Handreichung für den Einsatz von Manual- und ... - spz.ried.at
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lll. Sprachkompetenz<br />
Die entschei<strong>den</strong>de Phase beim kindlichen Spracherwerb sind die ersten fünf<br />
Lebensjahre. In diesen sollte ein Kind die Gr<strong>und</strong>strukturen (Gramm<strong>at</strong>ik <strong>und</strong><br />
Wortsch<strong>at</strong>z) einer Erstsprache verinnerlicht haben. Ist dies geschehen, kann in der<br />
Schule in dieser Sprache (Lautsprache oder Gebär<strong>den</strong>sprache) ein Sprachausbau<br />
erfolgen.<br />
Das Kind bringt ein Gr<strong>und</strong>gerüst mit, auf das die Lehrerin/der Lehrer zurückgreifen<br />
kann. Die Lehrerin/der Lehrer müssen die sprachlichen Fähigkeiten „nur noch“<br />
ausbauen bzw. verfeinern.<br />
Bringt das Kind keine oder nur minimale Erfahrungen in seiner Erstsprache mit, muss<br />
in der Schule ein Sprachaufbau erfolgen. Wenn weder Gebär<strong>den</strong>sprache noch<br />
Lautsprache richtig gefestigt wur<strong>den</strong>, dann können die Lehrerinnen/die Lehrer nicht<br />
auf bereits gelernte Strukturen zurückgreifen <strong>und</strong> müssen <strong>den</strong> Schülerinnen/<strong>den</strong><br />
Schülern Sprache <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong> auf vermitteln.<br />
Beim Aus- <strong>und</strong> Aufbau der Sprachkompetenz dient Sprache nicht nur der Vermittlung<br />
<strong>von</strong> Inhalten, sondern wird selbst zum Unterrichtsgegenstand.<br />
Wird die Lautsprache als die Unterrichtssprache verwendet, beschäftigt man sich mit<br />
einem Sprachsystem in seiner mündlichen <strong>und</strong> schriftlichen Form.<br />
Wird die Gebär<strong>den</strong>sprache als Unterrichtssprache verwendet, dann baut man zwei<br />
unterschiedliche Sprachsysteme (ÖGS <strong>und</strong> Laut-/Schriftsprache) auf <strong>und</strong> vergleicht<br />
sie miteinander. Bei dieser Reflexion gilt es, das Gemeinsame wie auch das<br />
Unterschiedliche zu entdecken, um bewusst mit bei<strong>den</strong> Sprachen umgehen zu<br />
können.<br />
Wahl der Unterrichtssprache<br />
Die Wahl der adäqu<strong>at</strong>en Unterrichtssprache hängt <strong>von</strong> <strong>den</strong> einzelnen Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schülern, vom Grad ihrer Hörbeeinträchtigung <strong>und</strong> ihren individuellen<br />
sprachlichen Voraussetzungen, sowie der aktuellen Klassenkonstell<strong>at</strong>ion ab. Dabei<br />
ist oft eine Kombin<strong>at</strong>ion <strong>von</strong> <strong>Manual</strong>- <strong>und</strong> Gebär<strong>den</strong>systemen notwendig.<br />
Lautsprache<br />
Lautsprache in Verbindung mit PMS <strong>und</strong>/oder FA<br />
Lautsprache in Verbindung mit LUG <strong>und</strong>/oder LBG<br />
<strong>Eins<strong>at</strong>z</strong> aller unterstützen<strong>den</strong> MGS zur Lautsprache<br />
<strong>Eins<strong>at</strong>z</strong> vereinfachter Gebärde zur Unterstützung der Lautsprache<br />
ÖGS in direkter Kommunik<strong>at</strong>ion mit <strong>den</strong> Schülern <strong>und</strong> Schülerinnen<br />
paralleles Angebot <strong>von</strong> ÖGS <strong>und</strong> Lautsprache (bilingualer Unterricht)<br />
Lautsprache in ihrer schriftlichen Form<br />
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