Uniguide Augsburg 2015

32 | Alltag
Uni -Typenkunde
Es gibt nur eine Sache, die wichtiger ist als Vorschriften:
Menschen. Besser gesagt, der richtige Umgang mit verschiedenen
Typen von Menschen, die man im Unibetrieb trifft. Ein
Versuch der Beschreibung.
Dozenten
Der Akkurate
Der akkurate Dozent hat einen Januskopf. Er ist als
lehrender sehr gewissenhaft, man lernt bei ihm sehr
viel, aber er erwartet auch viel. Er ist vom Alter her
unbestimmt, allerdings erkennt man ihn manchmal an der
sorgfältigen Kleidung. Das ist solange gut, solange es gut
läuft. Problematisch kann es werden, wenn man unordentlich
arbeitet, wenn man in Verzug gerät, wenn man
unaufmerksam ist. Akkurate Dozenten können sehr ungnädig
sein, wenn sie den Eindruck haben, dass man ihre
Lehre nicht schätzt. Das weiß natürlich kein Dozent zu
schätzen, aber die akkuraten sind zu sich selbst streng,
also sind sie es auch zu den Studenten. Augenzwinkernde
Entschuldigungen sind beim akkuraten Dozenten
unbedingt zu unterlassen, ebenso Verspätungen.
Der Zerstreute
Es gibt ihn natürlich, den zerstreuten Professor, Doktor
etc. mehr noch als die zerstreute Professorin. (Irgendwie
sind Frauen da besser im Organisieren, oder sie verbergen
ihre Zerstreutheit einfach besser). Der zerstreute Es
gibt ihn natürlich, den zerstreuten Professor, Doktor etc.
mehr noch als die zerstreute Professorin. (Irgendwie sind
Frauen da besser im Organisieren, oder sie verbergen
ihre Zerstreutheit einfach besser). Der zerstreute Dozent
ist altersmässig nicht festzulegen und weniger ordentlich
gekleidet als der Akkurate und meist aus zwei verschiedenen
Gründen zerstreut. Grund a)
Er würde viel lieber in der Bibliothek, Archiv, Baugrube
sitzen und forschen statt Studenten zu lehren, und in
Gedanken ist er gerade auch genau dort. Da kann man
schon mal gedanklich abschweifen. Grund b) Er ist einer
jener, leider immer seltener werdenden, harmlosen
Exzentriker, die eigentlich auch Künstler sein könnten.
Der Vorteil beim zerstreuten Dozenten kann sein, dass
er nicht streng ist, dazu fehlt ihm die Akkuratesse, der
Nachteil kann sein, dass man, wenn man etwas von ihm
braucht (Bestätigungen, Antworten), mitunter sehr lange
warten muss. Deswegen ist es gut, wenn man ihn immer
wieder freundlich erinnert.
Der Liebenswerte
Über diese Dozenten muss man, weil sie eben so liebenswert
sind, wenig sagen. Sie sind gerne Lehrende und
haben deswegen menschliches Verständnis für die Studenten.
Wenn der liebenswerte Dozent nicht akkurat ist und
nicht zerstreut, ist er einfach was er ist. Am besten man
redet mit ihm wie mit einem ganz normalen Menschen.
Der Unsichere
Sehr schwierig, meist sind es eher jüngere Dozenten,
die wegen ihres Alters noch nicht viel Berufserfahrung
sammeln konnten. Der unsichere und junge Dozent
kann im Grunde zu allem werden, zum Akkuraten, zum
Zerstreuten, zum Liebenswerten. Wenn der junge Dozent
unsicher ist, neigt er zu extremen Verhalten. Entweder er
will seine Unsicherheit durch große Strenge ausgleichen
oder durch große Liebenswürdigkeit, zerstreut kann er
natürlich zusätzlich auch noch sein. Die beste Verhaltensweise
gegenüber unsicheren Dozenten ist sicher
die, ihre Autorität nicht anzugreifen, vor allem nicht
öffentlich. Selbst ein liebenswerter unsicherer Dozent
kann, wenn er sich bloßgestellt fühlt, und das tut er eher
als die anderen Dozententypen, sehr hart sein. Es ist ein
bisschen wie mit einem fremden Hund (alle unsicheren
Dozenten mögen mir den Vergleich nachsehen):Vorsichtig
streicheln und nicht in die Augen starren.
Verwaltungskräfte
Die Kneifzange
Letztlich gibt es wirklich nur zwei Arten von Sekretärin-