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KirchenKreisKurier - Verlag für die Heimat Eilenburg
KirchenKreisKurier - Verlag für die Heimat Eilenburg
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KirchenKreisKurier<br />
Die Zeitung des Evangelischen Kirchenkreises Torgau-Delitzsch<br />
10. Jahrgang, Nr. 3 (51) Juni & Juli 2010 Auflag 16.500 Exemplare<br />
Kurz & Bündig<br />
Seite 2 – 90 Kilo Mose-Geschichte<br />
Lego-Tage in Delitzsch<br />
Seite 3 – Nachdenkenswert<br />
7. Jahre Radfahrerkirche Weßnig<br />
Seite 4 – Orgeleinweihung<br />
Zschepplin nun wieder hörbar<br />
Seite 4 – Katharina-Tag<br />
Torgau erwartet viele Gäste<br />
Seite 5 – Kirchentag in München<br />
„Damit ihr Hoffnung habt“<br />
Seite 6 – Kirchen von A-Z<br />
Kirche in Langenreichenbach<br />
Seite 7 – Seite mit der Maus<br />
Sommerferien<br />
Seite 8 – wintergrüne<br />
Frische Ideen sind gefragt<br />
Monatsspruch Juni<br />
„Gott spricht: Suchet mich, so<br />
werdet ihr leben.“<br />
Am 5,4<br />
Monatsspruch Juli<br />
„So bekehre dich nun zu deinem<br />
Gott, halte fest an Barmherzigkeit<br />
und Recht und hoffe stets auf<br />
deinen Gott!“ Hos 12,7<br />
Am Himmelfahrtstag wurde in Gruna an der Mulde die zweite Radfahrerkirche in unserem Kirchenkreis ihrer Bestimmung<br />
übergeben. Mehr darüber erfahren Sie auf Seite 2.<br />
Foto: A.B.<br />
Wir sind wichtig!<br />
In diesen Tagen freue ich mich, dass die Sonne<br />
scheint und die Natur in bunten Farben erstrahlt.<br />
Ich sehe den hohen Himmel mit den paar Wolken<br />
und höre das aufbrechende Leben in der weiten<br />
und breiten und alten und jungen Landschaft.<br />
Nachtigallen, Amseln und Lerchen singen. Ein<br />
blauer Himmel am Morgen und Sonnenuntergang<br />
am Abend – was will man mehr? Um mich herum<br />
eine Welt voller Klänge, ein einziger großer<br />
Gesang, ein Summen, das Gott unseren Schöpfer<br />
preist und mich mit in sich hineinnimmt.<br />
Doch es gibt etwas, das die Seele ganz besonders<br />
anrührt: Eine laue Nacht, in der ich den Sternenhimmel<br />
betrachten kann. Alle kurz oder schon<br />
länger Verliebten genießen jetzt diese warmen<br />
Abendstunden und bei einer Sternschnuppe darf<br />
man sich etwas wünschen. Der Himmel mit den<br />
unzähligen Sternen lässt wohl kaum einen Menschen<br />
kalt. Wer einmal eine Nacht in der Wüste<br />
oder auf dem Meer erlebt hat, wird dieses Schauspiel<br />
der Natur niemals vergessen.<br />
„Weißt du, wieviel Sternlein stehen an dem blauen<br />
Himmelszelt?“, fragt das Abendlied (im Gesangbuch<br />
steht es unter der Nummer 511). Um den<br />
überforderten Menschen zu trösten, antwortet der<br />
Dichter des Liedes: „Gott der Herr hat sie gezählet,<br />
dass ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen<br />
großen Zahl.“ Doch das Gefühl, ganz klein und<br />
unbedeutend zu sein, schwingt unweigerlich mit:<br />
Was bin ich schon in dieser Unendlichkeit? Wie<br />
ein Sandkorn am Meer, unwichtig, sogar überflüssig<br />
komme ich mir vor.<br />
Und unweigerlich rücken wir näher zusammen:<br />
„Gut, dass du da bist, sonst würde ich mir ganz<br />
verloren vorkommen.“ Doch viele Menschen <strong>haben</strong><br />
keinen an ihrer Seite. Sind sie dann verloren<br />
in ihren Gedanken?<br />
Ich halte mich an eine Aussage, die vor vielen<br />
Jahrhunderten aufgeschrieben wurde: Im Psalm<br />
8 in der Bibel entdeckt ein Mensch, dass hinter<br />
aller Schöpfung ein liebevoller Gott steht. Der Beter<br />
des Psalms sagt: „Wenn ich den Himmel sehe,<br />
deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne,<br />
was ist der Mensch, dass du an ihn denkst und<br />
dich um ihn kümmerst?“<br />
Und die Antwort auf diese Frage beschreibt den<br />
Menschen, wie Gott ihn geschaffen und mit Gaben<br />
und Macht ausgestattet hat: „Du hast ihn<br />
wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und<br />
Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum<br />
Herrn gemacht über deiner Hände Werk …“<br />
Der bedeutende Sternenhimmel will zeigen, wie<br />
wichtig wir sind. Denn Gott sorgt für das Große<br />
und das Kleine. In ihm wird alles sinnvoll, in ihm<br />
sind alle und ist alles geborgen.<br />
So endet denn auch das Gesangbuchlied: „Gott<br />
im Himmel hat an allen seine Lust, sein Wohlgefallen.<br />
Kennt auch dich und hat dich lieb!“<br />
Eine belebende Frühlingszeit und einen schönen<br />
Sommerbeginn wünscht Ihnen<br />
Jörg Drafehn, Pfarrer im Kirchspiel Schildau.<br />
eMail: kirchenkreiskurier@web.de • Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 05.07.2010 • Kirchenkreis im Internet: www.kirche-in-nordsachsen.de
Seite 2 Aktuelles aus unseren Gemeinden Juni & Juli 2010<br />
Zweite Radfahrerkirche im Kirchenkreis eingeweiht<br />
In Gruna feierten drei Regionalgemeinden Himmelfahrt<br />
Gruna. Der Regionalkonvent der Gemeinden<br />
Krostitz, Eilenburg und Sprotta<br />
hatte zum Himmelfahrtausflug nach<br />
Gruna, dem kleinen idyllischen Örtchen<br />
an der Muldenfähre, eingeladen.<br />
Über 200 Christinnen und Christen sowie<br />
viele Ausflügler folgten diesem Ruf.<br />
Nach einer kleinen Andacht in der Kirche<br />
ging es dann in einer Gesprächs-,<br />
einer Sänger-, einer Theater- und in einer<br />
Fahrradfahrergruppe weiter, die sich<br />
alle mit dem Tagesthema „Jesus ist mit<br />
im Boot“ beschäftigten. Zwischendurch<br />
konnte sich jeder beim Mittagessen<br />
stärken, wozu das Team vom Fährhaus<br />
Gruna den großen Grill vor dem Grunaer<br />
Bürgerhaus entfacht hatte. Um 14<br />
Uhr feierten dann alle den Abschlussgottesdienst,<br />
der durch die vier Gruppen<br />
und die Bläser der Region ausgestaltet<br />
wurde. Danach trafen sich alle<br />
vor dem Gotteshaus. Hier stand eine<br />
bis dahin geheimnisvoll verhüllte Tafel.<br />
Diese wurde dann durch die amtierende<br />
Muldekönigin Monique Tiegel, Biobauer<br />
Roland Reiche, Michael Siegel<br />
von der Zukunftswerkstatt und Laußigs<br />
90 Kilo Mose-Geschichte<br />
Große Resonanz auf Lego-Tage<br />
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So sieht sie aus, die „jüngste“ Radfahrerkirche in<br />
Gruna am Mulderadweg. Foto: A.B.<br />
Delitzsch. Das Stimmgewirr im Haus<br />
der fünf Kirchen ist weithin zu hören.<br />
Insgesamt 60 Kinder wuseln durcheinander.<br />
Auf dem Boden liegen<br />
Unmengen kleiner Lego-Steine, wie<br />
wild wird in Kisten gekramt, die Plastiksteinchen<br />
scheppern aneinander,<br />
Kinder diskutieren und planen ihre<br />
Bauwerke. Es sind die zweiten Lego-<br />
Tage der evangelischen Gemeinde<br />
Delitzsch, bei denen die Kinder<br />
Geschichten aus der Bibel mit den<br />
bunten Steinen nachbauen. „Die Kinder<br />
kommen der Mose-Geschichte<br />
so näher als durch bloßes Erzählen,<br />
begreifen sie im wahrsten Sinne des<br />
Wortes“, ist Gemeindepädagogin<br />
Katja Schmiedeke überzeugt. Bei der<br />
ersten Auflage der Delitzscher Lego-<br />
Tage im vergangenen Jahr waren bereits<br />
30 Kinder dabei. In diesem Jahr<br />
zählt die Gemeinde 60 Teilnehmer<br />
im Alter von fünf bis zwölf Jahren.<br />
„Wir hatten sogar noch mehr Anmeldungen,<br />
konnten aber leider keinen<br />
mehr annehmen“, berichtet Schmiedeke.<br />
Mit dabei sind Kinder aus Delitzsch<br />
und umliegenden Dörfern wie<br />
Zschortau oder Beerendorf, viele Mitglieder<br />
der Kinderkirche, aber auch<br />
Steppkes, die nicht in der evangelischen<br />
Gemeinde aktiv sind. „Das<br />
Angebot richtet sich ganz bewusst<br />
an alle Kinder und nicht nur an die<br />
der Gemeinde. Die Lego-Tage sollen<br />
für alle Kinder konfessionsübergreifend<br />
sein“, erklärt Schmiedeke. Am<br />
Freitagabend geht es zum Auftakt mit<br />
dem Vorspielen der Mose-Geschichte<br />
los. Danach werden die Szenen in<br />
verschiedenen Bauphasen am Sonnabend<br />
mit den Steinen nachgebaut.<br />
Vom Findelkind über die zehn Plagen<br />
bis zum Auszug aus Ägypten und den<br />
Geboten auf dem Berg Sinai konstruieren<br />
die Kinder das Leben des Mose<br />
nach und lassen ihrer Fantasie dabei<br />
freien Lauf. So kommt Mose eben<br />
Bürgermeister Lothar Schneider feierlich<br />
enthüllt. Ab sofort ist nun die Kirche<br />
in Gruna die zweite Radfahrerkirche in<br />
unserem Kirchenkreis und die insgesamt<br />
19. im Freistaat Sachsen. Neben<br />
der Sprottaer Kirchengemeinde waren<br />
der Verein Zukunftswerkstatt Dübener<br />
Heide und die Gemeinde Laußig an der<br />
Umsetzung dieser Idee beteiligt, die im<br />
Rahmen des Leader-Projektes „Erlebnis-Netzwerk<br />
Mulde“ geboren wurde.<br />
Wie Bürgermeister Lothar Schneider<br />
betonte, ist Gruna ein zentraler Punkt<br />
des Mulderadweges. Somit steht nun<br />
die älteste und die jüngste Radfahrerkirche<br />
im Kirchenkreis Torgau-Delitzsch.<br />
Die erste Radfahrerkirche wurde 2003<br />
in Weßnig an der Elbe eingeweiht und<br />
sie erfreut sich seitdem vieler Besucher<br />
aus fern und nah. A. Bechert<br />
schnell mal zum eigenen Whirlpool<br />
oder Sportboot. „Er braucht aber auch<br />
eine Wasserrutsche, der will ja Spaß<br />
<strong>haben</strong>“, beschließen Franziska, Nina<br />
und Sofie, die den Palast nachbauen.<br />
Freundin Katharina sitzt ein paar Meter<br />
weiter und kreiert hochkonzentriert<br />
eine grüne Bundeslade, in die<br />
später die Gebote gelegt werden. Als<br />
Unterstützung bekommen die Kinder<br />
15 sogenannte Teamer zur Seite gestellt,<br />
die beim Bauen helfen oder für<br />
Ruhe sorgen, wenn es im Saal doch<br />
einmal zu laut wird. „Wir greifen aber<br />
nicht ein, wir wollen ja nicht auf die<br />
Kinder einwirken. Sie sollen ihre eigenen<br />
Ideen verwirklichen“, erklärt<br />
Anne Klimm, die eine Ausbildung zur<br />
Sozialassistentin macht. Und damit<br />
auch keiner der Teilnehmer vor lauter<br />
bunten Plastik-Quadraten viereckige<br />
Kirchentag<br />
Kirchenkreis. Achtzehn Jugendliche<br />
aus unserem Kirchenkreis<br />
machten vom 12.-16.<br />
Mai den Weißwurstäquator in<br />
München auf dem 2. Ökumenischen<br />
Kirchentag unsicher.<br />
Mit Sachsen- und Bayernticket<br />
ging es auf eine siebenstündige<br />
Abenteuerfahrt mit Regionalbahnen.<br />
Die kostengünstige<br />
Sparvariante war die intelligente<br />
Antwort auf die Streichung<br />
von Fördermitteln. Unter dem<br />
Motto „Damit ihr Hoffnung<br />
habt“ erlebten die Teilnehmer<br />
ein Riesenprogramm mit einer<br />
unübersehbaren Anzahl von<br />
Angeboten. Im Mittelpunkt der<br />
Programmauswahl stand natürlich<br />
das Jugendzentrum im<br />
Münchener Olympia-Park. Viel<br />
Musik, viele Menschen, viele<br />
Eindrücke und ganz wenig<br />
Schlaf! Die Fortsetzung folgt im<br />
nächsten Jahr auf dem Evangelischen<br />
Kirchentag in Dresden<br />
und möglicherweise treffen wir<br />
dann viele aus Nordsachsen?!<br />
M. Grimm-Over<br />
Augen bekommt, gestaltet das Team<br />
um Pfarrer Stephan Pecusa ein buntes<br />
Rahmenprogramm mit Liedern,<br />
Bibelgeschichten, Spielen und einer<br />
Nachtwanderung durch Delitzsch.<br />
Den festlichen Abschluss des Wochenendes<br />
bildet ein Familiengottesdienst,<br />
bei dem die Bauten auch den<br />
Eltern vorgestellt werden. „Es wurden<br />
sicher 100 000 Steine verbaut“,<br />
schätzt Pfarrer Pecusa zum Abschluss<br />
der Lego-Tage. Einen Großteil davon<br />
hat die Gemeinde im Internet ersteigert.<br />
„Wir <strong>haben</strong> über 90 Kilo Steine<br />
besorgt und in die Geschichte gepackt“,<br />
weiß Katja Schmiedeke. Und<br />
verspricht: „Die Lego-Tage bleiben<br />
ein fester Termin im Gemeindekalender.“<br />
So soll es auch im nächsten Jahr<br />
eine solche Veranstaltung geben.<br />
F+T: Christine Gräfe, LVZ Delitzsch
Juni & Juli 2010 Aktuelle Themen Seite 3<br />
Nachdenkenswert: 7 Jahre Radfahrerkirche in Weßnig<br />
Saisonauftakt mit 1. Mose 41 / Kirche bis Oktober täglich geöffnet<br />
Weßnig. Am 1. Mai wurde die Radfahrsaison<br />
der 1. deutschen Radfahrerkirche<br />
Weßnig mit einer Radtour<br />
zur Kirche nach Schirmenitz eröffnet.<br />
Die ersten Besucher wurden an diesem<br />
Tag mit Kaffee und Kuchen empfangen.<br />
Die Radfahrerkirche besteht<br />
nun 7 Jahre. Die 7 ist in der Vorstellung<br />
der Menschen eine besondere<br />
Zahl, nicht nur in der Ehe (das siebente<br />
Jahr!). Im 7. Jahr ist das Kind schulreif,<br />
im 14. zeigt sich die Pubertät,<br />
mit 21 gilt der Mensch als erwachsen.<br />
Dementsprechend las Pfarrer Krüger<br />
im Gottesdienst aus Mose 41 von<br />
Pharaos Träumen: Er sah 7 schöne<br />
fette Kühe aus dem Nil steigen und<br />
grasen, danach kamen 7 hässliche<br />
magere Kühe aus dem Wasser und<br />
fraßen die fetten Tiere auf. Im zweiten<br />
Traum sah er einen Halm mit 7 dicken<br />
Ähren, und danach einen Halm<br />
mit 7 dünnen Ähren, die wiederum<br />
die dicken Ähren verschlangen. Der<br />
Pharao ließ nun nach Weisen und<br />
Wahrsagern suchen, die ihm diese<br />
Zum Saisonauftakt wurden die Radfahrer<br />
in Schirmenitz mit einem guten Imbiss und<br />
Getränken empfangen. Foto: M.W.<br />
Träume deuten sollten... Beim<br />
ersten Halt in der St. Bartholomäuskirche<br />
in Belgern hörten<br />
die Radler von Joseph, der die<br />
Träume mit Gottes Hilfe deuten<br />
kann und so dem Pharao Hilfe<br />
gibt, in reichen Erntejahren für<br />
Nöte vorzusorgen. In Schirmenitz<br />
wurden die Radfahrer herzlich<br />
mit einem guten Imbiss und<br />
Getränken empfangen und mit<br />
der Geschichte des schön gestalteten<br />
Gotteshauses vertraut<br />
gemacht. Nach dem Abschluss<br />
in der Kirche ging es wieder zurück,<br />
den schönen Elberadweg<br />
entlang, vorbei an den herrlich<br />
blühenden und duftenden Rapsfeldern,<br />
begleitet von Amselund<br />
Nachtigallengesang, und<br />
es war fast nicht zu spüren, dass<br />
einige Radfahrer bald die 50 km<br />
Grenze erreichten. Die 1. deutsche<br />
Radfahrerkirche Weßnig ist<br />
nun wieder täglich bis Oktober<br />
von 8-18 Uhr geöffnet. M. Weiß<br />
Aufgabenstellung: Väter in die Familie integrieren<br />
Bericht von der Freizeit der Aussiedlerseelsorge in Mecklenburg<br />
Die Teilnehmer an der Familienfreizeit 2010.<br />
Linstow. „Eigentlich ist alles klar!<br />
Wenn Kinder das Licht der Welt erblicken,<br />
dann ist zunächst die Mutter für<br />
sie zuständig und der Vater sorgt für<br />
den finanziellen Unterhalt!“ In Zeiten<br />
der Gleichstellung von Mann und Frau<br />
gehört, so scheint es, dieses traditionelle<br />
Familienbild der Vergangenheit an.<br />
Und doch lebt diese Sicht im Verständnis<br />
vieler Männer (und mancher Frauen)<br />
nach wie vor fort und führt dazu,<br />
dass die berufliche Entwicklung vieler<br />
Frauen immer noch auf der Strecke<br />
bleibt. Doch auch Männer und Väter<br />
können unter einer solchen Einstellung<br />
leiden.<br />
„Wir leben in einer Gesellschaft, in der<br />
mehr und mehr die Stärken und Fähigkeiten<br />
von Frauen zur Geltung kommen.<br />
Das ist gut und richtig so,“ sagt<br />
Pfr. Oliver Behre, der den Arbeitskreis<br />
Aussiedlerseelsorge in der EKM leitet.<br />
„Doch wenn es uns nicht gelingt, dazu<br />
auch die Stärken und Fähigkeiten der<br />
Männer komplimentär zu entwickeln,<br />
geraten Partnerschaften und Familien<br />
in die Krise. Wo Frauen beruflich<br />
durchstarten brauchen Männer neue<br />
Möglichkeiten, sich in der Familie zu<br />
entwickeln und dort ernst genommen<br />
zu werden. Diese Form der Gleichstellung<br />
hat erst begonnen.“ Zum zweiten<br />
Mal hatte deswegen die Aussiedlerseelsorge<br />
der EKM unter Mitwirkung des<br />
Jugendmigrationsdienstes im Landkreis<br />
Nordsachsen zu einer Familienfreizeit<br />
im mecklenburgischen Linstow eingeladen,<br />
bei der sich die Väter um die<br />
Kinder kümmern und die Mütter das<br />
Loslassen lernen. „Für viele eine neue<br />
Erfahrung und gar nicht so einfach“ so<br />
Behre. „Wenn die Väter mit ihren Kindern<br />
auf dem Ausflug sind, werden sie<br />
immer wieder von den Müttern, die<br />
ein eigenes Wellnessprogramm absolvieren,<br />
angerufen – ob denn auch alles<br />
in Ordnung ist?“ Dass sich Väter auch<br />
ohne Unterstützung der Mütter um ihr<br />
Kind kümmern können und am Abend<br />
stolz auf das Geleistete sind, das eröffnet<br />
ganz neue Möglichkeiten in der<br />
Partnerschaft. In Vorträgen und Gesprächen<br />
am Vormittag wird das Erlebte<br />
vertieft und begründet. Dabei geht es<br />
um die Bedeutung des Vaters im Leben<br />
eines Kindes, wie sie uns nicht zuletzt<br />
auch von Jesus nahegebracht wird. Am<br />
Ende der Freizeit gibt es dann noch<br />
eine besondere Belohnung der Eltern:<br />
Ein romantisches Dinner zu zweit!<br />
Die Kinder werden dazu extra betreut.<br />
Denn auch die Partnerschaft darf in einer<br />
Familie nicht zu kurz kommen. Die<br />
Idee zu dieser Familienfreizeit entstand<br />
u.a. während einer Klausurtagung der<br />
Aussiedlerseelsorge in Deutschland.<br />
„Dort stellten wir fest, dass 70 Jahre<br />
Sowjetsystem Männer zu opferbereiten<br />
Funktionsträgern und Frauen zu<br />
Überlebenskünstlerinnen gemacht <strong>haben</strong>.<br />
Das wirkt noch über Generationen<br />
nach! Gerade darum ist es wichtig<br />
Männern zu sagen, dass sie gebraucht<br />
werden – wenn auch nicht immer dort,<br />
wo sie denken, dass sie gebraucht werden<br />
müssten, sondern in der Familie!“<br />
Oliver Behre<br />
Ökumene<br />
Projekte des Ökumenischen<br />
Rates der Kirchen<br />
Ökumenische Solidarität und regionale<br />
Beziehungen: Dieses Projekt<br />
unterstützt konkrete Solidaritätsaktionen,<br />
die auf neue Prioritätensetzungen<br />
und geäußerte Bedürfnisse<br />
eingehen und konzentriert sich auf<br />
die Arbeit für Gerechtigkeit und<br />
Diakonie. Dabei werden die Beziehungen<br />
mit der ÖRK-Gemeinschaft<br />
in den jeweiligen Regionen gestärkt<br />
und ausgebaut. Migration und soziale<br />
Gerechtigkeit: Dieses Projekt<br />
unterstützt die Kirchen bei ihrer<br />
Netzwerk- und Fürsprachearbeit<br />
für Entwurzelte und bei der Auseinandersetzung<br />
mit den Zusammenhängen<br />
zwischen Migration,<br />
Rassismus und interreligiösen Beziehungen.<br />
Glaube, Technik, Wissenschaft:<br />
Dieses Projekt schafft<br />
einen Raum für Reflexion und Bewusstseinsbildung<br />
im Zusammenhang<br />
mit Nutzung und Missbrauch<br />
von Naturwissenschaften und neuen<br />
Technologien, einschließlich<br />
Bio-, Informations-, Energie- und<br />
Überwachungstechnologien. Klimawandel<br />
und Wasser: Dieses<br />
Projekt fördert die Arbeit zu den<br />
ökologischen und sozialen Auswirkungen<br />
des Klimawandels und<br />
stellt den Zusammenhang her zu<br />
„Natur“-Katastrophen, Entwicklung,<br />
Wasser und dem Recht auf<br />
Wasser, Energieversorgung, Sicherheitsfragen,<br />
Nukleartests, steigenden<br />
Meerespegeln, lokalem<br />
Engagement und nationaler wie<br />
internationaler Bewusstseinsbildung.<br />
Armut, Reichtum und Umwelt:<br />
Dieses Projekt bringt Kirchen<br />
und ihre Partner zusammen, um<br />
über den Zusammenhang zwischen<br />
Armut, Reichtum und Umwelt<br />
nachzudenken, wirtschaftliche<br />
Ungerechtigkeit zu bekämpfen,<br />
Initiativen zu gerechtem Handel,<br />
ökologischer Verschuldung und<br />
menschenwürdiger Arbeit durchzuführen<br />
und die Arbeit an dem<br />
Projekt „Alternative Globalisierung<br />
im Dienst von Menschen und Erde“<br />
(AGAPE) fortzusetzen. Gesundheit<br />
und Heilen: Dieses Projekt unterstützt<br />
die theologische Reflexion<br />
und Arbeit im Bereich Gesundheit<br />
und Heilen. Dabei legt es einen<br />
besonderen Schwerpunkt auf HIV<br />
und psychische Gesundheit. HIV/<br />
AIDS-Initiative in Afrika (EHAIA):<br />
Dieses Projekt unterstützt die Kirchen<br />
Afrikas, die Ausbreitung von<br />
HIV/AIDS zu bekämpfen, die Betroffenen<br />
zu begleiten und zu versorgen,<br />
Stigmatisierung und Diskriminierung<br />
zu überwinden.
Seite 4 Aus unserem Kirchenkreis Juni & Juli 2010<br />
Grabstein der Katharina von Bora in<br />
der Torgauer Stadtkirche St. Marien.<br />
Foto: Dirk Brzosk<br />
Torgau. Die Reformations- und Renaissancestadt<br />
Torgau feiert am ersten<br />
Juli-Wochenende mit ihren Gästen<br />
den KATHARINA TAG. Er soll an Katharina<br />
von Bora, die resolute Ehefrau<br />
des großen Reformators Martin Luther<br />
erinnern. Das über 1000jährige<br />
Torgau gilt als das politische Zentrum<br />
der Reformation. Über 40 Mal weilte<br />
Martin Luther in der Stadt. Die<br />
Torgauer fühlen sich seiner Ehefrau<br />
Katharina besonders verbunden. Ihr<br />
EKM. Der Zeitplan für die Neuordnung<br />
der Propstsprengel der EKM steht fest.<br />
Bis 1.1.2013 sollen alle fünf Propstsprengel<br />
gebildet sein. Dies hat der<br />
Landeskirchenrat am 17. April so bestätigt.<br />
Die Strukturveränderung ergibt<br />
sich aus der Gründung der EKM. In<br />
den beiden fusionierten Landeskirchen<br />
gab es insgesamt<br />
acht Propstsprengel,<br />
fünf in der<br />
Kirchenprovinz<br />
Sachsen und<br />
drei sogenannte<br />
Aufsichtsbezirke<br />
in der Thüringer<br />
Landeskirche. „In<br />
der großen Landeskirche<br />
werden<br />
die Regionen<br />
wichtiger. Es ist<br />
gut, dass die Gemeinden<br />
und Kirchenkreise<br />
bald<br />
Klarheit <strong>haben</strong>, ab wann sie zu welchem<br />
Propstsprengel gehören. Mit der<br />
Neuordnung der Propstsprengel gehen<br />
die Strukturveränderungen der neuen<br />
Landeskirche in die letzte Phase, unsere<br />
Struktur ist dann zukunftsfähig“,<br />
so Landesbischöfin Ilse Junkermann.<br />
Für jeden Propstsprengel wird von der<br />
Landessynode eine Regionalbischöfin<br />
oder ein Regionalbischof für eine<br />
Amtszeit von zehn Jahren gewählt.<br />
Torgau freut sich auf alle Katharinen und Gäste<br />
KATHARINA-TAG in Torgau vom 2. bis 4. Juli 2010<br />
Weg ins bürgerliche Leben begann<br />
mit der Flucht aus dem Kloster Nimbschen<br />
bei Grimma, die von einem<br />
Torgauer Ratsherren organisiert wurde.<br />
In Torgau wurde die Lutherin begraben.<br />
Hier befindet sich die einzige<br />
Gedenkstätte für die Frau des Reformators.<br />
Das neu konzipierte Stadtfest<br />
soll die Rolle der Lutherin als selbständige,<br />
selbstbewusste, vielseitige<br />
und tatkräftige Persönlichkeit an der<br />
Seite von Martin Luther würdigen. Es<br />
geht um starke Frauen von der Reformationszeit<br />
bis heute. Zum Programm<br />
gehören Ausstellungen, Konzerte,<br />
Diskussionsrunden. Besondere<br />
gesellschaftliche, soziale, politische,<br />
religiöse oder künstlerische Ansprüche<br />
der Frauen werden beleuchtet.<br />
Keine Angst! Dabei geht es nicht nur<br />
akademisch, sondern lustvoll, anschaulich<br />
und unterhaltsam zu. Im<br />
Rahmen des Reformationsfestes ist<br />
auch ein deutschlandweites Treffen<br />
von Frauen und Mädchen geplant,<br />
die den Namen „Katharina“ – oder<br />
Ableitungen davon wie Katrin, Kati<br />
oder Katja – tragen.<br />
Pfr. Dr. Heide Liebold<br />
Propstsprengel in der EKM<br />
Neuordnung soll Anfang 2013 abgeschlossen sein<br />
Ihnen obliegt vor allem die geistliche<br />
und seelsorgerliche Leitung ihres<br />
Propstsprengels. Zudem vertreten sie<br />
die Landesbischöfin im kirchlichen<br />
und öffentlichen Leben. Die bisherigen<br />
Regionalbischöfe bleiben bis zum Ablauf<br />
ihrer Berufungszeiträume im Amt.<br />
Die Pröpste der ehemaligen Kirchenprovinz<br />
Sachsen<br />
sind für zehn Jahre<br />
berufen, die der<br />
ehemaligen Thüringer<br />
Landeskirche<br />
bis zum Eintritt<br />
in den Ruhestand.<br />
Der Propstsprengel<br />
Halle-Wittenberg<br />
soll zum 1. 8.2012<br />
neu geordnet werden<br />
– zu ihm gehört<br />
unser Kirchenkreis.<br />
Den Sitz des<br />
Regionalbischofs<br />
wird die Landessynode<br />
im November dieses Jahres<br />
festlegen. Dem jetzigen Propstsprengel<br />
Halle-Naumburg steht Martin Herche<br />
(57) vor, dessen Amtszeit im Oktober<br />
2011 enden wird. Regionalbischof in<br />
Wittenberg ist bekanntlich Siegfried<br />
Kasparick (54). Seine Amtszeit geht bis<br />
Ende Juli 2012. Für den neuen Propstsprengel<br />
Halle-Wittenberg wird also in<br />
diesem Zeitraum eine Regionalbischöfin<br />
oder ein Regionalbischof gewählt.<br />
Freitag, 2.7.2010<br />
•18.00 Uhr – Stadtkirche St. Marien:<br />
Meditative Kirchenführungen<br />
zum Grab der Katharina mit Orgelmusik<br />
Samstag, 3.7.2010<br />
• Picknick im Schloss Hartenfels,<br />
historischer Handwerkermarkt,<br />
Musik und Tänze der Renaissancezeit<br />
• 11.00 Uhr – Vortrag über die Bedeutung<br />
des Namens der Katharina<br />
von Bora und anschließend von<br />
• 13 bis 16 Uhr im Gemeindezentrum<br />
Wintergrüne 2: Namenforschung<br />
live – Erfahren Sie, was Ihr Name bedeutet,<br />
mit dem bekannten Namenforscher<br />
Prof. Dr. Jürgen Udolph<br />
• 16.00 Uhr – Talk-Show „KATHA-<br />
RINA - Wer?!“ – starke Frauen von<br />
der Reformationszeit bis heute, mit<br />
der Schauspielerin Andrea-Kathrin<br />
Loewig aus „In aller Freundschaft“,<br />
Höhepunkte im Programm<br />
Aula des Johann-Walter-Gymnasiums<br />
• 18.00 Uhr – Führung durch Torgaus<br />
unterirdische Kellerwelten, ab<br />
Braumuseum Fischerstraße<br />
• 18.00 und 19.00 Uhr Stadtkirche<br />
St. Marien: Meditative Kirchenführungen<br />
zum Grab der Katharina mit<br />
Orgelmusik<br />
• 19.00 Uhr – Buchlesung mit Marianne<br />
Sägebrecht, Bibliothek, Ritterstraße<br />
• 20.15 Uhr – Stadtführung mit Katharina<br />
von Bora, ab Torgau-Information,<br />
Markt<br />
Samstag, 3.7. und Sonntag 4.7.2010<br />
• Töpfermarkt<br />
Sonntag, 4.7.2010<br />
• 10.00 Uhr – Stadtkirche St. Marien:<br />
Gottesdienst<br />
Ausführliches Programm unter:<br />
www.katharinatag.de<br />
Zum 99. Geburtstag wieder erwacht<br />
Orgeleinweihung in der Zscheppliner Kirche<br />
Kantor Norbert Britze<br />
aus Bad Düben weihte<br />
das „Kammerorchester<br />
von Zschepplin“ ein.<br />
Foto: A.B.<br />
Zschepplin. Der 8. Mai wurde für<br />
Zschepplin zu einem denkwürdigen<br />
Tag, denn beim Gottesdienst erklang<br />
erstmals wieder die über viele Jahre<br />
lang verstummte Hüfgen-Orgel. Das<br />
zweimanualige und pneumatisch betriebene<br />
Instrument war in den letzten<br />
Monaten von Grund auf restauriert<br />
worden. Erbaut 1911 stand sie zunächst<br />
im Eilenburger Lehrerseminar,<br />
bevor sie um 1920 in Zschepplin eine<br />
neue Heimat fand. Norbert Britze –<br />
Kantor in Bad Düben – oblag die ehrenvolle<br />
Aufgabe, der Orgel die ersten<br />
Töne zu entlocken. Auch wenn das Instrument<br />
nur wenige Register und 300<br />
Pfeifen hat, so erzeugt sie dennoch einen<br />
guten Klang. O-Ton Norbert Britze:<br />
„Das ist jetzt das Kammerorchester von<br />
Zschepplin“. Mitglieder der Gemeinde,<br />
u.a. die Familie Hund, Herr Leicht und<br />
Sybille Hillebrand hatten zusammen<br />
mit dem kurstädtischen Kantor die Restaurierung<br />
vorangetrieben und fleißig<br />
Spenden gesammelt. Allen Spendern<br />
wurde beim Gottesdienst herzlich gedankt.<br />
Im Anschluss an diesen musikalischen<br />
Festgottesdienst traf man sich<br />
dann noch bei Kaffee und Kuchen im<br />
gemütlichen Pfarrhaus. A.B.
Juni & Juli 2010 2. Ökumenischer Kirchentag Seite 5<br />
„Damit ihr Hoffnung habt“<br />
Hans-Christoph Sens berichtet vom Kirchentag in München<br />
München. Kann man auf weniger<br />
als einer Seite über den Kirchentag<br />
mit etwa 130.000 Dauerteilnehmern<br />
und Teilnehmerinnen und mehr als<br />
3000 Veranstaltungen berichten? Da<br />
sind nicht mehr als ein paar persönliche<br />
Eindrücke möglich.<br />
Wir – meine Frau und ich – sind<br />
schon am Dienstag mit unserem<br />
Caravan angereist und gehen beim<br />
Campertreffen der „Kirche unterwegs“<br />
mit über 1000 Teilnehmern<br />
(Wohnmobile, Wohnwagen und<br />
Eröffnungsgottesdienst Theresienwiese.<br />
Zelte) vor Anker. Dadurch <strong>haben</strong> wir<br />
unser Nachtlager nur wenige Geh-<br />
Minuten vom Messegelände entfernt,<br />
dem Hauptveranstaltungsbereich<br />
des Kirchentages. Wir fahren schon<br />
Mittwochvormittag in die Stadt, um<br />
uns in München noch etwas umzusehen.<br />
Am Odeonsplatz vor dem<br />
ehemaligen Residenzschloss, ist eine<br />
große, durchsichtig überspannte<br />
Bühne aufgebaut. Posaunenklänge<br />
tönen uns entgegen. Später probt ein<br />
Chor. Hier wird am Nachmittag einer<br />
der drei Eröffnungsgottesdienste<br />
stattfinden. Man spürt schon: München<br />
ist im Ausnahmezustand. Die<br />
ganze Altstadt wird nach den Eröffnungsgottesdiensten<br />
vom „Abend<br />
der Begegnung“ geprägt sein.<br />
Eineinhalb Stunden vor Beginn kommen<br />
wir zur „Theresienwiese“, wo<br />
der Zentrale Eröffnungsgottesdienst<br />
stattfinden soll. Wir hoffen, zu dieser<br />
Bühne am Odeonsplatz.<br />
Zeit noch einen Sitzplatz zu bekommen.<br />
Es sind schon viele Tausend<br />
Menschen da. Sitzplätze gibt es jedoch<br />
nur für geladene Gäste und<br />
für Behinderte. Die „Wiese“ ist eine<br />
Fläche von verfestigtem Kies mit asphaltierten<br />
Wegen. Also heißt es für<br />
die Meisten: stehen. Und man steht<br />
dicht an dicht, 55.000 Menschen um<br />
ein großes weißes Kreuz. Eine große<br />
Bildwand neben der Bühne zeigt<br />
die Bilder der Fernsehübertragung.<br />
Bunte Luftballons als Zeichen der<br />
Hoffnung werden zur Bühne getragen.<br />
Die beiden Münchner Bischöfe<br />
(ev. und kath.) predigen über die<br />
„lebendige Hoffnung“<br />
(1. Petr. 1,3). Die beiden<br />
Präsidenten Alois Glück<br />
(katholisch) und Eckhard<br />
Nagel (evangelisch) eröffnen<br />
den 2. Ökumenischen<br />
Kirchentag. Aber<br />
nach „evangelisch“ und<br />
„katholisch“ wird hier<br />
nur des Protokolls wegen<br />
unterschieden. Uns hat<br />
während des ganzen Kirchentags<br />
niemand nach<br />
unserer Konfession gefragt.<br />
Bundespräsident Horst Köhler, Ministerpräsident<br />
Horst Seehofer und<br />
der Münchner Oberbürgermeister<br />
sprechen Grußworte, wobei besonders<br />
Horst Köhler ein Voranschreiten<br />
Dr. Käßmann<br />
zur Bibelarbeit<br />
erwartet<br />
wird.<br />
Ein Posaunenchor<br />
übt<br />
schon, die<br />
vo r d e r s t e n<br />
Blöcke sind<br />
bereits besetzt.<br />
Später<br />
ist die Halle<br />
voll. Frau Dr.<br />
K ä ß m a n n<br />
wird zu ihrem<br />
ersten öffentlichen Auftreten<br />
nach ihrem Rücktritt als Bischöfin<br />
Wolfgang Thierse bei<br />
der Bibelarbeit.<br />
und Ratsvorsitzende<br />
der EKD mit tosendem<br />
Beifall begrüßt. Sie<br />
hält eine wunderbare<br />
Bibelarbeit über den<br />
Bund Gottes mit Noah<br />
und sein Zeichen, den<br />
Regenbogen (1. Mose<br />
9, 8-17).<br />
Die „Arbeits“tage des<br />
Kirchentags sind klar<br />
Blick in die Küche des Gläsernen Restaurant. strukturiert: 9.30 bis<br />
10.30 Uhr Bibelarbeiten:<br />
auf dem Weg der Ökumene und das<br />
gemeinsame Engagement der Kirchen<br />
in der Gesellschaft<br />
anmahnt.<br />
Von der Theresienwiese<br />
geht es mit<br />
Musik und zu Fuß<br />
zum Abend der Begegnung<br />
in die Innenstadt.<br />
Hier stellen<br />
sich an vielen<br />
Das Programmheft weist für Donnerstag<br />
30, für Freitag 35 und für<br />
Samstag 43 Biberlarbeiten in den<br />
Messehallen und an vielen Orten der<br />
Stadt aus. Sie werden von Theologen<br />
und „Laien“ zu denselben drei Bibelabschnitten<br />
gehalten. Wir hören zum<br />
Beispiel am Freitag den Vizepräsidenten<br />
des Deutschen Bundestages<br />
Dr. h.c. Wolfgang Thierse, der von<br />
dem befreundeten Veranstaltungsleiter<br />
hundert Ständen<br />
(Selbstbezeichnung: „katho-<br />
die Regionen der lischer Protestant“) als „protestantischer<br />
gastgebenden bayrischen<br />
Katholik“ vorgestellt wird und<br />
Kirchen mit<br />
ihren Aktivitäten vor.<br />
Am nächsten Morgen<br />
sind wir eine<br />
Stunde vor Beginn in der großen<br />
Messehalle (etwa 5000 Plätze auf<br />
Kirchentags-Papphockern), wo Frau<br />
sehr eindrücklich den Hoffnungstext<br />
Röm. 8,14-26 auslegt.<br />
Der zweite Teil der Vormittage ist<br />
den thematischen Hauptvorträgen<br />
und Podien vorbehalten; die thematische<br />
Arbeit wird am Nachmittag<br />
fortgesetzt. Wir hören am Donners-<br />
Vor der Bibelarbeit in Messehalle C1.<br />
tag einen Vortrag von Prof. R. Schröder:<br />
„Aus den Krisen in die Zukunft<br />
- Welche Aufgaben hat der Staat?“<br />
Nachmittags steht „Wie<br />
Glauben leben? Die Mitte<br />
des Christseins“ von Prof.<br />
H. Küng auf dem Programm.<br />
Freitag ist unser Hauptvortrag<br />
„Wieviel Hoffnung bringt die<br />
Ökumene?“ (Bischof Kardinal<br />
Lehmann), und am<br />
Nachmittag hören wir eine<br />
Podiumsdiskussion u.a. mit<br />
dem amtierenden Ratsvorsitzenden<br />
der EKD Präses<br />
Nikolaus Schneider und dem<br />
Vorsitzenden der Deutschen<br />
Bischofskonferenz Erzbischof<br />
Robert Zollitzsch zum<br />
Thema: „Worum im Glauben<br />
streiten? Ökumene: Reizwort<br />
und Hoffnungsthema“. Auf die Problematik<br />
glaubensverschiedener Ehen<br />
und des getrennten Abendmahls angesprochen,<br />
verspricht Zollitzsch,<br />
sich in Rom um die Möglichkeit gemeinsamer<br />
Abendmahlsteilnahme<br />
wenigstens für konfessionsverschiedene<br />
Ehepaare zu bemühen... (den<br />
ausführlichen Bericht lesen Sie im<br />
Internet unter www.kirche-in-nordsachsen.de)<br />
In eigener Sache: Unser Kirchen-<br />
KreisKurier soll nicht allein über<br />
Werbung finanziert werden. Daher<br />
bitten wir alle Leserinnen<br />
und Leser um eine Spende. Die<br />
Herstellung einer Zeitung kostet<br />
75 Cent. Bei sechs Ausgaben/Jahr<br />
beträgt die Summe 4,50 Euro. Wer<br />
die Arbeit des KirchenKreisKuriers<br />
unterstützen möchte, den bitten<br />
wir um Überweisung dieses Betrages<br />
oder einer Spende auf folgendes<br />
Konto: Kreiskirchenamt, Konto:<br />
15 51 58 60 29 • BLZ: 350 601<br />
90 • KD-Bank Kennwort: „Spende<br />
KirchenKreisKurier“<br />
Herzlichen Dank möchten wir all<br />
jenen sagen, die in diesem Jahr bereits<br />
einen Betrag gespendet <strong>haben</strong>.<br />
Ihr Redaktions-Team
Seite 6 Vorgestellt: Unsere Kirchen von Arzberg bis Zwochau Juni & Juli 2010<br />
Die Kirche in<br />
Langenreichenbach<br />
Der Ort Richenbach/ Reichenbach<br />
– seit 1529 Langenreichenbach – ist<br />
eine deutsche Gründung. Sie erfolgte<br />
im Zuge der Kolonisierung im 12./13.<br />
Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt<br />
wird das Dorf im Jahre 1201:<br />
Papst Innocenz III. verlieh Privilegien<br />
über Besitzungen an Klöster. Der Ort<br />
gehörte nunmehr dem Kloster auf<br />
dem Petersberg bei Halle und hatte<br />
dorthin Abgaben<br />
zu leisten.<br />
Bei dem in der<br />
Mitte des Ortes<br />
befindlichen Gotteshaus<br />
handelt es<br />
sich ursprünglich<br />
um eine romanische<br />
Chorturmkirche<br />
(d.h. der Turm<br />
steht im Osten)<br />
aus der 2. Hälfte<br />
des 12. Jahrhunderts.<br />
Die Wölbung<br />
der Apsis<br />
stammt aus dem<br />
14./15. Jahrhundert.<br />
In den Jahren<br />
1701-1703 wurde<br />
der Chorturm mit<br />
seinen Zwerchhäusern,<br />
hoher<br />
Laterne und spitzer<br />
Haube vollständig<br />
erneuert.<br />
Ein Blitzschlag am<br />
14. Juli 1885 zerstörte<br />
den Turm,<br />
die Decke des Kirchenschiffs und<br />
auch die Orgel. Die im Jahre 1866<br />
neu eingebaute Dielung, die Sitzbänke<br />
und die Empore konnten damals<br />
gerettet werden und erfüllen noch<br />
heute ihren jeweiligen Zweck. Die<br />
1868 von der Firma Conrad Geißler<br />
aus Eilenburg neu eingebaute spätromantische<br />
Orgel musste jedoch<br />
für 500 Mark repariert werden. Das<br />
älteste noch vorhandene Grabmal<br />
des Friedhofes stammt aus dem Jahr<br />
1687. Als Epitaph erhielt es einen<br />
würdigen Platz im Innenbereich des<br />
Kirchturmes. Das Geläut der Kirche<br />
besteht aus drei Stahlglocken, die<br />
1922 in Torgau gegossen wurden.<br />
Seit dem 11. September 2007 gibt<br />
nach Jahrzehnten wieder im Kirchturm<br />
eine neue Uhr akustisch und<br />
optisch die Zeit an. 1994 konnte die<br />
Kirchengemeinde mit großer Unterstützung<br />
aller Einwohner Langenreichenbachs<br />
die Renovierung des<br />
Kirchturmes zum Abschluß bringen.<br />
Das Dach, die Außenfassade und die<br />
Fenster des Kirchenschiffs erstrahlen<br />
seit fünf Jahren in neuem Glanz.<br />
Noch in diesem Jahr kann mit der<br />
Erneuerung des Innenraumes der<br />
Kirche begonnen werden. Die Patronatsloge<br />
des Gutsbesitzers Major<br />
Heinrich Zech findet dabei besondere<br />
Beachtung. Eine Besonderheit<br />
der Kirchengemeinde Langenreichenbach<br />
ist es, dass die Bewohner<br />
der Oberdorfes kirchlich zum benachbarten<br />
Probsthain gehören. Die<br />
Verwüstungen im 30jährigen Krieg<br />
hatten zur Folge, dass der nördliche<br />
Teil von Probsthain bis zur Kirche<br />
abbrannte. Der Neuaufbau erfolgte<br />
nicht an gleicher Stelle, sondern im<br />
unbebauten südlichen Teil am Heidelbach<br />
von Langenreichenbach.<br />
Der Kirche wie dem Gottesacker in<br />
Probsthain ist man im südlichen Langenreichenbach<br />
bis zum heutigen<br />
Tage treu geblieben. In der Kirche<br />
Langenreichenbach wurde am 23.<br />
Februar 1830 der Missionar Johann<br />
Gottlieb Geißler getauft. Er wurde<br />
später in Berlin von Johannes Evangelista<br />
Gossner zum Handwerker-<br />
Missionar ausgebildet.<br />
1852 ging er zusammen<br />
mit Karl Wilhelm<br />
Ottow aus Luckenwalde<br />
in das ferne Neu-<br />
Guinea. Dort begann<br />
er mit der Verkündigung<br />
des Evangeliums<br />
in Verbindung mit<br />
sozialer Arbeit unter<br />
den kannibalischen<br />
Stämmen der Papua-<br />
Völker. Aus Anlaß des<br />
180. Geburtstages und<br />
des 140. Todestages<br />
von J.G. Geißler wird mit Unterstützung<br />
von Dr. Klaus Röber von der<br />
Gossner-Mission in Berlin am 3. und<br />
4. Juli 2010 in Langenreichenbach,<br />
Probsthain und Schildau ein Missionsfest<br />
gefeiert.<br />
Dazu lädt der GKR des Kirchspiels<br />
Schildau recht herzlich ein.<br />
Erwin Galisch – Ältester im GKR des<br />
Kirchspiels Schildau<br />
Was ist los im Kirchenkreis? Juni & Juli 2010<br />
Donnerstag, 3. Juni<br />
Lissa: Kirche, Männerchorkonzert „Drei<br />
Pfarrer und ein Arzt“, Beginn: 19 Uhr<br />
Freitag, 4. Juni<br />
Battaune: Kirche, Männerchorkonzert<br />
(s.3.6.), Beginn: 19.30 Uhr<br />
Samstag, 5. Juni<br />
Kursdorf: Kirche, Männerchorkonzert<br />
(s.3.6.), Beginn: 17 Uhr<br />
Niederaudenhain: St. Petri-Kirche, Sommerkonzert<br />
„Gesang und Saitenspiel“,<br />
Beginn: 18 Uhr<br />
Sonntag, 6. Juni<br />
Schkeuditz: Stadtkirche St. Albanus, musikalischer<br />
Gottesdienst mit dem Männerchor<br />
(s.3.6.), Beginn: 9.30 Uhr<br />
Zschortau: Familienausflug und gem.<br />
Gottesdienst, 10.15 Uhr in der Kirche,<br />
anschl. Abfahrt 11.30 Uhr<br />
Eilenburg: kath. Kirche (Pfarrgarten), Musical<br />
„Toms Traum“, Rinckart-Singschule,<br />
Leitung: Kantorin Ruddies, Beginn: 14 Uhr<br />
Freitag, 11. Juni<br />
Eilenburg: Stadtkirche, „Hot Club<br />
d‘Allemagne“, Beginn: 18 Uhr<br />
Samstag, 12. Juni<br />
Eilenburg: Stadkirche, Konzert mit Kantorei,<br />
Volkschor und Musikverein zum<br />
Stadtfest, Beginn: 15 Uhr<br />
Zschepplin: Kirche, Konzert des Schkeuditzer<br />
Singkreises, Beginn: 17 Uhr<br />
Bad Düben: Museumsdorf Obermühle<br />
(bei Regen im Heide Spa), Kabinettstückchen<br />
– Ausgefallenes, Extravagantes &<br />
Amüsantes für Chor & Bläser, Kurrende<br />
& Posaunenchor, Leitung : Kantor Lothar<br />
Jakob, Beginn: 19 Uhr (KVV)<br />
Sonntag, 13. Juni<br />
Eilenburg: St. Nikolai, Gottesdienst zum<br />
Stadtfest, Beginn: 10 Uhr<br />
Schildau: St. Marien, open up wide - Öffne<br />
weit die (Herzens-)Tür, Konzert mit<br />
dem Gospel-Chor der Leipziger Thomaskirche,<br />
Beginn: 17 Uhr<br />
Dienstag, 15. Juni<br />
Zschortau: Kirche, Orgelkonzert im Rahmen<br />
des Bachfestes Leipzig, Beginn: 10 Uhr<br />
Samstag, 19. Juni<br />
Glesien: Kinderkirchentag für die Region<br />
Delitzsch, Thema: Da staunst Du! Abenteuer<br />
Südafrika, Beginn: 14 Uhr<br />
Torgau: Schlosskirche, Kammerkonzert<br />
mit dem Marco Beasley-Trio, Beginn: 17<br />
Uhr<br />
Sonntag, 20. Juni<br />
Torgau: Stadtkirche, Chorkonzert, Johann-Walter-Kantorei<br />
mit Cornelia Gebauer,<br />
Sopran und dem Kammerorchester,<br />
Leitung und Orgel: KMD Ekkehard<br />
Saretz, Beginn: 19.30 Uhr<br />
Dienstag, 22. Juni<br />
Torgau: Stadtkirche, „Orgel für Kinder“,<br />
Moderation: Hildegard Saretz / Orgel: E.<br />
Saretz, Beginn: 15 Uhr<br />
Mittwoch, 23. Juni<br />
Torgau: Schlosskirche, „Das besondere<br />
Konzert“ mit Joachim Gassmann, Gitarre<br />
(Bremen/Worpswede), Beginn: 19.30<br />
Uhr<br />
Freitag, 25. Juni<br />
Torgau: Stadtkirche, 19. Torgauer Orgelnacht<br />
– Brass-Night, u.a. mit Warnfried<br />
Altmann, Sax / Daniel Schmahl,<br />
Tompete / Günter „Baby“ Sommer,<br />
Percussion, Ekkehard Saretz - Orgel,<br />
Beginn: 20 Uhr<br />
Samstag, 26. Juni<br />
Schkeuditz: evang. Stadtkirche St. Albanus,<br />
Konzert zum Stadtfest, Rossini-Messe,<br />
Beginn: 17 Uhr<br />
Sonntag, 27. Juni<br />
Schkeuditz: Markt, ökum. Gottesdienst<br />
zum Stadtfest, Beginn: 10 Uhr<br />
Torgau: Stadtkirche, Chorkonzert. Vokalensemble<br />
VOCADO Schweden, Beginn:<br />
19.30 Uhr<br />
Donnerstag, 1. Juli<br />
Delitzsch: Stadtkirche, musikalische Andacht<br />
zur Eröffnung des Peter-und-Paul-<br />
Festes, Beginn: 19 Uhr<br />
Samstag, 3. Juli<br />
Delitzsch: Hospitalkirche, Kammermusik,<br />
Beginn: 11 Uhr<br />
Sonntag, 4. Juli<br />
Delitzsch: Stadtkirche, Festgottesdienst<br />
zum Peter-und-Paul-Fest, Beginn: 10 Uhr<br />
Eilenburg: St. Marien, Orgelkonzert mit<br />
Annette Markert, Beginn: 17 Uhr<br />
Delitzsch: Stadtkirche, Konzert für Gesang<br />
und Orgel, Beginn: 17 Uhr<br />
Donnerstag, 8. Juli<br />
Strelln: Kirche, Chorkonzert der Neuen<br />
Krostitzer Chorgemeinschaft, Beginn:<br />
19.30 Uhr<br />
Sonntag, 18. Juli<br />
Schildau: St. Marien, Konzertieren über<br />
dem Bass – Orgelpassacaglia, Stephan<br />
Thamm (Dresden), Beginn: 17 Uhr<br />
Mittwoch, 28. Juli<br />
Sprotta: Kirche, Bläsermusik mit Bläsern<br />
aus Anhalt und der Pfalz, Beginn: 19.30<br />
Uhr<br />
Samstag, 31. Juli<br />
Badrina: Kirche, Gottesdienst zum Dorffest,<br />
Beginn: 9.30 Uhr<br />
Schkeuditz: Kirche in Altscherbitz, Orgelkonzert<br />
mit Wolf-Dieter Leidel, Beginn:<br />
15 Uhr<br />
Weitere Termine im Internet unter: www.<br />
kirche-in-nordsachsen.de
Juni & Juli 2010 Die Seite mit der Kirchenmaus Seite 7<br />
+ + + N E W S L E T T E R D E R E VA N G E L I S C H E N J U G E N D I M K I R C H E N K R E I S T O R G A U - D E L I T Z S C H + + +<br />
Jugendkirche –<br />
Open Air an der Elbe<br />
Nachdem am 30.04. im Jugendbildungsprojekt<br />
die Jugendkirche<br />
unter dem Motto „Nachts im<br />
Museum“ die zahlreichen Besucher<br />
in Atem hielt , findet die<br />
Junijugendkirche an der Elbe im<br />
Torgauer Ortsteil Werdau statt.<br />
Bei Lagerfeuer und hoffentlich<br />
wenigen Mücken sind alle alten<br />
und neuen Neugierigen zu Andacht,<br />
Musik und Grillen eingeladen.<br />
Die genauen GPS-Daten<br />
bzw. die Wegbeschreibung gibt<br />
es über Info-Hotline.<br />
Sommer 2010 –<br />
Unterwegs mit der<br />
evangelischen Jugend!<br />
Höhepunkt in diesem Jahr ist die<br />
Teilnahme am Bundeslager des<br />
Verbandes Christlicher Pfadfinder<br />
und Pfadfinderinnen in der Nähe<br />
von Wolfsburg. Gemeinsam mit<br />
5000 Teilnehmern aus 35 Ländern<br />
wird eine Gruppe aus unserem<br />
Kirchenkreis zehn ereignisreiche<br />
Tage erleben. Diese Fahrt<br />
ist bereits voll ausgebucht. Wer<br />
nun „in die Röhre guckt“, kann<br />
sich immer noch für die Sommerwildnistage<br />
in Beyern anmelden.<br />
An drei Tagen gibt es Sport, Spiel<br />
und Spannung pur für einen sehr<br />
günstigen Teilnehmerbeitrag vom<br />
29.6.-01.07.<br />
Jugend auf dem<br />
Kreiskirchentag<br />
am 5.9. in Torgau<br />
In Torgau gibt es in diesem Jahr<br />
zum Kreiskirchentag keine Jugendnacht<br />
am Vorabend und damit<br />
sicherlich viele ausgeschlafene<br />
Jugendliche am Sonntag.<br />
Mitten im Kirchentag wird ein<br />
attraktives Programm in und um<br />
die Wintergrüne stattfinden. Von<br />
Beat-Box bis zu Body-Painting,<br />
von Taize bis Black-Light-Theater<br />
und ?!?! Alle Konfirmanden- und<br />
Jugendgruppen unseres Kirchenkreises<br />
sollten sich den 5.9.10<br />
in Torgau vormerken. Wer selbst<br />
noch außergewöhnliche und ultimative<br />
Ideen im Hirn hat, ist zum<br />
kreativen Mitmachen eingeladen.<br />
Wie wär`s mit einem Flashmob?<br />
Möglicherweise tut sich da etwas<br />
Blitzbewegliches am 5.9.!<br />
Kommen Tiere in den Himmel?<br />
„Warum nicht?“, sagt Rainer Hagencord,<br />
ein Theologieprofessor in<br />
Münster, der sich besonders mit dem<br />
Thema Tiere und Religion befasst.<br />
Denn es gibt gute Gründe dafür, dass<br />
dein Meerschweinchen und Omas<br />
Hund bei Gott leben werden:<br />
Ein Grund: Tiere sind ganz nahe bei<br />
Gott, weil sie keine Sünde begehen<br />
können. Sie können ja nicht entscheiden,<br />
ob sie gut oder böse sein<br />
wollen, und mussten deswegen auch<br />
nicht das Paradies (also Gottes Garten)<br />
verlassen.<br />
Noch ein Grund: Tiere sind Teil der<br />
Schöpfung. Der heilige Paulus weiß,<br />
dass Tiere wie wir Menschen auch<br />
viel Schlimmes erleben. „Auch die<br />
Schöpfung soll von der Sklaverei<br />
und Verlorenheit befreit werden“,<br />
schreibt er in seinem Brief an die<br />
Gemeinde in Rom. Das heißt doch,<br />
dass Gott die ganze Welt erlösen<br />
wird. Alle Geschöpfe sind ihm wertvoll!<br />
Ein Drittes: Wir glauben, dass wir<br />
einmal mit unserem ganzen Sein,<br />
mit allem, was uns ausmacht, bei<br />
Gott aufgehoben sein werden. Und<br />
da gehören unsere Freunde dazu<br />
und unsere geliebten Eltern und Geschwister.<br />
Wenn wir tot sind, hoffen<br />
wir, dass wir sie wiederfinden werden<br />
bei Gott. Und vielleicht auch<br />
das Tier, mit dem wir viele Jahre<br />
gelebt <strong>haben</strong>. Es gehört zu uns, und<br />
deshalb gehört es auch zu Gott. In<br />
Gottes Ewigkeit ist Platz für alle!<br />
IMPRESSUM: Der KirchenKreisKurier<br />
wird vom Evangelischen Kirchenkreis<br />
Torgau-Delitzsch herausgegeben. Er erscheint<br />
aller zwei Monate. Die Zeitung<br />
wird über die Pfarrämter an die evang.<br />
Haushalte im Kirchenkreis verteilt. Für<br />
unaufgeforderte eingesandte Beiträge<br />
und/oder Fotos wird keinerlei Haftung<br />
übernommen. Die Redaktion behält sich<br />
vor, Leserbriefe oder eingesandte Beiträge<br />
zu kürzen. Der Inhalt der Leserbriefe<br />
und Beiträge freier Mitarbeiter muss nicht<br />
immer der Meinung des Redaktionskreises<br />
entsprechen.<br />
Redaktionskreis: Pfrn. Angelika Schiller-<br />
Bechert (Eilenburg), Pfrn. Christiane Schmidt<br />
(Torgau), Pfr. Dr. Axel Meißner (Schkeuditz),<br />
Prädikant Andreas Bechert (Eilenburg)<br />
Anschrift der Redaktion<br />
KirchenKreisKurier • Sprottaer Landstraße<br />
58a • 04838 Eilenburg • eMail: kirchenkreiskurier@web.de<br />
Redaktion, Satz und Werbung:<br />
Verlag für die Heimat, Sprottaer Landstraße<br />
58a, 04838 Eilenburg, Tel.<br />
03423/603109 • Fax: 603773• Hompage:<br />
www.eilenburger-heimatverlag.de<br />
Druck: Torgau Druck GmbH, Beckwitz<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 1 (10/2001).<br />
KirchenKreisKurier im Internet:<br />
www.kirche-in-nordsachsen.de<br />
Redaktionsschluss für Ausgabe Nr. 52<br />
ist am 5. Juli 2010
Seite 8 Jugendbildungsprojekt wintergrüne Juni & Juli 2010<br />
Frische Ideen im Jugendbildungsprojekt<br />
n e u e s a u s d e r w i n t e r g r ü n e<br />
Torgau. Neben bewährten Kräften<br />
finden Besucher seit einigen Wochen<br />
neue Gesichter im Evangelischen Jugendbildungsprojekt<br />
wintergrüne. Doreen<br />
Palau, Katharina Freund und Sven<br />
Andres, seit dem ersten Mai auch Michael<br />
Elsner verstärken das bewährte<br />
Team. Kraft war auch notwendig, um<br />
den Besucheransturm der Kinderbuchausstellung<br />
„Ist Omi jetzt ein Engel“<br />
zu bewältigen. Bis zu 5 Gruppen an<br />
einem Tag konnten betreut werden,<br />
den Besuchern wurden Wegweiser für<br />
von Live-Musik<br />
einer eigens für<br />
diesen Tag probenden<br />
Band.<br />
Briefe der Soldaten<br />
an ihre Eltern<br />
und Geschwister,<br />
der eine voller<br />
Begeisterung im<br />
Dienst der Wehrmacht,<br />
der andere<br />
voller Wut auf<br />
die Kriegstreiber<br />
Schüler vom Torgauer Johann-Walter-Gymnasium gestalteten<br />
eine Lesung von Originalbriefen aus dem zweiten<br />
Weltkrieg, die den Friedensgedanken des Torgauer Elbe-<br />
Day in berührender Weise verkörperte.<br />
schwierige Abschiedssituationen eröffnet.<br />
Ein Kinderbuch kann auch für Erwachsene<br />
sehr hilfreich sein, so oft das<br />
Resümee. Wenn auch die Ausstellung<br />
beendet wurde, die Workshops sind<br />
fest in unserem Angebot und können<br />
jederzeit nach Absprache auch in Ihrer<br />
Gemeinde durchgeführt werden.<br />
Weiterhin geben wir gerne Buchempfehlungen<br />
für unterschiedliche Altersgruppen,<br />
hier war die Kooperation mit<br />
den Buchläden der Stadt, der Stadtbibliothek<br />
sowie privaten Leihgebern<br />
eine große Quelle. Ein völlig neuartiges<br />
Projekt feierte dank des Engagements<br />
von Lehrern und Schülern des<br />
Johann-Walter-Gymnasiums anlässlich<br />
des 65. Jahrestages des Kriegsendes<br />
zum diesjährigen Torgauer Elbe-Day<br />
Premiere. Schüler lasen aus Feldpostbriefen<br />
zweier Soldaten, umrahmt<br />
09.00 Uhr – Morgenblasen auf dem Schlosshof<br />
09.30 Uhr – Eröffnungsandacht in der Schlosskirche<br />
10.00 Uhr • Bibelgespräch mit Landesbischöfin Ilse<br />
Junkermann in der Schlosskirche<br />
• Jugendworkshops Wintergrüne 2<br />
• Marionettentheater im Seitenschiff der<br />
Stadtkirche<br />
11.00 Uhr – Podiumsdiskussion im Plenarsaal Schloss<br />
zum Kirchentagsthema „Ich bin so frei“ mit Pfarrer Prof.<br />
Dr. Wilfried Engemann, Landesbischöfin Ilse Junkermann,<br />
Pfarrerin Esther-Marie Ullmann-Goertz, Landrat<br />
und auf ein baldiges<br />
Ende des<br />
sinnlosen Tuns<br />
hoffend, sowie<br />
die Antworten<br />
der Eltern und<br />
G e s c h w i s t e r<br />
wurden von den<br />
Schülern perfekt<br />
vorgetragen. Eindrucksvoll<br />
auch<br />
die technische<br />
Begleitung, der<br />
Zuhörer wurde durch Projektionen auf<br />
der Video-Leinwand quasi über den<br />
Ort der Briefeschreiber in Kenntnis<br />
gesetzt. Dieses Projekt, so die einstimmige<br />
Meinung, trug den Friedensgedanken<br />
des Elbe-Day in berührender<br />
Weise. Bleibt zu hoffen, dass diese Idee<br />
für den nächsten Elbe-Day vielleicht<br />
durch Briefe aus der Region erweitert<br />
werden kann. Einige Anregungen dazu<br />
sind schon eingegangen, wenn Sie<br />
einen Beitrag leisten möchten, dann<br />
freuen wir uns über einen Hinweis.<br />
Eine besondere Unterstützung bietet<br />
Heike Bus, Director Human Resources,<br />
landläufig unter „Personalchefin“<br />
bekannt, der AVANCIS GmbH & Co.<br />
KG für Schüler der 8.-10. Klasse an.<br />
Mit einer fiktiven Bewerbung können<br />
sich Schüler der genannten Altersgruppe<br />
im Jugendbildungsprojekt um<br />
Die Jugendkirche am 30.04. wurde zum Treff von Jugendlichen<br />
unterschiedlichsten Alters, an Fortsetzung<br />
wird gedacht. Doreen Palau und Sandra Raunigk (v.l.)<br />
beim Vorbereiten des Buffetts.<br />
einen Trainingsplatz bewerben und<br />
erleben am 11. bzw. 16. Juni dann ein<br />
ganz persönliches Training in der Wintergrüne<br />
2, das einen großen Schritt<br />
in Richtung guter Start in das Berufsleben<br />
ermöglicht. Zum erstmals in<br />
Torgau stattfindenden Katharina-Tag<br />
vom 2.-4. Juli können Sie einen ganz<br />
prominenten Menschen direkt kennen<br />
lernen, Prof. Jürgen Udolph, vielen aus<br />
Funk und Fernsehen bekannt, wird am<br />
3. Juli zu Gast sein. Der thematische<br />
Tag beginnt 11 Uhr mit einem Vortrag<br />
von Prof. Udolph zum Namen „Katharina<br />
von Bora“. Von 13-16 Uhr (die<br />
im gedruckten Flyer angegebenen Zeiten<br />
sind nicht korrekt) können Sie im<br />
Rahmen von „Namenforschung live“<br />
gegen eine Spende Interessantes über<br />
die Herkunft, Bedeutung und Verbreitung<br />
Ihres eigenen Namens erfahren.<br />
Prof. Udolph wird hier mit vier weiteren<br />
Onomastikern (Namenforschern)<br />
ganz für Sie da sein. Währenddessen<br />
bieten wir die Betreuung von Kindern<br />
an, auch hier werden die angebotenen<br />
Spiele und Beschäftigungen einen Bezug<br />
zum Thema Namen <strong>haben</strong>. Lassen<br />
Sie sich überraschen! Auf Initiative<br />
des Gemeindepädagogen Andreas<br />
Albrecht und unseres Kreisjugendreferenten<br />
Matthias Grimm-Over fand die<br />
Jugendkirche des Monats April unter<br />
dem viel versprechenden Titel „Nachts<br />
Programm zum 6. Kreiskirchentag am 5.9. in Torgau<br />
Michael Czupalla und Unternehmer Mike Kühne,<br />
Moderation: Olaf Majer<br />
11.00 Uhr – „Markt der Möglichkeiten“ zwischen Stadtkirche<br />
und Schloss<br />
13.00 Uhr – Kindermusical in der Stadtkirche<br />
14.15 Uhr – Grußworte und Musik auf der Kleinbühne<br />
neben der Stadtkirche<br />
15.00 Uhr – Abschlussgottesdienst mit Abendmahl in<br />
der Stadtkirche (parallel zur Predigt findet ein Kindergottesdienst<br />
statt)<br />
Für die Verpflegung ist gut gesorgt.<br />
im Museum“ in unseren Räumen statt.<br />
Wer nicht da war, hat was verpasst, so<br />
das Resümee, schließlich gab es exklusiv<br />
den ersten Auftritt der neuen Torgauer<br />
Kirchenband, die richtig gut ankam,<br />
dafür noch an ihrem Namen feilt,<br />
aber der erste Vorschlag von Bandsängerin<br />
Sophie stieß schon auf ein positives<br />
Echo. Bewährungsproben mussten<br />
die jungen Kirchenbesucher in vier<br />
Räumen bestehen, und ihre Ergebnisse<br />
dann im großen Raum unter den aufmerksamen<br />
Augen der anderen präsentieren.<br />
Ein großes, reichbestücktes<br />
Buffett wurde im Anschluss gestürmt<br />
und es gab bis nach 21 Uhr die Gelegenheit<br />
ganz in Ruhe beim Essen zu<br />
schwatzen oder weiterhin in den Ausstellungsräumen<br />
auf Entdeckertour zu<br />
gehen. Unsere Mitarbeiter werden in<br />
den Sommerferien dafür sorgen, dass<br />
in den Räumen des Jugendbildungsprojektes<br />
auch interessante Ferienangebote<br />
zu entdecken sind. Wer sich<br />
dabei ganz aktiv einbringen möchte, ist<br />
in der Vorbereitung herzlich willkommen.<br />
Beate Senftleben<br />
Jugendbildungsprojekt<br />
w i n t e r g r ü n e<br />
Wintergrüne 2<br />
04860 Torgau<br />
Tel. 03421 / 703480<br />
e-Mail: info@wintergrüne.de<br />
www.wintergrune.de<br />
Diakonisches Werk Delitzsch/<br />
Eilenburg e.V.<br />
Sozialstation<br />
in Bad Düben<br />
Das Diakonische Werk Delitzsch/Eilenburg<br />
e.V. – als Träger<br />
der kirchlichen Sozialstation in<br />
Pristäblich – hat den Tätigkeitsschwerpunkt<br />
des Werkes in der<br />
Seniorenarbeit nach Bad Düben<br />
umverlagert und ausgebaut. Seit<br />
April 2009 ist neben dem Diakonischen<br />
Altenpflegeheim „St. Nikolai“<br />
in der Gustav-Adolf- Straße<br />
zusätzlich die Diakonie Sozialstation<br />
(ehemals Pristäblich) in der<br />
Baderstraße 11 in Bad Düben als<br />
kompetenter Ansprechpartner und<br />
Dienstleister im Bereich der Altenund<br />
Krankenpflege anzutreffen.<br />
Die Kontaktadresse lautet:<br />
Diakonie Sozialstation<br />
Baderstraße 11<br />
04849 Bad Düben<br />
Telefon 034243 / 23577<br />
Ihr Ansprechpartner vor Ort ist<br />
Frau Annett Wohlschläger.