Januar 2014 - Gemeinde Klingenberg
Januar 2014 - Gemeinde Klingenberg
Januar 2014 - Gemeinde Klingenberg
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
31. Dezember <strong>2014</strong> Seite 15 Amtsblatt der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Klingenberg</strong><br />
Informationen aus den Kirchgemeinden<br />
SCHWESTERKIRCHGEMEINDEN HÖCKENDORF & PRETZSCHENDORF-HARTMANNSDORF<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
während ich diese Zeilen schreibe, haben<br />
wir noch Advent. Mittlerweile sind wir im<br />
Neuen Jahr. Viele Veränderungen liegen<br />
vor uns, ob in der Gesellschaft oder auch<br />
Privat. Vieles in der Welt geschieht, das die<br />
Gemüter vieler Menschen beunruhigt. Auch bei uns. Die Lage<br />
im Irak und Syrien spitzt sich zu, und Menschen müssen<br />
fliehen. So haben auch einige Flüchtlinge bei uns in unserer<br />
Nähe Unterkunft gefunden.<br />
Auf der anderen Seite herrscht bei vielen in unserer Bevölkerung<br />
Unsicherheit und Angst. Vor einigen Wochen bin ich<br />
gefragt worden, wie ich zu der Flüchtlingspolitik der deutschen<br />
Regierung stehe. Ich habe gesagt: „Sie muss mehr<br />
tun.“ Aus der darauffolgenden Antwort meines Gegenübers<br />
entnahm ich eine Mischung aus Angst und Unsicherheit.<br />
Gewiss, wenn vielfach keine Aufklärung seitens der politisch<br />
Verantwortlichen vor Ort geschieht, dann können Dinge<br />
geschehen, wie etwa die Demonstrationen in Dresden,<br />
die durch die Pegida organisiert wird. Eine „Islamisierung<br />
des ‚christlichen' Abendlandes“ wird befürchtet.<br />
Der ehemalige Werdauer Pfarrer Manfred Bauer hat im<br />
„Sonntag“, das ist die Zeitung der Evangelisch-Lutherischen<br />
Landeskirche Sachsens, folgendes geschrieben:<br />
„Die einen wehren sich gegen die Verwestlichung des Morgenlandes.<br />
Die anderen befürchten die Islamisierung des<br />
Unsere Gottesdienste<br />
Abendlandes. Die einen benutzen tödliche Waffen (an denen<br />
abendländische Hersteller viel Geld verdient haben und<br />
abendländische Arbeitsplätze zu erhalten halfen). Die anderen<br />
haben ‚nur' Angst und schüren Ängste. Verblendet sind<br />
beide. In früheren Zeiten nannte man solche Ängstlichkeit<br />
‚Heiden-Angst', also mangelndes Gottvertrauen. Die ‚Pegida'-Demonstrierenden<br />
dokumentieren weiter nichts als die<br />
tiefgreifende Entchristlichung des Abendlandes. Es gibt eine<br />
Fülle von Bibelstellen, die dringend gebieten, Fremde<br />
aufzunehmen.“ (Sonntag Nr. 49/<strong>2014</strong>)<br />
Wir haben Weihnachten gefeiert. Auch Jesus war fremd und<br />
wurde von vielen nicht aufgenommen „denn sie hatten sonst<br />
keinen Raum in der Herberge“ (Lukas 2, 7b). Eine wichtige Bibelstelle,<br />
die uns gebietet, Fremde Menschen aufzunehmen,<br />
ist die diesjährige Jahreslosung. Sie lautet: „Nehmt einander<br />
an, wie Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Lob.“<br />
(Römer 15, 7) Lassen Sie sich von diesem Wort anrühren und<br />
berühren. Sicherlich mag es auch eine Zumutung sein, weil<br />
dazu auch Mut gehört - vor allem aber Gottvertrauen. Lassen<br />
Sie sich daher nicht von den Parolen dieser „Heiden-Angst“<br />
verrückt machen. Denn eins ist Gewiss, Christus selbst begegnet<br />
uns in jedem Menschen. ER schaut uns mit den Augen<br />
der Flüchtlinge an.<br />
Bleiben Sie behütet<br />
Ihr Pfarrer Jan Herfen<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
K