Handreichung für den Einsatz von Manual- und ... - spz.ried.at
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IV. Didaktische Gr<strong>und</strong>sätze<br />
Die Ich-Stärke <strong>und</strong> I<strong>den</strong>titätsbildung ist bei Menschen mit Hörbeeinträchtigung ein<br />
wesentlicher Faktor, da sie oft in mehreren Sprachgemeinschaften aufwachsen.<br />
Mehrsprachigkeit soll als Bereicherung <strong>und</strong> Chance erlebt wer<strong>den</strong>, daher ist die<br />
Entwicklung der sprachlichen <strong>und</strong> kulturellen I<strong>den</strong>tität im Zusammenhang mit der<br />
Schwerhörigen- <strong>und</strong> Gehörlosenkultur ein zentrales Thema für Heranwachsende. Sie<br />
brauchen schulische <strong>und</strong>/oder außerschulische Kontakte zu Menschen mit<br />
I<strong>den</strong>tifik<strong>at</strong>ionscharakter.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt, dass behinderungsrelevante Aspekte in allgemein bil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Unterrichtsinhalten berücksichtigt wer<strong>den</strong> müssen. Dazu gehören reflektierende<br />
Gespräche über Alltagssitu<strong>at</strong>ionen in einer hören<strong>den</strong> Umgebung, über die<br />
Unterschiede <strong>von</strong> ÖGS <strong>und</strong> Lautsprache <strong>und</strong> vieles mehr.<br />
Durch <strong>den</strong> Erwerb verschie<strong>den</strong>er Arbeits- <strong>und</strong> Lerntechniken soll Selbstständigkeit,<br />
Eigenverantwortlichkeit <strong>und</strong> Teamfähigkeit herangebildet wer<strong>den</strong>.<br />
Die Förderung der sozialen, emotionalen <strong>und</strong> psychomotorischen Entwicklung ist ein<br />
weiteres Ziel <strong>und</strong> muss als ein individueller Prozess betrachtet wer<strong>den</strong>. Soziale<br />
Verhaltensweisen müssen erarbeitet <strong>und</strong> eingeübt wer<strong>den</strong>, dabei ist dem Äußern <strong>von</strong><br />
Gefühlen <strong>und</strong> Wünschen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
Neben der allgemeinen Bildung <strong>und</strong> der Wissensvermittlung bei Menschen mit<br />
Hörbeeinträchtigung ist die Förderung der Sprach-, Kommunik<strong>at</strong>ions- <strong>und</strong><br />
Wahrnehmungskompetenz ein weiterer wichtiger Schwerpunkt. Der Erwerb<br />
sprachlicher Kompetenzen (Laut-, Schrift- <strong>und</strong> Gebär<strong>den</strong>sprache) im<br />
Zusammenhang mit sozialen <strong>und</strong> fachlichen Fähigkeiten ist <strong>von</strong> großer Bedeutung.<br />
Das ganzheitliche Lernen steht im Zentrum. Die Erziehung zur Gesprächskultur ist<br />
<strong>von</strong> großer Wichtigkeit. Um eine differenzierte Verständigung in Laut-, Schrift- <strong>und</strong><br />
Gebär<strong>den</strong>sprache zu gewährleisten, muss der aktive <strong>und</strong> passive Wortsch<strong>at</strong>z ständig<br />
erweitert <strong>und</strong> gefestigt wer<strong>den</strong>.<br />
Exkurs: „Individueller Förderplan“<br />
Der methodische Zugang für jedes einzelne Kind ist im Rahmen des Individuellen<br />
Förderplans zu beschreiben. Dies ist im Lehrplan der Sonderschule für gehörlose<br />
Kinder verankert. Im R<strong>und</strong>schreiben Nr. 6/2009 sind die „Richtlinien für die<br />
Anwendung <strong>von</strong> Individuellen Förderplänen als Instrument der Unterrichtsplanung,<br />
Evaluierung <strong>und</strong> Qualitätssicherung im Unterricht <strong>von</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern mit<br />
sonderpädagogischem Förderbedarf“ festgelegt.<br />
Da die Formulare für die „Individuellen Förderpläne“ <strong>und</strong> für die „Pädagnostikbögen“<br />
in <strong>den</strong> einzelnen B<strong>und</strong>esländern Unterschiede aufweisen, sind die Vorlagen auf <strong>den</strong><br />
Homepages der jeweiligen Landesschulräte herunter zu la<strong>den</strong>.<br />
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