Temp_und_Wasserbewegung
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
Das Prinzip der Bewegung der Fische im Wasser oder die Bewegung der<br />
Vögel in der Luft ist da <strong>und</strong> dort das gleiche. Es liegen nur konstruktiv<br />
sinnfällige Unterschiede vor, die nur auf die verschiedenen Eigenschaften<br />
des Mediums zurückzuführen sind. Jedes ist nach seiner Art im Wege von<br />
Reaktionserscheinungen zu beeinflussen, um den gewünschten Effekt, das<br />
ist die zweckdienlichste Fortbewegung, zu erreichen.<br />
Der Vogel wie der Fisch besitzt die Möglichkeiten, die bei der Fortbewegung<br />
im Medium auftretenden Widerstände durch physikalische Vorgänge,<br />
also ohne wesentlichen Energieaufwand zu beseitigen, zumindest<br />
aber im richtigen Moment entsprechend herunterzusetzen. Durch diese<br />
Wahrnehmung wird das bisher für unmöglich Gehaltene, d. i. die große<br />
Leistung mit geringen Mitteln, in den Bereich der Tatsachen gerückt <strong>und</strong><br />
dadurch der Gr<strong>und</strong>pfeiler der bisher aufgestellten Energiegesetze ins<br />
Wanken gebracht.<br />
Die Widerstände <strong>und</strong> Reibungen, die naturgesetzmäßig mit dem Quadrat<br />
der Geschwindigkeit wachsen, werden durch die vorerwähnten physikalischen<br />
Momente im gleichen Verhältnisse aufgehoben. Es wird sodann<br />
nach Ausnützung der vorliegenden neuen Gesichtspunkte in der Praxis im<br />
geeigneten Momente nur mehr das widerstandslose Medium zu überwinden<br />
sein.<br />
Wieder ist es notwendig, die hier in Frage kommenden Energieformen<br />
genauestens zu studieren, um bei Anwendung für unsere Zwecke diese<br />
ideale Bewegung da oder dort künstlich nachzuahmen <strong>und</strong> auszunützen.<br />
Ist es schon eine Merkwürdigkeit, das sich die Forelle in Anbetracht ihrer<br />
kleinen Kräfte mit so großer Geschwindigkeit stromaufwärts bewegt,<br />
so ist es auf den ersten Blick jedenfalls auch höchst rätselhaft, daß z.B. die<br />
Forelle imstande ist, in scharf fließenden Gewässern, in welchen sich<br />
kaum ein Mensch stehend erhalten kann, ohne wesentliche Anstrengung<br />
still zu stehen.<br />
Die Standforelle im ges<strong>und</strong>en, klaren, kalten Gebirgswasser steht im<br />
Stromstrich, d.h. dort, wo die einer <strong>Temp</strong>eratur von +4°C am nächsten<br />
kommenden Wasserfäden strömen.<br />
Sie beeinflußt durch ihre glatte, glitschige Hautoberfläche - also anfänglich<br />
durch eine rein mechanische Energieform - die Geschwindigkeit des<br />
vorbeifließenden Wassers. Das durch das Körpervolumen der Forelle verdrängte<br />
Wasser kommt vorerst einmal unter Druck <strong>und</strong> gleitet mit größerer<br />
Geschwindigkeit als die entfernter gehenden Wasserteilchen am schleimi-<br />
27