* Schwerpunkt-Thema Konsum * * Schwerpunkt-Thema Konsum * Konsumieren heißt verbrauchen Unfaires am eigenen Leib (tragen) – Was steckt hinter der Jeans? Auf den folgenden Seiten beschäftigen wir uns mit dem Thema Konsum. Wie so vieles kommt das Wort aus dem Lateinischen und bedeutet verbrauchen. Vielleicht hast Du ja, genauso wie wir, die Frage im Kopf was verbrauchen eigentlich so bedeutet und was mit dem verbrauchen von Dingen alles zusammenhängt. Vielleicht fragst Du Dich gerade auch, was Du eigentlich so alles verbrauchst. Und ob das notwendig ist. iese Fragen versuchen wir nicht für Dich zu beantworten, was wir aber machen möchten mit Dir ist eine kleine Reise. Auf dieser wollen wir Dir erzählen, was mit einem Produkt – wir nehmen mal eine Jeans – alles passiert. Weiterhin wollen wir Dir zeigen, wie der Alltag von Dir oder eines Freundes aussieht und daran überlegen, warum wir eigentlich Dinge verbrauchen bzw. konsumieren. Im letzten Teil versuchen wir Dir Ideen zu präsentieren, bei denen das Gegenteil von verbrauchen geschieht und möchten Dir erläutern, was daran toll und warum das vielleicht cool ist. Ganz am Ende findest Du noch eine Möglichkeit Dich selbst zu testen. Wenn Du alles beantwortest, weißt Du welche Wirkung Du persönlich im Bereich Konsum auf die Welt hast. Viel Spaß dabei! Zu gewinnen gibt es übrigens auch was. Los geht´s! Kennst Du das? Du brauchst eine neue Hose und suchst in einem der vielen Einkaufsläden nach einem passenden Produkt. Sie soll schick sein – na klar: Du willst ja gut ankommen. Sie soll robust sein – logo: Du willst ja nicht jede Woche eine neue kaufen. Sie soll billig sein – selbstverständlich: was anderes kannst Du Dir eh nicht leisten. Und sie soll fair gehandelt sein – bitte was? Na fair gehandelt halt. Also: fair bedeutet gerecht. Fairer Handel setzt auf eine gerechte Behandlung aller an einem Produkt beteiligter Menschen. Und außerdem meistens noch auf eine gerechte Behandlung der Umwelt. Aber was kann an einer Jeans schon unfair sein? Die wird genäht von Menschen die dafür bezahlt w e r d e n , sie wird verkauf t v o n Menschen die dafür bezahlt werden und Du bezahlst sie von Deinem Geld, welches Du verdient hast. Das ist doch fair und anders geht’s ja nicht. Falsch! Die Jeans, die Du kaufst hat mehr als 50.000km Weg hinter sich gebracht, bevor Du sie trägst. Und das entweder mit dem Flugzeug, dem Schiff, der Eisenbahn oder dem Laster. Und die pusten beispielsweise Abgase in die Luft und verbrauchen Erdöl. Ebenso wird eine Menge Wasser und Chemikalien während der verschiedenen Produktionsprozesse verbraucht. Davon werden allerdings nur die Hersteller*innen krank und nicht die Verkäufer*innen oder Entwickler*innen. Die Baumwolle wird in Kasachstan oder Indien gepflückt. Diese fliegt dann in die Türkei und wird dort zur Wolle verarbeitet, die dann in Taiwan mit Blau eingefärbt wird, um dann in Polen zu einem Stoff gewoben zu werden. Dieser wird dann zusammen mit den Knöpfen aus Italien und den Schildern aus Frankreich auf die Philippinen gebracht, wo er endlich zu einer Hose genäht wird. Doch bevor sie im Laden in Erfurt hängt, wird sie in Griechenland mit Bimsstein vorgewaschen, damit sie cool aussieht. Wäre es eine faire Produktion, würde die Jeans nicht so viel um die Welt reisen. Sie würde an weniger Orten hergestellt, denn damit würde die Umwelt weniger belastet. Außerdem sind viele unterschiedliche Menschen an der Jeans beteiligt. Und sie teilen sich das Geld, welches Du für die Jeans bezahlst nicht so auf, dass alle gleichviel bekommen und davon leben können. Insgesamt 13% der Kosten einer Jeans können nicht verändert werden, denn so viel kostet das Material an sich. Der Laden hat 50% der Kosten der Jeans zur Verfügung. Davon müssen nur beispielsweise die Ladenmiete abgezogen werden und der Rest bleibt der Gewinn des Ladens. Die Firma, welche die Hose entwickelt, bekommt 25% der Kosten einer Jeans. Alle Transporte verbrauchen zusammen nur 11% der Kosten der Jeans. Es bleibt also nur 1% des Kaufpreises der Jeans, welches die Menschen bekommen, die die Jeans wirklich herstellen. Dazu gehören Baumwolle pflücken, Stoff herstellen und zusammennähen. Das Beispiel in der Erklärbox unten zeigt die Wege und Kosten einer Jeans auf. Mit vielen anderen Dingen, die ihr tagtäglich in den Supermärkten und Shoppingcentern kauft ist das aber sehr ähnlich. Begebt euch doch mal selbst auf die Reise und forscht nach, welches Produkt wieweit durch die Welt gereist ist und wer wie viel Geld für das Produkt bekommt. *Erklärboxxx An einem Beispiel einer Jeans für 50 Euro gerechnet bedeutet dies: 50% für den Einzelhandel 25,00 Euro 25% für die Entwickler 12,50 Euro 13% für die Materialkosten 6,50 Euro 11% für die Transporte 5,50 Euro 1% für die Arbeiter*innen 0 , 5 0 Euro 100% für die Jeans 50,00 Euro Seite 4 Seite 5