganz wieder<br />

den alten Umfang.<br />

Feldlerche und<br />

Krebsschere finden<br />

wir auch bei uns<br />

Die Stimmung hat sich merklich<br />

aufgehellt, das Vogelgezwitscher in<br />

unseren Gärten und Wiesen hat<br />

merklich zugenommen. Hohe Plus­<br />

Werte am Tage fördern die Aktivität<br />

der Vögel. Auch das zunehmende<br />

Licht spielt natürlich eine Rolle. Es<br />

wird langsam aber sicher Frühling.<br />

Auf einen Vogel sollten wir in diesem<br />

Frühjahr vielleicht besonders<br />

achten. Gehört hat sie sicher schon<br />

jeder einmal, die Feldlerche mit<br />

ihrem fröhlich-trillernden Gesang,<br />

den sie im Flatterflug aus großer<br />

Höhe vortragt. Doch die Feldlerche<br />

hat schwer zu kämpfen, hat wie andere<br />

Bodenbrüter auch Probleme<br />

durch die intensive Landwirtschaft.<br />

Um das Überleben vun Feldlerchen<br />

und anderen Tieren und Pflanzen zu<br />

sichern, müßten die biologisch bewirtschafteten<br />

Flächen in den kommenden<br />

Jahren vermehrt werden.<br />

Ähnliche Probleme wie die Feldlerche<br />

hat auch die Blume des Jahres<br />

Helmut Küster<br />

Lebensmittel<br />

Spirituosen<br />

Weine<br />

Hamburg-Curslack<br />

Curslacker Deich 133<br />

Telefon 723 11 64<br />

Her1llall1l Ti1lllllall1l bei seiner Begrüßung<br />

"um" Geburtstagmheltd" ;111<br />

Zollenspieker F ältrltaus.<br />

1998, die "Wasseraloe" oder "Krebsschere"<br />

. Die "Stiftung zum Schutz<br />

gefährdeter Pflanzen" vergibt den<br />

Titel "Blume des Jahres" seit 1980<br />

alljährlich für eine bedrohte Pflanze.<br />

Die "Krebsschere" ist hauptsächlich<br />

in Norddeutschland verbreitet,<br />

wächst vor allem in den<br />

Gräben und Teichen der Vier- und<br />

Marschlande. Durch Wasserverschmutzung,<br />

durch rigorose maschinelle<br />

Reinigung der Gräben und<br />

dureh die Trockenlegung der Gräben<br />

in Winter ist die "Krebsschere"<br />

in ihrem Bestand gefährdet. In der<br />

nächsten Ausgabe der "Latücht"<br />

werden ausführliche Berichte zur<br />

Feldlerche und zur Krebsschere erscheinen.Zu<br />

dem Bericht von Matthia5<br />

Liebholdt in dieser Ausgabe<br />

möchte ich noch einige Worte sagen.<br />

Da es ja noch gar nicht so lange her<br />

ist, daß die "Bahn" durch unser<br />

schönes Vierlanden gefahren ist,<br />

gibt es doch sicher noch einige unter<br />

der Leserschaft der "Latücht" die<br />

dieses Spektakel nuch selber miter ­<br />

lebt haben. Ich würde mich freuen,<br />

wenn sich möglichst viele bei mir<br />

melden würden und wir im Anschluß<br />

an diesen Artikel eure Geschichten<br />

oder Erzählungen, Bilder,<br />

Fahrkarten oder sonstiges über di e<br />

Vierländer Eisenbahn veröffentlichen<br />

könnten.<br />

Ich wünsche Euch allen einen 5chönf>n<br />

Frühlingsanfang und "Frohe<br />

O:'it.ern" .<br />

Hermann Timmann<br />

1. Vorsitzender<br />

3


Unsere Hauptversammmlung<br />

Vorstands-Bericht<br />

Am Anfang dieses Berichts möchte<br />

sich der Vorstand bei a11 denen bedanken,<br />

die wieder für den Kulturund<br />

Heimatverein "De Latücht" ihre<br />

Freizeit geopfert und den Verein<br />

durch ihre Arbeit mit Leben erfüllt<br />

haben.<br />

Ein weiter Dank gilt den Inserenten<br />

der "Latücht". Ohne sie wäre die<br />

herausgabe unserer Vereinszeitung<br />

nicht möglich gewesen. Außerdem<br />

kam ein Teil der Einnahmen unserer<br />

Vereinsarbeit zugute. Unsere Bitte:<br />

"Haltet uns auch weiterhin die<br />

Treue!"<br />

Der Verein weist derzeit einen Mitgliederbestand<br />

von 106 Personen<br />

uno acht Vereinen auf.<br />

Die kulturelle Arbeit nach außen<br />

mit ihren Veranstaltungen seit der<br />

vorigen Hauptversammlung:<br />

14. März: Dia-Vortrag von Werner<br />

Schröder über die Baugeschichte<br />

der Vierländer Bauernhäuser: "Vom<br />

Zweiständerhaus zum Vierständerhaus"<br />

in der Gaststätte "Norddeutsl!hes<br />

Haus" AUengamme.<br />

14./15. Juni: Sommerfest im Gemeindezentrum<br />

Fünfhausen mit Fotoausstellung,<br />

Lesung durch Werner<br />

Schröder sowie buntem Nachmittag<br />

und Grillaoend.<br />

24. August: Ausflug zur Halbinsel<br />

Eiderstedt, dem "Land der Haubarge"<br />

unter Leitung von Werner<br />

Sehröder ab Parkplatz beim "Corslaker<br />

Landhuus".<br />

August: Scheckübergabe an die<br />

Kirchengemeidne Altengamme als<br />

Unterstützung<br />

zur Restaurierung der Kratzputz­<br />

Felder am Gemeindehaus.<br />

September: Übergabe eines Geldsacks<br />

zur Restaurierung der 164<br />

Holzkämme im Stirnrad der Riepenburger<br />

Mühle. 22 . November: Gut<br />

drei Stunden Programm beim ersten<br />

"Vierländer Abend" im Zollenspieker<br />

Fährhaus unter Leitung von<br />

Gerd Nissen anläßlich des zehnjährigen<br />

Bestehens unseres Vierländer<br />

Kultur- und Heimatvereins "De<br />

Latücht"<br />

6. Dezember: Plattdeuischer Abend<br />

"Wiehnacht'n is bald" unter Leitung<br />

von Gerd Nissen in der Neuengammer<br />

Kirche. Die am Ausgang im Opferstock<br />

eingesammelten Spenden<br />

sind für die bauliche Insiandhaltung<br />

der Kirche bestimmt.<br />

Februar: Symbolische Übergabe<br />

von Traehtenteilen (Jaek un Büx) in<br />

der Kate an die Vierländer Trachiengruppe.<br />

Ausblick auf 1998<br />

27. März: 19 Uhr: Lichtbildervortrag<br />

von Werner Schröder: "Bilder aus<br />

einer vergangenen Zeit" in der Gaststätte<br />

"Norddeutsches Haus" mit<br />

Bücherecke (Seite 9).<br />

Eine Sommerausfahrt ist geplant.<br />

5. Dezember: Besinnlicher Vorweihnachtsabend<br />

"Wiehnaeht'n is bald"<br />

in der Kirchwerder Kirche.<br />

Die "Latücht" soll im Jahre 1998<br />

langsam wieder ihren gewohnten<br />

Umfang annehmen.<br />

Wahlen<br />

Bei den turnuiimäßigen Neuwahlen<br />

gab es keine Überraschungen:Mariunne<br />

Klehn (2. Vorsitzende), Dirk<br />

Gladiator (2. Schatzmeister), Margret<br />

Lang (2. Schriftführerin), Peter<br />

von Essen (Pressewart) wurden wiedergewählt.<br />

In Zukunft haben wir<br />

mit Sabine Hoppe nur noch eine<br />

neue Beisitzerin für Maren Prochnow<br />

und Günther Dahm, die nicht<br />

wieder kandidierten. Neue Revisorin<br />

wurde Simone Vollstädt für<br />

Bernd Hirsch.<br />

Dor nOllo Vorstand (von links) Wornor Schrödor, Gord Nisson, Margrot Lang, Sabino Hoppo, Matthias Liebholdt, Simone Vollstiidt, Hel'lIIann<br />

Timmann. Marianne Klehn, Dir" Gladiator, Marianne Ewert.<br />

Foto: Peter von Essen<br />

4


Eine Frauen-Jacke und cinc Männerhose<br />

hat unser Verein "De<br />

Latücht" für die Vierländer Trachtengruppe<br />

in der Schneiderei von<br />

Erich Schwartz anfertigen lassen.<br />

Beate Elze und Gerd Nissen, beide<br />

"Vierländer Standard-Gräßen",<br />

hatten die neuen Trachtenteile bereits<br />

anprobiert, als unser Vorsitzender<br />

Hermann Timmann die beiden<br />

Kleidungsstücke symbolisch in der<br />

Kate am Horster Damm überreichte.<br />

Der Fundus der Trachtengruppe<br />

war durch Verschleiß geschrumpft,<br />

zum Teil mußten Trachtenteile erneuert<br />

weden. Für neue Mitglieder<br />

sollte es Trachten geben. Um die<br />

Trachtengruppe zu entlasten, sprangen<br />

wir mit den beiden Kleidungsstücken<br />

ein. Die Trachtengruppe besaß<br />

noch alte Stickereien sowie<br />

silberne Knöpfe, die verwendet werden<br />

konnten.<br />

So erhielt die warme Jacke aus einem<br />

Stoff mit Rosenmuster und<br />

Schleifehen zu Verschließen noch 14<br />

kleinere Silber-Knöpfe, jeweils sie-<br />

"J ack un Büx" für die<br />

Vierländer Trachtengruppe<br />

ben an dcn bciden Ärmeln zu den<br />

Stickereien. An die Taschen der Hose<br />

wurden ebenfalls zu den Stickereien<br />

an jeder Seite sieben kleinere<br />

Knöpfe angenäht. Drei große Silber­<br />

Knöpfe halten die Hosenklappe<br />

dicht. Unser Kassenwart Matthias<br />

Liebholdt hat für die beiden Stücke<br />

etwa 1200 Mark locker gemacht. Wir<br />

sehen unsere Vereins-Aufgabe auch<br />

darin, die Trachten zu erhalten. Wir<br />

freuen uns, der<br />

Trachtengruppe ein wenig geholfen<br />

zu haben.<br />

Übrigens: Die Vierländer Trachtengruppe<br />

übt montags ab 20 Uhr im<br />

Gasthof Hitscherberg. Neue Tänzerinnen<br />

und Tänzer sind immer willkommen.<br />

Hermann Timmann hilft Beate Elze in die neue Jacke, daneben (von links): Gerd Nissen,<br />

Berf und Maren Wichmann.<br />

Plattdeutsch lebt in Familien,<br />

Schulen und vollen Theatern<br />

Ingo Sax, der jahrzehntelang als Lehrer und Psychologe<br />

mit Kindern zu tun hatte, weiß es genau: "Die plattdeutsche<br />

Sprache erlebt eine Renaissance in einer Zeit, in der<br />

der Kontakt zwischen den Generationen abreißt. Auf<br />

platt kannst du ganz einfach alles sagen, was dir am Herzen<br />

liegt und auf der Zunge brennt." Plattdeutsch ist eine<br />

Denkstruktur, aus der sich die Sprache entwickelt hat,<br />

sagt der 57jährige erfolgreiche Bühnenautor. Als "vörsitter"<br />

leitete die 50. Bevensen-Tagung, das seit 1947 wichtigste<br />

Treffen tonangebender Plattsnacker von Ostfriesland<br />

bis Mecklenburg, von Flensburg bis zum Harz.<br />

Die Bevensen-Tagung ist die einzige Literatur-Konferenz,<br />

die sich nicht um eine Person, sondern um eine Sprache<br />

kümmert. Von den 200 Mitgliedern gehört die Hälfte<br />

der schreibenden Zunft an. Allen gemeinsam ist die Neugier,<br />

sich mit dem geliebten Platt in Prosaliteratur, Lyrik,<br />

Musik, Medientexten und auseinanderzusetzen. Hauptthema<br />

der .Jubiläumsveranstaltung war die "Regionalliteratur":<br />

"Das Kunstwort von der Regionalsprache geistert<br />

herum, seit Plattdeutsch in die Europäische Charta dieser<br />

Sprachen aufgenommen und damit auch offiziell besser<br />

gefördert werden will", stellt Ingo Sax fest. Im Bemühen,<br />

von der "Heimatdichtung" wegzukommen, und im ewigen<br />

Wissenschaftlerstreit, ob Platt nun eine Sprache oder<br />

eine Mundart ist, schlagen sich die Experten mit diesem<br />

neuen Begriff herum. "Dabei käme doch kein Mensch auf<br />

die Idee, Maupassant wegen seiner in der Normandie<br />

spielenden Geschichten als Regionalautor zu bezeichnen",<br />

klagt der Bevensen-Vorsitzende.<br />

Auch wenn die Dauer-Frage, ob Plattdeutsch überlebt<br />

oder nicht, eindeutig mit "Plattdütsch levt" beantwortet<br />

wird, so geht doch der typische Satzbau schon vielfach<br />

verloren. Obwohl platt zum Beispiel kein "weil" und<br />

"daß" kennt, haben Autoren "wiei" und "dat" eingeschmuggelt<br />

Angst um die Zukunft der reinen Sprache haben<br />

Sax und seine Mitstreiter allerdings kaum, wenn sie<br />

an solche Projekte wie im ostfriesischen Aurich denken.<br />

Dort haben die Schulbehörden mit einer eigenen Fachstelle<br />

dafür gesorgt, daß auch diejenigen Kinder, die platt<br />

nicht mit der Muttermilch aufgesogen haben, vom Kindergarten<br />

bis zur Schule die I-Ieimatsprache spielerisch in<br />

Liedern und selbstverfaßten Theaterstücken lernen. Und<br />

wer als Lehrer plattdütsch "protet" oder "snackt", soll<br />

leichter eine Stelle bekommen, hat Niedersachsens Kultusminister<br />

Rolf Wernstedt versprochen.<br />

Ein Hort der Begegnung auch für jene, die kein Platt sprechen,<br />

aber verstehen, sind nach wie vor die Niederdeutschen<br />

Bühnen. Ist auch bei einigen "Speeldeels" die Angst<br />

vor dem Drama geblieben, weil das Publikum zu lange auf<br />

platte Lach-Döntjes getrimmt wurde, so bleiben die Besucherzahlen<br />

stabil. "Die Theater leisten sich Sprecherschulungen<br />

und Profi-Regisseure", sagt Ingo Sax, der<br />

selbst als solcher gerade im friesländischen Varel auf der<br />

Bühne steht. Neben Klassikern wie "Sluderi in't Treppenhus"<br />

oder "Wenn de Hahn kreiht" füllen Dauerbrenner<br />

wie Bernard Fathmanns "Kattenspök" oder Frank Grupes<br />

"Dör an Dör'n'anner" die Kassen. Hinter den Kulissen<br />

tobt auch schon mal ein Streit wie derzeit an der 01-<br />

denburger August-Hinrichs-Bühne. Darf eine<br />

Schauspielerin barbusig auftreten, wenn die "Geschichten<br />

aus dem Wienerwald" als "Geschichten van de Küst"<br />

auf dem Spielplan stehen?<br />

Der Wert des Niederdeutschen für die verflachende direkte<br />

Kommunikation der Menschen sei gar nicht hoch genug<br />

einzuschätzen, meinen die Bevenser Experten. Wer sich<br />

des Plattdütschen bediene, könne unter anderen Plattsnackern<br />

"Stallgeruch" entwickeln - "und das bringt Warme<br />

und Nähe".<br />

5


" Veerlanner Geburtsdagsabend"<br />

Der Saal im Zollenspieker Fährhaus<br />

platzte aus allen Nähten:<br />

Stühle wurden zusätzlich aufgestellt,<br />

um den rund 300 Gästen<br />

unseres 10. "Geburtstags" Sitzgelegenheiten<br />

zu schaffen. Unser<br />

amtierender Ortsamtsleiter Dirk<br />

Brahm sprach es aus, was in vielen<br />

Gesprächen zu hören war:<br />

"Das Zollenspieker Fährhaus<br />

wird wieder ein Kleinod für die<br />

Vier- und Marschlande, wird ein<br />

Anziehungspunkt für auswärtige<br />

Gäste." Viele Besucher hatten<br />

für den Abend ihre Vierländer<br />

Tracht angelegt.<br />

Ortsamtsleiter Brahm lobte die<br />

Aktivitäten unseres Vereins:<br />

"Viel haben die Verantwortlichen<br />

in den zehn Jahren mit Engagement<br />

in ihrer Freizeit geschaffen.<br />

Zum Erhalt vun kulturellen<br />

Traditionen gehört es<br />

auch, den heute tätigen Künstlern<br />

Gelegenheit zu geben, sich<br />

zu präsf'ntieren, wie man in der<br />

Vf'ranrla des Fährhauses sehen<br />

kann." Und dort hatten Intarsienbildner<br />

Günther Dahm und<br />

Rainer Burmester, Glaskünstler<br />

Adolf Hempel, Seidenmalerin<br />

Sabine Hoppe, Stickerin Anne<br />

Moka, Trachten-Schneiderin lnge<br />

Witt und Floristin Christel<br />

Scheer ihre vielbeachteten Werke<br />

ausgestellt.<br />

"Pläne für eine<br />

Kulturscheune haben<br />

wir uns abgeschminkt"<br />

Vorsitzender Hermann Timmann<br />

erinnerte in seiner plattdeut-<br />

schen Eröffnung an die vielen<br />

Aktivitäten dcs Vereins in den<br />

zehn Jahren seines Bestehens<br />

wie Vierländer Abend, Stiefmütterchenfest<br />

am Rieckhaus, Musikabend<br />

mit Liedersammler undmacher<br />

Jochen Wiegandt in der<br />

" Lüttenburg" , diverse Dia-Vorträge<br />

und Ausstellungen an unterschiedlichen<br />

Orten und das<br />

jährliche "Wiehnacht'n is bald",<br />

für das sich unsere schönen Vierländer<br />

Kirchen als Veranstaltungsort<br />

abwechseln.<br />

Er sagte weiter: "Anfängliche<br />

Pläne für eine Kulturscheune<br />

haben wir uns abgeschminkt,<br />

dafür stehen uns seit 1992 Räume<br />

in der denkmalgeschützten<br />

Kate von Familie Frohbäse m<br />

Altengamme zur Verfügung."<br />

Karfa Wiegel~'<br />

(link~) und Ellen Lutter von der Altel1gammer "Speeldeel Frülldscltaft", die<br />

im kommenden Jahr 50 Jahre alt wird, sorgten mit ihrem Sketch im Restaurantfiir Heiterkeit.<br />

Die Vierfänder Trachtengruppe, aufun­<br />

~'erem Foto AxelAltenburg und Henrijke<br />

Kiihn, zeigte mehrere Tä1lze.<br />

Der Chor des 125 Jahre alten Gesangvereins •• Germania" Hohendeich erfi'eute die Geburtstagsgäste mit mehreren Liedern {filS seinem<br />

Repertoire.<br />

6


"Uns Veerlanner Geburtsdagsabend"<br />

Das mehr als drei Stunden dauernde,<br />

recht abwechselungsreiche<br />

Programm hatte Gerd Nissen<br />

zusammengestellt und moderiert.<br />

Plattdeutsche Lesungen,<br />

von denen einige in dieser<br />

"Latücht" und folgenden Ausgaben<br />

abgedruckt werden, zogen<br />

einen breiten Rahmen von früheren<br />

Zeiten bis zur aktuellen Not<br />

bei Rohrnetz-Spülungen durch<br />

die Wasserwerke.<br />

Günther Dahm las einen Text<br />

von Willy Schweitzer zum Zollenspieker<br />

Fährhaus, den wir bereits<br />

in der vorigen "Latücht"<br />

abgedruckt hatten. Marianne<br />

Klehn ließ das Werk von Reintje<br />

Reymers lebendig werden., 1ngrid<br />

Straumer, Klara Buhk und<br />

Dirk Römmer lasen einige eigene<br />

Texte oder sprachen frei. Mehrere<br />

Tänze führten Kinder und Erwachsene<br />

der Vierländer Trachtengruppe<br />

vor. In seiner Ansage<br />

der Lieder erinnerte "Germania"-Vorsitzender<br />

Jürgen Rawe<br />

an einige Begebenheiten aus der<br />

Zeit, als das Fährhaus zu verfallen<br />

drohte.<br />

Hermann Struß begleitete auf<br />

dem Akkordeon seine Frau Ilse<br />

sowie seine Nachbarn Gerd und<br />

Marlies Nissen bei einigen Liedern.<br />

Viel Beifall gab es am<br />

Schluß des Programms, als die<br />

Altengammer" S peeldeel Fründschaft"<br />

sechs Sketche vortrug.<br />

Als angenehm empfanden es die<br />

größeren Gruppen wie Traehtengruppe<br />

und Chöre, daß man die<br />

Bühne an mehreren Seiten betreten<br />

oder verlassen kann. Das<br />

spart Zeit beim Wechsel. Für die<br />

Vortragenden gab es einen floralen<br />

Gruß, überreicht durch Henrijke<br />

Kühn.<br />

Die Kinder der Trachtmgruppe erft'euten die Besucher mit vielen Tänzen auf der Bühne<br />

im F iihrhaus.<br />

Einige alte Lieder hatte Hermann Struß (mitAkkordeon) ausgegraben, die er mit Gerd<br />

Nissen, seiner Frall I/se lind Marlies Nissen vortrug.<br />

Dirk Römmer hatte mehrere plattdeutsche<br />

Geschichten zu erzählen.<br />

Liebe Leser!<br />

Bevorzugt unsere Inserenten im Wirtschaftsgeschehen.<br />

Denn sie suchen nicht nur<br />

den alleinigen Werbe-Effekt, sondern sie<br />

sind Befürworter und Förderer unseres<br />

Kulturlebens.<br />

7


Besinnlich und streßfrei ging es am<br />

ersten Dezember-Sonnabend in der<br />

Neuengammer Kirche zu. Zum<br />

neunten Mal bereits hatte Gerd Nissen<br />

das Programm zusammengestellt<br />

für unsere besinnliche vorweihnachtliche<br />

Feier "Wiehnacht'n<br />

is bald". Den Weg in die Kirche S1.<br />

Johannis konnte keiner verfehlen:<br />

Mit ihren "Lichtgiraffen" hatten die<br />

Männer der FF Warwisch die Kirche<br />

in helles Licht getaucht.<br />

Der Indianer<br />

im Tannenbaum<br />

Gerd Nissen moderierte wieder ein<br />

abwechsclungsreiches Programm.<br />

Zum Auftakt erzählte Günther<br />

Dahm die Geschichte vom Indianer<br />

im Tannenbaum, die sich ein Dutzend<br />

Jahre zuvor in der Neuengammer<br />

Kirche ereignet hatte. Sein<br />

südamerikanischer Hilfsmann hatte<br />

die Vierländer in Schrecken und<br />

Staunen versetzt. In seiner Lesung<br />

berichtete Klaus Brandt von den<br />

Schwierigkeiten, die andere Leute<br />

mit dem Tannenbaum haben können.<br />

Geleitet durch ihren langjährigen<br />

Dirigenten sangen die Männer<br />

der "Amicitia" zwei Lieder. Irene<br />

Harder stimmte weihnachtliche Lieder<br />

an der Orgel an. Für zwei Lieder<br />

von Walter Albers (Heimorgel) und<br />

Rainer Tillert (Gitarre) gab es reichlich<br />

Beifall.<br />

Jugend musiziert<br />

Großen Anteil hatten wieder die<br />

Kinder am Programm. Die Geschwi-<br />

" Wiehnacht'n is bald"<br />

ster Thore und Hjördü; Neumann<br />

aus Fünfhausen, mehrfache Sieger<br />

bei "Jugend musiziert" und erst<br />

kürzlich Gewinner bei den internationalen<br />

Bloekflötentagen in Engelskirchen,<br />

spielten auf Trompete<br />

und Blockflöte. Der .Tugcndchor St.<br />

Johannis sang mehrere Lieder, begleite!,<br />

durch Irene Harder an der<br />

Orgel. Junge Mitglieder der Vierländer<br />

Trachtengruppe trugen Gedichtevor<br />

Aueh die Besucher wurden mit in die<br />

Feier einbezogen: Für zwei plattdeutsche<br />

Weihnachtslieder gab es<br />

gleich am Eingang die Texte: .<br />

Maakt hoch de Döör<br />

Maakt hoch de Döör, de Poort maakt<br />

wied!<br />

Advent is dar, de hillig Tied.<br />

Oe König kümmt un heU sik meldt,<br />

de Heiland vun de ganze Welt,<br />

de Heil un Leben mit sik bringt.<br />

Nu freut ju all un kaamt un singt:<br />

Sing Laff uns' Herrn un Gott!<br />

Wo herrlich is sien Raad l<br />

He helpt se all, de op em höört;<br />

sachmödig he sik to uns kehrt.<br />

He is een König. de sien Kroon<br />

bloots driggt, um uns wat Good's to<br />

doon.<br />

Advent! Advent! 0 selig Tied!<br />

Nu singt dat wedder wied un sied!<br />

Un wedder klingt vun Ort to Ort<br />

dat oie leewe Gnadenwoord.<br />

De König kümmt, he is nich feern .<br />

Maakt wied de Döör! He will so geern<br />

bi ju in'n Harten König sien.<br />

He kloppt all an. Nu laat em rin!<br />

Advent! Advent!<br />

Ok all uns' Nood to Enn he bringt.<br />

Nu freut ju all un kaamt un singt:<br />

Sing Laff uns' Herrn un Gott,<br />

uns' Heiland vull vun Gnaad.<br />

Kumm, 0 mien Heiland Jesus Christ!<br />

Mien Hartensdöör wied apen is o<br />

o kumm mit all dien Gnaad herin<br />

un bring uns hellen Sünnenschien!<br />

Dien hillige Geist geev uns Geleit<br />

hen na de ewig Seligkeit.<br />

Dien'n Naam, 0 Gott un Herr,<br />

wees ewig Loff un Ehr!<br />

Ach, leewe Herr, wi sünd't nich weert,<br />

dat du uns wunnnerbar hest ehrt.<br />

Du kümmst ut't hage Himmelriek<br />

un warrst uns arme Minschen liek.<br />

Advent! Advent! 0 selig Tied!<br />

Ok wi singt wedder wied un sied<br />

un maakt bekannt vun Ort to Ort<br />

dat ale leewe Gnadenwoord.<br />

Ruiner Tillen uu/der Gimrre lind Waller Albers an fler H eimorJ(el ~pielll!n lind ~anf.(en<br />

gemeinsllm " Keen Tied, keen Tied" und " Freesenho r ' IIor dem Almr der Ne/lenglll1ll1ler<br />

Kirche Si . .!ohllflftL.\· beim neunten " Wiehnllcht'n is bald" des Heinwt- und Kullllrl'l!reins<br />

"De Lutiidlt".<br />

Die bereils inwrnalional aUsf!ezeiclllWTeI1<br />

Ge~chwisll!r Thore lind Hjörtlis N ellmLInn<br />

LIm' Fiinfhllllsen spielll!n Weihnachtslieder<br />

niL'hcn/lr LII!(tler Elockflöll!.<br />

8


Mit dem Aufkommen der Bildpostkarte<br />

und der Weiterverarbeitung<br />

der Yotograüe am Ende des<br />

vorigen Jahrhunderts wurde das<br />

individuelle Bild schnell zum Massenartikel.<br />

Menschen vor ihrem<br />

Haus, bei der Arbeit, beim Feiern,<br />

im Verein, in Tracht oder bei besonderen<br />

Anlässen auf kleinen<br />

Abbildungen wurden in Foto- und<br />

Postkarten-Alben liebevoll gesammelt.<br />

So ließ sich die Verbundenheit<br />

zur weiten Welt, der Bezug<br />

zum modernen Leben, aber auch<br />

die eigene Beliebtheit dokumentieren.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg verloren<br />

die kleinen Bilderschätze an<br />

Wert, galten als spießig. Sie verschwanden<br />

vielfach auf Dachböden<br />

und nicht selten im Müll. Die<br />

Zeit damals war voller N euigkeiten,<br />

Umwälzungen und Sensationen.<br />

Heute sind die alten Bilder<br />

von damals häufig der einzige Beleg<br />

für Gewesenes und Vergangenes.<br />

Alltag und Arbeit,<br />

Land und Leute<br />

Werner Schröder hat diese alten<br />

Bilder gesammelt und auf Dias reproduziert.<br />

Er zeigt sie mit all<br />

ihren Veränderungen im Vergleich<br />

zum heutigen Motiv auf Einladung<br />

des Vierländer Kultur- und Heimatvereins<br />

"De Latücht" in einem<br />

Vortrag. Da geht es um Haus und<br />

Hof, Alltag und Arbeit sowie um<br />

Land und Leute. Die Schiefe<br />

Brücke, das Rieck-Haus, die Ort8-<br />

kerne Neuengamme und Curslack<br />

sind genauso enthalten wie das Altengammer<br />

Feuer von 1903, der alte<br />

Zollenspieker, die Eisenbahn<br />

und das erste Auto in den Vierlanden.Der<br />

Lichtbilder-Vortrag beginnt<br />

am Freitag, dem 27. März,<br />

um 20 Uhr im Saal des "Norddeutschen<br />

Haus" von Karl-Hermann<br />

Dietrich am Altengammel' Elbdeich<br />

42. Traditionell gibt es von<br />

19 Uhr an die "Bücherkistenklönecke".<br />

Hier sind alte Ausgaben<br />

der "Latücht" zu haben,<br />

aber auch alte und neue Bücher<br />

und Bilder zum Thema Vierlanden.<br />

Richard Wulff aus Neuengamme<br />

bietet Neuaullagen alter<br />

Postkarten an.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Bilder aus einer<br />

vergangenen Zeit<br />

Partie am Neuengammer Hausdeich in Höhe von Kirche und Feldstegel um 1904.<br />

Die~'e Po~,tkarte zeigt das Rathmann 'sehe Gehöft al1lAltengal1lmer Hausdeieh uI1I1904<br />

mit eütem scltönelt "KrilltojJ", dem Bauerngarten, davOI: Das Huftterhaus VOlt 1697 und<br />

dic ScltCUIlC 8tchcIl 8cit dcm 5, AUgU8t 1,}3 7 uutcr Dcukmal8chutz, Dic Bauwerke haben<br />

sich fast unverändert bis in die Jetztzeit erhalten, FotoS: Archiv Werner Schröder<br />

9


Die Vierländer- und die Marschbahn<br />

von Matthias Liebholdt<br />

Im Sommer letzten .Jahres fuhr ich gemeinsam mit der Familif'<br />

mit dem FnhlTmi von Cursiaek zum Sommcrbad am<br />

Horster Moor zum Baden. Auf dem Weg über den Altengammer<br />

Marschbahndamm kam die Frage von unseren<br />

Kindern auf, warum dieser Weg denn so heiße, wo doch eine<br />

Bahn weit und breit nicht zu sehen sei. Also erklärte ich<br />

ihnen, daß hier früher einmal eine Eisenbahn gefahren<br />

sei. Ich zeigte ihnen, daß hiervon auch noch etliche Zeugen<br />

existierten, wie die früheren Bahnhofsgebäude der<br />

Bahnhöfe Altengamme am Gammel' Weg 46 und - weithin<br />

zu lesen - Borghorst am Horster Damm 11. Wir blieben also<br />

stehen und sahen uns die Sache einmal näher an. So<br />

recht glauben wollten die Kinder aber doch nicht, daß<br />

hier früher einmal eine Eisenbahn fuhr. Es stellte sich<br />

dann schnell die Frage, wie das denn damals mit der Eisenbahn<br />

war und warum es sie heute nicht mehr gibt. Um<br />

an diese Fragen beantworten zu können, mußte ich etwas<br />

weiter ausholen. Das war nämlich damals so:<br />

Die verkehrsmäßige Erschließung der Vierlande erfolgte<br />

ursprünglich im wesentlichen durch Transporte zu Wasser<br />

mit Kähnen und Ewern über die StromeIbe, ihre Nebenarme<br />

Dove- und Gose-Eibe sowie über die weit verzweigten<br />

Gräben. Daneben blieb den Erzeugern nur das<br />

Pferdefuhrwerk oder der Handkarren, um ihre Ware auf<br />

die Märkte zu bringen. Da nur wenige Deiehstrecken ausgebaut<br />

waren uncl ein Vorankomnwn mit Ka r ren oder<br />

Fuhrwerk daher äußerst beschwerlich und zeitraubend<br />

war, bildete der Wasserweg die naheliegenste und beste<br />

Verbindung nach Hamburg Ma n bedenke, daß es erst seit<br />

1862 überhaupt vereinzelt Plasterungen der Wege auf den<br />

Deichen gab, wie zum Beispiel des Moorfleeter Deichs<br />

und später, 1888, des Allermöher Deiches.<br />

Die Eisenbahn, um die es hier schließlich gehen soll, fuhr<br />

zwar bereits seit 1842 auf der Linie zwischen Hamburg<br />

und Rergednrf. Sie spielte aber für die Vierlande praktisch<br />

noch keine Rolle, da der Bahnhof in Bergedorf am<br />

SelTahnufer zu weit entfernt war, so daß der Wassertransport<br />

günstiger blieb, zum al auch die Wege nach Bergedorf<br />

nur unzureichend ausgebaut waren und Dove- und Gose<br />

EIbe natürliche Hindernisse für die in Nord-Süd-Richtung<br />

fahrenden Fuhrwerke bildeten. Brücken waren nur<br />

vereinzelt vorhanden und auch nicht immer tragfähig genug.<br />

Zumeist gab es nur Fähren über die Gewässer, oder es<br />

mußte auf seichte Furten ausgewichen werden.<br />

Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn A.G.<br />

U bersi chtskur-te<br />

M .• A I AOOOOQ .<br />

Die Karte zeigt deu Verfaufder Halm.strecken in den Vier- lind MunclzlulIlJen .\(}Ivie betlllChburter Ruhnen.<br />

10


Die Vierländer- und die Marschbahn<br />

Im Juli 1997 wurde der 1921 gebaute Borghorster Bahnhof unter Denkmalschutz gestellt. Der gepflegte !([i"kerbau mit Walmdach gilt als<br />

Vertreter der "Architektursprache" seiner Zeit.<br />

Um die Jahrhundertwende herum nahm aber der Gedanke<br />

an den Eisenbahnbau auch im Heimatgebiet seinen<br />

Aufschwung. So griff man auf Pläne, eine Kleinbahn zwischen<br />

Geesthacht und Bcrgedorf zu errichten, zurück, die<br />

bereits in die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts<br />

zurückreichten, und gründete im Jahre 1905 die Bergedorf-Geesthachter<br />

Eisenbahn AG (BGE). Schon am 20.<br />

Dezember 1906 wurde die noch heute vorhandene und<br />

noch genutzte Strecke zwischen dem Bahnhof Bergedorf­<br />

Süd am heutigen Neuen Weg und dem damals zu Hamburg<br />

gehörenden Geesthacht eröffnet. Dort befanden sich<br />

nämlich die Pulverfabrik der Köln-Rottweil AG und die<br />

Fabrik der Dynamit AG, vormals Alfred Nobel & Co. Es<br />

entstand eine rund 14 Kilometer lange Eisenbahnstrecke<br />

entlang der Geest überBörnsen, Eschf'hurg und Dünf'hf'rg<br />

nach Geesthacht mit einer Fortsetzung bis nach Krümme!.<br />

Am 1. Mai 1907 wurde nach dem Brückenbau über<br />

den Schleusengraben in Bergedorf auch der Anschluß an<br />

den Reichsbahnhof Bergedorf in Betrieb genommen, so<br />

daß nunmehr der direkte Anschluß an das Fernbahnnetz<br />

der Reichsbahn bestand.<br />

Parallel hierzu entstand durch die ursprünglich eigenständige<br />

Billwerder Industriebahngesellschaft, die später<br />

in der BGE aufging, eine nur etwa vier Kilometer kurze<br />

Verbindungsstrecke zwischen dem Reichsbahnhof Tiefstack<br />

und dem neuen Bahnhof Billwerder mit einer Vielzahl<br />

von Stammgleisen mit einer Gesamtlänge von rund<br />

zehn Kilometern bei etwa 50 GleÜ,am,chlüssen. Diese<br />

Bahnlinie verband darüber hinaus die von Glinde über<br />

Havighorst kommende, ur:sprünglich an der hamburgischen<br />

Landesgrenze endende Südstormarnsche Kreisbahn<br />

mit dem Reichs bahnhof Tiefsta ck. Diese ist übrigens<br />

noch heute vorhanden und wird von der AKN zur Versorgung<br />

des Bundeswehr-Depots in Glinde genutzt. Die Billwerder<br />

Industriebahn dienLe ausschließlich uem GüLerverkehr,<br />

während die BGE-Slrecke vun Belgeuud mIch<br />

Geesthacht bereits Güter- und Personenverkehr abwickelte,<br />

insbesondere den Transport der Arbeiter zu den<br />

Geesthachter Fabriken.<br />

In dieser Zeit des aufstrebenden Eisenbahnverkehrs richtete<br />

der Rechtsanwalt Dr. Guido Möhring im Einvernehmen<br />

mit dem Vorstand der BGE ein Gesuch an den Hamburger<br />

Senat "betreffend die Erteilung der Erlaubnis zur<br />

Vornahme von generellen Vorarbeiten für den Bau und<br />

den Betrieb einer ,,(normalspurigen) Eisenbahn von Bergedorf<br />

nach Zollenspieker" mit einer rund zehn Kiometer<br />

langen Strecke vom Bahnhof Bergedorf-Süd über Curslack<br />

und Neuengamme nach Kirchwerder zum Zollenspieker.<br />

Dabei griff er einen alten Plan des Bergedorfer<br />

Bürgermeisters Dr. Ernst Mantius aus den 80er Jahren des<br />

letzten .Jahrhunderts zur Errichtung einer Schmalspurbahn<br />

von Bergedorf nach Kirchwerder wieder auf, der damals<br />

nicht umgesetzt werden konnte. Mit dieser<br />

Streckenführung sollten die Vierlande mittels einer Querverbindung<br />

für den Gütertransport erschlossen werden.<br />

Die Strecke war aber nicht nur für den Güter, sondern<br />

auch für den Personenverkehr gedacht. Der Senat stimmte<br />

zu, so daß am 25. März 1911 mit dem Bau begonnen<br />

werden konnte.<br />

Nach nur gut einem Jahr fand am l. April 1912 bereits die<br />

feierliche Betriebsaufnahme statt. Durch die Anbindung<br />

dieser Bahnlinie, die die Vierländer Bahn genannt wurde,<br />

an die Strecke von Bergedorf nach Geesthacht in Höhe<br />

der heutigen Straße am Pollhof entstand eine unmittelbare<br />

Anbindung an die Reichsbahn in Bergedorf-Nord über<br />

die Verbindungs strecke zwischen Bergedorf-Süd und -<br />

Nord. wodurch ein Umsteigen iin Richtung Hamburg und<br />

Berlin, insbesondere aber der Güterumschlag in beicle<br />

Städte möglich wurde. Der Ausflugsverkehr in die Vierlande<br />

wurde durch die Vierländer Bahn erheblich geföruerL.<br />

Fortsetzung folgt in der näch~ten "Latiicht"<br />

11


Riepenburger1rünsder<br />

In der vorigen "Latücht" begannen wir eine<br />

Serie über die Mitglieder der Kunstgemeinschaft<br />

Riepenburger Mühle. Wir setzen die<br />

Serie mit weiteren Mitgliedern fort: Wer sie<br />

sind, was sie machen, wie sie zu ihrer<br />

künstlerischen Tätigkeit gekommen sind.<br />

WuHraut Liebisch (67) haUe vur etwa<br />

zehn Jahren das Zeichnen und<br />

Malen für sich wiederentdeckt. Bereits<br />

vor etwa 45 Jahren hatte sie mit<br />

Ölmalerei begonnen, sich bei in Plön<br />

einem aus Berlin stammenden Maler<br />

im Zeichnen weitergebildet. Ihre<br />

künstlerischen Ambitionen mußte<br />

sie jedoch bald wieder zurückstellen,<br />

da sie beruflich - auch durch<br />

längere Abwesenheit aus dem Raum<br />

Bergedorf - stark eingespannt war.<br />

Bei Thomas Graff in Kirehwerder<br />

schloß sie sich inzwischen der Gruppe<br />

im freien Malen an, genauere<br />

Dinge übt sie mit Wiebke Kramer.<br />

Ihr Onkel war übrigens bereits<br />

künstlerisch in Bergdorf tätig: Von<br />

Franz Liebisch hängen mehrere Bilder<br />

im Schloß.<br />

Am liebsten malt Wal traut Liebisch<br />

in Aquarell-Technik, seltener Ölbilder.<br />

"Dann eher schon mal in Acryl" ,<br />

sagt sie Ihre Motive fotografiert sie<br />

oft draußen. Nach den Fotos entstehen<br />

dann zu Hause an der Staffelei<br />

in der Stube ihre Bilder.<br />

Über Thomas Graff kam sie zur<br />

Kunstgemeinschaft. "Ich habe mich<br />

mit Klaus Peters in Verbindung gesetzt,<br />

um in der Mühle eine Gelegenheit<br />

zum Ausstellen zu erhalten.<br />

Denn Möglichkeiten zum Ausstellen<br />

werden immer rarer", sagt sie.<br />

WUÜrUll( Liebisch<br />

Marlies Thoms (57) malt am liebsten<br />

Aquarelle, arbeitet aber auch mit<br />

Tusche, Kohle und Bleistift. "Am<br />

Aquarell reizt mich , daß die Farbsegmente<br />

im Wasser gelöst sind. Mir<br />

ist es wichtig, daß dies Gelöste erscheint.<br />

Schließlich passiert noch<br />

etwas mit dem Bild, wenn es trocknet.<br />

Dieser Prozeß ist immer spannend,<br />

wenn ich dann sehe, was<br />

schließlich aus dem Bild wird." Bei<br />

dieser schnellen Form der Malerei<br />

müsse man sich sehr konzentrieren,<br />

weil es keine Möglichkeit zur Korrektur<br />

gibt, weil das Bild schnell<br />

trocknet.<br />

Schon in der Schule hat Marlies<br />

Thoms gern gemalt. Durch die Berufs<br />

tätigkeit hat sie sich allerdings<br />

lange Jahre nicht mit Malen beschäftigt.<br />

Etwa 1990 begann sie wieder,<br />

nahm Dntericht bei Matthias<br />

Weber, Martin Donath und Dte<br />

Thieß. Besonders reizen sie die Marschen-Landschaften<br />

der Vier- und<br />

Marschlande für ihre Aquarelle.<br />

Auch der Garten ging ihr mit seinen<br />

farbenfrohen Blüten viele Anregungen,<br />

die sie aufs Papier umsetzt. Ihre<br />

Bilder hat Marlies Thoms bereits in<br />

der Bergedorfer Krankenhaus-Galerie.<br />

im Bildungshaus Zeppelin<br />

Goslar, einem Hamburger Autohaus,<br />

der Theatergalerie an der Marschnerstraße,<br />

im "Westibül" Bergedurl'-Wes<br />

1 uml na lürlich der Riepenburger<br />

Mühle gezeigt.<br />

Angelika Pittner (50) wendet für ihre<br />

Bilder die unterschiedlichen<br />

Techniken an. "Ich kann schlecht<br />

aufhören. Wenn ich etwas angefangen<br />

habe, möchte ich es auch bald<br />

vollenden", begründet sie ihren Eifer'<br />

wenn sie oft bis in die Nacht über<br />

ihren Bildern sitzt. "Das geht mir<br />

bei Handarbeiten ähnlich. Die<br />

Strickarbeit muß unbedingt noch<br />

fertig werden. "<br />

Schon als Kind in Sasel hat Angelika<br />

Pittner viel gemalt. "Das lag<br />

wohl in der Familie. Mein Vater und<br />

meine Schwester malten ebenfalls<br />

gern", sagt sie. In der Schule gehörte<br />

dann auch der Kunst-Unterricht zu<br />

ihren Lieblingsfächern. über<br />

Bücher hat sie sich zunächst als Autodidaktin<br />

mit unterschiedlichen<br />

Techniken auseinandergesetzt.<br />

Doch das reichte ihr nicht: Sie belegte<br />

Kurse bei der Bergedorfer<br />

Volkshochschule, als erstes für die<br />

unterschiedlichen Maltechniken. Es<br />

folgten auch Kurse für ander künstlerische<br />

Tätigkeiten wie Modellieren<br />

oder Bildhauerei, um den Horizont<br />

zu erweitern.<br />

Auf die Kunstgemeinschaft Riepenburger<br />

Mühle wurde sie durch einen<br />

Bericht in der Bergedorfer Zeitung<br />

aufmerksam, schloß sich daraufhin<br />

der Gemeinschaft an.<br />

Angelika Piuller<br />

12


Een jede Huushalt is perfekt,<br />

mit 'n Waterhahn, de ok mal leckt.<br />

Aver, wat is dat för'n Malöör,<br />

kummt dorut keen Water mehr!?!<br />

"Ahn Water geiht dat nich!",<br />

un Hummel möök sik dat nich licht...<br />

In'n Breefkassen findst enen Dag so'n Schien,<br />

de Leitung warrt spöölt, dat mutt sien.<br />

Dorför stellt man dann Haupthahn af,<br />

un dat al morgens to Klock acht.<br />

Dat schall duern bit namiddaags Klock söß,<br />

von'n Dag is nich veel över west.<br />

Doch avends spöölst di wedder af,<br />

wat 'n Glück, dat harr man schafft!<br />

Een Huusfroo kann nich veel beschicken,<br />

mit'n Maschien vull Wäsche warrt nich glücken.<br />

Un sünd dar denn noch lütte Kinner,<br />

de dükert de Hännen geern mol ünner,<br />

wat mehrstiets jo ok nödig is,<br />

schietig un gesund, dat is gewiß.<br />

Ok Finstern putzen, dat fallt flach,<br />

geiht sachs ok up'n annern Dag ...<br />

Man lett uns dat jo vörher weten,<br />

un reserweert sik gau 'n beten.<br />

In de Badewannen, dar is Floot,<br />

is koolt, aver för't Klo al goot.<br />

Wullt jo jüst nich achtern Busch,<br />

mit'n Plumsklo is al langen Schluß.<br />

Ok süs is 'n Ammer vull reserveert,<br />

doch all blots koolt, dat's al verkehrt ...<br />

Am besten, man nimmt sik wat anners vör,<br />

geihst mol na buten, vör de Döör.<br />

Water ut'n Hahn<br />

Von Klara Buhk<br />

Speelt dor dat Weer denn ok 'n beten mit,<br />

kriggt man wat anners goot toschick.<br />

Oder, man geiht to Besöök,<br />

un man schoont so langen de Köök.<br />

Jedenfalls: "Komando trüch!"<br />

Sowat geiht up de Duur woll nich.<br />

De Tiet mit'n Soot is överstahn,<br />

denn muß al na't Museum gahn ...<br />

Is Schiet, wenn wichtiges Water fehlt,<br />

man betahit dorvör al düres Geld ...<br />

Uns Ansprüche an't Leven,<br />

de warrt ümmer höger dreven.<br />

Dorbi fehlt uns, so Knall up Fall,<br />

gau mol even so'n Stroom-Utfall.<br />

Denn lappt doch rein gor nix mehr,<br />

wenn de Scheiß-Technik man nich weer.<br />

Dat eenzige, wat sik denn noch maken lett,<br />

wü mööt all tosamen bars to Bett...<br />

Dat weer amenn mal ganz schöön,<br />

Fernsehn kannst jo ok nich sehn.<br />

Morgens büst denn wedder grall.<br />

För junge Lüüd een Sündenfall.<br />

Veles entdeck man wedder neet,<br />

dor wüß man gor nich mehr mit Bescheed.<br />

Ja, de gode, oie Tiet,<br />

wü schuuft se lever wiet bisiet.<br />

Fortschritt, dormit leevt wü hüüt,<br />

un Levensmiddel ut de TÜüt...<br />

Water, dorto schul! man sik högen,<br />

süs mööt wü all miteenanner verdrögen!<br />

Ahn Water kann't nich gahn,<br />

Water ut'n Waterhahn.<br />

Dat grote Fest vun'n TSV<br />

von Hellmuth Bierkarre<br />

Joahr för Joahr to'n Advent zeigt<br />

de TSV, wat so allens bi em los iso<br />

Vör Joahrn weer dat jümmers up<br />

den "Dütsehen Abend", avers siet<br />

dat den nich mehr geben deit, hett<br />

siek de TSV vörnahmen, de Traditschon<br />

to woahrn. Un dat dot se nu<br />

mit ehrn bunten Abend in de Turnhall<br />

vun de Karkwarder School.<br />

So ok sößunnegentig wedder. An'n<br />

dörtigsten November weer dat<br />

proppenvull. So'n Gewusel krist<br />

woanners wull kuum to seh'n.<br />

Rundüm sitt de Tokiekers. Vadder,<br />

Mudder, Oma un Opa, keeneen lett<br />

siek dat ut de Nees gahn. Se sitt,<br />

drinkt Koffi, prööft Kooken, a11ens<br />

sülben backt. Üm Klock veer geiht<br />

dat denn los. Bernd IIars seggt<br />

"Goden Dag", un he hett ok sünst<br />

allens in'n Griff. Man mutt siek<br />

wunnern, wie he mit de lütten<br />

Gast trech kürnrnt. De Spee11üüd<br />

vun'n TV Warwisch helpt em dorbi.<br />

Un denn geiht dat los. Jungs un<br />

Deerns in Veerlanner Tüeh sünd<br />

an't Danzen, lütte Steppkes fleegt<br />

an de Ringen vun Kassen to Kassen,<br />

un man mutt siek wunnern,<br />

ahn'n beten bangen to sien. Een<br />

vun de Lütten seh ick noch baben<br />

an de Kant vun'n Kassen stahn un<br />

in de Deep hendal kieken. Avers as<br />

een vun de Hülpslüüd de Hand<br />

henhollen wull, dor hett he gau<br />

affwinkt: Oogen to un rünner!<br />

Avers ok de Groten harrn so allerhand<br />

uP'll Kassen. Gymnastik,<br />

Danz un Unnerhollung wesselten<br />

siek aff. Un wieldat dat ganze<br />

Spektakel öber veer Stünnen<br />

gUt'lg, weet' lt'} de Mitt t'lc'll:h Wlc'll<br />

"Fofftein" mit Musik vun de Warwischer.<br />

De Kinner vun de Trachtengrupp<br />

hebbt denn Theoter<br />

spcclt un all dc Kinncr scctcn up'n<br />

Sool in'n grot en Kreis ümrüm. Mit<br />

Ünnerhollung un Sport güng dat<br />

dennn wieder bit dat to'n En'n de<br />

Wiehnachtsmann keem.<br />

Bi'n TSV mit all sien Hülpslüüd<br />

kann man siek gor ne nooeh bedanken<br />

rör a11 dat, wat se Joahr rör<br />

J oahr wedder up de Been stellt.<br />

Avers nich blots dorför, sünnern<br />

för all de Arbeed dat ganze Joahr<br />

hendör.<br />

ffiainer 5Burmester<br />

1"il3c~fermeil3ter 1)<br />

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13


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mit dem zerbröselten Tofu oder Frischkäse,<br />

der kleingehackten Zwiebel und dem geschnittenen<br />

Schnittlauch vermischen und<br />

mit Pfeffer und Salz abschmecken. Die<br />

ausgehöhlten Tomaten mit den RadIeschensprossen<br />

"ausfüttern" und anschließend<br />

fü llen. Kann sowohl kalt wie auch<br />

warm (im Backofen backen) serviert werden.<br />

Dazu ein herzhafter grüner Salat. Als<br />

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abtropfen lassen. Tomaten achteln.<br />

Zwiebel in feine Ringe schneiden,<br />

Schafskäse würfeln. Salatsoße in einer<br />

Schüssel anrühren. Die Salatzutaten<br />

mit dem Thymian in einer<br />

Schüssel vorsichtig mischen und die<br />

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14


Platt, mal so un mal so<br />

Von Hellmuth Bierkarre<br />

Männigmol seggt dor een to mi, dat mien Platt keen<br />

Oolgammer Platt iso Dormit mach he je recht hebben,<br />

avers schall he dat doch mol sülbens versäuken.<br />

Find sick bestimmt wedder een, de wat to mäkeln<br />

hett. Schall dut nu Plutt vun dc Hast. 01' vun'n Elvdiek<br />

sien? Un sünst, wie süht dat in Veerlannen ut?<br />

To'n Bispill seggt de een "Heu", de anner "Hei", de<br />

drütt "Hau". Wonem hett nu recht? Up mien Geburtsdag<br />

hebbt se sich streden, up dat, wal, dar up'n<br />

Eine Fundgrube für den Freund der<br />

plattdeutschen Sprache ist "Dat<br />

grode Plattdütsch-Book", das jetzt<br />

im Verdener Verlag Lührs+Röver erschienen<br />

ist.<br />

Die von Dietrich Ohlmeyer aus Hannover<br />

vorgelegte Sammlung umfaßt<br />

eine bunte Palette an Erzählungen,<br />

Gedichten, Liedern und Begebenheiten<br />

des Alltagsleben von früher<br />

und heute aus den norddeuts~hen<br />

Bundesländern Schleswig- Holstein,<br />

Hamburg, Niedersachsen,<br />

"Plattdütsch is in"<br />

Disch krabbelt, Fleegen or Fleugen sünd. Bi de<br />

Karkwarder is dat denn noch veel anners.Wat bi uns<br />

Feddern sünd, sünd bi jem FeUern. Mit Wedder is<br />

dat grad 50.15 bi jem dat sülbige as bi uns, ave se segt<br />

" Weller". Wenn du denn mol ganz wa t Fines höörn<br />

wullt, denn lot di mol up Krauler Platt Bloomenkohl<br />

seggen ...<br />

Wenn een nipp toheurn deiht un kennt dor'n beten<br />

vun, kann he an't Platt heurnm wonem de anner to<br />

Hus iso<br />

Veerlanner Traditschoon<br />

Von Klara Buhk<br />

Bremen, Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Westfalen.<br />

Der aus Hasse] (Kreis Verden) stammende<br />

frühere Verbandsdirektor des<br />

Genossenschaftsverbandes Hannover<br />

hat nach seinen Angaben "ohne<br />

besondere Absicht" rund 50 .Jahre<br />

plattdeutsche Beiträge gesammelt.<br />

N ach seiner Pensionierung ging er<br />

daran, sie zu sichten. "PlaUdütsch is<br />

in", stellt der Autor in seinem Vorwort<br />

fest. Und er fügt hinzu: "Op<br />

Plattdütsch kannst fast allens seggen,<br />

wie du dat dinkst. Beleidigen<br />

kannst de Minschen nich. "<br />

In ~4 Kapiteln enthält das 871 Seiten<br />

starke Buch 756 überwiegend<br />

farbige Zeichnungen und Fotos sowie<br />

Noten 7.U plattdeutschen Liedern.<br />

Der 79jährige Ohlmeyer ist<br />

auch anderweitig als Buchautor bekannt<br />

geworden: So brachte er 1992<br />

das Liederbuch "Deutschlands<br />

schönste Lieder - von damals und<br />

heute" in zweistimmigem Notensatz<br />

heraus.<br />

Dat giftt doch blos een Verlannen,<br />

un jüst dor sünd wü togangen.<br />

Liggt bi Hambarg meist vör de Döör,<br />

ja, wat wöllt wü dor noch mehr?<br />

Wieldat de Hambörger uns jo bruukt,<br />

kröömt wü ok wat in de Supp.<br />

Von Veerlannen, dar kommt de Biomen frisch,<br />

dat is seker un ganz gewiß.<br />

An'n Grootmarkt sund wu een, twee, dree<br />

langs de Autobahn un de Schossee.<br />

Schohsahlen löppst nich mehr veel af,<br />

dat warrd all mit'n Auto schafft.<br />

Un wieldat jeder ok een hett,<br />

is nu de Fraag, wo man dat lett?<br />

Nix mehr mit de gode, ale Tiet<br />

un Peerd un Wagen langs 'n Diek.<br />

Vör ungefährt hunnertföfttig Johr<br />

weer dat nich so sünnerbar.<br />

Man hett Blootielen von Rußland haalt,<br />

denn dat wurr jo goot betahit.<br />

Man hett se gliek an Händler wiedergeven,<br />

de Rest is in Kraul in'n Water bleven.<br />

Dat hett all mit Peerd un Wagen gahn,<br />

dorna denn mit de Isenbahn ...<br />

Aver, Traditschoon hebbt wü bewohrt,<br />

dar is wat överbleven von de ale Oort.<br />

Wenn uns de Fortschritt ok verwöhnt.<br />

hest al mal'n Veerlanner sehn, de nich töhnt?<br />

Uns Woor, se bringt nieh Geld genoog,<br />

de Stünnenlohn is veel to hoch!<br />

Doch fliedig warrt wO Ommer blieven,<br />

glfft amenn wedder annere Tleden ...<br />

Fliedig hebbt se fröher al stickt,<br />

de Veerlanner Tracht müß jo toschick.<br />

Blanke Knööp un blanke Schoh,<br />

een beten Tiet höör dor al to.<br />

Veeles kann man röverretten,<br />

doch wokeen kann huut so'n Kreih noch pletten?<br />

Allerwegens giftt dat Schwund,<br />

een Rökerkaat is ok ungesund.<br />

So'n poor Fachwerkhuus sund noch bleven,<br />

se hebbt een nedes Innenleven.<br />

Enen feinen Spruch an de Giebelsiet<br />

tüügt ok noch von de oie Tiet...<br />

Vör tein Johr is de Kulturkreis geboorn,<br />

de is dargegen noch jung an Johrn.<br />

Dat liggt nu gode söven Johr truch,<br />

siet 1990 giftt dat de Latücht!<br />

Doch dat is so as in'n Leven,<br />

een beten Malesch hett 't ok mal geven.<br />

Aver, wat weer de Welt doch arm,<br />

wenn wü keen Idealisten harrn.<br />

Denn ut kulturelle Saken<br />

lett sik so mannigfach wat maken.<br />

Un för de spezielien Sorten<br />

hett de Vereen sien egenen Sparten.<br />

Een Archiv, wat in een lütte Kaat besteiht<br />

beet to'n Ophegen de Gelegenheit...<br />

Geleaenheiten laat sik ümmer finnen.<br />

man mutt mitünner blas mal'n beten grünnen<br />

Un kummt man dorbi in de Hitt,<br />

treckt dat ok noch de annern mit.<br />

Man blos de Klock un de verdreihte Tiet,<br />

se sünd al jümmer veel to wiet.<br />

15


Tolln-Spieker 1577<br />

Nich so ganz von ungefähr<br />

kummt de Beteknung her.<br />

Toll, dat Woort is sicher kloor,<br />

Von Klara Buhk<br />

dat betahit man an de Grenz för männig Woor.<br />

Een Spieker, een Schuppen to'n opbewohrn.<br />

So meent man, is dat to verkloorn.<br />

Doch anners warrt dor een Stevel ut,<br />

man keek von'n Toorn na tollplichtige Woorn ut.<br />

Spähen hett fröher "spieken" heten,<br />

gifft Lüüd, de napurrt, de mööt't jo weten.<br />

Ut de Tiet is keener överbleven,<br />

een Deel dorvon mööt wü nu glöven.<br />

Een Fähr würr dor woll al jünmmer bedreven.<br />

WÜ hebbt dat Johr 1216 schreven,<br />

do hett de Elvövergang "Eßlingen" heten,<br />

von dann Familien-Namen "v. Eisling" will man weten.<br />

Von Lünborg her kemen de Scheep mit Solt<br />

up de IImenau lang un warrt dor vertollt.<br />

Solt is uns hüüt een Sülfstverständlichkeit.<br />

Aver damals hett sik Hannel un Wannel dorüm dreiht.<br />

Gold un Sülver weer tietwies weniger weert.<br />

Solt weer allerwegens begehrt.<br />

Sie 1446 hett Hamborg dann Toll kasseert.<br />

Vördem hett dat dann Amtmann von Bardörp tohöört.<br />

Fährt de Scheep de Elv nu rup oder rünner,<br />

Toll kost dat an de Steed ümmer.<br />

Ok von de een na de annere Elvsiet<br />

köst dat Toll to de domalige Tiet.<br />

Oe ganze Post güng ok öber de Fähr,<br />

se föhrt jo sowieso hen un her.<br />

Un so weer dat meist unerläßlich,<br />

dat heet "Tolln-Spieker" siet 1460.<br />

An düsse historische Steed<br />

hett sik jo allerlei bewegt.<br />

Man harr dat Over mit eken Planken goot versehn.<br />

Eenen Meter dick dat Muerwark ut fasten Steen.<br />

Oor geev't een Wachhuus för Soldaten,<br />

se müssen sik mit de Dänen up güntsiet befaten.<br />

Gegenäver hett de Hoopter Schanze legen.<br />

Dat Johr 1626 hebbt wü do schreven.<br />

Dor henlang is de Weg na Hamborg gahn,<br />

Brüchen hebbt to de Tiet noch narms stahn.<br />

Over de Johrhunnerte trecken verschiedene Heerscharen<br />

dann Weg.<br />

Oe hütige Heerweg driggt de Beteknung mit Recht.<br />

Veerlannen harr woll männigmaal dar ünner to lieden,<br />

se schöllt jo all wat to eten kriegen.<br />

1620 plünner de Soldateska in Tolln-Spieker allens ut<br />

un möök överhen dann Rest kaputt.<br />

Se nehmen de Fährscheep un dann Prahm.<br />

Dann Herzog von Braunschweig-Lünborg sien Soldaten<br />

hebbt dat daan.<br />

Ok Wallensteeen nehm düssen Weg.<br />

Man lever sik up'n Spieker männig Gefecht.<br />

Oe Franzosen weern dor fix an't Scheten.<br />

Aver, na Tolln-Spieker kemen ok Poeten!<br />

Oe dänische Märchendichter Andersen<br />

un Heinrich Heine kemen dorhen.<br />

is ut de Fähr- un Tollböker to entnehmen,<br />

dat een ganze Driftt Ossen von Wedel kemen.<br />

Dor weer de grote Ossenmarkt.<br />

Een Drifft weer 200 bit 800 Veehstück stark.<br />

Bit in't 18ste Johrhunnert leet man se dann<br />

00 hett man dann Kraam verbaden.<br />

Een grote Veehsüük harr dat geven,<br />

un de wull man nictl noch verbreden.<br />

Ossenweg draven.<br />

Over dat Hoheitsrecht geev't woll öftins Striet,<br />

bi't Kasseern, dor helpt se all gern mit.<br />

So'n oie Overleverung will noch weten,<br />

Pastoren hebbt dor ans Töllner seten.<br />

in't 16st9 Johrhunnert weern se deelwies dorvon ünnerholen,<br />

man bruuk se anners nich so düür to betahlen.<br />

Keen graad dat Seggen harr, weer nich von Ouur.<br />

Mal weer Hamborg, mal Lübeck an de Tuur.<br />

Mit de Tollkaß harr dat erst 1863 een Ennen.<br />

00 leet man dat so bewennen.<br />

Aver ümmer noch gifft dat dor de Fähr,<br />

mit Prahm tuckert se hen un her.<br />

Männigeen nimmt sik gern mal de Tiet<br />

un föhrt dormit na de annere Elvsiet.<br />

Twüschen Hamborg un Lonborg kummt die de Güntsiet<br />

narms nöger,<br />

sOnst glftt dat keen Fähr, sett keener mehr röver.<br />

Man weet al von 1621 her,<br />

de Wirt dor, de is ok de Pachter von de Fahr.<br />

So ans vör vele hunnert Johr<br />

is de Karn von dat Ganze ok hüüt noch dar.<br />

Weck Biller sünd noch gode Togen,<br />

Tolln-Spieker warrt ok noch langen so blieven.<br />

1861 is de eerste "Lonbärger Oamper" kommen,<br />

hett Woor, Veeh un Passagiere övernommen.<br />

Da weer Tolln-Spieker een wichtige Damperstatschoon.<br />

Oe Hambörger Utflügler hölen recht veel dorvon.<br />

So'n Reis mit'n Damper na Veerlannen,<br />

up'n Spieker weer ümmer wat togangen.<br />

Dar geevt al ümmer een feines Lokal,<br />

so lohn sik de Saak doch allemaal.<br />

Man sitt dar buten ünner hage Bööm,<br />

Kann Seilscheep un annere Watersportler sehn .<br />

Dat Wichtigst is woll ümmer noch de Fähr,<br />

een lott beten von dat, woans dat fröher mal weer.<br />

Un keeneen kann weten un reken,<br />

woveel Lüüd hebbt dor woll al seten.<br />

Mit de Johrn hett allns so'n beten leden,<br />

nu hett dat enen neden Egendömer kregen.<br />

Oe wull sien Geldknipp gewiß nich schonen,<br />

för so'nen Standort mutt siek dat doch lohnen.<br />

Käpt'n Kuddelleggt sik noch in't Geschirr,<br />

he haalt een twetes Fährschipp her.<br />

Mit Vulldamp leggt man sik in 't Tüüch,<br />

de oie Glanz kummt wedder trüch.<br />

Eerstmol is ok de Neeschier groot,<br />

un so kommt denn de Lüüd tohoop.<br />

Nu lett dat all recht fein,<br />

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16


75 Jahre Feuerwehr-Musik<br />

"Das können wir auch", sagten sich<br />

ein gutes Dutzend Neuengammer<br />

Feuerwehrmänner, die 1923 ein Feuerwehrfest<br />

in Schwarzenuek uesucht<br />

hatten. Dort spielte eine Blaskapelle<br />

aus Feuerwehrmännern. Im<br />

Sommer desselben Jahres noch hr.­<br />

s


Suchbild<br />

Unser heutiges Suchbild zeigt eine<br />

Gruppe 3m Elbufpr - "Strandpartie"<br />

steht hochtrabend für das Stück<br />

Steinpflaster auf der kolorierten<br />

Postkarte - beim ZollenspieleI'<br />

Fährhaus. Die Postkarte wurde im<br />

Sommer 1912 in Zollenspieker im<br />

damaligen "Kaiserlichen Postamt"<br />

abgestempelt. Wer kann Angaben<br />

machen über den Anlaß, daß von<br />

dieser Gruppe eine Postkarte aufgelegt<br />

wurde, wer dort abgebildet ist<br />

oder wer weiß sonstige nähere Angaben?<br />

Gibt es ähnliche Aufnahmen?<br />

Hinweise nimmt die Redaktion<br />

(s. Seite 3) gern entgegen.<br />

Das Foto in der vorigen "Latücht"<br />

hat Fotograf Hermann Höge am<br />

Curslacker Deich östlich des Heerwegs<br />

aufgenommen. Das wußte Carsten<br />

Eggers, ehemaliger Wirt des<br />

Gasthofs "Stadt Hamburg". Das Foto<br />

zeigt Mitarbeiter der Firma Jans.<br />

Veranstaltungen in und um Vierlanden<br />

MÄRZ<br />

7. 20 Uhr: Königsball des Unterhaltungsclubs<br />

"Flora" in der<br />

Gaststätte "Zum Elbdeich" von<br />

UdoVoß.<br />

15. 16 Uhr: Monatsschießen der<br />

Vierlander Schützengesellschaft<br />

auf dem Stand beim Schützenhof.<br />

27. 20 Uhr: Lichtbilder-Vortrag<br />

von Werner Schröder: "Bilder aus<br />

einer vergangenen Zeit" im<br />

"Norddeutschen Haus" von Karl­<br />

Hermann Dietrich am Altengammer<br />

Elbdeich 42, mit Bücherkisten-Klönecke<br />

ab 19 Uhr.<br />

APRIL<br />

1. 10 bis 17 Uhr: Beginn der Sommer-Öffnungszeit<br />

dienstags bis<br />

sonntags im Rieckhaus, Curslacker<br />

Deich 284.<br />

5. 16 Uhr: Monatsschießen der<br />

Vierländer Schützengesellschaft<br />

auf dem Stand beim Schützenhof.<br />

12. 20 Uhr: Premiere der "Speeldeel<br />

. Fründschaft" mit dem<br />

Schwank in drei Akten von Hans<br />

Gnant, Plattdeutsch von Arthur<br />

Speck: "Blickschaden" im "Norddeutschen<br />

Haus" von Kar1-Hermann<br />

Dietrich, Altengammer Elbdeich<br />

42.<br />

17./18. Vierländer Jungschützen­<br />

Fest im Zelt beim Schützenhof,<br />

Neuengammer Ha usdeieh 167.<br />

19. ] 5.30 Uhr: "Speeldeel Fründschaft"<br />

mit dem Schwank in drei<br />

Akten von Hans Gnant, Plattdeutsch<br />

von Arthur Speck: "Blickschaden<br />

" 1m "N orddeutschen<br />

Haus" von Karl-Hermann Dietrich,<br />

Altengamn1.er Elbdeich 42.<br />

24. 20 Uhr: "Speeldeel Fründschaft"<br />

mit dem Schwank in drei<br />

Akten von I-Ians Gnant, Plattdeutsch<br />

von Arthur Speck: "Blickschaden"<br />

in der Aula der Schule<br />

Curslack-Neuengamme, Gramkowweg<br />

5.<br />

Roekkonzert der Kirchengemeinde<br />

Neuengamme.<br />

26. 10 Uhr: Goldene, Diamantene<br />

und Eiserne Konfirmation in der<br />

Curslacker Kirche.<br />

MAI<br />

3. 16 Uhr: Monatsschießen der<br />

Vierländer Schützengesellschaft<br />

auf dem Stand beim Schützenhof.<br />

9. Schützenfest bei" Tell" .<br />

16. Bundesfest der Bundes der<br />

Vierländer Schießklubs bei "Diana",<br />

20. bis 24. 75jahriges Jubilaum<br />

des Feuerwehr-Musikzugs Neuengamme<br />

im Zelt beim "Schützenhof"<br />

von Gerd Pahl (genaues Programm<br />

Seite 17).<br />

21. 9 Uhr: Hähnewettkrähen des<br />

Geflügelzuchtvereins "Vierlandria"<br />

im "Club- und Ballhaus"<br />

Kücken.<br />

22. bis 24. Feiern zum 125jahrigen<br />

Bestehen der Liedertafel "Cantus"<br />

Krauel im Zollenspieker Fährhaus.<br />

JUNI<br />

7. 16 Uhr: Monatsschießen der<br />

Vierländer Schützengesellschaft<br />

auf dem Stand beim Schützenhof.<br />

13. Vogelschießen des UnterhaltunJ:!sc1ubs<br />

"Flora".<br />

JULI<br />

3. bis 5. Vierländer Schützenfest<br />

rund um den Schüizenhol' von<br />

Gerd Pahl.<br />

12. 16 Uhr: Monatsschießen der<br />

Vierländer Schützengesellschaft<br />

auf dem Stand beim Schützenhof.<br />

25. "Latücht"-Ausfahrt nachmittags<br />

zur Braaker Mühle.<br />

30. bis 2. August: Feiern zum<br />

125jährigen Bestehen der Liedertafel<br />

"Teutonia" Seefeld im Festzelt<br />

am Norderquerweg auf einer<br />

Wiese von Herbert Putfarcken.<br />

AUGUST<br />

23. 16 Uhr: Monatsschießen der<br />

Vierländer Schützengesellschaft<br />

auf dem Stand beim Schützenhof.<br />

SEPTEMBER<br />

20. 16 Uhr: Monatsschießen der<br />

Vierländer Schützengesellschaft<br />

auf dem Stand beim Schützenhof.<br />

OKTOBER<br />

1. 1,9 bis 16 Uhr: Beginn der W.inter-Offnungszeit<br />

dienstags bis<br />

sonntags im Rieckhaus, Curslacker<br />

Deich 284.<br />

4. 14 Uhr: Erntedank-Umzug ab<br />

Zollenspieker Marktplatz über<br />

Elbdeich, Kirchenheerweg und<br />

Hausdeich zur Kirchwerder Kirche<br />

St. Severini.<br />

10. Vogelschießen und Herbstball<br />

der Vierländer Schützengesellschaft<br />

auf dem Stand und im Saal<br />

des Schützenhofs von Gerd Pahl.<br />

17. Ochsenwerder Liedertag in<br />

Rieges Gasthof.<br />

NOVEMBER<br />

7. Königsbälle der Schießelubs<br />

Diana, Tell und Vierandria.<br />

DEZEMBER<br />

5. "Wiehnacht'n is bald" in der<br />

Kirchwercter Kirche<br />

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· Terra Cotta<br />

· Keramik<br />

· Dekor-Fliesen<br />

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;. Baustoffe · Schiffahrt . Umschlag<br />

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Wir<br />

danken<br />

unseren<br />

Inserenten<br />

für<br />

die<br />

freundliche<br />

Unterstützung<br />

IJ:~Q~rslan<br />

Wintergärten<br />

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