1511 Haushalt
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INFO<br />
DIENST<br />
<strong>Haushalt</strong> 2016<br />
VORSORGENDE HAUSHALTSPOLITIK<br />
ZAHLT SICH AUS<br />
27.11.2015<br />
Mit dem Bundeshaushalt 2016 haben wir das zweite Jahr in Folge einen <strong>Haushalt</strong> ohne<br />
neue Schulden beschlossen. Die geplanten Ausgaben des Bundes von 316,9 Milliarden<br />
Euro sollen erneut aus vorhandenen und laufenden Einnahmen und ohne neue Kredite<br />
finanziert werden.<br />
Der ausgeglichene <strong>Haushalt</strong> ist eine beachtliche Leistung angesichts der Tatsache, dass<br />
der Bund gleichzeitig im kommenden Jahr rund 7,8 Milliarden Euro für die Aufgaben<br />
bei der Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern bereitstellen und gleichzeitig<br />
weiterhin wichtige wirtschafts- und bildungspolitische Akzente setzen wird. Mit dem<br />
Verzicht auf neue Schulden demonstrieren wir zudem in Europa, dass ein Land trotz erheblicher<br />
zusätzlicher Ausgaben für die Aufnahme von Flüchtlingen die Defizitkriterien<br />
des Stabilitäts- und Wachstumspaktes durch eine vorsorgende <strong>Haushalt</strong>spolitik einhalten<br />
kann.<br />
2016 beginnen wir mit der Umsetzung des auf drei Jahre angelegten 10 Milliarden<br />
Euro-Investitionsprogramms. Mit zusätzlichen Investitionen insbesondere in die öffentliche<br />
Infrastruktur und die Energieeffizienz verbessern wir die Grundlage für weiteres<br />
Wachstum in Deutschland.<br />
Gleichzeitig entlasten wir Bürgerinnen und Bürger durch die 2015 beschlossene<br />
Anhebung des steuerlichen Grundfreibetrags, des Kinderfreibetrags, des Kindergeldes,<br />
des Entlastungsbetrages für Alleinerziehende und des Kinderzuschlags sowie den<br />
Abbau der kalten Progression mit einem Volumen von insgesamt 5,5 Milliarden Euro.<br />
Ein <strong>Haushalt</strong> ohne Neuverschuldung ist angesichts dieser Vorhaben keine<br />
Selbstverständlichkeit. Dies gilt umso mehr, wenn unvorhergesehene finanzielle<br />
Belastungen wie jetzt im Zusammenhang mit den hohen Flüchtlingszahlen zu bewältigen<br />
sind.<br />
Die zusätzlich aufgetretenen Belastungen werden wir aus einer Rücklage finanzieren,<br />
die aus dem erwarteten <strong>Haushalt</strong>süberschuss des Jahres 2015 von 6,1 Milliarden Euro<br />
gebildet wird. Dieser Überschuss verdeutlicht, dass sich die vorsorgende und wachstumsfreundliche<br />
<strong>Haushalt</strong>s- und Finanzpolitik der unionsgeführten Bundesregierungen<br />
auszahlt. Er ermöglicht uns ein Festhalten am ausgeglichenen Bundeshaushalt ohne<br />
Steuererhöhungen.
Die CSU-Landesgruppe steht zu ihren Versprechen und lässt sich in ihren politischen<br />
Entscheidungen davon leiten, gegebene Versprechen einzuhalten. Dafür ist<br />
der nun beschlossene Bundeshaushalt 2016, in den die CSU-Landesgruppe eine<br />
Reihe wichtiger Anliegen eingebracht hat, ein weiterer Beweis:<br />
10 Milliarden Euro-Investitionsprogramm<br />
Mit dem 10 Milliarden Euro Investitionsprogramm machen wir deutlich, dass unser<br />
haushaltspolitischer Anspruch weit über die Schwarze Null hinausgeht.<br />
Zentrale Zukunftsvorhaben wie die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und<br />
der Breitbandausbau können dadurch beschleunigt vorangebracht werden. Bis<br />
2018 werden so die Investitionen in unsere Verkehrswege um 40 Prozent steigen.<br />
Bayern profitiert aufgrund der hohen Zahl baureifer Verkehrsprojekte derzeit<br />
überdurchschnittlich von den zusätzlichen Mitteln. Zusammen mit den in der<br />
mittelfristigen Finanzplanung bereits berücksichtigten zentralen Vorhaben des<br />
Koalitionsvertrages, wie die zusätzlichen fünf Milliarden Euro Investitionen in die<br />
Verkehrsinfrastruktur, setzen wir einen kraftvollen Impuls für ein nachhaltiges<br />
Wirtschaftswachstum.<br />
Entlastung für die Landwirtschaft und Förderung ländlicher Räume<br />
Bildung<br />
Innere Sicherheit<br />
Die CSU-Landesgruppe hat sich erfolgreich für die Erhöhung des Bundeszuschusses<br />
für die Landwirtschaftliche Unfallversicherung um 78 Millionen Euro auf<br />
178 Millionen Euro eingesetzt. Damit können wir auf einem einfachen und schnell<br />
wirksamen Weg die Belastungen der Landwirte aufgrund der aktuellen Niedrigpreise<br />
und Dürreschäden spürbar abfedern. Zudem wurde die Gemeinschaftsaufgabe<br />
„Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ in den parlamentarischen<br />
Beratungen mit 30 Millionen Euro zusätzlich gestärkt. Damit verdeutlichen wir, welch<br />
hohe Bedeutung wir der Weiterentwicklung ländlicher Räume beimessen. Die veranschlagten<br />
Mittel sind dafür vorgesehen, neue Maßnahmen in der Verantwortung<br />
des Bundes der weiterentwickelten Gemeinschaftsaufgabe im Bereich der ländlichen<br />
Entwicklung zu fördern. Hierzu zählen die Förderung regionaler Infrastruktur<br />
und die Stärkung von Strukturen der Wirtschaft und der Daseinsvorsorge.<br />
Der Bildungsetat steigt gegenüber dem Vorjahr um über 1,1 Milliarde Euro weiter an.<br />
Er setzt damit die Entwicklung der letzten fünf Jahre fort, in denen wir die Ausgaben<br />
für Bildung und Forschung um 50 Prozent gesteigert haben. Im Ergebnis der parlamentarischen<br />
<strong>Haushalt</strong>sberatungen wird im Bildungs- und Forschungsministerium<br />
mit zusätzlichen 14 Millionen Euro die Voraussetzung für im kommenden Jahr vorgesehene<br />
Verbesserungen beim Meister-BAföG geschaffen. Daneben wird die die<br />
Innovationsförderung in den neuen Bundesländern zur Unterstützung von Regionen<br />
mit besonderen Herausforderungen beim Strukturwandel mit zusätzlichen 10<br />
Millionen Euro gestärkt. Die Mittel für die berufliche Bildung haben wir um 20<br />
Millionen Euro auf gut 114 Millionen Euro erhöht.<br />
Der Etat des Bundesministeriums des Innern steigt gegenüber dem Regierungsentwurf<br />
um 1 Milliarde Euro und damit gegenüber 2015 um fast 24 Prozent auf<br />
7,8 Milliarden Euro an. So erhalten das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />
400 Millionen Euro und die Bundespolizei 500 Millionen Euro als 2015. Das<br />
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erhält zudem 4.000 neue Stellen, die<br />
Bundespolizei 1.600 neue Stellen, die bis 2018 auf 3.000 neue Stellen anwachsen<br />
sollen.<br />
www.csu-landesgruppe.de | Seite 2
Die Koalition stärkt auch das Bundesamt für Verfassungsschutz (Steigerung um<br />
30 Millionen Euro auf 260,5 Millionen Euro gegenüber 2015) und den Bundesnachrichtendienst<br />
(Steigerung um 130,3 Millionen Euro auf 724 Mio. Euro gegenüber<br />
2015) mit zusätzlichen Stellen und Mitteln.<br />
Die Mittel für Integrationsmaßnahmen (Integrationskurse, Migrationsberatung<br />
für Erwachsene und Integrationsprojekte) werden gegenüber 2015 um rund<br />
320 Millionen Euro erhöht und damit gegenüber 2015 nahezu verdoppelt.<br />
Technisches Hilfswerk (THW)<br />
Humanitäre Hilfe<br />
Im Rahmen des Asylpakets erhält das THW im Bundeshaushalt 2016 74 neue<br />
Stellen zur Verstärkung besonders betroffener Geschäftsstellen, der Landesverbände<br />
und seiner Zentrale. Die Sachmittel des THW werden um 19 Millionen Euro erhöht.<br />
Diese Erhöhung dient vor allem der Deckung zusätzlicher Ausgaben für<br />
Ehrenamtliche, denen eine Kompensation für ihren Verdienstausfall gezahlt wird.<br />
Begleitend zum Asylpaket haben wir im parlamentarischen Verfahren zusätzliche<br />
134 Stellen zur Stärkung des THW beschlossen. Die Selbstbewirtschaftungsmittel<br />
für die Ortsverbände werden für 2016 um 8 Millionen Euro erhöht. Mit zusätzlichen<br />
zwei Millionen Euro geben wir zudem den Weg frei für ein Kooperationsprojekt zwischen<br />
THW und DLRG zur Aufstellung einer deutschen Einsatzeinheit für Bergungsund<br />
Rettungseinsätze unter Einsatz von Booten bei Überschwemmungen.<br />
In Summe erhält das THW im <strong>Haushalt</strong> 2016 208 neue Stellen sowie 15 Stellen<br />
Überhangpersonal aus dem Bundeseisenbahnvermögen. Ferner steigt der <strong>Haushalt</strong><br />
des THW im Jahr 2016 um insgesamt rund 43 Millionen Euro gegenüber 2015 an.<br />
Im Etat des Bundesaußenministeriums wurden im Rahmen der parlamentarischen<br />
Beratungen weitere knapp 400 Millionen Euro zusätzlich für die Humanitäre Hilfe<br />
und Krisenprävention, insbesondere in den Nachbarländern Syriens, bereitgestellt.<br />
Im Jahr 2016 wird damit für die Bereiche Humanitäre Hilfe und Krisenprävention<br />
mit den Änderungen im Regierungsentwurf insgesamt eine Milliarde Euro und damit<br />
nahe zu doppelt so viel wie 2015 zur Verfügung stehen.<br />
Auch im Bereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung kommen wir unserer internationalen Verantwortung nach und schichten<br />
370 Millionen Euro zugunsten der Krisenbewältigung und des Wiederaufbaus<br />
sowie für die Bekämpfung von Fluchtursachen in den Entwicklungsländern haushaltsneutral<br />
um. So werden für die Krisenbewältigung 180 Millionen Euro zusätzlich<br />
bereitgestellt. und die Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen“ erhält einen<br />
Ausgabenzuwachs um 190 Millionen Euro auf 300 Millionen Euro.<br />
Sozialer Wohnungsbau<br />
Gemäß der Vereinbarung im Asylpaket werden die Mittel für den sozialen<br />
Wohnungsbau im nächsten Jahr um 500 Millionen Euro auf über eine Milliarde Euro<br />
erhöht. Damit unterstützt der Bund die Länder und Kommunen in dem Ziel, ausreichend<br />
preiswerten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Wir erwarten auch, dass<br />
diese Mittel entsprechend von den Ländern eingesetzt werden. Diese Aufstockung<br />
der vom Bund zugewiesenen so genannten Kompensationsmittel ist für die Jahre<br />
2016 bis 2019 vorgesehen. Zudem stellt der Bund Kommunen und kommunalen<br />
Gesellschaften über Konversionsliegenschaften hinaus weitere Immobilien schnell<br />
und verbilligt für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung.<br />
www.csu-landesgruppe.de | Seite 3
Vertriebene, Aussiedler, deutsche Minderheiten<br />
Kultur<br />
Zur Entschädigung ehemaliger deutscher Zwangsarbeiter sollen in den kommenden<br />
Jahren insgesamt 50 Millionen Euro bereitgestellt werden. Personen, die als<br />
Zivilpersonen aufgrund ihrer deutschen Staats- oder Volkszugehörigkeit durch fremde<br />
Staatsgewalt während des Zweiten Weltkriegs und danach zur Zwangsarbeit<br />
herangezogen wurden, soll als humanitäre Geste ein symbolischer finanzieller<br />
Anerkennungsbetrag gewährt werden. Damit wird eine langjährige Forderung der<br />
CSU-Landesgruppe erfüllt. Der Titel „Allgemeine Hilfen“ für die Unterstützung für<br />
deutsche Minderheiten in Ostmittel, Ost- und Südosteuropa einschließlich nichteuropäischer<br />
Nachfolgestaaten der UdSSR wird vor dem Hintergrund des Russland-<br />
Ukraine-Konflikts.um zwei Millionen Euro auf 19,4 Millionen Euro erhöht.<br />
Die Ausgaben für Kultur wurden durch den Deutschen Bundestag um 119 Millionen<br />
Euro erhöht. Davon profitieren insbesondere das Denkmalschutzprogramm für nationale<br />
bedeutsame Kulturdenkmäler, die Deutsche Welle und die Filmförderung,<br />
aber auch bayerische Projekte wie das Haus der Kunst in München, das Badehaus<br />
Waldram-Föhrenwald und das Deutsch-deutsche Museum in Mödlareuth.<br />
Herausgeber: Max Straubinger MdB, Parlamentarischer Geschäftsführer<br />
Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Telefon: 030 / 227 70212, Fax: 030 / 227 76712<br />
www.csu-landesgruppe.de | Seite 4<br />
Diese Veröffentlichung der CSU-Landesgruppe dient ausschließ lich der Information und darf während eines Wahlkampfes nicht zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden.