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blickpunkt-warendorf_19-10-2015

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BT 11* Weltblick<br />

Sonntag, 18. Oktober <strong>2015</strong><br />

Verheerende Messerattacke<br />

Kölner OB-Kandidatin nach Angriff auf einem Wochenmarkt schwer verletzt<br />

Die Kölner Oberbürgermeisterkandidatin<br />

Henriette Rekerist<br />

einen Tagvor der Wahl<br />

bei einem Messerangriff auf<br />

einem Wochenmarkt schwer<br />

verletzt worden. Ein 44-jährigerMann<br />

attackierte dieparteilose<br />

Politikerin gestern<br />

Morgen mit einem langen<br />

Messer an einem Wahlkampfstand<br />

der CDU.<br />

KÖLN. Die Ermittler bestätigten<br />

Hinweise auf ausländerfeindliche<br />

Motivedes 44-<br />

jährigen Angreifers. „Zum<br />

jetzigen Zeitpunkt deuten<br />

die Zeugenaussagen (...) darauf<br />

hin, dass in der Tat<br />

fremdenfeindliche Motive<br />

des Täters ausschlaggebend<br />

waren“, sagte der ermittelnde<br />

Oberstaatsanwalt Ulf<br />

Willuhn in Köln. Auch der<br />

festgenommene Täter selbst<br />

Helfer versuchten, den Täter mit Hilfe von Partei-Sonnenschirmen zu überwältigen, die an<br />

dem Stand aufgestellt waren.<br />

Foto: dpa/Federico Gambarini<br />

habe fremdenfeindliche<br />

Gründe als Motiv für seine<br />

Tatangegeben, betonten die<br />

Ermittler.<br />

Rekerhabe ernsthafte Verletzungen<br />

im Halsbereich<br />

erlitten. „Aktuell ist sie stabil,<br />

aber nicht über den<br />

Berg“ ,sagte der Kölner Polizeipräsident<br />

Wolfgang Albers.<br />

Als Sozialdezernentin<br />

ist Reker auch für die Unterbringung<br />

von Flüchtlingen<br />

in der Domstadt zuständig.<br />

Bislang sei der Täter polizeilich<br />

nicht aufgefallen. Es<br />

gebe auchkeine Erkenntnisse,<br />

dass der Angreifer in<br />

einer Partei oder Organisation<br />

aktiv sei, sagten die Ermittler.<br />

Reker wurde nach Angaben<br />

der Stadt durch einen<br />

Stich in den Hals schwer,<br />

aber nicht lebensbedrohlich<br />

verletzt und kurz darauf<br />

operiert.<br />

Auch vier weitere Personen<br />

erlitten Verletzungen.<br />

Der Angreifer wurde noch<br />

am Tatort festgenommen,<br />

Kriminalpolizei und eine<br />

Mordkommission ermitteln.<br />

NRW-Innenminister<br />

Ralf Jäger (SPD) sprach von<br />

„ersten Anzeichen für eine<br />

politisch motivierte Tat“. In<br />

die Ermittlungen sei auch<br />

der NRW-Verfassungsschutz<br />

mit eingebunden.<br />

Die Wahl findet trotz des<br />

Attentats wie geplant heute<br />

statt. Wahlleiterin Gabriele<br />

Klug appellierte an die Köl-<br />

Ungarn macht Grenzen dicht<br />

1500 Flüchtlinge nach Slowenien umgeleitet<br />

ZAGREB. Kroatien hat<br />

nachSchließung der ungarischen<br />

Grenze die ersten<br />

1500 Flüchtlinge und Migranten<br />

nach Slowenien umgeleitet.<br />

Hunderte Menschen seien<br />

bereits an den beiden<br />

Grenzübergängen Macelj<br />

und Mursko Sredisce eingetroffen,<br />

teilten die slowenischen<br />

Behörden mit. Nach<br />

einer Registrierung sollten<br />

sie in Richtung Österreich<br />

zum Grenzübergang Spielfeld<br />

in der Steiermark transportiertwerden.<br />

Sloweniens<br />

Regierungschef Miro Cerar<br />

berief den Nationalen Sicherheitsrat<br />

ein.<br />

Auch an der Grenze zum<br />

Ungarn hatseine mehr als 300 Kilometerlange grüne Grenze<br />

zu Kroatien dicht gemacht.<br />

Foto: dpa/Gyorgy Varga<br />

Nachbarland Slowenien<br />

führt Ungarn nun vorübergehend<br />

Kontrollen ein, um<br />

eine Einreise von Flüchtlingen<br />

zu verhindern. Grund<br />

sei, dass Kroatien Flüchtlinge<br />

und Migranten nach Slowenien<br />

bringe. (dpa)<br />

ner, nach dem Angriff auf<br />

Reker auf jeden Fall wählen<br />

zu gehen.<br />

Die Messerattacke löste<br />

über die Parteigrenzen hinweg<br />

großes Entsetzen aus.<br />

Der Wahlkampf wurde eingestellt.<br />

Ein parteiübergreifendes<br />

Bündnis rief zu einer<br />

Solidaritätskundgebung für<br />

die Opfer in der Innenstadt<br />

Kölns auf.<br />

(dpa)<br />

VW-Abgas-Skandal<br />

Leiharbeiter müssen umJobs zittern<br />

WOLFSBURG. Im Abgas-<br />

Skandal bei Volkswagen<br />

sind nun erstmals Jobs in<br />

Gefahr. Der Vorstand diskutiere<br />

über eine Reduzierung<br />

der Leiharbeit, teilte der<br />

VW-Betriebsrat gestern der<br />

Deutschen Presse-Agentur<br />

in Hannover mit.<br />

Die Arbeitgeberseite dementiertedas<br />

nicht, verweis<br />

aber ihrerseits auf eine unklare<br />

Lage und darauf, dass<br />

noch nichts entschieden<br />

sei. Die Beschäftigungssicherheit<br />

habe auch für den<br />

Vorstand des 600000 Jobs<br />

Kurz notiert<br />

Deutsche Geisel<br />

wieder frei<br />

KABUL. Die Geiselnahme<br />

einer deutschen Entwicklungshelferin<br />

in Afghanistan<br />

hat nach zwei Monaten<br />

ein glückliches Ende<br />

genommen. Die Mitarbeiterin<br />

der Gesellschaft für<br />

Internationale Zusammenarbeit<br />

kam nach Angaben<br />

aus diplomatischen Kreisen<br />

gestern Mittag in der<br />

Hauptstadt Kabul frei. Die<br />

genauen Hintergründe waren<br />

zunächst unklar. Die<br />

Frau befinde sich inzwischen<br />

in der Obhut der<br />

deutschen Botschaft. Ihr<br />

gehe es laut einer Pressemitteilung<br />

den Umständen<br />

entsprechend. (dpa)<br />

17-Jährige<br />

erstochen<br />

SENDEN/MÜNSTER.<br />

Eine 18-Jährige soll in Senden<br />

bei Münster eine 17<br />

Jahre alte Frau erstochen<br />

haben. Die Polizei nahm<br />

die mutmaßliche Täterin<br />

vorläufig fest. Sie soll gestern<br />

imStreit mehrmals<br />

mit dem Messer auf ihr<br />

Opfer eingestochen haben.<br />

Die 17-Jährige sei noch am<br />

Tatort gestorben, teilten<br />

Polizei und Staatsanwaltschaft<br />

mit. Der Streit sei<br />

nach einer Feier eskaliert.<br />

Eine Mordkommission hat<br />

die Ermittlungen aufgenommen.<br />

(dpa)<br />

zählenden Unternehmens<br />

Priorität.<br />

Ein Sprecher der einflussreichen<br />

Arbeitnehmervertretung<br />

sagte: „Als Betriebsratwerden<br />

wir alle Möglichkeiten<br />

unterstützen, um die<br />

Arbeitsplätze unserer Kolleginnen<br />

und Kollegen mit<br />

Leiharbeitsverträgen zu sichern.<br />

Wir wissen, dass der<br />

Vorstand andere Szenarien<br />

diskutiert.“ Bei dem Wolfsburger<br />

Weltkonzern arbeiten<br />

nach dpa-Informationen<br />

im Mutterunternehmen<br />

der Volkswagen AG<br />

hierzulande gut 7000 Leiharbeiter.<br />

Es gilt eine Leiharbeiterquote<br />

von aktuell<br />

rund sechs Prozent.<br />

Das Unternehmen macht<br />

dazu keine Angaben. Von<br />

einer Reduzierung der Leiharbeit<br />

wäre vor allem die<br />

VW-Heimat Niedersachsen<br />

betroffen.<br />

(dpa)

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