Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL 2015
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Anhang / Methoden und Definitionen 137<br />
Methodik zur Größenabschätzung der Internetwirtschaft<br />
in Deutschland<br />
Um den Umfang und die Bedeutung der internetbasierten<br />
<strong>Wirtschaft</strong>saktivitäten (Internetwirtschaft) in<br />
Deutschland und neun weiteren Ländern (siehe Standortindex<br />
<strong>DIGITAL</strong> zur Länderauswahl) abzuschätzen,<br />
nutzen wir das Instrumentarium der volkswirtschaftlichen<br />
Verwendungsrechnung. Diese stellt eine der drei<br />
gängigen Methoden zur Berechnung des Bruttoinlandsproduktes<br />
(BIP) dar. Bei der Verwendungsrechnung<br />
wird das BIP, anders als bei der Entstehungs- oder der<br />
Verteilungsrechnung, anhand der Nachfrageseite berechnet.<br />
Das BIP setzt sich demnach aus privaten und<br />
staatlichen Konsumausgaben, Investitionen sowie Exporten<br />
und Importen zusammen. Angelehnt an diese<br />
Methodik berechnen wir eine „Art“ BIP der deutschen<br />
Internetwirtschaft, indem wir die verschiedenen internetbasierten<br />
Konsum-, Investitions- und Außenhandelsumsätze<br />
zusammentragen. Im Gegensatz zur offiziellen<br />
Berechnung des BIP im Zuge der Volkswirtschaftlichen<br />
Gesamtrechnung (VGR) sind wir jedoch<br />
nicht in der Lage, zwischen Umsätzen und Wertschöpfung<br />
zu unterscheiden, da der Anteil der Vorleistungen<br />
an den Umsätzen für die betrachteten Komponenten<br />
nicht bestimmt werden kann. Daher beschränken wir<br />
uns darauf, den Umfang der gesamten internetbasierten<br />
Umsätze abzuschätzen. Im Rahmen des Konzepts<br />
der VGR entspricht diese Größe dem Produktionswert<br />
und nicht der Wertschöpfung.<br />
Um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass in einigen<br />
der Internetwirtschaft zugeordneten Teilbereichen<br />
Umsatzanteile nicht überwiegend auf das Vorhandensein<br />
des Internets zurückzuführen sind, nehmen wir<br />
Anpassungen an diesen Umsätzen vor. So werden einige<br />
Umsatzkategorien mit unterschiedlichen Korrekturfaktoren<br />
gewichtet. Beispielsweise rechnen wir nur einen<br />
verhältnismäßig kleinen Anteil der B2C-E-Commerce-<br />
Umsätze der Internetwirtschaft zu, da ein großer Teil<br />
der dort generierten Umsätze auf dem Handel von Waren<br />
und Dienstleistungen basiert, die nicht auf dem<br />
Vorhandensein des Internets beruhen und daher auch<br />
nicht der Internetwirtschaft zuzurechnen sind. Die<br />
Gewichtungen basieren dabei auf Annahmen verwandter<br />
Studien oder auf Schätzungen des ZEW.<br />
Die Internetwirtschaft setzt sich nach der Abgrenzung<br />
des ZEW und unter Anwendung der beschriebenen Methoden<br />
der volkswirtschaftlichen Verwendungsrechnung<br />
aus folgenden Komponenten zusammen:<br />
▶ Ausgaben aus Perspektive der Haushalte, der<br />
Unternehmen und des Staates für:<br />
▶ Hardware,<br />
▶ E-Commerce (B2B und B2C),<br />
▶ Datendienste,<br />
▶ Internetbasierte IT-Services,<br />
▶ Online Werbung,<br />
▶ Online Content (Videospiele, Video Streaming<br />
und Digitale Musik),<br />
▶ Außenhandel mit IKT-Hardware sowie sowie IKT-<br />
Dienstleistungen.<br />
Diese Komponenten werden anhand verfügbarer<br />
Marktzahlen bewertet und mit unterschiedlichen Gewichten<br />
zur Internetwirtschaft aggregiert, um die gesamtwirtschaftliche<br />
Bedeutung der internetbasierten<br />
<strong>Wirtschaft</strong>saktivitäten abzuschätzen.<br />
Um die internationale Vergleichbarkeit der berechneten<br />
Werte zu gewährleisten, transformieren wir alle<br />
monetären Größen unter Zuhilfenahme jahresdurchschnittlicher<br />
Wechselkurse in Euro-Werte. Außerdem<br />
wird im Vergleich zu den letztjährigen Berechnung der<br />
„Internetwirtschaft“ (damals nur für Deutschland) eine<br />
überarbeitete Auswahl an Komponenten für die Berechnung<br />
der Internetwirtschaft herangezogen. Dies<br />
geschieht, um eine möglichst vollständige und konsistente<br />
Abdeckung aller Teilkomponenten für die betrachtete<br />
Länderauswahl sicherzustellen.