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Latücht Nr. 16 - de-latuecht.de
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2
Inhaltsverzeichnis:<br />
Unsere Hauptversammlung<br />
Seiten 3/4<br />
Eis und Deichbrüche Seite 5<br />
Vierländer Alphabet Seite 6<br />
Schobe<strong>rn</strong>ack Seite 7<br />
Osterfüer Seite 7<br />
Veranstaltungen Seite 8<br />
Suchbilder Seite 8<br />
Sitten und Bräuche zu Oste<strong>rn</strong><br />
Seite 9<br />
Ziegeleien Seite 11<br />
Unsere Feuerwehren Seite 11<br />
Zauberei und Hexerei<br />
Seiten 12/13<br />
BürgerbÜhne Seite 14<br />
***<br />
Das Titelbild dieser Ausgabe<br />
zeigt ein Vierländer Trachtenpaar<br />
in Curslack nach einem<br />
Bild von Hans Förster<br />
Impressum:<br />
Herausgebe,';<br />
Kulturkreis-Verband<br />
Vierlande von 1987 e. V.<br />
(KKVV)<br />
Redaktion;<br />
Rolf Kiehn, Rolf Wobbe, Hellmuth<br />
Bierkarre, Hermann<br />
Timmann, Peter von Essen<br />
Anzeigen;<br />
Rolf Wobbe<br />
Druck:<br />
Bergedorfer Buchdruckerei<br />
Bankverbindl1ng des I{I{VV:<br />
Vierländer Volksbank e. G.<br />
Vereins-Konto 17000<br />
Sonderkonto "Latücht" 17027<br />
BLZ 201903 01<br />
Anschrift der Redaktion;<br />
Rolf Wobbe<br />
Neueng. Hinterdeich 139a<br />
21037 Hamburg<br />
TeL 7231902<br />
Redaktionsschluß für die<br />
nächste Ausgabe:<br />
1. Mai 1994<br />
Helmut Küster<br />
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Unsere Hauptversammlung<br />
Der Geschäftsbericht von Ralf Kiehn über<br />
die Ze it seit dem 15. Januar 1993 lag<br />
schriftlich vor:<br />
Der geschäftsführende Vorstand hatle<br />
nach den Wahlen in der Jahreshauptversammlung<br />
1993 folgende<br />
Zusammensetzung:<br />
1. Vorsitzender Rolf Kiehn<br />
2. Vorsitzender Rolf Wobbe<br />
1. Schatzmeister Otto Putfarcken<br />
1. Schriftführer Dagmar Klemmer<br />
Pressesprecher Gerd Nissen<br />
Der erweiterte Vorstand umfaßte<br />
dazu als Vertreterin des 1. Schatzmeisters<br />
Karin Aye, als Vertreterin<br />
der 1. Schriftführerin Margret Lang<br />
und als Organisationsleiterin Marianne<br />
Klehn.<br />
Vom Vorstand waren beauftragt als<br />
Katenleiter: Carsten Timm, als Archivleiterin:<br />
Karin Aye.<br />
Hierzu kamen als Spartenleiter -<br />
zum Teil in Personalunion mit anderen<br />
Ämte<strong>rn</strong> - für die Sparten:<br />
Kunst- und Kulturdenkmäler:<br />
Klaus-Dieter Schmidt<br />
Tanz und Folklore: Gerd Nissen<br />
Bild und Ton: Karin Aye<br />
Sprache, Schrift und Chronik:<br />
Marianne Klehn<br />
Natur und Landschaft:<br />
Hermann Timmann<br />
sowie die Delegierten der angeschlossenen<br />
Vereine.<br />
Der Mitgliederbestand blieb mit 123<br />
Personen und elf Vereinen konstant.<br />
Es fanden im vergangenen Jahr zwölf<br />
Vorstands-Sitzungen statt. An den<br />
meisten Sitzungen nahmen 8,).lch diejenigen<br />
teil, die besondere Amte im<br />
Verband haben, da es ja meistens bei<br />
den Sitzungen um ihre Aktivitäten<br />
und Belange ging. So wurden zumeist<br />
die verschiedenen Veranstaltungen<br />
geplant und vorbereitet sowie Sparten-Aktivitäten<br />
vorgetragen und besprochen.<br />
Hierüber werden in den<br />
Sparten-Berichten ausführliche Informationen<br />
gegeben.<br />
Als Veranstaltungen des Kulturkreis-Verbandes<br />
sind im einzelnen<br />
sieben Veranstaltungen zu nennen:<br />
1. Februar: Plattdeutsche Lesung<br />
von We<strong>rn</strong>er Schröder: "Veerlanner<br />
Kneup" und andere Geschichten,<br />
19. Februar: Diavortrag von Herbert<br />
Dahm: "Eenmol um Block",<br />
5. April: Diavortrag von We<strong>rn</strong>er<br />
Schröder über den Maler Hermann<br />
Haase,<br />
3. Oktober: Teilnahme am E<strong>rn</strong>te<br />
Umzug in Kirchwerder mit einem<br />
Wagen unter dem Motto: "Seit 300<br />
Jahren Erdbeeren in Vierlanden",<br />
4. Oktober: Lesung von We<strong>rn</strong>er<br />
Schröder: "Dat Scheckheft un annere<br />
Geschichten" ,<br />
30. Oktober: Nostalgieball und<br />
4. Dezember: "Wiehnacht is bald"<br />
in Neuengamme.<br />
Als achte besondere Veranstaltung<br />
sollte eine weitere Wanderung durch<br />
Feld und Wiese mit Herbert Dahm<br />
stattfinden. Lieder fiel sie buchstäblich<br />
ins Wasser - es goß wie aus<br />
Kübeln! Sie soll aber in diesem Jahr<br />
nachgeholt werden.<br />
Da dfese Veranstaltungen im Grunde<br />
Alttivitätcn der Spurten sind, Wird in<br />
den entsprechenden Berichten näher<br />
darauf eingegangen.<br />
Die Anzahl der Treffen und Arbeitsabende<br />
beläuft sich nach meiner<br />
Rechnung auf 40!<br />
Unter den vielen Veranstaltungen,<br />
die in der Kate stattgefunden huben<br />
und die ebenfalls im Spartenbericht<br />
ihren Platz haben, möchte ich vier<br />
besonders hervorheben:<br />
Da ist zunächst das Treffen des<br />
Vorstandes mit Richard Dien und<br />
Gerhard Scheel, die dem Vorstand<br />
ein Sparschwein mit tausend Mark<br />
überreichten. Näheres ist in NI'. 13<br />
der "Latücht" zu lesen. Ich möchte an<br />
dieser Stelle nur noch einmal herzlichen<br />
Dank sagen für dieses Geschenk!<br />
Weiter ist hinzuweisen auf Treffen<br />
mit Spitzen der Regierung und der<br />
Verwaltung: der Leiterin des Bezirksamts,<br />
Frau Steinert, dem Präsidenten<br />
der Bezirksversammlung,<br />
Her<strong>rn</strong> Boldt, unserem Ortsamtsleiter<br />
Her<strong>rn</strong> Gutsch, und Vertrete<strong>rn</strong> des<br />
Denkmalschutzamtes. Fe<strong>rn</strong>er fand<br />
eine Zusammenkunft mit den Vorständen<br />
der Bürgervereine Bergedorf<br />
und Lohbrügge, der Genealogischen<br />
Gesellschaft sowie der Initiative<br />
zur Erhaltung historischer Bauten<br />
und der "Interessengemeinschaft<br />
Vierländer Baue<strong>rn</strong>häuser" statt.<br />
Schließlich erging eine Einladung an<br />
die Handwerker, die bisher in der<br />
Kate gewirkt haben.<br />
Bei diesen Treffen wurde deutlich,<br />
daß von allen Seiten die Arbeit des<br />
KKVV nicht nur mit großem Interesse<br />
verfolgt wird, sonde<strong>rn</strong> es wird<br />
auch dringend darum gebeten, die<br />
begonnene Arbeit fortzusetzen, weil<br />
sie in dieser Form sonst von keiner<br />
Seite geleistet wird und nicht geleistet<br />
werden kann. Der Verband ist in<br />
den vergangenen Jahren aus der<br />
Sicht zumindest der Behörden, aber<br />
auch aus der Sicht der Bürgervereine<br />
zu einem e<strong>rn</strong>stzunehmenden Faktor<br />
in der Bewahrung des Vierländer<br />
Kulturgutes geworden. Es ist sozusagen<br />
die "Arbeit vor Ort", die - oft<br />
kaum beachtet - hier getan wird:<br />
Zeugnisse der Vergangenheit werden<br />
gesammelt, aufbereitet und - soweit<br />
möglich - der Gegenwart wieder<br />
zugängig gemacht. Aber es wird auch<br />
die gegenwart in Schrift, Bild und<br />
Ton festgehalten und aufbereitet. Ich<br />
nenne hier stellvertretend für vieles<br />
andere die Jahres-Chroniken, die<br />
Hermann Timmann nun auch für die<br />
Jahre 1991 und 1992 zusammengestellt<br />
hat. Herzlichen Dank! Danken<br />
möchte ich auch für die Arbeit, die im<br />
Archiv selbst geleistet worden .ist<br />
und weiter geleistet wird. Auch hier<br />
nenne ich stellvertretend nur Karin<br />
Aye, die unserem Ziel mit ihrem<br />
Einsatz Dienste erweist, wie sie von<br />
keinem anderen erbracht werden<br />
und wohl auch nicht erbracht werden<br />
können. Das bezieht sich nicht nur<br />
auf den Aufbau. das heißt das Ordnen<br />
des Archivs sonde<strong>rn</strong> auch auf das<br />
Zusammentragen von vielem, was<br />
uns und der Nachwelt einmal interessant<br />
und wissenswert erscheinen<br />
wird.<br />
Fort~et'Zung Seite"<br />
3
Unsere Hauptversammlung<br />
Fortsetzung von Seite 3<br />
An Veranstaltungen, bei denen der<br />
Vurstand vertreten war, möchte ich<br />
nur nennen:<br />
1. das 25jährige Bestehen der Lohbrügger<br />
Bürgerbühne und<br />
2. rlHS 40ljährige Bestehen der Vierländer<br />
Schützengesellschaft.<br />
Aus beruflichen Gründen war für<br />
mich nur eine eingeschränkte Teilnahme<br />
an anderen Veranstaltungen<br />
möglich. Wenn ich als 1. Vorsitzender<br />
im Amt bin, wird sich das Mitte des<br />
nächsten Jahres ände<strong>rn</strong> l{önnen.<br />
Ich habe vorher die Arbeit, die in der<br />
Kate geleistet wird, angesprochen.<br />
Doch nun zur Kate selbst:<br />
Im September 1991 entdeckte Karin<br />
Aye in Altengamme eine unbewohnte<br />
und von außen ziemlich verfallene<br />
Kate. Wie sie erfuhr, sollte sie abgerissen<br />
werden. Dem Höfebuch von<br />
Altengamme ist zu entnehmen, daß<br />
das Land, auf dem die Kate steht,<br />
1869 von einem Er·bhof abgetrennt<br />
wurde, nachdem kurz zuvor die Kate<br />
errichtet wurde. (Nebenbei: Sie feiert<br />
also in diesem Jahr ihren 125.<br />
Geburtstag'). Nachdem festgestellt<br />
wurde, daß die Kate von innen noch<br />
relativ gut erhalten war, wurde mit<br />
dem Denkmalschutzamt vereinbart,<br />
sie nicht abzureißen sunde<strong>rn</strong> zu restaurieren.<br />
Inzwischen sind das Dach<br />
und das Fachwerk sowie die Zuwegung<br />
wieder in Ordnung gebracht<br />
worden. Für dieses Jahr stehen Fußböden<br />
und Wandmalereien auf dem<br />
Programm. Bei einer Begehung mit<br />
Herren des Denkmalschutzamtes im<br />
Herbst vergangenen Jahres wurden<br />
diese Schritte festgelegt.<br />
In diesem Jahr konnte der KKVV die<br />
beiden Vorderräume anmieten und<br />
als Archiv bzw. als Raum für kleinere<br />
Einladungen (maximal zehn Personen)<br />
und Gesprächsrunden nutzen.<br />
Damit hat der KKVV nun auch sozusagen<br />
ein Zuhause gefunden. Dieses<br />
Zuhause ist zwar gegenüber den<br />
Plänen der KKVV-Gründer - ich<br />
erinnere an die Pläne, auf dem Gelände<br />
des Rieckhauses eine "Scheune"<br />
zu errichten und sie kulturell zu<br />
nutzen - bescheiden, aber sie entspricht<br />
dem, was wir leisten können.<br />
Mit der Betreuung der Kate und den<br />
damit zusammenhängenden Fragen<br />
hat der Vorstand Carsten Timm beauftragt.<br />
Von der "Latücht" sind im vergangenen<br />
Jahr vier Ausgaben herausgegeben<br />
worden. Das Redaklionsteam<br />
bestand aus Rolf Wobbe, der auch<br />
dankenswerterweise die Anzeigenverwaltung<br />
in Händen hat, Hermann<br />
Timmann, Peter von Essen und mir.<br />
Ich möchte dem Team hier herzlich<br />
danken, denn es gehörte ein ganz<br />
schönes Stück Arbeit dazu, alle drei<br />
Monate eine neue Ausgabe zu erstellen.<br />
Ermöglicht wird die Herausgabe<br />
der "Latücht" durch Anzeigen. Ich<br />
<strong>rn</strong>öchto;. ~n die5:er Stelle auch allen<br />
Insel'enten herzlich d~nken . Denn sie<br />
ermöglichen - wie gesagt - nicht nur<br />
diQ HQrausgabQ sonde<strong>rn</strong> bekennen<br />
sich damit auch zu den Zielen des<br />
Verbundes als Bewahrer und Förderer<br />
der Vierländer Kultur. Die "La-<br />
Der neue Vorstand (von links): Kar;ll Aye, Margret Lang, Car.sten Timm, Gerd Nissen,<br />
Rolf Kiehn, Hermann Timmann, Mariannl! Klehll.<br />
Tanja Müller<br />
tücht" bietet ja nicht nur unseren<br />
Vereinsmitgliede<strong>rn</strong> sonde<strong>rn</strong> auch einem<br />
großen Kreis Kultuünteressierter<br />
Informationen über unser Heimatgebiet,<br />
über unseren Verein, Terminübersichten<br />
und Veranstaltungen<br />
des Verbandes sowie der angeschlossenen<br />
Vereine, Chroniken und Berichte<br />
aus der Geschichte. Die nächste<br />
Ausgabe ist bereits wieder in<br />
Arbeit.<br />
Dabei sind wir bereits bei den Planungen<br />
für das neue Jahr.<br />
Vorgesehen sind:<br />
7. Februar; Plattdeutsche Lesung von<br />
We<strong>rn</strong>er Schröder bei Karl-Hermann<br />
Dietrich in Altenga<strong>rn</strong><strong>rn</strong>e,<br />
18. April: Dia- und Filmabend über<br />
Vierländer Intarsien von Günter Heine<br />
und Hermann Timmann,<br />
19. Juni: Spaziergang durch Feld und<br />
Wiese mit Herbert Dahm,<br />
23. September: Dia-Vortrag von Herbert<br />
Dahm im "Corslaker Landhuus":<br />
"Eenmal um Block" mit Lesungen<br />
von Clara Buhk,<br />
im September Fotoausstellung<br />
"Vierländer Jahreszeiten" in Zusammenarbeit<br />
mit der Liedertafel "Germania",<br />
die plattdeutsche Lieder singen<br />
wird, und einer Trachtengruppe,<br />
31. Oktober: Lesung mit We<strong>rn</strong>er<br />
Schröder im "Norddeutschen Haus"<br />
von Karl-Hermann Dietrich,<br />
3. Dezember, zweiter Advent: "Wiehnacht<br />
is bald" in Kirchwerder und<br />
Februar 1995: Dia-Vortrag im "Corslacker<br />
Landhuus" mit Herbert Dahm.<br />
Ebenfalls werden die Aktivitäten in<br />
der Kate, soweit es die Renovierungsarbeiten<br />
zulassen, fortgesetzt.<br />
Damit möchte ich meinen Bericht.<br />
schließen mit dem Dank für die gute<br />
gemeinsame Arbeit und in der Hoffnung<br />
auf ein erfolgreiches neues Jahr<br />
und eine gute Zusammenarbeit mit<br />
Ihnen allen.<br />
Bericht Kate<br />
Die Kate war 1993 für 38 Treffen<br />
geöffnet. Davon waren zwölf öffentlicher<br />
Katentreff, je zwei plattdeutsche<br />
Gesorächsrunden sowie Vorstands-Einladungen<br />
an Politiker und<br />
Vereine, je einer Vorstandssitzung<br />
(Weihnachtsfeier), übergabe eines<br />
, Geschenks an den KKVV durch Gerhard<br />
Scheel sowie Übergabe eines<br />
Polmls aus dem Tauzieh-Wettbewerb.<br />
Die restlichen 19 dieser Termine<br />
entfielen auf Arbeitssitzungen, bei<br />
denen Fotos, Dokumente und Archivstücke<br />
gesichtet, aufgeklebt und<br />
den Sparten zugeordnet wurden. Dabei<br />
arbeitete die Sparte "Kunst- und<br />
Kulturdenkmäler", Klaus-Dieter<br />
Schmidt und Carsten Timm, die<br />
Sparte "Bild und Ton", Rolf Kiehn,<br />
Hermann Timmann und Karin Aye,<br />
sowie als freiwilliger Helfer Horst<br />
Werstat, gemeinschaftlich. Dokumentationen<br />
entstehen über Riepenburg,<br />
Riepenburger Mühle, Ausgrabungen<br />
in der Neuengammer Kirche<br />
1993, Handel mit Blutegeln, Zollenspieker<br />
Fährhaus. Videos wurden<br />
gedreht über das Schützenfest 1993<br />
und den Chrysanthemen-Anbau. Höfebücher<br />
wurden fotokopiert und mit<br />
Bildmaterial auf den heutigen Stand<br />
überarbeitet. An einem Tag in der<br />
Vorweihnachtszeit hatte der KKVV<br />
die Möglichkeit, sich im Informations-Pavillon<br />
auf dem Bergedorfer<br />
Weihnachtsmarkt vorzustellen.<br />
Sprache. Schrift und Chronik<br />
Im September und November begann<br />
der "Plattdütsch Koten-Klönsnack".<br />
Er soll fortgesetzt werden.<br />
We<strong>rn</strong>er Schröder kam zu drei Abenden:<br />
Lesungen und Dia-Vortrag. Blumen<br />
gab es für die Altengammer<br />
"Speeldeel Fründschaft" nach der<br />
Premiere des Osterstücks als Dank<br />
für die Pflege des plattdeutSChen<br />
Theaters und der Sprache. Die Sparte<br />
beteiligte sich in Bad Bevensen an<br />
einer "Plattdeutsch-Tagung".<br />
Tanz und Folklore<br />
Die Spartenmitglieder kamen zu<br />
Versammlungen in der Kate und bei<br />
Udo TepQ zusammen, um den Nostalgieball<br />
(30. Oktober) sowie "Wiehnacht<br />
is bald" (4. Dezember) in der<br />
Neuengammer Kirche vorzubereiten.<br />
Der Nostalgieball war leider<br />
nicht gut besucht. Wer kam, hatte den<br />
Besuch jedoch nicht bereut. Dagegen<br />
war der vorweihnachtliche Abend in<br />
der Neuengammer . Kirche sehr gut<br />
besucht. Dle Spenden brachten 550<br />
Mark.<br />
Bei den tu<strong>rn</strong>usmäßigen Neuwahlen<br />
wur'de Carsten Timm Nachfolger von<br />
Rolf Wobbe als zweiter Vorsitzender,<br />
der nicht wieder kandidierte.<br />
4
Eisgefahr in der Eibe und Deichbrüche<br />
Was ein alter Vierländer über Deichbrüche erzählt<br />
Im vorigen Winter war die Eibe zugefroren, sogar einer der<br />
Eisbrecher saß unterhalb des Geesthachter Wehrs fest.<br />
Diesen Winter hatten wir zwei Eisperioden zu verzeichnen.<br />
Noch nicht vergessen ist das Hochwasser mit Eisstau im<br />
Jahre 1987 oder der Winter zuvor, als man bei Altengamme<br />
zu Fuß nach Stove marschieren konnte. Im "Bergedorfer<br />
Schloßkalender" von 1932 fanden wir diesen Bericht,<br />
in dem auch der Bau des Leitdamms begründet wird, der<br />
in Wraust, der Warwischer Bucht, kürzlich einem künstlichen<br />
Süßwasserpriel weichen mußte.:<br />
Beim Eintritt von Tauwetter besteht die alljährliche<br />
Siaugefahr in den Flüssen. Im Zusammenhang hiermit<br />
stehen die Deichbrüche mit ihren verheerenden Folgen.<br />
Als die Deiche der Eibe noch sehr unvollkommen waren,<br />
schwebten die Elbanwohner im Winter' häufig in der<br />
e<strong>rn</strong>sten Gefahr, von Deichbrüchen heimgesucht zu werden.<br />
Interessant ist es nun, etwas über Deichbrüche in Vierlanden<br />
zu erfahren. Ein alter Vierländer erzählt:<br />
Welche Angti!, haben wir in früheren Zeiten oft ausgestanden,<br />
wenn die EIbe gefroren war. Es bestand nämlich die<br />
Gefahr, daß an einer flachen Stelle im Flußbett das Eis bis<br />
auf den Grund ging, so daß sich das von der Quelle<br />
herabkommende Wasser an dieser Stelle staute. Man sagte<br />
dann; "Das Eis hat gesickt." Dieser Ausdruck ist auch heute<br />
noch gebräuchlich. Das Wasser staute sich so lange, bis das<br />
Eis, der ungeheuren Wucht des Wassers nachgebend, brach.<br />
Dadurch wurden die Eismassen mit gewaltigem Druck<br />
gegen den Deich gepreßi, so daU er wie ein Spielzeug brach.<br />
Die durch die Stauung angesammelten Wassermassem<br />
stürzten nun mit entfesselter Gewalt unter furchtbarem<br />
Getöse durch den Deichbruch und überschwemmten weite<br />
Strecken der Elbufer. Vierlanden wurde sehr häufig von<br />
Deichbrüchen heimgesucht, die stets großen Schaden<br />
anrichteten. Im Winter des Jahres 1855 brach der Deich<br />
sogar in zwei Stellen zugleich und zwar in Kirchwärder<br />
Warwisch und in Kirchwärder-Howe. Der Deichbruch in<br />
Warwisch war der gefährlichste, da er Menschenleben<br />
forderte. Es kamen ein Hofbesitzer sowie zwei tieiner<br />
Kinder ums Leben. Die Frau rettete sich mit dem jüngsten<br />
Sprößling der Familie, einem Knaben, auf das Dach des<br />
Wohnhauses, wo sie von den Fluten verschont blieben. Bei<br />
dem Bruch in Howe blieben Menschenleben verschont, nur<br />
wurde erheblicher Sachschaden angerichtet. Ganz Kirchwärder<br />
bildete damals einen See. Man fuhr in Booten z.B.<br />
von Zollenspieker nach Warwisch, eiwa 200 Meter hinter<br />
dem Deich, ohne auf Grund zu geraten. Die sogenannten<br />
Bracks aber, das sind eine Art Teiche, die heute noch<br />
bestehen, stammten von den Deichbrüchen und den damit<br />
verbundenen Uberschwemmungen her.<br />
Nach den beiden großen Deichbrüchen 1855 brach der<br />
Deich in späteren Jahren noch zu wiederholten Malen. So<br />
z.B. wieder in Kirchwärder bei der Hower Ko<strong>rn</strong>mühle.<br />
Dieser Bruch konnte jedoch durch das sofortige Eingreifen<br />
der Warwischer und Hower Baue<strong>rn</strong>schaft, die große<br />
Mengen Grassoden von der Freiheit in Warwisch herbeischafften<br />
und den Riß damit ausfüllten, gedämmt werden.<br />
Gleichzeitig wurde der Deich mit Sandsäcken befetltigL,<br />
Es besieht noch heute für die Ochsenwärder und Kirchwärder<br />
Einwohnerschaft ein altes Re
Ein Vierländer Alphabet<br />
In dieser Ausgabe veröffentlichen wird den sechsten Teil unseres "Alphabets". Für diese Zusammenstellung haben wir eine<br />
Vielzahl von Quellen .. angezapft", vom "Finder" bis hin zu mündlichen Überlieferungen. Mancher Ausdruck mag in Altengamme<br />
eine andere Bedeutung gehabt haben als im Westen von Kirchwerder, In Zollenspieker anders als in Curslack. Mancher Begriff ist<br />
auch aus anderen Gegenden des plattdeutschen Sprachraums bekannt. Die "Latücht"-Redaktion würde sich freuen, wenn<br />
jemand sich meldet, der einen Ausdruck vermißt oder der eine weitere Bedeutung eines genannten Begriffs kennt. Vielleicht<br />
können wir vom KKVV dann später einmal ein erweitertes "Vierländer Alphabet" herausbringen, um auch den Sprachgebrauch<br />
früherer Zeiten der Nachwelt zu überliefe<strong>rn</strong>. Denn die Original-Liste bleibt gespeichert, wird ständig ergänzt.<br />
o<br />
oberkröpsch, oberkrops: eingebildet, gespreizt im Wesen.<br />
obschoten: beanstandet.<br />
obste<strong>rn</strong>atsch, obstronotsch: leicht aufgebracht, widerspenstig.<br />
öberböllig: übermütig, waghalsig.<br />
öberkropsch: geckenhaft, sich aufspielen wollen.<br />
öberspoinsch: übermütig, großkotzig.<br />
~.d, öich: leicht, bald.<br />
Osel: jemand, der sich beim Essen beschmutzt hat.<br />
Qschen: schöpfen,<br />
Osfatt: Schöfkelle für Grabenwasser.<br />
Ohe: Gebiet zwischen Gose Eibe und Kraueler Eibe.<br />
ohlig: schlimm, ziemlich.<br />
ohnig sien: entbehren.<br />
oldboimig: minderwertig.<br />
Olm: Moder.<br />
olmig: moderig.<br />
opfleen, upflcicn: aufzieren, obenauflegen.<br />
opriesen, riesen: in die Höhe steigen.<br />
opsellen: hinopfe<strong>rn</strong>, verschwenden.<br />
opstee(d), opstteeg, opstünd(s): gegenwärtig.<br />
opstinatsch, opstranatz, obstrenatz: aufsässig, widerborstig.<br />
Orkund geben: informieren, benachrichtigen, Bescheid<br />
sagen.<br />
Orsbellen: Gesäßbacken.<br />
ortklog: überklug.<br />
ortscheef: verschroben, hinterlistig.<br />
p<br />
Packdarf: Mastdarm.<br />
padderwarts, palierwarts, parrerwarts: störrisch, eigensinnig,<br />
aufsässig.<br />
Paddig: Menge an Menschen oder Waren.<br />
Padd maken: Schnee schaufeln, einen Pfad machen.<br />
Padulje: Konflikt.<br />
Pähd: Patenkind.<br />
Päpe<strong>rn</strong>ött: Pfeffe<strong>rn</strong>üsse.<br />
Pagelun: Pfau.<br />
Pagendiestel: Pferdediestel.<br />
pali: bereit, fertig.<br />
Pallerwatsch: schlecht verträglicher Mensch.<br />
Pallholt: Ausgleichshölzer.<br />
Pall moken: fertig machen.<br />
Palten: Lappen, Fetzen, abgerissenes Stück.<br />
Paß geben: aufmerksam sein.<br />
Paßlatand: Zeitvertreib.<br />
paten: schwatzen.<br />
Peddig, Perk: Baummark, Knochenmark, Eierpfropf.<br />
Peek: Stange zum Stoßen.<br />
Peit: Pfütze.<br />
peverich: kränklich dem Aussehen nach.<br />
Pflaumenpfott: Blumentopf.<br />
piejacken, piesacken: quälen.<br />
Piek: Groll, Abneigung.<br />
piel, pielgrad: pfeilgerade.<br />
piel in een: gerade hoch.<br />
Pielpogg, Pielerpogg, Pieterpogg: Kaulquappe.<br />
Piepenclub: Pfeifenclub "Gemütlichkeit" von 1892. Einziger<br />
noch existierender von mehreren Vierliinder Pfeifenoder<br />
Rauchclubs, die es um die Jahrhundertwende gab.<br />
Pietel, Didel: Penis.<br />
Plattsehütrel, Eseher: Schaufel, Spaten.<br />
PUch(t): gedeckter, kleiner Raum im Steven eines kleinen<br />
Flußschiffs, beispielsweise eines Ewers oder einer Schute.<br />
plicken: tropfen.<br />
plie<strong>rn</strong>: mit den Augen zwinke<strong>rn</strong>, blinzeln.<br />
plietsch: pfiffig, schlau.<br />
plinkoigen: anbllnzelu.<br />
Ploog: Anzahl von Menschen, die etwas gemeinsam tun.<br />
Plot'n: Schürze.<br />
plümperich: wässerig, dünn.<br />
Poch, Pogg: Frosch.<br />
Podensteker: Ho<strong>rn</strong>isse.<br />
pödde<strong>rn</strong>, pölle<strong>rn</strong>: Aale mit Regenwürme<strong>rn</strong> fangen, die im<br />
Knäuel auf Zwi<strong>rn</strong> gezogen sind.<br />
Pökelfatt, -tunn: Pökelfaß, -tonne.<br />
pöseln: schmutzige Arbeit verrichten.<br />
Pogg: Frosch.<br />
Poggendorf: letztes Ende vom Achterschlag in Curslack<br />
wegen der vielen Frösche so genannt.<br />
Poggenkuller: Froschlaich.<br />
Poggenstohl: Pilz.<br />
Pohlhamer: ein bei seiner Arbeit ungeschickter Mensch.<br />
pollsohr: von oben her eingehend (bei Bäumen).<br />
Pook: schlechtes, stark gebrauchtes Messer.<br />
pooten, afpooten: Edelreiser aufsetzen, aufpfopfen.<br />
prampen: stampfen.<br />
prampenvull: gedrängt voll.<br />
Prick, op'n: sehr genau, aufs Haar.<br />
Priembüdel: Faselhans.<br />
prixen: ungeschickt nähen.<br />
Proppen: Pfropfen, Korken\ dicker Mann.<br />
Proppentrecker: Korkenziener.<br />
Prüll: flauer Kaffee.<br />
Pruhn, Wustpruhn: Geräte zum Wurst abbinden.<br />
Pü, Pües: Karbunkel, Geschwür.<br />
pünnich: schwer an Gewicht.<br />
Püsterülken: häßliches Mädchen.<br />
pütten: Düngen durch Einstreuen des Düngers in jedes<br />
Loch.<br />
Pütterachtein: unbeholfener Mensch.<br />
Pütterbuck: Abwasch- und Trockengestell.<br />
püük: hübsch, schmuck, vo<strong>rn</strong>ehm.<br />
puddeln: langsam gehen.<br />
pudderig: geü,tig nicht normal.<br />
Pund: Pfund.<br />
punden: unordentlich graben.<br />
Pundloot: Gewicht.<br />
punne<strong>rn</strong>: ohne Sinn und Verstand reden.<br />
pustig: kurzluftig, unpäßlich.<br />
Pute: Schlammpeizger<br />
Putenbieter: Spottname für die Bewohner der Winsener<br />
Marsch, in deren Gräben "Puten" (Schlammpeizger), einen<br />
minderwertigen Fisch, frühel' häufig, heute selten, vorkommt.<br />
Putter: Töpfer.<br />
Puttrad: Rad vor dem Haus, an dem die Töpfe nach dem<br />
Abwasch abtropften.<br />
Puttschöl, Puttschör: Topfscherbe.<br />
putzlistig: eigenartig, seltsam, sonderbar.<br />
Putzbüll. Putzbütel: Friseur.<br />
Q<br />
Qualmwasser: unter dem Deich durchsickendes Quellwasser<br />
bei hoch aufgelaufenen Tiden.<br />
Qualster: dicker" schleimiger Auswurf.<br />
quanzwies: aus ::icherz, als Ausflüchte.<br />
quesen: nörgeln, widerreden.<br />
Quellen: Schwielen an den Händen.<br />
QuesenkoDD: QuerkOPf.<br />
qulemen: kränkeln, dahinsiechen.<br />
quosen: mit Anstrengung hinunterwürgen.<br />
Wird fortgesetzt<br />
6
Schobemack in'n Düste<strong>rn</strong><br />
von Reintsche Reymers<br />
Oe düster Johrtied harr freuer jümmer wat ganz<br />
besonders an siek. Dat elektrische Licht harr grod de<br />
Petroliumlampen affleust, ober Stallatüchten mit<br />
Talglicht udn Petroliumlampen weu<strong>rn</strong> noch in<br />
Gebruuk, besonders an Fahrröd und Spannwark.<br />
Dat gew noch keen Strootenlampen und buten weur<br />
rundümm allns düster. 00 heet dat jümmer: "Kinner,<br />
kommt bi Dog no Huus, sünst krieht jo de Buhmann<br />
oder de Düstermann foot!"<br />
In düsse Düste<strong>rn</strong>is speelt sick denn ok allerhand<br />
Schobe<strong>rn</strong>ack aft, wo de jungen Lüüd jümme<strong>rn</strong><br />
Spooß an har<strong>rn</strong>. Ne Steekreuw weuer an'n Strohtau<br />
bunnen und in'n Boom fastmokt, dann weur an 'n<br />
Tochtau trocken und an de Dör bumst.<br />
Ebenso mit'n Kartüffel an 'n Band ant Fenster<br />
kloppen, weur'n Spoß för siek. Dorbi seten de<br />
Bengels in de Bäum udn tröcken dat Tau denn in de<br />
Heucht, wenn eener ut'n Huus keum . Son Undög<br />
weu<strong>rn</strong> gang un gebe. Oe jungen Lüüd leuten siek<br />
sachts wat infallen. So hebbt se in'n Düste<strong>rn</strong> de<br />
Spatzen ut'n Efeu holt und se dörch de Tochlöcker<br />
in de Stuv befördert, wo OMa Trina sengen deh: ,,0<br />
kiek mol dor, 'n lütten Voge!!" Bloß toletzt fleug des<br />
ganz Stuv vull und se kunnen se nich wedder<br />
loswa<strong>rn</strong>.<br />
Bi Hein Twist hett eener den'n blanken Ors int<br />
Stegelfenster holn und Oma Bertha hett seggt: "Oat<br />
weur'n ganz bekanntes Gesicht, ick kunn emm bloß<br />
nich künnig wa<strong>rn</strong>!"<br />
Jan Pohlmann, de leut sik ganz wat Udergeweunliehes<br />
infalln. He harr'n ohles wittes Bettlooken<br />
oppdreeben, wo he twe Löcker ton kieken rinsneen<br />
und'n Dodenkopp oppmolt harr. Dat öbe<strong>rn</strong> Kopp<br />
trocken, doirmit speuk he dörch de Geend und mokt<br />
de Lüüd bangen. Dat snackt sick öberall rümm und<br />
de Kinner und Fronslüüd troon siek na't Düsterwa<strong>rn</strong><br />
nicht mehr no buten.<br />
Weil se emm noch nicht footkreegen harr'n, weur he<br />
nu öberböllig und meuk dat noch 'n beten duller. He<br />
harr nu ne ise<strong>rn</strong> Keed und rasselt dormit dörch de<br />
Gegend und gOng an de LOOd ran und seh denn<br />
jümmer: "Huhu, ich bin der Tod ", und rassel derbi<br />
mit de Keed, dat dat ganz sehuurig dörch dat Düster<br />
gung. Eenes obends ist he an Hein Schütt geroden,<br />
wo he sien Spruch oppseggen deh ."Jo", seggt Hein,<br />
"dat wull ick ge<strong>rn</strong> mol öberprüfen!", und hett emm<br />
no Strich und Foden vermeubelt, dat he sien<br />
Bettlooken und de Keed verlopen müß. Bloß wer dat<br />
nu weur, dat harr Hein nicht mitkreegen. Anne<strong>rn</strong><br />
Oogs seet Jan Pohlmann mit blaue Ogen und<br />
wackelige Tänen an'n Freustücksdisch und kunn<br />
sien Brot nicht bieten. Wenn he frogt weur, wat dat<br />
mit de "Veilchen " opp sick harr, ander he: "Ick bün<br />
irgendwo gegenlopen", wat je ok wohr weur, ober<br />
dat weur Hein Schütt sien Fust wesen! Siet de Tied<br />
hett dat in den Gegend keen Gespenster mehr<br />
geben!<br />
In't Vörland steit'n hogen Barg<br />
von Busch und Holt und Twiegen,<br />
von Menschenhand ist dit Wark,<br />
wie schon vör ahle Tieden.<br />
lümmer eenen Dag vört Osterfest,<br />
und dat schon tweedusend Jahr,<br />
de Winter kriegt !tüt sienen Rest,<br />
dat Freujohr] dat ist dar.<br />
Verdreeben ward de Düste<strong>rn</strong>is]<br />
lot hell dat Füer brennen,<br />
de Sünn de stiggt, dat ist gewiß]<br />
lot brennen] brennen] brennen!<br />
Wie himmerjhoch de Flammen sloot]<br />
un freet dat Düste<strong>rn</strong> opp,<br />
de Flammen in de Menschen goht,<br />
so warmt jümm Hatt und Kopp.<br />
De Elw, de bringt dat Spiegelbild<br />
bit ant anner Euber hin.<br />
De Wind, de mokt das Woder wild,<br />
dor kumml mi Wal in 'n Sinn.<br />
Denn Faer und Woder mögt siek nicht]<br />
dat kann man god verstohn.<br />
Doch hier de heiden dicht an dicht]<br />
hier möt se siek vergohn!<br />
Dat Osteifüer<br />
von Reintsche Reymers<br />
Von'n Diek her kummt de Trummelslag,<br />
die Piepen hell formang,<br />
dat Hatt sleil hoch, wat jeder markt,<br />
klingt das de Elw entlang!<br />
Dat Füer jeden Mensch ergrippt,<br />
dat hett de stille Macht,<br />
dat fasziniert, dat walkt und wüppt,<br />
dat Lode<strong>rn</strong> ist ne Pracht.<br />
Und pust de Wind denn in de Gloht,<br />
steamt de Funken himmelhoch,<br />
dat gifft den 'n Menschen frischen Maat]<br />
denn Arbeit gifft genag.<br />
To 'n Arbeiten brukt man sicherlich<br />
in't Leben een Symbol.<br />
De Mensch ist lütt und miekerich,<br />
sleif de Blitz von'n Heen doll<br />
Wie allgewaltig de Natur<br />
hoch öbe<strong>rn</strong> Menschen steit,<br />
een winzig Ding sind we je nur,<br />
wat jämmerlich ve:rgä hl.<br />
Und sünd de Elemente los,<br />
dat Woder und dat Eier]<br />
0 , lütte Mensch go in di bloß,<br />
dien Leben ist di düer!<br />
7
Veranstaltungen in und wn Vierlanden<br />
MÄRZ<br />
9. Katentrt'ff, Anmeldung unter 7231117 oder 7235957<br />
t'rht'ten.<br />
14. 20 Uhr: KKVV-Vorstandssitzung im Corslaker Landhuus.<br />
20. 10 bis 17 Uhr: Kunsthandwerkertreff der "Snikken<br />
Snakken-Galerie" im "Norddeutschen Haus" von Karl<br />
Hl;!rInalln Dietrich am Altengammer Elbdeich.<br />
16 Uhr: Monatsschießen der Vierländer Schützengesellschaft<br />
auf ihrem Stand beim "Schützenhof" am N euengammer<br />
Hausdeich.<br />
26. Johannespassion in der Neuengammer Kirche.<br />
30. 15 und 20 Uhr: Aufführungen der Hans-Sachs-Bühne:<br />
Märchen für Erwachsene "Die Schöne und das Tier" im<br />
"Haus im Park" Bergedorf.<br />
APRIL<br />
110 bis 17 Uhr: Beginn der Sommer-Öffnungszeit dienstags<br />
bis sonntags im Rieckhaus.<br />
3. 20 Uhr: Premiere der Speeldeel "Fründschaft" für ihr<br />
Osterstück "Willem sien Willen" im "Norddeutschen Haus"<br />
von Karl-Hermann Dietrich am Altengammer Elbdeich 38.<br />
8.20 Uhr: Speeldeel "Fründschaft" mit "Willem sien Willen"<br />
im "Norddeutschen Haus" von Karl-Hermann Diehich am<br />
Altengammer Elbdeieh 38.<br />
10. 9.30 Uhr: Goldene Konfirmation in der Kirchwerder<br />
Kirche.<br />
10 Uhr: Silbe<strong>rn</strong>e Konfirmation in der Curslacker Kirche.<br />
16 Uhr: Monatsschießen der Vierländer Schützengesellschaft<br />
auf ihrem Stand beim "Schützenhof" am Neuengammer<br />
Hausdeich.<br />
II 20 Uhr: KKVV -Vorstandssitzung, Corslaker Landhuus.<br />
12. und 13. 20 Uhr: Lohbrügger Bürgerbühne: "Wrack" von<br />
Wilfried Wroost im "Haus im Park", Gräpelweg 8 in<br />
Bergedorf.<br />
13. Katentreff, Anmeldung unter 7231447 oder 7235957<br />
erbeten.<br />
15. 20 Uhr: Speeldeel "FründschaH" mit "Willem sien<br />
Willen" in der Zentralschule Curslack, Gramkowweg.<br />
17. 10 Uhr: Goldene und Diamantene Konfirmatiun in der<br />
Curslacker Kirche.<br />
18. Film- und Dia-Vortrag über Vierländer Intarsien von<br />
Günter Heien und Hermann Timmann im "Norddeutschen<br />
Haus" von Karl-Hermann Dietrich am Altengammer<br />
Elbdeich 38.<br />
26. 17 Uhr: Aufführung der Kindergruppe "LoKiT" der<br />
Lohbrügger Bürgerbühne; "Die Wawuschels mit den grünen<br />
Haaren" in der Zentralschule Curslack-Neuengamme.<br />
29. bis L Mai "Nightclub" der Kellerbühne im Neuengammer<br />
Gemeindehaus.<br />
MAI<br />
9.20 Uhr: KKVV -Vorstandssitzung im Corslaker Landhuus.<br />
II Katentreff, Anmeldung unter 7231447 oder 7235957<br />
erbeten.<br />
Das langsam vor sich hin verfallende Zollenspieker Fährhaus<br />
kennen viele. Doch wie sah es früher aus? Wir wollen<br />
vom KKVV eine Dokumentation erstellen, wollen Geschichten<br />
rund um das Fährhaus erhalten. Zwar haben wir<br />
bereits in der "Latücht" Nr. 2 über das Zollenspieker<br />
Fährhaus am südlichsten Punkt Hamburgs berichtet. Aber<br />
es tauchten seitdem Fragen auf, beispielsweise wird von<br />
Ausflügen berichtet, bei denen die Teilnehmer im Zollenspieker<br />
Fährhaus eincn Schießstand oder eine Kegelbahn<br />
vorfanden. Gab es die wirklich im Fährhaus oder gehörten<br />
sie den Lokalen in der Umgebung? Fragen tiber Fragen<br />
stellen sich. Außerdem suchen wir Anekdoten und andere<br />
Geschichten oder Erlebnisse, die mit dem Fährhaus zu tun<br />
haben. Auch der Spieker Markt hatte seine Anfänge beim<br />
Fährhaus. Wer weiß etwas zu berichten? Er oder sie wird<br />
gebeten, sic-h mit Hermann Timmann (Tel. 7238482) oder<br />
Karin Aye (Tel. 723 59 57) in Verbindung zu setzen.<br />
Die Namen einü::er dcr Jugendlichen, die auf dem Suchbild<br />
in "Latüchl" 14 zu sehen waren, haben wir inzwischen<br />
erfahren. Es wurde an einem E<strong>rn</strong>tedankfest aufgenulTlmen.<br />
Der dritte von links ist Fokke Mentjes, rechts neben ihm<br />
"Suchbilder"<br />
12. 10 Uhr: Frühschoppenkonzert des Feuerwehrmusikzuges<br />
Neuengamme im "Schützenhof" von Gerd Pahl.<br />
14. Bundesfest der Vierländer Schicßltlubs bci "Dnlbek" in<br />
Bö<strong>rn</strong>sen.<br />
15. 10 Uhr: Goldene Konfirmatiun in der Neuengammer<br />
Kirche.<br />
16 Uhr: Monatsschießen der Vierländer Schützengesellschaft<br />
auf ihrem Stand beim "Schützenhof" am Neuengammer<br />
Hausdeich.<br />
16.20 Uhr: Lohbrügger Bürgerbühne: "Wrack" von Wilfried<br />
Wroost im "Haus im Park".<br />
3L 17 Uhr: Aufführung der Kindergruppe "LoKiT" der<br />
Lohbrügger Bürgerbühne: "Die Wawuschels mit den grünen<br />
Haaren" in der Aula der Schule Richard-Lindeweg in<br />
Lohbrügge.<br />
JUNI<br />
7. 9, 12 und 17 Uhr: Aufführung der Kindergruppe "LoKiT"<br />
der Lohbrügger BürgerblIhne: "Die Wawuschcls mit den<br />
grünen Haaren" im "Haus im Park", Gräpelweg 8 in<br />
Bergedorf.<br />
8. Katentreff, Anmeldung unter 7231447 oder 7235957<br />
erbeten.<br />
10. bis 12. Niederwärtser Heimatfest bei der Schiefen<br />
Brücke in Curslack: 50 Jahre Spielmannszug "Vierlandria".<br />
13. 20 Uhr: KKVV -Vorstandssitzung im Corslaker Landhuus.<br />
15. 16 bis 19 Uhr: DRK-Blutspendetermin in der Zentralschule<br />
Kirchwerder Hausdeich 341.<br />
19. 15 Uhr: Monatsschießen der Vierländer Schützengesellschaft<br />
auf ihrem Stand beim "Schützenhof" am Neuengammer<br />
Hausdeich.<br />
26. 16 Uhr: Preisschießen der Vierländer Schützengesellschaft<br />
zum Schützenfest auf ihrem Stand beim "Schützenhof"<br />
am Neuengammer Hausdeich.<br />
.JULI<br />
L 19 Uhr: Ausmarsch der Vierländer Schützen ab "Corslaker<br />
landhuus" über Odemanns Heck zum Kommers im<br />
"Schützenhof" .<br />
2. 14 Uhr: Ausmarsch der Vierländer Schützengesellschaft<br />
ab "Stadt Hamburg" Neuengamme von Günter Timmann.<br />
3. 13 Uhr: Einholen der Könige der Vierländer Schützengesellschaft.<br />
II 20 Uhr: KKVV -Vorstandssitzung, Corslaker Landhuus.<br />
13. Katentreff, Anmeldung unter 7231447 oder 7235957<br />
erbeten.<br />
17. 16 Uhr: Monatsschießen der Vierländer Schützengesellschaft<br />
auf ihrem Stand beim "Schützenhof" am Neuengammer<br />
Hausdeich.<br />
AUGUST<br />
14.16 Uhr: Monatsschießen der Vierländer Schützengesellschaft<br />
auf ihrem Stand beim "Schützenhof" am Neuengammer<br />
Hausdeich.<br />
Birgit Diefenau und Wiebke Heuser. Ganz rechts steht<br />
vermutlich Sandra Beilfuß.<br />
über die alte Hauschronik, von der Kirchwerders Pastor<br />
Grau berichtet hatte, in der auch Ereignisse aus dem<br />
Dreißigjährigen Krieg berichtet wurden (wir fragten<br />
ebenfalls in Heft 14), haben wir leider (noch) nichts<br />
erfahren.<br />
Die Namen des Suchbilds aus der "Latücht" 15 sind<br />
bekannt. Das Bild wurde bei einem Fußballspiel aufgenommen.<br />
das die Bäcker gegen die Gastwirte etwa 1935 auf dem<br />
außendeichs gelegenen Sportplatz des Kh'chwäl-del- Fußball-Vereins<br />
(KFV) in Höhe des heutigen Johannssenstegels<br />
ausgehagen haben. Sogar aus Mönchengladbach<br />
erreichte Hermann Timmann eine Zuschrift. Berty Göring<br />
erkannte Be<strong>rn</strong>hard Wa<strong>rn</strong>eke wieder, in dessen Familie sie<br />
nach dem Krieg für 4 ' /2 Jahre lebte. Nach den jetzigen<br />
Erkenntnissen stehen die Männer von links: H. Schween.<br />
Schutzmann xx, H. Joost, H. Rüge, Be<strong>rn</strong>hard Wa<strong>rn</strong>eke.<br />
Otto Garbers, Heinz Kloekmann, Hermann Reimers, H.<br />
Timmann, Hermann IIüge, H. Hars oder H. Garbers. Davor<br />
:'iitzt Hermann Dubber.<br />
8
Oster-Bräuche<br />
in den Vierlanden<br />
Nach der Fastenzeit griff eine neue<br />
Arbeitsordnung Platz. Nicht mehr<br />
wurde von Aschermittwoch an "vör<br />
Dag", d. h. bei Licht, gearbeitet und<br />
gegessen. Man stand jetzt bei Tagesanbruch<br />
au:f und machte bei eintretender<br />
Dunkelheit, etwa um 5 Uhr,<br />
Feierabend.<br />
Auf die unruhvolle Fastenzeit folgt<br />
die zu erster Selbsteinkehr mahnende<br />
Passionszeit, eine Zeit des ge denkens<br />
an das vierzigtägige Fasten des<br />
Heilands, an sein Leiden und Sterben.<br />
Sie hebt mit Aschermittwoch an,<br />
der nach Volksmäßiger Anschauung<br />
ein Unglückstag ist.<br />
"Aschermittwoeh is de Düwel to Welt<br />
kamen", hört man wohl im T,ande.<br />
Rausehende Lustbarkeiten, Tanzunterhaltungen,<br />
Bälle u. dgL durften<br />
von diesem Zeitpunkt bis Oste<strong>rn</strong><br />
nicht abgehalten werden. Auch<br />
Hochzeiten fanden nur selten und<br />
dann in aller Stille statt. Alles war der<br />
Vorbereitung auf das kommende<br />
Osterfest gewidmet.<br />
Die letzte Woche vor Oster'n, "de<br />
stille Week", bildet das Ende der<br />
Passionszeit. Sie beginnt mit dem<br />
Palmsonntage, an dem in katholischen<br />
Kirchen die Palmen geweiht<br />
werden, und schließt ab mit dem<br />
Ostersonnabend, den man in den<br />
Vierlanden den "hillen", d. i. heiligen,<br />
"stillen", auch "swarten Sünnabend",<br />
d. h. Trauersonnabend, nennt.<br />
Am Tage Palmarum, an dem das<br />
Andenken wachgehalten wird an den<br />
letzten Einzug J esu in J erusalem, bei<br />
dem er auch durch Palmenstreuen<br />
besonders geehrt wurde, fand in den<br />
drei kleineren Kirchspielen die Einsegnung<br />
der schulentlassenen Kinder<br />
statt, die in Kirchwärder herkömmlich<br />
acht Tage zuvor, am Sonntage<br />
Judica, erfolgte. Am Palmsonntag<br />
spiegelt sich nach altem Volksglauben<br />
die Sonne den ganzen Tag über<br />
im Wasser. Kinder, die an diesem Tag<br />
geboren sind, werden besonders klug<br />
und gescheit.<br />
Wer in der Nacht vom Grünen Donnerstag<br />
auf den Stillen Freitag das<br />
Licht der Welt erblickte, konnte "alles<br />
sehen", d. h. es war ihm die Gabe<br />
des zweiten Gesichts verliehen. Bedeutsam<br />
schien der Stille Freitag für<br />
die Wettervorhersage. "Wenn't an'n<br />
Stillen Freedag regent, is dat ganze<br />
Jahr gesegnet", will ein in den vier<br />
Gemeinden umlaufendes Wort wissen.<br />
Am Grünen Donnerstag gingen<br />
nach alten herkommen die Dienstboten<br />
fast ohne Ausnahme zur Beichte<br />
und zum AbendmahL Der Stille Frei<br />
Lag aber' wurde auch hier als der<br />
e<strong>rn</strong>st,este kirchliche Feiertag angesehen.<br />
Die Kirche war an diesem Tage<br />
be:'ionders stark be:lucht. In größter<br />
Stille sollte alles vor sich gehen, jedcr<br />
ruhestörende Lärm wurde sorgsam<br />
vermieden, nh.:ht einmal Blätter und<br />
Zweige sollten sich nach der Volksmeinung<br />
bewegen dürfen.<br />
In der Karwoche, die in den vier<br />
Kirchspielen auch "Winnweek", d. i.<br />
Windwoche, genannt wird, weil man<br />
die Beobachtung gemacht haben will,<br />
daß zu dieser Zeit häufig unruhiges<br />
Wetter herrscht, pflegte in den vier<br />
Gemeinde die sogenannte große Um<br />
:fahrt des Pastors und die kleine<br />
Umfahrt des Küsters stattzufinden.<br />
In Curslack wurden diese Umfahrten<br />
bereits vor 1870 abgesehaHi. In AItengamme<br />
bestanden sie bis 1879, in<br />
Neuengamme bis 1880, in Kirchwärder<br />
bis 1882. Beide Umfahrten dienten<br />
dem Einsammeln von allerlei<br />
Lebensmitteln und Geldgaben, zu<br />
denen die Eingesessenen überlieferungsmäßig<br />
verpflichtet waren.<br />
Schinken von<br />
fünf Pfund<br />
Bereits in der Frühe brach man auf.<br />
Der Geistliche, nicht selten in der<br />
Begleitung seiner Frau und anderer<br />
Angehöriger, fuhr auf einem Stuhlwagen<br />
voran, ihm folgte der Kirchendiener<br />
auf einem Ackerwagen oder<br />
einem alten Kirchenwagen, auf dem<br />
die angelieferten Schinken, Speckseiten,<br />
Schweinsköpfe, Mettwürste<br />
nebst Eie<strong>rn</strong> und Flachs untergebracht<br />
wurden.<br />
Vor jedem Baue<strong>rn</strong>hause wurde haltgemacht,<br />
in einzelnen Familien wohl<br />
auch eingekehrt, während Kätner<br />
und Einwohner ihre Gaben - es<br />
handelte sich bei diesen meist nur um<br />
einen kleinen Geldbetrag - dem Kirchendiener<br />
überreichten. Wer zur<br />
Ablieferung eines Schinkens verp./'lichtet<br />
war, ohne geschlachtet zu<br />
haben, gab einen gekauften Schinken,<br />
der nach einer obrigkeitlichen<br />
Verordnung nicht unter fünf Pfund<br />
wiegen durfte.<br />
Pascheier und<br />
Paschsemmeln<br />
Allgemein und in allen Häuse<strong>rn</strong>, kleinen<br />
und großen, gleichmäßig beobachtet<br />
wurde die Sitte, am Osterabend<br />
"Pascheier" und am Ostertage<br />
"Paschsemmel" zu essen. Es war dies<br />
ein mit Safran gefärbtes längliches<br />
Korinthenbrot. Das Kochen der Eier<br />
überwachte in bäuerlichen Haushaltungen<br />
der Großknecht, damit sie dip<br />
erwünschte Härte erhielten. Auf<br />
manchem Hofe wurden die Eier den<br />
Dienstboten nicht zugeteilt; jeder<br />
durfte nach Können und Vermögen<br />
essen, in anderen Hiiu:le<strong>rn</strong> kamen<br />
dem Großknecht zwölf, dem Kleinknecht<br />
zehn, den Mädchen je acht,<br />
dem Jungen und dem Kindermädchen<br />
je sechs zu. Bei solchem Eieressen<br />
hat mancher, um als fixer Kerl zu<br />
gelten, unter Schädigung seiner Gesundheit<br />
dreißig Eier und mehr, die<br />
ersten sogar mit der Schale gegessen.<br />
Todesfälle infolge solcher Unmäßigkeit<br />
sind mehrfach bezeugt. Es war.<br />
alte Gewohnheit, die zerbrochenen<br />
Schalen auf den Deich oder auf<br />
andere Wege zu werfen; es verknüpfte<br />
sich damit die abergläubis
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ModenSChau am 24. April 1994, 15 Uhr<br />
im Corslaker Landhuus<br />
10
Vierländer Ziegeleien<br />
Dr. Martin Pries hat in mühevoller Kleinarbeit die Ziegelei-Ausstellung im "Kultur- & Geschichtskontor" zusammengestellt und das 64<br />
Seiten starke, illustrierte Begleitbuch dazu geschrieben.<br />
Foto: Peter von Essen<br />
Die Flächen in Altengamme hinter<br />
dem alten Deich beim Gammer Weg<br />
wurden nicht seit alten Zeiten durch<br />
die Landwirte genutzt. Die ungleichmäßige<br />
Oberfläche der Felder hier<br />
Vierlandens<br />
Feuerwehren<br />
Vierlandens sieben<br />
Feuerwehren<br />
rückten im<br />
vorigen Jahr zu<br />
265 Einsätzen<br />
aus. Diese Zahlen<br />
gab Bereichsführer<br />
We<strong>rn</strong>er Burmester<br />
bekannt.<br />
Die Sirenen<br />
heulten, . um die<br />
Wehren 28mal<br />
zum Feuer und<br />
237mal zu Hilfe- Wemer Burmester<br />
leistungen (darunter<br />
1G8 Erstversorgungen nach Unfällen)<br />
zu rufen. Die Sirenen in den<br />
Vierlanden werden in Kürze schweigen.<br />
Die Feuerwehr-Männer werden<br />
durch .. Pieper" alarmiert. Die Umstellung<br />
erfolgt in Kürze. Die Zahlen<br />
im Jahre 1993 für die einzelnen Vierländer<br />
Wehren: Curslack fünf Feuer<br />
und 14 Hilfeleistungen, Altengumme<br />
zwei und 28, Neuengamme fünf und<br />
4~ Krauel vier und 29, Kirchwerder<br />
Süd fleht und 76, Kirchwcrdcr-Nord<br />
vier und 29, Warwisch zehn Hilfeleistungen.<br />
lassen auf eine andere Nutzung des<br />
Geländes als durch die Landwirtschaft<br />
schließen. Zwei Ziegeleien<br />
bauten hier im vorigen Jahrhundert<br />
den Ton für ihre Produkte ab. Dr.<br />
Martin Pries, Mitglied des Bergedorfer<br />
Kultur- & Geschichtskontors sowie<br />
Mitarbeiter an den Universitäten<br />
Hamburg und Lüneburg, hat sich mit<br />
der Geschichte der Ziegeleien im<br />
Raum Bergedorf befaßt. Herausgekommen<br />
aus seinen Forschungsarbeiten<br />
ist eine sehenswerte Ausstellung,<br />
die noch bis Ende April im<br />
"Geschichtskontor" in Bergedorf am<br />
Reetwerder 17 zu besichtigen ist.<br />
Außerdem hat er zur Ausstellung im<br />
Rahmen der "Kontor"-Reihe "Vergangene<br />
Industriearbeit - lebendige<br />
Geschichte" eine 64 Seiten starke<br />
Broschüre mit vielen Illustrationen<br />
herausgegeben.<br />
Etwa zehn Seiten darin sind den drei<br />
Vierländer Ziegeleien gewidmet. Die<br />
Geschichte der Neuengammer Ziegelei<br />
von Fritz Heinrich Hermann<br />
Halbe, der späteren "Deutschen Erdund<br />
Steinwerke GmbH", einem<br />
Ta<strong>rn</strong>unte<strong>rn</strong>ehmen der SS für ihr<br />
Konzentrationslager, ist ausgiebig<br />
erforscht worden. Zahlreiche Autoren<br />
haben sich im Rahmen der Berichte<br />
über das KZ Neuengamme<br />
damit befaßt. Weniger bekannt ist<br />
jedoch die Geschichte der einst am<br />
Gammer Weg einander gegenÜberliegenden<br />
Ziegeleien Hoppe und<br />
Timmann in Altengamme.<br />
1875 wurde die Ziegelei Hoppe zum<br />
ersten Mal im Adreßbuch erwähnt.<br />
Bei den Behörden fiel sie kurz vor<br />
dem ersten Weltkrieg wieder auf, als<br />
der Eppendorfer Conrad Friedrich<br />
Wilhelm Kerth sie erwarb und mit<br />
Reparaturarbeiten begann. Vermeintliche<br />
Schwarzbauten erwiesen<br />
sich nach eingehender Prüfung durch<br />
die Bauaufsicht dann doch als rechtens.<br />
Wegen Unwirtschaftlichkeit<br />
wurde die Ziegelei 1921 stillgelegt.<br />
Das Ziegler-Wohnhaus wurde erst in<br />
den 50er Jahren abgerissen.<br />
Die Timmannsehe Ziegelei auf der<br />
Ostseite des Gammer Wegs bestand<br />
seit 1861. Alte Rechnungsbücher belegen<br />
sechs Brände im Jahre 1862.<br />
Martin Pries vermutet, daß der Betrieb<br />
bereits vor dem ersten Weltkrieg<br />
eingestellt wurde. Der Ton soll<br />
mindere Qualität gehabt haben. Zeitzeugen<br />
berichteten ihm von dem<br />
Timmannsehen Hof, der dem Gemeindehaus<br />
(heute Umkleideräume<br />
des SV Altengamme für den Sportplatz)<br />
weichen mußte.<br />
Die Ausstellung in den "Kontor"<br />
Räumen Reetwerder 17 ist bis zum 29.<br />
April montags, dienstags und freitags<br />
von 10 bis 16 Uhr, mittwochs von 10<br />
bis 20 Uhr geöffnet, donnerstags geschlossen.<br />
Die Initiatoren würden<br />
sich freuen, wenn alte Mitbürger<br />
Altengammes ihnen noch aus ihren<br />
Erinnerungen über die bei den Ziegeleien<br />
berichten können. Als einen<br />
Glückstreffer würden sie es bezeichnen,<br />
wenn noch Bilder aus früheren<br />
Zeiten existieren. "Kontor" und<br />
KKVV würden davon ge<strong>rn</strong> Reproduktionen<br />
für ihre Archive anfertigen<br />
lassen.<br />
11
Aus unserem Archiv:<br />
Von allerlei Zauberei und Hexerei<br />
in Vierlanden im 17. Jahrhundert<br />
Joachim Witte und die drei Frauen<br />
als peinliche Angeklagte wegen beschuldigter Zauberei<br />
Im Jahre 1612 wurde ein etwa 70jähriger Mann -<br />
Joachim Witte aus Kirchwerder - wegen Zauberei<br />
angeklagt Wie war es dazu gekommen?<br />
Ein Jahr vorher hatte Witte gegen den Landvogt von<br />
Kirchwerder, Peter Lüttke, geklagt, weil dieser ihn<br />
verleumdet und "Zauberer, Schelm und Dieb "<br />
genannt habe. Der Grund: Sämtliche Kälber des<br />
Landvogts seien der Reihe nach krank geworden<br />
und verendet, nachdem Witte, der sowieso keinen<br />
guten Leumund im Dorf hatte, sich ohne Grund im<br />
Stall herumgetrieben habe. Wittes Klage gegen den<br />
mächtigen und angesehenen Landvogt wurde natürlich<br />
abgewiesen. Damit aber wurde Witte wege<br />
Zauberei zum Angeklagten. Deswegen angeklagt zu<br />
werden war In der damaligen Zeit<br />
jedoch lebensbedrohlich.<br />
Vor diesen Leuten hatte skh Witte gebrüstet,er könne<br />
einen Wagen ohne Hilfe von Pferden und Menschen eine<br />
bestimmte Stre(';ke bewegen. Außerdem hatte er vorhergesagt,<br />
daß dieser- Wagen, wenn er weggefahren sollte,<br />
umstürzen würde. So soll es sich dann - wann, entzieht sich<br />
unserer' Kenntnis - auch zugetragen haben. Witte sollte als<br />
ein Mann mit übe<strong>rn</strong>atürlichen Kräften und seherischen<br />
Die "beschuldigte Toverey" wurde am 19. Februar 1612 vor<br />
dem Notgericht zu Bergedorf verhandelt. Vor den peinlichen<br />
Not- oder Halsgerichten wurde hauptsäl!hlich über<br />
Mord, Diebstahl und ZaUbel"ei geurteilt. Urteilsfinder<br />
waren die Bürger, Gerichtsherren oder Vorsitzende, der<br />
Rat zu Bergedorf und der Amtmann. In einem Zwischenurteil<br />
erkannte das Notgericht, daß Witte zu folte<strong>rn</strong> oder<br />
peinlich zu verhören war.<br />
Die Verdacht::;gl'ünde - von Beweisen mag man angesichts<br />
des Vorgebrachten kaum sprechen - , die die Urteilsfinder<br />
zu dieser Anordnung bewogen hatten, sind uns aus dem<br />
Vorhergehenden bekannt: Es war leicht, einen außerhalb<br />
der Gemeinschaft Gestellten zum Sündenbock zu machen.<br />
In vielen Verfahren spiegelt sich solches Bestreben übrigens.<br />
Wichtig ist, daß am 19. 2. bei der "Erzählung" der uns bereits<br />
bekannten Stallgeschichte Lüttkes Abneigung gegen Witte<br />
ungeschminkter als je zuvor hervorbrach: " .. . dal der Beclag<br />
(te) doch woll gewust, datt he enen nicht leiden, noch horen oder<br />
sehen moegen ." Neu ist ein Indiz für die Unnatürlichkeit des<br />
Viehsterbens. Kein Hund habe die Tierkadaver fressen<br />
mögen.<br />
Neu ist weiterhin eine gewisse Schadenmaximierung. Zwei<br />
Pferde und eine Kuh sollten dem Kläger zusätzlich<br />
"gelickermalhen affgestorven" sein. Dem Lande war Witte<br />
schon lange als Zauberer berüchtigt. Seit 10, nein 20, ja<br />
sogar 30 Jahren stand Witte in diesem Rufe. Dem Angeklagten<br />
wuchs jetzt erst ein gewisses unheimliches oder<br />
übe<strong>rn</strong>atürliches, magisches Flair zu.<br />
Wie der Angeklagte "mit solchen Dingen undtt Fantasey<br />
umbgangen ". konnte der Kläger über die Zeugen Hermen<br />
Kock und Hanßen Keeler vorbringen lassen. Ausgerechnet<br />
sie, die sich heraustellte, nur Zeugen vom Hörensagen<br />
anderer her Wllrf'n , wurden als einzige Zeugen vor Gericht<br />
gefordert und an ihren Eid erinnert. Die Leute, auf die sich<br />
die bei den beriefen, weil sie das zu Schilde<strong>rn</strong>e erlebt<br />
hatten, wurden nicht vor Gericht zitiert. Es wurde nicht<br />
einmal nach ihren Namen geforscht.<br />
&1Scbtue!t)qmdn~bq ~ ~ttß.<br />
/",n
Aus unserem Archiv:<br />
Von allerlei Zauberei lU1d Hexerei<br />
Fortsetzung von Seite 12<br />
Die Folter wurde sechs Tage später vollzogen. Einzelheiten<br />
werden uns über die peinliche Frage nicht mitgeteilt. Im<br />
Beisein des "des ersamen raths Bergedorff benevst underbenannten<br />
Tugenn" bekannte Witte, der ju wohlgemerkt <br />
bisher nichts zugestanden hatte, fol/?endes infolge der<br />
Gewaltanwendung und der sie begleItenden Suggestiv<br />
Frugen:<br />
Er bekannte, totgezaubert zu haben:<br />
Tönnies Timmann bym Tollenspiker 6 Koye,<br />
Hansen Danckwers 3 Koye.<br />
Harmen Harden selig 4 Koye,<br />
Henneken atten 2 Koye,<br />
Albertt Hackemann 2 Schwine,<br />
Joachim Witteovatt selig 1 Pagenn (Hengst zum Reiten und<br />
zum Fahren),<br />
Hein atten selig 9 Perde,<br />
Peter Lutken, dem Landtvagede 7 Kalver, 2 Perde undt 1 Kho,<br />
Titken Rikenn 3 Perde,<br />
atten Timmann 1 Moderperdt.<br />
Co<strong>rn</strong>ilius Brandt 2 Koye,<br />
Claus Eggers in der Ohe 3 Perde,<br />
Federich Wulff 2 Koye,<br />
noch einem Manne thor Lobrugge, Godttken Simers, ungefehr 10<br />
Schwine,<br />
Reimer Hollander ihm OBenwarder 8 Koye,<br />
Heinrich Wittehouett selig ihm Karckweder 12 fette Schwine.<br />
Frau Sibbe<strong>rn</strong> 3 Koye,<br />
Henneken Wormer 2 Koye,<br />
Hein Riken 1 Kho,<br />
Herich Wulff selig 4 Perde.<br />
Der Gerichtsbaum<br />
Früher gab es in Kirchwerder einen Baum, bei dem<br />
unter freiem Himmel die Gerichtsverhandlungen<br />
abgehalten wurden. Wer weiß etwas darüber? Er<br />
oder sie wird gebeten, sich mit Carsten Timm, Tel.<br />
7231447 oder 723 59 57<br />
in Verbindung zu setzen.<br />
Insgesamt will Witte 87 Stück Vieh vom Leben zum Tode<br />
befördert haben; wie, ist noch nicht geklärt. Im auffälligen<br />
und nachdenklich stimmenden Unterschied zu diesen<br />
genauen Angaben konnte er weder im peinlichen noch im<br />
gütlichen Verhör den zeitpunkt erinne<strong>rn</strong>. Als Iraglichen<br />
Zeitraum gab er die letzten 10 oder 20 Jahre an, in denen er<br />
11.
Lohbrügger Bürgerbühne bereitet drei neue Stücke vor:<br />
Wiederholung des Klassikers "Wrack"<br />
Bei den Proben-Arbeiten für die neue Inszenierung des Volksstücks" Wrack" (v. lks.): Hein Erich, Jan Erich, Gudrun<br />
Schmidt, Antje Marks und Annegret Kron.<br />
Foto: Peter von Essen<br />
Im neuen Jahr wird es auf der<br />
Probebühne der Lohbl'ügger Bürgerbühne<br />
im "Alten Bahnhof" am Neuer<br />
Weg in Bergedorf eng. Denn die<br />
Schauspieler bereiten dort zur Zeit<br />
drei (!) Stücke vor. Unter Regie von<br />
Wolfgang Sommer laufen seit mehr<br />
als einem Jahr die Proben zu dem<br />
Schwank "De möblierte Herr", in<br />
dem vor allem neue Mitglieder der<br />
Bühne auftreten. Im Herbst wird das<br />
Stück im "Haus im Park" Premiere<br />
feie<strong>rn</strong>,<br />
Die Kindergruppe, das "LoKiT", erarbeitet<br />
mit Viola Eppler, Martina<br />
Husner und Anja Klaaßen das Stück<br />
"Die Wawuschels mit den grünen<br />
Haaren", das an vielen Schulen im<br />
Unterricht gelesen wird. Deshalb ist<br />
das Interesse an den Aufführungen<br />
sehr groß. Viele Klassen haben sich<br />
bereits angemeldet. Einige Termine<br />
liegen schon fest: 26. April 17 Uhr in<br />
der Schule Curslack-Neuengamme,<br />
7. Juni 9, 12 und 17 Uhr im "Haus im<br />
Park", 31. Mai 17 Uhr in der Aula der<br />
Schule Richard-Linde-Weg in Lohbrügge.<br />
nie "LoKiT"-Mitglieder sind<br />
für weit91'9 AuHührunss:termine of<br />
:fen.<br />
Als Frühjahrs-Inszerlierung wird die<br />
LOhbrügger Bürgerbühne aus besonderem<br />
Anlaß ein Stück wieder aufnehmen,<br />
das sie vor einigen Jahren<br />
bereits mit großem Erfolg aufgeführt<br />
hat: "Wrack". Anlaß ist der 85. Geburtstag<br />
des Gründers und jetzigen<br />
Ehrenvorsitzenden der Bühne, Heinz<br />
Höpfner. Unter seiner Spielleitung<br />
errang die Bühne 1977/78 beim Norddeutschen<br />
Amateurtheater-Wettbewerb<br />
in Wolfs burg einen Sonderpreis.<br />
Das Volksstück" Wrack" von Wilfried<br />
Wroost spielt im Hamburger Hafen<br />
,milieu. Heinz Erich, der auch schon in<br />
der ersten Inszenierung mitwirkte,<br />
führt diesmal Regie und ist in der<br />
Hauptrolle zu sehen. Er hat sich<br />
vorgenommen, durch sorgfältige<br />
Auswahl der Kostüme, der Requisiten<br />
und durch liebevolle Gestaltung<br />
des Bühnenbildes eine möglichst<br />
zeitgerechte Ausstrahlung zu erreichen.<br />
Die tragische Geschichte des<br />
Hafenarbeiters Soodmann (Heinz<br />
Erich) ereignet sich etwa zehn Jahre<br />
nach dem ersten Weltkrieg. Seine<br />
Frau Dora wird von dem ehemaligen<br />
LBB-Mitglied Annegret Kron gespielt,<br />
die nach mehreren Jahren<br />
Abwesenheit wieder einmal ein<br />
Gastspiel in ihrer ehemaligen Schauspiel-Truppe<br />
gibt.<br />
Als Termine liegen bereits fest<br />
12.113. April und 16. Mai jeweils 20<br />
Uhr im "Haus im Park" in Bergedorf.<br />
Weitere Termine können noch hinzukommen.<br />
Die Mitglieder der Lohbrügger Bürgerbühne<br />
freuen sich sehr auf dieses<br />
Stück. Karten sowohl für "Die Wawuscheis<br />
mit den 9,rünen Haaren" als<br />
auch für "Wrack ' können bei Ilse<br />
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