160621.KHM.Booklet.Kern.Doppel
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Wir<br />
sind<br />
ein<br />
„Museum<br />
in<br />
Bewegung“<br />
„Unser Kopf<br />
ist rund, …<br />
… damit das Denken die<br />
Richtung ändern kann“,<br />
sprach der französische Maler<br />
Francis Picabia. Nun bietet<br />
die Kunsthalle Mannheim<br />
zwar viel für den Kopf, aber<br />
sie verfügt über alles andere<br />
als runde Formen. Für den<br />
Neubau sind vor allem Kuben<br />
kennzeichnend, die architektonisch<br />
derart virtuos<br />
gesetzt und kombiniert sind,<br />
dass sie je nach Standpunkt<br />
des Betrachters buchstäblich<br />
neue Zugänge zur Kunst<br />
eröffnen. In der Kunsthalle<br />
muss also niemand einer<br />
fest vorgeschriebenen Route<br />
oder einer bestimmten<br />
Lesart folgen.<br />
Picabia passt ziemlich<br />
gut zum Konzept eines Museums<br />
in Bewegung, das die<br />
Besucher nicht nur physisch<br />
und räumlich, sondern auch<br />
geistig und emotional mobilisiert.<br />
2<br />
Statt einer Dauerausstellung,<br />
die Staub ansetzt,<br />
stellen die „Ausstellungshäuser“<br />
des Neubaus im<br />
permanenten Wechsel neue<br />
Werke und Themen vor,<br />
zwischen die sich immer<br />
wieder kleinere und große<br />
Sonderausstellungen mit<br />
Leihgaben aus aller Welt<br />
schieben. Voraussetzung<br />
dafür ist eine außergewöhnliche<br />
Sammlung mit starken<br />
Werken zu Fragen der<br />
menschlichen Existenz. Wo<br />
existentielle Themen verhandelt<br />
werden, sind polarisierende<br />
Standpunkte zu erwarten.<br />
Warum nicht auch in der<br />
Kunsthalle? Schließlich ist<br />
das Museum einer der wenigen<br />
gesellschaftlichen Orte,<br />
an dem frei von ökonomischen<br />
und anderen Zwängen<br />
über unsere Zeit diskutiert<br />
werden kann. Bei der Erforschung<br />
des Hauses werden<br />
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