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r-aktuell 4 -2015

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die Zeitschrift der rahn dittrich Group<br />

aUSGaBE<br />

4|15<br />

Weihnachten für<br />

Weihnachten singen<br />

wir von Frieden und<br />

Freude auf Erden.<br />

Um dann die restliche<br />

Zeit des Jahres<br />

zu verstummen?<br />

Helga Schäferling,<br />

deutsche Sozialpädagogin<br />

Beim Weihnachtsbaumschlagen im Forst Neuzelle<br />

v.l. Walter Ederer, Norbert Kannowsky (Stiftung Stift Neuzelle) und Gotthard Dittrich<br />

Seite 05 | Rahn Schulen und Deutsche Schule Kiew<br />

besiegeln Partnerschaft<br />

Seite 22 | Prominenter Schirmherr für Rahn Schulen Kairo<br />

Seite 28 | Experimenteller Klangraum eingeweiht<br />

Seite 33 | Neue Salon-Saison gestartet


EdItorIaL<br />

Liebe Mitarbeiter, liebe<br />

Geschäftspartner und Freunde,<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

Rahn Dittrich Group<br />

Carl-orff-Preis <strong>2015</strong><br />

Aus den Standorten<br />

Hier wird SPort großgeschrieben<br />

rahn Schulen und deutsche Schule Kiew …<br />

Fußball-aG ging an den Start<br />

neue Schülerküche installiert<br />

„Bei Schumanns gibt’s ein Fest!“<br />

Projekte in der Kita Musikus<br />

der Start in eine interessante ausbildung<br />

Betriebserkundungen in den Herbstferien<br />

Im Herzen der Stadt …<br />

Genetic mal ganz praktisch<br />

Zweites Sprachcamp im Jahr <strong>2015</strong> …<br />

Sprachen hoch im Kurs<br />

Wer will fl eißige Handwerker sehen?<br />

Erfahrungsaustausch in neuzelle …<br />

Potenzialanalysen in Klasse 7 …<br />

Sang und Klang aus der Kita Musikus<br />

Erlebnisreiche Sommerferien …<br />

Hurra, ich bin ein Schulkind<br />

Forscherdrang und Experimente im Hort<br />

Klappe und action<br />

Lehrerfortbildung im t(h)al(e) der Hexen<br />

nikolausaktion für Flüchtlingskinder<br />

Kunst im Garten<br />

Eine Ära geht zu Ende<br />

Prominenter Schirmherr …<br />

Workshop in Barcelona<br />

Strategieworkshop der rahn dittrich Group<br />

Welcome to Cairo!<br />

Klassenfahrt …<br />

Investiere in dich selbst<br />

Kultur<br />

neuer experimenteller Klangraum …<br />

Klassenprojekt zur Flüchtlingshilfe in Leipzig<br />

deutsch-Kurs für Flüchtlinge startet<br />

Wir wollen helfen – wir müssen das schaffen!<br />

Ehemalige rahn SchülerInnen…<br />

Ein Hätschelkind der rdG-Stiftung …<br />

angekommen in deutschland<br />

die neue Salon-Saison …<br />

Schüleraustausch in oman<br />

Christa Gottschalk …<br />

die altenburger Goethe-Freunde …<br />

Mitarbeiter<br />

neues Schulteam nimmt arbeit auf<br />

Juliaen/Geburtstage<br />

Eine schöne tradition…<br />

Martinsgänse und Pfannkuchen<br />

Best age Forum organisiert Lesung …<br />

Stiftung RDG<br />

Europäische Stiftung für Bildung und Kultur<br />

der rahn dittrich Group und das Polnische<br />

Institut luden ein<br />

Termine<br />

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mit Stolz und Freude können wir auf<br />

das zu Ende gehende Jahr zurückblicken.<br />

Viele schöne Ereignisse und Erfolge<br />

konnten wir in unseren Einrichtungen<br />

erleben und ließen Sie daran teilhaben.<br />

Im zurückliegenden Vierteljahr haben<br />

wir unsere neue Kindertagesstätte<br />

„Tarsius“ in Leipzig feierlich eröffnet,<br />

das „Hochzeitsfest bei Schumanns<br />

gefeiert“, die Freie Grundschule<br />

Clara Schumann wurde mit dem<br />

Orff-Preis <strong>2015</strong> ausgezeichnet, unsere<br />

Schüler erlebten Schüleraustausche<br />

und Projekte, ein weiteres<br />

Sprachcamp in Neuzelle hat stattgefunden.<br />

Rahn-Schüler aus Kairo<br />

legten ihre Sprachprüfungen in Zielona<br />

Góra ab, ein besonderes Musikprojekt<br />

fand zwischen der Deutschen<br />

Schule Kiew und der German<br />

Swiss International School Accra<br />

sowie dem Musikalisch-Sportlichen<br />

Gymnasium Leipzig statt und viele<br />

Höhepunkte rund um das Schulund<br />

Kita-Leben haben unsere Pädagogen<br />

und Mitarbeiter gemeinsam<br />

mit ihren Schützlingen organisiert<br />

und durchgeführt. In unseren Schulen<br />

in Ägypten und Polen wird der<br />

„Rahn Schulen-Alltag“ inzwischen<br />

„gelebt“; im Dezember finden bereits<br />

die nächsten Schüleraustausche<br />

statt.<br />

Besonders engagiert zeigen sich<br />

Schüler und Mitarbeiter der Schulen<br />

und der Wirtschaftsakademie in der<br />

Flüchtlingshilfe und es ist schier unmöglich,<br />

alle Aktivitäten aufzuzählen.<br />

Es ist mir allerdings ein besonders<br />

Bedürfnis, den Dank an alle zu<br />

richten, die hier unermüdlich und<br />

mit viel Herzblut auf die Menschen<br />

zugehen, die unsere Unterstützung<br />

bedürfen, und helfen, wo Hilfe gebraucht<br />

wird.<br />

Gemeinsam mit dem Polnischen Institut<br />

setzt sich die Europäische<br />

Stiftung der Rahn Dittrich Group für<br />

die Förderung von Kultur und Bildung<br />

sowie für eine uns alle bereichernde<br />

Zusammenarbeit mit anderen<br />

Ländern innerhalb und außerhalb<br />

Europas ein. Noch ganz unter dem<br />

Eindruck des Terrors von Paris und<br />

im Bewusstsein, dass wir alle zur<br />

Bewältigung der Flüchtlingskrise<br />

beitragen wollen und müssen, scheint<br />

es uns wichtiger denn je, Ressourcen<br />

zu bündeln und gemeinsam zu<br />

handeln, für Weltoffenheit und gegen<br />

Terror jedweder Richtung einzutreten.<br />

Kunst und Kultur gehören weiterhin<br />

fest zu uns, was sich besonders in<br />

der Vorweihnachtszeit durch Adventsund<br />

Weihnachtskonzerte zeigt. Die<br />

Salon-Veranstaltungen am Donnerstag<br />

im Schumann-Haus haben viele<br />

Gäste angezogen und sind inzwischen<br />

zu einer „Institution“ geworden;<br />

die im neuen Jahr in den Räumlichkeiten<br />

unserer Stiftung Markt 10 ein<br />

neues Zuhause finden.<br />

Ich möchte Ihnen heute meine besten<br />

Wünsche für ein frohes und besinnliches<br />

Weihnachtsfest übermitteln<br />

und uns allen ein friedliches, erfolgreiches<br />

und gesundes neues Jahr<br />

wünschen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Gotthard Dittrich<br />

Geschäftsführer<br />

Leipzig, im Dezember <strong>2015</strong><br />

2 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


Carl-Orff-Preis <strong>2015</strong>:<br />

Musikalisch-künstlerisches Schulkonzept<br />

ausgezeichnet<br />

P<br />

UraHn dIttrICH Gro<br />

„Sehr geehrter Herr Dittrich, sehr geehrte Frau<br />

Nowak, sehr geehrte Festgäste,<br />

Im Rahmen der Veranstaltung<br />

„Das Bildungsfest für die<br />

ganze Familie“ am 12. September<br />

im Schumann-Haus<br />

wurde die Freie Grundschule<br />

Clara Schumann und die<br />

gleichnamige Musikschule<br />

mit dem Carl-Orff-Preis <strong>2015</strong><br />

ausgezeichnet. Ute Hermann,<br />

geschäftsführendes und<br />

juristisches Vorstandsmitglied<br />

bei der Carl-Orff-<br />

Stiftung in Dießen am Ammersee,<br />

richtete ein Grußwort<br />

an die Gäste der Preisverleihung,<br />

das r-<strong>aktuell</strong><br />

auszugweise abdruckt:<br />

Sibylle Nowak, Schulleiterin der<br />

Freien Grundschule/Musik- und<br />

Kunstschule Clara Schumann,<br />

nahm den Carl-Orff-Preis <strong>2015</strong><br />

entgegen.<br />

In Zusammenhang mit der<br />

Preisverleihung unterstützte die<br />

Carl Orff-Stiftung die Herstellung<br />

eines Films über die Freie<br />

Grundschule Clara Schumann.<br />

www.youtube.com/<br />

watch?v=dFjcX8hh1t0#t=12<br />

im Namen der Carl-Orff-Stiftung in Dießen am<br />

Ammersee begrüße ich Sie sehr herzlich zur<br />

Verleihung des diesjährigen Carl-Orff-Preises<br />

an die Freie Grundschule/Musik- und Kunstschule<br />

Clara Schumann hier in Leipzig. Es wird<br />

Sie freuen, dass auch der Vorsitzende der Carl-<br />

Orff-Stiftung und langjährige Weggefährte von<br />

Carl Orff – der Komponist Wilfried Hiller – und<br />

Frau Professor Dr. Regina Pauls, die das<br />

wissenschaftlich-künstlerische Konzept erstellt<br />

hat, die Clara Schumann-Schule bis heute begleitet<br />

und zugleich Vorstandsmitglied der Carl-<br />

Orff-Stiftung ist, anwesend sind. Mein Gruß gilt<br />

auch Frau Professor Johanna Metz, die als<br />

Studiengangleiterin der Elementaren Musik- und<br />

Tanzpädagogik an der Hochschule für Musik<br />

und Theater Leipzig die Kooperation mit der<br />

Clara-Schumann-Schule betreut und stets neue<br />

Impulse für die Arbeit gibt.<br />

Die Carl-Orff-Stiftung hat mit dem Carl-Orff-<br />

Preis vor einigen Jahren eine Auszeichnung<br />

geschaffen, die, wie es in der Urkunde heißt,<br />

Persönlichkeiten oder Institutionen verliehen<br />

wird, die sich um Carl Orff und sein Lebenswerk<br />

in außergewöhnlicher und Maßstäbe setzender<br />

Weise verdient gemacht haben …<br />

In diesem Jahr zeichnet die Carl-Orff-Stiftung<br />

nun erstmals mit der Freien Grundschule/<br />

Musik- und Kunstschule Clara Schumann eine<br />

Institution aus, eine staatlich anerkannte Freie<br />

Schule, die erst 1997 gegründet wurde.<br />

Nur wenige Jahre nach der wiedererlangten<br />

Deutschen Einheit eine Schule mit einem eindeutig<br />

humanistisch orientierten Schulkonzept<br />

als Freie Schule zu gründen, ist ein mutiger<br />

Schritt gewesen. Den Schwerpunkt dieser<br />

Schule in der Verwirklichung einer ästhetischkünstlerisch<br />

orientierten Bildung zu sehen und<br />

den Fächerkanon mit Musik, Sprache, Tanz<br />

und Bewegung sowie Bildender Kunst darauf<br />

v.l. Sibylle Nowak, U. Hermann<br />

abzustimmen und dies über fast zwei Jahrzehnte<br />

hinweg auszubauen und zu einem Erfolg<br />

zu führen, ist eine sehr bemerkenswerte<br />

Leistung, für die allen Beteiligten große Anerkennung<br />

und Respekt gebührt…<br />

Die Freie Grundschule/Musik- und Kunstschule<br />

Clara Schumann ist in den zurückliegenden<br />

Jahren zu einer Modellschule für das Verständnis<br />

Carl Orffs von Bildung, insbesondere von<br />

humanistischer und musikalischer Bildung<br />

geworden, weil sie dessen Überzeugung, dass<br />

Bildung niemals abgeschlossen sein kann, tagtäglich<br />

lebt. Von mutigen Anfängen, durchaus<br />

auch mit wirtschaftlichen Risiken belastet, hat<br />

die Freie Grundschule/Musik- und Kunstschule<br />

Clara Schumann ihr Schulkonzept stets<br />

weiterentwickelt und so den Ansatz von Carl<br />

Orff innovativ gestaltet, was mit der Einrichtung<br />

des ‚Klangraums‘ deutlich wird.<br />

Aus diesen Gründen hat die Carl-Orff-Stiftung<br />

in Dießen am Ammersee – dort, wo Carl Orff<br />

lebte und arbeitete, residiert heute die Stiftung –<br />

die Freie Grundschule/Musik- und Kunstschule<br />

Clara Schumann mit dem Carl-Orff-Preis<br />

<strong>2015</strong> ausgezeichnet. Wir sind überzeugt, dass<br />

von dieser Schule auch zukünftig unverzichtbare<br />

Impulse für die Weiterentwicklung des Orff-<br />

Schulwerks beziehungsweise der Elementaren<br />

Musik- und Tanzpädagogik ausgehen werden<br />

und dass Carl Orff als Komponist und Musikpädagoge<br />

in Anführungszeichen weiter lebendig<br />

bleibt…“<br />

Quelle: www.orff.de<br />

Impressum<br />

r-<strong>aktuell</strong> die Zeitschrift der rahn dittrich Group<br />

Ausgabe 4 / <strong>2015</strong><br />

Herausgeber Wirtschaftsakademie dr. P. rahn & Partner GmbH,<br />

Salomonstraße 10, d-04103 Leipzig<br />

tel: 0341.3939-0 | Fax: 0341.3939-111<br />

E-Mail: r-<strong>aktuell</strong>@rahn-schulen.de | Internet: www.rahndittrich.de<br />

Auflage 1600 Exemplare<br />

Redaktion Brigitte Wagner (rahn dittrich Group)<br />

Bildnachweis Eigenarchiv<br />

Satz Kassler Grafi k-design, Leipzig<br />

Druck rohdesohn GmbH, Leipzig<br />

Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes Gotthard dittrich<br />

Redaktionsschluss 30.11.<strong>2015</strong><br />

Nächste Ausgabe März 2016<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 3


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Hier wird SPORT großgeschrieben<br />

Weitere Kindertagesstätte der Rahn Schulen Leipzig eröffnet<br />

September<br />

25<br />

Am 25. September wurde die Kita „Tarsius“<br />

offiziell eröffnet. Geschäftsführer Gotthard<br />

Dittrich und Sabine Lucks, die Leiterin der<br />

neuen Kita, begrüßten die Gäste und waren<br />

erfreut, unter anderem auch Dr. Nicolas<br />

Tsapos, den Leiter des Jugendamtes der<br />

Stadt Leipzig, Annett Klinger, Vertreterin der<br />

Deutschen Kreditbank, Markus Kopp, Polnischer<br />

Honorarkonsul, sowie Vertreter des russischen<br />

Honorarkonsulats begrüßen zu können.<br />

Die Geschäftsführung des Investors, der<br />

Cellsbau GmbH München, konnte ihr Kommen<br />

leider nicht ermöglichen.<br />

Der Kita-Neubau bietet neben modern gestalteten<br />

Räumen auch einige Besonderheiten<br />

wie beispielsweise Spielplätze auf dem Dach<br />

und eine Sauna, in der die Kinder nach sportlichen<br />

Aktivitäten das Saunaverhalten kennenlernen<br />

können. Derzeit werden 180 Kinder<br />

im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt<br />

in der Einrichtung betreut.<br />

Dass neben musikalisch-künstlerischen Aktivitäten<br />

der sportliche Bereich im besonderen<br />

Fokus steht, ist die Erklärung dafür, warum<br />

die Kindertagesstätte nach einer Affenart<br />

v. l.: Annett Klinger, Dr. Michael Bormann, Gotthard Dittrich, Dr. Nicolas Tsapos<br />

Info-tv-leipzig begleitete<br />

die Veranstaltung und<br />

drehte ein Video dazu:<br />

http://www.info-tv-leipzig.de/<br />

mixed/allgemeines/<br />

kita-tarsius<br />

benannt wurde, denn so beweglich, wie die<br />

Tarsius-Äffchen, sollen auch die Kinder sein.<br />

Mit dem Leipziger Zoo hat die Kindertagesstätte<br />

einen Patenschaftsvertrag für so einen<br />

kleinen Affen abgeschlossen. Außerdem ist<br />

die sportliche Kita Kooperationspartner der<br />

Juniorprofessur für Empirische Bildungsforschung<br />

im Sport der Universität Leipzig und<br />

des Kindersportzentrums des SC DHfK.<br />

Die Kinder hatten zu der feierlichen Eröffnung<br />

ein kurzweiliges Programm einstudiert und<br />

danach konnten sich die Gäste im gesamten<br />

Haus umsehen, und wer wollte, bekam sogar<br />

eine „Führung“ von den Kita-Kindern, die<br />

sich schon gut in „ihrem Haus“ auskennen.<br />

Brigitte Wagner<br />

Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />

4 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Rahn Schulen und Deutsche Schule Kiew<br />

besiegeln Partnerschaft<br />

Ukrainischer Botschafter und Staatssekretär des Sächsischen<br />

Kultus ministeriums bei feierlichem Vertragsschluss vor Ort<br />

Hoher Besuch im historischen Saal<br />

des Schumann-Hauses in Leipzig: Am<br />

3. November <strong>2015</strong> wurde im Beisein<br />

des Ukrainischen Botschafters Andrij<br />

Melnyk und des Staats sekretär Dr. Frank<br />

Pfeil aus dem Sächsischen Kultusministeriums<br />

sowie Frau Dr. Gabriele Goldfuß<br />

vom Referat Internationales der Stadt<br />

Leipzig ein Partnerschaftsvertrag zwischen<br />

der Deutschen Schule Kiew (DSK)<br />

und dem gemeinnützigen Schulträger<br />

Dr. P. Rahn und Partner geschlossen. Auch<br />

Jelena Hoffmann, die Honorarkonsulin<br />

der Ukraine, Katarzyna Sokolowska, als<br />

Vertreterin des Polnischen Honorarkonsuls,<br />

und Ralf Berger von der Sächsischen<br />

Bildungsagentur, Geschäftsstelle<br />

Leipzig, waren der Einladung gefolgt.<br />

Leipzig und Kiew verbindet seit 54<br />

Jahren eine Städtepartnerschaft – die<br />

erste Städtepartnerschaft der Messestadt.<br />

„Das Band zwischen beiden Me-<br />

v.L. Schulleiter Uwe Hetzsch, Ariane Pentz, Martin Seffner<br />

tropolen soll durch die Partnerschaft mit<br />

der Deutschen Schule Kiew (DSK) noch<br />

enger geknüpft werden“, betont Gotthard<br />

Dittrich, Geschäftsführer der Schulgesellschaft.<br />

Der Kontrakt mit der DSK<br />

soll den interkulturellen Austausch auf<br />

schulischer Ebene, zum Beispiel bei der<br />

Erlangung des deutschen Abiturs, vereinfachen<br />

und fördern.<br />

Die feierliche Unterzeichnung des<br />

Partnerschaftsvertrages fand zeitgleich<br />

mit einem Besuch von rund 30 Schülerinnen<br />

und Schülern aus Kiew sowie<br />

aus Accra in Leipzig im Rahmen des<br />

ersten Partnerschaftsprojek tes „Volkslieder“<br />

statt. Gemeinsam mit den Schülerinnen<br />

und Schülern des Musikalisch-<br />

Sportlichen Gymnasiums Leipzig haben<br />

die Be sucher aus Ghana und der Ukraine<br />

die Vertragsunterzeichnung musikalisch<br />

begleitet.<br />

Die Auslandsschulen „Deutsche Schule<br />

Kiew“, die „Deutsch-Schweizer-Schule<br />

Accra“ sowie die Rahn Schulen in Leipzig<br />

haben bereits im vergangenen Jahr<br />

ihre Bereitschaft erklärt, in einem gemeinsamen<br />

Volksmusikprojekt zu sammenzuarbeiten.<br />

Alle Schulen haben typi sche<br />

Lieder ihrer Länder einstudiert und zum<br />

ersten Mal sind vom 2. bis 6 November<br />

die Schüler aller Schulen zu einem<br />

Workshop in Leipzig bei den Rahn Schulen<br />

zusammen getroffen. Es wurde diskutiert,<br />

geübt und am Donnerstag, dem<br />

5. November, in einem gemeinsamen<br />

Konzert die Ergebnisse der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Große Freude herrschte<br />

unter den Schülern aus der Ukraine, aus<br />

Ghana und aus Leipzig. In kurzen Reden<br />

haben die Schulleiter Ariane Pentz (DSS<br />

Acca), Uwe Hertzsch (DSK Kiew) und<br />

Martin Seffner aus dem Leipziger Rahn-<br />

Gymnasium in Leipzig, von den tollen<br />

Erfahrungen berichtet, die die jeweiligen<br />

Schulen in diesen Tagen machen<br />

konnten. Das Konzept wird weitergeführt.<br />

Das nächste Treffen ist für den<br />

Oktober 2016 in Accra geplant. Die Zentralstelle<br />

für das Auslandsschulwesen in<br />

Bonn hat dieses Projekt gefördert, in dem<br />

die Reisekosten übernommen wurden.<br />

v.l. Jelena Hoffmann, Botschafter Andrej Melnyk,<br />

Staatssekretär Dr. Frank Pfeil, Gotthard Dittrich,<br />

Dr. Gabriele Goldfuß, Uwe Hertzsch, Iris Engländer,<br />

Manuela Rauchfuß, Katarzyna Sokolowska<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 5


Standort<br />

LEIPZIG&FÜRSTENWALDE<br />

Fußball-AG ging an den Start<br />

Kooperation zwischen DFB, RB Leipzig und den Rahn Schulen<br />

Im Rahmen des „Doppelpass 2020-Projektes“<br />

des Deutschen Fußballbundes (DFB) wird seit<br />

diesem Schuljahr in Kooperation mit dem<br />

Rasenballsport (RB) Leipzig e.V. für die Klassenstufen<br />

5 bis 8 des Musikalisch Sportlichen<br />

Gymnasiums und der Feien Oberschule eine<br />

Fußball-AG in der Soccerworld angeboten.<br />

Dort können Schüler, welche Interesse am<br />

beliebtesten Sport Deutschlands haben, unter<br />

professionellen Bedingungen trainieren, angeleitet<br />

durch Trainer des Nachwuchsleistungszentrums<br />

vom RB Leipzig. Zielstellung ist<br />

neben der Vermittlung von Spaß am Fußball<br />

und dessen Grundfertigkeiten auch die Teilnahme<br />

an Schulturnieren.<br />

Trainiert wird immer donnerstags von 16 Uhr<br />

bis 17.30 Uhr. Interessenten sind jederzeit willkommen.<br />

Kontakt: letzian@rahn-schulen.de<br />

Neue Schülerküche installiert<br />

Die Köche stehen schon in den Startlöchern<br />

Freude am Goetheplatz 15 a in Fürstenwalde. Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung:<br />

Die neue Schülerküche öffnet ihre Pforten und zum „ Tag der offenen Tür“ am 4. Dezember <strong>2015</strong><br />

werden die jungen Köche und Köchinnen aus den Oberschulklassen 8, 9 und 10 zeigen, wie sie<br />

Kelle und Rührlöffel schwingen können. Wenn es dann ans Probieren geht, werden die Gäste si-<br />

cher Schlagen stehen.<br />

Schulleiter Philipp Schittek<br />

kümmerte sich persönlich<br />

um die Ausstattung<br />

6 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

„Bei Schumanns gibt’s ein Fest!“<br />

Bildungsfest auf dem Campus Graphisches Viertel<br />

Unter dem Motto „Bei Schumann gibt‘s ein<br />

Fest“ feierten die Campuseinrichtungen in diesem<br />

Jahr das 175-jährige Jubiläum der Hochzeit<br />

des berühmten Leipziger Musiker-Paares Robert<br />

und Clara Schumann.<br />

Nicht nur im Schumann-Haus wurde gefeiert.<br />

Auch im Campussaal in der Salomonstraße<br />

10 führten der Intensivierungskurs Akrobatik<br />

und die Schulband ihr Können interessierten<br />

Gästen vor und in den Klassenräumen präsentierten<br />

sich die einzelnen Fachbereiche.<br />

Wer sich anschließend per „Schülertaxi“ zur<br />

Grundschule in der Inselstraße bringen ließ,<br />

konnte dort auch den Stand des Gymnasiums<br />

besuchen. Die kleine Grafikwerkstatt, eine<br />

Reminiszenz an das Leipziger Druck- und<br />

Verlagsgewerbe in diesem Stadtteil, lud zum<br />

kreativen Gestalten ein. Hier konnten die<br />

„Hochzeitsgäste“ eine Klappkarte mit dem<br />

Porträt von Clara oder Robert Schumann als<br />

künstlerisch-literarisches Souvenir anfertigen.<br />

Schüler des künstlerischen Profils hatten<br />

dafür im Linolschnitt-Verfahren Vorlagen entworfen,<br />

von denen Drucke erstellt werden<br />

konnten. Der Umgang mit Walzen, Druckerschwärze<br />

und Druckstöcken unter Anleitung<br />

hilfsbereiter Schüler machte besonders den<br />

jüngeren Gästen Spaß. Außerdem wählte jeder<br />

„Hochzeitsgast“ ein Gedicht aus – Schüler<br />

der Klasse 7c hatten im Deutschunterricht<br />

eine Auswahl romantischer Lyrik untersucht<br />

und anschließend typographisch gestaltet.<br />

Der produktive Umgang mit bekannten Werken<br />

der deutschen Romantik führte zu ganz<br />

individuellen Interpretationen, die bei den<br />

Gästen gut ankamen. So nahmen viele, die<br />

zum Feiern gekommen waren, am Abend<br />

noch ein Stück Kultur des 19. Jahrhunderts<br />

aus Schülerhand mit nach Hause.<br />

Björn Dumont<br />

Musikalisch-Sportliches Gymnasium Leipzig<br />

Mehr zum Bildungsfest<br />

und Klangraum<br />

auf Seite 28.<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 7


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Projekte in der Kita Musikus<br />

Das Album der „ersten Augenblicke“ – Portfolio hält Lernabenteuer fest<br />

Wer hat nicht eines dieser Fotoalben zu<br />

Hause, angefertigt von der Mama, das<br />

die besonderen ersten Augenblicke festhält<br />

und stolz kommentiert? Das erste<br />

Lachen, der erste Zahn, die ersten Schritte<br />

– man ist für diese Erinnerungen sehr<br />

dankbar. Und wenn dann die kleinen<br />

Knirpse in die Kindertagesstätte kommen,<br />

wer macht dann das Album der<br />

„ersten Augenblicke“ weiter? Dafür gibt<br />

es die Helden des Kita-Alltags, die Momente<br />

sammeln und mit der Kamera<br />

auf die Überholspur wechseln.<br />

Das Portfolio in der Kindertagesstätte<br />

ist genau dafür da. Es ist eine individuelle<br />

Entwicklungsdokumentation. Dabei<br />

geht es nicht um ein Sammelsurium<br />

aller Schnipsel, Bilder und Werke. Bei<br />

einem Portfolio in der Kindertagesstätte<br />

geht es um das Miterleben von besonderen<br />

Momenten wie den ersten<br />

Schreib- oder Kletterversuch oder den<br />

Moment, in dem ein Kind ein Hindernis<br />

überwunden hat und vor Stolz strotzt.<br />

Alle Kinder wachsen. Das Sichtbarmachen<br />

des Größerwerdens sowie das<br />

kognitive Wachsen spielen eine große<br />

Rolle im Buch der „besonderen Augenblicke“.<br />

Eine andere und schönere Bezeichnung<br />

für Portfolio wäre an dieser<br />

Stelle „Meine Lernabenteuer“.<br />

Josefine Fröbel Erzieherin<br />

Vom Wunder des Wassers<br />

Was man mit Wasser alles erleben kann,<br />

erfuhren die Kinder der Kinder tagesstätte<br />

Musikus während einer „Wasserwoche“.<br />

Das Angebot an Aktionen wechselte täglich<br />

und somit gab es immer wieder Neues<br />

zu entdecken.<br />

Die Kinderfüße wurden nass bei einem<br />

Fühlparcour und auch beim Angeln von<br />

kleinen Gegenständen aus dem Wasserbecken.<br />

Gefrorenes Wasser dagegen fühlten<br />

die Kinder beim Eiswürfelmalen. Der<br />

kindlichen Kreativität waren keine Grenzen<br />

gesetzt. So konnten zum Beispiel auch<br />

Farben durch Pusten miteinander vermischt<br />

werden, die Kinder konnten Gipsformen<br />

und Transparente mit Motiven aus<br />

8 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong><br />

der Unterwasserwelt gestalten und eigene<br />

Stäbe für Seifenblasen binden.<br />

Spontane Impulse von Kindern wie<br />

das Basteln einer Piraten-Augenklappe<br />

griffen die Pädagogen zur Freude der<br />

Kinder auf. Ausgelassen ging es auch bei<br />

den Wettbewerbsspielen mit Wasser zu.<br />

Dosen-Schwamm-Werfen, Becherturm-<br />

Abspritzen, Schwämme- oder Kellenlauf<br />

und Wasserbecher-Balancieren forderten<br />

die kleinen Entdecker heraus. Die Kinder<br />

spornten sich gegenseitig an.<br />

Die Matsch- und Pumpanlage im Garten<br />

lockte zum individuellen Experimentieren<br />

und diente den Kindern als Konstruktionsraum<br />

für Sandburgen und Flöße.<br />

Team der Kita Musikus<br />

Einen Turm aus befüllten Trinkbechern in<br />

die Höhe zu bauen stellte eine weitere<br />

Herausforderung dar.<br />

Andere Angebote luden zum Forschen<br />

ein. Dabei gingen die Kinder Fragen wie<br />

‚Schwimmen oder sinken Gegenstände<br />

im Wasser?‘, ‚Wie angelt man eigentlich<br />

Eiswürfel?‘, ‚Warum öffnet sich die Faltblume<br />

im Wasser?‘ und ‚Wie entsteht der<br />

Farbkreisel?‘ auf den Grund.<br />

Musik, Sprache, Instrumente und Kommunikation<br />

begleiteten die Kinder während<br />

der gesamten Projektwoche. Ein gelungener<br />

Abschluss der „Wasserwoche“ gelang<br />

durch eine Aufführung eines Wasser-<br />

Klang-Konzertes von Kindern für Kinder.


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Der Start in eine interessante Ausbildung<br />

Spiele und sportliche Aktivitäten motivieren<br />

Am 1. September <strong>2015</strong> begann für die<br />

Auszubildenden der Rahn Schulen<br />

Halle ein neuer spannender Lebensabschnitt<br />

auf dem Goldberg. Bei wunderschönem<br />

Wetter wurden sie mit ausgefallenen<br />

Ideen überrascht. Schulleiter<br />

Jörg Richter richtete eine sehr motivierende<br />

Rede an die Neulinge, die sich anschließend<br />

nach den verschiedenen Ausbildungsberufen<br />

in Gruppen aufteilten.<br />

Vor ihnen lagen sieben Spielstationen,<br />

die es zu bewältigen galt. Am besten<br />

kamen die Spiele „Activity“ und<br />

„Die Spinne“ an. Bei diesen musste die<br />

Teamfähigkeit unter Beweis gestellt<br />

werden. Dank der guten Zusammenarbeit,<br />

geland dies auch prima.<br />

In der Mittagspause wurden die Auszubildenden<br />

mit leckeren Grillwürstchen<br />

belohnt. Die zusätzliche Zeit<br />

konnten sie damit verbringen, sich das<br />

Gelände mit den vielen verschiedenen<br />

Tieren anzuschauen.<br />

An der letzten Station erhielten die<br />

neuen Azubis ihre Ausbildungsverträge –<br />

nun starten sie als angehende Kaufleute<br />

für Büromanagement (KBM) in<br />

das Berufsleben.<br />

Das aufgenommene Gruppenfoto<br />

wird sie immer an den ersten Tag ihres<br />

ersten Aus bildungsjahres erinnern.<br />

Ausbildungsgruppe KBM 15<br />

Bereich Wirtschaft und Verwaltung<br />

Rahn Schulen Halle<br />

Betriebserkundungen in den Herbstferien<br />

In den Herbstferien hatten die Schüler<br />

der 8. Klassen der Freien Oberschule<br />

Leipzig die Möglichkeit, verschiedene<br />

Berufe in Leipziger Unternehmen kennenzulernen.<br />

Unter anderem standen<br />

Victor’s Residenz Hotel, der toom Baumarkt,<br />

das Grafikdesign-Büro „Die Superpixel“,<br />

das Kugel- und Rolllagerwerk, die<br />

Kleintierklinik, die Polizei, die Uni klinik<br />

und die Seniorenresidenz zur Auswahl.<br />

In der Kleintierklinik sahen die Schüler<br />

das Röntgenbild eines Hundes, der sein<br />

Spielzeug verschluckt hatte. Sie wurden<br />

in die Überlegungen einbezogen, welche<br />

Hilfsmaßnahmen für das Tier am besten<br />

wären. In der Uniklinik erfuhren die Achtklässler<br />

Näheres zu den Berufsbildern<br />

des Gesundheits- und Kran kenpflegers,<br />

der Kaufleute für Büro management sowie<br />

der Hebamme und des Geburtshelfers.<br />

Zudem gewährten Mitarbeiter<br />

Ein blicke in die Klinikstruktur und die<br />

Krankenhausorganisation.<br />

Bei der Polizeidirektion in der Dimi troffstraße<br />

konnte ein Streifenwagen inspiziert<br />

werden. Im Anschluss besuchten die<br />

Schüler die Notrufzentrale und schauten<br />

sich die Haftzellen an. Überraschend war<br />

für alle die Erkenntnis, dass Polizeidienst<br />

viel mehr Schreibarbeit als spannende<br />

Verbrecherjagd ist.<br />

Die Betriebserkundungen sind für die<br />

Schüler eine gute Möglichkeit herauszufinden,<br />

wohin ihr beruflicher Weg später<br />

einmal führen könnte. In den Winter- und<br />

Osterferien stehen die nächsten Betriebserkundungen<br />

an – dann unter anderem<br />

bei BMW und im Schauspielhaus.<br />

Es wird sicher wieder interessant und<br />

spannend werden.<br />

Stephanie Kirsche<br />

Praxisberaterin Freie Oberschule Leipzig<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 9


Standort<br />

FÜRSTENWALDE<br />

Im Herzen der Stadt …<br />

Eine Schule, ein Kleinod, Geschichte... und all<br />

das im „Herzen“ einer Stadt? Ja, all das bietet<br />

die Freie Rahn-Grundschule Fürstenwalde –<br />

sowohl eine Schule als auch ein geschichtsträchtiges,<br />

architektonisch einmaliges Gebäude<br />

zeigt sich den Besuchern dieser Einrichtung,<br />

wenn sie mit offenen Augen durch die Eisenbahnstraße<br />

gehen. Mittlerweile wissen die<br />

meisten Vorübergehenden, was sich hinter den<br />

„altehrwürdigen Gemäuern“ verbirgt.<br />

Hinter den besonderen, bogenförmigen Fenstern<br />

befindet sich die Aula. Vor circa fünf Jahren<br />

saniert; birgt sie heute einen der schönsten<br />

Veranstaltungsräume im Zentrum der Stadt.<br />

Genutzt für Familienkonzerte, Vorlesungen und<br />

musikalische Kleinkunstveranstaltungen bietet<br />

sie das richtige Ambiente für stilvolle und abwechslungsreiche<br />

Veranstaltungen.<br />

Besonders die schulinternen Feste bekommen<br />

hier einen anspruchsvollen Rahmen –<br />

dank der integrierten Bühne mit ihrer Lichttechnik<br />

und akustischen Ausstattung.<br />

Aus diesem Grund haben sich die Mitarbeiter<br />

der Rahn-Grundschule entschieden, ihre<br />

diesjährige Jahresabschlussfeier hier stattfinden<br />

zu lassen.<br />

Die Aufgaben sind verteilt: vom Schmücken<br />

der Tische, über die Organisation des Caterings<br />

bis hin zur Gestaltung des musikalische<br />

Rahmenprogramms; jeder packt mit an, so<br />

dass alle am 26. November eine schöne Feier<br />

erleben können. Doch was wäre die Vor weihnachtszeit<br />

ohne Überraschungen? Ja, auch diese<br />

wird es geben an diesem Donnerstag abend.<br />

Wer nun Interesse bekommen hat, die Aula<br />

zu besichtigen, kann das gern tun. Er sollte sich<br />

nur vorher im Sekretariat der Schule anmelden.<br />

Vielleicht haben ja auch Sie, liebe Leser<br />

dieser Zeitschrift, einmal die Gelegenheit, die<br />

Einmaligkeit dieses Raumes im „Herzen der<br />

Stadt“ zu genießen.<br />

Kerstin Schilling<br />

Erzieherin<br />

Freie Grundschule Fürstenwalde<br />

Schulgebäude<br />

Aula<br />

Geschäftsführer Gotthard Dittrich, Heike Busch (Schulleiterin Grundschule),<br />

Philipp Schittek (Schulleiter Fachoberschule und Oberschule Fürstenwalde<br />

10 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


NEUZELLE<br />

Standort<br />

Genetic mal ganz praktisch<br />

Experimente<br />

Am Dienstag, den 13. Oktober, besuchte das<br />

mobile Schülerlabor „Science on Tour“ der<br />

Brandenburgischen Technischen Universität<br />

Cottbus-Senftenberg (BTU) die Neuzeller<br />

Rahn Schulen.<br />

Im ersten Kurs ermittelten die Schüler eines<br />

Biologie-Kurses der 11. Klasse den Täter dank<br />

DNA-Finger-Printing. Unter Anleitung des Dozenten<br />

Herr Krätzschmar konnten sie beim interessanten<br />

Experimentieren mittels Gelelektrophorese<br />

den genetischen Fingerabdruck aller<br />

Verdächtigen und vom Tatortmaterial erstellen,<br />

vergleichen und so den Übeltäter überführen.<br />

Die Studentin Frau Danneberg erzählte den<br />

Schülern von ihrem Studium und berichtete<br />

auch über weitere Studiengänge an der BTU.<br />

Der zweite Kurs, mit Schülern der 10. Klassen,<br />

isolierte DNA aus Kiwifrüchten. Jeder durfte<br />

am Ende seine experimentell gewonnene<br />

Kiwi-DNA in Ethanol konserviert mitnehmen.<br />

Die Schüler beider Kurse waren von dieser<br />

praktischen Seite der Genetik begeistert und<br />

hatten viel Freude daran.<br />

Sabine Maslack hatte das mobile Schülerlabor<br />

der BTU eingeladen und Doreen Mahlow<br />

betreute die Schüler dabei. Es war für alle ein<br />

gelungener Projekttag.<br />

Doreen Mahlow<br />

Biologielehrerin<br />

Gymnasium im Stift Neuzelle<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 11


NEUZELLE<br />

Standort<br />

Zweites Sprachcamp im Jahr <strong>2015</strong><br />

erfolgreich beendet<br />

Ägyptische Schüler fühlen sich in Neuzelle wohl<br />

In diesem Schuljahr<br />

leben und lernen 10<br />

ägyptische Schüler aus<br />

Kairo in der Neuzeller<br />

Internatsschule. Dies<br />

sind Schüler 7., 9., 10.<br />

und 11. Klasse, die<br />

in wenigen Jahren ihr<br />

Abitur ablegen und<br />

damit ihre Hochschulreife<br />

erwerben werden.<br />

Kaum hat das Schuljahr nach den Sommerferien<br />

begonnen, waren schon elf junge Ägypter<br />

in Neuzelle zum Sprachcamp zu Gast.<br />

Während für die zurückliegenden fünf<br />

Sprachcamps stets Schüler aus den unterschiedlichen<br />

Regionen der Welt anreisten, war<br />

es dieses Mal ganz anders: Eine homogene<br />

Jungengruppe aus den Rahn Schulen Kairo<br />

verbrachte abwechslungsreiche Tage an ihrer<br />

deutschen Partnerschule.<br />

Wie bei jedem Sprachcamp wurde auch<br />

dieses Mal zu Beginn eine Sprachfeststellung<br />

(Sprachniveau) mit den Teilnehmern durchgeführt.<br />

Doch eigentlich hatten die Acht- und<br />

Neunklässler die deutsche Sprache ziemlich<br />

perfekt drauf.<br />

Aufgrund des durchweg guten Sprach-<br />

niveaus konnte auf eine Einteilung in Gruppen<br />

verzichtet werden. Und so waren die ägyp tischen<br />

Jungen weniger Schüler, sondern vielmehr<br />

Besucher, die die Schule und das Internat<br />

kennenlernen wollten.<br />

Natalie Mollenhauer unterrichtete die Schüler<br />

dennoch am Vormittag in kleinen Gruppen im<br />

DaF-Unterricht (Deutsch als Fremdsprache).<br />

Außerdem besuchten die Jungen die Klassen<br />

der Neuzeller Schule. Dort konnten sie spüren,<br />

wie sich eine deutsche Schule anfühlt. Sie<br />

knüpften Kontakte und nahmen viel Neues auf.<br />

Aufregung und Freude herrschte, als Herr Dr.<br />

Rauscher, Deutschlehrer an den Rahn Schulen<br />

in Kairo, seine Schüler unerwartet besuchte.<br />

Aber das Sprachcamp wäre kein Sprachcamp,<br />

wenn es nur um schulisches Lernen<br />

ginge. An den Nachmittagen und in der Freizeit<br />

wurde den Gästen wie immer viel geboten:<br />

Grillabende, Fahrten nach Berlin und Dresden,<br />

ein Besuch im Spreewald und im Kletterpark<br />

Bad Saarow sowie eine Kutschfahrt zu den<br />

Indianern nach Neuzelle, Kino und Shopping –<br />

erstaunlich, denn wenn man durch Kairo geht,<br />

sieht man dort die gleichen Marken, Artikel und<br />

Schaufensterauslagen. Aber Shoppen scheint<br />

wohl überall auf der Welt eine beliebte Freizeitbeschäftigung<br />

zu sein.<br />

Schaut man auf die Abschlussbewertung<br />

der Schüler, so müssen ihnen die zwei Wochen<br />

in Neuzelle gut gefallen haben. Dass das Essen<br />

nicht immer ihren Geschmack getroffen<br />

hat, liegt in der Natur der Sache und stellt das<br />

Cateringteam bei Folgebesuchen auf jeden<br />

Fall vor neue Herausforderungen.<br />

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen<br />

Erziehern und Internatsbewohnern bedanken,<br />

die aufgrund der Zimmerauslastung auf eigene<br />

Zimmer, Betten und Büro verzichtet haben.<br />

Vielen Dank auch an alle Lehrer, die uns bei<br />

vielen Aktivitäten unterstützt haben.<br />

Was bleibt, ist die Erinnerung an eine lustige,<br />

lebhafte Jungentruppe aus den Rahn<br />

Schulen Kairo. „Herr Karge, ich komme wieder“,<br />

so verabschiedeten sich viele der Schüler<br />

aus Kairo von Neuzelle.<br />

Rainer Karge<br />

Internatsleiter<br />

12 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Sprachen hoch im Kurs<br />

Language tests an der Freien Oberschule Leipzig<br />

Erstmalig gab es im vergangenen Schuljahr<br />

an der Freien Oberschule die Möglichkeit, ein<br />

Sprachenzertifikat (telc) in Spanisch oder Englisch<br />

zu erwerben.<br />

Die Schüler können im Rahmen des Kurses<br />

ihre sprachlichen Erfahrungen erweitern und<br />

somit ihre Chancen für ihr zukünftiges Berufsleben<br />

verbessern. Ein Zertifikat von telc – language<br />

tests gewährleistet nationale und internationale<br />

Vergleichbarkeit der Sprachkenntnisse.<br />

Unterrichtet werden die Spanisch- und Englischkurse<br />

von Mitarbeitern der Rahn Schule.<br />

Die Prüfung nimmt ein externer<br />

Partner und zertifizierter telc-Prüfer<br />

ab. Die Schüler können für<br />

Spanisch ein Zertifikat auf A2-Niveau,<br />

für Englisch auf B1-Niveau erwerben.<br />

Wir gratulieren den erfolgreichen Prüfungsteilnehmern<br />

und freuen uns auf neue Interessenten<br />

in diesem Schuljahr.<br />

Katharina Weimer<br />

Fachlehrerin Deutsch/Spanisch<br />

Wer will fleißige Handwerker sehen?<br />

Die 7a war sich einig – das Klassenzimmer<br />

braucht Farbe! Aber welche Farbe? Die erste<br />

Diskussion war heftig und Einstimmigkeit nicht<br />

zu erzielen. Also ging die 7a wissenschaftlich<br />

heran. Es wurde zur Wirkung von Farben gegoogelt,<br />

mit Eltern, die in kreativen Bereichen<br />

tätig sind, gesprochen, ausgewertet, eine statistische<br />

Erhebung gemacht, das vehemente<br />

Veto der Klassenleiterin gegen Pink berücksichtigt<br />

(„Wir sind doch nicht im Barbiehäuschen!“)<br />

und letztendlich fiel die Entscheidung<br />

auf ein helles Blau (kurz vor Grün).<br />

Die Berechnung des Farbbedarfes passte<br />

prima in den Mathematikunterricht. Zur Tat<br />

ging es dann am letzten Tag vor den Oktoberferien<br />

– nach der Klassenarbeit in Mathe.<br />

Mit Hilfe von mütterlicher Frauenpower –<br />

von den Vatis hatte keiner Zeit, aber „Frauen<br />

sind die neuen Männer“ – ging es ans Werk.<br />

Eltern hatten Abdeckungen zur Verfügung gestellt.<br />

Eine Mutti brachte köstlich belegte<br />

Brötchen und Getränke und die Hausmeister<br />

Material und Arbeitsmittel. Die fleißigen Schüler<br />

der 7a werkelten ganze drei Stunden lang.<br />

Und obwohl die „Malerlehrlinge“ anschließend<br />

selbst wie gestrichen aussahen, die Farbe<br />

hätte noch für weitere Wände gereicht.<br />

Nun fühlt sich die 7a noch wohler in ihrem<br />

Zimmer und letztens gab es in der Pause<br />

untereinander großen Ärger, weil doch tatsächlich<br />

einer mit dem Fuß gegen die neue<br />

hellblaue Wand getreten hatte.<br />

Nächstes Ziel ist die Gestaltung der Rückwand.<br />

Das Konzept wird im Kunstunterricht<br />

erarbeitet, Ideen gibt es schon. Alle sind gespannt.<br />

r-<strong>aktuell</strong> 13


Standort<br />

NEUZELLE<br />

Erfahrungsaustausch in Neuzelle auf kommunaler<br />

Ebene<br />

Ein interessantes Zusammentreffen fand<br />

am 13. November <strong>2015</strong> zwischen einer<br />

Delegation von Stadtabgeordneten aus<br />

v.l. Diedrich Bollmann, Sven Budach, Thomas Scholz, Ernst<br />

Brunner, Hanse-Georg Köhler, Mike Staginius, Dietmar Baesler,<br />

Ines Phillip, Andrea Senft<br />

Gröningen unter Leitung von Bürgermeister<br />

Ernst Brunner mit seinem Amtskollegen<br />

Bürgermeister Dietmar Baesler<br />

und dem Amtsdirektor<br />

Hans-Georg Köhler aus Neuzelle<br />

statt. Initiator des Treffens<br />

war die Rahn Dittrich<br />

Group, die seit 1990 in Gröningen<br />

die Wirt schaftsakademie<br />

Dr. P. Rahn & Partner,<br />

eine Einrichtung der<br />

beruflichen Fort- und Weiterbildung,<br />

sowie in Neuzelle<br />

seit mehr als 10 Jahren eine<br />

besondere Schule internationaler<br />

Ausprägung als Gymnasium<br />

betreibt.<br />

Potenzialanalysen in Klasse 7 an der Freien Oberschule<br />

Leipzig<br />

Kompetenzen stärken – das Gebot der Stunde<br />

Da in Gröningen analog zu Neuzelle<br />

ebenfalls ein Campus als Institution der<br />

Rahn Dittrich Group entstehen soll, (geplant<br />

ist neben der bereits bestehenden<br />

Sekundarschule noch ein Gymnasium<br />

und eine Musikschule) trafen die Gemeinde-<br />

und Stadtvertreter zu einem<br />

Erfahrungsaustausch in Neuzelle zusammen,<br />

wo neben den Schulthemen,<br />

welche beide Seiten bewegen, auch<br />

viele andere Fragen der öffentlichen Verwaltung<br />

besprochen und ausgetauscht<br />

werden konnte. Auch die beiden Schulleiter<br />

Sven Budach (Neuzelle) und Thomas<br />

Scholz (Gröningen) nahmen an der<br />

Gesprächsrunde teil.<br />

Im Februar 2014 wurde vom Sächsischen<br />

Ministerium für Kultus und der Bundesagentur<br />

für Arbeit das Projekt „Praxisberater<br />

an Schulen“ an sächsischen<br />

Oberschulen eingeführt. Bisher nehmen<br />

insgesamt 50 Oberschulen aus dem Freistaat<br />

Sachsen daran teil, eine davon ist<br />

die Freie (Rahn)-Oberschule in Leipzig.<br />

Ziel des Projektes ist es, die Berufswahlkompetenz<br />

der Schüler zu stärken.<br />

In der 7. Klasse werden deshalb mit den<br />

Schülern in Kleingruppen sogenannte<br />

„Potenzialanalysen“ durch geführt. In<br />

diesem Schuljahr finden diese im Zeitraum<br />

vom 23. November bis zum 4. Dezember<br />

statt. Mithilfe verschiedener Aufgaben<br />

sollen die Schüler zeigen, wo ihre<br />

Stärken liegen. Es geht um Teamfähigkeit,<br />

Kommunikations fähigkeit, Kritikfähigkeit,<br />

Problemlösefähigkeit etc. Gemeinsam<br />

muss etwas gebaut, konstruiert<br />

oder geplant werden. Auch in Einzelaufgaben<br />

können die Schüler zeigen, was<br />

sie so drauf haben. Die Schüler werden<br />

hierbei von zwei geschulten und zertifizierten<br />

Praxis be ratern beobachtet und<br />

eingeschätzt. Aber auch die Schüler<br />

selbst müssen sich einschätzen und<br />

überlegen, wie kommunikativ oder planungsfähig<br />

sie beispielsweise sind, wie<br />

genau sie arbeiten und ob sie ein gutes<br />

Arbeitstempo haben. Denn um später<br />

einmal den passenden Beruf für sich zu<br />

wählen, muss man sich selbst gut kennen<br />

und wissen, was man kann.<br />

Nach den Analysen wird gemeinsam<br />

mit den Schülern und ihren Eltern das<br />

individuelle Potenzialprofil ausgewertet.<br />

Das persönliche Stärkenprofil ist ein<br />

Startpunkt, von dem aus weiter geschaut<br />

werden kann.<br />

In der 8. Klasse besuchen die Schüler<br />

dann gemeinsam mit ihrem Praxisberater<br />

verschiedene Unternehmen. So lernen<br />

sie unterschiedliche Berufe kennen<br />

und können Menschen interviewen, die<br />

bereits seit vielen Jahren in diesen Berufen<br />

arbeiten. Das macht Spaß, ist spannend<br />

und hilft dabei zu entscheiden, wie<br />

es nach der Schule beruflich weitergehen<br />

soll. So setzen sich die Schüler<br />

Schritt für Schritt mit ihrer Zukunft und<br />

ihren Fähigkeiten auseinander, um<br />

dann einen Beruf zu wählen, der zu ihren<br />

Stärken und Leistungen passt<br />

Stephanie Kirsche<br />

Praxisberaterin an der Freien Oberschule<br />

Leipzig<br />

14 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Sang und Klang aus der Kita Musikus<br />

„Laterne, Laterne…“<br />

Endlich war es soweit, das Laternenfest der<br />

Kita Musikus stand bevor. Die langen Vorbereitungen<br />

in den Gruppen waren abgeschlossen;<br />

die Kinder haben mit viel Freude ihre<br />

Laternen selbst gebastelt und die Laternenlieder<br />

geprobt. Nun sollte es endlich losgehen<br />

– dieses Mal ein wenig anders als sonst.<br />

Die Eltern der Kinder, die schon längere Zeit<br />

„dabei“ sind, waren ganz gespannt. Den<br />

Eltern, deren Kinder das erste Mal dabei waren,<br />

war die Aufregung deutlich anzusehen.<br />

Die Freude der Kinder war unbeschreiblich und<br />

für alle spürbar. Wird alles klappen?, Kann ich<br />

das Lied noch?, Hoffentlich geht mein Laternenlicht<br />

nicht kaputt – das und anderes wird<br />

ihnen durch den Kopf gegangen sein.<br />

Es hatte sich ja schon herumgesprochen,<br />

dass es in diesem Jahr keinen Fanfarenzug<br />

geben würde. Aber ein Laternenumzug ohne<br />

Musik? Geht das? Umso größer war die Überraschung<br />

und die Freude aller, dass sich nach<br />

vielem Proben und mit viel Freude und Spaß<br />

am Singen eine „Erzieherband“ formieren<br />

konnte und plötzlich auf dem Fußballfeld der<br />

Einrichtung stand. Die Trommel gab den Ton<br />

an, eine Rassel stimmte ein und über ein<br />

Mikrophon wurden die Stimmen der Sänger in<br />

die Menge getragen. Schnell hatten die Kinder<br />

den Liedtext „wieder auf dem Schirm“ und<br />

sangen kräftig mit. Bald trauten sich auch die<br />

Eltern einzustimmen und so ging<br />

die Runde rund um den Block los –<br />

die „Kapelle“ voran und viele liebevoll<br />

gestaltete Laternen hinterher.<br />

An der Kita empfingen Feuer-<br />

körbe und bunte Lichter die Eltern<br />

und Kinder. Alles wirkte sehr gemütlich<br />

und die vom Elternrat und von Saxonia<br />

betreuten Essens- und stände taten ihr Übriges, um das Laternenfest<br />

Getränkezu<br />

einem gelungenem „Event“ werden zu lassen.<br />

Es wurde geschmaust, geplauscht und<br />

die Kinder hatten ihren Spaß an den Feuerkörben<br />

beim Backen von Stockbrot. Zur Überraschung<br />

aller gab es sogar noch ein kleines<br />

Konzert der „Erzieherband“. Die Atmosphäre<br />

war gemütlich und keiner wollte so recht nach<br />

Hause.<br />

Die Eltern bedanken sich an dieser Stelle<br />

bei den vielen fleißigen und geduldigen Händen,<br />

die dieses schöne Fest möglich gemacht<br />

haben. Alle Beteiligten freuen sich schon jetzt<br />

auf das nächste Laternenfest und die Hoffnung<br />

bei Eltern und Kindern ist groß, dass die<br />

Band bis dahin weiterprobt und dann auch<br />

einen Namen hat.<br />

Sigrun Tauche<br />

Delfi n-Mama<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 15


ALTENBURG<br />

Standort<br />

Erlebnisreiche Sommerferien<br />

in der Rahn Schule in Altenburg<br />

Ein kleiner Rückblick<br />

Die Hortkinder der Freien Grundschule in<br />

Altenburg hatten eine erlebnisreiche rienzeit. Unter dem Motto „Karibischer<br />

Fewurde<br />

getanzt und gekocht und Sommer“ war nicht nur das Wetter top,<br />

sondern auch die Angebote konnten<br />

sich sehen lassen. Der Schulhof bekam<br />

durch die vielen schönen Dekorationen<br />

ein karibisches Flair. An der Strandbar<br />

konnte jeder seinen Durst stillen. Die<br />

Kinder erfuhren viel über die Karibik, es<br />

es<br />

wurden T-Shirts gestaltet und tolle<br />

Sandburgen gebaut. Jedes Kind konnte<br />

sich außerdem ein kleines karibisches<br />

Andenken basteln. Höhepunkt war die<br />

Schatzsuche – alle Kinder waren mit Begeisterung<br />

dabei. Viel zu schnell verging<br />

die schöne Ferienzeit.<br />

A. Kieschnik<br />

Horterzieherin<br />

Hurra, ich bin ein Schulkind<br />

ABC-Schützen wissen schon, worauf es ankommt<br />

Am 22. August war es endlich soweit –<br />

die erste Schulstunde für 27 Schulanfänger<br />

der Freien Grundschule Altenburg<br />

bei ihrer Klassenlehrerin Frau Zeise.<br />

Aber zum Schulanfang gehören nicht<br />

nur Hefte und Bücher, sondern auch die<br />

begehrte Schultüte. Diese wurde bei der<br />

Aufnahmefeier in der prächtigen Aula<br />

der Volkshochschule von der Schulleiterin<br />

Marlies Steinbach feierlich übergeben.<br />

Die Drittklässler gestalteten das<br />

kurzweilige Programm. In ihrem kleinen<br />

Theaterspiel zeigten sie, wie ein Löwe<br />

seiner Angebeteten einen Brief zukommen<br />

lassen wollte. Da er leider nicht<br />

schreiben konnte, kam es zu einigen<br />

Verwicklungen. So kamen der Löwe und<br />

die Schulanfänger zu dem Schluss, dass<br />

man doch das Schreiben lernen sollte.<br />

Carola Eckert und Annett Zeise haben<br />

die Kinder ein Jahr lang an den<br />

Vorschulnach mittagen intensiv auf den<br />

Schuleintritt vorbereitet.<br />

Seit nunmehr acht Jahren sind an<br />

der Freien Grundschule Altenburg Musik<br />

und Kunst Inspirationsquelle für den<br />

Bildungs- und Erziehungsprozess. So<br />

werden die Kinder hier mit allen Sinnen<br />

lernen und gemeinsam mit den Pädagogen<br />

werden sie Brücken schlagen zwischen<br />

Phantasie und Wissen, zwischen<br />

Gefühl und Verstand.<br />

Brigitte Roese<br />

Lehrerin Freie Grundschule Altenburg<br />

16 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Forscherdrang und Experimente im Hort<br />

Eine ganze Woche lang hieß es im Ferienhort „Bum, Bang, Knall und Zisch!“<br />

In der ersten Herbstferienwoche wurden die<br />

Schüler und Schülerinnen der ersten bis<br />

vierten Klassen der Freien Grundschule Clara<br />

Schumann zu kleinen Forschern. Unter dem<br />

Motto „Experimentieren, versuchen und beobachten“<br />

lebten die Kinder ihren Forscherdrang<br />

aus. Jeder Tag begann mit einer Geschichte,<br />

einem Experiment, einem Spiel oder<br />

einer Rätselfrage von „Teufli“, dem Cartesischen<br />

Taucher. „Teufli“ hatte sich die Aufgabe<br />

vorgenommen, die Kinder spielerisch in die<br />

Welt des Forschens einzuführen: Wie kann der<br />

Flaschenteufel zum Tanzen gebracht werden,<br />

wie funktioniert das Atomspiel, wie wird Salz<br />

von Pfeffer getrennt … ?<br />

Die fast achtzig Forscher und Forscherinnen<br />

besuchten an vier Tagen verschiedene<br />

Stationen. Im Fitness-, im Küchen- und im<br />

Bastellabor erhielten sie die Gelegenheit, vielfältige<br />

Experimente kennenzulernen, durchzuführen<br />

und zu verstehen. Immer an der Seite<br />

der Kinder die Erzieher, die mit eigenem großen<br />

Forscherdrang das Experimentieren begleiteten.<br />

Die Turnhalle wurde kurzer Hand zum Fitnesslabor<br />

umfunktioniert. In Bewegungsspiele<br />

eingebettet, wurden verschiedene Versuche<br />

durchgeführt. Das Lieblingslabor der Kinder<br />

befand sich in der Küche/Cafeteria. Selbständig,<br />

nach Rezept einen grünen glitschigen<br />

Schleim zu kochen, Brausepulver herzustellen<br />

oder eine Apfelkerze brennen zu lassen, hat<br />

die Ferienkinder begeistert. Das Bastellabor<br />

fesselte die kleinen Forscher<br />

und Forscherinnen<br />

mit Versuchen, die Ausprobieren<br />

und Testen<br />

voraussetzten: Wie wird<br />

ein Schmetterling gestaltet,<br />

der auf einer Fingerspitze<br />

balanciert, ein Flaschenteufel<br />

aus Strohhalmen<br />

und Büroklammern<br />

konstruiert oder wie<br />

funktioniert ein Gummibärchenkatapult?<br />

Außerdem stand ein<br />

Besuch im Leipziger<br />

Westen bei den „Erfinderkindern“<br />

an. Dort bildete<br />

das Thema Pneumatik<br />

den Mittelpunkt<br />

des Experimentierens.<br />

(www.erfinderkinder.net)<br />

Die erste Herbstferienwoche<br />

wurde mit<br />

einem Forscherfest abgeschlossen. Jeder Erzieher<br />

hatte ein Experiment vorbereitet. Von<br />

selbst angerührten Seifenblasen, über bunte<br />

Schatten bis hin zur Teebeutel-Rakete wurde<br />

viel geboten.<br />

Den Höhepunkt stellte eine professionelle<br />

Wissenschaftsshow von „Bang and Bubble“<br />

dar. Mit viel Begeisterung verfolgten die Kinder<br />

die wissenschaftliche Vorführung. Insbesondere<br />

die Experimente mit Trockeneis haben viele<br />

Eindrücke bei den jungen Zuschauern hinterlassen.<br />

Nach der Show erhielten die Forscher<br />

ein „Diplom für erfolgreiches Forschen“. Kleine,<br />

wie große Forscher fanden die Experimentierwoche<br />

zum Knallen, Zischen ….<br />

Das Erzieherteam<br />

Hort der Freien Grundschule Clara Schumann<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 17


Standort<br />

HALLE<br />

Klappe und Action<br />

Schulinterne Mitarbeiterfortbildung beim Offenen Kanal Merseburg-Querfurt e.V.<br />

Auch in diesem Jahr fanden an den<br />

Rahn Schulen in Halle zwei „SCHIMF-<br />

Tage“ – schulinterne Mitarbeiterfortbildungstage<br />

– statt. Veranstaltungsort<br />

beider Tage war der Offene Kanal (OK)<br />

Merseburg-Querfurt e. V., ein offenes<br />

Bürgerfernsehen, in dem jeder Bürger<br />

eigene Beiträge sowie Sendungen von<br />

der Aufnahme bis zum Schnitt aufnehmen<br />

und selbst gestalten kann. Die<br />

filmischen Beiträge, die unter Anleitung<br />

der dortigen Mitarbeiter entstehen, werden<br />

nach Fertigstellung in einem eigenen<br />

TV-Programm ausgestrahlt.<br />

Der erste Tag im März war erlebnispädagogisch<br />

ausgerichtet; es wurde<br />

intensiv praktisch gearbeitet und das<br />

Ergebnis war neben „Spaß am laufenden<br />

Band“ eine eigene TV-Produktion<br />

mit dem Namen „Besserwisser gegen<br />

Schlaumeier“.<br />

Die Aufgabe bestand darin, eine<br />

Quizshow zu veranstalten, in der die Belegschaft<br />

alle Rollen – vom Quizmaster<br />

über die Kandidaten-Teams bis hin zum<br />

Kameramann und Schnitttechniker –<br />

selbst übernimmt. Betreut wurden die<br />

Mitarbeiter dabei von zwei Kulturpädagogen<br />

aus dem OK, Diana Elsner und<br />

Oliver Stanislowski,<br />

sowie von zwei Studenten<br />

der Hochschule<br />

Merseburg<br />

aus dem Fachbereich<br />

„Soziale Arbeit.Medien.Kultur“.<br />

Die Atmosphäre eines Fernsehstudios<br />

inklusive Lampenfieber war während der<br />

Dreharbeiten zum Greifen nah:<br />

Drei große Fernsehkameras sind auf das<br />

Podium gerichtet. Am Pult steht der<br />

Quizmaster mit den Kandidaten. Vor den<br />

Ratenden liegt je ein Buzzer. Scheinwerfer<br />

hängen von der Decke. Plötzlich<br />

leuchtet ein rotes Licht an einer der<br />

Kameras. Jemand schreit „Ruhe!“ und<br />

im Zuschauerraum verstummen die Gespräche.<br />

Konzentrierte Stille. Kamerazoom<br />

auf den Quizmaster: „Aus welchem<br />

Film stammt der Ausspruch „Fische sind<br />

Freunde, kein Futter.“? Die Kandidaten<br />

suchen nach der Antwort. Drei Sekunden<br />

später eine Regung. Ein lauter Buzzer-Ton<br />

gefolgt von dem Ausruf „Findet<br />

Nemo!“. Kamera auf den Quizmaster:<br />

„Ein Punkt für das Team Bond Girls.“<br />

Donnernder Applaus aus dem Zuschauerraum.<br />

Das komplexe Geschehen vor und<br />

hinter der Kamera sowie die technische<br />

Weiterverarbeitung im Studio und der<br />

Schnitt der Szenen gaben einen umfassenden<br />

Einblick in die Arbeit in einem<br />

Fernsehstudio. Die Herausforderung dieser<br />

völlig neuen und ungewohnten Aufgabe<br />

aktivierte und vereinte Skeptiker<br />

sowie Enthusiasten.<br />

Im Oktober folgte der zweite SCHIMF-<br />

Tag, der sich dem Thema „Medienwelten<br />

von Kindern und Jugendlichen“ widmete.<br />

Die wachsende Vielfalt der Medien<br />

und der kritische Umgang mit den Inhalten,<br />

Mediensucht sowie die Datensicherheit<br />

in virtuellen Netzen stellt viele<br />

vor ein Problem. Es ging insbesondere<br />

darum, <strong>aktuell</strong>e Entwicklungen aber auch<br />

Irrtümer zu beleuchten und die Auszubildenden<br />

besser verstehen zu können –<br />

gerade beim Thema „Dauerdaddeln auf<br />

dem Smartphone“.<br />

In einem ersten Teil gab Kulturpädagoge<br />

Marco Geßner einen erweiterten<br />

theoretischen Einblick in die Themen<br />

„Soziale Netzwerke“ (Facebook, Whats-<br />

App & Co.), „Cyber-Mobbing, Cyber-<br />

Grooming, Sexting“ sowie „Spielsucht“.<br />

Es ging nicht um die Bewertung<br />

digitaler Medien nach gut und böse,<br />

sondern um den verantwortungsvollen<br />

Umgang mit ihnen. Das Festlegen allgemeingültiger<br />

Regeln ist dabei unmöglich.<br />

Es sollten immer individuelle Lösungen<br />

gesucht werden. Es wurde deutlich,<br />

wie wichtig es ist, Interesse zu zeigen und<br />

miteinander im Gespräch zu bleiben.<br />

Um das Gehörte praktisch zu erfahren,<br />

wurden am Nachmittag zwei Gruppen<br />

gebildet. Während in der ersten Gruppe<br />

Computerspiele wie „Grand Theft Auto“<br />

oder „Far Cry“ gespielt und zur Diskussion<br />

gestellt wurden, arbeitete die zweite<br />

Gruppe die Themen vom Vormittag<br />

kreativ in filmischen Sequenzen auf.<br />

Der Mehrwert dieser SCHIMF-Tage<br />

liegt zum einen im besseren Verständnis<br />

der Lebenswelt der Jugendlichen, zum<br />

anderen in der Langzeitwirkung: Man<br />

schaut nun anders fern und kann erahnen,<br />

welch technischer Aufwand hinter<br />

manchen Produktionen steckt.<br />

Annegret Brodersen<br />

Psychologin<br />

Kristin Rudolph<br />

Teamleiterin<br />

Rehabilitationsbereich Halle<br />

18 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


IGRÖNINGEN&LEIPZ<br />

Standort<br />

Lehrerfortbildung im T(h)al(e) der Hexen<br />

Ohne Gruseln zur Teambildung<br />

G<br />

Am 26. August <strong>2015</strong> hatte das Team der<br />

Freien Sekundarschule Gröningen eine<br />

etwas andere Lehrerfortbildung im Kletterpark<br />

zu Thale, mit anschließendem<br />

Hexenschmaus auf dem Hexentanzplatz.<br />

Viele neue Mitarbeiter wurden zum<br />

Schuljahresbeginn begrüßt. Deshalb<br />

sollte die Kletterpartie als teambildende<br />

Maßnahme dienen und das Miteinander<br />

unter den Menschen stärken, die an der<br />

Einrichtung jeden Tag um die Erziehung<br />

und das Wohl der Schüler bemüht sind.<br />

Das Kollegium hatte unterschiedliche<br />

Kletterparcours zu bestehen und durchlief<br />

verschiedene Übungen zur Stärkung<br />

des Vertrauens, des Teamgeistes und<br />

der Hilfsbereitschaft. So musste beispielsweise<br />

der Einzelne mit verschlossenen<br />

Augen über eine Sprossen -<br />

leiter klettern und auf die Anleitung seiner<br />

Kollegen vertrauen, ein anderes Mal<br />

mussten mit gemeinsamer Kraft Hindernisse<br />

überbrückt werden oder es galt<br />

eine knifflige Aufgabe im Team zu lösen.<br />

Auch die anschließende Fahrt mit der<br />

Seilbahn hinauf auf den Hexentanzplatz<br />

stellte für den einen oder anderen<br />

Kollegen eine Herausforderung dar und<br />

führte dazu, dass die Gruppe durch gutes<br />

Zureden und durch Ab lenkungen noch<br />

ein Stückchen mehr zusammenrückte.<br />

Auf dem Hexentanzplatz angekommen,<br />

beeindruckte zunächst der atemberaubende<br />

Ausblick auf den Harz und<br />

das Bodetal die gesamte Gruppe und<br />

brachte Zeit zum Verschnaufen und Genießen.<br />

Bei einem sich anschließendem<br />

Mittagessen gab es einen regen Austausch<br />

unter den Kollegen zu Familie,<br />

Heimat und Berufserlebnissen. Schulleiter<br />

Thomas Scholz teilte den Anwesenden<br />

mit, welche Wünsche und Ziele<br />

er für das bevor stehende Schuljahr mit<br />

seinen Mitarbeitern erreichen möchte<br />

und hörte sich gespannt die Ideen und<br />

Vorstellungen seines Teams an.<br />

Gestärkt und von interessanten Gesprächen<br />

beflügelt, besuchte die Gruppe<br />

dann das umgedrehte Hexenhaus.<br />

Glücklicherweise fiel niemand in den<br />

Hexenkessel oder wurde von Ritter<br />

Bodo* entführt und so gelangten alle mit<br />

der Seilbahn wieder ins Tal.<br />

Zum Abschied konnte Thomas Scholz<br />

in die freudigen, zufriedenen und beeindruckten<br />

Gesichter seiner Kollegen blicken<br />

und die teambildende Fortbildung als<br />

gelungen verbuchen.<br />

Das Team der Freien Sekundarschule<br />

Gröningen<br />

Nikolausaktion für<br />

Flüchtlingskinder<br />

In diesem Jahr wird in Leipzig mit der Ankunft von rund 5.400 Flüchtlingen<br />

gerechnet. Unter ihnen sind viele Familien mit kleinen und größeren Kindern.<br />

Dafür wurden auch in allen Bildungseinrichtungen der Rahn Dittrich Group in<br />

Leipzig Geschenke gesammelt. Wir möchten den Flüchtlingskindern damit<br />

einen vorweihnachtlichen Gruß zum Nikolaus überbringen und sie mit liebevollen<br />

Geschenken, die von Herzen kommen, überraschen.<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 19


Standort<br />

POLEN<br />

Eine Ära geht zu Ende<br />

Abschied in Zielona Góra<br />

Ende Oktober, ein paar<br />

Monate nach seinem<br />

70. Geburtstag, beendete<br />

Karl Fisher, lang jähriger<br />

Stiftungsvorstand der Europäischen<br />

Stiftung für<br />

Bildung und Kultur in Zielona<br />

Góra, seine Tätigkeit.<br />

Mit einem Brief verabschiedete<br />

er sich von Kollegen, Freunden und<br />

Weggefährten in Polen und Deutschland sowie<br />

von den Schülern und blickte auf die Jahre seiner<br />

Stiftungsarbeit zurück:<br />

„...Ich habe nach vielen Jahren in Hamburg,<br />

Potsdam, Cottbus und Neuzelle als Lehrer,<br />

Schulleiter und Mitarbeiter des Brandenburger<br />

Bildungsministeriums die Aufgabe hier in Zielona<br />

Góra in der Stiftung sehr gern wahrgenommen.<br />

Die vier Jahre mit Ihnen/ Euch in der<br />

Europäischen Stiftung für Bildung und Kultur<br />

mit den drei Schulen, dem Prüfungszentrum<br />

des Goethe-Instituts und dem Europäischen<br />

Weiterbildungszentrum waren eine gute und<br />

spannende Zeit. Ich habe hier viele interessante<br />

Menschen kennen- und schätzen gelernt,<br />

habe viele neue Eindrücke gesammelt<br />

und vielfältige Informationen über Polen, über<br />

die Menschen und Traditionen mitnehmen<br />

können. Ein bisschen konnte ich auch meine<br />

polnischen Sprachkenntnisse verbessern, was<br />

mir viel Spaß gemacht hat. Ich weiß, dass ich<br />

allerdings noch weiter daran arbeiten muss.<br />

Auch die Stadt Zielona Góra und die schöne<br />

umliegende Oderregion mit ihren unverwechselbaren<br />

Dörfern und den wunderbaren Weinbergen,<br />

haben mir gut gefallen.<br />

Mir sind viele Menschen, die ich hier in der<br />

Stiftung und in der Stadt kennen lernen durfte,<br />

ans Herz gewachsen. Ich mag die Gastfreundschaft,<br />

die Freundlichkeit und das Entgegenkommen<br />

der hiesigen Menschen.<br />

So gehe ich einerseits mit Wehmut, anderseits<br />

freue ich mich auch darauf, dass ich jetzt<br />

Zeit habe, all das zu tun, was ich gern tue und<br />

für das ich bisher viel zu wenig Zeit hatte.<br />

Ich wünsche Ihnen/Euch in der Grundschule,<br />

dem Gimnazjum, dem Liceum, dem<br />

Prüfungszentrum des Goethe-Instituts und<br />

dem Weiterbildungszentrum für die Zukunft alles<br />

Gute, erfolgreiches Lehren oder Lernen und<br />

Gemeinsamkeit. Insbesondere wünsche ich<br />

den Schülern und Kursteilnehmern hervorragende<br />

Erfolge und dass sie sich in der Stiftung<br />

wohlfühlen und gern in den Räumen und mit<br />

den Lehrkräften und Dozenten lernen.<br />

Ich möchte mich in den nächsten Jahren,<br />

mehr meinen privaten und persönlichen Interessen<br />

und Kontakten widmen. Es geht dabei<br />

unter anderem um Unternehmungen mit meinen<br />

Kindern und Enkeln und um Reisen, Musik<br />

und auch um Themen der polnischen und Lausitzer<br />

Geschichte, die mich sehr interessieren.“<br />

Der Stiftungsrat und das Kuratorium danken<br />

Karl Fisher für seinen unermüdlichen<br />

Einsatz für die Europäische Stiftung für Bildung<br />

und Kultur sowie für die Schulen in<br />

Zielona Góra und wünschen, dass er sich all<br />

seine lang gehegten Wünsche und Träume<br />

erfüllen möge. Ende November gab es eine<br />

Verabschiedung im kleinen Kreis. Auch die<br />

Geschäftsführung der Rahn Dittrich Group<br />

dankt Karl Fisher nochmals für sein Engagement.<br />

20 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


Standort<br />

POLEN<br />

Europejska Fundacja Oświaty i Kultury<br />

List pożegnalny do rodziców,<br />

współpracowników i uczniów Europejskie Fundacji Oświaty i Kultury<br />

Szanowni rodzice,<br />

Drogie gremium nauczycielskie,<br />

Drodzy współpracownicy i pracownicy EFOiK,<br />

Drodzy uczniowie i uczennice,<br />

z upływem października <strong>2015</strong> r. kończę swoją działalność w Europejskiej Fundacji Oświaty i Kultury w<br />

Zielonej Górze – instytucji należącej do Rahn Dittrich Group – z powodu osiągniętego wieku. W latach,<br />

jakie jeszcze mi pozostały, chciałbym poświęcić się więcej swoim sprawom prywatnym i osobistym oraz<br />

kontaktom z zaprzyjaźnionymi osobami. Chodzi mi przy tym m.in. o spędzanie czasu z moimi dziećmi i<br />

wnukami, o podróże, muzykę oraz zajęcie się tematami związanymi z polską i łużycką historią, które mnie<br />

bardzo interesują.<br />

Po wielu latach przepracowanych w Hamburgu, Poczdamie, Cottbus i Neuzelle jako nauczyciel, dyrektor<br />

szkoły i współpracownik Ministerstwa Szkolnictwa Brandenburgii z wielką przyjemnością realizowałem<br />

powierzone mi zadania tutaj w Zielonej Górze z ramienia Fundacji.<br />

Te cztery lata spędzone z Państwem/Wami w Zielonej Górze w Europejskiej Fundacji Oświaty i Kultury<br />

zrzeszającej trzy szkoły, Centrum Egzaminacyjne Instytutu Goethego oraz Europejskie Centrum Kształcenia<br />

to był dobry i ciekawy okres. Poznałem wielu ciekawych ludzi, których darzę szacunkiem, zebrałem liczne<br />

nowe wrażenia i różnorodne informacje o Polsce, ludziach i tradycjach. Mogłem także nieco poprawić<br />

swoją znajomość języka polskiego, co sprawiło mi ogromną radość, chociaż wiem, że muszę jeszcze nad<br />

tym popracować. Również miasto Zielona Góra i piękny region nadodrzański z licznymi charakterystycznymi<br />

wioskami i pięknymi winnicami bardzo mi się podobały.<br />

Wiele osób, które miałem możliwość poznać tutaj w EFOiK i w mieście bardzo polubiłem. Podoba mi się<br />

gościnność, uprzejmość i zaangażowanie tutejszych ludzi, co sam miałem okazję w tym czasie doświadczyć.<br />

Tak więc z jednej strony patrzę z tęsknotą wstecz, z drugiej jednak cieszę się, że teraz będę mieć czas, aby<br />

robić to wszystko, co lubię robić i na co dotychczas miałem mało czasu.<br />

Życzę Państwu/Wam w Szkole Podstawowej, Gimnazjum, Liceum, Centrum Egzaminacyjnym Instytutu<br />

Goethego oraz Europejskim Centrum Kształcenia na dalsze lata wszystkiego dobrego, efektywnego<br />

nauczania i poczucia wspólnoty. Zwłaszcza uczniom i uczestnikom kursów życzę znakomitych wyników w<br />

nauce oraz przyjemnej atmosfery w Fundacji, jej pomieszczeniach i serdecznych kontaktów z nauczycielami.<br />

Serdecznie pozdrawiam<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 21


Standort<br />

K AIRO<br />

Prominenter Schirmherr<br />

für die Rahn Schulen Kairo<br />

Professor Dr. Bernhard Vogel übernimmt weiteres Ehrenamt<br />

Seit vielen Jahren engagieren sich die Rahn<br />

Schulen neben ihrem Bildungsauftrag in<br />

Deutschland, Polen, Ägypten und Russland<br />

auch kulturell auf den unterschiedlichsten Gebieten.<br />

Vielfältige, intensive Beziehungen sind<br />

über Jahre zu vielen Künstlern und Persönlichkeiten<br />

aus Wirtschaft und Politik entstanden,<br />

die das gemeinnützige Engagement der Rahn<br />

Schulen und der Europäischen Stiftung der<br />

Rahn Dittrich Group für Bildung und Kultur immer<br />

wieder neu unterstützen.<br />

Prof. Dr. Bernhard Vogel, Ehrenpräsident<br />

der Konrad-Adenauer-Stiftung und Ministerpräsident<br />

a. D. des Bundeslandes Rheinland-<br />

Pfalz sowie des Freistaates Thüringen, hat sich<br />

kürzlich bereit erklärt, die Schirmherrschaft für<br />

die Rahn Schulen Kairo zu übernehmen.<br />

Wir sind stolz und voller Freude, dass eine<br />

Persönlichkeit des politischen Lebens wie<br />

Prof. Dr. Vogel gewonnen werden konnte, eine<br />

freie und gemeinnützige deutsche Schule im<br />

Ausland zu unterstützen. Wir schätzen seine<br />

Zusage doppelt hoch, ist Prof. Dr. Vogel doch<br />

bereits seit 2007 Schirmherr der Freien Grundschule<br />

Altenburg und damit der Rahn Dittrich<br />

Group eng verbunden. Er brachte dort einst<br />

zum Ausdruck „ich bin da, lieber Herr Dittrich,<br />

wenn einmal Regen aufkommt, um meinen<br />

Schirm aufzuspannen“, dies hat er auch unterstützend<br />

getan und für die Rahn Schulen Kairo,<br />

sollte es dort erforderlich sein, ebenfalls angekündigt.<br />

Zur ersten offiziellen Visite in den Rahn Schulen<br />

Kairo wurde mit Ministerpräsident a. D. Prof.<br />

Dr. Bernhard Vogel vereinbart, dass er gemeinsam<br />

mit Peter Friedrich, Vizepräsident a. D.<br />

des Thüringer Landtages, in der Osterwoche<br />

2016 nach Kairo reisen wird.<br />

Das ganze Team der Rahn Schulen Kairo freut<br />

sich auf dieses Ereignis und heißt schon jetzt<br />

die hohen politischen Gäste in Kairo herzlich<br />

willkommen.<br />

22 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


Standort<br />

K AIRO<br />

Workshop<br />

in Barcelona<br />

Das International Baccalaureate Diploma<br />

(IB-DP, Internationales Abitur, Internationale<br />

Matur[a]) ist ein international anerkannter<br />

Schulabschluss, der von der in Genf ansässigen<br />

privatwirtschaftlichen International<br />

Baccalaureate (IB)-Stiftung vergeben wird. Im<br />

Rahmen der Kandidatur für das „IB-Diploma-<br />

Program“ haben Hatem Eisa, Repräsentant<br />

der Rahn Schulen Kairo, und Mostafa Salama,<br />

Ägyptischer Schulleiter, sowie Geschäftsführer<br />

Gotthard Dittrich im September in<br />

Barcelona an einem dreitätigen Workshop<br />

teilgenommen. Zur Vorbereitung des ersten<br />

offiziellen Consulting-Besuchs werden auch<br />

die Lehrkräfte der Rahn Schulen Kairo in den<br />

nächsten Wochen verschiedene IB-Workshops<br />

besuchen.<br />

Foto: v.l. Nick Lee, IB Educator und<br />

Consultant und Mostafa Salama<br />

Strategieworkshop der Rahn Dittrich Group<br />

Vom 8. bis 10. September <strong>2015</strong> fand der Strategieworkshop<br />

der leitenden Mitarbeiter der<br />

Rahn Dittrich Group aus dem In- und Ausland<br />

im Spreewald statt. Prof. Christian Scholz von<br />

der Universität Saarbrücken referierte zu<br />

„Digitalisierung, Globalisierung und Industrialisierung“<br />

und zu „Generation Z“.<br />

Den Workshop zur „Markenstrategie“ leitete<br />

Dr. Justus Bobke (bobke+marke) unterstützt<br />

von Jutta Verhoog (Hausagentur Brandung).<br />

Im Ergebnis der Arbeitsgruppentätigkeit fiel die<br />

Entscheidung zu einem neuen gemeinsamen<br />

Logo „Rahn Education“. Die grafische Umsetzung<br />

erfolgt durch die Agentur Brandung;<br />

in fortführenden Meetings werden Festlegungen<br />

zur Gestaltung des Webauftritts und<br />

der Printmedien getroffen.<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 23


Standort<br />

K AIRO<br />

Welcome to Cairo!<br />

Auch Lehrer lernen für das Leben<br />

Ich erinnere mich noch gut an die Zeit,<br />

als ich nach Deutschland kam und kein<br />

Deutsch sprechen konnte. Inzwischen<br />

bin ich schon seit neun Jahren als Englischlehrer<br />

an den Rahn Schulen in Neuzelle<br />

tätig und auch die deutsche Sprache<br />

habe ich natürlich gelernt.<br />

Alle Leute wundern sich, dass ein<br />

Russe deutschen Kindern Englisch beibringt,<br />

aber nicht nur deutschen Kindern,<br />

sondern auch ihren Mitschülern<br />

aus vielen Ländern der Welt, denn das<br />

Gymnasium in Neuzelle ist eine internationale<br />

Schule.<br />

Ich wollte immer neue Leute und<br />

neue Sprachen kennenlernen, deswegen<br />

bin ich jetzt in Ägypten – an den<br />

Rahn Schulen Kairo.<br />

Ich spreche kein Arabisch, wohne<br />

seit zwei über Monaten im Hotel und arbeite<br />

wieder als Englischlehrer – ich bin<br />

Lernender und Lehrer. Es ist immer für<br />

mich sehr interessant, im Ausland ohne<br />

Kenntnisse der Landessprache und anfänglich<br />

ohne Freunde zu sein. Schritt<br />

für Schritt lerne ich jeden Tag, das Leben<br />

hier zu meistern. Ich höre gern, wie die<br />

Leute sprechen, wie die arabische Händesprache<br />

benutzt wird und ich freue<br />

mich riesig, wenn ich zufällig ein bekanntes<br />

Wort erkenne und fühle mich<br />

bald weniger fremd.<br />

Die arabischen Kinder sind sehr lebendig,<br />

sehr nett und freundlich, wie<br />

alle anderen Leute hier in Kairo. Sie können<br />

stundenlang über viele Sachen diskutieren<br />

und am Ende kommen sie<br />

manchmal zu keinem Ergebnis, aber die<br />

Diskussion ist ihnen sehr wichtig.<br />

In Deutschland ist es anders, in der<br />

Freizeit beginnt man oftmals gleich zu<br />

chatten, manchmal sieht man die Leute,<br />

die einem nahe sind, gar nicht. Hier in<br />

Kairo ist es anders: Diskussionen sind<br />

wichtig und viel mehr wert. Die Leute<br />

mögen und genießen es, wenn sie zusammen<br />

sind. Sie feiern gern, besonders<br />

am Wochenende, und wegen ihrer<br />

Religion ohne Alkohol.<br />

Fast drei Monate sind nun schon vorüber<br />

und ich freue mich, dass ich noch<br />

mehr Zeit in Kairo verbringen, Englisch<br />

unterrichten und selbst auch etwas<br />

Arabisch lernen kann: Ein Russe aus<br />

Deutschland unterrichtet Englisch in<br />

Kairo und lernt Arabisch – das ist Internationalität<br />

an den Rahn Schulen …<br />

und ich kann sie vermitteln.<br />

Vladimir Grigoriev<br />

Englischlehrer<br />

24 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


Standort<br />

LEIPZIG<br />

Klassenfahrt – beste Gelegenheit für Teambildung<br />

Direkt am 2. Schultag nach den Sommerferien<br />

fuhren wir gemeinsam mit den neuen fünften<br />

Klassen und unserer Parallelklasse mit dem<br />

Bus nach Bad Sulza.<br />

Nach der Ankunft bezogen wir unsere Zimmer<br />

in der Jugendherberge und stärkten uns<br />

beim Mittagessen. Dann waren wir das erste<br />

Mal bei den „Schattenspringern“. Die „Schattenspringer“<br />

bieten erlebnispädagogische Programme<br />

an, die den Klassenverband stärken<br />

und den Teamgeist wecken. Es ging auch<br />

gleich mit den ersten Übungen los, welche wir<br />

gemeinsam als Klasse lösen mussten, beispielsweise<br />

zu zweit unter einem schwingenden<br />

Seil durchlaufen. Wenn man es zu<br />

zweit geschafft hat, dann durfte man auf der<br />

anderen Seite stehen bleiben. Der Rest der<br />

Klasse machte das Gleiche und sobald ein<br />

Paar nicht geschafft hat, mussten alle Paare<br />

von vorn beginnen.<br />

Auch den zweiten Tag verbrachten wir mit<br />

den „Schattenspringern“. Wir haben damit begonnen,<br />

eine Murmelbahn aus Bambus zu<br />

bauen, welche bergauf führte. Fiel die Murmel<br />

herunter, musste von vorn begonnen werden.<br />

Uns wurden keine Tipps gegeben, wir mussten<br />

ganz alleine eine Lösung als Team finden. Das<br />

Schattenspringen hat den ganzen Tag über<br />

sehr viel Spaß gemacht und es hat unserer<br />

Klasse geholfen, ein viel besserer Klassenverband<br />

zu werden. Dieser wundervolle Tag wurde<br />

mit einem Grill abend beendet.<br />

Der dritte Tag war schon der Abreisetag.<br />

Nach dem Frühstück haben wir eine Stadt-<br />

Rallye in einem Park in Bad Sulza gemacht.<br />

Dort sollten wir Einheimischen Fragen zu Bad<br />

Sulza stellen, die Ant worten haben dann ein<br />

Lösungswort ergeben. Auch hier haben wir in<br />

kleinen Teams gearbeitet.<br />

Nach dem Mittagessen in der Jugendherberge<br />

standen schon die Busse bereit, die uns wieder<br />

nach Leipzig brachten.<br />

Ich fand es toll, dass das Schuljahr direkt<br />

mit einer Klassenfahrt begonnen hat, in der wir<br />

unseren Klassenverband für das restliche<br />

Schuljahr gestärkt haben.<br />

Charlotte Looß<br />

Schülerin Freie Oberschule Leipzig<br />

25


Standort<br />

ZIELONA GÓ RA<br />

Investiere in dich selbst<br />

Das Europäische Weiterbildungszentrum in Zielona Góra stellt sich vor<br />

Seit November 2014 ist im Rahmen der<br />

Europäischen Stiftung für Bildung und<br />

Kultur in Zielona Góra das Europäische<br />

Weiterbildungszentrum tätig. Dessen<br />

Ziel ist nicht nur Bildungsleistungen auf<br />

hohem Niveau anzubieten, sondern auch<br />

in mehreren Sprachen und zu verschiedenen<br />

Themen Beziehungen zu entfalten<br />

sowie auch Dialog zu führen.<br />

Das Spektrum der Aktivitäten ist<br />

umfangreich. Das Weiterbildungszentrum<br />

organisiert Sprachkurse in allen<br />

Sprachstufen. Es führt Sprachkurse in<br />

Deutsch, Englisch und Spanisch durch.<br />

Die Kurse werden nach den Bedürfnissen<br />

der Interessenten gestaltet. Eine vom<br />

Weiterbildungszentrum durchgeführte<br />

Marktuntersuchung hat gezeigt, dass<br />

Ausländer am Lernen der polnischen<br />

Sprache interessiert sind. Deshalb gibt es<br />

das Angebot, Polnisch im Rahmen eines<br />

attraktiven Workshops zu lernen.<br />

Die Lehrveranstaltungen finden an<br />

Werktagen nachmittags und abends statt.<br />

Weil das Interesse – auch von Personen<br />

aus dem weiteren Umkreis – steigt, werden<br />

überdies auch samstags Sprachkurse<br />

veranstaltet. Das Angebot richtet sich an<br />

Personen in jedem Alter, die Fremdsprachen<br />

lernen beziehungsweise ihre Sprachkenntnisse<br />

vertiefen möchten.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Prüfungszentrum<br />

des Goethe-Instituts werden<br />

jedes Jahr zwei Prüfungszeiträume<br />

angeboten: im Sommer und im Winter in<br />

allen Sprachstufen. Auf Wunsch der Interessenten<br />

finden die Prüfungen aber<br />

auch an individuellen Terminen statt.<br />

Die Sommerzeit ist im Europäischen<br />

Weiterbildungszentrum eine aktive<br />

Periode. Die Kursteilnehmer verbringen<br />

die Sommerferien mit Konversationen<br />

in Deutsch sowie im Computerkurs<br />

50+ für Anfänger.<br />

Die Anzahl von Kurs- und Prüfungsteilnehmern<br />

ist <strong>2015</strong> im Vergleich zum<br />

Vorjahr beachtlich gestiegen. Erweiterte<br />

Anforderungen für Ausländer auf<br />

dem deutschen Arbeitsmarkt und die<br />

Notwendigkeit, dass ausländische Studenten<br />

für die Zulassung an einer deutschen<br />

Hochschule ein Zertifikat der<br />

deutschen Sprache vorweisen müssen,<br />

lassen die Zahl der Personen, die sich<br />

im Europäischen Weiterbildungszentrum<br />

zu Prüfungen anmelden, in die Höhe<br />

schnellen. Außerdem legt das Bildungsinstitut<br />

großen Wert auf PR-Aktivitäten.<br />

Laufend wird die Internetseite www.<br />

goethezentrum.pl aktualisiert. Darüber<br />

hinaus finden sich die <strong>aktuell</strong>en Angebote<br />

in der regionalen Presse. Auch<br />

auf Messen präsentiert sich das Weiterbildungszentrum,<br />

ebenso bei kulturellen<br />

Veranstaltungen und Sportevents und<br />

im sozialen Netzwerk Facebook.<br />

In diesem Schuljahr erweitert das Bildungsinstitut<br />

seinen Aufgabenbereich<br />

um verschiedene kulturelle Maßnahmen.<br />

Mit Ausstellungen und Präsentationen<br />

soll die deutsche Kultur der breiten Masse<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

Alle, die das Europäische Weiterbildungszentrum<br />

näher kennenlernen<br />

möchten oder auch die, die es bereits<br />

kennen und für sich ein günstiges<br />

Angebot suchen, sind herzlich nach<br />

Zielona Góra in die Sienkiewicza-<br />

Straße 36 eingeladen.<br />

Aneta Bałuszek<br />

Kierownik<br />

Europejskiego Centrum Kształcenia<br />

26 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


Standort<br />

ZIELONA GÓ RA<br />

Z nami inwestujesz w siebie<br />

Działalność Europejskiego Centrum Kształcenia w Zielonej Górze<br />

Od listopada 2014 roku w ramach Europejskiej<br />

Fundacji Os´wiaty i Kultury (Fundacja)<br />

w Zielonej Górze działa Europejskie<br />

Centrum Kształcenia. Naszym celem<br />

jest nie tylko świadczenie usług edukacyjnych<br />

na wysokim poziomie, ale równiez<br />

budowanie relacji i dialogu w wielu językach<br />

i o różnej tematyce.<br />

Nasza działalność jest bogata. Zajmujemy<br />

się organizowaniem kursów językowych<br />

na wszystkich poziomach. Prowadzimy<br />

zajęcia z języka: niemieckiego,<br />

angielskiego i hiszpańskiego. Realizujemy<br />

kursy zgodne z potrzebami zainteresowanych.<br />

Przeprowadzone przez nas badanie<br />

rynku wykazało, że istnieje potrzeba nauki<br />

języka polskiego dla obcokrajowców. W<br />

związku z tym oferujemy cudzoziemcom<br />

możliwość nauki naszego języka w atrakcyjnej<br />

formie zajęć warsztatowych. Prowadzimy<br />

także kursy przygotowujące do<br />

egzaminu maturalnego w części ustnej i<br />

pisemnej.<br />

Zajęcia odbywają się w dni robocze w<br />

godzinach popołudniowych i wieczornych.<br />

Ze względu<br />

na rosnące zapotrzebowanie oraz zainteresowanie<br />

naszą placówką wśród osób<br />

spoza Zielonej Góry postanowiliśmy zorganizować<br />

zajęcia dla osób „dojezdnych”<br />

również w soboty. Swoją ofertę kierujemy<br />

do osób, w każdym wieku, które pragną<br />

poznać oraz pogłębić swoją wiedzę i znajomość<br />

języków obcych.<br />

W ramach Fundacji prowadzimy również<br />

Centrum Egzaminacyjne Goethe-Institut<br />

(Centrum). Corocznie organizujemy<br />

dwie sesje egzaminacyjne z języka niemieckiego:<br />

letnią i zimową na wszystkich<br />

poziomach. Na życzenie chętnie przeprowadzamy<br />

egzaminy w indywidualnie dopasowanych<br />

terminach.<br />

Okres wakacyjny w Europejskim Centrum<br />

Kształcenia to pora, podczas której<br />

również aktywnie działamy. Nasze wakacje<br />

z nauką to konwersacje w języku niemieckim,<br />

a także kurs komputerowy 50+<br />

dla początkujących.<br />

Podsumowując rok 2014 z <strong>2015</strong> i porównując<br />

udział osób uczestniczących w<br />

kursach i egzaminach Goethe-Institut w<br />

Zielonej Górze podkreślić należy zauważalny<br />

wzrost liczby kursantów i osób<br />

przystępujących do egzaminów. Rozszerzone<br />

wymogi rynku pracy w Niemczech<br />

dla obcokrajowców oraz konieczność posiadania<br />

odpowiedniego certyfikatu z języka<br />

niemieckiego wśród zagranicznych<br />

kandydatów na studia w Niemczech mają<br />

duży wpływ na rosnącą liczbę osób przystępujących<br />

na egzaminy w naszej placówce.<br />

Duży naciski kładziemy na działania<br />

Public Relations. Na bieżąco aktualizujemy<br />

nasza stronę internetową, do odwiedzenia<br />

której serdecznie zapraszamy –<br />

www.goethezentrum.pl. Ponadto chętnie<br />

zamieszczamy aktualne oferty w regionalnej<br />

prasie i zajmujemy się dystrybucją<br />

materiałów informacyjno-promocyjnych.<br />

Bierzemy również udział w targach -<br />

szczególnie edukacyjnych -<br />

w regionie, w spotkaniach kulturalnych<br />

i sportowych dla różnych grup wiekowych.<br />

Jesteśmy aktywni na portalu społecznościowy<br />

facebook.<br />

Od nowego roku szkolnego <strong>2015</strong>/2016<br />

planujemy nasze zadania poszerzyć o różne<br />

przedsięwzięcia dotyczące kultury. Będzie<br />

to czas na wystawy, prezentacje i pokazy<br />

mające na celu bliższe poznanie<br />

kultury Niemiec.<br />

Wszystkich tych, którzy już znają naszą<br />

placówkę, jak i tych, którzy pragną nas<br />

bliżej poznać i szukają dla siebie dogodnej<br />

oferty, serdecznie zapraszamy do odwiedzenia<br />

naszej siedziby w Zielonej Górze<br />

przy ul. Sienkiewicza 36.<br />

Schüler vom Sprachcamp Neuzelle,<br />

die zu Prüfungen ins Goethe-Institut<br />

nach Zielona Góra gekommen sind.<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 27


KULTUR<br />

Neuer experimenteller Klangraum<br />

im Schumann-Haus Leipzig<br />

Feierliche Einweihung am 11. September <strong>2015</strong><br />

Im Rahmen der Schumann-Festwoche <strong>2015</strong><br />

und der Feierlichkeiten zum 175. Hochzeitstag<br />

von Robert und Clara Schumann wurde<br />

am 11. September der neue experimentelle<br />

Klangraum feierlich eröffnet.<br />

Prominente Vertreter aus Politik und Kultur<br />

der Stadt Leipzig, wie der Polnische Honorarkonsul<br />

Markus Kopp, der Direktor des Bacharchivs<br />

Prof. Dr. Peter Wollny und der Direktor<br />

des Mendelssohn-Hauses Jürgen Ernst, waren<br />

der Einladung des Schumann-Vereins<br />

Leipzig gefolgt. Gregor Nowak, Geschäftsführer<br />

des Schumann-Vereins, betrachtete<br />

dies als große Wertschätzung und ist sicher,<br />

dass der neue Klangraum zukünftig eine<br />

große Bedeutung für die Kultur- und Musikszene<br />

der Stadt Leipzig haben wird.<br />

Der Leipziger Klangkünstler Erwin Stache<br />

hatte die Idee für die Klanginstallationen des<br />

Raumes. Die verschiedenen Gegenstände,<br />

die an der Decke hängen, stammen entweder<br />

aus der Zeit von Robert und Clara Schumann<br />

oder weisen auf technische Erfindungen hin.<br />

Mit jedem Objekt lassen sich Geräusche,<br />

Leipzig Fernsehen und Info-TV-Leipzig<br />

widmeten dem Ereignis filmische Beiträge:<br />

www.info-tv-leipzig.de/news/info-tv-news/allgemein/<br />

experimentelles-im-schumann-haus/<br />

www.leipzig-fernsehen.de/Aktuell/Leipzig/Artikel/1396062/<br />

Einweihung-im-Schumann-Haus/?source=canonical<br />

Weitere Informationen: www.schumann-verein.de<br />

Töne oder ganze Musikstücke erzeugen –<br />

man muss sich nur einfach darunter stellen.<br />

Den Klangraum vervollständigen ein Blüthner-<br />

Flügel, gesponsert von der Blüthner Pianofortefabrik,<br />

und ein großes „Wimmelbild“.<br />

Am 12. September <strong>2015</strong>, dem Hochzeitstag<br />

des Künstlerpaares, öffnete der neue<br />

Klangraum für alle Gäste des Bildungsfestes<br />

der Rahn Schulen (siehe auch Seite 7), das<br />

am gleichen Tag stattfand, seine Pforten. Robert<br />

und Clara Schumann fuhren zu diesem<br />

Anlass „persönlich“ in der Kutsche vor. Unter<br />

Beifall schritten sie durch ein Spalier der Gäste<br />

in den Hof und schnitten ihre Hochzeitstorte<br />

an.<br />

Der neue Klangraum wird zukünftig den<br />

Leipzigern und ihren Gästen während der Öffnungszeiten<br />

des Museums zugänglich sein.<br />

Auch die Schüler der Freien Grundschule<br />

Clara Schumann werden ihn nutzen. Der<br />

Raum, in dem die Kinder auf ganz neue Weise<br />

mit Klängen experimentieren können, wird<br />

wichtiger Bestandteil der musikalischen Ausbildung<br />

sein.<br />

Gotthard Dittrich, Geschäftsführer der<br />

Rahn Dittrich Group, der an beiden Veranstaltungen<br />

teilnahm, zeigte sich begeistert von<br />

den neuen Möglichkeiten, die den Schülern<br />

im Klangraum eröffnet werden.<br />

Brigitte Wagner<br />

Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />

28 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


KULTUR<br />

Klassenprojekt zur Flüchtlingshilfe<br />

in Leipzig<br />

Die Klasse 7a der Rahn Oberschule<br />

Leipzig hat Kleidung für Flüchtlinge gesammelt<br />

und dann zur Flüchtlingshilfe<br />

gebracht.<br />

Die Schüler wollten den Flüchtlingen<br />

neue und unbenutzte Kleidung spenden<br />

und sie mit dieser Geste in<br />

Deutschland willkommen heißen. Jeder<br />

Flüchtling hat es verdient, genauso behandelt<br />

zu werden wie jeder andere<br />

Mensch und er sollte auch studieren<br />

und arbeiten dürfen wie jeder andere.<br />

Refugees Welcome!<br />

Leoluca Schwarz, Rami Jafar,<br />

Nathaniel Prange<br />

Klasse 7a, Freie Oberschule Leipzig<br />

Deutsch-Kurs für Flüchtlinge startet<br />

Wirtschaftsakademie Gröningen organisierte Deutschkurs<br />

In Kroppenstedt leben seit dem 26. Oktober<br />

vier Flüchtlingsfamilien aus Syrien<br />

und Afghanistan. Bürgermeister Joachim<br />

Willamowski ist beim Thema Flüchtlinge<br />

erfreut darüber, dass die am 26.<br />

Oktober in Kroppenstedt eingetroffenen<br />

vier Flüchtlingsfamilien aus Syrien und<br />

Afghanistan von den Bürgern der Stadt<br />

sehr gut aufgenommen worden sind.<br />

Mitarbeiter und Ehrenamtliche der evangelischen<br />

Kirchengemeinde sowie des<br />

DRK kümmern sich um die 24 Kinder,<br />

Jugendlichen und Erwachsenen. Viele<br />

Gröninger stehen den neuen Mitbürgern<br />

zur Seite, und der Bürgermeis ter richtete<br />

einen Dank an die Nachbarn, also an<br />

jene, die auch in dem Wohnblock leben,<br />

in dem vier Flüchtlings familien ihr neues<br />

Zuhause gefunden haben. Der Bürgermeister<br />

ist zudem sehr erfreut darüber,<br />

dass es in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde<br />

und mit der Wirtschaftsakademie<br />

Dr. P. Rahn & Partner Gröningen<br />

schnell geklappt hat, einen mehrmonatigen<br />

Deutschkursus, der bereits am<br />

23. November be gonnen hat, zu organisieren.<br />

Der Kurs findet im Schulungsraum<br />

des ehemaligen Feuerwehrhauses<br />

statt, wo täglich fünf Stunden Deutsch-<br />

unterricht erteilt werden.<br />

Wir wollen helfen – wir müssen das schaffen!<br />

„Aktion Flüchtlingshilfe“ der Rahn Dittrich Group angelaufen<br />

Der Geschäftsführung war es besonders<br />

wichtig, die vielen Aktivitäten von Schülern<br />

und Mitarbeitern an allen Standorten<br />

zu bündeln, und von ersten Erfolgen<br />

kann nun berichtet werden.<br />

Es gab viele Veranstaltungen, Diskussio<br />

nen, Recherchen und Argumentationen.<br />

Annett Köhnlein, die die Koordination<br />

der Flüchtlingshilfe der<br />

Unternehmensgruppe in den Händen hält,<br />

fragte sich: „Was ist uns eigentlich gelungen<br />

und was hält uns wirklich von<br />

unseren Taten ab? Angst vor dem Neuen?<br />

Da kann ich jeden beruhigen. Angst<br />

ist menschlich und das größte Hemmnis,<br />

für die Umsetzung neuer Ideen. Auf<br />

die Nase zu fallen gehört auch dazu, genauso<br />

wie sich aufzurichten und weiter<br />

zu gehen.“<br />

Was haben wir bisher erreicht?<br />

• Neuzelle: eine Wohnung für Flüchtlinge<br />

steht bereit; 3 syrische Flüchtlingskinder,<br />

die an den Schulen in Guben zuvor nicht<br />

angenommen wurden, besuchen die<br />

Schule; Neuzeller Schülerinnen und<br />

Schüler organisierten Spendensammlungen<br />

für die Kleiderkammer in Eisenhüttenstadt,<br />

Deutschkurse in die sich<br />

Lehrer und Schüler einbringen wollen,<br />

werden organisiert<br />

• Ehemalige Teilnehmer aus der Wirtschaftsakademie<br />

Halle unterstützen<br />

sprachlich den Integrationskurs<br />

• In der Kindertagesstätte und Grundschule<br />

Fürstenwalde wurden drei Kinder<br />

einer aus einer syrischen Flüchtlingsfamilie<br />

aufgenommen; Schulgelder, Bücher<br />

usw. werden durch die die Europäische<br />

Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />

übernommen.<br />

• In den Wirtschaftsakademien haben im<br />

November Integrationskurse begonnen<br />

• Mitarbeiter des Geiseltaler Seniorenclub<br />

e. V., Mieter in unserem Objekt Braunsbedra,<br />

kümmern sich ehrenamtlich um<br />

Flüchtlinge und stellen Kleidung, Möbel<br />

und Alltagsgegenstände zur Verfügung,<br />

• In Leipzig ist die Eröffnung einer DAZ-<br />

Klasse (Deutsch als Zweisprache) geplant<br />

• Die Leipziger Rahn-Schüler und Kita-Kinder<br />

starteten eine Sammelaktion zum Nikolaustag<br />

für Flüchtlingskinder in Leipzig<br />

Diese Aufzählung umfasst bei weitem<br />

nicht alle Aktivitäten, und steht daher<br />

nur für Beispiele des hohen Engagements<br />

unserer Mitarbeiter und Schüler<br />

für die Menschen, die zu uns kommen<br />

und unserer Hilfe bedürfen.<br />

Unsere Vision ist: Wir reden nicht vom<br />

Helfen, wir machen es!<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 29


PErSonEn<br />

Ehemalige Rahn SchülerInnen stellen<br />

sich vor<br />

Der persönliche Sechser im Lotto<br />

Die Märkische Oderzeitung berichtete im September über<br />

Franziska Straße, eine neue Auszubildende, die ihre schulische<br />

Ausbildung an der Freien Oberschule Neuzelle erfolgreich<br />

absolvierte und ihren Trauberuf gefunden hat. Franziska freute<br />

sich, als Monika Liers, Bibliothekarin des Campus Neuzelle,<br />

ihr mitteilte, dass „r-<strong>aktuell</strong>“ diesen Artikel auszugsweise<br />

abdrucken wird, und somit ihre kleine Erfolgsgeschichte auch<br />

unsere Leserschaft erreicht:<br />

„Das Amt Neuzelle hat eine neue Auszubildende.<br />

Seit 1. September verstärkt eine<br />

Ratzdorferin als angehende Verwaltungsfachangestellte<br />

die Behörde. In den nächsten drei<br />

Jahren wird sie hier alle Fachbereiche durchlaufen,<br />

um alle Aufgaben in der Praxis kennenzulernen.<br />

Lehrstelle im Traumberuf: Franziska<br />

Straße hat sich sofort beworben, als sie gesehen<br />

hat, dass im Amt Neuzelle eine Auszubildende<br />

zur Verwaltungsfachangestellten<br />

gesucht wird. Sie setzte sich gegen ungefähr<br />

20 andere Bewerber durch.<br />

Die Lehrstelle in der Amtsverwaltung Neuzelle<br />

kommt für sie einem Sechser im Lotto<br />

gleich, erzählt Franziska Straße. Denn auf der<br />

Liste ihrer Wunschberufe standen Bürokauffrau<br />

und Verwaltungsfachangestellte ganz oben –<br />

spätestens seit einem Praktikum im Krankenhaus.<br />

Als ihr nämlich schwindelig wurde, als<br />

sie Blut sah, wurde ihr Arbeitsbereich kurzerhand<br />

geändert… Dann hat sie die Ausschreibung<br />

im Amtsblatt Neuzelle entdeckt, in der<br />

eben eine neue Verwaltungsfachangestellte<br />

bzw. ein Verwaltungsfachangestellter gesucht<br />

wurde, und hat sich beworben. Und es hat geklappt.<br />

Von den insgesamt rund 20 Bewerbern<br />

sind sechs in die engere Auswahl gekommen,<br />

Franziska Straße war dabei. ‚In der Gesprächsrunde<br />

hat sie sich dann durchsetzen<br />

können‘ erzählt Melitta Richter, die das Büro<br />

des Amtsdirektors leitet und als Ausbilderin für<br />

die junge Mitarbeiterin zuständig ist.<br />

Mit ihrer freundlichen, aufgeschlossenen<br />

Art und vor allem ihrem Wissen über die Struktur<br />

des Amtes und seiner Gemeinden konnte<br />

sie überzeugen. Dass sie für ihren Traumberuf<br />

in ihrer Heimat bleiben kann, freut die<br />

Ratzdorferin besonders. ‚Ich fühle mich sehr<br />

wohl hier‘, sagt sie. Weggehen war für sie nie<br />

ein Thema – und auch für viele ihrer Freunde<br />

nicht. So kann sie während der Ausbildung bei<br />

ihren Eltern wohnen bleiben und muss auch ihr<br />

größtes Hobby nicht aufgeben. Denn schon<br />

seit einigen Jahren kegelt sie in der Jugend<br />

des SV Wellmitz. Immerhin hat sie es auch<br />

schon zu den Kreismeisterschaften geschafft.<br />

Der 1. September war dann ihr erster Arbeitstag<br />

in Neuzelle. Momentan ist sie im<br />

Haupt- und Ordnungsamt eingesetzt, dann<br />

wechselt sie turnusmäßig auch in die Kämmerei<br />

und das Bauamt. Praxisnähe wird in der<br />

Amtsverwaltung groß geschrieben. Deshalb<br />

bekam Franziska Straße vom ersten Tag an<br />

eigene Aufgaben. Sie hat den Posteingang<br />

sortiert, Telefondienst gemacht und vor allem<br />

an der Rezeption gesessen und die Bürger<br />

betreut. ‚Das machen wir eigentlich immer so,<br />

damit die neuen Auszubildenden gleich mitbekommen,<br />

wie der Tagesablauf so ist‘, erklärt<br />

Melitta Richter. …<br />

Um ihre Zukunft nach den drei Jahren Ausbildung<br />

muss sie sich auch keine Sorgen<br />

machen. ‚Wir werden auf jeden Fall Arbeit für<br />

Frau Straße haben‘, versichert Melitta Richter<br />

im Hinblick auf die Altersstruktur der Amtsverwaltung.“<br />

Wir wünschen Franziska viel Erfolg für ihr<br />

Ausbildung und freuen uns, dass die Ausbildung<br />

an den Rahn Schulen ihr den Weg für<br />

ihren Traumberuf geebnet hat. (B.W.)<br />

30 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


KULTUR<br />

Ein Hätschelkind der RDG-Stiftung<br />

mausert sich weiter<br />

Glanzvolle Konzerte der Reihe „Musik und Architektur“<br />

Die Europäische Stiftung der Rahn Dittrich<br />

Group für Bildung und Kultur hatte<br />

ihre guten Gründe, dem von der Kulturstiftung<br />

Leipzig unter Federführung ihres<br />

Präsidenten Prof. Rolf-Dieter Arens und<br />

ihres Geschäftsführers Dr. Wolfgang<br />

Hocquél konzipierten Projekt „Musik<br />

und Architektur“ für fünf Jahre eine ansehnliche<br />

Förderung zuzusagen. Die mit<br />

einem Vortrag kombinierten Konzerte<br />

bestechen durch drei miteinander korrespondierende<br />

Grundideen: Junge, mit der<br />

Region Mitteldeutschland verbundene<br />

Musiker, die durch besondere Leistungen<br />

auf sich aufmerksam gemacht haben,<br />

sollen ein Podium erhalten, das<br />

ihrer weiteren Karriere dienlich ist. Das<br />

Konzert soll in den Räumlichkeiten eines<br />

architektonisch bemerkenswerten Gebäudes<br />

stattfinden und zwischen der<br />

Musik und dem architektonischem Ambiente<br />

sollen sich möglichst erlebbare<br />

Schwingungen entfalten.<br />

Das war bereits beim dritten Konzert<br />

der Reihe, das am 7. Mai <strong>2015</strong> im Wolkenlabor<br />

des Leibniz Instituts für Troposphärenforschung<br />

stattfand und von<br />

den schon vielfach ausgezeichneten<br />

Leipziger Jazzmusikern David Timm und<br />

Reiko Brockelt bestritten wurde, weitgehend<br />

gegeben. Die futuristisch anmutende<br />

Architektur und die darin obwaltende<br />

Atmosphäre experimenteller<br />

Forschung passten wunderbar zu den<br />

immer wieder überraschenden Klangexperimenten<br />

der beiden Musiker.<br />

Beim vierten Konzert am 11. Oktober<br />

<strong>2015</strong> war der Dreiklang aber ganz einfach<br />

perfekt. Als besonderer Ort fungierte<br />

der erst kürzlich fertiggestellte<br />

lichtdurchflutete Probensaal des traditionsreichen<br />

Thomasalumnats. Von der<br />

Stirnfront blickte eine Reihe berühmter<br />

Thomaskantoren mit hehrer Miene ins<br />

Publikum, übergroß in der Mitte deren<br />

berühmtester – Johann Sebastian Bach.<br />

Der Geschäftsführer des Thomaschores<br />

Dr. Stefan Altner, früher selbst Thomaner<br />

unter Erhard Mauersberger und Hans-<br />

Joachim Roitzsch, vermittelte authentisch<br />

aufschlussreiche Einblicke in das<br />

Leben der Thomaner früher und jetzt<br />

und äußerte sich in diesem Zusammenhang<br />

auch zu den besonderen akustischen<br />

und architektonischen Qualitäten<br />

des neuen Probensaals. Fünf Thomaner,<br />

vereint als Ensemble Lumoavis, eröffneten<br />

das Konzert mit einem makellos<br />

reinen A-capella-Gesang, der alle zum<br />

Hinschmelzen brachte und dann versetzte<br />

die junge Pianistin Schaghajegh<br />

Nosrati, Preisträgerin des Internationalen<br />

Bach-Wettbewerbs in Leipzig 2014, die<br />

Zuhörer geradezu in Verzückung. Sie<br />

begann – wie konnte es hier auch anders<br />

sein – mit Bach, und zwar mit einer Auswahl<br />

von Stücken aus der „Kunst der<br />

Fuge“. Und als sie das Konzert mit den<br />

sieben Fantasien von Brahms op. 116 beschlossen<br />

hatte, gebärdete sich das Publikum<br />

geradezu wie aus dem Häuschen.<br />

Wenn man an dieser Veranstaltungsreihe<br />

etwas bemängeln will, dann kann<br />

es eigentlich nur die Tatsache sein, dass<br />

sie leider und sehr zu Unrecht noch nicht<br />

die ihr gebührende Aufmerksamkeit in<br />

den Medien gefunden hat. Es wird<br />

höchste Zeit, dass ihr wenigstens die<br />

LVZ einmal einen würdigenden Artikel<br />

widmet. Die Interpreten würde es freuen,<br />

die Veranstalter gleichermaßen, denn<br />

dadurch wird der Zulauf mit Sicherheit<br />

noch größer, und nicht zuletzt würde<br />

es natürlich auch die RDG-Stiftung als<br />

Hauptsponsor freuen, denn wer Gutes<br />

tut, nimmt wohlgefällig auf, wenn darüber<br />

öffentlich geredet wird.<br />

Bernd Landmann<br />

Kulturbeauftragter der RDG<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 31


PErSonEn<br />

Angekommen in Deutschland<br />

r.: Eliazar Espinosa Jiménez<br />

In einer neuen Rubrik unserer Unternehmenszeitschrift<br />

wollen wir in regelmäßigen<br />

Abständen über unsere ausländischen<br />

Mitarbeiter berichten, die in<br />

unseren Einrichtungen tätig sind und das<br />

Zusammenleben und -arbeiten ungemein<br />

bereichern. Ihre Beweggründe, nach<br />

Deutschland zu kommen, interessieren<br />

uns genauso, wie ihre Erfahrungen und<br />

Erlebnisse. In dieser Ausgabe berichtet uns<br />

Eliazar Espinosa Jiménez, Spanischlehrer<br />

im Gymnasium im Stift Neuzelle.<br />

Ich wurde in einem kleinen Dorf im Zentrum<br />

der Insel Kuba im Jahre 1970 geboren.<br />

Mein voller Name ist Eliazar<br />

Espinosa Jiménez. Alle Spanier und<br />

Lateinamerikaner haben zwei Nachnamen,<br />

der erste ist der Name des Vaters<br />

und der zweite ist der Name der Mutter.<br />

Wir verwenden normalerweise nur einen<br />

Nachnamen und nur in offiziellen Situationen<br />

beide.<br />

Ich studierte an der kubanischen Universität,<br />

um Lehrer der englischen Sprache<br />

zu werden. Eigentlich wollte ich immer<br />

in erster Linie Spanischlehrer sein.<br />

Ich konnte meinen Traum, Spanischlehrer<br />

für Muttersprachler zu sein, nicht erfüllen.<br />

So unterrichte ich also bis heute<br />

Spanisch als Fremdsprache. Anfang<br />

2006 am Gymnasium war das eine Herausforderung<br />

für mich, weil ich nicht so<br />

gut Deutsch sprechen konnte, um meinen<br />

Schülern die spanische Sprache<br />

ausreichend erklären zu können. Meine<br />

ersten Schüler am Gymnasium werde<br />

ich nie vergessen. Die erste Klausur, die<br />

erste Klassenfahrt, meine ersten Aussprachefehler<br />

in der Öffentlichkeit, all<br />

dies habe ich in Neuzelle erlebt. Heute<br />

beherrsche ich die deutsche Sprache<br />

besser, habe viel über Deutschland gelernt<br />

und bin vertraut mit dem Wortschatz,<br />

der in der Schule verwendet<br />

wird. Das verdanke ich zum großen Teil<br />

den Schülern und auch meinen Kolle-<br />

gen. Sie haben mir auch geholfen, meine<br />

Erfahrungen und mein kubanisches<br />

Temperament mit der Denk- und Arbeitsweise<br />

der Lehrer hier zu verbinden.<br />

Im Mai 2003 bin ich nach Deutschland<br />

gekommen, um dieses Land, kennenzulernen.<br />

Danach habe ich beschlossen,<br />

in Deutschland zu bleiben<br />

und hier zu leben. Als ich hier ankam,<br />

kannte ich nur drei deutsche Wörter:<br />

„bitte“, „ja“ und „nein“. Dann habe ich<br />

einen 600-Stunden-Deutschkurs, inklusive<br />

Integrationskurs absolviert. Meine<br />

erste Arbeit in Deutschland war die<br />

Erteilung von Spanisch-Kursen in der<br />

Volkshochschule in Forst.<br />

Seitdem mag ich an meiner Arbeit,<br />

meine Muttersprache mit verschiedenen<br />

Akzenten zu hören. Die Interkulturalität<br />

ist etwas, was mich wirklich fasziniert.<br />

Es erscheint mir ein bisschen wie der<br />

Turmbau zu Babel in einer Kleinstadt in<br />

Brandenburg. Ich mag, dass Jungen<br />

und Mädchen Spanisch lernen wollen<br />

und Eltern sie dabei unterstützen. Am<br />

Tag der offenen Tür wurde mir klar, dass<br />

der Spanisch-Unterricht eine Attraktion<br />

für die Schule ist, wie überhaupt das<br />

umfangreiche Fremdsprachenangebot.<br />

Auch die Interaktion mit den Kollegen ist<br />

interessant. Wir lernen alle voneinander.<br />

Im Lehrerzimmer kann man mehrere<br />

Sprachen gleichzeitig hören und viele<br />

Kollegen interessieren sich, ein paar<br />

Worte spontan zu lernen, oder informieren<br />

sich gerne über kulturelle Besonderheiten<br />

verschiedener Länder. Wir<br />

Spanischlehrer benutzen die spanische<br />

Sprache nicht nur im Unterricht, sondern<br />

auch in unserer täglichen Konversation.<br />

Wir freuen uns sehr, wenn wir in<br />

unseren Gesprächen zu gemeinsamen<br />

Entscheidungen kommen und wir sind<br />

immer bereit, uns gegenseitig zu unterstützen.<br />

Auch das kollegiale Verhältnis<br />

zu den Lehrern der anderen Fächer<br />

schätze ich sehr.<br />

Vielleicht habe ich tatsächlich ein<br />

kosmopolitisches Leben. In meinem privaten<br />

Leben muss ich manchmal kubanisch,<br />

manchmal lateinamerikanisch, die<br />

meiste Zeit deutsch und ein wenig mexikanisch<br />

sprechen. Das macht mir keine<br />

Probleme, denn durch meine Tätigkeit in<br />

Deutschland habe ich gelernt, gut mit<br />

anderen auszukommen und etwas von<br />

jeder Gruppe von Menschen zu lernen.<br />

Also, wenn ich darüber nachdenke, wäre<br />

ich nicht zu hundert Prozent Kubaner.<br />

Eher ein Bürger dieser Welt, der weiß,<br />

Ähnlichkeiten und Unterschiede bei seinem<br />

Verhalten zu akzeptieren. Dadurch<br />

habe ich von anderen vieles gelernt für<br />

mein Privatleben wie auch für meine<br />

soziale und berufliche Tätigkeit.<br />

Außer in Deutschland halte ich mich<br />

gerne in den Ferien in Kuba und Mexiko<br />

auf. Besonders interessiert mich in den<br />

letzten Jahren die mexikanischen Kultur,<br />

insbesondere die der Mayas und Yukatans,<br />

alles nicht weit von meinem Geburtsland.<br />

Ich fühle mich sehr gut unter Schülern<br />

und Schülerinnen, die ich „chicos“<br />

und chicas“ nenne. Ich mag sie und<br />

überrasche sie ab und zu mit meinem<br />

Temperament. Ich versuche, meine Arbeitszeit<br />

mit dem Gefühl zu verbringen,<br />

dass ich zu Hause bin, einem Haus, wo<br />

ich jede Stunde Besucher bekomme<br />

(Schüler und Schülerinnen).<br />

Wir bedanken uns bei Eliazar Espinosa<br />

Jiménez für die Einblicke, die er uns in<br />

sein privates und berufliches Leben gegeben<br />

hat und wünschen ihm alles Gute<br />

und viel Erfolg in seiner schönen Aufgabe<br />

mit seinen „chicos“ und chicas“ in<br />

unserer Mitte.<br />

Brigitte Wagner<br />

Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />

32 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


KULTUR<br />

Die neue Salon-Saison startete mit Erwin Leister<br />

und auch gleich wieder mit einem Paukenschlag<br />

Erwin Leister ist für viele ältere Leipziger<br />

noch ein Begriff für heitere Muse vom<br />

Feinsten. Immerhin lagen von 1970 bis<br />

1990 – 20 Jahre lang – die Geschicke<br />

der Musikalischen Komödie, der MuKo,<br />

in seiner Hand als Oberspielleiter. Umjubelte<br />

Inszenierungen hat er dort auf<br />

die Bühne gebracht wie etwa „Das Feuerwerk“<br />

und „In Frisco ist der Teufel los“.<br />

Doch seine unverwechselbare Handschrift<br />

hat er auch an vielen anderen<br />

Orten hinterlassen. Im Berliner Metropol<br />

inszenierte er „Die lustige Witwe“ und in<br />

Warschau „Die Fledermaus“. Mit Film-,<br />

Fernseh- und Bühnenlegenden wie Trude<br />

Herr, René Kollo, Rolf Hoppe und Helga<br />

Hahnemann hat er zusammengearbeitet.<br />

Nach Beendigung seiner Bühnenlaufbahn<br />

sorgte er noch einmal über<br />

22 Jahre lang mit seinen scharfzüngigen<br />

Reimen als Marktmeister der Leipziger<br />

Markttage für Furore – und das letztmalig<br />

am 29. Oktober 2012. Da war er<br />

schon der 90 nahe.<br />

Doch fast auf den Tag genau drei<br />

Jahre später, nämlich am 15. Oktober<br />

<strong>2015</strong>, inzwischen fast 91-jährig, zog es<br />

Erwin Leister noch einmal ins Rampenlicht.<br />

Als Hauptperson des „Salons am<br />

Donnerstag“ brannte er im ehrwürdigen<br />

Salon der Schumanns ein Feuerwerk an<br />

Pointen ab, wie man es hier wohl noch<br />

nie hat erleben können. „Im Galopp<br />

durch die geschenkte Zeit – ein ungeschminkter<br />

Blick hinter die Kulissen des<br />

Theaters und Fernsehens“ hat er sein<br />

Programm genannt und es wurde in der<br />

Tat ein atemberaubender Parforceritt.<br />

Durch das Wechselbad der Gefühle, das<br />

Erwin Leister seinem Publikum bereitete,<br />

verwandelten sich Lachtränen unversehens<br />

in Tränen der Rührung und dann<br />

gleich wieder zurück in Lachtränen. Es<br />

war einfach wunderbar.<br />

Zur besonderen Atmosphäre des<br />

Salons hat wesentlich die stimmige musikalische<br />

Umrahmung mit Operettenmelodien<br />

beigetragen. Der junge rumänischen<br />

Pianist Christian Mihaj Dirnea<br />

bekam dafür verdientermaßen viel Beifall.<br />

Und es gab auch in diesem Salon<br />

wieder eine echte Überraschung. Zwei<br />

Wegbegleiter des Maestros hatten sich<br />

als Gäste eingefunden – der Bühnenbildner<br />

Joachim Glogowski, der für etliche<br />

Leister-Inszenierungen die Ausstattung<br />

besorgt hat, und der langjährige<br />

Chefdirigent der MuKo Dietmar Seyffarth.<br />

Letzterer nahm gegen Ende der Veranstaltung<br />

unerwartet einen Dialog mit<br />

seinem Freund auf, an dem alle Anwesenden<br />

ihre helle Freude hatten.<br />

Ich hatte dieses Mal als Moderator<br />

herzlich wenig zu tun und konnte über<br />

weite Strecken die Hände in den Schoß<br />

legen. Doch habe ich mir nicht nehmen<br />

lassen zu erzählen, wie ich Erwin Leister<br />

kennen gelernt habe. „Man sieht sich im<br />

Leben immer zweimal“ könnte man darüber<br />

schreiben, wobei die erste Begegnung<br />

nur eine indirekte war. Erwin Leister<br />

hat 1969 in Kairo eine farbenprächtige,<br />

temporeiche Revue zum großen Jubiläum<br />

der Stadt am Nil inszeniert – „1000<br />

Jahre Kairo“. Ich, damals als Deutschlektor<br />

an ägyptischen Hochschulen tätig,<br />

habe diese Revue gesehen und<br />

wusste, dass der Regisseur nur circa<br />

200 Meter Luftlinie von mir entfernt<br />

wohnte. Doch damals habe ich nicht<br />

den Mut aufgebracht, ihn um ein Autogramm<br />

zu bitten. Das habe ich nach<br />

dem Erscheinen eines LVZ-Beitrages zu<br />

seinem 90. Geburtstag im vorigen Jahr<br />

kurzentschlossen nachgeholt. Wir spürten<br />

gleich, dass die Chemie zwischen<br />

uns stimmte, als ich ihn anrief. Und so<br />

ist es zu seinem Gastspiel im „Salon am<br />

Donnerstag“ gekommen. Der tausendjährige<br />

Geburtstag Leipzigs hat ihn übrigens<br />

nicht minder als seinerzeit der von<br />

Kairo zu künstlerischer Kreativität inspiriert.<br />

Er hat eine Hymne<br />

Bernd Landmann<br />

Kulturbeauftragter der RDG<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 33


Standort<br />

NEUZELLE/O MAN<br />

Schüleraustausch in Oman<br />

34 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


KULTUR<br />

Christa Gottschalk, die Grande Dame des Leipziger Schauspiels,<br />

im November-Salon am Donnerstag begeistert gefeiert<br />

Das sei nun unwiderruflich ihr letzter öffentlicher<br />

Auftritt gewesen und sie hätte<br />

sich dafür keinen schöneren Rahmen<br />

wünschen können, als er ihr im ehrwürdigen<br />

Leipziger Schumann-Salon bereitet<br />

worden ist – das waren die bewegenden<br />

Abschiedsworte der großen<br />

alten Dame des Leipziger Schauspiels<br />

Christa Gottschalk an das Publikum im<br />

Saal. Fast jeder hat in diesem Augenblick<br />

wohl dankbar und zugleich leicht<br />

wehmütig gedacht: Und ich kann sagen,<br />

ich bin dabei gewesen. Viele viele waren<br />

es, die dabei gewesen sind an jenem<br />

3. Donnerstag im November <strong>2015</strong> in der<br />

Inselstraße 18. Der Saal drohte schier zu<br />

bersten. Es mussten deshalb auch noch<br />

die Seitenkabinette und der Korridor vor<br />

dem Saaleingang bestuhlt werden. Dass<br />

ihr Name noch immer eine solche<br />

Strahlkraft entwickelt, nimmt den nicht<br />

Wunder, der ihre Bühnenlaufbahn mit<br />

Anteilnahme und Begeisterung zumindest<br />

ein Stück weit verfolgt hat. Von<br />

1947 bis 1995, also fast 50 Jahre lang,<br />

hat sie auf den Brettern, die die Welt bedeuten,<br />

großartige Triumphe gefeiert:<br />

am Nationaltheater in Weimar, am Deutschen<br />

Theater in Berlin, die längste Zeit<br />

aber an den Städtischen Bühnen in<br />

Leipzig. In 183 Rollen hat sie ihre außerordentliche<br />

Wandlungsfähigkeit unter<br />

Beweis gestellt. So manche Inszenierung<br />

hat das Publikum nicht zuletzt dank<br />

ihrer großartigen Charakterisierungskunst<br />

als Sternstunde des Theaters erlebt. Ihr<br />

Gretchen, ihre Prinzessin Eboli, ihre<br />

Spelunken-Jenny, ihre Blanche in „Endstation<br />

Sehnsucht“ und viele andere<br />

Rollen sind den älteren Theaterfreunden<br />

noch lebhaft im Gedächtnis. Mit namhaften<br />

Schauspielern hat sie zusammengearbeitet<br />

wie etwa Ernst Busch,<br />

Willy A. Kleinau, Rolf Ludwig, Raimund<br />

Schelcher, Friedhelm Eberle, Günther<br />

Grabbert … Sie wurde gewürdigt mit<br />

dem Nationalpreis der DDR (1969) und<br />

dem Bundesverdienstkreuz (1999). Die<br />

schönste und wichtigste Würdigung<br />

aber sei ihr immer der Beifall ihres Publikums,<br />

bekundete sie und löste damit<br />

gerade eben eine solche Würdigung<br />

aus. Der Saal lag ihr zu Füßen und jubelte.<br />

Im ersten Teil der Veranstaltung trug<br />

sie mit ihrer wunderbar kultivierten Stimme,<br />

die zu ihrem Markenzeichen geworden<br />

ist, Texte über Leipzig vor, die<br />

Lessing, Ringelnatz und andere Schriftsteller<br />

einst verfasst haben. Der am<br />

meisten zu Herzen gehende Text aber<br />

stammte von ihr selbst und schilderte<br />

auf feinsinnige und von leisem Humor<br />

durchwobene Art ihre Erstbegegnung<br />

mit der vom Krieg arg gezeichneten<br />

Stadt, die ihr Studienort und später<br />

ihr Schicksal werden sollte. Zwischen<br />

den Textblöcken entlockte der<br />

bekannte Leipziger Jazzpianist Stephan<br />

König dem Blüthner-Flügel meisterhaft<br />

Klänge, in denen die Dichterworte auf<br />

ganz eigene Art widerhallten.<br />

Im zweiten Teil hatte ich das Vergnügen,<br />

Christa Gottschalk zu interviewen.<br />

Wir warfen uns die Bälle zu, dass es nur<br />

so eine Lust war. Lauthals mussten alle<br />

lachen, als sie erzählte, wie sie in einer<br />

Hamlet-Inszenierung ihren Auftritt verpasst<br />

und am nächsten Tag beim gefürchteten<br />

Leipziger Generalintendanten<br />

Karl Kayser deswegen mit zitternder<br />

Stimme um Generalpardon gebeten hat.<br />

Der hielt ihr zürnend vor, dass das Publikum<br />

durch dieses unverzeihliche Versäumnis<br />

nicht zum dramaturgisch richtigen<br />

Augenblick erfahren konnte, dass<br />

Ophelia ertrunken ist. Doch Christa<br />

Gottschalk hatte geistesgegenwärtig eine<br />

Ausrede parat, die ihr die erwünschte<br />

Absolution überraschend doch eingebracht<br />

hat: „Ach wissen Sie, Herr Kayser,<br />

so etwas spricht sich doch schnell<br />

herum.“<br />

Der Abend klang besinnlich aus mit<br />

einigen spontanen Reflexionen der<br />

Künstlerin über die Besorgnis erregende<br />

gegenwärtige politischen Weltsituation.<br />

Christa Gottschalk hat sich ihr Leben<br />

lang wie ihr großes Vorbild Kurt Tucholsky<br />

immer wieder als politisch denkender<br />

und handelnder Mensch mutig<br />

und aufrichtig in das <strong>aktuell</strong>e Geschehen<br />

eingebracht und deshalb gingen<br />

ihre Vernunft, Mäßigung und Frieden anmahnenden<br />

Worte, mit denen sie sich<br />

verabschiedete, allen fühlbar zu Herzen.<br />

Ein Abend, der nachhaltig in Erinnerung<br />

bleiben wird.<br />

Bernd Landmann<br />

Foto:<br />

Christian<br />

Gottschalk<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 35


KULTUR<br />

Die Altenburger Goethe-Freunde gedenken<br />

in der Schmidtschen Villa auf ganz eigene<br />

Art der Reichsprogromnacht<br />

Paul Celan<br />

„Herzland Bukowina. Deutsch-jüdische Dichtung<br />

aus Osteuropa“ – Als ich diesen Vortrag<br />

von Prof. Dr. Klaus Werner vor nicht allzu langer<br />

Zeit im Leipziger Ariowitsch-Haus hörte,<br />

schoss mir sofort der Gedanke in den Kopf,<br />

dass das ein Thema wäre, das auch in der Reihe<br />

Tischreden in der Schmidtschen Villa über<br />

den abwesenden Herrn von Goethe gut aufgehoben<br />

wäre. Diese Reihe realisieren die Altenburger<br />

Goethe-Freunde bekanntlich nun schon<br />

seit fast einem Jahrzehnt im engen Schulterschluss<br />

mit unserer Freien Grundschule als<br />

Gastgeber in dem stilvollen Saal des prächtigen<br />

Hauses August-Bebel-Straße…. Die Vorsitzende<br />

des Freundeskreises Adelheid Friedrich<br />

war auch gleich von meiner Idee angetan<br />

und sie suchte und fand dafür den denkbar<br />

besten Termin, den 9. November nämlich. An<br />

diesem Tag in der Nacht zum 10. November<br />

des Jahres 1938 brannten in Deutschland,<br />

Österreich und der Tschechoslowakei die<br />

Synagogen und organisierte faschistische<br />

Schlägertrupps überfielen und zerstörten jüdische<br />

Kaufhäuser und Geschäfte. Diese<br />

Nacht war das offizielle Signal zum größten<br />

Völkermord der Menschheit und zur systematischen<br />

Zerstörung einer Kultur ganz eigener<br />

Prägung, der deutsch-jüdischen, die die deut-<br />

sche Kultur in der Vergangenheit um Großartiges<br />

bereichert hat. Die Bukowina, zwischen<br />

Rumänien und der Ukraine gelegen, einst eine<br />

Kulturlandschaft von erstaunlicher Kreativität,<br />

kann dafür wohl als einer der wichtigsten Kronzeugen<br />

aufgerufen werden. Und das tat Klaus<br />

Werner in seinem Vortrag auf eine kenntnisreiche,<br />

einfühlsame und souveräne Art, die die<br />

Goethe-Freunde im Saal sofort in ihren Bann<br />

zog. Vor ihren Augen ließ er das alte Tschernowitz<br />

wieder erstehen, die einstige Hauptstadt<br />

dieses ganz besonderen Landstriches. 60 Prozent<br />

ihrer Einwohner waren jüdischer Herkunft.<br />

Mindestens dreißig namhafte Dichter deutscher<br />

Zunge hat die Stadt hervorgebracht – ein<br />

einzigartiges literaturgeschichtliches Phänomen.<br />

Und dann wurde sie im 20. Jahrhundert<br />

überrollt von einer Welle unvorstellbarer Barbarei.<br />

Stalinismus und Faschismus wüteten.<br />

Verfolgungen, Deportationen, Auslöschung von<br />

Menschenleben machten erbarmungslos zunichte,<br />

was einmal eine Kulturhochburg von<br />

europäischem Rang gewesen war. Klaus<br />

Werner versuchte sich erfolgreich in Wiedergutmachung.<br />

Er rief Namen ins Gedächtnis,<br />

die literarische Werke von einmaligem Wert<br />

hinterlassen haben. Von ihnen seien hier nur<br />

Rose Ausländer und Paul Celan genannt.<br />

Celans Gedicht „Todesfuge“ gilt heute als das<br />

vielleicht wichtigste und berührendste Holocaust-Gedicht.<br />

Das brutale Gegeneinander<br />

von Klassik und Barbarei, von Goethe’schem<br />

Geist und Buchenwald-Ungeist war die Folie,<br />

vor der Klaus Werner seine Gedanken entwickelte.<br />

Sein leidenschaftliches Plädoyer für<br />

die deutsch-jüdische Dichtung der Bukowina,<br />

das mich einst im Ariowitsch-Haus so bewegt<br />

hat, verfehlte auch in Altenburg seine Wirkung<br />

nicht. Ich konnte der Veranstaltung leider nicht<br />

beiwohnen, aber der Bericht, den der stellvertretende<br />

Vorsitzende der Altenburger<br />

Goethe-Freunde Frieder Krause darüber in der<br />

Osterländer Zeitung veröffentlich hat, legt davon<br />

beredt Zeugnis ab.<br />

Bernd Landmann<br />

36 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


InForMatIonEn<br />

MITARBEITER<br />

Neues Schulteam nimmt Arbeit auf<br />

Die Schulleiterin unserer Schulen in Zielona<br />

Góra (Szkola Postowowa, Gimnasium und<br />

Liceum) Frau Arleta Czyz hat sich entschieden,<br />

die Verantwortung für die polnischen Rahn<br />

Schulen in die Hände eines Leitungsteams zu<br />

legen und sich aus der verantwortungsvollen<br />

Arbeit des Schulleiters zurückzuziehen. Wir<br />

danken Frau Arleta Czyz für die geleistete<br />

Arbeit, für ihren stetigen Einsatz und wünschen<br />

ihr für ihren weiteren beruflichen und privaten<br />

Lebensweg alles Gute.<br />

Ab sofort übernimmt ein Leitungsteam, bestehend<br />

aus Anna Stwora (Kommissarische<br />

Schulleiterin) Karolina Kuzczynska (Koordinatorin<br />

Grundschule), Marzena Materna (Koordinatorin<br />

Gymnasium) die Aufgaben. Frau Aneta<br />

Baluszek fungiert weiterhin als Leiterin des<br />

Prüfungszentrums des Goethe-Instituts. Frau<br />

Elzbieta Durska übernimmt in Vollmacht die<br />

Aufgaben des Stiftungsvorstandsvorsitzenden.<br />

Die Geschäftsführung in Leipzig wird einen<br />

großen Anteil haben an der Weiterentwicklung<br />

der Schule, so, dass alle Eltern und Partner<br />

kompetent betreut werden können wie bisher.<br />

Szkoła pod nowymi skrzydłami!<br />

Dyrektor naszych szkół w Zielonej Górze (Szkoły<br />

Podstawowej, Gimnazjum i Liceum Ogólnokształcącego)<br />

pani Arleta Czyż podjęła decyzję o<br />

rezygnacji z funkcji dyrektora szkoły oraz zakończyła<br />

współpracę z Europejską Fundacją Oświaty<br />

i Kultury.<br />

Dziękujemy Pani Czyż za wieloletnią współpracę<br />

i ciągłe zaangażowanie oraz życzymy<br />

wszystkiego dobrego w dalszej drodze zawodowej<br />

oraz w życiu prywatnym. Ze skutkiem natychmiastowym<br />

zarządzanie nad naszymi pla-<br />

cówkami przejmuje zespół kierowniczy w<br />

składzie: pani Anna Stwora (p.o. dyrektora szkoły),<br />

pani Marzena Materna (koordynator gimnazjum<br />

i liceum) oraz pani Karolina Kuczyńska<br />

(wicedyrektor szkoły podstawowej). Pani Aneta<br />

Bałuszek sprawuje w dalszym ciągu funkcję kierownika<br />

Centrum Egzaminacyjnego Instytutu<br />

Goethego. Pani Elżbieta Durska natomiast przejmuje<br />

stanowisko prezesa zarządu fundacji.<br />

W środę spotkaliśmy się z rodzicami naszych<br />

uczniów, by przedstawić nowe kierownictwo szkół.<br />

Firmenjubiläen<br />

10 Jahre Anja Herbst | Sekundarschule Gröningen<br />

10 Jahre Jana Weber | Niederlassung Halle<br />

15 Jahre Gabriele Koch | Grundschule Leipzig<br />

Geburtstage<br />

Thomas Rudloff | Reha Halle<br />

Evelyn Nothing | Zentrale<br />

Ingrid Kathe | Schumann-Verein<br />

Susanne Alsleben | Niederlassung Halle<br />

Bernhard Scheibner | Sekundarschule Gröningen<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 37


MITARBEITER<br />

InForMatIonEn<br />

Eine schöne Tradition, die niemand missen will<br />

Plätzchen aus Nienburg gehören jedes Jahr dazu<br />

Im Haus von Anneliese Ruppelt-Dittrich, Stiftungsgründerin<br />

der Europäischen Stiftung für Bildung und Kultur, liefen<br />

die Vorbereitungen für die Plätzchenback-Aktion schon im<br />

November an. Nach und nach füllten sich wieder Kartons<br />

und Dosen, die ab dem ersten Advent in den Schulen und<br />

Verwaltungsbereichen ihren Duft verströmten.<br />

Unter dem Motto „Eine Vorweihnachtszeit ohne Plätzchen<br />

aus Nienburg ist möglich, aber sinnlos!“ griffen alle<br />

gern zu. Ein großer Dank geht an die fleißigen Bäckerinnen<br />

A.-Ruppelt-Dittrich, Marzanna Dziedzic und Ute<br />

Erdmann-Harms (v.l.)<br />

Martinsgänse und Pfannkuchen<br />

Pfannkuchen zum Faschingsauftakt sind für Schüler und Mitarbeiter ebenfalls<br />

eine schöne Tradition und es wird herzhaft zugegriffen, so wie am 11.11.<br />

auf dem Campus im Stift Neuzelle.<br />

Zum Martinsgansessen lädt Geschäftsführer Gotthard Dittrich seit Jahren<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rahn Dittrich Group am Martinstag ein.<br />

Auch in diesem Jahr gab es die Martinsgans in allen Einrichtungen der Unternehmensgruppe.<br />

Best Age Forum organisiert Lesung im Schumann-<br />

Haus mit Corinna Harfouch<br />

„Unerhörte Erinnerungen eines Sons tigen“(<br />

Engelsdorfer Verlag Leipzig <strong>2015</strong>),<br />

so der Titel der autobiografischen Memoiren<br />

von Martin Löschmann, kamen<br />

am 12.11.<strong>2015</strong> im Schumann-Haus zur<br />

Lesung.<br />

Die subtile Auswahl aus 16 Kapiteln –<br />

gelesen und gekonnt interpretiert von<br />

der renommierten Schauspielerin Corinna<br />

Harfouch – gestalteten den Abend zu<br />

einem Erlebnis.<br />

Der Autor, der viele Jahre in Leipzig<br />

lebte und am ehemaligen Herder-Institut<br />

der Leipziger Karl-Marx-Universität wirkte,<br />

ist Professor für Deutsch als Fremdsprache.<br />

Er war an vielfältigen Lehr-, Weiterbildungs-,<br />

und Forschungsaufträgen auf<br />

dem Gebiet Deutsch als Fremdsprache<br />

beteiligt und in mehr als 30 Ländern im<br />

Ausland tätig. So leitete er auch in jüngster<br />

Zeit für die europäische Stiftung der<br />

RDG für Bildung und Kultur ein Seminar<br />

zur Weiterbildung russischer Deutschlehrer<br />

in Kaliningrad.<br />

Corinna Harfouch ist es gelungen, die<br />

Zuhörer in den Bann der Schilderung von<br />

Lebenssituationen des Ich-Erzählers zu<br />

ziehen.<br />

Die „Unerhörten Erinnerungen eines<br />

Sonstigen“, anlässlich des 80. Geburtstages<br />

<strong>2015</strong> vollendet und zunächst für<br />

den Familienkreis gedacht, wecken offensichtlich<br />

ein größeres öffentliches Interesse.<br />

Dafür sprach der voll besetzte<br />

Saal im Schumann-Haus, wo es ein Wiedersehen<br />

mit Freunden, alten Bekannten,<br />

Verwandten und ehemaligen Kollegen<br />

gab. Und natürlich waren auch Verehrer<br />

und Fans von Frau Harfouch gekommen.<br />

Martin Löschmann hat also nicht nur<br />

für seine Familie etwas Bleibendes geschrieben,<br />

sondern als Zeitzeuge eines<br />

untergegangenen Staates, ja eines untergegangenen<br />

Gesellschafts-und Wirtschaftssystems<br />

ein Zeitdokument geschaffen.<br />

Dass diese gelungene Veranstaltung<br />

im authentischen Musiksalon des Schumann-Hauses<br />

stattfinden konnte, ist der<br />

Europäischen Stiftung der Rahn Dittrich<br />

Group für Bildung und Kultur zu danken,<br />

die freundlicherweise den Raum zur Verfügung<br />

stellte.<br />

Dr. Angelika Neumann-Pudszuhn<br />

Best Age Forum<br />

38 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>


Deutsch-polnisches Martinsgans-Essen<br />

in den Salles de Pologne<br />

Das Martinsgans-Essen der unserer Unternehmensgruppe für Wegbegleiter, Mitstreiter und Geschäftspartner hat Tradition.<br />

Das Motto in diesem Jahr lautete: „Gans ganz deutsch – Gans ganz polnisch – Gans ganz gemeinsam“.<br />

Von Jahr zu Jahr hat es an Glanz und An-<br />

Der gemeinsamen Einladung waren<br />

ziehungskraft gewonnen. In diesem Jahr<br />

ca. 90 Persönlichkeiten aus den Be-<br />

aber gestaltete es sich ganz besonders<br />

reichen Politik, Wirtschaft und Kultur vor-<br />

wirkungsvoll. Zum ersten Male richtete es<br />

wiegend der Leipziger Region gefolgt,<br />

die Europäische Stiftung der Rahn Dit-<br />

von denen hier nur einige stellvertretend<br />

trich Group für Bildung und Kultur ge-<br />

für alle aufgeführt werden sollen: der<br />

meinsam mit der Leipziger Filiale des Pol-<br />

Honorarkonsul der Republik Polen in<br />

nischen Instituts aus. Beide Institutionen<br />

Sachsen und Chef der Flughäfen<br />

haben ihren Sitz seit reichlich einem Jahr<br />

gleichsam Tür an Tür im Markt 10. Durch<br />

Leipzig und Dresden Markus Kopp,<br />

die Leiterin des Referats internationale<br />

Botschafter Dr. Badr Abdelatty<br />

die Übernahme des Mietvertrages für die<br />

Zusammenarbeit der Stadt Leipzig Dr.<br />

Räume dort hat die RDG-Stiftung den<br />

Gabriele Goldfuß, die Amtsleiter der<br />

prominenten Standort des Polnischen In-<br />

Stadt Leipzig Susanne Kucharski-<br />

stituts gerettet und in der Folge hat sich<br />

Huniat (Kulturamt) und Nicolas Tsapos<br />

ein fruchtbares Miteinander entwickelt,<br />

(Amt für Jugend, Familie und Bildung)<br />

das seinen ersten großen Höhepunkt in<br />

sowie der Stadtpräsident der Stadt<br />

eben dem gemeinsamen Martinsgans-<br />

Leipzig a. D. und Ehrenbürger der<br />

Essen fand. Dadurch bekam die Festlich-<br />

Stadt Krakow Friedrich Magirius.<br />

keit von Anfang an eine internationale Aura.<br />

Dem eigentlichen Essen ging ein<br />

Diese wurde beträchtlich dadurch gestärkt,<br />

dass auch der ägyptischen Botschafter<br />

Dr. Badr Abdelatty mit seiner<br />

kleines Kulturprogramm voraus, das darauf<br />

abzielte, die Intentionen der Veranstalter<br />

zu verdeutlichen. Den zunehmen-<br />

Honorarkonsul Markus Kopp, Bernd Karwen,<br />

Katarzyna Wielga-Skolimowska<br />

Gattin und seiner Tochter der Einladung<br />

den schlimmen Bedrohungen in unserer<br />

Polens als auch Deutschlands Tradition<br />

gefolgt war. So rückten außer den pol-<br />

gegenwärtigen Welt sollten die Gedan-<br />

hat. Natalia Tomczuk, Schülerin der<br />

Fotos: norbert Mihailuk<br />

nischen zwangsläufig auch die ägyptischen<br />

Aktivitäten der RDG sowie die<br />

bedeutsamen Ausgrabungen polnischer<br />

Archäologen im Land am Nil mit in den<br />

Fokus.<br />

ken der Völkerfreundschaft, der Solidarität,<br />

der emotionalen Verbundenheit, der<br />

gemeinsamen Verantwortung entgegengestellt<br />

werden. Ganz in diesem Sinne<br />

äußerten sich in ihren Begrüßungsworten<br />

Staatlichen Musikschule Zielona Góra<br />

und zugleich Teilnehmerin an den von<br />

der RDG-Stiftung ausgerichteten Klavierkursen<br />

Neuzelle unter Leitung von<br />

Frau Prof. Helgeheide Schmidt zeigte<br />

die Direktorin des Polnischen Instituts<br />

am Klavier, welches beeindruckende<br />

Berlin Katarzyna Wielga-Skolimows-<br />

Können durch gemeinsame deutsch pol-<br />

ka, der Vorsitzende der RDG-Stiftung<br />

nische Schulungen erreichbar ist. RDG-<br />

Gotthard Dittrich und in besonders aus-<br />

Vorstandsmitglied Sameh Elmahmoudy,<br />

führlicher und eindringlicher Weise der<br />

Klavierlehrer und Pianist, begeisterte die<br />

ägyptische Botschafter. Der Kinderchor<br />

Gäste ebenfalls mit zwei Klavierstücken.<br />

unseres Musikalisch-Sportlichen Gymna-<br />

Das Kulturprogramm beschloss ein<br />

siums trug je ein polnisches und ein deut-<br />

Vortrag in englischer Sprache, den Prof.<br />

sches Volkslied vor. Die kleinen Sänge-<br />

Dr. habil. Jaroslaw Dumanowski von<br />

rinnen und Sänger bekamen als Danke-<br />

der Kopernikus-Universität Toruń / Thorn<br />

schön ein Martinshörnchen, das am Mar-<br />

passend zum Anlass der festlichen Zu-<br />

Gotthard Dittrich, Katarzyna Wielga-Skolimowska,<br />

tinstag mit Freunden oder Bedürftigen zu<br />

sammenkunft über die Tradition des Gän-<br />

Botschafter Dr. Badr Abdelatty<br />

teilen sowohl in bestimmten Gegenden<br />

seessens in Polen hielt. Um den Gästen<br />

4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 39


tErMInE<br />

Das Versprechen auf der Einladungskarte Gans ganz<br />

deutsch – Gans ganz polnisch – Gans ganz gemeinsam<br />

wurde damit voll und ganz eingelöst.<br />

auf dem Gaumen erlebbar zu machen, wie eine<br />

polnisch zubereitete Gans schmeckt und mit<br />

welchen Zutaten sie auf dem Tisch kommt,<br />

wurden während des Vortrags Bratenhäppchen,<br />

Gänseschmalz, Labkäse, marinierte Pilze,<br />

süß-sauer eingelegte Birnen mit Zimt und Nelken<br />

und andere Köstlichkeiten angeboten.<br />

Wer einen lebendigen Eindruck von dem festlichen<br />

Essen erhalten möchte, rufe folgenden Link auf:<br />

http://www.videowerkstatt.net/videos/nachrichten/<br />

11-<strong>2015</strong>/traditionelles-gaensebraten-essen-fuerunterstuetzer-19637/<br />

Dr. Bernd Landmann<br />

Stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

der RDG-Stiftung<br />

Zusammentreffen des Stiftungsvorstandes<br />

mit dem Botschafter<br />

Ägyptens und den ägyptischen<br />

Mitarbeitern der Unternehmensgruppe:<br />

v. l. Hatem Eisa, Sameh Elmahmoudy, Khaled Bassiouny<br />

(Elternvertreter), Gotthard Dittrich, Botschafter Dr. Abdellaty<br />

mit Familie, Mona Enayat, Mostafa Salama<br />

Termine<br />

Die Rahn Dittrich Group als Veranstalter oder<br />

Mitveranstalter lädt ein:<br />

KARTENRESERVIERUNG UNTER<br />

0341 3939-222 oder<br />

kartenreservierung@rahndittrich.de<br />

19. Dezember <strong>2015</strong>,<br />

18 Uhr<br />

14. Dezember <strong>2015</strong>,<br />

10 Uhr<br />

17. Dezember <strong>2015</strong>,<br />

17 Uhr<br />

17. Dezember <strong>2015</strong>,<br />

19 Uhr (Live-Stream im<br />

Internet)<br />

17. Dezember <strong>2015</strong>,<br />

ab 16 Uhr<br />

17. Dezember <strong>2015</strong>,<br />

17 Uhr<br />

18. Dezember,<br />

13 Uhr<br />

Schumann-Haus<br />

Leipzig<br />

Freie Grundschule<br />

Fürstenwalde, Aula<br />

Brüderkirche<br />

Altenburg<br />

Campus im Stift Neuzelle<br />

Sekundarschule<br />

Gröningen<br />

Peterskirche Leipzig<br />

Freie Oberschule Leipzig,<br />

Aula<br />

Schumanns Salon<br />

Werke von Georg Friedrich Händel,<br />

Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart,<br />

Robert Schumann u. a.<br />

Weihnachtssingen<br />

Weihnachtskonzert der Freien Grundschule<br />

Altenburg<br />

Adventskonzert<br />

Tag der offenen Tür und Weihnachtsmarkt<br />

Weihnachtskonzert – Freie Grundschule<br />

und des Gymnasium Leipzig<br />

Weihnachtssingen<br />

Adressen:<br />

Schumann-Haus Leipzig, Inselstraße 18, 04103 Leipzig<br />

Freie Grundschule Fürstenwalde, Eisenbahnstraße 19, 15517 Fürstenwalde<br />

Campus im Stift Neuzelle, Stiftsplatz 7, 15898 Neuzelle<br />

Sekundarschule Gröningen, Grabenstraße 14, 39397 Gröningen<br />

40 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>

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