hallo-luedinghausen_01-11-2015
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HM 23 Regionalsport<br />
Sonntag, 1. November 2<strong>01</strong>5<br />
Von Münster indie (Fußball-)Welt<br />
Heute vor 90 Jahren geht erste Rundfunkübertragung „on air“ /„Mottekstrehle“ feiert mit<br />
Von Uwe Niemeyer<br />
In seiner fast 90-jährigen Geschichte<br />
hat das Preußenstadion<br />
schon einigeserlebt. Die<br />
Geburtsstunde der Fußball-<br />
Bundesliga, Triumphe im<br />
DFB-Pokal –und auch dieerste<br />
Rundfunkübertragung<br />
eines Fußballspiels. Dasheute<br />
aufden Taggenauvor 90 Jahren.<br />
MÜNSTER. Was für ein Wochenende.<br />
Während am 1.<br />
November 1925 der ersteFußball-Funk<br />
auf Sendung ging<br />
und daher heute so etwaswie<br />
Geburtstagsstimmung aufkommt,<br />
haben auch die<br />
Nachfolger Grund zu feiern.<br />
Gestern nämlich konnte das<br />
Fanradio „Mottekstrehle“<br />
sein „Dreijähriges“ genießen.<br />
Dazu hatte sich ein namhafter<br />
Gratulant angesagt. Denn<br />
die Drittligapartie gegen Holstein<br />
Kiel kommentierte Werner<br />
Hansch, die Stimme des<br />
Ruhrgebiets.<br />
Im Herzen Westfalens,<br />
eben an der Hammer Straße,<br />
wurde vor 90 Jahren indes<br />
Pionierarbeit geleistet. Im<br />
wahrsten Sinne des Wortes.<br />
Wie viele Hörer zu Allerheiligen<br />
anno 1925 vorden Empfängernsaßen,<br />
istnicht überliefert.<br />
Wohl aber die Probleme.<br />
Dabei hatten die Macher<br />
der „Westdeutschen Funkstunde“<br />
–dem Vorgänger des<br />
WDR –alles vorbereitet. Vom<br />
NahamGeschehen: Direkt hinterdem Torinder Westkurvepostiert(kl. Bild), kommentierte<br />
Dr. Bernhard Ernst am 1. November 1925 das erste Fußballspiel im Rundfunk. Fotos: WDR<br />
Hauptquartier der Sendeanstalt<br />
auf dem Areal der Stadtwerke<br />
am Albersloher Weg<br />
war ein Übertragungskabel<br />
für das Experiment gelegt<br />
worden. Glückerweise auch<br />
zusätzlicheine Telefonschnur<br />
als „Meldeleitung“ für die<br />
Mitarbeiter.<br />
Denn als Dr. Bernhard<br />
Ernst seine Reportage beginnen<br />
wollte, drang kein Ton<br />
nachaußen. Die Leitungwar<br />
„tot“. Doch imGegensatz zu<br />
den Preußen, die sich später<br />
mit 0:5 ArminiaBielefeld beugen<br />
mussten, gab der Reporter<br />
nicht auf. Die Telefonleitung<br />
wardie Alternative, verhinderte<br />
ein Fiasko. Telefonhöhrer<br />
statt Mikrofon.<br />
„Also begann ich mit einiger<br />
Verspätung, dazu mit<br />
einem sehr merkwürdigen<br />
Gefühl sowie mit ungewohnter<br />
Stimmstärke meinen ersten<br />
Fußballbericht“, erinnert<br />
sich Dr. Ernst später. Der<br />
stand im Innenraum, hinter<br />
dem Torvor der Westkurve.<br />
Ein mit Maschendraht versehenes<br />
und umgedrehtes<br />
Hockeytor diente als Reporterplatz<br />
–und als Schutz vor<br />
fußballerischen Querschlägern.<br />
Wasden Rundfunkpionier<br />
–der wie seine Mitarbeiter mit<br />
Hut und langem dunklen<br />
Mantel an die Kriminalpolizei<br />
erinnerte – nicht davon<br />
abhalten konnte, fast zwei<br />
Stunden zu berichten. Die<br />
Tonqualität soll –das berichten<br />
die Annalen der Arminia<br />
– zwar „miserabel“ gewesen<br />
sein. Ein richtungsweisender<br />
Anfang aber war gemacht.<br />
Zur Freude manches Tribünenbesuchers.<br />
„Ich gehe<br />
Zitat<br />
Ichgehe nicht mehr ins Stadion.<br />
Das trostlose Gekicke<br />
kann ichmir fortan auchim<br />
Radio anhören“<br />
Ein unbekannter<br />
Preußen-Fam<br />
vor 90Jahren<br />
nicht mehr ins Stadion. Das<br />
trostlose Gekicke kann ich<br />
mir fortan auchimRadio anhören“,<br />
istdie Reaktion eines<br />
unbekannten Fans nachdem<br />
0:5-Dämpfer überliefert. Die<br />
Preußen belegten am Saisonende<br />
in der A-Klasse am Ende<br />
Rang acht, die Ostwestfalen<br />
Platz eins. Auf Platz sieben,<br />
und damit vor den Preußen,<br />
landete im Übrigen der SC<br />
Greven 09. Westfalia Ahlen<br />
(12.) sowie SuS Ahlen (15. und<br />
Letzter) gehörten ebenso der<br />
Liga an.<br />
Gesternund nachdem 2:0<br />
gegen Holstein Kiel war die<br />
Stimmung besser als vor 90<br />
Jahren..<br />
Badminton-Bundesliga:<br />
Englische Woche<br />
Union Dienstag und Samstag<br />
LÜDINGHAUSEN.<br />
Badminton-Erstligist<br />
Union Lüdinghausen<br />
muss in der<br />
neuen Woche zwei<br />
Mal ran. Am Dienstag(3.<br />
November,19<br />
Uhr) gastiert der<br />
Vorjahresmeister<br />
beim TSV Trittau,<br />
am Samstag (7. November,<br />
14Uhr/Antonius-Gymnasium)<br />
empfängt Union<br />
den Letzten Neuhausen-Nymphenburg.<br />
Das Ziel, da macht<br />
Teammanager Michael<br />
Schnaase keinen<br />
Hehl draus,<br />
„sind vier Punkte“.<br />
Allerdings muss Lüdinghausen<br />
im<br />
Heimspiel in sechs<br />
Tagen möglicherweise<br />
auf Personal<br />
verzichten, da die<br />
Partie mit einem<br />
Turnier in Asien kollidiert.<br />
Bei den Bitburger<br />
Open (gehen<br />
heute zu Ende) vermochte<br />
kein<br />
Unioner mit Blick<br />
auf die Rio-Quali<br />
groß zu punkten.<br />
Sicher fehlen wird<br />
in beiden Begegnungen<br />
Yvonne Li. Das<br />
Super-Talent nimmt<br />
zur gleichen Zeit an<br />
der U19-WM in Lima/Peru<br />
teil. (flo)<br />
Sinnbild: Eric Rottstegge (r.) behauptet den<br />
Ball, der Gegner hatdas Nachsehen. Foto:mast<br />
Westfalenliga-Gipfel<br />
weicht Revierschlager<br />
TuShat in sechs Tagen Hassel zuGast<br />
HILTRUP. Hassel ist ein<br />
Ortsteil von Gelsenkirchen.<br />
Man muss den Spielern des<br />
Klassenbesten der Westfalenligaalso<br />
nachsehen, dass<br />
sie nächsten Sonntag, statt<br />
selbst zukicken, lieber vor<br />
Ort in Dortmund den Revierschlager<br />
verfolgen wollen.<br />
Das eigene Top-Spiel bei<br />
Verfolger Hiltrup steigt somit<br />
bereits am Samstag (7.<br />
November, 14.30 Uhr).<br />
Den Staffelwechsler, der<br />
zuletzt zwei Mal Dritter wurde<br />
und sich vor der Saison<br />
abermals prominent verstärkt<br />
hat, musste man ganz<br />
vorn erwarten. Der Aufstieg<br />
–und nur der –soll es im<br />
dritten Anlauf sein. Mit Abstand<br />
die meisten Tore geschossen,<br />
die wenigsten kassiert,<br />
31 von 33 Punkten:<br />
Nur mehr verschwommen<br />
nimmt die Konkurrenz den<br />
SCH durchs Fernglas wahr.<br />
„Gewinnen aber wir, wird<br />
Hassel vielleicht nervös“,<br />
hofft Rolf Neuhaus. Den<br />
eigenen Höhenflug (mit<br />
Acht-Punkte-Respektabstand<br />
zum Primus) erklärt<br />
Hiltrups sportlicher Leiter<br />
so: „Wir profitieren vom<br />
großen Kader.“ Zudem hatten<br />
Coach Martin Kastner<br />
und er im Sommer ein<br />
glückliches Händchen. Leute<br />
wie Christoph Blesz oder<br />
Philipp Plöger, aber auch<br />
Youngster Joschka Brüggemann<br />
avancierten im Nu zu<br />
Leistungsträgern. (flo)