CTG-Ausgabe 4 2015_2016
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
SEITE 4<br />
TVD Velbert 1 vs. <strong>CTG</strong> 2 - 23:22 (12:10)<br />
Die Vorzeichen für die Begegnung der Zweiten am frühen Samstagabend im „Birther<br />
Sportpalast“ gegen die Erstvertretung des TV Dalbecksbaum Velbert waren alles andere<br />
als gut. Mit dem verletzten Thomas Weyer (Bänderriss) und dem privat verhinderten<br />
Kai Querchfeld fehlten ausgerechnet die beiden wurfgewaltigen Halben. Dafür standen<br />
die in der Vorwoche wegen kleinerer Blessuren pausierenden Torben Priggert und Niko<br />
Kristkeitz wieder zur Verfügung. Außerdem feierte Maik Großpietsch nach zweijähriger<br />
verletzungsbedingter Handballpause sein Comeback.<br />
Das Fehlen der beiden Rückraum-Shooter machte sich dann auch tatsächlich schnell<br />
bemerkbar. Zum einen fehlten die einfachen Tore aus dem Rückraum und jede Torchance<br />
musste sich gegen die massive Deckung der „Bäumer“ hart erarbeitet werden.<br />
Hinzu kam, dass über die gesamte Spielzeit kein wirklicher Spielfluss zu erkennen war.<br />
Verwunderlich ist das nicht, denn immerhin bestand der Kader an diesem Tag fast ausschließlich<br />
aus gelernten Außen und Kreisläufern, so dass über die gesamten 60 Minuten<br />
Spieler auf ihnen fremden Positionen eingesetzt werden mussten. Folglich standen<br />
in der ersten Halbzeit auch nur magere zehn selbst erzielte Treffer auf der Habenseite.<br />
Auch die sonst so starke Deckung stand nicht ganz so kompakt wie gewohnt. Hier waren<br />
es individuelle Fehler, die dem Gegner einfache Tore ermöglichten.<br />
In der zweiten Hälfe, nun mit einer offensiver ausgerichteten Deckung, konnte das<br />
Passspiel des Gegners deutlich besser unterbunden werden. Auch wurde nun wenigstens<br />
versucht das umzusetzen, was das Team sich vor dem Spiel vorgenommen hatte:<br />
Das Rückzugsverhalten des Gegners mit schnellem Umschaltspiel und einfachen Gegenstoßtoren<br />
auszunutzen. Leider war die Passgenauigkeit hier nicht immer optimal<br />
und auch beim Abschluss scheiterte man zu oft an der Velberter Keepern. So entschied<br />
der TVD das Spiel letztendlich doch verdient für sich. In den letzten zwei Minuten konnte<br />
die Zweite durch offene Manndeckung mit Libero – ein Velberter Spieler hatte zuvor<br />
die rote Karte gesehen – noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. Das Tor zum<br />
22:23 fiel allerdings erst mit dem Schlusspfiff.<br />
Letztendlich kann man der Mannschaft aber zugutehalten, dass sie nie aufgesteckt und<br />
bis zum Ende mit vollem Einsatz gekämpft hat. Unter anderen Voraussetzungen wäre<br />
hier wahrscheinlich mehr drin gewesen. In den beiden nächsten Spielen gegen die Spitzenteams<br />
HSV Wuppertal und Wuppertaler SV hängen die Trauben sicherlich ein ganzes<br />
Stück höher. Man sollte aber im Moment noch gar nicht so genau auf die Ergebnisse<br />
achten, da der Entwicklungsprozess der jungen Truppe noch längst nicht abgeschlossen<br />
ist. Nachdem der Focus in den letzten beiden Spielzeiten hauptsächlich auf<br />
die Defensivarbeit gerichtet war, steht im Moment die Weiterentwicklung im Offensivspiel<br />
an. Hier soll die Mannschaft noch ein Stück weit weg vom traditionellen, konzeptionell<br />
geprägten Angriffsspiel geführt werden. Spielauftakt in der Kleingruppe, mit einfachen,<br />
der jeweiligen Situation entsprechenden Auslösehandlungen das Spiel eröffnen,<br />
mit Spielern, die in der Lage sind, jederzeit die möglichen Folgehandlungen zu erkennen<br />
und sinnvoll einzusetzen, das wird angestrebt. Moderner Handball eben – bis die<br />
Umsetzung aber auch in den Köpfen angekommen ist, da braucht es noch seine Zeit!<br />
Es spielten: Moske (2 7-Meter gehalten), Klingenhöfer (n.e.); Priggert (7/4), Wichmann<br />
(4), Möscheit (4), H. Neumann (3), Siebel (1), Kristkeitz (1), Hoffarth (1), Brüning (1),<br />
Obernier, Großpietsch, Aldermann (n.e.)<br />
Autor: Georg Dördelmann<br />
HANDBALL AUF‘M BERG