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Temp_und_Wasserbewegung

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Demjenigen, der zu beobachten weiß, bietet sich nun ein Bild hochinteressanter<br />

Wahrnehmungen. Er lernt die Zweckmäßigkeit auch der kleinsten<br />

Bewegung der Forelle verstehen <strong>und</strong> beginnt einzusehen, daß der<br />

menschliche Verstand in Theorie <strong>und</strong> Praxis geflissentlich die Neigung<br />

hat, stets den falschen Weg zu gehen, obwohl die Natur den richtigen Weg<br />

unausgesetzt in unzähligen Wiederholungen <strong>und</strong> Nuancen demonstriert.<br />

Mit Ausnahme der Fortpflanzungszeit ist einzig <strong>und</strong> allein nur die Futteraufnahme<br />

der Gr<strong>und</strong> jeder Bewegung. Leichte Standortveränderungen<br />

der Höhe <strong>und</strong> der Tiefe nach paralysieren die durch den Außeneinfluß<br />

hervorgerufenen Veränderungen im Futtergange. Wird die Forelle erschreckt,<br />

so flieht sie blitzschnell stromaufwärts, um nach einer gewissen<br />

Zeit wieder ihren alten Standort einzunehmen.<br />

Durch einfache Mittel läßt sich feststellen, daß die Forelle in der Regel<br />

in der Achse der Kernwasserschichten steht, an der Stelle, wo die Wasserteilchen<br />

gehen, die der <strong>Temp</strong>eratur von +4° C am nächsten, also am wenigsten<br />

turbulent sind. Die in dieser Achse gehenden Wasserteilchen haben,<br />

infolge der geordneteren Vorwärtsbewegung, die relativ größte Geschwindigkeit,<br />

<strong>und</strong> in dieser Energielinie, der eigentlichen Flußachse, gehen<br />

alle Fremdkörper, die schwerer als Wasser sind, also auch das Futter<br />

für die Forelle.<br />

Solange ges<strong>und</strong>e Verhältnisse vorhanden sind, d.h. solange die Kernwassermassen<br />

im richtigen Verhältnisse zum Sohlengefälle <strong>und</strong> den Kurven<br />

stehen, solange werden am oberen Rande des Ufers stärkere, nach unten<br />

zu immer schwächer werdende Wirbelerscheinungen auftreten. Unter<br />

solchen Verhältnissen unterliegt auch die Stromachse nahezu keinerlei<br />

Veränderungen.<br />

Die am Rande entgegenlaufenden Wirbel erzeugen kleine Kolke, die im<br />

Verhältnis zur notwendig werdenden Verbreiterung <strong>und</strong> Ausflachung des<br />

Gerinnens von den beiden Ufern Bodenbestandteile <strong>und</strong> damit auch das<br />

Futter (die sich mit Vorliebe am feuchten Rande aufhaltenden Würmer) für<br />

die Fische lösen. Der durch diese Verbreiterung stets stärker werdende<br />

Außeneinfluß sorgt für immer kleiner werdende Schleppkraft des Wassers,<br />

<strong>und</strong> so wird die gleichbleibende Ablagerung der allerdings auch immer<br />

minderwertiger werdenden Salze gewährleistet. Gegen Abend zu nähert<br />

sich das <strong>Temp</strong>eraturgefälle wieder mehr der positiven Energieform, <strong>und</strong> in<br />

der Nachtzeit erfolgt der Abtransport des Geschiebes. Zugleich kommt in<br />

der Nacht auch hochwertigeres Wasser in den Unterlauf (geringere Ablagerung).<br />

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