blickpunkt-warendorf_19-10-2015
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BT 17 Sport<br />
Sonntag, 18. Oktober <strong>2015</strong><br />
Späte Glücksgefühle<br />
in der Arena<br />
Meyer erlöst Schalke /„Wir sind ziemlich fertig“<br />
Von Heinz Büse<br />
André Breitenreiter war<br />
sichtlich erleichtert. Erst Minutennach<br />
dem Last-Minute-<br />
Sieg über Verfolger Hertha<br />
BSC legte sich beim Schalker<br />
Trainer die Aufregung.<br />
GELSENKIRCHEN. „Wir<br />
sind ziemlich fertig. Es ist<br />
hochemotional, wenn man<br />
in letzter Sekunde den Siegtreffer<br />
macht. Daswar Gänsehaut-Atmosphäre“,<br />
kommentierte<br />
der Fußball-Lehrer<br />
den dramatischen Schlussakt<br />
der Partie.<br />
Ähnlich euphorisch beschrieb<br />
Weltmeister Benedikt<br />
Höwedes die Jubelorgie,<br />
die der Treffer vonMax Meyer<br />
in der Nachspielzeit<br />
(90.+2) auslöste: „So zu gewinnen,<br />
istein tollesGefühl.<br />
Da steht die Arena Kopf und<br />
da sieht man, was hier zusammenwächst.“<br />
Dass der Sieg gegen die tapferen<br />
Berliner nur mit viel<br />
Glück zustande kam, interessierte<br />
die Schalker amEnde<br />
wenig. Zwei Wochen nach<br />
der ernüchternden 0:3-<br />
Heimschlappe gegen den 1.<br />
FC Köln fand der Revierclub<br />
zurückindie Erfolgsspurund<br />
festigte den drittenTabellenplatz.<br />
Zur Erleichterung vonTorschütze<br />
Höwedes (27.) blieben<br />
die tagelangen Spekulationen<br />
überden angeblichen<br />
2:1<br />
Abschiedvon Manager Horst<br />
Heldt, der laut unbestätigten<br />
Medienberichten zur neuen<br />
Saison durch den Mainzer<br />
Christian Heidel ersetzt werden<br />
soll, ohne sportliche<br />
Auswirkungen: „Dieses Thema<br />
hat die Mannschaftnicht<br />
belastet. Wirversuchen, weiter<br />
zu arbeiten.“<br />
Dagegen herrschte bei den<br />
Berlinern Frust. Denn nach<br />
dem Ausgleichstreffer von<br />
Salomon Kalou (73.) schien<br />
Spieldaten<br />
Ballbesitz in %: 56,4 -43,6<br />
Torschüsse: <strong>19</strong> -9<br />
gew. Zweikämpfein%:59,1-40,9<br />
Fouls: 18 -16<br />
Ecken: 7-6<br />
der erste Punktgewinn beim<br />
Angstgegner aus Gelsenkirchen<br />
seit 2005 zum Greifen<br />
nahe. Und dass, obwohl die<br />
Mannschaftnachdem Platzverweis<br />
für Vedad Ibisevic in<br />
der 18.Minute lange Zeit in<br />
Unterzahl spielen musste.<br />
In der hektischen Schlussphase<br />
schienen die Gäste<br />
einemSiegtreffer sogar näher<br />
als die Schalker. „Die feiern<br />
jetzt wie die Weltmeister,dabei<br />
hätten wir drei Punkte<br />
mitnehmen können“, klagte<br />
Mittelfeldspieler Alexander<br />
Baumjohann.<br />
Der achtbareAuftritt seiner<br />
dezimierten Mannschaft nötigte<br />
Trainer Pal Dardai Respekt<br />
ab: „Ichhabe Mitleid mit<br />
meinen Spielern. Es war<br />
schwierig, solange in Unterzahl<br />
zu spielen. Vielleichthätten<br />
wir einen Punkt verdient.“<br />
Der Mut von Dardai,<br />
die Angreifer Kalou und Ibisevic<br />
als Doppelspitze in die<br />
Startelf zu berufen, machte<br />
sich nicht bezahlt. Das mit<br />
einem Platzverweis geahndete<br />
grobe Foul vonIbisevic an<br />
Schalkes Mittelfeldspieler<br />
Max Meyer durchkreuzte die<br />
Pläne vomeffektiven Konterspiel.<br />
(dpa)<br />
Bayer hinkt Erwartungen hinterher<br />
Adler rettet HSV das Remis /Schmidt: „Nach hinten raus ist das Ergebnis in Ordnung“<br />
Punkt-Garant: René Adler sichert<br />
dem HSV das Remis.<br />
HAMBURG. Als Hakan Calhanoglu<br />
nach dem 0:0 in<br />
Hamburg unter den Buh-Rufen<br />
der HSV-Fans den Rasen<br />
des Volksparkstadions verließ,<br />
schüttelte er den Kopf.<br />
Der erst spät eingewechselte<br />
Ex-HSV-Profi ärgerte sich<br />
nicht nur über die Pfiffegegen<br />
sich, sondern auch über die<br />
vertanen Chancen seines<br />
Teams. Denn trotz einer bärenstarken<br />
ersten Halbzeit<br />
und mehrerer Großchancen<br />
musste sichder ambitionierte<br />
Champions-League-Teilnehmer<br />
Bayer Leverkusen mit<br />
einem 0:0 zufriedengeben<br />
und rangiert dadurch weiterhin<br />
nur im Tabellen-Mittelfeld<br />
der Fußball-Bundesliga.<br />
Im nicht ganz ausverkauften<br />
Volksparkstadion avancierte<br />
der für JaroslavDrobny<br />
ins Tor zurückgekehrte<br />
Schlussmann René Adler zum<br />
Garanten des HSV-Punktgewinns.<br />
Der ehemalige Leverkusener<br />
rettete gegen seinen<br />
Ex-Club mehrmals großartig<br />
und verhinderte die durchaus<br />
mögliche dritte HSV-Niederlage<br />
in Serie.<br />
0:0<br />
„Der HSV hat eine gute<br />
Mannschaft, vondaher istein<br />
Punkt eigentlich nicht<br />
schlecht. Aber aufgrund<br />
Spieldaten<br />
Ballbesitz in %: 46,3 -53,7<br />
Torschüsse: 8-<strong>10</strong><br />
gew. Zweikämpfein%:50,3 -49,7<br />
Fouls: 22 -20<br />
Ecken: 3-5<br />
Schalker Torschützen unter sich: Leroy Sane (li.) gratuliert<br />
den treffsicheren Max Meyer(Nr. 7)und Benedikt Höwedes<br />
(Nr.4).<br />
Fotos: dpa<br />
unserer Überlegenheit in der<br />
ersten Halbzeit hätten wir das<br />
Spiel zu unseren Gunsten entscheiden<br />
müssen“, klagte<br />
Bayer-Trainer Roger Schmidt.<br />
Allerdings erkannte er auch<br />
die starke zweite Halbzeit und<br />
die Gegenwehr des HSV an.<br />
„Nach hinten raus ist das Ergebnis<br />
dann so in Ordnung.“<br />
Kollege Bruno Labbadia saß<br />
daneben und nickte anerkennend:<br />
„Ich sehe es genauso.<br />
Am Ende haben wir uns den<br />
einen Punkt durch eine gute<br />
zweite Halbzeit verdient.“<br />
Da stand längst fest, dass<br />
Labbadias Bauchentscheidung<br />
pro Adler goldrichtig<br />
war. Der einstige Bayer-Rückhalt,<br />
der seinen Stammplatz<br />
wegen einer Schulterverletzung<br />
am dritten Spieltag an<br />
Drobnyverloren hatte, rettete<br />
bei seinem Comeback dreimal<br />
großartig. (dpa)<br />
Ballgeflüster<br />
Ohne Laudehr<br />
Die deutschen Fußball-<br />
Frauen müssen in den<br />
EM-Qualifikationsspielen<br />
gegen Russland am Donnerstag<br />
und die Türkei<br />
am Samstag auf Simone<br />
Laudehr verzichten.Die<br />
Mittelfeldspielerin fällt<br />
wegen einer einer Knöchelverletzung<br />
aus.<br />
FCB mit Rekord<br />
Der FC Bayern hat mit<br />
dem neunten Sieg in Serie<br />
einen Startrekord inder<br />
Bundesliga aufgestellt.Beim<br />
1:0 bei Werder Bremen mit<br />
dem Torvon Thomas Müller<br />
(23.) untermauerte das<br />
Team von Trainer Pep Guardiola<br />
seine Ausnahmestellung.<br />
(dpa)
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