Test
You also want an ePaper? Increase the reach of your titles
YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.
DIVA<br />
ZWISCHEN DEN<br />
MEEREN<br />
Wer zum ersten Mal die 13-Millionen-Metropole<br />
Istanbul besucht hat und nach der Rückkehr von seinem Eindruck<br />
erzählen soll, der ist in der Regel etwas hilflos. Es ist nicht so einfach,<br />
dieses Chaos aus Bewegung, Lärm und Schmutz kurz und<br />
knapp auf den Punkt zu bringen. »Beschallt mal von Techno, mal<br />
von Volksmusik, mal von Polizeisirenen und hin- und her geschoben<br />
von Menschenmassen, Müllwagen und Fernsehteams, die<br />
hier ununterbrochen Volkes Stimme aufnehmen, fühlt man sich<br />
wie im Schleudergang einer Waschmaschine«, schreibt die Autorin<br />
Stefanie Rosenkranz in MERIAN. Sagt man von New York,<br />
dass diese Stadt niemals schläft, dann braucht man für Istanbul<br />
tatsächlich ein drastischeres Bild. Eine Waschmaschine, die immer<br />
im Schleudergang läuft – der Vergleich stimmt.<br />
Oasen der Ruhe sind in diesem Inferno von Leben so selten<br />
wie ein vierblättriges Kleeblatt auf einer Wiese. Am ehesten<br />
findet man sie noch im direkten Umfeld der Moscheen, einmal<br />
abgesehen von der Sultanahmet Camii – der Blauen Moschee –<br />
10 Blick vom Hof der Süleymaniye-Moschee über den Bosporus auf den asiatischen Stadtteil Üsküdar 22