Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
die Zeitschrift der rahn dittrich Group<br />
aUSGaBE<br />
4|15<br />
Weihnachten für<br />
Weihnachten singen<br />
wir von Frieden und<br />
Freude auf Erden.<br />
Um dann die restliche<br />
Zeit des Jahres<br />
zu verstummen?<br />
Helga Schäferling,<br />
deutsche Sozialpädagogin<br />
Beim Weihnachtsbaumschlagen im Forst Neuzelle<br />
v.l. Walter Ederer, Norbert Kannowsky (Stiftung Stift Neuzelle) und Gotthard Dittrich<br />
Seite 05 | Rahn Schulen und Deutsche Schule Kiew<br />
besiegeln Partnerschaft<br />
Seite 22 | Prominenter Schirmherr für Rahn Schulen Kairo<br />
Seite 28 | Experimenteller Klangraum eingeweiht<br />
Seite 33 | Neue Salon-Saison gestartet
EdItorIaL<br />
Liebe Mitarbeiter, liebe<br />
Geschäftspartner und Freunde,<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
Rahn Dittrich Group<br />
Carl-orff-Preis <strong>2015</strong><br />
Aus den Standorten<br />
Hier wird SPort großgeschrieben<br />
rahn Schulen und deutsche Schule Kiew …<br />
Fußball-aG ging an den Start<br />
neue Schülerküche installiert<br />
„Bei Schumanns gibt’s ein Fest!“<br />
Projekte in der Kita Musikus<br />
der Start in eine interessante ausbildung<br />
Betriebserkundungen in den Herbstferien<br />
Im Herzen der Stadt …<br />
Genetic mal ganz praktisch<br />
Zweites Sprachcamp im Jahr <strong>2015</strong> …<br />
Sprachen hoch im Kurs<br />
Wer will fl eißige Handwerker sehen?<br />
Erfahrungsaustausch in neuzelle …<br />
Potenzialanalysen in Klasse 7 …<br />
Sang und Klang aus der Kita Musikus<br />
Erlebnisreiche Sommerferien …<br />
Hurra, ich bin ein Schulkind<br />
Forscherdrang und Experimente im Hort<br />
Klappe und action<br />
Lehrerfortbildung im t(h)al(e) der Hexen<br />
nikolausaktion für Flüchtlingskinder<br />
Kunst im Garten<br />
Eine Ära geht zu Ende<br />
Prominenter Schirmherr …<br />
Workshop in Barcelona<br />
Strategieworkshop der rahn dittrich Group<br />
Welcome to Cairo!<br />
Klassenfahrt …<br />
Investiere in dich selbst<br />
Kultur<br />
neuer experimenteller Klangraum …<br />
Klassenprojekt zur Flüchtlingshilfe in Leipzig<br />
deutsch-Kurs für Flüchtlinge startet<br />
Wir wollen helfen – wir müssen das schaffen!<br />
Ehemalige rahn SchülerInnen…<br />
Ein Hätschelkind der rdG-Stiftung …<br />
angekommen in deutschland<br />
die neue Salon-Saison …<br />
Schüleraustausch in oman<br />
Christa Gottschalk …<br />
die altenburger Goethe-Freunde …<br />
Mitarbeiter<br />
neues Schulteam nimmt arbeit auf<br />
Juliaen/Geburtstage<br />
Eine schöne tradition…<br />
Martinsgänse und Pfannkuchen<br />
Best age Forum organisiert Lesung …<br />
Stiftung RDG<br />
Europäische Stiftung für Bildung und Kultur<br />
der rahn dittrich Group und das Polnische<br />
Institut luden ein<br />
Termine<br />
2<br />
3<br />
3<br />
4<br />
4<br />
5<br />
6<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
13<br />
14<br />
14<br />
15<br />
16<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
19<br />
19<br />
20<br />
22<br />
23<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
28<br />
28<br />
29<br />
29<br />
29<br />
30<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
35<br />
36<br />
37<br />
37<br />
37<br />
38<br />
38<br />
38<br />
39<br />
39<br />
40<br />
mit Stolz und Freude können wir auf<br />
das zu Ende gehende Jahr zurückblicken.<br />
Viele schöne Ereignisse und Erfolge<br />
konnten wir in unseren Einrichtungen<br />
erleben und ließen Sie daran teilhaben.<br />
Im zurückliegenden Vierteljahr haben<br />
wir unsere neue Kindertagesstätte<br />
„Tarsius“ in Leipzig feierlich eröffnet,<br />
das „Hochzeitsfest bei Schumanns<br />
gefeiert“, die Freie Grundschule<br />
Clara Schumann wurde mit dem<br />
Orff-Preis <strong>2015</strong> ausgezeichnet, unsere<br />
Schüler erlebten Schüleraustausche<br />
und Projekte, ein weiteres<br />
Sprachcamp in Neuzelle hat stattgefunden.<br />
Rahn-Schüler aus Kairo<br />
legten ihre Sprachprüfungen in Zielona<br />
Góra ab, ein besonderes Musikprojekt<br />
fand zwischen der Deutschen<br />
Schule Kiew und der German<br />
Swiss International School Accra<br />
sowie dem Musikalisch-Sportlichen<br />
Gymnasium Leipzig statt und viele<br />
Höhepunkte rund um das Schulund<br />
Kita-Leben haben unsere Pädagogen<br />
und Mitarbeiter gemeinsam<br />
mit ihren Schützlingen organisiert<br />
und durchgeführt. In unseren Schulen<br />
in Ägypten und Polen wird der<br />
„Rahn Schulen-Alltag“ inzwischen<br />
„gelebt“; im Dezember finden bereits<br />
die nächsten Schüleraustausche<br />
statt.<br />
Besonders engagiert zeigen sich<br />
Schüler und Mitarbeiter der Schulen<br />
und der Wirtschaftsakademie in der<br />
Flüchtlingshilfe und es ist schier unmöglich,<br />
alle Aktivitäten aufzuzählen.<br />
Es ist mir allerdings ein besonders<br />
Bedürfnis, den Dank an alle zu<br />
richten, die hier unermüdlich und<br />
mit viel Herzblut auf die Menschen<br />
zugehen, die unsere Unterstützung<br />
bedürfen, und helfen, wo Hilfe gebraucht<br />
wird.<br />
Gemeinsam mit dem Polnischen Institut<br />
setzt sich die Europäische<br />
Stiftung der Rahn Dittrich Group für<br />
die Förderung von Kultur und Bildung<br />
sowie für eine uns alle bereichernde<br />
Zusammenarbeit mit anderen<br />
Ländern innerhalb und außerhalb<br />
Europas ein. Noch ganz unter dem<br />
Eindruck des Terrors von Paris und<br />
im Bewusstsein, dass wir alle zur<br />
Bewältigung der Flüchtlingskrise<br />
beitragen wollen und müssen, scheint<br />
es uns wichtiger denn je, Ressourcen<br />
zu bündeln und gemeinsam zu<br />
handeln, für Weltoffenheit und gegen<br />
Terror jedweder Richtung einzutreten.<br />
Kunst und Kultur gehören weiterhin<br />
fest zu uns, was sich besonders in<br />
der Vorweihnachtszeit durch Adventsund<br />
Weihnachtskonzerte zeigt. Die<br />
Salon-Veranstaltungen am Donnerstag<br />
im Schumann-Haus haben viele<br />
Gäste angezogen und sind inzwischen<br />
zu einer „Institution“ geworden;<br />
die im neuen Jahr in den Räumlichkeiten<br />
unserer Stiftung Markt 10 ein<br />
neues Zuhause finden.<br />
Ich möchte Ihnen heute meine besten<br />
Wünsche für ein frohes und besinnliches<br />
Weihnachtsfest übermitteln<br />
und uns allen ein friedliches, erfolgreiches<br />
und gesundes neues Jahr<br />
wünschen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Gotthard Dittrich<br />
Geschäftsführer<br />
Leipzig, im Dezember <strong>2015</strong><br />
2 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
Carl-Orff-Preis <strong>2015</strong>:<br />
Musikalisch-künstlerisches Schulkonzept<br />
ausgezeichnet<br />
P<br />
UraHn dIttrICH Gro<br />
„Sehr geehrter Herr Dittrich, sehr geehrte Frau<br />
Nowak, sehr geehrte Festgäste,<br />
Im Rahmen der Veranstaltung<br />
„Das Bildungsfest für die<br />
ganze Familie“ am 12. September<br />
im Schumann-Haus<br />
wurde die Freie Grundschule<br />
Clara Schumann und die<br />
gleichnamige Musikschule<br />
mit dem Carl-Orff-Preis <strong>2015</strong><br />
ausgezeichnet. Ute Hermann,<br />
geschäftsführendes und<br />
juristisches Vorstandsmitglied<br />
bei der Carl-Orff-<br />
Stiftung in Dießen am Ammersee,<br />
richtete ein Grußwort<br />
an die Gäste der Preisverleihung,<br />
das r-<strong>aktuell</strong><br />
auszugweise abdruckt:<br />
Sibylle Nowak, Schulleiterin der<br />
Freien Grundschule/Musik- und<br />
Kunstschule Clara Schumann,<br />
nahm den Carl-Orff-Preis <strong>2015</strong><br />
entgegen.<br />
In Zusammenhang mit der<br />
Preisverleihung unterstützte die<br />
Carl Orff-Stiftung die Herstellung<br />
eines Films über die Freie<br />
Grundschule Clara Schumann.<br />
www.youtube.com/<br />
watch?v=dFjcX8hh1t0#t=12<br />
im Namen der Carl-Orff-Stiftung in Dießen am<br />
Ammersee begrüße ich Sie sehr herzlich zur<br />
Verleihung des diesjährigen Carl-Orff-Preises<br />
an die Freie Grundschule/Musik- und Kunstschule<br />
Clara Schumann hier in Leipzig. Es wird<br />
Sie freuen, dass auch der Vorsitzende der Carl-<br />
Orff-Stiftung und langjährige Weggefährte von<br />
Carl Orff – der Komponist Wilfried Hiller – und<br />
Frau Professor Dr. Regina Pauls, die das<br />
wissenschaftlich-künstlerische Konzept erstellt<br />
hat, die Clara Schumann-Schule bis heute begleitet<br />
und zugleich Vorstandsmitglied der Carl-<br />
Orff-Stiftung ist, anwesend sind. Mein Gruß gilt<br />
auch Frau Professor Johanna Metz, die als<br />
Studiengangleiterin der Elementaren Musik- und<br />
Tanzpädagogik an der Hochschule für Musik<br />
und Theater Leipzig die Kooperation mit der<br />
Clara-Schumann-Schule betreut und stets neue<br />
Impulse für die Arbeit gibt.<br />
Die Carl-Orff-Stiftung hat mit dem Carl-Orff-<br />
Preis vor einigen Jahren eine Auszeichnung<br />
geschaffen, die, wie es in der Urkunde heißt,<br />
Persönlichkeiten oder Institutionen verliehen<br />
wird, die sich um Carl Orff und sein Lebenswerk<br />
in außergewöhnlicher und Maßstäbe setzender<br />
Weise verdient gemacht haben …<br />
In diesem Jahr zeichnet die Carl-Orff-Stiftung<br />
nun erstmals mit der Freien Grundschule/<br />
Musik- und Kunstschule Clara Schumann eine<br />
Institution aus, eine staatlich anerkannte Freie<br />
Schule, die erst 1997 gegründet wurde.<br />
Nur wenige Jahre nach der wiedererlangten<br />
Deutschen Einheit eine Schule mit einem eindeutig<br />
humanistisch orientierten Schulkonzept<br />
als Freie Schule zu gründen, ist ein mutiger<br />
Schritt gewesen. Den Schwerpunkt dieser<br />
Schule in der Verwirklichung einer ästhetischkünstlerisch<br />
orientierten Bildung zu sehen und<br />
den Fächerkanon mit Musik, Sprache, Tanz<br />
und Bewegung sowie Bildender Kunst darauf<br />
v.l. Sibylle Nowak, U. Hermann<br />
abzustimmen und dies über fast zwei Jahrzehnte<br />
hinweg auszubauen und zu einem Erfolg<br />
zu führen, ist eine sehr bemerkenswerte<br />
Leistung, für die allen Beteiligten große Anerkennung<br />
und Respekt gebührt…<br />
Die Freie Grundschule/Musik- und Kunstschule<br />
Clara Schumann ist in den zurückliegenden<br />
Jahren zu einer Modellschule für das Verständnis<br />
Carl Orffs von Bildung, insbesondere von<br />
humanistischer und musikalischer Bildung<br />
geworden, weil sie dessen Überzeugung, dass<br />
Bildung niemals abgeschlossen sein kann, tagtäglich<br />
lebt. Von mutigen Anfängen, durchaus<br />
auch mit wirtschaftlichen Risiken belastet, hat<br />
die Freie Grundschule/Musik- und Kunstschule<br />
Clara Schumann ihr Schulkonzept stets<br />
weiterentwickelt und so den Ansatz von Carl<br />
Orff innovativ gestaltet, was mit der Einrichtung<br />
des ‚Klangraums‘ deutlich wird.<br />
Aus diesen Gründen hat die Carl-Orff-Stiftung<br />
in Dießen am Ammersee – dort, wo Carl Orff<br />
lebte und arbeitete, residiert heute die Stiftung –<br />
die Freie Grundschule/Musik- und Kunstschule<br />
Clara Schumann mit dem Carl-Orff-Preis<br />
<strong>2015</strong> ausgezeichnet. Wir sind überzeugt, dass<br />
von dieser Schule auch zukünftig unverzichtbare<br />
Impulse für die Weiterentwicklung des Orff-<br />
Schulwerks beziehungsweise der Elementaren<br />
Musik- und Tanzpädagogik ausgehen werden<br />
und dass Carl Orff als Komponist und Musikpädagoge<br />
in Anführungszeichen weiter lebendig<br />
bleibt…“<br />
Quelle: www.orff.de<br />
Impressum<br />
r-<strong>aktuell</strong> die Zeitschrift der rahn dittrich Group<br />
Ausgabe 4 / <strong>2015</strong><br />
Herausgeber Wirtschaftsakademie dr. P. rahn & Partner GmbH,<br />
Salomonstraße 10, d-04103 Leipzig<br />
tel: 0341.3939-0 | Fax: 0341.3939-111<br />
E-Mail: r-<strong>aktuell</strong>@rahn-schulen.de | Internet: www.rahndittrich.de<br />
Auflage 1600 Exemplare<br />
Redaktion Brigitte Wagner (rahn dittrich Group)<br />
Bildnachweis Eigenarchiv<br />
Satz Kassler Grafi k-design, Leipzig<br />
Druck rohdesohn GmbH, Leipzig<br />
Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes Gotthard dittrich<br />
Redaktionsschluss 30.11.<strong>2015</strong><br />
Nächste Ausgabe März 2016<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 3
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Hier wird SPORT großgeschrieben<br />
Weitere Kindertagesstätte der Rahn Schulen Leipzig eröffnet<br />
September<br />
25<br />
Am 25. September wurde die Kita „Tarsius“<br />
offiziell eröffnet. Geschäftsführer Gotthard<br />
Dittrich und Sabine Lucks, die Leiterin der<br />
neuen Kita, begrüßten die Gäste und waren<br />
erfreut, unter anderem auch Dr. Nicolas<br />
Tsapos, den Leiter des Jugendamtes der<br />
Stadt Leipzig, Annett Klinger, Vertreterin der<br />
Deutschen Kreditbank, Markus Kopp, Polnischer<br />
Honorarkonsul, sowie Vertreter des russischen<br />
Honorarkonsulats begrüßen zu können.<br />
Die Geschäftsführung des Investors, der<br />
Cellsbau GmbH München, konnte ihr Kommen<br />
leider nicht ermöglichen.<br />
Der Kita-Neubau bietet neben modern gestalteten<br />
Räumen auch einige Besonderheiten<br />
wie beispielsweise Spielplätze auf dem Dach<br />
und eine Sauna, in der die Kinder nach sportlichen<br />
Aktivitäten das Saunaverhalten kennenlernen<br />
können. Derzeit werden 180 Kinder<br />
im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt<br />
in der Einrichtung betreut.<br />
Dass neben musikalisch-künstlerischen Aktivitäten<br />
der sportliche Bereich im besonderen<br />
Fokus steht, ist die Erklärung dafür, warum<br />
die Kindertagesstätte nach einer Affenart<br />
v. l.: Annett Klinger, Dr. Michael Bormann, Gotthard Dittrich, Dr. Nicolas Tsapos<br />
Info-tv-leipzig begleitete<br />
die Veranstaltung und<br />
drehte ein Video dazu:<br />
http://www.info-tv-leipzig.de/<br />
mixed/allgemeines/<br />
kita-tarsius<br />
benannt wurde, denn so beweglich, wie die<br />
Tarsius-Äffchen, sollen auch die Kinder sein.<br />
Mit dem Leipziger Zoo hat die Kindertagesstätte<br />
einen Patenschaftsvertrag für so einen<br />
kleinen Affen abgeschlossen. Außerdem ist<br />
die sportliche Kita Kooperationspartner der<br />
Juniorprofessur für Empirische Bildungsforschung<br />
im Sport der Universität Leipzig und<br />
des Kindersportzentrums des SC DHfK.<br />
Die Kinder hatten zu der feierlichen Eröffnung<br />
ein kurzweiliges Programm einstudiert und<br />
danach konnten sich die Gäste im gesamten<br />
Haus umsehen, und wer wollte, bekam sogar<br />
eine „Führung“ von den Kita-Kindern, die<br />
sich schon gut in „ihrem Haus“ auskennen.<br />
Brigitte Wagner<br />
Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />
4 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Rahn Schulen und Deutsche Schule Kiew<br />
besiegeln Partnerschaft<br />
Ukrainischer Botschafter und Staatssekretär des Sächsischen<br />
Kultus ministeriums bei feierlichem Vertragsschluss vor Ort<br />
Hoher Besuch im historischen Saal<br />
des Schumann-Hauses in Leipzig: Am<br />
3. November <strong>2015</strong> wurde im Beisein<br />
des Ukrainischen Botschafters Andrij<br />
Melnyk und des Staats sekretär Dr. Frank<br />
Pfeil aus dem Sächsischen Kultusministeriums<br />
sowie Frau Dr. Gabriele Goldfuß<br />
vom Referat Internationales der Stadt<br />
Leipzig ein Partnerschaftsvertrag zwischen<br />
der Deutschen Schule Kiew (DSK)<br />
und dem gemeinnützigen Schulträger<br />
Dr. P. Rahn und Partner geschlossen. Auch<br />
Jelena Hoffmann, die Honorarkonsulin<br />
der Ukraine, Katarzyna Sokolowska, als<br />
Vertreterin des Polnischen Honorarkonsuls,<br />
und Ralf Berger von der Sächsischen<br />
Bildungsagentur, Geschäftsstelle<br />
Leipzig, waren der Einladung gefolgt.<br />
Leipzig und Kiew verbindet seit 54<br />
Jahren eine Städtepartnerschaft – die<br />
erste Städtepartnerschaft der Messestadt.<br />
„Das Band zwischen beiden Me-<br />
v.L. Schulleiter Uwe Hetzsch, Ariane Pentz, Martin Seffner<br />
tropolen soll durch die Partnerschaft mit<br />
der Deutschen Schule Kiew (DSK) noch<br />
enger geknüpft werden“, betont Gotthard<br />
Dittrich, Geschäftsführer der Schulgesellschaft.<br />
Der Kontrakt mit der DSK<br />
soll den interkulturellen Austausch auf<br />
schulischer Ebene, zum Beispiel bei der<br />
Erlangung des deutschen Abiturs, vereinfachen<br />
und fördern.<br />
Die feierliche Unterzeichnung des<br />
Partnerschaftsvertrages fand zeitgleich<br />
mit einem Besuch von rund 30 Schülerinnen<br />
und Schülern aus Kiew sowie<br />
aus Accra in Leipzig im Rahmen des<br />
ersten Partnerschaftsprojek tes „Volkslieder“<br />
statt. Gemeinsam mit den Schülerinnen<br />
und Schülern des Musikalisch-<br />
Sportlichen Gymnasiums Leipzig haben<br />
die Be sucher aus Ghana und der Ukraine<br />
die Vertragsunterzeichnung musikalisch<br />
begleitet.<br />
Die Auslandsschulen „Deutsche Schule<br />
Kiew“, die „Deutsch-Schweizer-Schule<br />
Accra“ sowie die Rahn Schulen in Leipzig<br />
haben bereits im vergangenen Jahr<br />
ihre Bereitschaft erklärt, in einem gemeinsamen<br />
Volksmusikprojekt zu sammenzuarbeiten.<br />
Alle Schulen haben typi sche<br />
Lieder ihrer Länder einstudiert und zum<br />
ersten Mal sind vom 2. bis 6 November<br />
die Schüler aller Schulen zu einem<br />
Workshop in Leipzig bei den Rahn Schulen<br />
zusammen getroffen. Es wurde diskutiert,<br />
geübt und am Donnerstag, dem<br />
5. November, in einem gemeinsamen<br />
Konzert die Ergebnisse der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Große Freude herrschte<br />
unter den Schülern aus der Ukraine, aus<br />
Ghana und aus Leipzig. In kurzen Reden<br />
haben die Schulleiter Ariane Pentz (DSS<br />
Acca), Uwe Hertzsch (DSK Kiew) und<br />
Martin Seffner aus dem Leipziger Rahn-<br />
Gymnasium in Leipzig, von den tollen<br />
Erfahrungen berichtet, die die jeweiligen<br />
Schulen in diesen Tagen machen<br />
konnten. Das Konzept wird weitergeführt.<br />
Das nächste Treffen ist für den<br />
Oktober 2016 in Accra geplant. Die Zentralstelle<br />
für das Auslandsschulwesen in<br />
Bonn hat dieses Projekt gefördert, in dem<br />
die Reisekosten übernommen wurden.<br />
v.l. Jelena Hoffmann, Botschafter Andrej Melnyk,<br />
Staatssekretär Dr. Frank Pfeil, Gotthard Dittrich,<br />
Dr. Gabriele Goldfuß, Uwe Hertzsch, Iris Engländer,<br />
Manuela Rauchfuß, Katarzyna Sokolowska<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 5
Standort<br />
LEIPZIG&FÜRSTENWALDE<br />
Fußball-AG ging an den Start<br />
Kooperation zwischen DFB, RB Leipzig und den Rahn Schulen<br />
Im Rahmen des „Doppelpass 2020-Projektes“<br />
des Deutschen Fußballbundes (DFB) wird seit<br />
diesem Schuljahr in Kooperation mit dem<br />
Rasenballsport (RB) Leipzig e.V. für die Klassenstufen<br />
5 bis 8 des Musikalisch Sportlichen<br />
Gymnasiums und der Feien Oberschule eine<br />
Fußball-AG in der Soccerworld angeboten.<br />
Dort können Schüler, welche Interesse am<br />
beliebtesten Sport Deutschlands haben, unter<br />
professionellen Bedingungen trainieren, angeleitet<br />
durch Trainer des Nachwuchsleistungszentrums<br />
vom RB Leipzig. Zielstellung ist<br />
neben der Vermittlung von Spaß am Fußball<br />
und dessen Grundfertigkeiten auch die Teilnahme<br />
an Schulturnieren.<br />
Trainiert wird immer donnerstags von 16 Uhr<br />
bis 17.30 Uhr. Interessenten sind jederzeit willkommen.<br />
Kontakt: letzian@rahn-schulen.de<br />
Neue Schülerküche installiert<br />
Die Köche stehen schon in den Startlöchern<br />
Freude am Goetheplatz 15 a in Fürstenwalde. Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung:<br />
Die neue Schülerküche öffnet ihre Pforten und zum „ Tag der offenen Tür“ am 4. Dezember <strong>2015</strong><br />
werden die jungen Köche und Köchinnen aus den Oberschulklassen 8, 9 und 10 zeigen, wie sie<br />
Kelle und Rührlöffel schwingen können. Wenn es dann ans Probieren geht, werden die Gäste si-<br />
cher Schlagen stehen.<br />
Schulleiter Philipp Schittek<br />
kümmerte sich persönlich<br />
um die Ausstattung<br />
6 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
Standort<br />
LEIPZIG<br />
„Bei Schumanns gibt’s ein Fest!“<br />
Bildungsfest auf dem Campus Graphisches Viertel<br />
Unter dem Motto „Bei Schumann gibt‘s ein<br />
Fest“ feierten die Campuseinrichtungen in diesem<br />
Jahr das 175-jährige Jubiläum der Hochzeit<br />
des berühmten Leipziger Musiker-Paares Robert<br />
und Clara Schumann.<br />
Nicht nur im Schumann-Haus wurde gefeiert.<br />
Auch im Campussaal in der Salomonstraße<br />
10 führten der Intensivierungskurs Akrobatik<br />
und die Schulband ihr Können interessierten<br />
Gästen vor und in den Klassenräumen präsentierten<br />
sich die einzelnen Fachbereiche.<br />
Wer sich anschließend per „Schülertaxi“ zur<br />
Grundschule in der Inselstraße bringen ließ,<br />
konnte dort auch den Stand des Gymnasiums<br />
besuchen. Die kleine Grafikwerkstatt, eine<br />
Reminiszenz an das Leipziger Druck- und<br />
Verlagsgewerbe in diesem Stadtteil, lud zum<br />
kreativen Gestalten ein. Hier konnten die<br />
„Hochzeitsgäste“ eine Klappkarte mit dem<br />
Porträt von Clara oder Robert Schumann als<br />
künstlerisch-literarisches Souvenir anfertigen.<br />
Schüler des künstlerischen Profils hatten<br />
dafür im Linolschnitt-Verfahren Vorlagen entworfen,<br />
von denen Drucke erstellt werden<br />
konnten. Der Umgang mit Walzen, Druckerschwärze<br />
und Druckstöcken unter Anleitung<br />
hilfsbereiter Schüler machte besonders den<br />
jüngeren Gästen Spaß. Außerdem wählte jeder<br />
„Hochzeitsgast“ ein Gedicht aus – Schüler<br />
der Klasse 7c hatten im Deutschunterricht<br />
eine Auswahl romantischer Lyrik untersucht<br />
und anschließend typographisch gestaltet.<br />
Der produktive Umgang mit bekannten Werken<br />
der deutschen Romantik führte zu ganz<br />
individuellen Interpretationen, die bei den<br />
Gästen gut ankamen. So nahmen viele, die<br />
zum Feiern gekommen waren, am Abend<br />
noch ein Stück Kultur des 19. Jahrhunderts<br />
aus Schülerhand mit nach Hause.<br />
Björn Dumont<br />
Musikalisch-Sportliches Gymnasium Leipzig<br />
Mehr zum Bildungsfest<br />
und Klangraum<br />
auf Seite 28.<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 7
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Projekte in der Kita Musikus<br />
Das Album der „ersten Augenblicke“ – Portfolio hält Lernabenteuer fest<br />
Wer hat nicht eines dieser Fotoalben zu<br />
Hause, angefertigt von der Mama, das<br />
die besonderen ersten Augenblicke festhält<br />
und stolz kommentiert? Das erste<br />
Lachen, der erste Zahn, die ersten Schritte<br />
– man ist für diese Erinnerungen sehr<br />
dankbar. Und wenn dann die kleinen<br />
Knirpse in die Kindertagesstätte kommen,<br />
wer macht dann das Album der<br />
„ersten Augenblicke“ weiter? Dafür gibt<br />
es die Helden des Kita-Alltags, die Momente<br />
sammeln und mit der Kamera<br />
auf die Überholspur wechseln.<br />
Das Portfolio in der Kindertagesstätte<br />
ist genau dafür da. Es ist eine individuelle<br />
Entwicklungsdokumentation. Dabei<br />
geht es nicht um ein Sammelsurium<br />
aller Schnipsel, Bilder und Werke. Bei<br />
einem Portfolio in der Kindertagesstätte<br />
geht es um das Miterleben von besonderen<br />
Momenten wie den ersten<br />
Schreib- oder Kletterversuch oder den<br />
Moment, in dem ein Kind ein Hindernis<br />
überwunden hat und vor Stolz strotzt.<br />
Alle Kinder wachsen. Das Sichtbarmachen<br />
des Größerwerdens sowie das<br />
kognitive Wachsen spielen eine große<br />
Rolle im Buch der „besonderen Augenblicke“.<br />
Eine andere und schönere Bezeichnung<br />
für Portfolio wäre an dieser<br />
Stelle „Meine Lernabenteuer“.<br />
Josefine Fröbel Erzieherin<br />
Vom Wunder des Wassers<br />
Was man mit Wasser alles erleben kann,<br />
erfuhren die Kinder der Kinder tagesstätte<br />
Musikus während einer „Wasserwoche“.<br />
Das Angebot an Aktionen wechselte täglich<br />
und somit gab es immer wieder Neues<br />
zu entdecken.<br />
Die Kinderfüße wurden nass bei einem<br />
Fühlparcour und auch beim Angeln von<br />
kleinen Gegenständen aus dem Wasserbecken.<br />
Gefrorenes Wasser dagegen fühlten<br />
die Kinder beim Eiswürfelmalen. Der<br />
kindlichen Kreativität waren keine Grenzen<br />
gesetzt. So konnten zum Beispiel auch<br />
Farben durch Pusten miteinander vermischt<br />
werden, die Kinder konnten Gipsformen<br />
und Transparente mit Motiven aus<br />
8 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong><br />
der Unterwasserwelt gestalten und eigene<br />
Stäbe für Seifenblasen binden.<br />
Spontane Impulse von Kindern wie<br />
das Basteln einer Piraten-Augenklappe<br />
griffen die Pädagogen zur Freude der<br />
Kinder auf. Ausgelassen ging es auch bei<br />
den Wettbewerbsspielen mit Wasser zu.<br />
Dosen-Schwamm-Werfen, Becherturm-<br />
Abspritzen, Schwämme- oder Kellenlauf<br />
und Wasserbecher-Balancieren forderten<br />
die kleinen Entdecker heraus. Die Kinder<br />
spornten sich gegenseitig an.<br />
Die Matsch- und Pumpanlage im Garten<br />
lockte zum individuellen Experimentieren<br />
und diente den Kindern als Konstruktionsraum<br />
für Sandburgen und Flöße.<br />
Team der Kita Musikus<br />
Einen Turm aus befüllten Trinkbechern in<br />
die Höhe zu bauen stellte eine weitere<br />
Herausforderung dar.<br />
Andere Angebote luden zum Forschen<br />
ein. Dabei gingen die Kinder Fragen wie<br />
‚Schwimmen oder sinken Gegenstände<br />
im Wasser?‘, ‚Wie angelt man eigentlich<br />
Eiswürfel?‘, ‚Warum öffnet sich die Faltblume<br />
im Wasser?‘ und ‚Wie entsteht der<br />
Farbkreisel?‘ auf den Grund.<br />
Musik, Sprache, Instrumente und Kommunikation<br />
begleiteten die Kinder während<br />
der gesamten Projektwoche. Ein gelungener<br />
Abschluss der „Wasserwoche“ gelang<br />
durch eine Aufführung eines Wasser-<br />
Klang-Konzertes von Kindern für Kinder.
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Der Start in eine interessante Ausbildung<br />
Spiele und sportliche Aktivitäten motivieren<br />
Am 1. September <strong>2015</strong> begann für die<br />
Auszubildenden der Rahn Schulen<br />
Halle ein neuer spannender Lebensabschnitt<br />
auf dem Goldberg. Bei wunderschönem<br />
Wetter wurden sie mit ausgefallenen<br />
Ideen überrascht. Schulleiter<br />
Jörg Richter richtete eine sehr motivierende<br />
Rede an die Neulinge, die sich anschließend<br />
nach den verschiedenen Ausbildungsberufen<br />
in Gruppen aufteilten.<br />
Vor ihnen lagen sieben Spielstationen,<br />
die es zu bewältigen galt. Am besten<br />
kamen die Spiele „Activity“ und<br />
„Die Spinne“ an. Bei diesen musste die<br />
Teamfähigkeit unter Beweis gestellt<br />
werden. Dank der guten Zusammenarbeit,<br />
geland dies auch prima.<br />
In der Mittagspause wurden die Auszubildenden<br />
mit leckeren Grillwürstchen<br />
belohnt. Die zusätzliche Zeit<br />
konnten sie damit verbringen, sich das<br />
Gelände mit den vielen verschiedenen<br />
Tieren anzuschauen.<br />
An der letzten Station erhielten die<br />
neuen Azubis ihre Ausbildungsverträge –<br />
nun starten sie als angehende Kaufleute<br />
für Büromanagement (KBM) in<br />
das Berufsleben.<br />
Das aufgenommene Gruppenfoto<br />
wird sie immer an den ersten Tag ihres<br />
ersten Aus bildungsjahres erinnern.<br />
Ausbildungsgruppe KBM 15<br />
Bereich Wirtschaft und Verwaltung<br />
Rahn Schulen Halle<br />
Betriebserkundungen in den Herbstferien<br />
In den Herbstferien hatten die Schüler<br />
der 8. Klassen der Freien Oberschule<br />
Leipzig die Möglichkeit, verschiedene<br />
Berufe in Leipziger Unternehmen kennenzulernen.<br />
Unter anderem standen<br />
Victor’s Residenz Hotel, der toom Baumarkt,<br />
das Grafikdesign-Büro „Die Superpixel“,<br />
das Kugel- und Rolllagerwerk, die<br />
Kleintierklinik, die Polizei, die Uni klinik<br />
und die Seniorenresidenz zur Auswahl.<br />
In der Kleintierklinik sahen die Schüler<br />
das Röntgenbild eines Hundes, der sein<br />
Spielzeug verschluckt hatte. Sie wurden<br />
in die Überlegungen einbezogen, welche<br />
Hilfsmaßnahmen für das Tier am besten<br />
wären. In der Uniklinik erfuhren die Achtklässler<br />
Näheres zu den Berufsbildern<br />
des Gesundheits- und Kran kenpflegers,<br />
der Kaufleute für Büro management sowie<br />
der Hebamme und des Geburtshelfers.<br />
Zudem gewährten Mitarbeiter<br />
Ein blicke in die Klinikstruktur und die<br />
Krankenhausorganisation.<br />
Bei der Polizeidirektion in der Dimi troffstraße<br />
konnte ein Streifenwagen inspiziert<br />
werden. Im Anschluss besuchten die<br />
Schüler die Notrufzentrale und schauten<br />
sich die Haftzellen an. Überraschend war<br />
für alle die Erkenntnis, dass Polizeidienst<br />
viel mehr Schreibarbeit als spannende<br />
Verbrecherjagd ist.<br />
Die Betriebserkundungen sind für die<br />
Schüler eine gute Möglichkeit herauszufinden,<br />
wohin ihr beruflicher Weg später<br />
einmal führen könnte. In den Winter- und<br />
Osterferien stehen die nächsten Betriebserkundungen<br />
an – dann unter anderem<br />
bei BMW und im Schauspielhaus.<br />
Es wird sicher wieder interessant und<br />
spannend werden.<br />
Stephanie Kirsche<br />
Praxisberaterin Freie Oberschule Leipzig<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 9
Standort<br />
FÜRSTENWALDE<br />
Im Herzen der Stadt …<br />
Eine Schule, ein Kleinod, Geschichte... und all<br />
das im „Herzen“ einer Stadt? Ja, all das bietet<br />
die Freie Rahn-Grundschule Fürstenwalde –<br />
sowohl eine Schule als auch ein geschichtsträchtiges,<br />
architektonisch einmaliges Gebäude<br />
zeigt sich den Besuchern dieser Einrichtung,<br />
wenn sie mit offenen Augen durch die Eisenbahnstraße<br />
gehen. Mittlerweile wissen die<br />
meisten Vorübergehenden, was sich hinter den<br />
„altehrwürdigen Gemäuern“ verbirgt.<br />
Hinter den besonderen, bogenförmigen Fenstern<br />
befindet sich die Aula. Vor circa fünf Jahren<br />
saniert; birgt sie heute einen der schönsten<br />
Veranstaltungsräume im Zentrum der Stadt.<br />
Genutzt für Familienkonzerte, Vorlesungen und<br />
musikalische Kleinkunstveranstaltungen bietet<br />
sie das richtige Ambiente für stilvolle und abwechslungsreiche<br />
Veranstaltungen.<br />
Besonders die schulinternen Feste bekommen<br />
hier einen anspruchsvollen Rahmen –<br />
dank der integrierten Bühne mit ihrer Lichttechnik<br />
und akustischen Ausstattung.<br />
Aus diesem Grund haben sich die Mitarbeiter<br />
der Rahn-Grundschule entschieden, ihre<br />
diesjährige Jahresabschlussfeier hier stattfinden<br />
zu lassen.<br />
Die Aufgaben sind verteilt: vom Schmücken<br />
der Tische, über die Organisation des Caterings<br />
bis hin zur Gestaltung des musikalische<br />
Rahmenprogramms; jeder packt mit an, so<br />
dass alle am 26. November eine schöne Feier<br />
erleben können. Doch was wäre die Vor weihnachtszeit<br />
ohne Überraschungen? Ja, auch diese<br />
wird es geben an diesem Donnerstag abend.<br />
Wer nun Interesse bekommen hat, die Aula<br />
zu besichtigen, kann das gern tun. Er sollte sich<br />
nur vorher im Sekretariat der Schule anmelden.<br />
Vielleicht haben ja auch Sie, liebe Leser<br />
dieser Zeitschrift, einmal die Gelegenheit, die<br />
Einmaligkeit dieses Raumes im „Herzen der<br />
Stadt“ zu genießen.<br />
Kerstin Schilling<br />
Erzieherin<br />
Freie Grundschule Fürstenwalde<br />
Schulgebäude<br />
Aula<br />
Geschäftsführer Gotthard Dittrich, Heike Busch (Schulleiterin Grundschule),<br />
Philipp Schittek (Schulleiter Fachoberschule und Oberschule Fürstenwalde<br />
10 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
NEUZELLE<br />
Standort<br />
Genetic mal ganz praktisch<br />
Experimente<br />
Am Dienstag, den 13. Oktober, besuchte das<br />
mobile Schülerlabor „Science on Tour“ der<br />
Brandenburgischen Technischen Universität<br />
Cottbus-Senftenberg (BTU) die Neuzeller<br />
Rahn Schulen.<br />
Im ersten Kurs ermittelten die Schüler eines<br />
Biologie-Kurses der 11. Klasse den Täter dank<br />
DNA-Finger-Printing. Unter Anleitung des Dozenten<br />
Herr Krätzschmar konnten sie beim interessanten<br />
Experimentieren mittels Gelelektrophorese<br />
den genetischen Fingerabdruck aller<br />
Verdächtigen und vom Tatortmaterial erstellen,<br />
vergleichen und so den Übeltäter überführen.<br />
Die Studentin Frau Danneberg erzählte den<br />
Schülern von ihrem Studium und berichtete<br />
auch über weitere Studiengänge an der BTU.<br />
Der zweite Kurs, mit Schülern der 10. Klassen,<br />
isolierte DNA aus Kiwifrüchten. Jeder durfte<br />
am Ende seine experimentell gewonnene<br />
Kiwi-DNA in Ethanol konserviert mitnehmen.<br />
Die Schüler beider Kurse waren von dieser<br />
praktischen Seite der Genetik begeistert und<br />
hatten viel Freude daran.<br />
Sabine Maslack hatte das mobile Schülerlabor<br />
der BTU eingeladen und Doreen Mahlow<br />
betreute die Schüler dabei. Es war für alle ein<br />
gelungener Projekttag.<br />
Doreen Mahlow<br />
Biologielehrerin<br />
Gymnasium im Stift Neuzelle<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 11
NEUZELLE<br />
Standort<br />
Zweites Sprachcamp im Jahr <strong>2015</strong><br />
erfolgreich beendet<br />
Ägyptische Schüler fühlen sich in Neuzelle wohl<br />
In diesem Schuljahr<br />
leben und lernen 10<br />
ägyptische Schüler aus<br />
Kairo in der Neuzeller<br />
Internatsschule. Dies<br />
sind Schüler 7., 9., 10.<br />
und 11. Klasse, die<br />
in wenigen Jahren ihr<br />
Abitur ablegen und<br />
damit ihre Hochschulreife<br />
erwerben werden.<br />
Kaum hat das Schuljahr nach den Sommerferien<br />
begonnen, waren schon elf junge Ägypter<br />
in Neuzelle zum Sprachcamp zu Gast.<br />
Während für die zurückliegenden fünf<br />
Sprachcamps stets Schüler aus den unterschiedlichen<br />
Regionen der Welt anreisten, war<br />
es dieses Mal ganz anders: Eine homogene<br />
Jungengruppe aus den Rahn Schulen Kairo<br />
verbrachte abwechslungsreiche Tage an ihrer<br />
deutschen Partnerschule.<br />
Wie bei jedem Sprachcamp wurde auch<br />
dieses Mal zu Beginn eine Sprachfeststellung<br />
(Sprachniveau) mit den Teilnehmern durchgeführt.<br />
Doch eigentlich hatten die Acht- und<br />
Neunklässler die deutsche Sprache ziemlich<br />
perfekt drauf.<br />
Aufgrund des durchweg guten Sprach-<br />
niveaus konnte auf eine Einteilung in Gruppen<br />
verzichtet werden. Und so waren die ägyp tischen<br />
Jungen weniger Schüler, sondern vielmehr<br />
Besucher, die die Schule und das Internat<br />
kennenlernen wollten.<br />
Natalie Mollenhauer unterrichtete die Schüler<br />
dennoch am Vormittag in kleinen Gruppen im<br />
DaF-Unterricht (Deutsch als Fremdsprache).<br />
Außerdem besuchten die Jungen die Klassen<br />
der Neuzeller Schule. Dort konnten sie spüren,<br />
wie sich eine deutsche Schule anfühlt. Sie<br />
knüpften Kontakte und nahmen viel Neues auf.<br />
Aufregung und Freude herrschte, als Herr Dr.<br />
Rauscher, Deutschlehrer an den Rahn Schulen<br />
in Kairo, seine Schüler unerwartet besuchte.<br />
Aber das Sprachcamp wäre kein Sprachcamp,<br />
wenn es nur um schulisches Lernen<br />
ginge. An den Nachmittagen und in der Freizeit<br />
wurde den Gästen wie immer viel geboten:<br />
Grillabende, Fahrten nach Berlin und Dresden,<br />
ein Besuch im Spreewald und im Kletterpark<br />
Bad Saarow sowie eine Kutschfahrt zu den<br />
Indianern nach Neuzelle, Kino und Shopping –<br />
erstaunlich, denn wenn man durch Kairo geht,<br />
sieht man dort die gleichen Marken, Artikel und<br />
Schaufensterauslagen. Aber Shoppen scheint<br />
wohl überall auf der Welt eine beliebte Freizeitbeschäftigung<br />
zu sein.<br />
Schaut man auf die Abschlussbewertung<br />
der Schüler, so müssen ihnen die zwei Wochen<br />
in Neuzelle gut gefallen haben. Dass das Essen<br />
nicht immer ihren Geschmack getroffen<br />
hat, liegt in der Natur der Sache und stellt das<br />
Cateringteam bei Folgebesuchen auf jeden<br />
Fall vor neue Herausforderungen.<br />
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen<br />
Erziehern und Internatsbewohnern bedanken,<br />
die aufgrund der Zimmerauslastung auf eigene<br />
Zimmer, Betten und Büro verzichtet haben.<br />
Vielen Dank auch an alle Lehrer, die uns bei<br />
vielen Aktivitäten unterstützt haben.<br />
Was bleibt, ist die Erinnerung an eine lustige,<br />
lebhafte Jungentruppe aus den Rahn<br />
Schulen Kairo. „Herr Karge, ich komme wieder“,<br />
so verabschiedeten sich viele der Schüler<br />
aus Kairo von Neuzelle.<br />
Rainer Karge<br />
Internatsleiter<br />
12 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Sprachen hoch im Kurs<br />
Language tests an der Freien Oberschule Leipzig<br />
Erstmalig gab es im vergangenen Schuljahr<br />
an der Freien Oberschule die Möglichkeit, ein<br />
Sprachenzertifikat (telc) in Spanisch oder Englisch<br />
zu erwerben.<br />
Die Schüler können im Rahmen des Kurses<br />
ihre sprachlichen Erfahrungen erweitern und<br />
somit ihre Chancen für ihr zukünftiges Berufsleben<br />
verbessern. Ein Zertifikat von telc – language<br />
tests gewährleistet nationale und internationale<br />
Vergleichbarkeit der Sprachkenntnisse.<br />
Unterrichtet werden die Spanisch- und Englischkurse<br />
von Mitarbeitern der Rahn Schule.<br />
Die Prüfung nimmt ein externer<br />
Partner und zertifizierter telc-Prüfer<br />
ab. Die Schüler können für<br />
Spanisch ein Zertifikat auf A2-Niveau,<br />
für Englisch auf B1-Niveau erwerben.<br />
Wir gratulieren den erfolgreichen Prüfungsteilnehmern<br />
und freuen uns auf neue Interessenten<br />
in diesem Schuljahr.<br />
Katharina Weimer<br />
Fachlehrerin Deutsch/Spanisch<br />
Wer will fleißige Handwerker sehen?<br />
Die 7a war sich einig – das Klassenzimmer<br />
braucht Farbe! Aber welche Farbe? Die erste<br />
Diskussion war heftig und Einstimmigkeit nicht<br />
zu erzielen. Also ging die 7a wissenschaftlich<br />
heran. Es wurde zur Wirkung von Farben gegoogelt,<br />
mit Eltern, die in kreativen Bereichen<br />
tätig sind, gesprochen, ausgewertet, eine statistische<br />
Erhebung gemacht, das vehemente<br />
Veto der Klassenleiterin gegen Pink berücksichtigt<br />
(„Wir sind doch nicht im Barbiehäuschen!“)<br />
und letztendlich fiel die Entscheidung<br />
auf ein helles Blau (kurz vor Grün).<br />
Die Berechnung des Farbbedarfes passte<br />
prima in den Mathematikunterricht. Zur Tat<br />
ging es dann am letzten Tag vor den Oktoberferien<br />
– nach der Klassenarbeit in Mathe.<br />
Mit Hilfe von mütterlicher Frauenpower –<br />
von den Vatis hatte keiner Zeit, aber „Frauen<br />
sind die neuen Männer“ – ging es ans Werk.<br />
Eltern hatten Abdeckungen zur Verfügung gestellt.<br />
Eine Mutti brachte köstlich belegte<br />
Brötchen und Getränke und die Hausmeister<br />
Material und Arbeitsmittel. Die fleißigen Schüler<br />
der 7a werkelten ganze drei Stunden lang.<br />
Und obwohl die „Malerlehrlinge“ anschließend<br />
selbst wie gestrichen aussahen, die Farbe<br />
hätte noch für weitere Wände gereicht.<br />
Nun fühlt sich die 7a noch wohler in ihrem<br />
Zimmer und letztens gab es in der Pause<br />
untereinander großen Ärger, weil doch tatsächlich<br />
einer mit dem Fuß gegen die neue<br />
hellblaue Wand getreten hatte.<br />
Nächstes Ziel ist die Gestaltung der Rückwand.<br />
Das Konzept wird im Kunstunterricht<br />
erarbeitet, Ideen gibt es schon. Alle sind gespannt.<br />
r-<strong>aktuell</strong> 13
Standort<br />
NEUZELLE<br />
Erfahrungsaustausch in Neuzelle auf kommunaler<br />
Ebene<br />
Ein interessantes Zusammentreffen fand<br />
am 13. November <strong>2015</strong> zwischen einer<br />
Delegation von Stadtabgeordneten aus<br />
v.l. Diedrich Bollmann, Sven Budach, Thomas Scholz, Ernst<br />
Brunner, Hanse-Georg Köhler, Mike Staginius, Dietmar Baesler,<br />
Ines Phillip, Andrea Senft<br />
Gröningen unter Leitung von Bürgermeister<br />
Ernst Brunner mit seinem Amtskollegen<br />
Bürgermeister Dietmar Baesler<br />
und dem Amtsdirektor<br />
Hans-Georg Köhler aus Neuzelle<br />
statt. Initiator des Treffens<br />
war die Rahn Dittrich<br />
Group, die seit 1990 in Gröningen<br />
die Wirt schaftsakademie<br />
Dr. P. Rahn & Partner,<br />
eine Einrichtung der<br />
beruflichen Fort- und Weiterbildung,<br />
sowie in Neuzelle<br />
seit mehr als 10 Jahren eine<br />
besondere Schule internationaler<br />
Ausprägung als Gymnasium<br />
betreibt.<br />
Potenzialanalysen in Klasse 7 an der Freien Oberschule<br />
Leipzig<br />
Kompetenzen stärken – das Gebot der Stunde<br />
Da in Gröningen analog zu Neuzelle<br />
ebenfalls ein Campus als Institution der<br />
Rahn Dittrich Group entstehen soll, (geplant<br />
ist neben der bereits bestehenden<br />
Sekundarschule noch ein Gymnasium<br />
und eine Musikschule) trafen die Gemeinde-<br />
und Stadtvertreter zu einem<br />
Erfahrungsaustausch in Neuzelle zusammen,<br />
wo neben den Schulthemen,<br />
welche beide Seiten bewegen, auch<br />
viele andere Fragen der öffentlichen Verwaltung<br />
besprochen und ausgetauscht<br />
werden konnte. Auch die beiden Schulleiter<br />
Sven Budach (Neuzelle) und Thomas<br />
Scholz (Gröningen) nahmen an der<br />
Gesprächsrunde teil.<br />
Im Februar 2014 wurde vom Sächsischen<br />
Ministerium für Kultus und der Bundesagentur<br />
für Arbeit das Projekt „Praxisberater<br />
an Schulen“ an sächsischen<br />
Oberschulen eingeführt. Bisher nehmen<br />
insgesamt 50 Oberschulen aus dem Freistaat<br />
Sachsen daran teil, eine davon ist<br />
die Freie (Rahn)-Oberschule in Leipzig.<br />
Ziel des Projektes ist es, die Berufswahlkompetenz<br />
der Schüler zu stärken.<br />
In der 7. Klasse werden deshalb mit den<br />
Schülern in Kleingruppen sogenannte<br />
„Potenzialanalysen“ durch geführt. In<br />
diesem Schuljahr finden diese im Zeitraum<br />
vom 23. November bis zum 4. Dezember<br />
statt. Mithilfe verschiedener Aufgaben<br />
sollen die Schüler zeigen, wo ihre<br />
Stärken liegen. Es geht um Teamfähigkeit,<br />
Kommunikations fähigkeit, Kritikfähigkeit,<br />
Problemlösefähigkeit etc. Gemeinsam<br />
muss etwas gebaut, konstruiert<br />
oder geplant werden. Auch in Einzelaufgaben<br />
können die Schüler zeigen, was<br />
sie so drauf haben. Die Schüler werden<br />
hierbei von zwei geschulten und zertifizierten<br />
Praxis be ratern beobachtet und<br />
eingeschätzt. Aber auch die Schüler<br />
selbst müssen sich einschätzen und<br />
überlegen, wie kommunikativ oder planungsfähig<br />
sie beispielsweise sind, wie<br />
genau sie arbeiten und ob sie ein gutes<br />
Arbeitstempo haben. Denn um später<br />
einmal den passenden Beruf für sich zu<br />
wählen, muss man sich selbst gut kennen<br />
und wissen, was man kann.<br />
Nach den Analysen wird gemeinsam<br />
mit den Schülern und ihren Eltern das<br />
individuelle Potenzialprofil ausgewertet.<br />
Das persönliche Stärkenprofil ist ein<br />
Startpunkt, von dem aus weiter geschaut<br />
werden kann.<br />
In der 8. Klasse besuchen die Schüler<br />
dann gemeinsam mit ihrem Praxisberater<br />
verschiedene Unternehmen. So lernen<br />
sie unterschiedliche Berufe kennen<br />
und können Menschen interviewen, die<br />
bereits seit vielen Jahren in diesen Berufen<br />
arbeiten. Das macht Spaß, ist spannend<br />
und hilft dabei zu entscheiden, wie<br />
es nach der Schule beruflich weitergehen<br />
soll. So setzen sich die Schüler<br />
Schritt für Schritt mit ihrer Zukunft und<br />
ihren Fähigkeiten auseinander, um<br />
dann einen Beruf zu wählen, der zu ihren<br />
Stärken und Leistungen passt<br />
Stephanie Kirsche<br />
Praxisberaterin an der Freien Oberschule<br />
Leipzig<br />
14 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Sang und Klang aus der Kita Musikus<br />
„Laterne, Laterne…“<br />
Endlich war es soweit, das Laternenfest der<br />
Kita Musikus stand bevor. Die langen Vorbereitungen<br />
in den Gruppen waren abgeschlossen;<br />
die Kinder haben mit viel Freude ihre<br />
Laternen selbst gebastelt und die Laternenlieder<br />
geprobt. Nun sollte es endlich losgehen<br />
– dieses Mal ein wenig anders als sonst.<br />
Die Eltern der Kinder, die schon längere Zeit<br />
„dabei“ sind, waren ganz gespannt. Den<br />
Eltern, deren Kinder das erste Mal dabei waren,<br />
war die Aufregung deutlich anzusehen.<br />
Die Freude der Kinder war unbeschreiblich und<br />
für alle spürbar. Wird alles klappen?, Kann ich<br />
das Lied noch?, Hoffentlich geht mein Laternenlicht<br />
nicht kaputt – das und anderes wird<br />
ihnen durch den Kopf gegangen sein.<br />
Es hatte sich ja schon herumgesprochen,<br />
dass es in diesem Jahr keinen Fanfarenzug<br />
geben würde. Aber ein Laternenumzug ohne<br />
Musik? Geht das? Umso größer war die Überraschung<br />
und die Freude aller, dass sich nach<br />
vielem Proben und mit viel Freude und Spaß<br />
am Singen eine „Erzieherband“ formieren<br />
konnte und plötzlich auf dem Fußballfeld der<br />
Einrichtung stand. Die Trommel gab den Ton<br />
an, eine Rassel stimmte ein und über ein<br />
Mikrophon wurden die Stimmen der Sänger in<br />
die Menge getragen. Schnell hatten die Kinder<br />
den Liedtext „wieder auf dem Schirm“ und<br />
sangen kräftig mit. Bald trauten sich auch die<br />
Eltern einzustimmen und so ging<br />
die Runde rund um den Block los –<br />
die „Kapelle“ voran und viele liebevoll<br />
gestaltete Laternen hinterher.<br />
An der Kita empfingen Feuer-<br />
körbe und bunte Lichter die Eltern<br />
und Kinder. Alles wirkte sehr gemütlich<br />
und die vom Elternrat und von Saxonia<br />
betreuten Essens- und stände taten ihr Übriges, um das Laternenfest<br />
Getränkezu<br />
einem gelungenem „Event“ werden zu lassen.<br />
Es wurde geschmaust, geplauscht und<br />
die Kinder hatten ihren Spaß an den Feuerkörben<br />
beim Backen von Stockbrot. Zur Überraschung<br />
aller gab es sogar noch ein kleines<br />
Konzert der „Erzieherband“. Die Atmosphäre<br />
war gemütlich und keiner wollte so recht nach<br />
Hause.<br />
Die Eltern bedanken sich an dieser Stelle<br />
bei den vielen fleißigen und geduldigen Händen,<br />
die dieses schöne Fest möglich gemacht<br />
haben. Alle Beteiligten freuen sich schon jetzt<br />
auf das nächste Laternenfest und die Hoffnung<br />
bei Eltern und Kindern ist groß, dass die<br />
Band bis dahin weiterprobt und dann auch<br />
einen Namen hat.<br />
Sigrun Tauche<br />
Delfi n-Mama<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 15
ALTENBURG<br />
Standort<br />
Erlebnisreiche Sommerferien<br />
in der Rahn Schule in Altenburg<br />
Ein kleiner Rückblick<br />
Die Hortkinder der Freien Grundschule in<br />
Altenburg hatten eine erlebnisreiche rienzeit. Unter dem Motto „Karibischer<br />
Fewurde<br />
getanzt und gekocht und Sommer“ war nicht nur das Wetter top,<br />
sondern auch die Angebote konnten<br />
sich sehen lassen. Der Schulhof bekam<br />
durch die vielen schönen Dekorationen<br />
ein karibisches Flair. An der Strandbar<br />
konnte jeder seinen Durst stillen. Die<br />
Kinder erfuhren viel über die Karibik, es<br />
es<br />
wurden T-Shirts gestaltet und tolle<br />
Sandburgen gebaut. Jedes Kind konnte<br />
sich außerdem ein kleines karibisches<br />
Andenken basteln. Höhepunkt war die<br />
Schatzsuche – alle Kinder waren mit Begeisterung<br />
dabei. Viel zu schnell verging<br />
die schöne Ferienzeit.<br />
A. Kieschnik<br />
Horterzieherin<br />
Hurra, ich bin ein Schulkind<br />
ABC-Schützen wissen schon, worauf es ankommt<br />
Am 22. August war es endlich soweit –<br />
die erste Schulstunde für 27 Schulanfänger<br />
der Freien Grundschule Altenburg<br />
bei ihrer Klassenlehrerin Frau Zeise.<br />
Aber zum Schulanfang gehören nicht<br />
nur Hefte und Bücher, sondern auch die<br />
begehrte Schultüte. Diese wurde bei der<br />
Aufnahmefeier in der prächtigen Aula<br />
der Volkshochschule von der Schulleiterin<br />
Marlies Steinbach feierlich übergeben.<br />
Die Drittklässler gestalteten das<br />
kurzweilige Programm. In ihrem kleinen<br />
Theaterspiel zeigten sie, wie ein Löwe<br />
seiner Angebeteten einen Brief zukommen<br />
lassen wollte. Da er leider nicht<br />
schreiben konnte, kam es zu einigen<br />
Verwicklungen. So kamen der Löwe und<br />
die Schulanfänger zu dem Schluss, dass<br />
man doch das Schreiben lernen sollte.<br />
Carola Eckert und Annett Zeise haben<br />
die Kinder ein Jahr lang an den<br />
Vorschulnach mittagen intensiv auf den<br />
Schuleintritt vorbereitet.<br />
Seit nunmehr acht Jahren sind an<br />
der Freien Grundschule Altenburg Musik<br />
und Kunst Inspirationsquelle für den<br />
Bildungs- und Erziehungsprozess. So<br />
werden die Kinder hier mit allen Sinnen<br />
lernen und gemeinsam mit den Pädagogen<br />
werden sie Brücken schlagen zwischen<br />
Phantasie und Wissen, zwischen<br />
Gefühl und Verstand.<br />
Brigitte Roese<br />
Lehrerin Freie Grundschule Altenburg<br />
16 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Forscherdrang und Experimente im Hort<br />
Eine ganze Woche lang hieß es im Ferienhort „Bum, Bang, Knall und Zisch!“<br />
In der ersten Herbstferienwoche wurden die<br />
Schüler und Schülerinnen der ersten bis<br />
vierten Klassen der Freien Grundschule Clara<br />
Schumann zu kleinen Forschern. Unter dem<br />
Motto „Experimentieren, versuchen und beobachten“<br />
lebten die Kinder ihren Forscherdrang<br />
aus. Jeder Tag begann mit einer Geschichte,<br />
einem Experiment, einem Spiel oder<br />
einer Rätselfrage von „Teufli“, dem Cartesischen<br />
Taucher. „Teufli“ hatte sich die Aufgabe<br />
vorgenommen, die Kinder spielerisch in die<br />
Welt des Forschens einzuführen: Wie kann der<br />
Flaschenteufel zum Tanzen gebracht werden,<br />
wie funktioniert das Atomspiel, wie wird Salz<br />
von Pfeffer getrennt … ?<br />
Die fast achtzig Forscher und Forscherinnen<br />
besuchten an vier Tagen verschiedene<br />
Stationen. Im Fitness-, im Küchen- und im<br />
Bastellabor erhielten sie die Gelegenheit, vielfältige<br />
Experimente kennenzulernen, durchzuführen<br />
und zu verstehen. Immer an der Seite<br />
der Kinder die Erzieher, die mit eigenem großen<br />
Forscherdrang das Experimentieren begleiteten.<br />
Die Turnhalle wurde kurzer Hand zum Fitnesslabor<br />
umfunktioniert. In Bewegungsspiele<br />
eingebettet, wurden verschiedene Versuche<br />
durchgeführt. Das Lieblingslabor der Kinder<br />
befand sich in der Küche/Cafeteria. Selbständig,<br />
nach Rezept einen grünen glitschigen<br />
Schleim zu kochen, Brausepulver herzustellen<br />
oder eine Apfelkerze brennen zu lassen, hat<br />
die Ferienkinder begeistert. Das Bastellabor<br />
fesselte die kleinen Forscher<br />
und Forscherinnen<br />
mit Versuchen, die Ausprobieren<br />
und Testen<br />
voraussetzten: Wie wird<br />
ein Schmetterling gestaltet,<br />
der auf einer Fingerspitze<br />
balanciert, ein Flaschenteufel<br />
aus Strohhalmen<br />
und Büroklammern<br />
konstruiert oder wie<br />
funktioniert ein Gummibärchenkatapult?<br />
Außerdem stand ein<br />
Besuch im Leipziger<br />
Westen bei den „Erfinderkindern“<br />
an. Dort bildete<br />
das Thema Pneumatik<br />
den Mittelpunkt<br />
des Experimentierens.<br />
(www.erfinderkinder.net)<br />
Die erste Herbstferienwoche<br />
wurde mit<br />
einem Forscherfest abgeschlossen. Jeder Erzieher<br />
hatte ein Experiment vorbereitet. Von<br />
selbst angerührten Seifenblasen, über bunte<br />
Schatten bis hin zur Teebeutel-Rakete wurde<br />
viel geboten.<br />
Den Höhepunkt stellte eine professionelle<br />
Wissenschaftsshow von „Bang and Bubble“<br />
dar. Mit viel Begeisterung verfolgten die Kinder<br />
die wissenschaftliche Vorführung. Insbesondere<br />
die Experimente mit Trockeneis haben viele<br />
Eindrücke bei den jungen Zuschauern hinterlassen.<br />
Nach der Show erhielten die Forscher<br />
ein „Diplom für erfolgreiches Forschen“. Kleine,<br />
wie große Forscher fanden die Experimentierwoche<br />
zum Knallen, Zischen ….<br />
Das Erzieherteam<br />
Hort der Freien Grundschule Clara Schumann<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 17
Standort<br />
HALLE<br />
Klappe und Action<br />
Schulinterne Mitarbeiterfortbildung beim Offenen Kanal Merseburg-Querfurt e.V.<br />
Auch in diesem Jahr fanden an den<br />
Rahn Schulen in Halle zwei „SCHIMF-<br />
Tage“ – schulinterne Mitarbeiterfortbildungstage<br />
– statt. Veranstaltungsort<br />
beider Tage war der Offene Kanal (OK)<br />
Merseburg-Querfurt e. V., ein offenes<br />
Bürgerfernsehen, in dem jeder Bürger<br />
eigene Beiträge sowie Sendungen von<br />
der Aufnahme bis zum Schnitt aufnehmen<br />
und selbst gestalten kann. Die<br />
filmischen Beiträge, die unter Anleitung<br />
der dortigen Mitarbeiter entstehen, werden<br />
nach Fertigstellung in einem eigenen<br />
TV-Programm ausgestrahlt.<br />
Der erste Tag im März war erlebnispädagogisch<br />
ausgerichtet; es wurde<br />
intensiv praktisch gearbeitet und das<br />
Ergebnis war neben „Spaß am laufenden<br />
Band“ eine eigene TV-Produktion<br />
mit dem Namen „Besserwisser gegen<br />
Schlaumeier“.<br />
Die Aufgabe bestand darin, eine<br />
Quizshow zu veranstalten, in der die Belegschaft<br />
alle Rollen – vom Quizmaster<br />
über die Kandidaten-Teams bis hin zum<br />
Kameramann und Schnitttechniker –<br />
selbst übernimmt. Betreut wurden die<br />
Mitarbeiter dabei von zwei Kulturpädagogen<br />
aus dem OK, Diana Elsner und<br />
Oliver Stanislowski,<br />
sowie von zwei Studenten<br />
der Hochschule<br />
Merseburg<br />
aus dem Fachbereich<br />
„Soziale Arbeit.Medien.Kultur“.<br />
Die Atmosphäre eines Fernsehstudios<br />
inklusive Lampenfieber war während der<br />
Dreharbeiten zum Greifen nah:<br />
Drei große Fernsehkameras sind auf das<br />
Podium gerichtet. Am Pult steht der<br />
Quizmaster mit den Kandidaten. Vor den<br />
Ratenden liegt je ein Buzzer. Scheinwerfer<br />
hängen von der Decke. Plötzlich<br />
leuchtet ein rotes Licht an einer der<br />
Kameras. Jemand schreit „Ruhe!“ und<br />
im Zuschauerraum verstummen die Gespräche.<br />
Konzentrierte Stille. Kamerazoom<br />
auf den Quizmaster: „Aus welchem<br />
Film stammt der Ausspruch „Fische sind<br />
Freunde, kein Futter.“? Die Kandidaten<br />
suchen nach der Antwort. Drei Sekunden<br />
später eine Regung. Ein lauter Buzzer-Ton<br />
gefolgt von dem Ausruf „Findet<br />
Nemo!“. Kamera auf den Quizmaster:<br />
„Ein Punkt für das Team Bond Girls.“<br />
Donnernder Applaus aus dem Zuschauerraum.<br />
Das komplexe Geschehen vor und<br />
hinter der Kamera sowie die technische<br />
Weiterverarbeitung im Studio und der<br />
Schnitt der Szenen gaben einen umfassenden<br />
Einblick in die Arbeit in einem<br />
Fernsehstudio. Die Herausforderung dieser<br />
völlig neuen und ungewohnten Aufgabe<br />
aktivierte und vereinte Skeptiker<br />
sowie Enthusiasten.<br />
Im Oktober folgte der zweite SCHIMF-<br />
Tag, der sich dem Thema „Medienwelten<br />
von Kindern und Jugendlichen“ widmete.<br />
Die wachsende Vielfalt der Medien<br />
und der kritische Umgang mit den Inhalten,<br />
Mediensucht sowie die Datensicherheit<br />
in virtuellen Netzen stellt viele<br />
vor ein Problem. Es ging insbesondere<br />
darum, <strong>aktuell</strong>e Entwicklungen aber auch<br />
Irrtümer zu beleuchten und die Auszubildenden<br />
besser verstehen zu können –<br />
gerade beim Thema „Dauerdaddeln auf<br />
dem Smartphone“.<br />
In einem ersten Teil gab Kulturpädagoge<br />
Marco Geßner einen erweiterten<br />
theoretischen Einblick in die Themen<br />
„Soziale Netzwerke“ (Facebook, Whats-<br />
App & Co.), „Cyber-Mobbing, Cyber-<br />
Grooming, Sexting“ sowie „Spielsucht“.<br />
Es ging nicht um die Bewertung<br />
digitaler Medien nach gut und böse,<br />
sondern um den verantwortungsvollen<br />
Umgang mit ihnen. Das Festlegen allgemeingültiger<br />
Regeln ist dabei unmöglich.<br />
Es sollten immer individuelle Lösungen<br />
gesucht werden. Es wurde deutlich,<br />
wie wichtig es ist, Interesse zu zeigen und<br />
miteinander im Gespräch zu bleiben.<br />
Um das Gehörte praktisch zu erfahren,<br />
wurden am Nachmittag zwei Gruppen<br />
gebildet. Während in der ersten Gruppe<br />
Computerspiele wie „Grand Theft Auto“<br />
oder „Far Cry“ gespielt und zur Diskussion<br />
gestellt wurden, arbeitete die zweite<br />
Gruppe die Themen vom Vormittag<br />
kreativ in filmischen Sequenzen auf.<br />
Der Mehrwert dieser SCHIMF-Tage<br />
liegt zum einen im besseren Verständnis<br />
der Lebenswelt der Jugendlichen, zum<br />
anderen in der Langzeitwirkung: Man<br />
schaut nun anders fern und kann erahnen,<br />
welch technischer Aufwand hinter<br />
manchen Produktionen steckt.<br />
Annegret Brodersen<br />
Psychologin<br />
Kristin Rudolph<br />
Teamleiterin<br />
Rehabilitationsbereich Halle<br />
18 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
IGRÖNINGEN&LEIPZ<br />
Standort<br />
Lehrerfortbildung im T(h)al(e) der Hexen<br />
Ohne Gruseln zur Teambildung<br />
G<br />
Am 26. August <strong>2015</strong> hatte das Team der<br />
Freien Sekundarschule Gröningen eine<br />
etwas andere Lehrerfortbildung im Kletterpark<br />
zu Thale, mit anschließendem<br />
Hexenschmaus auf dem Hexentanzplatz.<br />
Viele neue Mitarbeiter wurden zum<br />
Schuljahresbeginn begrüßt. Deshalb<br />
sollte die Kletterpartie als teambildende<br />
Maßnahme dienen und das Miteinander<br />
unter den Menschen stärken, die an der<br />
Einrichtung jeden Tag um die Erziehung<br />
und das Wohl der Schüler bemüht sind.<br />
Das Kollegium hatte unterschiedliche<br />
Kletterparcours zu bestehen und durchlief<br />
verschiedene Übungen zur Stärkung<br />
des Vertrauens, des Teamgeistes und<br />
der Hilfsbereitschaft. So musste beispielsweise<br />
der Einzelne mit verschlossenen<br />
Augen über eine Sprossen -<br />
leiter klettern und auf die Anleitung seiner<br />
Kollegen vertrauen, ein anderes Mal<br />
mussten mit gemeinsamer Kraft Hindernisse<br />
überbrückt werden oder es galt<br />
eine knifflige Aufgabe im Team zu lösen.<br />
Auch die anschließende Fahrt mit der<br />
Seilbahn hinauf auf den Hexentanzplatz<br />
stellte für den einen oder anderen<br />
Kollegen eine Herausforderung dar und<br />
führte dazu, dass die Gruppe durch gutes<br />
Zureden und durch Ab lenkungen noch<br />
ein Stückchen mehr zusammenrückte.<br />
Auf dem Hexentanzplatz angekommen,<br />
beeindruckte zunächst der atemberaubende<br />
Ausblick auf den Harz und<br />
das Bodetal die gesamte Gruppe und<br />
brachte Zeit zum Verschnaufen und Genießen.<br />
Bei einem sich anschließendem<br />
Mittagessen gab es einen regen Austausch<br />
unter den Kollegen zu Familie,<br />
Heimat und Berufserlebnissen. Schulleiter<br />
Thomas Scholz teilte den Anwesenden<br />
mit, welche Wünsche und Ziele<br />
er für das bevor stehende Schuljahr mit<br />
seinen Mitarbeitern erreichen möchte<br />
und hörte sich gespannt die Ideen und<br />
Vorstellungen seines Teams an.<br />
Gestärkt und von interessanten Gesprächen<br />
beflügelt, besuchte die Gruppe<br />
dann das umgedrehte Hexenhaus.<br />
Glücklicherweise fiel niemand in den<br />
Hexenkessel oder wurde von Ritter<br />
Bodo* entführt und so gelangten alle mit<br />
der Seilbahn wieder ins Tal.<br />
Zum Abschied konnte Thomas Scholz<br />
in die freudigen, zufriedenen und beeindruckten<br />
Gesichter seiner Kollegen blicken<br />
und die teambildende Fortbildung als<br />
gelungen verbuchen.<br />
Das Team der Freien Sekundarschule<br />
Gröningen<br />
Nikolausaktion für<br />
Flüchtlingskinder<br />
In diesem Jahr wird in Leipzig mit der Ankunft von rund 5.400 Flüchtlingen<br />
gerechnet. Unter ihnen sind viele Familien mit kleinen und größeren Kindern.<br />
Dafür wurden auch in allen Bildungseinrichtungen der Rahn Dittrich Group in<br />
Leipzig Geschenke gesammelt. Wir möchten den Flüchtlingskindern damit<br />
einen vorweihnachtlichen Gruß zum Nikolaus überbringen und sie mit liebevollen<br />
Geschenken, die von Herzen kommen, überraschen.<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 19
Standort<br />
POLEN<br />
Eine Ära geht zu Ende<br />
Abschied in Zielona Góra<br />
Ende Oktober, ein paar<br />
Monate nach seinem<br />
70. Geburtstag, beendete<br />
Karl Fisher, lang jähriger<br />
Stiftungsvorstand der Europäischen<br />
Stiftung für<br />
Bildung und Kultur in Zielona<br />
Góra, seine Tätigkeit.<br />
Mit einem Brief verabschiedete<br />
er sich von Kollegen, Freunden und<br />
Weggefährten in Polen und Deutschland sowie<br />
von den Schülern und blickte auf die Jahre seiner<br />
Stiftungsarbeit zurück:<br />
„...Ich habe nach vielen Jahren in Hamburg,<br />
Potsdam, Cottbus und Neuzelle als Lehrer,<br />
Schulleiter und Mitarbeiter des Brandenburger<br />
Bildungsministeriums die Aufgabe hier in Zielona<br />
Góra in der Stiftung sehr gern wahrgenommen.<br />
Die vier Jahre mit Ihnen/ Euch in der<br />
Europäischen Stiftung für Bildung und Kultur<br />
mit den drei Schulen, dem Prüfungszentrum<br />
des Goethe-Instituts und dem Europäischen<br />
Weiterbildungszentrum waren eine gute und<br />
spannende Zeit. Ich habe hier viele interessante<br />
Menschen kennen- und schätzen gelernt,<br />
habe viele neue Eindrücke gesammelt<br />
und vielfältige Informationen über Polen, über<br />
die Menschen und Traditionen mitnehmen<br />
können. Ein bisschen konnte ich auch meine<br />
polnischen Sprachkenntnisse verbessern, was<br />
mir viel Spaß gemacht hat. Ich weiß, dass ich<br />
allerdings noch weiter daran arbeiten muss.<br />
Auch die Stadt Zielona Góra und die schöne<br />
umliegende Oderregion mit ihren unverwechselbaren<br />
Dörfern und den wunderbaren Weinbergen,<br />
haben mir gut gefallen.<br />
Mir sind viele Menschen, die ich hier in der<br />
Stiftung und in der Stadt kennen lernen durfte,<br />
ans Herz gewachsen. Ich mag die Gastfreundschaft,<br />
die Freundlichkeit und das Entgegenkommen<br />
der hiesigen Menschen.<br />
So gehe ich einerseits mit Wehmut, anderseits<br />
freue ich mich auch darauf, dass ich jetzt<br />
Zeit habe, all das zu tun, was ich gern tue und<br />
für das ich bisher viel zu wenig Zeit hatte.<br />
Ich wünsche Ihnen/Euch in der Grundschule,<br />
dem Gimnazjum, dem Liceum, dem<br />
Prüfungszentrum des Goethe-Instituts und<br />
dem Weiterbildungszentrum für die Zukunft alles<br />
Gute, erfolgreiches Lehren oder Lernen und<br />
Gemeinsamkeit. Insbesondere wünsche ich<br />
den Schülern und Kursteilnehmern hervorragende<br />
Erfolge und dass sie sich in der Stiftung<br />
wohlfühlen und gern in den Räumen und mit<br />
den Lehrkräften und Dozenten lernen.<br />
Ich möchte mich in den nächsten Jahren,<br />
mehr meinen privaten und persönlichen Interessen<br />
und Kontakten widmen. Es geht dabei<br />
unter anderem um Unternehmungen mit meinen<br />
Kindern und Enkeln und um Reisen, Musik<br />
und auch um Themen der polnischen und Lausitzer<br />
Geschichte, die mich sehr interessieren.“<br />
Der Stiftungsrat und das Kuratorium danken<br />
Karl Fisher für seinen unermüdlichen<br />
Einsatz für die Europäische Stiftung für Bildung<br />
und Kultur sowie für die Schulen in<br />
Zielona Góra und wünschen, dass er sich all<br />
seine lang gehegten Wünsche und Träume<br />
erfüllen möge. Ende November gab es eine<br />
Verabschiedung im kleinen Kreis. Auch die<br />
Geschäftsführung der Rahn Dittrich Group<br />
dankt Karl Fisher nochmals für sein Engagement.<br />
20 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
Standort<br />
POLEN<br />
Europejska Fundacja Oświaty i Kultury<br />
List pożegnalny do rodziców,<br />
współpracowników i uczniów Europejskie Fundacji Oświaty i Kultury<br />
Szanowni rodzice,<br />
Drogie gremium nauczycielskie,<br />
Drodzy współpracownicy i pracownicy EFOiK,<br />
Drodzy uczniowie i uczennice,<br />
z upływem października <strong>2015</strong> r. kończę swoją działalność w Europejskiej Fundacji Oświaty i Kultury w<br />
Zielonej Górze – instytucji należącej do Rahn Dittrich Group – z powodu osiągniętego wieku. W latach,<br />
jakie jeszcze mi pozostały, chciałbym poświęcić się więcej swoim sprawom prywatnym i osobistym oraz<br />
kontaktom z zaprzyjaźnionymi osobami. Chodzi mi przy tym m.in. o spędzanie czasu z moimi dziećmi i<br />
wnukami, o podróże, muzykę oraz zajęcie się tematami związanymi z polską i łużycką historią, które mnie<br />
bardzo interesują.<br />
Po wielu latach przepracowanych w Hamburgu, Poczdamie, Cottbus i Neuzelle jako nauczyciel, dyrektor<br />
szkoły i współpracownik Ministerstwa Szkolnictwa Brandenburgii z wielką przyjemnością realizowałem<br />
powierzone mi zadania tutaj w Zielonej Górze z ramienia Fundacji.<br />
Te cztery lata spędzone z Państwem/Wami w Zielonej Górze w Europejskiej Fundacji Oświaty i Kultury<br />
zrzeszającej trzy szkoły, Centrum Egzaminacyjne Instytutu Goethego oraz Europejskie Centrum Kształcenia<br />
to był dobry i ciekawy okres. Poznałem wielu ciekawych ludzi, których darzę szacunkiem, zebrałem liczne<br />
nowe wrażenia i różnorodne informacje o Polsce, ludziach i tradycjach. Mogłem także nieco poprawić<br />
swoją znajomość języka polskiego, co sprawiło mi ogromną radość, chociaż wiem, że muszę jeszcze nad<br />
tym popracować. Również miasto Zielona Góra i piękny region nadodrzański z licznymi charakterystycznymi<br />
wioskami i pięknymi winnicami bardzo mi się podobały.<br />
Wiele osób, które miałem możliwość poznać tutaj w EFOiK i w mieście bardzo polubiłem. Podoba mi się<br />
gościnność, uprzejmość i zaangażowanie tutejszych ludzi, co sam miałem okazję w tym czasie doświadczyć.<br />
Tak więc z jednej strony patrzę z tęsknotą wstecz, z drugiej jednak cieszę się, że teraz będę mieć czas, aby<br />
robić to wszystko, co lubię robić i na co dotychczas miałem mało czasu.<br />
Życzę Państwu/Wam w Szkole Podstawowej, Gimnazjum, Liceum, Centrum Egzaminacyjnym Instytutu<br />
Goethego oraz Europejskim Centrum Kształcenia na dalsze lata wszystkiego dobrego, efektywnego<br />
nauczania i poczucia wspólnoty. Zwłaszcza uczniom i uczestnikom kursów życzę znakomitych wyników w<br />
nauce oraz przyjemnej atmosfery w Fundacji, jej pomieszczeniach i serdecznych kontaktów z nauczycielami.<br />
Serdecznie pozdrawiam<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 21
Standort<br />
K AIRO<br />
Prominenter Schirmherr<br />
für die Rahn Schulen Kairo<br />
Professor Dr. Bernhard Vogel übernimmt weiteres Ehrenamt<br />
Seit vielen Jahren engagieren sich die Rahn<br />
Schulen neben ihrem Bildungsauftrag in<br />
Deutschland, Polen, Ägypten und Russland<br />
auch kulturell auf den unterschiedlichsten Gebieten.<br />
Vielfältige, intensive Beziehungen sind<br />
über Jahre zu vielen Künstlern und Persönlichkeiten<br />
aus Wirtschaft und Politik entstanden,<br />
die das gemeinnützige Engagement der Rahn<br />
Schulen und der Europäischen Stiftung der<br />
Rahn Dittrich Group für Bildung und Kultur immer<br />
wieder neu unterstützen.<br />
Prof. Dr. Bernhard Vogel, Ehrenpräsident<br />
der Konrad-Adenauer-Stiftung und Ministerpräsident<br />
a. D. des Bundeslandes Rheinland-<br />
Pfalz sowie des Freistaates Thüringen, hat sich<br />
kürzlich bereit erklärt, die Schirmherrschaft für<br />
die Rahn Schulen Kairo zu übernehmen.<br />
Wir sind stolz und voller Freude, dass eine<br />
Persönlichkeit des politischen Lebens wie<br />
Prof. Dr. Vogel gewonnen werden konnte, eine<br />
freie und gemeinnützige deutsche Schule im<br />
Ausland zu unterstützen. Wir schätzen seine<br />
Zusage doppelt hoch, ist Prof. Dr. Vogel doch<br />
bereits seit 2007 Schirmherr der Freien Grundschule<br />
Altenburg und damit der Rahn Dittrich<br />
Group eng verbunden. Er brachte dort einst<br />
zum Ausdruck „ich bin da, lieber Herr Dittrich,<br />
wenn einmal Regen aufkommt, um meinen<br />
Schirm aufzuspannen“, dies hat er auch unterstützend<br />
getan und für die Rahn Schulen Kairo,<br />
sollte es dort erforderlich sein, ebenfalls angekündigt.<br />
Zur ersten offiziellen Visite in den Rahn Schulen<br />
Kairo wurde mit Ministerpräsident a. D. Prof.<br />
Dr. Bernhard Vogel vereinbart, dass er gemeinsam<br />
mit Peter Friedrich, Vizepräsident a. D.<br />
des Thüringer Landtages, in der Osterwoche<br />
2016 nach Kairo reisen wird.<br />
Das ganze Team der Rahn Schulen Kairo freut<br />
sich auf dieses Ereignis und heißt schon jetzt<br />
die hohen politischen Gäste in Kairo herzlich<br />
willkommen.<br />
22 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
Standort<br />
K AIRO<br />
Workshop<br />
in Barcelona<br />
Das International Baccalaureate Diploma<br />
(IB-DP, Internationales Abitur, Internationale<br />
Matur[a]) ist ein international anerkannter<br />
Schulabschluss, der von der in Genf ansässigen<br />
privatwirtschaftlichen International<br />
Baccalaureate (IB)-Stiftung vergeben wird. Im<br />
Rahmen der Kandidatur für das „IB-Diploma-<br />
Program“ haben Hatem Eisa, Repräsentant<br />
der Rahn Schulen Kairo, und Mostafa Salama,<br />
Ägyptischer Schulleiter, sowie Geschäftsführer<br />
Gotthard Dittrich im September in<br />
Barcelona an einem dreitätigen Workshop<br />
teilgenommen. Zur Vorbereitung des ersten<br />
offiziellen Consulting-Besuchs werden auch<br />
die Lehrkräfte der Rahn Schulen Kairo in den<br />
nächsten Wochen verschiedene IB-Workshops<br />
besuchen.<br />
Foto: v.l. Nick Lee, IB Educator und<br />
Consultant und Mostafa Salama<br />
Strategieworkshop der Rahn Dittrich Group<br />
Vom 8. bis 10. September <strong>2015</strong> fand der Strategieworkshop<br />
der leitenden Mitarbeiter der<br />
Rahn Dittrich Group aus dem In- und Ausland<br />
im Spreewald statt. Prof. Christian Scholz von<br />
der Universität Saarbrücken referierte zu<br />
„Digitalisierung, Globalisierung und Industrialisierung“<br />
und zu „Generation Z“.<br />
Den Workshop zur „Markenstrategie“ leitete<br />
Dr. Justus Bobke (bobke+marke) unterstützt<br />
von Jutta Verhoog (Hausagentur Brandung).<br />
Im Ergebnis der Arbeitsgruppentätigkeit fiel die<br />
Entscheidung zu einem neuen gemeinsamen<br />
Logo „Rahn Education“. Die grafische Umsetzung<br />
erfolgt durch die Agentur Brandung;<br />
in fortführenden Meetings werden Festlegungen<br />
zur Gestaltung des Webauftritts und<br />
der Printmedien getroffen.<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 23
Standort<br />
K AIRO<br />
Welcome to Cairo!<br />
Auch Lehrer lernen für das Leben<br />
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit,<br />
als ich nach Deutschland kam und kein<br />
Deutsch sprechen konnte. Inzwischen<br />
bin ich schon seit neun Jahren als Englischlehrer<br />
an den Rahn Schulen in Neuzelle<br />
tätig und auch die deutsche Sprache<br />
habe ich natürlich gelernt.<br />
Alle Leute wundern sich, dass ein<br />
Russe deutschen Kindern Englisch beibringt,<br />
aber nicht nur deutschen Kindern,<br />
sondern auch ihren Mitschülern<br />
aus vielen Ländern der Welt, denn das<br />
Gymnasium in Neuzelle ist eine internationale<br />
Schule.<br />
Ich wollte immer neue Leute und<br />
neue Sprachen kennenlernen, deswegen<br />
bin ich jetzt in Ägypten – an den<br />
Rahn Schulen Kairo.<br />
Ich spreche kein Arabisch, wohne<br />
seit zwei über Monaten im Hotel und arbeite<br />
wieder als Englischlehrer – ich bin<br />
Lernender und Lehrer. Es ist immer für<br />
mich sehr interessant, im Ausland ohne<br />
Kenntnisse der Landessprache und anfänglich<br />
ohne Freunde zu sein. Schritt<br />
für Schritt lerne ich jeden Tag, das Leben<br />
hier zu meistern. Ich höre gern, wie die<br />
Leute sprechen, wie die arabische Händesprache<br />
benutzt wird und ich freue<br />
mich riesig, wenn ich zufällig ein bekanntes<br />
Wort erkenne und fühle mich<br />
bald weniger fremd.<br />
Die arabischen Kinder sind sehr lebendig,<br />
sehr nett und freundlich, wie<br />
alle anderen Leute hier in Kairo. Sie können<br />
stundenlang über viele Sachen diskutieren<br />
und am Ende kommen sie<br />
manchmal zu keinem Ergebnis, aber die<br />
Diskussion ist ihnen sehr wichtig.<br />
In Deutschland ist es anders, in der<br />
Freizeit beginnt man oftmals gleich zu<br />
chatten, manchmal sieht man die Leute,<br />
die einem nahe sind, gar nicht. Hier in<br />
Kairo ist es anders: Diskussionen sind<br />
wichtig und viel mehr wert. Die Leute<br />
mögen und genießen es, wenn sie zusammen<br />
sind. Sie feiern gern, besonders<br />
am Wochenende, und wegen ihrer<br />
Religion ohne Alkohol.<br />
Fast drei Monate sind nun schon vorüber<br />
und ich freue mich, dass ich noch<br />
mehr Zeit in Kairo verbringen, Englisch<br />
unterrichten und selbst auch etwas<br />
Arabisch lernen kann: Ein Russe aus<br />
Deutschland unterrichtet Englisch in<br />
Kairo und lernt Arabisch – das ist Internationalität<br />
an den Rahn Schulen …<br />
und ich kann sie vermitteln.<br />
Vladimir Grigoriev<br />
Englischlehrer<br />
24 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
Standort<br />
LEIPZIG<br />
Klassenfahrt – beste Gelegenheit für Teambildung<br />
Direkt am 2. Schultag nach den Sommerferien<br />
fuhren wir gemeinsam mit den neuen fünften<br />
Klassen und unserer Parallelklasse mit dem<br />
Bus nach Bad Sulza.<br />
Nach der Ankunft bezogen wir unsere Zimmer<br />
in der Jugendherberge und stärkten uns<br />
beim Mittagessen. Dann waren wir das erste<br />
Mal bei den „Schattenspringern“. Die „Schattenspringer“<br />
bieten erlebnispädagogische Programme<br />
an, die den Klassenverband stärken<br />
und den Teamgeist wecken. Es ging auch<br />
gleich mit den ersten Übungen los, welche wir<br />
gemeinsam als Klasse lösen mussten, beispielsweise<br />
zu zweit unter einem schwingenden<br />
Seil durchlaufen. Wenn man es zu<br />
zweit geschafft hat, dann durfte man auf der<br />
anderen Seite stehen bleiben. Der Rest der<br />
Klasse machte das Gleiche und sobald ein<br />
Paar nicht geschafft hat, mussten alle Paare<br />
von vorn beginnen.<br />
Auch den zweiten Tag verbrachten wir mit<br />
den „Schattenspringern“. Wir haben damit begonnen,<br />
eine Murmelbahn aus Bambus zu<br />
bauen, welche bergauf führte. Fiel die Murmel<br />
herunter, musste von vorn begonnen werden.<br />
Uns wurden keine Tipps gegeben, wir mussten<br />
ganz alleine eine Lösung als Team finden. Das<br />
Schattenspringen hat den ganzen Tag über<br />
sehr viel Spaß gemacht und es hat unserer<br />
Klasse geholfen, ein viel besserer Klassenverband<br />
zu werden. Dieser wundervolle Tag wurde<br />
mit einem Grill abend beendet.<br />
Der dritte Tag war schon der Abreisetag.<br />
Nach dem Frühstück haben wir eine Stadt-<br />
Rallye in einem Park in Bad Sulza gemacht.<br />
Dort sollten wir Einheimischen Fragen zu Bad<br />
Sulza stellen, die Ant worten haben dann ein<br />
Lösungswort ergeben. Auch hier haben wir in<br />
kleinen Teams gearbeitet.<br />
Nach dem Mittagessen in der Jugendherberge<br />
standen schon die Busse bereit, die uns wieder<br />
nach Leipzig brachten.<br />
Ich fand es toll, dass das Schuljahr direkt<br />
mit einer Klassenfahrt begonnen hat, in der wir<br />
unseren Klassenverband für das restliche<br />
Schuljahr gestärkt haben.<br />
Charlotte Looß<br />
Schülerin Freie Oberschule Leipzig<br />
25
Standort<br />
ZIELONA GÓ RA<br />
Investiere in dich selbst<br />
Das Europäische Weiterbildungszentrum in Zielona Góra stellt sich vor<br />
Seit November 2014 ist im Rahmen der<br />
Europäischen Stiftung für Bildung und<br />
Kultur in Zielona Góra das Europäische<br />
Weiterbildungszentrum tätig. Dessen<br />
Ziel ist nicht nur Bildungsleistungen auf<br />
hohem Niveau anzubieten, sondern auch<br />
in mehreren Sprachen und zu verschiedenen<br />
Themen Beziehungen zu entfalten<br />
sowie auch Dialog zu führen.<br />
Das Spektrum der Aktivitäten ist<br />
umfangreich. Das Weiterbildungszentrum<br />
organisiert Sprachkurse in allen<br />
Sprachstufen. Es führt Sprachkurse in<br />
Deutsch, Englisch und Spanisch durch.<br />
Die Kurse werden nach den Bedürfnissen<br />
der Interessenten gestaltet. Eine vom<br />
Weiterbildungszentrum durchgeführte<br />
Marktuntersuchung hat gezeigt, dass<br />
Ausländer am Lernen der polnischen<br />
Sprache interessiert sind. Deshalb gibt es<br />
das Angebot, Polnisch im Rahmen eines<br />
attraktiven Workshops zu lernen.<br />
Die Lehrveranstaltungen finden an<br />
Werktagen nachmittags und abends statt.<br />
Weil das Interesse – auch von Personen<br />
aus dem weiteren Umkreis – steigt, werden<br />
überdies auch samstags Sprachkurse<br />
veranstaltet. Das Angebot richtet sich an<br />
Personen in jedem Alter, die Fremdsprachen<br />
lernen beziehungsweise ihre Sprachkenntnisse<br />
vertiefen möchten.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Prüfungszentrum<br />
des Goethe-Instituts werden<br />
jedes Jahr zwei Prüfungszeiträume<br />
angeboten: im Sommer und im Winter in<br />
allen Sprachstufen. Auf Wunsch der Interessenten<br />
finden die Prüfungen aber<br />
auch an individuellen Terminen statt.<br />
Die Sommerzeit ist im Europäischen<br />
Weiterbildungszentrum eine aktive<br />
Periode. Die Kursteilnehmer verbringen<br />
die Sommerferien mit Konversationen<br />
in Deutsch sowie im Computerkurs<br />
50+ für Anfänger.<br />
Die Anzahl von Kurs- und Prüfungsteilnehmern<br />
ist <strong>2015</strong> im Vergleich zum<br />
Vorjahr beachtlich gestiegen. Erweiterte<br />
Anforderungen für Ausländer auf<br />
dem deutschen Arbeitsmarkt und die<br />
Notwendigkeit, dass ausländische Studenten<br />
für die Zulassung an einer deutschen<br />
Hochschule ein Zertifikat der<br />
deutschen Sprache vorweisen müssen,<br />
lassen die Zahl der Personen, die sich<br />
im Europäischen Weiterbildungszentrum<br />
zu Prüfungen anmelden, in die Höhe<br />
schnellen. Außerdem legt das Bildungsinstitut<br />
großen Wert auf PR-Aktivitäten.<br />
Laufend wird die Internetseite www.<br />
goethezentrum.pl aktualisiert. Darüber<br />
hinaus finden sich die <strong>aktuell</strong>en Angebote<br />
in der regionalen Presse. Auch<br />
auf Messen präsentiert sich das Weiterbildungszentrum,<br />
ebenso bei kulturellen<br />
Veranstaltungen und Sportevents und<br />
im sozialen Netzwerk Facebook.<br />
In diesem Schuljahr erweitert das Bildungsinstitut<br />
seinen Aufgabenbereich<br />
um verschiedene kulturelle Maßnahmen.<br />
Mit Ausstellungen und Präsentationen<br />
soll die deutsche Kultur der breiten Masse<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
Alle, die das Europäische Weiterbildungszentrum<br />
näher kennenlernen<br />
möchten oder auch die, die es bereits<br />
kennen und für sich ein günstiges<br />
Angebot suchen, sind herzlich nach<br />
Zielona Góra in die Sienkiewicza-<br />
Straße 36 eingeladen.<br />
Aneta Bałuszek<br />
Kierownik<br />
Europejskiego Centrum Kształcenia<br />
26 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
Standort<br />
ZIELONA GÓ RA<br />
Z nami inwestujesz w siebie<br />
Działalność Europejskiego Centrum Kształcenia w Zielonej Górze<br />
Od listopada 2014 roku w ramach Europejskiej<br />
Fundacji Os´wiaty i Kultury (Fundacja)<br />
w Zielonej Górze działa Europejskie<br />
Centrum Kształcenia. Naszym celem<br />
jest nie tylko świadczenie usług edukacyjnych<br />
na wysokim poziomie, ale równiez<br />
budowanie relacji i dialogu w wielu językach<br />
i o różnej tematyce.<br />
Nasza działalność jest bogata. Zajmujemy<br />
się organizowaniem kursów językowych<br />
na wszystkich poziomach. Prowadzimy<br />
zajęcia z języka: niemieckiego,<br />
angielskiego i hiszpańskiego. Realizujemy<br />
kursy zgodne z potrzebami zainteresowanych.<br />
Przeprowadzone przez nas badanie<br />
rynku wykazało, że istnieje potrzeba nauki<br />
języka polskiego dla obcokrajowców. W<br />
związku z tym oferujemy cudzoziemcom<br />
możliwość nauki naszego języka w atrakcyjnej<br />
formie zajęć warsztatowych. Prowadzimy<br />
także kursy przygotowujące do<br />
egzaminu maturalnego w części ustnej i<br />
pisemnej.<br />
Zajęcia odbywają się w dni robocze w<br />
godzinach popołudniowych i wieczornych.<br />
Ze względu<br />
na rosnące zapotrzebowanie oraz zainteresowanie<br />
naszą placówką wśród osób<br />
spoza Zielonej Góry postanowiliśmy zorganizować<br />
zajęcia dla osób „dojezdnych”<br />
również w soboty. Swoją ofertę kierujemy<br />
do osób, w każdym wieku, które pragną<br />
poznać oraz pogłębić swoją wiedzę i znajomość<br />
języków obcych.<br />
W ramach Fundacji prowadzimy również<br />
Centrum Egzaminacyjne Goethe-Institut<br />
(Centrum). Corocznie organizujemy<br />
dwie sesje egzaminacyjne z języka niemieckiego:<br />
letnią i zimową na wszystkich<br />
poziomach. Na życzenie chętnie przeprowadzamy<br />
egzaminy w indywidualnie dopasowanych<br />
terminach.<br />
Okres wakacyjny w Europejskim Centrum<br />
Kształcenia to pora, podczas której<br />
również aktywnie działamy. Nasze wakacje<br />
z nauką to konwersacje w języku niemieckim,<br />
a także kurs komputerowy 50+<br />
dla początkujących.<br />
Podsumowując rok 2014 z <strong>2015</strong> i porównując<br />
udział osób uczestniczących w<br />
kursach i egzaminach Goethe-Institut w<br />
Zielonej Górze podkreślić należy zauważalny<br />
wzrost liczby kursantów i osób<br />
przystępujących do egzaminów. Rozszerzone<br />
wymogi rynku pracy w Niemczech<br />
dla obcokrajowców oraz konieczność posiadania<br />
odpowiedniego certyfikatu z języka<br />
niemieckiego wśród zagranicznych<br />
kandydatów na studia w Niemczech mają<br />
duży wpływ na rosnącą liczbę osób przystępujących<br />
na egzaminy w naszej placówce.<br />
Duży naciski kładziemy na działania<br />
Public Relations. Na bieżąco aktualizujemy<br />
nasza stronę internetową, do odwiedzenia<br />
której serdecznie zapraszamy –<br />
www.goethezentrum.pl. Ponadto chętnie<br />
zamieszczamy aktualne oferty w regionalnej<br />
prasie i zajmujemy się dystrybucją<br />
materiałów informacyjno-promocyjnych.<br />
Bierzemy również udział w targach -<br />
szczególnie edukacyjnych -<br />
w regionie, w spotkaniach kulturalnych<br />
i sportowych dla różnych grup wiekowych.<br />
Jesteśmy aktywni na portalu społecznościowy<br />
facebook.<br />
Od nowego roku szkolnego <strong>2015</strong>/2016<br />
planujemy nasze zadania poszerzyć o różne<br />
przedsięwzięcia dotyczące kultury. Będzie<br />
to czas na wystawy, prezentacje i pokazy<br />
mające na celu bliższe poznanie<br />
kultury Niemiec.<br />
Wszystkich tych, którzy już znają naszą<br />
placówkę, jak i tych, którzy pragną nas<br />
bliżej poznać i szukają dla siebie dogodnej<br />
oferty, serdecznie zapraszamy do odwiedzenia<br />
naszej siedziby w Zielonej Górze<br />
przy ul. Sienkiewicza 36.<br />
Schüler vom Sprachcamp Neuzelle,<br />
die zu Prüfungen ins Goethe-Institut<br />
nach Zielona Góra gekommen sind.<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 27
KULTUR<br />
Neuer experimenteller Klangraum<br />
im Schumann-Haus Leipzig<br />
Feierliche Einweihung am 11. September <strong>2015</strong><br />
Im Rahmen der Schumann-Festwoche <strong>2015</strong><br />
und der Feierlichkeiten zum 175. Hochzeitstag<br />
von Robert und Clara Schumann wurde<br />
am 11. September der neue experimentelle<br />
Klangraum feierlich eröffnet.<br />
Prominente Vertreter aus Politik und Kultur<br />
der Stadt Leipzig, wie der Polnische Honorarkonsul<br />
Markus Kopp, der Direktor des Bacharchivs<br />
Prof. Dr. Peter Wollny und der Direktor<br />
des Mendelssohn-Hauses Jürgen Ernst, waren<br />
der Einladung des Schumann-Vereins<br />
Leipzig gefolgt. Gregor Nowak, Geschäftsführer<br />
des Schumann-Vereins, betrachtete<br />
dies als große Wertschätzung und ist sicher,<br />
dass der neue Klangraum zukünftig eine<br />
große Bedeutung für die Kultur- und Musikszene<br />
der Stadt Leipzig haben wird.<br />
Der Leipziger Klangkünstler Erwin Stache<br />
hatte die Idee für die Klanginstallationen des<br />
Raumes. Die verschiedenen Gegenstände,<br />
die an der Decke hängen, stammen entweder<br />
aus der Zeit von Robert und Clara Schumann<br />
oder weisen auf technische Erfindungen hin.<br />
Mit jedem Objekt lassen sich Geräusche,<br />
Leipzig Fernsehen und Info-TV-Leipzig<br />
widmeten dem Ereignis filmische Beiträge:<br />
www.info-tv-leipzig.de/news/info-tv-news/allgemein/<br />
experimentelles-im-schumann-haus/<br />
www.leipzig-fernsehen.de/Aktuell/Leipzig/Artikel/1396062/<br />
Einweihung-im-Schumann-Haus/?source=canonical<br />
Weitere Informationen: www.schumann-verein.de<br />
Töne oder ganze Musikstücke erzeugen –<br />
man muss sich nur einfach darunter stellen.<br />
Den Klangraum vervollständigen ein Blüthner-<br />
Flügel, gesponsert von der Blüthner Pianofortefabrik,<br />
und ein großes „Wimmelbild“.<br />
Am 12. September <strong>2015</strong>, dem Hochzeitstag<br />
des Künstlerpaares, öffnete der neue<br />
Klangraum für alle Gäste des Bildungsfestes<br />
der Rahn Schulen (siehe auch Seite 7), das<br />
am gleichen Tag stattfand, seine Pforten. Robert<br />
und Clara Schumann fuhren zu diesem<br />
Anlass „persönlich“ in der Kutsche vor. Unter<br />
Beifall schritten sie durch ein Spalier der Gäste<br />
in den Hof und schnitten ihre Hochzeitstorte<br />
an.<br />
Der neue Klangraum wird zukünftig den<br />
Leipzigern und ihren Gästen während der Öffnungszeiten<br />
des Museums zugänglich sein.<br />
Auch die Schüler der Freien Grundschule<br />
Clara Schumann werden ihn nutzen. Der<br />
Raum, in dem die Kinder auf ganz neue Weise<br />
mit Klängen experimentieren können, wird<br />
wichtiger Bestandteil der musikalischen Ausbildung<br />
sein.<br />
Gotthard Dittrich, Geschäftsführer der<br />
Rahn Dittrich Group, der an beiden Veranstaltungen<br />
teilnahm, zeigte sich begeistert von<br />
den neuen Möglichkeiten, die den Schülern<br />
im Klangraum eröffnet werden.<br />
Brigitte Wagner<br />
Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />
28 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
KULTUR<br />
Klassenprojekt zur Flüchtlingshilfe<br />
in Leipzig<br />
Die Klasse 7a der Rahn Oberschule<br />
Leipzig hat Kleidung für Flüchtlinge gesammelt<br />
und dann zur Flüchtlingshilfe<br />
gebracht.<br />
Die Schüler wollten den Flüchtlingen<br />
neue und unbenutzte Kleidung spenden<br />
und sie mit dieser Geste in<br />
Deutschland willkommen heißen. Jeder<br />
Flüchtling hat es verdient, genauso behandelt<br />
zu werden wie jeder andere<br />
Mensch und er sollte auch studieren<br />
und arbeiten dürfen wie jeder andere.<br />
Refugees Welcome!<br />
Leoluca Schwarz, Rami Jafar,<br />
Nathaniel Prange<br />
Klasse 7a, Freie Oberschule Leipzig<br />
Deutsch-Kurs für Flüchtlinge startet<br />
Wirtschaftsakademie Gröningen organisierte Deutschkurs<br />
In Kroppenstedt leben seit dem 26. Oktober<br />
vier Flüchtlingsfamilien aus Syrien<br />
und Afghanistan. Bürgermeister Joachim<br />
Willamowski ist beim Thema Flüchtlinge<br />
erfreut darüber, dass die am 26.<br />
Oktober in Kroppenstedt eingetroffenen<br />
vier Flüchtlingsfamilien aus Syrien und<br />
Afghanistan von den Bürgern der Stadt<br />
sehr gut aufgenommen worden sind.<br />
Mitarbeiter und Ehrenamtliche der evangelischen<br />
Kirchengemeinde sowie des<br />
DRK kümmern sich um die 24 Kinder,<br />
Jugendlichen und Erwachsenen. Viele<br />
Gröninger stehen den neuen Mitbürgern<br />
zur Seite, und der Bürgermeis ter richtete<br />
einen Dank an die Nachbarn, also an<br />
jene, die auch in dem Wohnblock leben,<br />
in dem vier Flüchtlings familien ihr neues<br />
Zuhause gefunden haben. Der Bürgermeister<br />
ist zudem sehr erfreut darüber,<br />
dass es in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde<br />
und mit der Wirtschaftsakademie<br />
Dr. P. Rahn & Partner Gröningen<br />
schnell geklappt hat, einen mehrmonatigen<br />
Deutschkursus, der bereits am<br />
23. November be gonnen hat, zu organisieren.<br />
Der Kurs findet im Schulungsraum<br />
des ehemaligen Feuerwehrhauses<br />
statt, wo täglich fünf Stunden Deutsch-<br />
unterricht erteilt werden.<br />
Wir wollen helfen – wir müssen das schaffen!<br />
„Aktion Flüchtlingshilfe“ der Rahn Dittrich Group angelaufen<br />
Der Geschäftsführung war es besonders<br />
wichtig, die vielen Aktivitäten von Schülern<br />
und Mitarbeitern an allen Standorten<br />
zu bündeln, und von ersten Erfolgen<br />
kann nun berichtet werden.<br />
Es gab viele Veranstaltungen, Diskussio<br />
nen, Recherchen und Argumentationen.<br />
Annett Köhnlein, die die Koordination<br />
der Flüchtlingshilfe der<br />
Unternehmensgruppe in den Händen hält,<br />
fragte sich: „Was ist uns eigentlich gelungen<br />
und was hält uns wirklich von<br />
unseren Taten ab? Angst vor dem Neuen?<br />
Da kann ich jeden beruhigen. Angst<br />
ist menschlich und das größte Hemmnis,<br />
für die Umsetzung neuer Ideen. Auf<br />
die Nase zu fallen gehört auch dazu, genauso<br />
wie sich aufzurichten und weiter<br />
zu gehen.“<br />
Was haben wir bisher erreicht?<br />
• Neuzelle: eine Wohnung für Flüchtlinge<br />
steht bereit; 3 syrische Flüchtlingskinder,<br />
die an den Schulen in Guben zuvor nicht<br />
angenommen wurden, besuchen die<br />
Schule; Neuzeller Schülerinnen und<br />
Schüler organisierten Spendensammlungen<br />
für die Kleiderkammer in Eisenhüttenstadt,<br />
Deutschkurse in die sich<br />
Lehrer und Schüler einbringen wollen,<br />
werden organisiert<br />
• Ehemalige Teilnehmer aus der Wirtschaftsakademie<br />
Halle unterstützen<br />
sprachlich den Integrationskurs<br />
• In der Kindertagesstätte und Grundschule<br />
Fürstenwalde wurden drei Kinder<br />
einer aus einer syrischen Flüchtlingsfamilie<br />
aufgenommen; Schulgelder, Bücher<br />
usw. werden durch die die Europäische<br />
Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />
übernommen.<br />
• In den Wirtschaftsakademien haben im<br />
November Integrationskurse begonnen<br />
• Mitarbeiter des Geiseltaler Seniorenclub<br />
e. V., Mieter in unserem Objekt Braunsbedra,<br />
kümmern sich ehrenamtlich um<br />
Flüchtlinge und stellen Kleidung, Möbel<br />
und Alltagsgegenstände zur Verfügung,<br />
• In Leipzig ist die Eröffnung einer DAZ-<br />
Klasse (Deutsch als Zweisprache) geplant<br />
• Die Leipziger Rahn-Schüler und Kita-Kinder<br />
starteten eine Sammelaktion zum Nikolaustag<br />
für Flüchtlingskinder in Leipzig<br />
Diese Aufzählung umfasst bei weitem<br />
nicht alle Aktivitäten, und steht daher<br />
nur für Beispiele des hohen Engagements<br />
unserer Mitarbeiter und Schüler<br />
für die Menschen, die zu uns kommen<br />
und unserer Hilfe bedürfen.<br />
Unsere Vision ist: Wir reden nicht vom<br />
Helfen, wir machen es!<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 29
PErSonEn<br />
Ehemalige Rahn SchülerInnen stellen<br />
sich vor<br />
Der persönliche Sechser im Lotto<br />
Die Märkische Oderzeitung berichtete im September über<br />
Franziska Straße, eine neue Auszubildende, die ihre schulische<br />
Ausbildung an der Freien Oberschule Neuzelle erfolgreich<br />
absolvierte und ihren Trauberuf gefunden hat. Franziska freute<br />
sich, als Monika Liers, Bibliothekarin des Campus Neuzelle,<br />
ihr mitteilte, dass „r-<strong>aktuell</strong>“ diesen Artikel auszugsweise<br />
abdrucken wird, und somit ihre kleine Erfolgsgeschichte auch<br />
unsere Leserschaft erreicht:<br />
„Das Amt Neuzelle hat eine neue Auszubildende.<br />
Seit 1. September verstärkt eine<br />
Ratzdorferin als angehende Verwaltungsfachangestellte<br />
die Behörde. In den nächsten drei<br />
Jahren wird sie hier alle Fachbereiche durchlaufen,<br />
um alle Aufgaben in der Praxis kennenzulernen.<br />
Lehrstelle im Traumberuf: Franziska<br />
Straße hat sich sofort beworben, als sie gesehen<br />
hat, dass im Amt Neuzelle eine Auszubildende<br />
zur Verwaltungsfachangestellten<br />
gesucht wird. Sie setzte sich gegen ungefähr<br />
20 andere Bewerber durch.<br />
Die Lehrstelle in der Amtsverwaltung Neuzelle<br />
kommt für sie einem Sechser im Lotto<br />
gleich, erzählt Franziska Straße. Denn auf der<br />
Liste ihrer Wunschberufe standen Bürokauffrau<br />
und Verwaltungsfachangestellte ganz oben –<br />
spätestens seit einem Praktikum im Krankenhaus.<br />
Als ihr nämlich schwindelig wurde, als<br />
sie Blut sah, wurde ihr Arbeitsbereich kurzerhand<br />
geändert… Dann hat sie die Ausschreibung<br />
im Amtsblatt Neuzelle entdeckt, in der<br />
eben eine neue Verwaltungsfachangestellte<br />
bzw. ein Verwaltungsfachangestellter gesucht<br />
wurde, und hat sich beworben. Und es hat geklappt.<br />
Von den insgesamt rund 20 Bewerbern<br />
sind sechs in die engere Auswahl gekommen,<br />
Franziska Straße war dabei. ‚In der Gesprächsrunde<br />
hat sie sich dann durchsetzen<br />
können‘ erzählt Melitta Richter, die das Büro<br />
des Amtsdirektors leitet und als Ausbilderin für<br />
die junge Mitarbeiterin zuständig ist.<br />
Mit ihrer freundlichen, aufgeschlossenen<br />
Art und vor allem ihrem Wissen über die Struktur<br />
des Amtes und seiner Gemeinden konnte<br />
sie überzeugen. Dass sie für ihren Traumberuf<br />
in ihrer Heimat bleiben kann, freut die<br />
Ratzdorferin besonders. ‚Ich fühle mich sehr<br />
wohl hier‘, sagt sie. Weggehen war für sie nie<br />
ein Thema – und auch für viele ihrer Freunde<br />
nicht. So kann sie während der Ausbildung bei<br />
ihren Eltern wohnen bleiben und muss auch ihr<br />
größtes Hobby nicht aufgeben. Denn schon<br />
seit einigen Jahren kegelt sie in der Jugend<br />
des SV Wellmitz. Immerhin hat sie es auch<br />
schon zu den Kreismeisterschaften geschafft.<br />
Der 1. September war dann ihr erster Arbeitstag<br />
in Neuzelle. Momentan ist sie im<br />
Haupt- und Ordnungsamt eingesetzt, dann<br />
wechselt sie turnusmäßig auch in die Kämmerei<br />
und das Bauamt. Praxisnähe wird in der<br />
Amtsverwaltung groß geschrieben. Deshalb<br />
bekam Franziska Straße vom ersten Tag an<br />
eigene Aufgaben. Sie hat den Posteingang<br />
sortiert, Telefondienst gemacht und vor allem<br />
an der Rezeption gesessen und die Bürger<br />
betreut. ‚Das machen wir eigentlich immer so,<br />
damit die neuen Auszubildenden gleich mitbekommen,<br />
wie der Tagesablauf so ist‘, erklärt<br />
Melitta Richter. …<br />
Um ihre Zukunft nach den drei Jahren Ausbildung<br />
muss sie sich auch keine Sorgen<br />
machen. ‚Wir werden auf jeden Fall Arbeit für<br />
Frau Straße haben‘, versichert Melitta Richter<br />
im Hinblick auf die Altersstruktur der Amtsverwaltung.“<br />
Wir wünschen Franziska viel Erfolg für ihr<br />
Ausbildung und freuen uns, dass die Ausbildung<br />
an den Rahn Schulen ihr den Weg für<br />
ihren Traumberuf geebnet hat. (B.W.)<br />
30 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
KULTUR<br />
Ein Hätschelkind der RDG-Stiftung<br />
mausert sich weiter<br />
Glanzvolle Konzerte der Reihe „Musik und Architektur“<br />
Die Europäische Stiftung der Rahn Dittrich<br />
Group für Bildung und Kultur hatte<br />
ihre guten Gründe, dem von der Kulturstiftung<br />
Leipzig unter Federführung ihres<br />
Präsidenten Prof. Rolf-Dieter Arens und<br />
ihres Geschäftsführers Dr. Wolfgang<br />
Hocquél konzipierten Projekt „Musik<br />
und Architektur“ für fünf Jahre eine ansehnliche<br />
Förderung zuzusagen. Die mit<br />
einem Vortrag kombinierten Konzerte<br />
bestechen durch drei miteinander korrespondierende<br />
Grundideen: Junge, mit der<br />
Region Mitteldeutschland verbundene<br />
Musiker, die durch besondere Leistungen<br />
auf sich aufmerksam gemacht haben,<br />
sollen ein Podium erhalten, das<br />
ihrer weiteren Karriere dienlich ist. Das<br />
Konzert soll in den Räumlichkeiten eines<br />
architektonisch bemerkenswerten Gebäudes<br />
stattfinden und zwischen der<br />
Musik und dem architektonischem Ambiente<br />
sollen sich möglichst erlebbare<br />
Schwingungen entfalten.<br />
Das war bereits beim dritten Konzert<br />
der Reihe, das am 7. Mai <strong>2015</strong> im Wolkenlabor<br />
des Leibniz Instituts für Troposphärenforschung<br />
stattfand und von<br />
den schon vielfach ausgezeichneten<br />
Leipziger Jazzmusikern David Timm und<br />
Reiko Brockelt bestritten wurde, weitgehend<br />
gegeben. Die futuristisch anmutende<br />
Architektur und die darin obwaltende<br />
Atmosphäre experimenteller<br />
Forschung passten wunderbar zu den<br />
immer wieder überraschenden Klangexperimenten<br />
der beiden Musiker.<br />
Beim vierten Konzert am 11. Oktober<br />
<strong>2015</strong> war der Dreiklang aber ganz einfach<br />
perfekt. Als besonderer Ort fungierte<br />
der erst kürzlich fertiggestellte<br />
lichtdurchflutete Probensaal des traditionsreichen<br />
Thomasalumnats. Von der<br />
Stirnfront blickte eine Reihe berühmter<br />
Thomaskantoren mit hehrer Miene ins<br />
Publikum, übergroß in der Mitte deren<br />
berühmtester – Johann Sebastian Bach.<br />
Der Geschäftsführer des Thomaschores<br />
Dr. Stefan Altner, früher selbst Thomaner<br />
unter Erhard Mauersberger und Hans-<br />
Joachim Roitzsch, vermittelte authentisch<br />
aufschlussreiche Einblicke in das<br />
Leben der Thomaner früher und jetzt<br />
und äußerte sich in diesem Zusammenhang<br />
auch zu den besonderen akustischen<br />
und architektonischen Qualitäten<br />
des neuen Probensaals. Fünf Thomaner,<br />
vereint als Ensemble Lumoavis, eröffneten<br />
das Konzert mit einem makellos<br />
reinen A-capella-Gesang, der alle zum<br />
Hinschmelzen brachte und dann versetzte<br />
die junge Pianistin Schaghajegh<br />
Nosrati, Preisträgerin des Internationalen<br />
Bach-Wettbewerbs in Leipzig 2014, die<br />
Zuhörer geradezu in Verzückung. Sie<br />
begann – wie konnte es hier auch anders<br />
sein – mit Bach, und zwar mit einer Auswahl<br />
von Stücken aus der „Kunst der<br />
Fuge“. Und als sie das Konzert mit den<br />
sieben Fantasien von Brahms op. 116 beschlossen<br />
hatte, gebärdete sich das Publikum<br />
geradezu wie aus dem Häuschen.<br />
Wenn man an dieser Veranstaltungsreihe<br />
etwas bemängeln will, dann kann<br />
es eigentlich nur die Tatsache sein, dass<br />
sie leider und sehr zu Unrecht noch nicht<br />
die ihr gebührende Aufmerksamkeit in<br />
den Medien gefunden hat. Es wird<br />
höchste Zeit, dass ihr wenigstens die<br />
LVZ einmal einen würdigenden Artikel<br />
widmet. Die Interpreten würde es freuen,<br />
die Veranstalter gleichermaßen, denn<br />
dadurch wird der Zulauf mit Sicherheit<br />
noch größer, und nicht zuletzt würde<br />
es natürlich auch die RDG-Stiftung als<br />
Hauptsponsor freuen, denn wer Gutes<br />
tut, nimmt wohlgefällig auf, wenn darüber<br />
öffentlich geredet wird.<br />
Bernd Landmann<br />
Kulturbeauftragter der RDG<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 31
PErSonEn<br />
Angekommen in Deutschland<br />
r.: Eliazar Espinosa Jiménez<br />
In einer neuen Rubrik unserer Unternehmenszeitschrift<br />
wollen wir in regelmäßigen<br />
Abständen über unsere ausländischen<br />
Mitarbeiter berichten, die in<br />
unseren Einrichtungen tätig sind und das<br />
Zusammenleben und -arbeiten ungemein<br />
bereichern. Ihre Beweggründe, nach<br />
Deutschland zu kommen, interessieren<br />
uns genauso, wie ihre Erfahrungen und<br />
Erlebnisse. In dieser Ausgabe berichtet uns<br />
Eliazar Espinosa Jiménez, Spanischlehrer<br />
im Gymnasium im Stift Neuzelle.<br />
Ich wurde in einem kleinen Dorf im Zentrum<br />
der Insel Kuba im Jahre 1970 geboren.<br />
Mein voller Name ist Eliazar<br />
Espinosa Jiménez. Alle Spanier und<br />
Lateinamerikaner haben zwei Nachnamen,<br />
der erste ist der Name des Vaters<br />
und der zweite ist der Name der Mutter.<br />
Wir verwenden normalerweise nur einen<br />
Nachnamen und nur in offiziellen Situationen<br />
beide.<br />
Ich studierte an der kubanischen Universität,<br />
um Lehrer der englischen Sprache<br />
zu werden. Eigentlich wollte ich immer<br />
in erster Linie Spanischlehrer sein.<br />
Ich konnte meinen Traum, Spanischlehrer<br />
für Muttersprachler zu sein, nicht erfüllen.<br />
So unterrichte ich also bis heute<br />
Spanisch als Fremdsprache. Anfang<br />
2006 am Gymnasium war das eine Herausforderung<br />
für mich, weil ich nicht so<br />
gut Deutsch sprechen konnte, um meinen<br />
Schülern die spanische Sprache<br />
ausreichend erklären zu können. Meine<br />
ersten Schüler am Gymnasium werde<br />
ich nie vergessen. Die erste Klausur, die<br />
erste Klassenfahrt, meine ersten Aussprachefehler<br />
in der Öffentlichkeit, all<br />
dies habe ich in Neuzelle erlebt. Heute<br />
beherrsche ich die deutsche Sprache<br />
besser, habe viel über Deutschland gelernt<br />
und bin vertraut mit dem Wortschatz,<br />
der in der Schule verwendet<br />
wird. Das verdanke ich zum großen Teil<br />
den Schülern und auch meinen Kolle-<br />
gen. Sie haben mir auch geholfen, meine<br />
Erfahrungen und mein kubanisches<br />
Temperament mit der Denk- und Arbeitsweise<br />
der Lehrer hier zu verbinden.<br />
Im Mai 2003 bin ich nach Deutschland<br />
gekommen, um dieses Land, kennenzulernen.<br />
Danach habe ich beschlossen,<br />
in Deutschland zu bleiben<br />
und hier zu leben. Als ich hier ankam,<br />
kannte ich nur drei deutsche Wörter:<br />
„bitte“, „ja“ und „nein“. Dann habe ich<br />
einen 600-Stunden-Deutschkurs, inklusive<br />
Integrationskurs absolviert. Meine<br />
erste Arbeit in Deutschland war die<br />
Erteilung von Spanisch-Kursen in der<br />
Volkshochschule in Forst.<br />
Seitdem mag ich an meiner Arbeit,<br />
meine Muttersprache mit verschiedenen<br />
Akzenten zu hören. Die Interkulturalität<br />
ist etwas, was mich wirklich fasziniert.<br />
Es erscheint mir ein bisschen wie der<br />
Turmbau zu Babel in einer Kleinstadt in<br />
Brandenburg. Ich mag, dass Jungen<br />
und Mädchen Spanisch lernen wollen<br />
und Eltern sie dabei unterstützen. Am<br />
Tag der offenen Tür wurde mir klar, dass<br />
der Spanisch-Unterricht eine Attraktion<br />
für die Schule ist, wie überhaupt das<br />
umfangreiche Fremdsprachenangebot.<br />
Auch die Interaktion mit den Kollegen ist<br />
interessant. Wir lernen alle voneinander.<br />
Im Lehrerzimmer kann man mehrere<br />
Sprachen gleichzeitig hören und viele<br />
Kollegen interessieren sich, ein paar<br />
Worte spontan zu lernen, oder informieren<br />
sich gerne über kulturelle Besonderheiten<br />
verschiedener Länder. Wir<br />
Spanischlehrer benutzen die spanische<br />
Sprache nicht nur im Unterricht, sondern<br />
auch in unserer täglichen Konversation.<br />
Wir freuen uns sehr, wenn wir in<br />
unseren Gesprächen zu gemeinsamen<br />
Entscheidungen kommen und wir sind<br />
immer bereit, uns gegenseitig zu unterstützen.<br />
Auch das kollegiale Verhältnis<br />
zu den Lehrern der anderen Fächer<br />
schätze ich sehr.<br />
Vielleicht habe ich tatsächlich ein<br />
kosmopolitisches Leben. In meinem privaten<br />
Leben muss ich manchmal kubanisch,<br />
manchmal lateinamerikanisch, die<br />
meiste Zeit deutsch und ein wenig mexikanisch<br />
sprechen. Das macht mir keine<br />
Probleme, denn durch meine Tätigkeit in<br />
Deutschland habe ich gelernt, gut mit<br />
anderen auszukommen und etwas von<br />
jeder Gruppe von Menschen zu lernen.<br />
Also, wenn ich darüber nachdenke, wäre<br />
ich nicht zu hundert Prozent Kubaner.<br />
Eher ein Bürger dieser Welt, der weiß,<br />
Ähnlichkeiten und Unterschiede bei seinem<br />
Verhalten zu akzeptieren. Dadurch<br />
habe ich von anderen vieles gelernt für<br />
mein Privatleben wie auch für meine<br />
soziale und berufliche Tätigkeit.<br />
Außer in Deutschland halte ich mich<br />
gerne in den Ferien in Kuba und Mexiko<br />
auf. Besonders interessiert mich in den<br />
letzten Jahren die mexikanischen Kultur,<br />
insbesondere die der Mayas und Yukatans,<br />
alles nicht weit von meinem Geburtsland.<br />
Ich fühle mich sehr gut unter Schülern<br />
und Schülerinnen, die ich „chicos“<br />
und chicas“ nenne. Ich mag sie und<br />
überrasche sie ab und zu mit meinem<br />
Temperament. Ich versuche, meine Arbeitszeit<br />
mit dem Gefühl zu verbringen,<br />
dass ich zu Hause bin, einem Haus, wo<br />
ich jede Stunde Besucher bekomme<br />
(Schüler und Schülerinnen).<br />
Wir bedanken uns bei Eliazar Espinosa<br />
Jiménez für die Einblicke, die er uns in<br />
sein privates und berufliches Leben gegeben<br />
hat und wünschen ihm alles Gute<br />
und viel Erfolg in seiner schönen Aufgabe<br />
mit seinen „chicos“ und chicas“ in<br />
unserer Mitte.<br />
Brigitte Wagner<br />
Redaktion r-<strong>aktuell</strong><br />
32 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
KULTUR<br />
Die neue Salon-Saison startete mit Erwin Leister<br />
und auch gleich wieder mit einem Paukenschlag<br />
Erwin Leister ist für viele ältere Leipziger<br />
noch ein Begriff für heitere Muse vom<br />
Feinsten. Immerhin lagen von 1970 bis<br />
1990 – 20 Jahre lang – die Geschicke<br />
der Musikalischen Komödie, der MuKo,<br />
in seiner Hand als Oberspielleiter. Umjubelte<br />
Inszenierungen hat er dort auf<br />
die Bühne gebracht wie etwa „Das Feuerwerk“<br />
und „In Frisco ist der Teufel los“.<br />
Doch seine unverwechselbare Handschrift<br />
hat er auch an vielen anderen<br />
Orten hinterlassen. Im Berliner Metropol<br />
inszenierte er „Die lustige Witwe“ und in<br />
Warschau „Die Fledermaus“. Mit Film-,<br />
Fernseh- und Bühnenlegenden wie Trude<br />
Herr, René Kollo, Rolf Hoppe und Helga<br />
Hahnemann hat er zusammengearbeitet.<br />
Nach Beendigung seiner Bühnenlaufbahn<br />
sorgte er noch einmal über<br />
22 Jahre lang mit seinen scharfzüngigen<br />
Reimen als Marktmeister der Leipziger<br />
Markttage für Furore – und das letztmalig<br />
am 29. Oktober 2012. Da war er<br />
schon der 90 nahe.<br />
Doch fast auf den Tag genau drei<br />
Jahre später, nämlich am 15. Oktober<br />
<strong>2015</strong>, inzwischen fast 91-jährig, zog es<br />
Erwin Leister noch einmal ins Rampenlicht.<br />
Als Hauptperson des „Salons am<br />
Donnerstag“ brannte er im ehrwürdigen<br />
Salon der Schumanns ein Feuerwerk an<br />
Pointen ab, wie man es hier wohl noch<br />
nie hat erleben können. „Im Galopp<br />
durch die geschenkte Zeit – ein ungeschminkter<br />
Blick hinter die Kulissen des<br />
Theaters und Fernsehens“ hat er sein<br />
Programm genannt und es wurde in der<br />
Tat ein atemberaubender Parforceritt.<br />
Durch das Wechselbad der Gefühle, das<br />
Erwin Leister seinem Publikum bereitete,<br />
verwandelten sich Lachtränen unversehens<br />
in Tränen der Rührung und dann<br />
gleich wieder zurück in Lachtränen. Es<br />
war einfach wunderbar.<br />
Zur besonderen Atmosphäre des<br />
Salons hat wesentlich die stimmige musikalische<br />
Umrahmung mit Operettenmelodien<br />
beigetragen. Der junge rumänischen<br />
Pianist Christian Mihaj Dirnea<br />
bekam dafür verdientermaßen viel Beifall.<br />
Und es gab auch in diesem Salon<br />
wieder eine echte Überraschung. Zwei<br />
Wegbegleiter des Maestros hatten sich<br />
als Gäste eingefunden – der Bühnenbildner<br />
Joachim Glogowski, der für etliche<br />
Leister-Inszenierungen die Ausstattung<br />
besorgt hat, und der langjährige<br />
Chefdirigent der MuKo Dietmar Seyffarth.<br />
Letzterer nahm gegen Ende der Veranstaltung<br />
unerwartet einen Dialog mit<br />
seinem Freund auf, an dem alle Anwesenden<br />
ihre helle Freude hatten.<br />
Ich hatte dieses Mal als Moderator<br />
herzlich wenig zu tun und konnte über<br />
weite Strecken die Hände in den Schoß<br />
legen. Doch habe ich mir nicht nehmen<br />
lassen zu erzählen, wie ich Erwin Leister<br />
kennen gelernt habe. „Man sieht sich im<br />
Leben immer zweimal“ könnte man darüber<br />
schreiben, wobei die erste Begegnung<br />
nur eine indirekte war. Erwin Leister<br />
hat 1969 in Kairo eine farbenprächtige,<br />
temporeiche Revue zum großen Jubiläum<br />
der Stadt am Nil inszeniert – „1000<br />
Jahre Kairo“. Ich, damals als Deutschlektor<br />
an ägyptischen Hochschulen tätig,<br />
habe diese Revue gesehen und<br />
wusste, dass der Regisseur nur circa<br />
200 Meter Luftlinie von mir entfernt<br />
wohnte. Doch damals habe ich nicht<br />
den Mut aufgebracht, ihn um ein Autogramm<br />
zu bitten. Das habe ich nach<br />
dem Erscheinen eines LVZ-Beitrages zu<br />
seinem 90. Geburtstag im vorigen Jahr<br />
kurzentschlossen nachgeholt. Wir spürten<br />
gleich, dass die Chemie zwischen<br />
uns stimmte, als ich ihn anrief. Und so<br />
ist es zu seinem Gastspiel im „Salon am<br />
Donnerstag“ gekommen. Der tausendjährige<br />
Geburtstag Leipzigs hat ihn übrigens<br />
nicht minder als seinerzeit der von<br />
Kairo zu künstlerischer Kreativität inspiriert.<br />
Er hat eine Hymne<br />
Bernd Landmann<br />
Kulturbeauftragter der RDG<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 33
Standort<br />
NEUZELLE/O MAN<br />
Schüleraustausch in Oman<br />
34 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
KULTUR<br />
Christa Gottschalk, die Grande Dame des Leipziger Schauspiels,<br />
im November-Salon am Donnerstag begeistert gefeiert<br />
Das sei nun unwiderruflich ihr letzter öffentlicher<br />
Auftritt gewesen und sie hätte<br />
sich dafür keinen schöneren Rahmen<br />
wünschen können, als er ihr im ehrwürdigen<br />
Leipziger Schumann-Salon bereitet<br />
worden ist – das waren die bewegenden<br />
Abschiedsworte der großen<br />
alten Dame des Leipziger Schauspiels<br />
Christa Gottschalk an das Publikum im<br />
Saal. Fast jeder hat in diesem Augenblick<br />
wohl dankbar und zugleich leicht<br />
wehmütig gedacht: Und ich kann sagen,<br />
ich bin dabei gewesen. Viele viele waren<br />
es, die dabei gewesen sind an jenem<br />
3. Donnerstag im November <strong>2015</strong> in der<br />
Inselstraße 18. Der Saal drohte schier zu<br />
bersten. Es mussten deshalb auch noch<br />
die Seitenkabinette und der Korridor vor<br />
dem Saaleingang bestuhlt werden. Dass<br />
ihr Name noch immer eine solche<br />
Strahlkraft entwickelt, nimmt den nicht<br />
Wunder, der ihre Bühnenlaufbahn mit<br />
Anteilnahme und Begeisterung zumindest<br />
ein Stück weit verfolgt hat. Von<br />
1947 bis 1995, also fast 50 Jahre lang,<br />
hat sie auf den Brettern, die die Welt bedeuten,<br />
großartige Triumphe gefeiert:<br />
am Nationaltheater in Weimar, am Deutschen<br />
Theater in Berlin, die längste Zeit<br />
aber an den Städtischen Bühnen in<br />
Leipzig. In 183 Rollen hat sie ihre außerordentliche<br />
Wandlungsfähigkeit unter<br />
Beweis gestellt. So manche Inszenierung<br />
hat das Publikum nicht zuletzt dank<br />
ihrer großartigen Charakterisierungskunst<br />
als Sternstunde des Theaters erlebt. Ihr<br />
Gretchen, ihre Prinzessin Eboli, ihre<br />
Spelunken-Jenny, ihre Blanche in „Endstation<br />
Sehnsucht“ und viele andere<br />
Rollen sind den älteren Theaterfreunden<br />
noch lebhaft im Gedächtnis. Mit namhaften<br />
Schauspielern hat sie zusammengearbeitet<br />
wie etwa Ernst Busch,<br />
Willy A. Kleinau, Rolf Ludwig, Raimund<br />
Schelcher, Friedhelm Eberle, Günther<br />
Grabbert … Sie wurde gewürdigt mit<br />
dem Nationalpreis der DDR (1969) und<br />
dem Bundesverdienstkreuz (1999). Die<br />
schönste und wichtigste Würdigung<br />
aber sei ihr immer der Beifall ihres Publikums,<br />
bekundete sie und löste damit<br />
gerade eben eine solche Würdigung<br />
aus. Der Saal lag ihr zu Füßen und jubelte.<br />
Im ersten Teil der Veranstaltung trug<br />
sie mit ihrer wunderbar kultivierten Stimme,<br />
die zu ihrem Markenzeichen geworden<br />
ist, Texte über Leipzig vor, die<br />
Lessing, Ringelnatz und andere Schriftsteller<br />
einst verfasst haben. Der am<br />
meisten zu Herzen gehende Text aber<br />
stammte von ihr selbst und schilderte<br />
auf feinsinnige und von leisem Humor<br />
durchwobene Art ihre Erstbegegnung<br />
mit der vom Krieg arg gezeichneten<br />
Stadt, die ihr Studienort und später<br />
ihr Schicksal werden sollte. Zwischen<br />
den Textblöcken entlockte der<br />
bekannte Leipziger Jazzpianist Stephan<br />
König dem Blüthner-Flügel meisterhaft<br />
Klänge, in denen die Dichterworte auf<br />
ganz eigene Art widerhallten.<br />
Im zweiten Teil hatte ich das Vergnügen,<br />
Christa Gottschalk zu interviewen.<br />
Wir warfen uns die Bälle zu, dass es nur<br />
so eine Lust war. Lauthals mussten alle<br />
lachen, als sie erzählte, wie sie in einer<br />
Hamlet-Inszenierung ihren Auftritt verpasst<br />
und am nächsten Tag beim gefürchteten<br />
Leipziger Generalintendanten<br />
Karl Kayser deswegen mit zitternder<br />
Stimme um Generalpardon gebeten hat.<br />
Der hielt ihr zürnend vor, dass das Publikum<br />
durch dieses unverzeihliche Versäumnis<br />
nicht zum dramaturgisch richtigen<br />
Augenblick erfahren konnte, dass<br />
Ophelia ertrunken ist. Doch Christa<br />
Gottschalk hatte geistesgegenwärtig eine<br />
Ausrede parat, die ihr die erwünschte<br />
Absolution überraschend doch eingebracht<br />
hat: „Ach wissen Sie, Herr Kayser,<br />
so etwas spricht sich doch schnell<br />
herum.“<br />
Der Abend klang besinnlich aus mit<br />
einigen spontanen Reflexionen der<br />
Künstlerin über die Besorgnis erregende<br />
gegenwärtige politischen Weltsituation.<br />
Christa Gottschalk hat sich ihr Leben<br />
lang wie ihr großes Vorbild Kurt Tucholsky<br />
immer wieder als politisch denkender<br />
und handelnder Mensch mutig<br />
und aufrichtig in das <strong>aktuell</strong>e Geschehen<br />
eingebracht und deshalb gingen<br />
ihre Vernunft, Mäßigung und Frieden anmahnenden<br />
Worte, mit denen sie sich<br />
verabschiedete, allen fühlbar zu Herzen.<br />
Ein Abend, der nachhaltig in Erinnerung<br />
bleiben wird.<br />
Bernd Landmann<br />
Foto:<br />
Christian<br />
Gottschalk<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 35
KULTUR<br />
Die Altenburger Goethe-Freunde gedenken<br />
in der Schmidtschen Villa auf ganz eigene<br />
Art der Reichsprogromnacht<br />
Paul Celan<br />
„Herzland Bukowina. Deutsch-jüdische Dichtung<br />
aus Osteuropa“ – Als ich diesen Vortrag<br />
von Prof. Dr. Klaus Werner vor nicht allzu langer<br />
Zeit im Leipziger Ariowitsch-Haus hörte,<br />
schoss mir sofort der Gedanke in den Kopf,<br />
dass das ein Thema wäre, das auch in der Reihe<br />
Tischreden in der Schmidtschen Villa über<br />
den abwesenden Herrn von Goethe gut aufgehoben<br />
wäre. Diese Reihe realisieren die Altenburger<br />
Goethe-Freunde bekanntlich nun schon<br />
seit fast einem Jahrzehnt im engen Schulterschluss<br />
mit unserer Freien Grundschule als<br />
Gastgeber in dem stilvollen Saal des prächtigen<br />
Hauses August-Bebel-Straße…. Die Vorsitzende<br />
des Freundeskreises Adelheid Friedrich<br />
war auch gleich von meiner Idee angetan<br />
und sie suchte und fand dafür den denkbar<br />
besten Termin, den 9. November nämlich. An<br />
diesem Tag in der Nacht zum 10. November<br />
des Jahres 1938 brannten in Deutschland,<br />
Österreich und der Tschechoslowakei die<br />
Synagogen und organisierte faschistische<br />
Schlägertrupps überfielen und zerstörten jüdische<br />
Kaufhäuser und Geschäfte. Diese<br />
Nacht war das offizielle Signal zum größten<br />
Völkermord der Menschheit und zur systematischen<br />
Zerstörung einer Kultur ganz eigener<br />
Prägung, der deutsch-jüdischen, die die deut-<br />
sche Kultur in der Vergangenheit um Großartiges<br />
bereichert hat. Die Bukowina, zwischen<br />
Rumänien und der Ukraine gelegen, einst eine<br />
Kulturlandschaft von erstaunlicher Kreativität,<br />
kann dafür wohl als einer der wichtigsten Kronzeugen<br />
aufgerufen werden. Und das tat Klaus<br />
Werner in seinem Vortrag auf eine kenntnisreiche,<br />
einfühlsame und souveräne Art, die die<br />
Goethe-Freunde im Saal sofort in ihren Bann<br />
zog. Vor ihren Augen ließ er das alte Tschernowitz<br />
wieder erstehen, die einstige Hauptstadt<br />
dieses ganz besonderen Landstriches. 60 Prozent<br />
ihrer Einwohner waren jüdischer Herkunft.<br />
Mindestens dreißig namhafte Dichter deutscher<br />
Zunge hat die Stadt hervorgebracht – ein<br />
einzigartiges literaturgeschichtliches Phänomen.<br />
Und dann wurde sie im 20. Jahrhundert<br />
überrollt von einer Welle unvorstellbarer Barbarei.<br />
Stalinismus und Faschismus wüteten.<br />
Verfolgungen, Deportationen, Auslöschung von<br />
Menschenleben machten erbarmungslos zunichte,<br />
was einmal eine Kulturhochburg von<br />
europäischem Rang gewesen war. Klaus<br />
Werner versuchte sich erfolgreich in Wiedergutmachung.<br />
Er rief Namen ins Gedächtnis,<br />
die literarische Werke von einmaligem Wert<br />
hinterlassen haben. Von ihnen seien hier nur<br />
Rose Ausländer und Paul Celan genannt.<br />
Celans Gedicht „Todesfuge“ gilt heute als das<br />
vielleicht wichtigste und berührendste Holocaust-Gedicht.<br />
Das brutale Gegeneinander<br />
von Klassik und Barbarei, von Goethe’schem<br />
Geist und Buchenwald-Ungeist war die Folie,<br />
vor der Klaus Werner seine Gedanken entwickelte.<br />
Sein leidenschaftliches Plädoyer für<br />
die deutsch-jüdische Dichtung der Bukowina,<br />
das mich einst im Ariowitsch-Haus so bewegt<br />
hat, verfehlte auch in Altenburg seine Wirkung<br />
nicht. Ich konnte der Veranstaltung leider nicht<br />
beiwohnen, aber der Bericht, den der stellvertretende<br />
Vorsitzende der Altenburger<br />
Goethe-Freunde Frieder Krause darüber in der<br />
Osterländer Zeitung veröffentlich hat, legt davon<br />
beredt Zeugnis ab.<br />
Bernd Landmann<br />
36 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
InForMatIonEn<br />
MITARBEITER<br />
Neues Schulteam nimmt Arbeit auf<br />
Die Schulleiterin unserer Schulen in Zielona<br />
Góra (Szkola Postowowa, Gimnasium und<br />
Liceum) Frau Arleta Czyz hat sich entschieden,<br />
die Verantwortung für die polnischen Rahn<br />
Schulen in die Hände eines Leitungsteams zu<br />
legen und sich aus der verantwortungsvollen<br />
Arbeit des Schulleiters zurückzuziehen. Wir<br />
danken Frau Arleta Czyz für die geleistete<br />
Arbeit, für ihren stetigen Einsatz und wünschen<br />
ihr für ihren weiteren beruflichen und privaten<br />
Lebensweg alles Gute.<br />
Ab sofort übernimmt ein Leitungsteam, bestehend<br />
aus Anna Stwora (Kommissarische<br />
Schulleiterin) Karolina Kuzczynska (Koordinatorin<br />
Grundschule), Marzena Materna (Koordinatorin<br />
Gymnasium) die Aufgaben. Frau Aneta<br />
Baluszek fungiert weiterhin als Leiterin des<br />
Prüfungszentrums des Goethe-Instituts. Frau<br />
Elzbieta Durska übernimmt in Vollmacht die<br />
Aufgaben des Stiftungsvorstandsvorsitzenden.<br />
Die Geschäftsführung in Leipzig wird einen<br />
großen Anteil haben an der Weiterentwicklung<br />
der Schule, so, dass alle Eltern und Partner<br />
kompetent betreut werden können wie bisher.<br />
Szkoła pod nowymi skrzydłami!<br />
Dyrektor naszych szkół w Zielonej Górze (Szkoły<br />
Podstawowej, Gimnazjum i Liceum Ogólnokształcącego)<br />
pani Arleta Czyż podjęła decyzję o<br />
rezygnacji z funkcji dyrektora szkoły oraz zakończyła<br />
współpracę z Europejską Fundacją Oświaty<br />
i Kultury.<br />
Dziękujemy Pani Czyż za wieloletnią współpracę<br />
i ciągłe zaangażowanie oraz życzymy<br />
wszystkiego dobrego w dalszej drodze zawodowej<br />
oraz w życiu prywatnym. Ze skutkiem natychmiastowym<br />
zarządzanie nad naszymi pla-<br />
cówkami przejmuje zespół kierowniczy w<br />
składzie: pani Anna Stwora (p.o. dyrektora szkoły),<br />
pani Marzena Materna (koordynator gimnazjum<br />
i liceum) oraz pani Karolina Kuczyńska<br />
(wicedyrektor szkoły podstawowej). Pani Aneta<br />
Bałuszek sprawuje w dalszym ciągu funkcję kierownika<br />
Centrum Egzaminacyjnego Instytutu<br />
Goethego. Pani Elżbieta Durska natomiast przejmuje<br />
stanowisko prezesa zarządu fundacji.<br />
W środę spotkaliśmy się z rodzicami naszych<br />
uczniów, by przedstawić nowe kierownictwo szkół.<br />
Firmenjubiläen<br />
10 Jahre Anja Herbst | Sekundarschule Gröningen<br />
10 Jahre Jana Weber | Niederlassung Halle<br />
15 Jahre Gabriele Koch | Grundschule Leipzig<br />
Geburtstage<br />
Thomas Rudloff | Reha Halle<br />
Evelyn Nothing | Zentrale<br />
Ingrid Kathe | Schumann-Verein<br />
Susanne Alsleben | Niederlassung Halle<br />
Bernhard Scheibner | Sekundarschule Gröningen<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 37
MITARBEITER<br />
InForMatIonEn<br />
Eine schöne Tradition, die niemand missen will<br />
Plätzchen aus Nienburg gehören jedes Jahr dazu<br />
Im Haus von Anneliese Ruppelt-Dittrich, Stiftungsgründerin<br />
der Europäischen Stiftung für Bildung und Kultur, liefen<br />
die Vorbereitungen für die Plätzchenback-Aktion schon im<br />
November an. Nach und nach füllten sich wieder Kartons<br />
und Dosen, die ab dem ersten Advent in den Schulen und<br />
Verwaltungsbereichen ihren Duft verströmten.<br />
Unter dem Motto „Eine Vorweihnachtszeit ohne Plätzchen<br />
aus Nienburg ist möglich, aber sinnlos!“ griffen alle<br />
gern zu. Ein großer Dank geht an die fleißigen Bäckerinnen<br />
A.-Ruppelt-Dittrich, Marzanna Dziedzic und Ute<br />
Erdmann-Harms (v.l.)<br />
Martinsgänse und Pfannkuchen<br />
Pfannkuchen zum Faschingsauftakt sind für Schüler und Mitarbeiter ebenfalls<br />
eine schöne Tradition und es wird herzhaft zugegriffen, so wie am 11.11.<br />
auf dem Campus im Stift Neuzelle.<br />
Zum Martinsgansessen lädt Geschäftsführer Gotthard Dittrich seit Jahren<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rahn Dittrich Group am Martinstag ein.<br />
Auch in diesem Jahr gab es die Martinsgans in allen Einrichtungen der Unternehmensgruppe.<br />
Best Age Forum organisiert Lesung im Schumann-<br />
Haus mit Corinna Harfouch<br />
„Unerhörte Erinnerungen eines Sons tigen“(<br />
Engelsdorfer Verlag Leipzig <strong>2015</strong>),<br />
so der Titel der autobiografischen Memoiren<br />
von Martin Löschmann, kamen<br />
am 12.11.<strong>2015</strong> im Schumann-Haus zur<br />
Lesung.<br />
Die subtile Auswahl aus 16 Kapiteln –<br />
gelesen und gekonnt interpretiert von<br />
der renommierten Schauspielerin Corinna<br />
Harfouch – gestalteten den Abend zu<br />
einem Erlebnis.<br />
Der Autor, der viele Jahre in Leipzig<br />
lebte und am ehemaligen Herder-Institut<br />
der Leipziger Karl-Marx-Universität wirkte,<br />
ist Professor für Deutsch als Fremdsprache.<br />
Er war an vielfältigen Lehr-, Weiterbildungs-,<br />
und Forschungsaufträgen auf<br />
dem Gebiet Deutsch als Fremdsprache<br />
beteiligt und in mehr als 30 Ländern im<br />
Ausland tätig. So leitete er auch in jüngster<br />
Zeit für die europäische Stiftung der<br />
RDG für Bildung und Kultur ein Seminar<br />
zur Weiterbildung russischer Deutschlehrer<br />
in Kaliningrad.<br />
Corinna Harfouch ist es gelungen, die<br />
Zuhörer in den Bann der Schilderung von<br />
Lebenssituationen des Ich-Erzählers zu<br />
ziehen.<br />
Die „Unerhörten Erinnerungen eines<br />
Sonstigen“, anlässlich des 80. Geburtstages<br />
<strong>2015</strong> vollendet und zunächst für<br />
den Familienkreis gedacht, wecken offensichtlich<br />
ein größeres öffentliches Interesse.<br />
Dafür sprach der voll besetzte<br />
Saal im Schumann-Haus, wo es ein Wiedersehen<br />
mit Freunden, alten Bekannten,<br />
Verwandten und ehemaligen Kollegen<br />
gab. Und natürlich waren auch Verehrer<br />
und Fans von Frau Harfouch gekommen.<br />
Martin Löschmann hat also nicht nur<br />
für seine Familie etwas Bleibendes geschrieben,<br />
sondern als Zeitzeuge eines<br />
untergegangenen Staates, ja eines untergegangenen<br />
Gesellschafts-und Wirtschaftssystems<br />
ein Zeitdokument geschaffen.<br />
Dass diese gelungene Veranstaltung<br />
im authentischen Musiksalon des Schumann-Hauses<br />
stattfinden konnte, ist der<br />
Europäischen Stiftung der Rahn Dittrich<br />
Group für Bildung und Kultur zu danken,<br />
die freundlicherweise den Raum zur Verfügung<br />
stellte.<br />
Dr. Angelika Neumann-Pudszuhn<br />
Best Age Forum<br />
38 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>
Deutsch-polnisches Martinsgans-Essen<br />
in den Salles de Pologne<br />
Das Martinsgans-Essen der unserer Unternehmensgruppe für Wegbegleiter, Mitstreiter und Geschäftspartner hat Tradition.<br />
Das Motto in diesem Jahr lautete: „Gans ganz deutsch – Gans ganz polnisch – Gans ganz gemeinsam“.<br />
Von Jahr zu Jahr hat es an Glanz und An-<br />
Der gemeinsamen Einladung waren<br />
ziehungskraft gewonnen. In diesem Jahr<br />
ca. 90 Persönlichkeiten aus den Be-<br />
aber gestaltete es sich ganz besonders<br />
reichen Politik, Wirtschaft und Kultur vor-<br />
wirkungsvoll. Zum ersten Male richtete es<br />
wiegend der Leipziger Region gefolgt,<br />
die Europäische Stiftung der Rahn Dit-<br />
von denen hier nur einige stellvertretend<br />
trich Group für Bildung und Kultur ge-<br />
für alle aufgeführt werden sollen: der<br />
meinsam mit der Leipziger Filiale des Pol-<br />
Honorarkonsul der Republik Polen in<br />
nischen Instituts aus. Beide Institutionen<br />
Sachsen und Chef der Flughäfen<br />
haben ihren Sitz seit reichlich einem Jahr<br />
gleichsam Tür an Tür im Markt 10. Durch<br />
Leipzig und Dresden Markus Kopp,<br />
die Leiterin des Referats internationale<br />
Botschafter Dr. Badr Abdelatty<br />
die Übernahme des Mietvertrages für die<br />
Zusammenarbeit der Stadt Leipzig Dr.<br />
Räume dort hat die RDG-Stiftung den<br />
Gabriele Goldfuß, die Amtsleiter der<br />
prominenten Standort des Polnischen In-<br />
Stadt Leipzig Susanne Kucharski-<br />
stituts gerettet und in der Folge hat sich<br />
Huniat (Kulturamt) und Nicolas Tsapos<br />
ein fruchtbares Miteinander entwickelt,<br />
(Amt für Jugend, Familie und Bildung)<br />
das seinen ersten großen Höhepunkt in<br />
sowie der Stadtpräsident der Stadt<br />
eben dem gemeinsamen Martinsgans-<br />
Leipzig a. D. und Ehrenbürger der<br />
Essen fand. Dadurch bekam die Festlich-<br />
Stadt Krakow Friedrich Magirius.<br />
keit von Anfang an eine internationale Aura.<br />
Dem eigentlichen Essen ging ein<br />
Diese wurde beträchtlich dadurch gestärkt,<br />
dass auch der ägyptischen Botschafter<br />
Dr. Badr Abdelatty mit seiner<br />
kleines Kulturprogramm voraus, das darauf<br />
abzielte, die Intentionen der Veranstalter<br />
zu verdeutlichen. Den zunehmen-<br />
Honorarkonsul Markus Kopp, Bernd Karwen,<br />
Katarzyna Wielga-Skolimowska<br />
Gattin und seiner Tochter der Einladung<br />
den schlimmen Bedrohungen in unserer<br />
Polens als auch Deutschlands Tradition<br />
gefolgt war. So rückten außer den pol-<br />
gegenwärtigen Welt sollten die Gedan-<br />
hat. Natalia Tomczuk, Schülerin der<br />
Fotos: norbert Mihailuk<br />
nischen zwangsläufig auch die ägyptischen<br />
Aktivitäten der RDG sowie die<br />
bedeutsamen Ausgrabungen polnischer<br />
Archäologen im Land am Nil mit in den<br />
Fokus.<br />
ken der Völkerfreundschaft, der Solidarität,<br />
der emotionalen Verbundenheit, der<br />
gemeinsamen Verantwortung entgegengestellt<br />
werden. Ganz in diesem Sinne<br />
äußerten sich in ihren Begrüßungsworten<br />
Staatlichen Musikschule Zielona Góra<br />
und zugleich Teilnehmerin an den von<br />
der RDG-Stiftung ausgerichteten Klavierkursen<br />
Neuzelle unter Leitung von<br />
Frau Prof. Helgeheide Schmidt zeigte<br />
die Direktorin des Polnischen Instituts<br />
am Klavier, welches beeindruckende<br />
Berlin Katarzyna Wielga-Skolimows-<br />
Können durch gemeinsame deutsch pol-<br />
ka, der Vorsitzende der RDG-Stiftung<br />
nische Schulungen erreichbar ist. RDG-<br />
Gotthard Dittrich und in besonders aus-<br />
Vorstandsmitglied Sameh Elmahmoudy,<br />
führlicher und eindringlicher Weise der<br />
Klavierlehrer und Pianist, begeisterte die<br />
ägyptische Botschafter. Der Kinderchor<br />
Gäste ebenfalls mit zwei Klavierstücken.<br />
unseres Musikalisch-Sportlichen Gymna-<br />
Das Kulturprogramm beschloss ein<br />
siums trug je ein polnisches und ein deut-<br />
Vortrag in englischer Sprache, den Prof.<br />
sches Volkslied vor. Die kleinen Sänge-<br />
Dr. habil. Jaroslaw Dumanowski von<br />
rinnen und Sänger bekamen als Danke-<br />
der Kopernikus-Universität Toruń / Thorn<br />
schön ein Martinshörnchen, das am Mar-<br />
passend zum Anlass der festlichen Zu-<br />
Gotthard Dittrich, Katarzyna Wielga-Skolimowska,<br />
tinstag mit Freunden oder Bedürftigen zu<br />
sammenkunft über die Tradition des Gän-<br />
Botschafter Dr. Badr Abdelatty<br />
teilen sowohl in bestimmten Gegenden<br />
seessens in Polen hielt. Um den Gästen<br />
4/<strong>2015</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 39
tErMInE<br />
Das Versprechen auf der Einladungskarte Gans ganz<br />
deutsch – Gans ganz polnisch – Gans ganz gemeinsam<br />
wurde damit voll und ganz eingelöst.<br />
auf dem Gaumen erlebbar zu machen, wie eine<br />
polnisch zubereitete Gans schmeckt und mit<br />
welchen Zutaten sie auf dem Tisch kommt,<br />
wurden während des Vortrags Bratenhäppchen,<br />
Gänseschmalz, Labkäse, marinierte Pilze,<br />
süß-sauer eingelegte Birnen mit Zimt und Nelken<br />
und andere Köstlichkeiten angeboten.<br />
Wer einen lebendigen Eindruck von dem festlichen<br />
Essen erhalten möchte, rufe folgenden Link auf:<br />
http://www.videowerkstatt.net/videos/nachrichten/<br />
11-<strong>2015</strong>/traditionelles-gaensebraten-essen-fuerunterstuetzer-19637/<br />
Dr. Bernd Landmann<br />
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
der RDG-Stiftung<br />
Zusammentreffen des Stiftungsvorstandes<br />
mit dem Botschafter<br />
Ägyptens und den ägyptischen<br />
Mitarbeitern der Unternehmensgruppe:<br />
v. l. Hatem Eisa, Sameh Elmahmoudy, Khaled Bassiouny<br />
(Elternvertreter), Gotthard Dittrich, Botschafter Dr. Abdellaty<br />
mit Familie, Mona Enayat, Mostafa Salama<br />
Termine<br />
Die Rahn Dittrich Group als Veranstalter oder<br />
Mitveranstalter lädt ein:<br />
KARTENRESERVIERUNG UNTER<br />
0341 3939-222 oder<br />
kartenreservierung@rahndittrich.de<br />
19. Dezember <strong>2015</strong>,<br />
18 Uhr<br />
14. Dezember <strong>2015</strong>,<br />
10 Uhr<br />
17. Dezember <strong>2015</strong>,<br />
17 Uhr<br />
17. Dezember <strong>2015</strong>,<br />
19 Uhr (Live-Stream im<br />
Internet)<br />
17. Dezember <strong>2015</strong>,<br />
ab 16 Uhr<br />
17. Dezember <strong>2015</strong>,<br />
17 Uhr<br />
18. Dezember,<br />
13 Uhr<br />
Schumann-Haus<br />
Leipzig<br />
Freie Grundschule<br />
Fürstenwalde, Aula<br />
Brüderkirche<br />
Altenburg<br />
Campus im Stift Neuzelle<br />
Sekundarschule<br />
Gröningen<br />
Peterskirche Leipzig<br />
Freie Oberschule Leipzig,<br />
Aula<br />
Schumanns Salon<br />
Werke von Georg Friedrich Händel,<br />
Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart,<br />
Robert Schumann u. a.<br />
Weihnachtssingen<br />
Weihnachtskonzert der Freien Grundschule<br />
Altenburg<br />
Adventskonzert<br />
Tag der offenen Tür und Weihnachtsmarkt<br />
Weihnachtskonzert – Freie Grundschule<br />
und des Gymnasium Leipzig<br />
Weihnachtssingen<br />
Adressen:<br />
Schumann-Haus Leipzig, Inselstraße 18, 04103 Leipzig<br />
Freie Grundschule Fürstenwalde, Eisenbahnstraße 19, 15517 Fürstenwalde<br />
Campus im Stift Neuzelle, Stiftsplatz 7, 15898 Neuzelle<br />
Sekundarschule Gröningen, Grabenstraße 14, 39397 Gröningen<br />
40 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2015</strong>