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Old Master Paintings – Part 1

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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />

KATALOG III<br />

GEMÄLDE ALTE MEISTER <strong>–</strong> TEIL I<br />

CATALOGUE III<br />

OLD MASTER PAINTINGS <strong>–</strong> PART I<br />

AUKTIONEN / AUCTIONS:<br />

DONNERSTAG, 5. DEZEMBER<br />

Besichtigung: Samstag, 30. November <strong>–</strong> Mittwoch, 4. Dezember 2019<br />

THURSDAY, 5 DECEMBER<br />

Exhibition: Saturday, 30 November <strong>–</strong> Wednesday, 4 December 2019<br />

KATALOG<br />

CATALOGUE<br />

III<br />

DONNERSTAG<br />

THURSDAY


Lot 382


DEZEMBER-AUKTIONEN<br />

DONNERSTAG, 5. DEZEMBER 2019<br />

DECEMBER AUCTIONS<br />

THURSDAY, 5 DECEMBER 2019<br />

KATALOG III<br />

CATALOGUE III<br />

VORBESICHTIGUNG<br />

Samstag 30. November 10 <strong>–</strong>17 Uhr<br />

Sonntag 1. Dezember 10 <strong>–</strong>17 Uhr<br />

Montag 2. Dezember 10 <strong>–</strong>17 Uhr<br />

Dienstag 3. Dezember 10 <strong>–</strong>17 Uhr<br />

Mittwoch 4. Dezember 9 <strong>–</strong>12 Uhr<br />

EXHIBITION<br />

Saturday 30 November 10 am <strong>–</strong> 5 pm<br />

Sunday 1 December 10 am <strong>–</strong> 5 pm<br />

Monday 2 December 10 am <strong>–</strong> 5 pm<br />

Tuesday 3 December 10 am <strong>–</strong> 5 pm<br />

Wednesday 4 December 9 am <strong>–</strong>12 pm<br />

AUKTIONATOREN | AUCTIONEERS<br />

Dipl. Kfm. Holger Hampel<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter,<br />

öffentlich bestellter und<br />

vereidigter Auktionator<br />

Vitus Graupner<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter,<br />

Kunstauktionator<br />

vgraupner@hampel-auctions.com<br />

Christoph Bühlmeyer<br />

Kunstauktionator<br />

cbuehlmeyer@hampel-auctions.com<br />

Florin Ruisinger<br />

Kunstauktionator<br />

office@hampel-auctions.com<br />

Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG<br />

Schellingstr. 44 / Villa Hampel<br />

80799 München<br />

Telefon +49 (0)89 28 804 - 0<br />

Fax +49 (0)89 28 804 - 300<br />

office@hampel-auctions.com<br />

www.hampel-auctions.com<br />

Fotos: Zeljko Tomic, Arbnor Gaxheri<br />

Herrn Dr. Alexander Rauch danken wir<br />

für kunstwissenschaftliche Beratung und<br />

Katalogtexterstellung (kunstgutachten.de).<br />

HAMPEL<br />

1


OLD MASTER<br />

PAINTINGS<br />

PART I


325<br />

NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

DER HEILIGE HIERONYMUS IN DER EINÖDE<br />

Öl auf Holz.<br />

83 x 67 cm.<br />

In weiter, bergiger Landschaft vor einer steinernen<br />

Ruine. Der vor einem größeren Kruzifix nach links auf<br />

einem Bein kniende Kirchenvater in weißem, ärmellosen<br />

Gewand. Der Kopf ist umgeben von einem<br />

Strahlennimbus und sein Blick ist ehrfürchtig auf den<br />

Corpus Christi am Kreuz gerichtet. Dargestellt sind<br />

die typischen Attribute des Heiligen: auf der linken<br />

unteren Seite der Löwe, seine Kardinalstracht, die über<br />

einem Ast hängt und der Kardinalshut am Boden; die<br />

Bibel und weitere Bücher; das Kruzifix, das vor den<br />

grünen Zweigen eines Baumes steht; ein Totenschädel<br />

und ein Stein in seiner rechten Hand, mit dem er sich,<br />

als Zeichen der Buße, auf die Brust schlägt. In der unteren<br />

Mitte ein rot-blau geteiltes Wappen mit Türmen.<br />

Die Darstellung des knienden Hieronymus in der Natur<br />

ist in der Kunstgeschichte ein beliebtes Motiv, das<br />

sich bei Künstlern wie Ghirlandaio, Leonardo da Vinci<br />

und bei Albrecht Dürer wiederfindet; bei diesem Gemälde<br />

jedoch mit einer Vielzahl von Attributen.<br />

(12110112) (18)<br />

€ 7.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

326<br />

ANTWERPENER SCHULE UM 1520<br />

MADONNA DEL LIBRO<br />

Öl auf Holz. Pakettiert.<br />

90 x 66 cm.<br />

In vergoldetem spanischen Rahmen.<br />

In weiter bergiger Landschaft vor einem breiten knorrigen<br />

Baum sitzend die Madonna im blauen Gewand<br />

und rotem Mantel, in ihrem rechten Arm auf ihrem<br />

Schoß den Jesusknaben haltend. In ihrer linken Hand<br />

hält sie ein aufgeschlagenes Buch in dem die Worte<br />

„Ave Ma(ria) zu Grazia...“ zu lesen sind. Der Jesusknabe<br />

in weißem Gewand mit goldenem Nimbus, in<br />

seiner Rechten eine rote Blume haltend, blickt voller<br />

Interesse in das Buch. Er wird dabei aufmerksam von<br />

seiner Mutter angeschaut. Im Hintergrund links eine<br />

weite Landschaft mit diversen Staffagefiguren, darunter<br />

auch einige Soldaten, und ein altes Gehöft, auf der<br />

rechten Seite im Hintergrund ebenfalls ein größeres<br />

Gehöft. Das zentrale Motiv, der sitzenden Madonna<br />

mit dem Jesuskind und aufgeschlagenem Buch findet<br />

sich auch bei Rogier van der Weyden und anderen flämischen<br />

Werken um 1500 wieder. Rest. Retuschen.<br />

(12110111)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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327<br />

SPANISCHER MALER DES 15./ 16. JAHRHUNDERTS<br />

DIE GREGORIUSMESSE<br />

Öl auf Holz. Pakettiert.<br />

84 x 75 cm.<br />

In aufwändig gestaltetem Maßwerkrahmen des<br />

19. Jahrhunderts.<br />

Das dargestellte Thema ist eine Erweiterung einer zunächst<br />

bei Paulus Diaconus überlieferten Geschichte,<br />

welche sich auf Papst Gregor I bezog. Danach wird<br />

berichtet, dass eines Tages eine Frau während der<br />

Messe gelächelt habe und als Gregor ihr die Kommunion<br />

reichte und nachfragte, warum sie lächele, bedeutete<br />

sie ihm, dass dies wohl kaum der Leib Christi<br />

sein könne, da sie die Oblate selbst gebacken habe.<br />

Daraus ging das Wunder hervor, welches sich in der<br />

Kirche Santa Croce in Rom ereignet haben soll, um<br />

den Zweifeln an der Transsubstantiation entgegenzuwirken.<br />

Diesem Wunder nach soll Papst Gregor I bei<br />

der Feier der Heiligen Messe Christus als leibhaftiger<br />

Schmerzensmann, umgeben von Leidenswerkzeugen,<br />

erschienen sein. Dies wird hier auf einem eindrucksvoll,<br />

keilartig aus dem Bildraum heraustretenden Altar<br />

dargestellt, auf welchem im Zentrum der Abendmahlskelch<br />

steht, direkt rechts davon der Schmerzensmann<br />

mit Nimbus und unter seinen Füßen liegender Oblate,<br />

sodass ein Sinnzusammenhang evo ziert wird. Papst<br />

Gregor vor dem Altar kniend, von einem Bischof und<br />

einem Kardinal begleitet, die Schmerzenswerkzeuge<br />

sind im Hintergrund gut sichtbar. Im 15. Jahrhundert<br />

wurde das Thema in Einblattdrucken weit verbreitet.<br />

(1211363) (12) (13)<br />

SPANISH SCHOOL,15TH/ 16TH CENTURY<br />

MASS OF ST. GREGORY<br />

Oil on panel.Parquetted.<br />

84 x 75 cm.<br />

In elaborate tracery frame of the 19th century.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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15


328<br />

PSEUDO GRANACCI,<br />

1490 FLORENZ <strong>–</strong> 1520<br />

MARIA MIT DEM KIND UND ENGELN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Durchmesser: 85 cm.<br />

Beigegeben in Kopie ein Gutachten von Roberto Ciabattini<br />

vom 30. Oktober 2018, Florenz, der Vergleichsbeispiele<br />

anbringt wie etwa vom gleichen Künstler<br />

eine Madonna mit Kind, Johannes und zwei Engeln<br />

im Palazzo Pitti, der Galleria Palatina sowie eine Madonna<br />

mit Kind und zwei Engeln im Portland Art Museum<br />

in Oregon.<br />

PSEUDO GRANACCI<br />

1490 FLORENCE <strong>–</strong> 1520<br />

MARY WITH THE CHILD AND ANGELS<br />

Oil on Canvas. Relined.<br />

Diameter: 85 cm.<br />

Accompanied by the copy of an expert’s report by<br />

Roberto Ciabattini, Florence, dated 30 October 2018<br />

comparing the painting with other works by the artist.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Auf einer steinernen Brüstung sitzt Maria mit versunkenem<br />

Blick am Betrachter vorbeisehend. Das fast<br />

entblöste Jesuskind auf ihrem Schoß, welches eine<br />

Weltenkugel in der Hand hält. Der Nimbus der Maria<br />

vertikal flächig auf die Leinwand gesetzt, während der<br />

Nimbus Christi dreidimensionale Elemente aufweist<br />

und somit leicht im Raum liegt und den Betrachterraum<br />

mit dem Bildgeschehen verbindet. Maria hinterfangen<br />

durch ein polychrom gestaltetes Tuch, das mit<br />

goldenen Elementen bordüriert ist. Zu ihren Seiten<br />

zwei adorierende Engel, die hinter der Brüstung stehen<br />

und somit zu der hinter ihnen sichbaren sommerlichen<br />

Landschaft vermitteln. Neben Maria ein Glas<br />

mit drei roten Nelken. Die rote Nelke gilt als Mariensymbol.<br />

(1210801) (13)<br />

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329<br />

ITALIENISCHER MALER DES<br />

16./ 17. JAHRHUNDERTS<br />

JAKOBUS DER ÄLTERE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

174 x 92 cm.<br />

Der Heilige ganzfigurig dargestellt mit seinem Pilgerstab<br />

und dem daran aufgehangenen Pilgerhut, sein<br />

Haupt hingegen umfangen durch einen goldenen<br />

Nim bus. Vor seiner Brust, mit der rechten Hand aufgeschlagen,<br />

eine Bibelstelle: Jakobus 1,22 „ESTOTE<br />

FACTORES VERBI ET NON AVDITORES TANTVM<br />

[...]“ Der Hintergrund ein weites Tal mit Architekturstaffage.<br />

Links unten vermutlich ein Vorgängerbau der<br />

Kirche Santiago de Compostella.<br />

(1211021) (13)<br />

ITALIAN SCHOOL,<br />

16TH/ 17TH CENTURY<br />

JAMES THE ELDER<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

174 x 92 cm.<br />

Full-figure portrait of the saint with pilgrim’s staff, with<br />

pilgrim’s hat on top of the staff and a golden halo surrounding<br />

his head. A Bible held in his right hand in<br />

front of his chest depicts the following passage:<br />

James 1:22: “ESTOTE FACTORES VERBI ET NON<br />

AVDITORES TANTVM [...]”. A vast valley with architecture<br />

staffage is shown in the background. In the<br />

bottom left probably a depiction of the previous building<br />

of the Church at Santiago de Compostela.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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19


330<br />

BAREND VAN ORLEY, UM 1492 <strong>–</strong> UM 1542 ,<br />

UMKREIS DES<br />

PAAR ALTARFLÜGEL MIT SZENEN AUS DEM LEBEN<br />

CHRISTI<br />

Öl auf Holz.<br />

121,5 x 34,5 cm (je Flügel).<br />

Rückwärtige Inschrift „ELS del doctor (?) vague (?):<br />

Regent de Aragon / BRUSCLE ANNO 1540“.<br />

In geschweiftem vergoldeten Rahmen.<br />

Der rechte Flügel mit dem letzten Abendmahl und darüberliegender<br />

Kreuzigung. Der linke Flügel mit dem<br />

ungläubigen Thomas, darüber Christi Himmelfahrt.<br />

Zwischen den Szenen Fries mit goldenen Tondi zwischen<br />

Balustern. (†) (1212101) (13)<br />

BAREND VAN ORLEY,<br />

CA. 1492 - CA. 1542, CIRCLE OF<br />

A PAIR OF ALTAR WINGS WITH SCENES FROM<br />

THE LIFE OF CHRIST<br />

Oil on panel.<br />

121.5 x 34.5 cm (each wing).<br />

Inscribed on the reverse: “ELS del doctor (?) vague<br />

(?): Regent de Aragon / BRUSCLE ANNO 1540”.<br />

In curved, gilt frame.<br />

The left wing depicts The Last Supper with Crucifixion<br />

scene above it. The right wing depicts The Incredulity<br />

of Saint Thomas and The Ascension of Christ. In between<br />

the scenes there is a frieze with golden tondi,<br />

interspersed by balusters. (†)<br />

€ 120.000 - € 150.000<br />

Sistrix<br />

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331<br />

MARCELLUS COFFERMANS,<br />

1520 ANTWERPEN <strong>–</strong> UM 1578 EBENDA, ZUG.<br />

KRÖNUNG MARIENS<br />

Öl auf Holz.<br />

80 x 60 cm.<br />

In einem Innenraum, dessen Kulisse in variierendem<br />

Steingrau gehalten ist und rückwärtig in einer weiten<br />

Rundbogenöffnung endet, hinter welcher sich eine<br />

weite Flusslandschaft erstreckt, thront Maria auf einer<br />

gülden scheinenden Thronkonstruktion. Diese wird<br />

überfangen von einem sehr großen und symmetrisch<br />

angelegten Baldachin in Kronenform mit goldener<br />

Fassung. Hierdurch nimmt der Maler das Thema des<br />

Gemäldes eindrücklich vorweg <strong>–</strong> denn unter dem Himmel<br />

wird Maria durch zwei seitlich angeordnete Engel<br />

bekrönt. Auf ihrem Schoß das Jesuskind mit einer<br />

Notenschrift (?), seitlich neben dem Thron zwei musizierende<br />

Engel. Coffermans war stets auf die symmetrische<br />

Anordnung bedacht <strong>–</strong> ob es eine Darstellung<br />

Maria mit dem Kinde (Bass Museum of Art, Miami,<br />

Inv. Nr. 63/19) oder eine Himmelfahrt Mariens (The<br />

Art Institute Chicago, Inv. 1984-17) betrifft. So nähme<br />

es nicht wunder, wenn nicht auch dieses Bild dem<br />

genannten Maler zuzuschreiben wäre. (12115115) (13)<br />

MARCELLUS COFFERMANS,<br />

1520 ANTWERP - CA. 1578 IBID., ATTRIBUTED<br />

THE CORONATION OF THE VIRGIN<br />

Oil on panel.<br />

80 x 60 cm.<br />

It is typical for Coffermans to aim for a symmetrical<br />

layout, regardless of whether it is a depiction of The<br />

Virgin and Christ Child (Bass Museum of Art, Miami,<br />

inv. no. 63/19) or The Ascension (The Art Institute Chicago,<br />

inv. no. 1984-17). It would therefore not be surprising<br />

if the painting on offer for sale here can also be<br />

attributed to this painter.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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332<br />

BAREND VAN ORLEY,<br />

UM 1492 <strong>–</strong> UM 1542, ZUG.<br />

Öl auf Holz.<br />

50 x 33 cm.<br />

Wie so häufig bei Orley sitzt Maria mit dem Kind in<br />

einem Innenraum mit einem nach links hin geöffneten<br />

Ausblick (oft nur als hoch liegendes Fenster), rechts<br />

mit einem horizontal abschließenden Fenster. Wie ein<br />

Ehrentuch liegt die Wandfläche zwischen den Fenstern<br />

hinter ihr und ein Band mit Quastenbesatz überfängt<br />

sie. Wir kennen diese Komposition bereits, nämlich aus<br />

einem Gemälde, welches sich im Indiana University<br />

Art Museum, Bloomington befindet (Inventarnr. 2001,<br />

52). Lediglich in kleinen Merkmalen unterscheiden sich<br />

beide Gemälde, etwa in der Ausrichtung der Fenster<br />

im Raum oder durch die Art der Früchte auf dem Tisch.<br />

In der Hauptsache, nament lich in der verdrehten Haltung<br />

des Christuskindes, wel che so in keiner sonst bekannten<br />

Komposition von Orley bekannt ist, stimmen<br />

beide Gemälde überein. (12115125) (13)<br />

BAREND VAN ORLEY,<br />

CA. 1492 - CA. 1542, ATTRIBUTED<br />

Oil on panel.<br />

50 x 33 cm.<br />

As is often the case with Orley, the Virgin Mary is sitting<br />

with the Christ Child in an interior with an open<br />

vista to the left. The composition is well known from<br />

a painting held at the Indiana University Art Museum,<br />

Bloomington (inv. no. 2001,52).<br />

€ 40.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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333<br />

TOMMASO DI CREDI<br />

Tommaso di Credi war ein Florentiner im 15.-16. Jahrhun<br />

dert tätiger Meister.<br />

MARIA MIT DEM KIND UND JOHANNES<br />

DEM TÄUFER<br />

Tempera auf Pappelholz. Parkettiert.<br />

Durchmesser: 75 cm.<br />

Rückwärtig mit altem Sammlungsetikett.<br />

Maria, in die Mitte des Bildfeldes gerückt, hält das<br />

unbekleidete Jesuskind auf ihrem Schoß. Links am<br />

Bildrand der Johannesknabe auf Jesus hinweisend.<br />

Alle drei Figuren mit schmalem Nimbus ausgestattet.<br />

Links und rechts von Maria öffnet sich der Innenraum<br />

durch zwei Fenster, welche den Blick in eine weite<br />

Landschaft bieten. Durch die Fensteröffnungen wird<br />

der Innenraum als lineare Struktur erfahrbar, welche an<br />

den oberen Teil eines Kreuzes erinnert und so sinnfällig<br />

auf den Leidensweg Christi hinweist. (†)<br />

TOMMASO DI CREDI<br />

15th-16th century master active in Florence<br />

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH SAINT<br />

JOHN THE BAPTIST<br />

Tempera on poplar wood. Parquetted.<br />

Diameter: 75 cm.<br />

<strong>Old</strong> collection label on the reverse.<br />

Comparisons:<br />

Rodolfo Pallucchini, I dipinti della galleria estense, ill.<br />

194. The painting in this publication is not a tondo, but<br />

a vertical rectangular shape, however, with the same<br />

composition. (†)<br />

€ 90.000 - € 120.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Vergleiche:<br />

Rodolfo Pallucchini, I dipinti della galleria estense,<br />

Abb. 194. Das dortige Gemälde nicht als Tondo, sondern<br />

als Hochrechteck ausgeführt und das gleiche<br />

Kompositionsschema aufweisend. (1212104) (13)<br />

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29


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334<br />

JAN GOSSAERT, GENANNT „MABUSE“,<br />

UM 1478 MAUBEUGE <strong>–</strong> 1532 MITTELBURG, ZUG.<br />

MARIA MIT DEM KIND UND KIRSCHEN<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

73 x 47,5 cm.<br />

Im oberen Teil passbogig geschlossen, in entsprechend<br />

angefertigtem Rahmen.<br />

Vor grünem gemusterten Brokathintergrund ist die jugendliche<br />

Maria mit dem Kind im Halbbildnis wiedergegeben,<br />

vor einer Marmorbank, auf der Kirschen<br />

abgelegt sind. Das weiße Kopftuch der Maria schützend<br />

über das Haupt des Kindes herabziehend, das<br />

den Blick dem Betrachter entgegenrichtet. Von der<br />

Darstellung sind einige Variationen <strong>–</strong> auch von anderen<br />

Meistern <strong>–</strong> überliefert. So ist das vorliegende Gemälde<br />

wohl ins 16. Jahrhundert zu datieren. (11506023) (11)<br />

JAN GOSSAERT, ALSO KNOWN AS “MABUSE”,<br />

CA. 1478 MAUBEUGE <strong>–</strong> 1532 MITTELBURG,<br />

ATTRIBUTED<br />

MARY AND THE CHILD WITH CHERRIES<br />

Oil on oak panel.<br />

73 x 47.5 cm.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

335<br />

BARTOLOMEO SCHEDONI,<br />

1578 MODENA <strong>–</strong> 1615 PARMA<br />

(ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />

HEILIGE FAMILIE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

111,7 x 89,8 cm.<br />

In reliefiertem vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben in Kopie eine Expertise von Emilio Negro,<br />

Bologna.<br />

Diese wunderbare Komposition ist uns aus einer weiteren<br />

Version aus dem Louvre (inv. 661) bekannt. Diese<br />

ist etwas kleiner, wird ca. auf 1610 <strong>–</strong> 1612 datiert und<br />

unterscheidet sich auch durch ein Trompe-l’œil im<br />

Hintergrund oben links. Schedoni versteht es, das<br />

hier angebotene Gemälde geschickt zu beleuchten.<br />

Da die Lichtquelle oben links gedacht werden muss,<br />

wird Joseph entsprechend seiner Bedeutung sanft<br />

verschattet, Maria und Jesus hingegeben erfahren<br />

umfangreiche Beleuchtung, sodass ihre Kleidung in<br />

kunstfertiger Draperie erscheint und die aus dem Bildraum<br />

herausgedrehte Figur des Jesus besonders naturalistisch<br />

wirkt.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Salochi, Florenz, 1958.<br />

Sotheby's, New York, 29. Januar 2015, Lot 79.<br />

Literatur:<br />

Nicosetta Roio, „Bartolomeo Schedoni e Leonello<br />

Spada: Alcune opere sconosciute di due 'caravaggisti'<br />

padani“, in Valori Tattili, Januar 2013, S. 52-23, Abb. 5.<br />

Die Version im Louvre abgebildet in:<br />

Federica Dallasta and Cristina Cecchinelli, Bartolomeo<br />

Schedoni, Pittore Emiliano Modena 1578, Parma 1615,<br />

Parma 1999, S. 165-166, Abb. S. 101, Abb. A.<br />

(1191171) (13)<br />

BARTOLOMEO SCHEDONI,<br />

1578 MODENA <strong>–</strong> 1615 PARMA<br />

(ILL. FOLLOWING PAGES)<br />

THE HOLY FAMILY<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

111.7 x 89.8 cm.<br />

In gilt textured frame.<br />

Accompanied by the copy of an expert's report by<br />

Emilio Negro, Bologna.<br />

This wonderful composition is also known from a further<br />

version held at the Louvre (inv. no. 661), which has<br />

smaller dimensions, dates to ca. 1610-1612 and furthermore<br />

features a trompe l’œil in the background on the<br />

top left.<br />

Provenance:<br />

Salochi collection, Florence, 1958.<br />

Sotheby's, New York, 29 January 2015, lot 79.<br />

Literature:<br />

Nicosetta Roio, “Bartolomeo Schedoni e Leonello<br />

Spada: Alcune opere sconosciute di due 'caravaggisti'<br />

padani”, in: Valori Tattili, Januar 2013, pp. 52-23, ill. 5.<br />

The Louvre version is illustrated in:<br />

Federica Dallasta and Cristina Cecchinelli, Bartolomeo<br />

Schedoni, Pittore Emiliano Modena 1578, Parma 1615,<br />

Parma 1999, pp. 165-166, ill. p. 101, ill. A.<br />

€ 80.000 - € 120.000<br />

Sistrix<br />

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31


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336<br />

JAN DE BEER,<br />

UM 1480 <strong>–</strong> UM 1528/36, ZUG.<br />

DER HEILIGE CHRISTOPHERUS UND DER HEILIGE<br />

ANTONIUS IN NÄCHTLICHER LANDSCHAFT<br />

Öl auf Holz.<br />

46,7 x 31,9 cm.<br />

In nächtlicher teils gebirgiger Landschaft, welche die<br />

Schutzbedürftigkeit des geschulterten Christuskindes<br />

unterstreicht, steht Christopherus, einer der vierzehn<br />

Nothelfer, Heiliger und Märtyrer, als Fährmann das<br />

Chris tuskind schulternd in einem Gewässer. Im Begriff<br />

anzulanden, zerrt er sein rotes Gewand an sich,<br />

welches im Wind gebläht weite Teile des Bildzentrums<br />

einnimmt. Am Ufer- wesentlich kleiner dargestellt,<br />

der Heilige Antonius. Nicht unähnlich ist eine<br />

weitere Darstellung des gleichen Themas mit dem<br />

Eremiten jedoch im Hintergrund und seitenverkehrter<br />

Gehrichtung, befindet sich in der Narodni Galerie zu<br />

Prag (RKD Nr. 31852), hier jedoch mit ruhig anliegendem<br />

Gewand statt der Bewegtheit des Windes. (†)<br />

(1212102) (13)<br />

JAN DE BEER,<br />

CA. 1480 <strong>–</strong> CA. 1528/36, ATTRIBUTED<br />

ST. CHRISTOPHER AND ST. ANTHONY<br />

IN LANDSCAPE<br />

Oil on panel.<br />

46.7 x 31.9 cm. (†)<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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35


337<br />

MARTEN DE VOS,<br />

1532 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1603 EBENDA, ZUG.<br />

DER UNGLÄUBIGE THOMAS<br />

Öl auf Kupfer.<br />

39 x 31 cm.<br />

Ein für Maerten de Vos typischer architektonisch auf<br />

Zentralperspektive abgestimmter Innenraum dient als<br />

Bühne für die biblische Szene, in welcher der ungläubige<br />

Thomas seine Finger in die Wunde Christi führt.<br />

Hell erleuchtet und polychrom ausgestaltet sind die<br />

reich gefälteten Gewänder der Anwesenden. Hell erleuchtet<br />

auch die Decke des rückwärtigen Innenraumes,<br />

dessen lünettenhafte Gestalt sich nimben gleich<br />

über das Haupt Christi legt.<br />

Anmerkung:<br />

Das vorliegende Gemälde stellt eine Variante oder<br />

Wiederholung des Gemäldes dar, welches als Gemälde<br />

auf Holztafel im Koninklijk Museum voor Schone<br />

Kunsten überkommen ist und 1574 datiert ist. Das<br />

dortige Gemälde misst 207 x 185 cm. (1211513) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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338<br />

ADAM DE COSTER,<br />

1586 MECHELEN <strong>–</strong> 1643 ANTWERPEN<br />

Der Maler gilt als ein bedeutender Antwerpener Caravaggist,<br />

der sich überwiegend der Genre-Malerei<br />

zugewandt hat. Darin häufig Szenen in Kerzenbeleuchtung,<br />

was ihm den Beinamen „Pictor Noctium“<br />

(Nachtmaler) einbrachte. So steht der Maler mit seinem<br />

Werk zwischen Georges de la Tour (1593-1652),<br />

dem sogenannten „Candlelightmaster“, und den späteren<br />

Meistern für Kerzenlichtdarstellungen wie Godfried<br />

van Schalcken (1643-1706) oder anderen. Möglicherweise<br />

hat er wie die meisten seiner Kollegen eine Italienreise<br />

unternommen, was die Stilähnlichkeiten mit dem<br />

lombardischen Maler Antonio Campi (1523-1587) erklären<br />

würde. Seinen hohen Rang zu Lebzeiten beweist<br />

auch die Tatsache, dass er von Anthonius van<br />

Dyck (1599-1641) portraitiert wurde.<br />

JUNGER LANDSKNECHT MIT EINEM WEINGLAS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

97 x 85 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Dem Gemälde ist eine Expertise von Didier Bodart vom<br />

05.06.1998 beigegeben, in dem der Experte den Künstler<br />

Adam de Coster nennt. Daneben nennt er in Bildvergleichen<br />

auch den Maler Cryn Hendricksz. Volmaryn<br />

(um 1605-1645) und gibt Literaturverweise an: Benedict<br />

Nicolson, „Candlelight Pictures from the South<br />

Netherlands,“ in: The Burlington Magazine, Vol. 58,<br />

1966, S. 253-254.<br />

Ferner: Benedict Nicolson, International Caravaggesque<br />

Movement, lists of pictures by Caravaggio and his followers<br />

throughout Europe from 1590 to 1650, Oxford<br />

1979.<br />

Der bärtige Jüngling im Halbbildnis nach links an einem<br />

Tisch wiedergegeben. In der linken Hand hält er ein<br />

kegelförmiges Rotweinglas, in der Rechten ein Messer<br />

in Art einer Speerspitze. Die Kleidung weist ihn<br />

als Landsknecht aus, das dunkle, vor dem schwarzen<br />

Hintergrund kaum mehr sicht bare Barrett ist mit einer<br />

rötlichen Straußenfeder geschmückt. Beleuchtung aus<br />

hier nicht sichtbarer Lichtquelle von links oben, ein<br />

künstliches rötlich warmes Kerzenlicht, das den Wein<br />

im Glas zum leuchten bringt und Gesicht, Hände und<br />

Schultern betont. Malweise von hoher Qualität, vergleichbar,<br />

jedenfalls was das Gesicht betrifft, mit Costers<br />

Gemälde „Die Verleugnung Petri“ in der Peter<br />

Koelliker-Sammlung. (1150602) (11)<br />

ADAM DE COSTER,<br />

1586 MECHELEN <strong>–</strong> 1643 ANTWERP<br />

YOUNG MERCENARY WITH WINE GLASS<br />

Oil on canvas.<br />

97 x 85 cm.<br />

Unframed.<br />

Accompanied by an expert´s report by Didier Bodart<br />

dated 05.06.1998, in which the expert mentions the<br />

artist´s name Adam de Coster as well as the artist<br />

Cryn Hendricksz. Volmaryn (ca. 1605-1645) in image<br />

comparisons and gives bibliographic references: Benedict<br />

Nicolson, “Candlelight Pictures from the South<br />

Netherlands”, in: The Burlington Magazine, vol. 58,<br />

1966, p. 253-254.<br />

Furthermore: Benedict Nicolson, International Caravaggesque<br />

Movement, lists of pictures by Caravaggio<br />

and his followers throughout Europe from 1590 to<br />

1650, Oxford 1979.<br />

Painting style of high quality. At least the facial features<br />

easily compare with the painting “The Denial of Saint<br />

Peter” by Coster held at the Peter Koelliker Collection.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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339<br />

ITALIENISCHER MALER/ ZEICHNER DES<br />

AUSGEHENDEN 16. JAHRHUNDERTS<br />

KOPF EINES BÄRTIGEN BAUERN ODER HIRTEN<br />

MIT GESCHULTERTEM STAB<br />

Kohle und Kreide auf bräunlichem Papier.<br />

Blattgröße: 41 x 27 cm.<br />

Im Passepartout, hinter Glas, ohne Rahmen.<br />

Möglicherweise Detailvorzeichnung zu einem Werk<br />

mit dem Thema der Anbetung der Hirten. Die Darstellung<br />

mit Kohle und weißer Kreide, im Sinne einer Reliefvertiefung<br />

eingefasst. (12113117) (11)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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39


340<br />

THEODOR ROMBOUTS,<br />

1597 <strong>–</strong> 1637, ZUG.<br />

ALLEGORIE DER FÜNF SINNE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

188 x 288 cm.<br />

Beigegeben ein Bestätigungsschreiben in Zusammenhang<br />

mit der unten genannten Ausstellung von 1986,<br />

Christopher Wright MA - FRSA, London vom 16. September<br />

1991. In diesem Schreiben wird auch vermerkt,<br />

dass dem Autor, Konservator der Ausstellung, nur sehr<br />

wenige Wiederholungen des Themas in Privatsammlungen<br />

bekannt geworden sind, weitere in den Niederlanden,<br />

jedoch ohne Mitteilung der jeweiligen Größe<br />

der Gemälde.<br />

Das Bildthema ist bewusst großformatig angelegt,<br />

nicht zuletzt, um der allegorischen Personifizierung der<br />

fünf Sinne genügend Raum zu geben. Im Gegensatz<br />

zu der sonst üblichen Figurenwahl der fünf Sinne-Darstellungen<br />

verzichtet der Maler hier auf die Wiedergabe<br />

weiblicher Figuren und setzt stattdessen männliche<br />

Gestalten unterschiedlichen Alters ein, um eine<br />

tiefergehende Charakterisierung zu gewährleisten. Die<br />

fünf Männer im Freien vor einem Palastgebäude mit<br />

kannelierter Säule sowie einem Baum platziert, wobei<br />

die Anordnung der Figuren eine lebendige Rythmisierung<br />

erkennen lässt. Unabhängig von Bildaufbau und<br />

Farbkomposition hat der Maler die allegorischen Gestalten<br />

der fünf Sinne <strong>–</strong> Gesicht, Gehör, Tastsinn, Geschmacks-<br />

und Geruchssinn <strong>–</strong> ganz bewusst jeweils<br />

in einem dieser Sinne entsprechenden Lebensalter<br />

wiedergegeben: Ganz links im Bild ein bärtiger Greis<br />

in braunem Philosophenmantel über entblößter Schulter<br />

und mit einer dem Philosophenstand entsprechenden<br />

Haube. Er ist als kurzsichtig wiedergegeben, indem<br />

er mit zusammengekniffenen Augen auf den<br />

Palast im Hintergrund blickt, während er mit der rechten<br />

Hand einen gerahmten Spiegel hält, in dem sich<br />

die am Boden liegenden Musikinstrumente wiederspiegeln.<br />

Gleich rechts daneben ein Mann mittleren<br />

Alters, der durch sein Lautenspiel den Gehörsinn verkörpert,<br />

rechts im Hintergrund gefolgt von einem blinden<br />

alten Mann, der mit seinen Fingern behutsam die<br />

Oberfläche von Marmorfiguren zu ertasten sucht,<br />

demgemäß allegorische Figur des Tastsinnes. In bewusst<br />

jugendlicher Fröhlichkeit wird der Geschmackssinn<br />

durch einen Jüngling charakterisiert, der ein Weinglas<br />

sowie einen Krug in Händen hält, sein rechter<br />

Fuß auf einen Weinkühler gestützt, unter ihm am Boden<br />

weitere Attribute des Geschmacksinnes, wie<br />

Brotstück oder Melone. Dem bacchantischen Thema<br />

entsprechend, der Jüngling, locker und schulterfrei<br />

ge kleidet gezeigt, trägt ein um die Hüften gelegtes<br />

Pantherfell, attributives Symbol des Weingottes Bacchus.<br />

Einzig dieser Jüngling nimmt Blickkontakt mit<br />

dem Betrachter auf, mit lachendem, nahezu einladendem<br />

Gesichtsausdruck. Zuletzt erscheint am rechten<br />

Bildrand ein zur Gruppe hinzutretender Jüngling mit<br />

Meerschaumpfeife in der rechten- sowie einem Bündel<br />

Knoblauchzwiebeln in der linken Hand. Der Wiedergabe<br />

der Figuren ist nach eingehender Betrachtung<br />

eine Reihe weiterer symbolischer Aussagen zu<br />

entnehmen. So stellt der Maler z.B. auch die philosophische<br />

Frage der „Wahrheit des Sehens“ in den<br />

Raum, indem er ausgerechnet den Gesichtssinn durch<br />

einen kurzsichtigen Philosophen darstellt, der zudem<br />

das „Wahre Bild“ des Musikinstrumentenstilllebens<br />

am Boden in Seitenverkehrung wiedergibt. Auch hat<br />

der Maler bei der nachfolgenden Figur des Gehörsinnes<br />

den Blick nach oben gerichtet, um den sphärischen<br />

Charakter der Töne zu kennzeichnen. Bemerkenswert<br />

ist auch, dass der Jüngling rechts im Bild,<br />

der den „Geruch“ verkörpert, mit zurückgewandtem<br />

Blick wiedergegeben ist, wobei seine Attribute, wie<br />

Knoblauch und Pfeifenrauch, hier wohl ganz bewusst<br />

im Gegensatz zu der in der Malerei der Zeit sonst üblichen<br />

Wiedergabe von Blumen oder Blüten steht.<br />

Das Gemälde ist in hoher Qualität ausgeführt, jedoch<br />

unsigniert. Die originale Erstausführung des Malers,<br />

vom Künstler signiert, befindet sich im Museum für<br />

schöne Künste in Gent (Inventarnummer S-76). Wie<br />

auch die beigegebene Stellungnahme von Christopher<br />

Wright, London, anmerkt, weist das vorliegende<br />

Gemälde in einigen Details Unterschiede auf, wie<br />

etwa in der Draperie und in den Accessoiredetails,<br />

aber auch in der etwas lichteren Farbgebung. Hierbei<br />

ist jedoch anzumerken, dass die partielle Reinigung<br />

an einigen Stellen ebenfalls ein etwas lichteres Kolorit<br />

zutage gebracht hat. Zweifellos handelt es sich bei<br />

dieser Bilderfindung um ein bedeutendes Hauptwerk<br />

des Malers, von dem uns außer dem uns vorliegenden<br />

Bild keine weiteren Wiederholungen in dieser<br />

Größe bekannt geworden sind.<br />

Das Gemälde repräsentiert bereits den reifen Spätstil<br />

des Künstlers, entstanden 1632, also fünf Jahre vor<br />

dessen Tod. Die Hell-Dunkel-Charakteristik des Caravaggismus<br />

ist hier bereits überwunden. Anders als<br />

etwa die ab 1616 in Italien und Rom entstandenen<br />

Werke, zeigt sich auch die Komposition offener und<br />

klarer, wobei sich auch die Wiederbesinnung auf die<br />

flämische Kunst, vor allem auch in der Vorliebe der<br />

Stillleben zeigt. Auch sind hier vermehrt wieder die<br />

Einflüsse eines Abraham Janssens (1575-1632), Gerrit<br />

van Honthorst (1590-1656) und Peter Paul Rubens<br />

(1577-1640) zu erkennen. Die Würdigung der Stilllebenmalerei,<br />

wie hier im Bild, erinnert auch daran,<br />

dass Rombouts gelegentlich mit dem Stilllebenmaler<br />

Adriaen van Utrecht (1599-1652) zusammengearbeitet<br />

hat, so etwa in „Die Heilige Familie“, das sich im<br />

Royal Museum von Antwerpen befindet. Die hier im<br />

Bild so unverkennbar prominente Einfügung des Musikers<br />

mit großer Laute ist auch im Zusammenhang<br />

mit mehreren weiteren Gemälden des Künstlers zu<br />

sehen, wie etwa in seinem Gemälde „Die Kartenspieler“<br />

(Royal Museum of Fine Arts Antwerpen) oder<br />

sein „Lautenspieler“ von 1620.<br />

Einige restaurative Reinigungsproben. A.R.<br />

Ausstellungen:<br />

Das vorliegende Gemälde war 1986 ausgestellt in der<br />

Chaucher Fine Arts and Galleria Gasparrini, London<br />

und Rom, <strong>Old</strong> <strong>Master</strong> <strong>Paintings</strong>, Nr. 6, im Katalog<br />

abgebildet. (1210391) (11)<br />

THEODOR ROMBOUTS,<br />

1997 ANTWERP <strong>–</strong> 1637, ATTRIBUTED<br />

ALLEGORY OF THE FIVE SENSES<br />

Oil on canvas.<br />

188 x 288 cm.<br />

A confirmation letter by the curator of the below mentioned<br />

exhibition from 1986, Christopher Wright MA -<br />

FRSA, London dated 16 September 1991 is enclosed.<br />

The letter notes that the author is only aware of few<br />

versions of this subject held in private collections,<br />

others in the Netherlands, however, without mention<br />

of their respective dimensions.<br />

The subject of the image is deliberately executed on<br />

a large scale, not least in order to give the allegorical<br />

personification of the five senses enough space. In<br />

contrast to the usual choice of figures of depictions of<br />

the Five Senses, the painter here refrains from depicting<br />

female figures and depicts male figures of different<br />

ages instead, in order to achieve a more in-depth characterization.<br />

The painting is of high painterly quality but<br />

unsigned. The original first signed version by Rombouts<br />

is held at the Museum of Fine Arts in Ghent<br />

(inv. no. S-76). As Mr Wright notes in his enclosed<br />

letter, the painting on offer for sale in this lot shows<br />

some differences in details, such as the drapery and<br />

details of the accessories but also in the slightly lighter<br />

colour scheme. It should be noted that the partial<br />

cleaning of several areas of the painting has also<br />

brought to light the brighter colouring. This is undoubtedly<br />

an important major work by the painter and<br />

apart from the painting on offer for sale in this lot we<br />

are not aware of any other versions of this size. The<br />

painting already represents the more mature late<br />

phase of the artist, created in 1632, five years before<br />

his death. With some restorative areas of cleaning<br />

tests.<br />

Exhibitions:<br />

The present painting was exhibited 1986 at Chaucher<br />

Fine Arts and Galleria Gasparrini, London and Rome,<br />

“<strong>Old</strong> <strong>Master</strong> <strong>Paintings</strong>”, no. 6, and is illustrated in the<br />

catalogue.<br />

€ 250.000 - € 350.000<br />

Sistrix<br />

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41


341<br />

ANDREA SOLARIO,<br />

UM 1470 MAILAND <strong>–</strong> 1520, ZUG.<br />

MADONNA MIT DEM GRÜNEN KISSEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

69 x 55 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die jugendliche Maria als Maria Lactans vor einer<br />

Baumgruppe im Halbbildnis wiedergegeben, mit seitlichen<br />

Durchblicken in Landschaft. Das Bildmotiv bezieht<br />

sich auf das von Solario geschaffene Gemälde,<br />

das sich im Louvre befindet, jedoch im landschaftlichen<br />

Hintergrund weitgehend abgeändert. Links oben am<br />

Bildrand einige Farbausbrüche. (11506014) (11)<br />

ANDREA SOLARIO,<br />

CA. 1470 MILAN <strong>–</strong> 1520, ATTRIBUTED<br />

MADONNA WITH THE GREEN CUSHION<br />

Oil on canvas.<br />

69 x 55 cm.<br />

Unframed.<br />

The youthful Virgin has here been portrayed in halfportrait<br />

as “Maria Lactans” in front of a group of trees.<br />

The image motif relates to Solario´s painting today<br />

held at the Louvre, Paris.<br />

€ 17.000 - € 19.000<br />

Sistrix<br />

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342<br />

GÉRARD SEGHERS,<br />

1591 <strong>–</strong> 1651, SEITENVERKEHRTE KOPIE NACH<br />

DER HEILIGE SEBASTIAN<br />

Öl auf Holz.<br />

39,5 x 30,5 cm.<br />

17. Jahrhundert.<br />

Vor weiter Landschaft der mit den Armen an einen<br />

Baum gebundene, sterbende Heilige Sebastian mit<br />

Pfeilen in seinem athletischen fahlen Körper, der Kopf<br />

mit den langen Haaren leicht herabhängend. Ein kleiner<br />

Putto mit rotem Gewand und Flügeln versucht, einen<br />

Pfeil aus dem Körper des Heiligen zu ziehen. Am Boden,<br />

im Vordergrund links, ist ein Bogen und ein Pfeil<br />

zu erkennen. Der helle Körper des Heiligen wird lediglich<br />

von einem weißen Lendenschurz bedeckt. Im Hintergrund<br />

ein aufziehendes Gewitter mit dichten grauen<br />

Wolken erkennbar. Für die Zeit typische Darstellung<br />

des Heiligen Sebastian. (12113113) (18)<br />

GÉRARD SEGHERS,<br />

1591 <strong>–</strong> 1651, INVERTED COPY AFTER<br />

SAINT SEBASTIAN<br />

Oil on panel.<br />

39.5 x 30.5 cm.<br />

17th century.<br />

Depiction of Saint Sebastian typical for this period<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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343<br />

ANTON HEUSLER,<br />

UM 1500 <strong>–</strong> 1562<br />

BATSEBA ERHÄLT DIE BOTSCHAFT<br />

DES KÖNIGS DAVID<br />

Öl auf Lindenholz. Parkettiert.<br />

45,5 x 37 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die Legende aus dem zweiten Buch Samuel (Kapitel<br />

11) wird in der Bildkunst in der Regel so erzählt, dass<br />

die sich beim Bade befindliche Batseba aus einem<br />

Palast von Ferne von dem jungen, sie begehrenden<br />

David beobachtet wird. Hier dagegen hat der Maler den<br />

Moment gezeigt, in dem ein Bote ein Werbungsschreiben<br />

überbringt. Die biblische Legende schildert<br />

eine der dunklen Seiten König Davids, der seinen Feldherren<br />

Urija in den Krieg geschickt hatte, um sich ungestört<br />

dessen Frau nähern zu können. Hier zeigt das<br />

Gemälde Batseba, umgeben von drei weiteren Frauen,<br />

von denen eine ein Badetuch hält, an einem Brunnenbecken<br />

sitzend, wie sie die Füße ins Wasser hält. Auf<br />

einem Steinblock links vorne eine goldene Schüssel<br />

sowie eine Handbürste. Rechts tritt aus einem Rundbogen,<br />

flankiert von Pfeilern, ein dunkel gekleideter,<br />

nobler Bote herein, der ein Schriftstück in Händen hält.<br />

Batseba wiederum scheint die Botschaft willig zu<br />

empfangen, indem sie selbt ihre Hand danach ausstreckt.<br />

Dem Maler ging es nicht zuletzt auch darum,<br />

ganz im Sinne der Cranach-Malerei, die Pracht und Eleganz<br />

der höfischen Kleidung zum Ausdruck zu bringen.<br />

Eine Eleganz, die bewusst in Gegensatz gestellt<br />

wird zu den ruinösen Bauten im landschaftlichen Hintergrund.<br />

Der Auftrag der Farben in dem roten Kleid<br />

der Frauengestalt links ist ganz dem Malrepertoire<br />

Cranachs entnommen. Als Schöpfer des Gemäldes<br />

kämen etliche Maler aus dem engen Nachfolgekreis in<br />

Frage, wie etwa Augustin Cranach (1554-1595), Sohn<br />

des Lucas Cranach d. J. (1515-1586), Frans Tymmermann<br />

(um 1515-nach 1540) oder ein weiterer Cranach-<br />

Nachfolger aus der Malerfamilie, Wolfgang Krodel und<br />

Matthias Krodel. Kleiner Ausbruch der linken unteren<br />

Holzplatte. A.R. (1192172) (11)<br />

ANTON HEUSLER,<br />

CA. 1500 - 1562<br />

BATSEBA RECEIVING A MESSAGE FROM KING<br />

DAVID<br />

Oil on lime wood.<br />

45.5 x 37 cm.<br />

Unframed.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

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344<br />

LUCAS CRANACH, D. Ä.,<br />

1472 KRONACH <strong>–</strong> 1553 WEIMAR,<br />

WERKSTATT DES<br />

MARIA MIT DEM JESUSKIND UND<br />

DEM JOHANNESKNABEN.<br />

Öl auf Holz.<br />

67,1 x 49,3 cm.<br />

Vor dunklem Grund setzt sich die halbfigurige Darstellung<br />

der Maria ab, welche sowohl Jesus als auch den<br />

Johannesknaben schützend berührt, während beide<br />

auf einer Brüstung stehen.Unter den zahlreichen Werken,<br />

die Cranach für die Nachwelt berühmt gemacht<br />

haben, darunter Bildnisse bedeutender Zeitgenossen,<br />

aber auch seine bekannten Altarblätter, nehmen die<br />

Madonnenbilder eine Sonderstellung ein. Anders als in<br />

seinen „Eva“- oder „Venus“ - Darstellungen, in denen<br />

er den sichtbar erotischen Aspekt in damals befremdlicher<br />

Freizügigkeit vor Augen geführt hat, zeigen seine<br />

weiblichen Porträts, vor allem aber die Marienbildnisse<br />

stets eine zurückhaltende, beinahe bürgerliche<br />

Anmut, in der nichts Verführerisches mehr liegt. Dies<br />

lässt sich bereits bei der 1510 geschaffenen „Maria<br />

unter den Tannen“ nachvollziehen, ein Gemälde, das<br />

sich in Breslau befindet. Auch die „Traubenmadonna“<br />

von 1525 (Alte Pinakothek München) oder das in ganz<br />

Europa bekannt gewordene und tausendfach schon<br />

damals kopierte „Mariahilf-Gnadenbild“ des Innsbrucker<br />

Doms, nach 1537, folgt dieser ruhigen, besinnlichen<br />

Auffassung. Eine Gruppendarstellung der drei<br />

Gestalten, wie wir es hier vorliegen haben, mit Maria,<br />

Jesuskind und Johannesknaben, findet sich in seinem<br />

Werk erstmals um 1540/50 (Privatbesitz). Ein formal<br />

weitgehend gleichkomponiertes Gemälde, mit unserem<br />

Bild vergleichbar (88,6 x 50 cm) und von höherer<br />

Qualität, wurde 2004 bei Christie´s verauktioniert.<br />

(23. Jan., Lot Nr. 32). Allerdings zeigen sich zu diesem<br />

genannten Bild einige Unterschiede. Im Vergleich zu<br />

den genannten Beispielen dürfte unser Gemälde bei<br />

vorsichtiger Einschätzung wohl in die Jahre vor 1540<br />

einzuordnen sein. (†) (1212103) (13)<br />

LUCAS CRANACH THE ELDER,<br />

1472 KRONACH <strong>–</strong> 1553 WEIMAR, WORKSHOP OF<br />

MARY WITH THE CHILD AND THE BOY ST. JOHN<br />

Oil on panel.<br />

67.1 x 49.3 cm. (†)<br />

€ 130.000 - € 160.000<br />

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51


345<br />

DAVID TENIERS, D. J.,<br />

1610 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1690 BRÜSSEL, ZUG.<br />

Bekanntlich war Teniers einer der bedeutensten Erneuerer<br />

der Genremalerei seiner Zeit. Bei seinem überreich<br />

geschaffenen Gesamtwerk sind vor allem seine<br />

Schank stubenszenen, Kirmesfeste, Hochzeiten und<br />

die Schilderung des bäuerlichen Lebens beliebt geworden.<br />

Als Schüler seines Vaters ließ er sich später<br />

von Adriaen Brouwer (1605/06-1638) sowie von Peter<br />

Paul Rubens (1577-1640) beeinflussen, wurde alsbald<br />

1633 in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen<br />

und war 1645 bereits Dekan der Gilde. Seine Bedeutung<br />

zu Lebzeiten mag man daran ermessen, dass<br />

seine Tochter den berühmten Rubens als Trauzeuge<br />

hatte.<br />

MUSIKER IM INTERIEUR<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

26,2 x 31 cm.<br />

Verso Lacksiegel mit Wappen Erzherzog Leopold Wilhelm<br />

von Österreich; ferner alter kleiner Sammlungsaufkleber,<br />

handschriftlich nummeriert „12262”, ferner<br />

teilverwischer Gummistempel in Frakturschrift „Von<br />

der Zentral-/Stelle für Denkmal-/Stelle für Aus [...]”,<br />

wohl Freigabestempel.<br />

Zuweisung an den Künstler durch ausführliche Provenienzdokumentation.<br />

Der karge Innenraum, sowie die beiden rechts sitzenden<br />

Musiker, von einem im Bild nicht sichtbaren Fenster<br />

von links beleuchtet. Auffälligerweise steht damit<br />

ein heller Steinkrug auf einem Schemel in vollem<br />

Licht, während die weiteren Gegenstände im Raum,<br />

darunter eine an der Wand hängende Laute, links oben,<br />

verschattet wiedergegeben sind. Mit den beiden Musikanten<br />

hat der Maler in dem gebückt sitzenden Lautenspieler<br />

„Das Alter”, dem aufricht sitzendem Flötisten<br />

„Die Jugend” thematisiert. Dementsprechend<br />

trägt der Jüngling eine leuchtend rote Kappe mit Hahnenfeder.<br />

Der schelmische Blick des Alten sowie der<br />

zur Tür gerichtete Blick des Flötisten, der soeben sein<br />

Instrument von der Lippe abgesetzt hat, gilt einem<br />

weiteren Musiker, der soeben aus dem Türrahmen<br />

„austritt”. Sein Lautenkasten sowie ein geöffnetes<br />

Notenbuch liegen zurückgelassen über Tisch und Schemel<br />

in der linken unteren Ecke. Wie in weiteren qualitätvollen<br />

Werken des Meisters ist auch hier der Interpretation<br />

der Szene Raum gelassen. Obschon ohne<br />

erkennbare Signatur, weist die Qualität auf die Handschrift<br />

des Meisters. Zudem wurde das Werk über<br />

Jahrezehnte seit 1951 öffentlich museal ausgestellt<br />

und verfügt über bedeutende Provenienz:<br />

Provenienz:<br />

Auf der Rückseite der Eichenplatte das alte Lacksiegel<br />

des Kunstmäzens und Stadthalters der Spanischen<br />

Niederlande Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich<br />

(1614-1662). Der Kontakt des Fürsten zu David<br />

Teniers d. J. ist nicht zuletzt durch das berühmte Gemälde<br />

„Erzherzog Leopold Wilhelm in seiner Galerie<br />

in Brüssel” um 1650, das sich im Kunsthistorischen<br />

Museum Wien befindet, dokumentiert. Dies lässt auch<br />

den Schluss zu, dass der fürstliche Mäzen mit dem<br />

Maler Teniers d. J. in persönlichen Kontakt trat. In der<br />

Folge kam das Gemälde in die Sammlung Dr. Greta<br />

H. van Venemar (1907-1989) aus der Van Venemar<br />

Loan Collection wurde es 1951 ausgestellt im Dallas<br />

Museum of Fine Arts/ Especially assembled for the<br />

state fair of Texas. Dort im Katalog besprochen und<br />

abgebildet.<br />

Literatur:<br />

Four Centuries of european <strong>Paintings</strong>/ an Exhibition of<br />

sixty british and european <strong>Paintings</strong> from the 15th to<br />

the 19th Century/ on Loan to the Museum from the<br />

Collections of [...], Katalognummer 45, mit Abbildung.<br />

(12113115) (11)<br />

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346<br />

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

PUTTI UMRAHMT VON BLUMENGIRLANDE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

87 x 72,5 cm.<br />

In schwarzem Flammleistenrahmen.<br />

DAVID TENIERS THE YOUNGER,<br />

1610 ANTWERP <strong>–</strong> 1690 BRUSSELS, ATTRIBUTED<br />

MUSICIAN IN AN INTERIOR<br />

Oil on oak panel.<br />

26.2 x 31 cm.<br />

Attribution to the artist due to detailed provenance<br />

records.<br />

Im Zentrum des Gemäldes zwei nackte geflügelte<br />

Putti, die sich unterhalb einer steinernen großen Vase<br />

auf einem Sockel befinden, dargestellt in Grisaille-<br />

Malerei. Aus der Kratervase erscheint eine große Blumengirlande,<br />

die sich kreismäßig über das Bild verteilt.<br />

Zu den Blumen in kräftiger lebhafter Farbgebung<br />

gehören Tulpen, Nelken, Rosen, Iris, Wicken, Anemonen<br />

und weiße Narzissen. Malerei, die durch die Farbigkeit<br />

der Blumen besticht. (1211201) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Lacquer seal with the coat of arms of Archduke Leopold<br />

Wilhelm of Austria; furthermore an old, small<br />

collection stamp with number no. “12262” written in<br />

hand, a partially smudged rubber stamp with German<br />

typeface “Von der Zentral-/Stelle für Denkmal-/Stelle<br />

für Aus [...]” [from the central office of the authority<br />

for the protection of monuments for ex.], probably<br />

release stamp.<br />

Provenance:<br />

On the back of the oak panel old lacquer seal of a<br />

patron of the arts and governor of the Spanish Netherlands,<br />

Archduke Leopold Wilhelm of Austria (1614-<br />

1662). The contact between the Prince and David<br />

Teniers the Younger is not least recorded thanks to<br />

his famous painting of Archduke Leopold Wilhelm in<br />

his gallery in Brussels in ca. 1650, which is today<br />

held at the Kunsthistorischen Museum, Vienna. This<br />

also allows the conclusion that the royal patron<br />

was in personal contact with the painter Teniers the<br />

Younger. Subsequently the painting was held in the<br />

collection of Dr Greta H. van Venemar (1907-1989)<br />

from the Van Venemar Loan Collection and was exhibited<br />

in 1951 at the Dallas Museum of Fine Arts,<br />

especially assembled for the state fair of Texas. It is<br />

discussed and illustrated in the exhibition catalogue.<br />

Literature:<br />

Four Centuries of European <strong>Paintings</strong>/ an Exhibition<br />

of sixty British and European <strong>Paintings</strong> from the 15th<br />

to the 19th Century/ on Loan to the Museum from<br />

the Collections of [...], cat. no. 45, with illustration.<br />

€ 10.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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53


347<br />

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS/<br />

UMKREIS DES JAN MYTENS,<br />

UM 1614 <strong>–</strong> 1670<br />

RAUB DER EUROPA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

133,5 x 184,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Zeus hatte sich in einen Stier verwandelt und sich unter<br />

die königliche Herde der Stiere gemischt, die Mercurius<br />

zuvor zum Strand getrieben hat, so näherte er<br />

sich Europa, die mit ihren Gefährtinnen am Strand<br />

war. Europa selbst hatte ihre Furcht vor dem Stier bald<br />

überwunden und ihn bereits mit Blumen geschmückt,<br />

die hier als Festons um die Hörner gleiten. Schon traut<br />

sie sich auf den Rücken des Stiers, da bewegt sich<br />

der Stier ins Wasser und schwimmt aufs offene Meer<br />

hinaus. Ein Putto, welcher mit einem weiteren Putto<br />

die blauen Zügel des weißen Stieres hält, weist den<br />

Weg in die rechts unten befindliche Bildecke, welche<br />

ein offenes Gewässer zeigt. Ein Amor, der rechts über<br />

Europa und Zeus zu sehen ist, hat offensichtlich einen<br />

seiner Pfeile geschossen und somit die Liebe zwischen<br />

den beiden evoziert. Besonders die Kopfform<br />

und der Ausdruck der dargestellten Europa erinnern<br />

an Portraits, die von Jan Mytens überliefert sind.<br />

(1211371) (13)<br />

FLEMISH PAINTER OF THE 17TH CENTURY,<br />

CIRCLE OF JAN MYTENS,<br />

CA. 1614 <strong>–</strong> 1670<br />

THE RAPE OF EUROPE<br />

Oil on canvas.<br />

133.5 x 184.5 cm.<br />

Unframed.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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348<br />

ENGLISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

FAMILIENPORTRAIT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

126 x 159,5 cm.<br />

In vergoldetem gekehlten Rahmen mit Perlstabdekor.<br />

Pastorale Landschaft mit einem Bauernhaus und umliegender<br />

sommerlicher Vegetation. Im Hintergrund<br />

links ein Dorf mit Kirchturmspitze, im Vordergrund ein<br />

Repoussoirbaum, der aus dem rechten Bildgrund hereinragt.<br />

Die Familie bestehend aus zwei Frauen und<br />

drei Kindern, von denen der in der Mitte dargestellte<br />

Knabe, vermutlich als das spätere Familienoberhaupt,<br />

die Ziege führt. Der Ziege ist ein Zicklein an die Seite<br />

gestellt und somit ebenfalls als Familie symbolträchtig<br />

dargestellt. Alle Personen in aufwändig gestalteter<br />

Kleidung mit kostbaren Stoffen, Rüschen und Schleifenbesatz,<br />

in typischer Weise das Leben des Adels<br />

als Bauernfamilie dargestellt und somit die Nähe zum<br />

ländlichen Leben exemplifiziert. (12114421) (13)<br />

ENGLISH SCHOOL, 18TH CENTURY<br />

FAMILY PORTRAIT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

126 x 159.5 cm.<br />

In gilt moulded frame with bead and reel décor.<br />

Pastoral landscape with farmhouse and surrounded<br />

by summery vegetation.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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349<br />

VALERIO CASTELLO<br />

1624 - 1659, ZUG.<br />

CHRISTUS UND DIE EHEBRECHERIN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

137 x 198 cm.<br />

In ebonisiertem und gold gefassten Rahmen.<br />

Johannes 7,53-8,11. Großformatige Darstellung von<br />

Jesus und den Schriftgelehrten und Pharisäern bei<br />

Erörterung der Frage, ob eine Frau, die soeben beim<br />

Ehebruch erwischt wurde, gesteinigt werden müsse.<br />

Wie auch bei anderen Malern wie Tiziano Vecellio<br />

(1485/89-1576) und Guercino (1591-1666), wird auch<br />

in diesem Gemälde die Figurengruppe in einen architektonischen<br />

Zusammenhang gebracht, jedoch nicht<br />

ganzfigurig dargestellt, sondern in diesem Fall dreiviertelfigurig.<br />

Die Erörterung, bei welcher stark gestikuliert<br />

wird, diente dem Maler dazu sein Können zu<br />

zeigen, optische Verkürzungen gekonnt auf die Leinwand<br />

zu bannen, wie es hier bei dem Fingerzeigen des<br />

Jesus und des links stehenden Skeptikers zu sehen<br />

ist. Mit teils virtuosem Pinselduktus in den Gesichtern<br />

und lavierender Manier in den Haartrachten gelingt es<br />

dem sicherlich Bologneser Künstler, einen großen<br />

Bogen zu spannen zwischen Darstellung und Bedeutung,<br />

sodass die wesentlichen Punkte, nämlich Mimik<br />

und Gestik, in den Vordergrund geraten und somit<br />

dem Ausdruck des Gemäldes Bedeutung verleihen.<br />

Kleinere Fassungsverluste.<br />

VALERIO CASTELLO<br />

1624 - 1659, ATTRIBUTED<br />

CHRIST AND THE ADULTERESS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

137 x 198 cm.<br />

In ebonized and gilt frame.<br />

John, 7:53 - 8:11. Minor paint losses.<br />

Literature:<br />

See Carlo Manzitti, Valerio Castello, p. 191, ill. 209.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Vgl. Carlo Manzitti, Valerio Castello, S. 191, Abb. 209.<br />

(1211491) (13)<br />

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350<br />

CREMONESER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

VISION DES HL. HUBERTUS<br />

Öl auf Holz.<br />

157 x 115 cm.<br />

Auf einer Waldlichtung vor niedriger Flusslandschaft<br />

kniet Hubertus von Lüttich, welcher wahrscheinlich<br />

655 als Sohn des Herzogs Bertrand von Toulouse geboren<br />

wurde und als Pfalzgraf am Hofe Theoderichs<br />

III. in Pariser diente und später nach Metz übersiedelte.<br />

708 war er Bischof von Maastricht und verlegte<br />

seinen Sitz später nach Lüttich. Bezüglich der hier<br />

dargestellten Legende, wird im Großen Hausbuch der<br />

Heiligen berichtet: „Als einst Hubert an einem Karfreitag<br />

mit seinem lauten Tross zur Jagd zog, warnte ihn<br />

seine Gattin und flehte ihn dringend an, den ernsten<br />

Todestag des Herrn nicht zu entweihen. Er schien von<br />

der liebevollen Warnung seiner frommen Gattin gerührt,<br />

dennoch siegte die Jagdlust. Mit seinem zahlreichen<br />

Gefolge sprengte er durch Wald und Busch,<br />

durch Wiesen und Gründe und verfolgte einen prächtigen<br />

Hirschen. Als er demselben nahe kam und schon<br />

den Bolzen nach dem Tiere abdrücken wollte, bleibt<br />

dasselbe plötzlich stehen, wendet sich nach dem Jäger,<br />

und mitten in seinem Geweih erscheint ein strahlendes<br />

Kreuz. Eine klagende Stimme ertönt: 'Hubertus,<br />

ich erlöste dich und dennoch verfolgst du mich!“<br />

(1211511) (13)<br />

CREMONIAN PAINTER OF THE 16TH CENTURY<br />

VISION OF SAINT HUBERT<br />

Oil on panel.<br />

157 x 115 cm.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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351<br />

PIER FRANCESCO MOLA,<br />

1612 TICINO <strong>–</strong> 1666 ROM, ZUG.<br />

Der Künstler arbeitete ab 1633 längere Zeit in Venedig<br />

und in Bologna, 1647 ging er nach Rom. In seinen Werken<br />

lassen sich Einflüsse von Salvator Rosa (1615-<br />

1673), aber auch von Carracci erkennen.<br />

BILDNIS EINES JUNGEN SOLDATEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

65 x 48,5 cm.<br />

Das Brustbildnis nach rechts zeigt den jungen Mann<br />

vor dunklem Hintergrund mit braunem lockigen Haar,<br />

einem Vollbart, braunem Untergewand und darüber<br />

sein silber glänzender Brutpanzer. Die Augen und sein<br />

Blick sind leicht nach unten gerichtet. Das Licht fällt<br />

von links oben aus unbekannter Quelle herab und bestrahlt<br />

Teile seines Gesichtes, die Nasenspitze, seinen<br />

Hals mit dem Hemdausschnitt und Teile des Panzers.<br />

Die starke Hell-Dunkel-Malerei erinnert an Werke der<br />

Caravaggisten. Qualitätvolle, einfühlsame Malerei, bei<br />

der besonders die Physiognomie des Mannes herausgestellt<br />

wird. Kleinere Retuschen. (1211982) (5) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

352<br />

FRANCISCO DE GOYA,<br />

1746 FUENDETODOS, ARAGÓN <strong>–</strong> 1828 BORDEAUX,<br />

ZUG.<br />

MARTYRIUM DES PETRUS PASCHASIUS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

55 x 40,5 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Jose Luis Morales Y<br />

Marin, Madrid, 24. Oktober 1994.<br />

Die Darstellung des Martyriums des Petrus Paschasius<br />

war in Spanien ein beliebtes Thema. Hier handelt es<br />

sich um Bozetto, welches Morales y Marin als von<br />

Goyas Hand bestimmte. Eine fertig ausgeführte Version<br />

war ihm und ist uns auch heute nicht bekannt.<br />

Vergleichbar sei laut Morales jedoch ein Gemälde mit<br />

gleichem Thema in der Kathedrale von Jaen von 1794.<br />

(12115112) (13)<br />

FRANCISCO DE GOYA,<br />

1746 FUENDETODOS, ARAGÓN -<br />

1828 BORDEAUX, ATTRIBUTED<br />

THE MARTYRDOM OF PETER PASCHASIUS<br />

Oil on canvas.<br />

55 x 40.5 cm.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Jose Luis<br />

Morales Y Marin, Madrid, dated 24 October 1994.<br />

The depiction of the martyrdom of Petrus Paschasius<br />

was a popular subject in Spain. The bozzetto on offer<br />

for sale here was attributed to Goya by Morales y<br />

Marin. Morales was not aware of a finished version<br />

and neither are we. However, according to him a painting<br />

of the same subject held at the Cathedral of Jaen<br />

and dating 1794 easily compares to the work on offer<br />

for sale here.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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353<br />

NIEDERLÄNDISCHER MANIERIST<br />

DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

ANBETUNG DER HEILIGEN DREI KÖNIGE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

74 x 105 cm.<br />

In dekorativem, teilvergoldeten Rahmen.<br />

Im Innenraum eines steinernen Gebäudes die Heilige<br />

Familie mit der sitzenden Jungfrau Maria in rotem Gewand<br />

und langem blauen Mantel, den Jesusknaben<br />

in ihrem Schoß haltend. Hinter ihr der stehende Josef<br />

in braunem Gewand und rotem Mantelüberwurf. Vor<br />

Maria kniet einer der Könige in einem wertvollen, mit<br />

Gold bestickten Gewand und Hermelinkragen, auf dem<br />

Kopf eine goldene Krone tragend und mit seiner Rechten<br />

auf ein goldgefülltes Kästchen mit seinem Zepter<br />

hinweisend. In seiner linken hochgehobenen Hand, die<br />

von dem kleinen Händchen Christi umklammert wird,<br />

hält er ein Fläschchen. Hinter diesem steht ein weiterer<br />

König mit wertvollem Schmuck und rotem Mantel,<br />

auf seinem Turban ebenfalls eine Krone, und in seiner<br />

linken Hand ein Gefäß wohl mit Weihrauch oder Myrrhe<br />

haltend. Hinter Maria stehend ist schließlich ein<br />

König zu sehen in prachtvoller Kleidung, mit Schwert<br />

an seiner Seite hängend, goldener Krone, einem<br />

Perlenohrring und einem weiteren goldenen Gefäß in<br />

seiner Hand. Im Hintergrund mittig ist das strohgedeckte<br />

Dach eines Stalles zu erkennen, unter dem sich<br />

ein Ochse und ein Esel befinden. Am linken oberen<br />

Bildrand ist ein Stern mit einem Strahl, der auf die drei<br />

Könige weist, zu sehen. Es ist wohl der Stern von<br />

Bethlehem, der den Drei Heiligen Königen den Weg<br />

zur Krippe gewiesen hat. Zwei Männer mit Schild<br />

und Wappen stehen zudem vor einem steinernen<br />

Eingang am linken Bild rand. Qualitätvolle Malerei, bei<br />

der besonders die faltenreichen Kleidungsstücke von<br />

Maria und Josef sowie die prachtvollen, mit Gold versehenen<br />

Gewänder und der reiche Schmuck der Könige<br />

wiedergegeben werden. Für die Zeit beliebtes Darstellungsthema,<br />

hier jedoch nicht in einem einfachen<br />

Stall, sondern im Inneren eines Gebäudes stattfindend<br />

wiedergegeben. Retuschen. (1211532) (18)<br />

DUTCH MANNERIST<br />

OF THE 16TH CENTURY<br />

THE ADORATION OF THE MAGI<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

74 x 105 cm.<br />

In decorative, parcel-gilt frame.<br />

High-quality painting highlighting particularly the numerous<br />

pleats of the gowns worn by the Virgin Mary<br />

and Joseph and the magnificent robes with gilt décor<br />

and rich jewellery displayed by the kings. This is a<br />

popular subject of the time, but in the painting for<br />

sale in this lot, not a simple stable but the interior of a<br />

building is depicted. With retouching.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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Detailabbildung<br />

zu Lot 353


354<br />

HERMAN SAFTLEVEN,<br />

1609 ROTTERDAM <strong>–</strong> 1685 UTRECHT<br />

HOLLÄNDISCHER FLUSSHAFEN MIT<br />

FESTUNGSGEBÄUDEN, LADEKRAN UND<br />

BELEBENDER FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

20,8 x 28 cm.<br />

Links unten monogrammiert.<br />

Dem Gemälde ist in Kopie eine Expertise von Willem<br />

L. van de Watering,'s-Gravenhage vom 22. April 2016<br />

beigegeben. Nach eingehenden Vergleichen mit datierten<br />

Werken Saftlevens will er sich in der Datierung<br />

nicht genauer als in der Zeit zwischen 1670 und 1677<br />

festlegen. Die Tatsache, dass das Werk nicht mehr in<br />

das Œuvre verzeichnis von Wolfgang Schulz im Nachtrag<br />

aufgenommen wurde, erklärt er mit dem Ableben<br />

des Autors im Jahre 2015. Zum Vergleich nennt der<br />

Experte etwa ein Gemälde, das am 05.06.2007 bei<br />

Sotheby´s in London verauktioniert wurde sowie ein<br />

weiteres von 1991 bei Richard Green in London.<br />

In den meisten Werken des Malers zeigt die Komposition<br />

eine Betonung links im Bild, durch Wiedergabe<br />

von höherragenden Hügeln oder, wie hier, eines Gebäudes<br />

mit Zinnen, während rechts der Blick in den<br />

fernen Hintergrund gewährleistet wird. Wie in manchen<br />

seiner Werke ist die Trennung der beiden Bildhälften<br />

markiert, hier durch die schlanken Masten der<br />

anliegenden Schiffe. Äußerst detailgenau sind Warenladungen<br />

in den Kähnen mit Fässern und Säcken,<br />

aber auch die Schiffsarbeiter selbt wiedergegeben.<br />

Das Licht von links oben vermittelt zudem räumliche<br />

Markierung. (1211541) (11)<br />

HERMAN SAFTLEVEN,<br />

1609 ROTTERDAM <strong>–</strong> 1685 UTRECHT<br />

DUTCH RIVER PORT WITH FORTIFIED BUILDINGS,<br />

LOADING CRANE AND LIVELY FIGURE STAFFAGE<br />

Oil on oak panel.<br />

20.8 x 28 cm.<br />

Monogrammed lower left.<br />

A copy of an expert’s report by Willem L. van de Watering<br />

dated 22 April 2016 is enclosed. After in-depth<br />

comparisons with other dated works by Saftleven,<br />

the author does not want to narrow down the creation<br />

date further than to the period between 1670 and<br />

1677. The fact that the work was no longer included in<br />

the appendix of the catalogue raisonné by Wolgang<br />

Schulz, is explained with the author’s death in 2015.<br />

By way of comparison, the expert mentions a painting<br />

sold on 5 June 2007 at Sotheby’s in London and<br />

another sold at Richard Green in London in 1991.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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67


355<br />

MALER DES AUSGEHENDEN 16./<br />

BEGINNENDEN 17. JAHRHUNDERTS,<br />

WOHL LUDWIG REM,<br />

GEST. 1603 KAMPEN<br />

GROSSES STADTFEST<br />

Öl auf Holz.<br />

40 x 64 cm.<br />

Im Mittelpunkt des Gemäldes auf einem beige-braunen<br />

Hügel mit einem Paar und einem rot gekleidetem<br />

Kind, einem urinierenden Mann in Rückenansicht und<br />

einer Mutter mit Kind zwei große hohe Bäume, die die<br />

gezeigte Stadt in zwei Bildhälften teilt: auf der linken<br />

Seite eine Burganlage mit Türmen, einer Mauer und<br />

einer Kathedrale, an der ein Stand aufgebaut ist, vor<br />

dem sich zahlreiche Figuren versammelt haben. Auf<br />

dem breiten Weg, der zur Bildmitte und dort zu einem<br />

Gewässer führt, sind zahlrreiche Passanten und eine<br />

voll besetzte Kutsche unterwegs. Die rechte Bildseite<br />

zeigt Häuser einer Stadt und eine einfache Kirche mit<br />

einem Turm, aus dessen Fenster Flaggen hängen und<br />

somit auf das Stadtfest hinweisen. Auf dem Stadtplatz<br />

selbst sind zwei große geöffnete Zelte aufgebaut,<br />

vor denen sich massenweise edel gekleidete<br />

Figuren versammelt haben, meist in schwarzer Kleidung<br />

mit weißem Kragen und Hut. Diese, teils tanzend<br />

und sich unterhaltend, aber auch vor Tischen im<br />

Schatten stehend, um die angebotenen Waren zu begutachten.<br />

Figurenreiche Darstellung in zurückhaltender<br />

Farbgebung.<br />

Anmerkung:<br />

Der genannte Maler wurde in den Antwerpener<br />

Archiven der Lukasgilde entdeckt, in denen er als<br />

Maler 1574 registriert war. Er ist bekannt für seine<br />

Darstellungen mit Stadtfesten. (1210592) (18)<br />

PAINTER OF THE LATE 16TH/<br />

EARLY 17TH CENTURY,<br />

PROBABLY LUDWIG REM,<br />

DEAD 1603 KAMPEN<br />

GREAT TOWN FAIR<br />

Oil on panel<br />

40 x 64 cm..<br />

Multi-figure depiction with subtle colour scheme. The<br />

aforementioned painter was discovered in the Antwerp<br />

Archives of the Guild of Saint Luke, in which the<br />

artist was registered in 1574. He is known for his depictions<br />

of town fairs.<br />

INFO | BID<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

356<br />

PETER PAUL RUBENS,<br />

1577 SIEGEN <strong>–</strong> 1640 ANTWERPEN, KOPIE NACH<br />

VIER PHILOSOPHEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

164 x 139 cm.<br />

In glatten vergoldeten Rahmen.<br />

Eine Darstellung folgender Personen von links, Rubens,<br />

Bruder Philipp, der Gelehrter Lipsius und dessen Schüler<br />

Jan von der Boubere; nach dem bekannten Gemälde<br />

des Rubens von 1611, welches sich im Palazzo Pitti in<br />

Florenz befindet. Mit der Büste des Seneca in einer<br />

Architekturnische und mit einem Teppich belegten<br />

Tisch, welcher die dahinterstehenden beziehungsweise<br />

sitzenden Personen in Bruststückmanier sehen<br />

lässt. Auf dem Tisch verschiedene Bücher, welche partiell<br />

geöffnet sind. (1211881) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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69


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357<br />

JOOS DE MOMPER, D. J.,<br />

1564 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1635 EBENDA<br />

Joos de Momper d. J. war bekannt für seine vorromantischen<br />

Gebirgs- und Seenlandschaften. Sie kenn zeichnen<br />

sich meist durch einen rot-braunen Vordergrund,<br />

ein gelb-grünes Mittelstück und eine grau-blaue Ferne.<br />

Seine Landschaften befinden sich unter anderem im<br />

Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig, in der<br />

Alten Pinakothek in München, in der Hamburger Kunsthalle<br />

sowie im Kunsthistorischen Museum Wien und<br />

der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden.<br />

HERBST<br />

Öl auf Holz.<br />

43 x 93 cm.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Walter Berndt vom<br />

Juli 1978, in Kopie vorliegend.<br />

Das Gemälde gehört zu einer Serie der vier Jahreszeiten<br />

und soll hier den Herbst symbolisieren. Ertz hat diese<br />

Jahreszeit in seinem Catalogue raisonné der Arbeiten<br />

von de Momper aufgenommen. Auf der linken Bildseite<br />

sind ein großer Gebirgszug und ein weiterer<br />

kleinerer Berg mit diversen Gebäuden zu erkennen.<br />

Vor diesen ein breiter Fluss, der in die Ferne zieht,<br />

darauf ist ein besetztes Floß und diverse Boote, teilweise<br />

mit Segeln zu erkennen. Auf der rechten Bildseite,<br />

die von einem Baum begrenzt wird, sind vor<br />

bergiger Landschaft, die teils in blauer Farbigkeit wiedergegeben<br />

ist, einige alte Backsteinhäuser und ein<br />

Rundturm mit Lastenaufzug zu erkennen. Vor den<br />

Häusern stehen einige Holzfässer, und zwei Hirten<br />

ziehen gerade mit ihrer Kuhherde an diesen vorbei.<br />

Auf einem breiten Fahrweg rechts sind zudem zwei<br />

pferdegezogene Karren zu erkennen, mit Weinfässern,<br />

denen ein Hund voranläuft. In der vorderen Bildmitte<br />

eine rot-braun schimmernde Anhöhe mit Ästen,<br />

Zweigen, einigen Baumstämmen und einem jungen<br />

Paar, das dazwischen sitzt und sich unterhält. Im hohen<br />

hellblauen Himmel, teils mit gelben Wolkenformationen,<br />

sind einige Vögel zu erkennen. Charakteristisches<br />

und gut erhaltenes Werk des bedeutenden<br />

Antwerpener Landschaftsmalers.<br />

JOOS DE MOMPER THE YOUNGER,<br />

1564 ANTWERP - 1635 IBID.<br />

AUTUMN<br />

Oil on panel.<br />

43 x 93 cm.<br />

Accompanied by a copy of the expert‘s report by<br />

Walter Berndt dated 1978.<br />

The painting is part of a Four Season series and represents<br />

Autumn. Ertz has included this season painting<br />

in his catalogue raisonné of de Momper‘s works. The<br />

painting on offer for sale here is a typical and well-preserved<br />

example of this important landscape painter<br />

from Antwerp.<br />

Literature:<br />

The painting is listed and illustrated in: K. Ertz, Josse<br />

de Momper the Younger (1564 - 1635), Freren 1986,<br />

p. 647, cat. no. A167.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Das Gemälde ist aufgenommen und abgebildet in:<br />

Klaus Ertz, Josse de Momper der Jüngere (1564-<br />

1635), Freren 1986, S. 647, Katalognummer A167.<br />

(1212122) (18)<br />

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71


358<br />

LUCA GIORDANO, GENANNT „FA PRESTO“,<br />

1632/34 NEAPEL <strong>–</strong> 1705 EBENDA<br />

Giordano war Schüler von Jusepe de Ribera (1588/91-<br />

1652), wirkte nach seiner väterlichen Lehre in Rom<br />

unter Pietro da Cortona (1596-1669), wurde alsbald<br />

durch zahllose Aufträge geehrt, um die italienischen<br />

Paläste mit Fresken und Ölbildern auszustatten. In<br />

flotter schneller Malweise geübt, war er in der Lage,<br />

mehr Werke zu schaffen als seine Kollegen. 1690<br />

wurde er nach Spanien berufen, wo er unter Karl II 13<br />

Jahre wirkte und zum Ritter ernannt wurde. In dieser<br />

Zeit entstanden seine besten Arbeiten in der Kirche<br />

San Lorenzo in Escorial.<br />

DER PHILOSOPH THALES VON MILET<br />

Öl auf Leinwand.<br />

105 x 91 cm.<br />

Beigegeben in Kpoie eine von Nicola Spinosa vom 28.<br />

Juli 2011, Neapel, mit zahlreichen Stil- und Werkverweisen.<br />

In Giordanos alle Themenbereiche tangierendem Werk<br />

finden sich auch eine Reihe von Philosophenportraits,<br />

in die das vorliegende Bild einzuordnen ist. Hier wird<br />

der Philosoph Thales im Dreiviertelbildnis gezeigt, wie<br />

er mit der rechten Hand die mathematisch-geometrische<br />

Theorie vorzeigt, im Gürtel, sowie im offenen<br />

Wams, weitere Schriftstücke. Die Aufschrift auf dem<br />

aufgerollten Papier „MISON TAL HOR PENTITU/ D‘HA-<br />

VER FAVELATO MA/ D‘HAVE TATIVTV MEI“, lässt sich<br />

übersetzen mit „Manchmal hab ich meine Worte bereut,<br />

niemals mein Schweigen“. Es muss bemerkt werden,<br />

dass in diesem mehrdeutigen Spruch auch die<br />

Anspielung auf den Namen Thales enthalten ist. Das<br />

Gemälde entstand sicher im Rahmen einer mindestens<br />

zwölfteiligen Serie von Prophetenbildern der Antike,<br />

wie sie im 17. Jahrhundert beliebt und verbreitet<br />

war. Die Abgerissenheit der Kleidung des Philosophen<br />

Thales ist hier jedoch nicht, wie früher angenommen,<br />

aus dem zeitgenössischen Volksleben übernommen,<br />

sondern tatsächlich Verweis auf eine Charakteristik<br />

des griechischen Philosophen. Auch sind Kopfform,<br />

Physiognomie und das kurze Barthaar für diesen Philosophen<br />

aus zahlreichen antiken und späteren Darstellungen<br />

überliefert. Das Gemälde in flottpinseliger<br />

Malweise, die in der Farbigkeit noch stark an den Stil<br />

des Lehrers von Giordano, Jusepe de Ribera, erinnert,<br />

der ebenfalls in Neapel gewirkt hat.<br />

Anmerkung:<br />

Entgegen der Meinung von Nicola Spinosa, handelt<br />

es sich hier jedoch nicht um den Philosophen Demokrit,<br />

sondern um Thales von Milet (um 624-um 546<br />

v. Chr.). Thales war ein griechischer Naturphilosoph,<br />

Staatsmann, Mathematiker und Astronom. Seit<br />

Aristoteles gilt er als Begründer von Philosophie und<br />

Wissenschaft. Obschon kaufmännisch fähig, sich<br />

Reichtum zu erwerben, nahm er davon bewusst Abstand,<br />

wonach man ihm seine Armut vorhielt, vermutlich<br />

um zu beweisen „...dass man mit der Philosophie<br />

nicht sehr weit komme...“ (Aristoteles über<br />

Thales von Milet). Von Thales stammt der berühmte<br />

Lehrsatz des Verhältnisses zwischen Dreieck und<br />

Kreis. Die geometrische Grundlage dieser Lehre hat<br />

der Maler auch hier im Bild auf den Papierbogen, den<br />

der Philosoph in der rechten Hand hält, wiedergegeben.<br />

Zugleich hat Luca Giordano den Philosophen<br />

auch in der ärmlichen Kleidung gezeigt, wie sie als<br />

Charakteristikum für den Philosophen tradiert ist.<br />

Der Meinung von Nicola Spinosa, es handle sich hier<br />

um den Philosophen Demokrit, kann schon aus den<br />

gesagten Gründen nicht zugestimmt werden; zudem<br />

existiert tatsächlich ein Gemälde von der Hand Luca<br />

Giordanos, betitelt „Demokrit“, das den Philosophen<br />

lachend darstellt, da Demokrit überlieferungsgemäß<br />

als der „lachende Philosoph“ seit der Antike in allen<br />

Darstellungen in dieser Weise wiedergegeben wird.<br />

Auch Luca Giordano hat in seinem Demokrit-Bildnis<br />

den Philosophen lachend wiedergegeben. (1210891)<br />

(11)<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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73


359<br />

ALESSANDRO TIARINI,<br />

1577 BOLOGNA <strong>–</strong> 1668, ZUG.<br />

MARIA UND VERONIKA<br />

Öl auf Holz.<br />

30,5 x 23,5 cm.<br />

Rückwärtig in schwarzer Tusche beschriftet und mit<br />

Besitzervermerk sowie Lacksiegel.<br />

In ornamentalisiertem Rahmen.<br />

Auf einer Brüstung liegen Nägel und ein Dornenkranz,<br />

die Materwerkzeuge Christi. Das darunterliegende,<br />

sonst weiße Tuch zeigt Spuren eines Gesichtes. Veronika<br />

hält es mit beiden Händen, während Maria nach<br />

oben blickt und mit ihren Händen auf die dargelegten<br />

Objekte weist. Das Gemälde ist Tiarinis anderen Werken<br />

ähnlich. Besonders der Vergleich mit einem Gemälde<br />

in der Yale University, New Haven (Fondazione<br />

Zeri 55265) lässt eine Zuweisung an den genannten<br />

Künstler zu. Rest. minimal besch.<br />

Provenienz:<br />

Laut rückwärtigem Vermerk ehemals in der<br />

Sammung Prinz Jozef Antoni Poniatowski (1763-<br />

1813).<br />

Sammlung Lucien Bonaparte (1775-1840) (Literatur:<br />

Choix de Gravures a l'eau forte d'apres les peintures<br />

originales et les marbres de la galerie de Lucien<br />

Bonaparte, London, 1812, S. 93.)<br />

Literatur:<br />

Monolucci, Negro, Pirondini, Roro: Alessandro Tiarini,<br />

R. Emilia, 2000, S. 325, Nr. 227 (1191177) (13)<br />

ALESSANDRO TIARINI,<br />

1577 BOLOGNA - 1668, ATTRIBUTED<br />

MARY AND VERONICA<br />

Oil on panel.<br />

30.5 x 23.5 cm.<br />

Inscribed in black ink on the reverse with mark by the<br />

owner and lacquer seal.<br />

In ornamental frame.<br />

The painting is similar to other works by Tiarini, especially<br />

in comparison with a painting held at Yale University,<br />

New Haven (Fondazione Zeri, no. 55265),<br />

which permits the attribution of the present painting<br />

to this artist. Restored, with minimal damage.<br />

Provenance:<br />

According to a note on the reverse formerly collection<br />

of Prince Józef Antoni Poniatowski (1763 - 1813).<br />

Lucien Bonaparte collection (1775 - 1840).<br />

€ 22.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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360<br />

MALER DES AUSGEHENDEN 17. JAHRHUNDERTS<br />

IN ART DES AERT DE GELDER,<br />

1645 DORDRECHT <strong>–</strong> 1727<br />

DER EINSIEDLER PAULUS VON THEBEN WIRD VON<br />

EINEM RABEN ERNÄHRT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

46 x 65 cm.<br />

Verso alte handschriftliche Aufkleberzettel mit fälschlicher<br />

Zuweisung an Rembrandt vam Rijn (1606-1669).<br />

Der Einsiedler, in halb liegender Haltung, zwischen<br />

zwei Steinblöcken, in einer Grotte gezeigt. Von links<br />

beleuchtet durch den Schein einer Kerze. Er blickt nach<br />

oben, wo ihm ein Rabe entgegenfliegt, ein Brotstück<br />

im Schnabel, von dem er ernährt wird. Seitlich links<br />

auf einem Tisch neben der Kerze eine Sanduhr, rechts<br />

ein Schädel, Tintenfass mit Federkiel, ein Papierblatt<br />

sowie eine Flagelationspeitsche. Am Boden ein geschlossenes<br />

Buch, daneben schräg hochziehend ein<br />

Kreuz. Der Eremitenheilige gilt als der angeblich erste<br />

Einsiedler der Christenheit, als Sohn wohlhabender<br />

Christen in Ägypten aufgewachsen, widmete er sich<br />

als Anachoret der Einsamheit. Er wird gelegentlich<br />

zusammen mit dem Heiligen Antonius, ebenfalls ein<br />

Einsiedler, dargestellt und zitiert. Die brauntonige Malweise<br />

lässt an den Einfluss von Rembrandt van Rijn<br />

denken, die künstliche Beleuchtung durch Kerzenlicht<br />

ist zu einem Sonderthema in der Malerei der Zeit geworden.<br />

Gerade der genannte Maler Aert de Gelder<br />

hat sich in vielen seiner Bilder teils den unwirklichen<br />

wunderbedingten, aber auch den durch Kerzenlicht<br />

erzeugten Fassungen von Beleuchtungen gewidmet.<br />

(t) (11)<br />

PAINTER OF THE LATE 17TH CENTURY,<br />

IN THE STYLE OF AREND (AERT) DE GELDER<br />

1645 DORDRECHT - 1727<br />

THE HERMIT PAUL OF THEBES BEING FED BY A<br />

RAVEN<br />

Oil on canvas.<br />

46 x 65 cm.<br />

<strong>Old</strong>, handwritten adhesive label with incorrect attribution<br />

to Rembrandt van Rijn (1606-1669).<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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75


361<br />

ABRAHAM SUSENIER,<br />

UM 1620 <strong>–</strong> 1664<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT CHINESISCHER<br />

PORZELLANSCHALE, RÖMERGLAS UND<br />

SEKTFLÖTE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

58 x 72,5 cm.<br />

Dem Gemälde ist eine Echtheitsbestätigung von Fred<br />

G. Meijer beigegeben mit Verweis darauf, dass einzelne<br />

der dargestellten Gegenstände sich wiederholt<br />

auch in weiteren Werken des Malers wiederfinden.<br />

Neben der Bemerkung des Gutachters, dass sich die<br />

Arbeiten Suseniers nur schwer datieren lassen, wird<br />

hier die Entstehungszeit etwa um 1660 angenommen.<br />

ABRAHAM SUSENIER,<br />

CA. 1620 <strong>–</strong> 1664<br />

FRUIT STILL LIFE WITH CHINESE PORCELAIN<br />

BOWL, ROEMER GLASS AND CHAMPAGNE<br />

FLUTE<br />

Oil on canvas.<br />

58 x 72.5 cm.<br />

A certificate of authenticity by Fred G. Meijer is enclosed,<br />

which points out that individual elements of<br />

depicted objects in the painting on offer for sale here<br />

can also be found repeatedly in other works by the<br />

artist. Aside from noting that works by Susenier are<br />

hard to date, Mr Meijer assumes a date of creation<br />

around 1660.<br />

Die Gegenstände auf einer massiven Tischplatte mit<br />

teilweise zurückgezogener roter Tischdecke arrangiert,<br />

im Zentrum eine dünnwandige chinesische Wan-Li-<br />

Schale, gefüllt mit hellen und dunklen Trauben sowie<br />

eine angeschälte Zitrone, deren Schalenband in Windungen<br />

herabzieht. Auf einem Silberteller und daneben<br />

zwei Pfirsiche sowie rote Knospen durchscheinend mit<br />

Fensterspiegelung und halb gefüllt daneben ein angebrochenes<br />

weißes Brotstück mit einem Messer. Der<br />

nahezu symmetrische Bildaufbau in zentraler Drei eckskomposition<br />

wird überfangen von einem Rebenzweig<br />

mit Weinblättern vor türkis-grauem, nach rechts sich<br />

aufhellenden Hintergrund. Die Gegenstände äußerst<br />

fein hervorgeführt, in delikater Anordnung in verfeinertem<br />

Naturalismus der Barock-Zeit.<br />

Provenienz:<br />

Ehemals Privatsammlung in Berlin. (1210621) (11)<br />

Provenance:<br />

Formerly private collection, Berlin.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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77


362<br />

JAN BRUEGHEL, D. J.,<br />

1601 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1678<br />

Sohn von Jan Brueghel des Älteren. Nach Italienreisen<br />

ab 1622 und Begegnung mit Anton van Dyck fand er<br />

sich 1625 wieder in Antwerpen ein, wo er Mitglied der<br />

St. Lukas-Gilde wurde.<br />

DER HEILIGE ANTONIUS BEI DEM EINSIEDLER<br />

PAULUS VON THEBEN<br />

Öl auf Kupfer.<br />

68,5 x 88 cm.<br />

Unten mittig signiert „J. Breughel“.<br />

Beigegeben Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen.<br />

Die beiden Eremiten großfigurig im Bildzentrum, auf<br />

einer Bank vor einer Einsiedlerkapelle sitzend. Das<br />

Umfeld zeigt eine Landschaft mit Hügel am Horizont,<br />

links schattenspendenden Bäumen sowie Sträuchern<br />

rechts, davor Gartenpflanzen und Lilien. Die beiden<br />

sind im Gespräch wiedergegeben, wobei die rechte<br />

Gestalt, Paulus von Theben, auf einen heranfliegenden<br />

Raben weist.<br />

Die Darstellung geht auf eine christliche Legende von<br />

den ägyptischen Anachoreten des 4. Jahrhunderts zurück,<br />

die lediglich von Hieronymus berichtet wurde.<br />

Danach suchte Antonius den weiter entfernt hausenden<br />

Paulus von Theben auf, ein Sohn wohlhabender<br />

christlicher Eltern, der als der erste Einsiedler überhaupt<br />

gilt. Er soll sich nur von einer Quelle, einer Palme<br />

und von einem Raben ernährt haben, der ihm<br />

täglich Brot brachte. Die frugalen Elemente sind auch<br />

im Bild dargestellt, mit Erdfrüchten, die im Vordergrund<br />

am Boden stilllebenartig ausgebreitet liegen.<br />

Links daneben die Quelle, rechts oben in Wolken der<br />

Rabe mit Brot im Schnabel. Der gepflegte Garten, der<br />

Spaten neben dem Heiligen, nicht zuletzt die harmonische<br />

Ruhe im Bild, sollten in der Bildkunst die einfache,<br />

klösterlich-bescheidene Lebensweise vorführen,<br />

gerade in einer Zeit, in der auch Hungersnöte nicht<br />

selten waren.<br />

Das Bildthema der beiden Ur-Einsiedler findet sich in<br />

der Kunstgeschichte nur selten. Bekannt geworden<br />

sind vor allem: Die Tafel des Isenheimer Altars des<br />

Matthias Grünewald in Colmar (Musée d‘Unterlinden)<br />

oder das Gemälde von Diego Velasquez, „Antonius<br />

Abbas und Paulus Eremita“ im Museo del Prado. Im<br />

Gegensatz zu den Werken seines Vaters finden sich<br />

bei Breughel d. J. Gemälde mit zentral herausgehobenen,<br />

größer dargestellten Figuren nicht selten. So etwa<br />

in seinem Werk „Feuer und Luft“ (Pinakothek München),<br />

der Reihe der Vier Elemente. (1210124) (2) (11)<br />

JAN BRUEGHEL THE YOUNGER,<br />

1601 ANTWERP - 1678<br />

SAINT ANTHONY WITH THE HERMIT PAUL<br />

OF THEBES<br />

Oil on copper.<br />

68.5 x 88 cm.<br />

Signed “J. Brueghel” at lower centre.<br />

Accompanied by expert’s report by Dr. Klaus Ertz,<br />

Lingen.<br />

The subject of the two original hermits is rarely found<br />

in the history of art. Above all, the following works<br />

became known: a panel of the Isenheim Altarpiece by<br />

Matthias Grünewald in Colmar (Musée d‘Unterlinden)<br />

or a painting titled Antonius Abbas and Paulus Eremita<br />

by Diego Velásquez, held at the Museo Nacional del<br />

Prado. In contrast to works by his father, paintings with<br />

larger figures highlighted in the centre of a depiction<br />

are quite common in works by Brueghel the Younger,<br />

as for example in the painting Fire and Air (Pinakothek,<br />

Munich), from a series of the Four Elements.<br />

€ 70.000 - € 90.000<br />

Sistrix<br />

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363<br />

THOMAS HEEREMANS,<br />

1641 HAARLEM - 1694<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT KLEINEM DORF<br />

Öl auf Leinwand.<br />

83,7 x 114,8 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert in Ligatur „TH Mans<br />

1683“.<br />

In barockstuckiertem Rahmen.<br />

Niedriger Horizont mit ruhiger Flusslandschaft, deren<br />

Wasserspiegel den kaum bewölkten Himmel wiedergibt<br />

und kontrastreich zu den umliegenden Uferböschungen<br />

wirkt sowie den anlandenden Booten mit<br />

der Figurenstaffage und dem kleinen Dorf, das sich<br />

links und rechts seitlich des Ufers erstreckt und links<br />

von einer Kirche erhöht wird. Die Komposition greift<br />

ein weithin bekanntes Schema Heeremans auf, das in<br />

mehreren Gemälde seiner Hand überliefert ist, z.B.<br />

ein Gemälde, das unter Lot 148 im Dorotheum am<br />

31.03.2009 versteigert worden ist, jedoch durch weniger<br />

Detailreichtum gekennzeichnet ist. Ein Gemälde,<br />

das auch einen Kirchturm wiedergibt und die gleiche<br />

Komposition aufweist, befindet sich im Westfries Museum<br />

in Horn, Niederlande, Inventarnummer „00530/<br />

A23“.<br />

THOMAS HEEREMANS,<br />

1641 HAARLEM <strong>–</strong> 1694<br />

VILLAGE ON RIVERSIDE<br />

Oil on canvas.<br />

83.7 x 114.8 cm.<br />

Signed and dated lower right in ligature “TH Mans<br />

1683”<br />

Literature:<br />

See catalogue Horn, Westfries Museum, 1929,<br />

p. 11-12, no. 23.<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

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Literatur:<br />

Vgl. Katalog Horn, Westfries Museum, 1929, S. 11-12,<br />

Nr. 23. (1211823)<br />

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364<br />

ADRIAEN VAN OVERBEKE,<br />

TÄTIG 1508 <strong>–</strong> 1530, ZUG.<br />

Über die Herkunft des flämischen Malers, der im Stil<br />

der Antwerpener Manieristen gearbeitet hat, ist wenig<br />

bekannt. Dagegen hinterließ er, zusammen mit<br />

einer vielköpfigen Werkstatt, eine bedeutende Reihe<br />

von Altarblättern, die überwiegend ins Rheinland, nach<br />

Nordfrankreich und Westfalen exportiert wurden. Auch<br />

ob er ein Schüler des Quentin Metsys (1466-1530) war,<br />

ist noch nicht eindeutig geklärt. Zumindest ist er in<br />

der Malerliste der Sankt Lukasgilde von Antwerpen<br />

1508 aufgeführt, nach 1529 nicht mehr dokumentiert.<br />

AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />

Öl auf Holz.<br />

142,8 x 74,7 cm.<br />

Entstanden um 1516.<br />

Die Vorbesitzer danken Dr. Peter van den Brink Suermondt-Ludwig-Museum,<br />

Aachen, von dem die Zuweisung<br />

an den Maler Overbeke erfolgt ist.<br />

Overbekes zahlreich überlieferten Werke, unter Mitwirkung<br />

seiner Werkstatt, machen es schwierig hier<br />

Händescheidungen vorzunehmen. Jedenfalls ist ein<br />

weiteres gleichthematisches Werk des Malers bekannt,<br />

mit einer ähnlichen Wiedergabe des auferstandenen<br />

Jesus, von dem lediglich der untere Teil des<br />

Gewandes mit den Füßen zwischen Wolken sichtbar<br />

wird, wobei jedoch die gesamte Wiedergabe der Figuren<br />

entschieden anders, als im vorliegenden Bild komponiert<br />

ist: In beiden Bildern steigt der landschaftliche<br />

Hintergrund, im Sinne eines Hügels, nach oben an, mit<br />

einer sandigen Hohlwegschneise, in der im vorliegenden<br />

Bild auch die Fußabdrücke des Auferstandenen<br />

deutlich eingebracht sind. Als Hauptfiguren sind die<br />

drei Heiligengestalten Maria, flankiert von Petrus und<br />

Johannes Evangelist, in den Vordergrund gesetzt, vor<br />

den sie umgebenden Apostelfiguren. Auch die Wiedergabe<br />

der Gewänder, vor allem der Gewandfarben,<br />

unterscheiden sich in den beiden Bildern deutlich, sodass<br />

hier von einer völlig neuen Bildschöpfung auszugehen<br />

ist. (1211821)<br />

ADRIAEN VAN OVERBEKE,<br />

ACTIVE 1508 <strong>–</strong> 1530, ATTRIBUTED<br />

THE RESURRECTION OF CHRIST<br />

Oil on panel.<br />

142.8 x 74.7 cm.<br />

Created ca. 1516.<br />

The previous owners offer their thanks to Dr Peter<br />

van den Brink, Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen,<br />

for his attribution of the painting on offer for sale here<br />

to the artist Overbeke. His numerous recorded works,<br />

created with the assistance of his workshop, make it<br />

difficult to distinguish individual artists’ involvements.<br />

In any case, another work by the painter of the same<br />

subject with a similar depiction of the resurrected figure<br />

of Christ is known. However, the overall depiction<br />

of the figures is decidedly different to the present<br />

painting, as is the rendering of the garments, especially<br />

their colours, so it can be surmised that this is a<br />

completely new image composition.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

365 ENTFÄLLT<br />

Sistrix<br />

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Detailabbildung<br />

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366<br />

GIUSTINO MENESCARDI<br />

1720 MAILAND - 1776 VENEDIG<br />

ALEXANDER DER GROSSE VOR<br />

DEM TEMPEL DES ZEUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

66 x 83 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Das Gemälde wurde Menescardi erstmals von Filippo Pedrocco zugeschrieben,<br />

Egidio Martini ordnete die Arbeit seinem Frühwerk zu.<br />

Prof. George Knox datierte das Werk in die 1740er Jahre.<br />

Alexander der Große zog kampflos in Sardes der Haupt stadt des antiken<br />

Königreichs Lydien ein. Er weihte den örtlichen Tempel dem Zeus<br />

und nutzte die Reichtümer der Stadt, um seine Männer zu bezahlen.<br />

Im Mittel punkt des Gemäldes sieht man Alexander den Großen<br />

in Rüstung und einem roten Mantelüberwurf stehen. Er weist mit<br />

seiner ausgestreckten Hand auf den Tempel hin, der mit Säulen verziert<br />

ist und den er Zeus weihen möchte. Auf einem zweifach gestuften,<br />

weißen Sockel ist bereits die Skulptur des Zeus zu erkennen,<br />

dazu der Adler als Symboltier. Hinter Alexander ist ein Teil seines<br />

Gefolges in Rüstung zu erkennen, sowie ein schwarzes Ross und<br />

eine weiße große Fahne. Im Vordergrund dieser figurenreichen Darstellung<br />

ist ein kniender Mann vor wertvollen silbernen und goldenen<br />

Gefäßen und Schalen zu erkennen, eine große Henkelschale aus<br />

Silber hält er mit beiden Händen fest. Hinter ihm steht eine kleine<br />

Opferschale mit brennendem Feuer, auf einem hohen goldfarbenen<br />

Sockel. Malerei in teils kräftigen Farben bei raschem Pinselduktus.<br />

(1211748) (18)<br />

Ausgestellt:<br />

Alexander the Great in European Art, Thessaloniki: Organisation for<br />

the Cultural Capital of Europe, 22. September 1997 - 11. Januar<br />

1998.<br />

Literatur:<br />

Ausstellungskatalog N. Hadjinicolaon (Hrsg.), Alexander the Great in<br />

European Art, Thessaloniki 1997, S. 183/184, abgebildet.<br />

GIUSTINO MENESCARDI<br />

1720 MILAN - 1776 VENICE<br />

ALEXANDER THE GREAT IN FRONT<br />

OF THE TEMPLE OF ZEUS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

66 x 83 cm.<br />

In gilt frame.<br />

Attributed to the artist for the first time by Filippo Pedrocco, the art<br />

work was assigned to the early period of Menescardi by Egidio Martini.<br />

Prof. George Knox dated the work of the 1740s.<br />

Exhibited:<br />

Thessalonika, Alexander the Great in European Art: Thessalonika<br />

1997. Cultural Capital of Europe, 22. September 1997 - 11 January<br />

1998, no. 11.<br />

Literature:<br />

N. Hadjinicolaou (ed.), Alexander the Great in European Art, Thessaloniki<br />

1997, no. 11, pp. 183/184, ill. (catalogue entry written by<br />

George Knox)<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

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367<br />

LUCAS VALCKENBORCH,<br />

UM 1535 LÖWEN <strong>–</strong> 1597 FRANKFURT AM MAIN,<br />

KREIS DES<br />

HÖFISCHE GESELLSCHAFT BEIM PICKNICK<br />

UNTER BÄUMEN IN HÜGELIGER LANDSCHAFT<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

39 x 40 cm.<br />

Unter hoher Baumgruppe, die das Zentrum des Bildes<br />

beherrscht, steht im Vordergrund ein elegantes höfisches<br />

Paar, in niederländischer Tracht, neben einem am<br />

Boden ausgebreiteten weißen Tischtuch, belegt mit<br />

Speisetellern, umgeben von weiteren Figuren sowie<br />

einem Kontrabassisten. Im Mittelgrund weitere Staffagefiguren,<br />

links eine erhöht stehende Burganlage mit<br />

Turm, rechts Blick ins Tal. Das Gemälde steht thematisch<br />

und formal in engem Zusammenhang mit dem<br />

bekannten großformatigen Bild Valckenborchs, das<br />

sich im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet<br />

(1587), mit einer nahezu gleich gestalteten Wiedergabe<br />

der Picknickgesellschaft. (1211822) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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368<br />

CARLO MARATTI,<br />

1625 <strong>–</strong> 1713<br />

UND<br />

GASPAR DUGHET,<br />

1615 <strong>–</strong> 1675<br />

(ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />

DIANA UND AKTEON<br />

190 x 149 cm.<br />

Verso auf dem Keilrahmen ein altes Etikett aus dem<br />

19. Jahrhundert, welches den Besitzer nach London<br />

und den Vorbesitzer bzw. den vorherigen Wohnort nach<br />

Edinburgh lokalisiert.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben in Kopie eine Expertise von Alberto Savio,<br />

o. J., der die Zusammenarbeit von Carlo Maratti<br />

und Gaspard Dughet herausstellte. Dabei arbeitete<br />

Maratti an den Figuren, während Dughet die Landschaft<br />

malte.<br />

Eine natürliche Felsbrücke, deren Seiten ein mächtiges<br />

Felsgebilde hält und vom vorderen Bildrand in den<br />

linken Hintergrund führt, sind mit reicher Vegetation gestaltet,<br />

welche, teils verschattet, das mythologische<br />

Geschehen überfangen. An einem durch Wasserstufen<br />

gestaffelten Felsbach, der von der rechten Seite durch<br />

einen kleinen Wasserfall gespeist wird, baden zahlreiche<br />

Nymphen, unter welchen Diana als Hauptperson,<br />

nicht nur durch ihre auf dem Haupt getragene Mondsichel,<br />

sondern auch durch ihre Größe und kompositionelle<br />

Bedeutung emporragt. Akteon, der noch im rechten<br />

Hintergrund zu sehen ist, wurde soeben von Diana<br />

mit dem Quellwasser bespritzt und somit in einen Hirschen<br />

verwandelt. Noch ist seine Verwandlung nicht<br />

als solche sichtbar, doch Diana scheint bereits soeben<br />

zu sagen „Nun sag, wenn du kannst, du habst mich<br />

nackt gesehen”, so berichtet Ovid.<br />

CARLO MARATTI,<br />

1625 <strong>–</strong> 1713<br />

AND<br />

GASPAR DUGHET,<br />

1615 <strong>–</strong> 1675<br />

(ILL. FOLLOWING PAGES)<br />

DIANA AND ACTAEON<br />

190 x 149 cm.<br />

<strong>Old</strong> 19th century label on the back of the stretcher,<br />

which identifies the location of the painting’s owner in<br />

London and Edinburgh prior to that.<br />

Unframed.<br />

A copy of the expert’s report by Alberto Savio, n.y. is<br />

enclosed, pointing out the collaboration between Carlo<br />

Maratti, who painted the figures in the painting on<br />

offer for sale in this lot and Gaspard Dughet, who<br />

painted its landscape.<br />

Notes:<br />

Another version of this painting is held at The State<br />

Hermitage Musuem in Saint Petersburg measuring<br />

198 x 151 cm.<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung:<br />

Im Eremitage Museum in Sankt Petersburg befindet<br />

sich eine weitere Version des Gemäldes, die Maße<br />

dort: 198 x 151 cm. (1211721) (5) (13)<br />

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87


369<br />

PIETRO BELLOTTI,<br />

1725 VENEDIG <strong>–</strong> 1815, ZUG.<br />

Neffe von Giovanni Antonio Canal (1697-1768) und<br />

jüngerer Bruder von Bernardo Bellotto (1721-1780).<br />

VENEDIG <strong>–</strong> STADTVEDUTE MIT BLICK AUF SAN<br />

GIORGIO MAGGIORE MIT HAFENMOLE UND<br />

FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

53 x 91 cm.<br />

Die Kirchenfassade und der dahinterstehende Campanile<br />

in hellem Sonnenlicht, das Bild belebt durch<br />

Staffage elegant gekleideter Venezianer. Auf der Mole<br />

im Hinter grund mehrere Segelschiffe sowie Blick auf<br />

San Marco, links vorne etliche Gondeln.<br />

Die Ausstellung im Ca‘ Rezzonico in Venedig hat den<br />

Maler wieder mehr ins Licht des Interesses geführt,<br />

und damit auch den Kreis der jüngeren Nachfolger<br />

Canalettos. (1211731) (11)<br />

PIETRO BELLOTTI,<br />

1725 VENICE <strong>–</strong> 1815, ATTRIBUTED<br />

Nephew of Giovanni Antonio Canal (1697-1768) and<br />

younger brother of Bernardo Bellotto (1721-1780).<br />

VENICE VEDUTA OF SAN GIORGIO MAGGIORE,<br />

PIER AND FIGURE STAFFAGE<br />

Oil on canvas.<br />

53 x 91 cm.<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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370<br />

WILLIAM JAMES,<br />

TÄTIG 1730 <strong>–</strong> 1780<br />

In London in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />

tätiger Vedutenmaler.<br />

BLICK AUF DEN CANAL GRANDE IN VENEDIG MIT<br />

DER KIRCHE SANTA CROCE UND DER KIRCHE<br />

SAN GEREMIA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

69 x 115 cm.<br />

In dekorativem, teils vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dario Succi (in Kopie<br />

vorliegend).<br />

Flankiert von zahlreichen prachtvollen Bauten am Ufer,<br />

der ruhige Canal Grande unter hohem hellblauen Himmel<br />

mit wenigen Wolkenformationen. Auf dem Wasser<br />

mehrere Gondeln, von denen besonders eine Gondel<br />

am linken Bildrand auffällt, da sie prachtvoll ausgestattet<br />

ist mit Vergoldung und der Skulptur eines Vogels.<br />

Mehrere Personen sehen der Beladung der Gondel<br />

zu. Auf der rechten Seite geht der Blick zu San Geremia<br />

und auf den Platz, wo damals die Kirche Santa Lucia<br />

stand. Der Kanal wird links- und rechtsseitig flankiert<br />

von einer Reihe imponierender Palazzi. Malerei im<br />

sommerlichen Licht, das von rechts auf die Stadt fällt<br />

und einige Gebäude teilweise leicht verschattet.<br />

(1211761) (7) (18)<br />

WILLIAM JAMES,<br />

ACTIVE 1730 <strong>–</strong> 1780<br />

Veduta painter active in London in the second half of<br />

the 18th century.<br />

VIEW OF THE GRAND CANAL IN VENICE WITH THE<br />

CHURCHES OF SANTA CROCE AND SAN GEREMIA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

69 x 115 cm.<br />

In decorative, parcel-gilt frame.<br />

A copy of an expert's report by Dario Succi is enclosed.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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91


371<br />

UTRECHTER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Gemäldepaar<br />

KÜCHENSTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

100,5 x 141,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Vermutlich aus einer Elementeserie stammende Stillleben,<br />

deren kompositionelles Schema übergreifend<br />

ist und vermutlich in weiteren Elementen ihre Gegenstücke<br />

fand. Bei einem Gemälde eine Küchenmagd,<br />

einen Korb mit Eiern haltend und auf Federvieh hinweisend,<br />

welches unter Gemüsestrünken, neben einem<br />

Korb und einer Kupferschüssel zu liegen kamen.<br />

Auf dem anderen Gemälde ein Holztisch mit Hummer<br />

und verschiedenen Fischen in einem Korb bzw. auf<br />

einer Platte, welche von einem jungen Mann getragen<br />

wird, stehen für das Wasser bzw. für die Luft.<br />

(1211691) (13)<br />

UTRECHT SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

A pair of paintings<br />

KITCHEN STILL LIFE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

100.5 x 141.5 cm.<br />

Unframed.<br />

The still life was probably part of a series of the elements,<br />

whose composition was overarching and<br />

probably found counterparts in further elements.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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93


372<br />

BAMBOCCIST DES 17./18. JAHRHUNDERTS<br />

HAFENSZENE MIT FEINER GESELLSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

87 x 116 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Im Mittelpunkt dieser Hafenszene eine große Capriccio-<br />

Architektur am Ufer und ein geschmücktes Ruderboot<br />

mit Bedachung und einem Brautpaar, dass am linken<br />

Uferrand von einer Hochzeitsgesellschaft mit Musikanten<br />

erwartet wird. Zu der Gruppe der Musizierenden<br />

gehört ein Mann mit rotem Umhang und einem Lilienstrauß<br />

in seiner Hand, ferner ein verliebtes Paar und<br />

ein Boot mit Besatzung, das ebenfalls an der Stelle<br />

angelegt hat.<br />

Die Figuren entsprechen den Auffassungen in Werken<br />

des Michelangelo Cerquozzi (1602-1660). Auf dem<br />

Boden diverse Früchte erkennbar. Im Hafen selbst<br />

und in der Ferne auf See sind zwei prachtvolle Fregatten<br />

und verschiedene große und kleine Boote zu erkennen.<br />

Der Horizont in hell blauer und gelblich- weißer<br />

Farbigkeit. Kleine Retuschen. (12114428) (18)<br />

BAMBOCCIST OF THE 17TH/18TH CENTURY<br />

HARBOUR SCENE WITH FINE SOCIETY<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

87 x 116 cm.<br />

In gilt frame.<br />

The figures comply with works by Michelangelo Cerquozzi<br />

(1602-1660). With minor retouching.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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373<br />

ALEXANDER ADRIAENSSEN,<br />

1587 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1661 EBENDA, ZUG.<br />

Alexander Adriaenssen war ein flämischer Barockmaler,<br />

bekannt für seine Stillleben mit Essen und Blumen.<br />

1610 wurde er Meister der Gilde des Heiligen Lukas<br />

von Antwerpen. Mit seiner Spezialisierung auf Stillleben<br />

machte er sich bald einen Namen. Peter Paul<br />

Rubens (1577-1640) war ein Bewunderer des Künstlers<br />

und kaufte von ihm zwei Werke. Auch Anthony van<br />

Dyck (1599-1641) schätzte die Werke des Künstlers<br />

und malte sein Portrait, das auch gestochen wurde.<br />

PRACHTVOLLES BLUMENSTILLLEBEN<br />

IN EINER RÆRENER VASE<br />

Öl auf Holz. Pakettiert.<br />

64,5 x 50 cm.<br />

In mit Schildpatt verziertem dunklen Flammleistenrahmen.<br />

ALEXANDER ADRIAENSSEN,<br />

1587 ANTWERP <strong>–</strong> 1661 IBID, ATTRIBUTED<br />

MAGNIFICENT FLORAL STILL LIFE<br />

IN BROWN STONEWARE VASE<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

64.5 x 50 cm.<br />

In dark ripple moulding frame with mother-of-pearl<br />

décor.<br />

Fine high quality painting in delicately nuanced<br />

shades. With retouching.<br />

Export restrictions outside the EU for the frame.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Vor dunklem Hintergrund auf einer hellen beigen Steinplatte<br />

stehend, die Steingutvase mit dem prachtvollen<br />

Bouquet aus weißen, zartrosa und rotfarbigen Rosen,<br />

sorgsam mit grünen Blättern arrangiert. Ein kleiner<br />

Zweig mit Blättern und zwei Rosenblätter liegen bereits<br />

auf dieser Platte. Ein Tagpfauenauge, ein kleiner<br />

weißer Falter und eine Fliege auf dem Krug beleben<br />

das Bild. Das Licht fällt von links und setzt Glanzlichter<br />

auf die Vase und verschattet zum Teil die rechte Bildhälfte.<br />

Feine qualitätvolle Malerei, bei der selbst Wassertropfen<br />

auf Blättern und Blüten zu erkennen sind, in<br />

zarten differenzierten Farbtönen. Retuschen.<br />

(12116537) (1) (18)<br />

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374<br />

NICOLAS MIGNARD D’AVIGNON,<br />

1606 TROYES <strong>–</strong> 1668 PARIS<br />

MADONNA MIT SCHLAFENDEM JESUSKIND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

63 x 50 cm.<br />

Rechts unten auf Stein signiert und datiert<br />

„N. Mignard inv. et. Pin 1654“.<br />

In vergoldetem Holzrahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Eduard A. Safarik<br />

vom 22. September 1994, in dem er die Autorschaft<br />

des Künstlers für dieses Gemälde bestätigt (in Kopie<br />

vorliegend).<br />

Im Mittelpunkt die sitzende Madonna in einem roten<br />

Gewand auf ihrem leuchtend blauen Umhang, in den<br />

Händen, oberhalb des Schoßes, ein aufgeschlagenes<br />

Buch haltend. Vor ihr, auf einem Bett mit großen Kissen,<br />

in glänzendem violett-beigen Stoff, das auf einem<br />

weißen Laken liegende, nackte schlafende Jesuskind.<br />

Maria hat gerade ihre Lektüre unterbrochen und wendet<br />

sich mit leicht gesenktem Kopf liebevoll dem Kind<br />

zu. Die linke Hälfte des Bildhintergrundes wird von<br />

kannelierten Säulen und einem roten, zur linken Seite<br />

gerafften Vorhang bestimmt, während rechts der Betrachter<br />

des Gemäldes auf eine Berglandschaft mit einigen<br />

Bäumen, unter hohem hellblauen Himmel schaut.<br />

Qualtitätvolle Malerei, bei der besonders das feine<br />

Inkarnat der Dargestellten wiedergegeben wird. Kleinere<br />

Retuschen. (1211292) (2) (18)<br />

NICOLAS MIGNARD D’AVIGNON,<br />

1606 TROYES <strong>–</strong> 1668 PARIS<br />

THE VIRGIN MARY AND SLEEPING CHRIST CHILD<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

63 x 50 cm.<br />

Signed and dated “N. Mignard inv. et. Pin 1654“ on<br />

rock lower right.<br />

In gilt wooden frame.<br />

A copy of the expert’s report by Dr Eduard A. Safarik<br />

dated 22 September 1994 is enclosed. It confirms the<br />

above-mentioned artist as the creator of the painting.<br />

High-quality painting, especially with regards to the fine<br />

flesh colours of the depicted. With minor retouching.<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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375<br />

MARTEN DE VOS,<br />

1532 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1603 EBENDA, KREIS DES<br />

DER TRIUMPHZUG DAVIDS ÜBER DIE PHILISTER<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

100 x 130 cm.<br />

Auf den ersten Blick erscheint das Gemälde als eine<br />

Darstellung der biblischen Geschichte. Die Bild tra dition<br />

zeigt in der höfischen Auftragsgeschichte solcher<br />

Bild themen jedoch fast immer eine Anspielung auf die<br />

Eigengeschichte der Fürsten. So ist unschwer anzunehmen,<br />

dass der im Zentrum der Figurengruppe nach<br />

rechts schreitende „David”, der das Haupt des Goliath<br />

trägt und ein Schwert geschultert hält, eigentlich eine<br />

Portraitwiedergabe eines namhaften Fürsten der Zeit<br />

ist, als eine Erinnerung an den Sieg einer Schlacht. In<br />

diesem Jahrhundert könnte etwa die Schlacht bei<br />

Marignano genannt werden. Auch lässt die Physiognomie<br />

des David auf ein fürstliches Portraitbildnis<br />

schließen. Die zentrale Figur steht zwischen musizierenden<br />

Frauengestalten mit Triangel und Laute bzw.<br />

Fanfare. Desweiteren, zu den Seiten hin fortgesetzt,<br />

stehen ein Krieger links sowie einige Frauen gestalten,<br />

darunter eine Harfenspielerin an der rechten Bildseite.<br />

Im Hintergrund hügelige Landschaft mit Baumgruppe<br />

im Zentrum sowie eine Stadtansicht mit Burganlage.<br />

Einen interessanten Hinweis gibt die Aufschrift links<br />

unten im Bild in heller Farbe „I LIVER DE ROE DEOR<br />

18“. Dies mag ein Hinweis auf eine ehemalige Hängung<br />

in einem königlichen Schlafzimmer eines Schlosses<br />

sein. In solcher Weise wäre dann der Herrscher in<br />

biblischer Gestalt des David wiedergegeben. Hier ist<br />

nicht auszuschließen, dass es sich bei der Davidfigur<br />

um Karl V handelt, als jugendlicher Sieger nach der<br />

Schlacht bei Pavia 1525.<br />

A.R. (1211781) (11)<br />

MARTEN DE VOS,<br />

1532 ANTWERP <strong>–</strong> 1603 IBID., CIRCLE OF<br />

THE TRIUMPH OF DAVID OVER THE PHILISTINES<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

100 x 130 cm.<br />

At first glance the painting appears to be a depiction<br />

of a biblical subject. In the history of court commissions,<br />

however, pictorial tradition of such subjects almost<br />

always involves an allusion to the personal story<br />

of a prince. It can therefore be easily assumed that<br />

the figure of “David”, walking to the right at the centre<br />

of the figural group and carrying the head of goliath<br />

while shouldering a sword is, in fact, a portrait of a<br />

famous prince of that time in memory of a victory in<br />

battle. In this century, this could, for instance, be the<br />

Battle of Marignano. The facial features of David also<br />

suggest a portrait as does the inscription in bright colours<br />

at the bottom left “I LIVER DE ROE DEOR 18”. It<br />

cannot be ruled out that the figure of David is a portrait<br />

of Emperor Charles V, as a youthful victor in the<br />

Battle of Pavia in 1525.<br />

€ 35.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

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376<br />

JAN JOZEFSZ. VAN GOYEN,<br />

1596 LEIDEN <strong>–</strong> 1656 DEN HAAG<br />

DÜNENLANDSCHAFT MIT EINEM PLANWAGEN<br />

UND PERSONENBESETZTEM KARREN VOR<br />

EINEM GEHÖFT<br />

Öl auf Holz. Pakettiert.<br />

38,5 x 55,5 cm.<br />

Links in Zweidrittelhöhe signiert auf dem Bretterzaun<br />

„VG“ und datiert „1632“.<br />

Jan van Goyen ist nicht nur ein Hauptvertreter des „Goldenen<br />

Zeitalters“ der niederländischen Malerei, er trat<br />

vielmehr auch als hervorragender Inspirator der sogenannten<br />

„Tonalen Landschaftsmalerei“ hervor, die sich<br />

in den 1620er- und 1630er-Jahren entwickelt hat, eine<br />

Stilrichtung, der auch Salomon van Ruysdael (um<br />

1602-1670) und Pieter de Molijn (1595-1661) zuzurechnen<br />

sind. Der zurückhaltende elegante Brauntoncharakter<br />

ist auch im vorliegenden Bild sofort spürbar. Zu<br />

einer weiteren Charakteristik des Malers gehört, dass<br />

er seine landschaftlichen Bildauffassungen stets in einer<br />

spannenden Dynamik zwischen Vorder-, Mittel- und<br />

Hintergrund aufgebaut hat. So wird der Bildbetrachter<br />

auch hier gleichsam als Zeuge des ruhigen Geschehens<br />

in eine Blickposition gesetzt, die etwas niedriger liegt,<br />

als die sonst übliche Kavaliersperspektive. Dies macht<br />

den Bildbetrachter zum unmittelbaren Zeugen für die<br />

ruhigen Begebenheiten im Bild: Ein Karren, von Pferden<br />

gezogen, wird von der Rückseite her gesehen,<br />

ebenso die darauf sitzenden Personen, während ein<br />

Planwagen rechts dahinter bereits vor dem strohgedeckten<br />

Gehöft Rast gemacht hat und die Pferde am<br />

Futtertrog stehen. Im rechten Vordergrund eine auf<br />

einem Sandhügel im Gespräch befindliche Gruppe.<br />

Ein abgelegtes Wagenrad in der rechten unteren Ecke<br />

ist der dem Betrachter nächstliegende Gegenstand,<br />

ganz bewusst an die Stelle gesetzt, wo die Landschaft<br />

im Hintergrund den weitesten Blick erlaubt. Die kompositionelle<br />

Diagonale zu dieser Horizontwiedergabe<br />

bilden die Kronen der nach hinten sich verjüngenden<br />

Weidenbäume. So lebt die Gesamtdarstellung aus der<br />

Spannung zwischen der durch einen Zaun links geschlossenen<br />

Nähe und der offenen Weite rechts im<br />

Bild. A. R.<br />

Provenienz:<br />

Gemäß einer Vorbesitzertradition entstammt das<br />

Gemälde der Sammlung Paul della Roff, Sankt Petersburg,<br />

und wurde wohl bei Drouot in Paris 1914 verauktioniert,<br />

zusammen mit weiteren Werken aus dieser<br />

berühmten Sammlung. Der damalige Katalogtext<br />

erklärt aufschlussreich das ehemalige Interesse auch<br />

russischer Handelsleute und des Adels an europäischen,<br />

speziell holländischen Kunstwerken des 17.<br />

und 18. Jahrhunderts.<br />

Literatur:<br />

Cornelis Hofstede de Groot, Catalogue raisonné, Band<br />

8, 1927, S. 95-96, Nr. 358, S. 113, Nr. 424.<br />

Hans-Ulrich Beck, Jan van Goyen (1596-1656), Band 2,<br />

Amsterdam 1973, S. 452, Nr. 1006 mit Abbildungen.<br />

Hans-Ulrich Beck, Jan van Goyen (1596-1656), Band 3,<br />

Amsterdam 1987, S. 259, Nr. 1006<br />

(12116536) (1) (11)<br />

JAN JOZEFSZ. VAN GOYEN,<br />

1596 LEIDEN <strong>–</strong> 1656 THE HAGUE<br />

DUNE LANDSCAPE WITH COVERED WAGON AND<br />

MANNED CART IN FRONT OF A FARMSTEAD<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

38.5 x 55.5 cm.<br />

Monogrammed “VG” and dated “1632” on the left, at<br />

three-quarter height of the painting on a wooden fence.<br />

Jan van Goyen is not only a main protagonist of the<br />

“Golden Age” of Dutch painting but also came to the<br />

fore as a great inspirer of the so called “tonal landscape<br />

painting”, which developed in the 1620s and<br />

1630s <strong>–</strong> a style also typical for Salomon van Ruysdael<br />

(ca. 1602-1670) and Pieter de Molijn (1595-1661). The<br />

reserved and elegant character of the painting in shades<br />

of brown is immediately apparent. Another characteristic<br />

feature of his landscape compositions is the fact<br />

that he always creates an exciting dynamic between<br />

the fore-, middle- and background.<br />

Provenance:<br />

According to the tradition of the previous owners<br />

the painting originated from the collection of Paul<br />

della Roff, Saint Petersburg, and was probably sold<br />

at auction at Drouot in Paris 1914, together with<br />

other works from famous collections.<br />

Literature:<br />

Cornelis Hofstede de Groot, Catalogue raisonné, vol.<br />

8, 1927, pp. 95-96, no. 358, p. 113, no. 424.<br />

Hans-Ulrich Beck, Jan van Goyen (1596-1656), vol. 2,<br />

Amsterdam 1973, p. 452, no. 1006 will illustrations.<br />

Hans-Ulrich Beck, Jan van Goyen (1596-1656), vol. 3,<br />

Amsterdam 1987, p. 259, no. 1006.<br />

€ 80.000 - € 100.000<br />

Sistrix<br />

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105


377<br />

ANTONIO TEMPESTA,<br />

1555 FLORENZ <strong>–</strong> 1630 ROM, ZUG.<br />

Maler und Kupferstecher, unter Giorgio Vasari (1511-<br />

1574) an den Malereien im Palazzo Vecchio in Florenz<br />

tätig, ferner an Fresken im Vatikan.<br />

DIE SCHLACHT ZWISCHEN DEN ISRAELITEN<br />

UND AMALEK<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

95 x 158 cm.<br />

In italienischem goldradierten Rahmen.<br />

Zwischen Gebirgszügen die Geschichte nach Exodus<br />

17,8-13. Selbst für Antonio Tempesta, der für seine<br />

Schlachtengetümmel bekannt war, ein besonders detailreiches<br />

Gemälde mit einer großen Vielzahl von teils<br />

berittenen Personen, welche polychrom dargestellt<br />

sind und sich in verschiedenen Lagen und Höhen des<br />

Gemäldes aufhalten und dicht gedrängt eine Schlacht<br />

ausführen. (1210748) (13)<br />

ANTONIO TEMPESTA,<br />

1555 FLORENCE <strong>–</strong> 1630 ROME, ATTRIBUTED<br />

Painter and engraver, active under Giorgio Vasari (1511-<br />

1574) painting the Palazzo Vecchio in Florence, furthermore<br />

he painted frescoes at the Vatican<br />

THE BATTLE BETWEEN THE ISRAELITES<br />

AND AMALEK<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

95 x 158 cm.<br />

In Italian, gilt-etched frame.<br />

The Bible story according to The Book of Exodus,<br />

17:8-13 is depicted between mountain ranges. Even<br />

for Antonio Tempesta, who was renowned for his<br />

crowded battle scenes, this is a painting especially<br />

rich in detail with a great variety of figures, some of<br />

which are mounted on horseback.<br />

€ 45.000 - € 55.000<br />

Sistrix<br />

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378<br />

ISAAC DENIES,<br />

1647 <strong>–</strong> 1690, WERKSTATT DES<br />

STILLLEBEN MIT PFIRSICHEN, WEINTRAUBEN,<br />

WALNÜSSEN UND EINEM SCHMETTERLING AUF<br />

EINER VIOLETTEN SAMTTISCHDECKE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

57,5 x 45,5 cm.<br />

In profiliertem Holzrahmen.<br />

Expertise von Fred Meijer vom 16. August 2019 (in Kopie<br />

vorliegend). Meijer weist darauf hin, dass das vorliegende<br />

Bild in der Nähe von Isaac Denies entstanden<br />

sein muss, welcher von Willem van Aelst (1627- um<br />

1683) inspiriert wurde. Das Gemälde sei etwas härter<br />

als ein Vergleichsstück, welches er unter Nummer<br />

zwei nennt, das die gleiche Komposition mit minimal<br />

größeren Maßen zeigt. Da das vorliegende Werk etwas<br />

härter ausfällt, schlägt Meijer eine Entstehung in<br />

der Werkstatt, unter maßgeblicher Beteiligung des<br />

Meisters, oder sogar als ganz von Denies wiederholte<br />

Komposition vor.<br />

Auf einer weiß gesprenkelten Marmortischplatte,<br />

welche zum Betrachter hin gewölbt ist, liegen, von<br />

oben links beleuchtet, vier Pfirsiche, auf denen sich<br />

ein Schmetterling niedergelassen hat. Die rechte untere<br />

Bildecke durch eine fein schimmernde, violette<br />

Samttischdecke mit Goldfransen verhüllt. Die Pfirsiche<br />

hinterfangen durch grüne und rote Weintrauben,<br />

vor ihnen eine aufgebrochene Walnuss liegend. Zum<br />

dunklen Hintergrund hin leitet vermittelnd das Blattwerk<br />

der Pfirsiche und der Weintrauben über.<br />

ISAAC DENIES,<br />

1647 <strong>–</strong> 1690, WORKSHOP OF<br />

STILL LIFE WITH PEACHES, GRAPES, WALNUTS<br />

AND A BUTTERFLY<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

57.5 x 45.5 cm.<br />

In profiled wooden frame.<br />

Expert´s report by Fred Meijer dating 16 August 2019<br />

(enclosed in copy). Meijer points out that the present<br />

painting must have been created by an artist in the<br />

environment Isaac Denies, an artist that took inspiration<br />

from Willem von Aelst (1627- ca.1683)<br />

Provenance:<br />

According to Fred Meijer, art trade Munich, 1926,<br />

there incorrectly attributed to Jan van de Sande<br />

(1600-1664/65) by Dr. C. Hofstede de Groot, The<br />

Hague.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Laut Fred Meijer: Kunsthandel München, 1926, dort<br />

von Dr. C. Hofstede de Groot, Den Haag, nicht korrekt<br />

als Jan van de Sande (1600-1664/65) identifiziert.<br />

(1210349) (13)<br />

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379<br />

ITALIENISCHER VEDUTIST<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

DIE PIAZZA SAN MARCO IN VENEDIG MIT<br />

HÄNDLERBUDEN UND FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

49 x 52 cm.<br />

Die Piazza vom mit links stehendem Campanile sowie<br />

der Biblioteca di San Marco und der Kirchenfassade im<br />

Hintergrund. Gliederung der Bilddarstellung durch die<br />

drei schlanken kreuzbekrönten Fahnenmasten. Auf der<br />

weiten Platzfläche einige kioskartige Zelte sowie ein<br />

Ver kaufsstand mit Sonnendach, dazwischen zahlreiche<br />

Figurenstaffage. (1210741) (11)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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380<br />

FRANZÖSISCHER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

BACCHUS UND DIANA<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

101 x 121 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Darstellung einer Gartenlaube mit reichem Weinbewuchs<br />

und antikischen Hermenbüsten, welche mit<br />

vergoldetem Tafelgerät dekoriert ist. Links hinter der<br />

nur knapp bekleideten jugendlichen Bacchusfigur ein<br />

weiter Ausblick in eine italienische Landschaft, neben<br />

ihm Diana und Ceres sowie zwei Putti mit einem Löwen.<br />

Zu den Füßen des Bacchus die Waffen der Diana,<br />

deren ruhender Zustand eine friedliche Zeit andeuten<br />

mögen. (12106642) (5) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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111


381<br />

LODEWYK TOEPUT,<br />

GENANNT „LUDOVICO POZZOSERRATO“, UM<br />

1550 ANTWERPEN <strong>–</strong> UM 1603 TREVISO<br />

KONZERT IM FREIEN VOR EINER PALASTFASSADE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

131,5 x 121,5 cm.<br />

Dem Gemälde ist eine ausführliche Expertise von<br />

Dario Succi, Gorizia beigegeben mit mehreren Bildvergleichen<br />

in Kopie vorliegend.<br />

Nicht weniger als elf Musiker, darunter zwei Sängerknaben,<br />

haben sich vor einer rechts hochziehenden Palastfassade<br />

zusammengefunden und musizieren mit<br />

Laute, Gambe, Flöten und Posaunen. Im Vordergrund<br />

ein Herr, der seine Finger auf die Tastatur eines Klavikords<br />

gelegt hat und als einziger der Gruppe aus<br />

dem Bild herausblickt. Die Szenerie ist im Abendlicht<br />

wiedergegeben, wobei die Fassade noch durch die<br />

schlierigen Lichtstreifen am fernen Horizont im Hintergrund<br />

markant beleuchtet wird. Auffallend die nahezu<br />

einheitliche Bekleidung der Musikanten, jeweils<br />

in schwarzem Wams mit kurzen weißen Halskrausen,<br />

was darauf schließen lässt, dass der flämische, in Italien<br />

weitgehend ausgebildete und wirkende Maler<br />

das Bild für einen Auftraggeber nördlich der Alpen geschaffen<br />

hat.<br />

Bildthema und Szenerie sind typisch für das Werk des<br />

Künstlers, von dem wir mehrere Themenverwandte<br />

Werke kennen, wie etwa das „Konzert in einem Villengarten“,<br />

das sich im Stadtmuseum von Treviso befindet<br />

oder das „Konzert im Freien“ in der nämlichen Galerie.<br />

Stets ist in seinem Werk die Vorliebe für höfische Festlichkeit<br />

zu finden und dies sowohl in seinen religiösen<br />

Motiven als auch in der Figurenstaffage seiner Landschaften.<br />

Ausserdem ist der stilistische Einfluss der<br />

nord italienischen/venezianischen Malerei zu erkennen.<br />

Beim vorliegenden Bild ist die Verwandschaft der Farbund<br />

Bildauffassung der Bassano- Familie zu erkennen.<br />

Insgesamt hat Pozzoserrato wesentlich auf das Werk<br />

der nachfolgenden Malergeneration, wie Joos de Momper<br />

d. J. (1564-1635), Tobias Verhaecht (1561-1631) oder<br />

Lucas van Valckenborch (um 1535-1597), eingewirkt.<br />

Der Künstlerbiograph des 16. Jahrhunderts, Carel van<br />

Mander, berichtet von einer Begegnung mit dem Maler<br />

in Venedig und hat als dessen Geburtsort die Stadt<br />

Mechelen angegeben. Ferner wird berichtet, dass er<br />

in Antwerpen bei Marten de Vos (1532-1603) studiert<br />

hatte, einem früheren Meister, der ebenfalls in Italien<br />

gelernt hatte. Dass der Maler des vorliegenden Gemäldes<br />

anfänglich in der Werkstatt von Domenico<br />

Robusti Tintoretto (1560-1635) gewirkt hat, zeigt sich<br />

nicht zuletzt auch in der Hell-Dunkel-Auffassung der<br />

Bilddarstellung. Bilder seiner Hand finden sich in zahlreichen<br />

öffentlichen und privaten Sammlungen, wie<br />

dem Musei civici di Treviso, der Gallerie dell‘Accademia<br />

in Venedig, dem Niedersächsichen Landesmuseum<br />

in Hannover oder der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen<br />

in München. A.R.<br />

LODEWYK TOEPUT,<br />

ALSO KNOWN “LUDOVICO POZZOSERRATO”<br />

CA. 1550 ANTWERP <strong>–</strong> CA. 1603 TREVISO<br />

OPEN AIR CONCERT OUTSIDE THE PALACE FRONT<br />

Oil on canvas.<br />

131.5 x 121.5 cm.<br />

A copy of the detailed expert’s report by Dario Succi,<br />

Gorizia is enclosed with image comparisons.<br />

Subject and scenery are typical for the artist’s œuvre<br />

and we know several paintings of similar subjects by<br />

the artist such as Concert in the Villa Garden, held at<br />

the municipal museum of Treviso or Outdoor Concert<br />

held at the same gallery. The stylistic influence of the<br />

School of North Italy or Venice can always be perceived.<br />

The present painting is related to the colour<br />

and design conception of the Bassano family. Overall<br />

Pozzoserrato greatly influenced the work of the subsequent<br />

painter generation such as Joos de Momper<br />

the Younger (1564-1635), Tobias Verhaecht (1561-1631)<br />

or Lucas van Valckenborch (ca. 1535-1597). <strong>Paintings</strong><br />

by him are held in numerous public and private collection<br />

such as the Musei civici di Treviso, the Gallerie<br />

dell’Accademia in Venice, the Niedersächsiches Landesmuseum<br />

in Hannover or Bayerische Staatsgemäldesammlungen<br />

in Munich. A.R.<br />

Provenance:<br />

Private collection.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung. (12103416) (11)<br />

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113


382<br />

PHILIPPE DE MOMPER D. J. ,<br />

UM 1610 <strong>–</strong> 1675<br />

TULPENMARKT AM HAFEN IN LIER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

63 x 89 cm.<br />

Um 1635.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz vom 24.<br />

September 2019 (im Original vorliegend).<br />

Die Stadtansicht ist aus der Kavaliersperspektive gesehen.<br />

Der Blick führt über den großen Marktplatz hinweg,<br />

hin zur Stadtkirche Sankt Gummarus mit ihrem<br />

heute noch erkennbaren Erscheinungsbild, etwa der<br />

typischen gewölbten Turmhaube mit hoher Spitze.<br />

Rechts dahinter, in hellerem Licht der Turm des Beguinenhofs<br />

mit dem zugehörigen Kirchengebäude. Der<br />

Platz selbst ist links von hohen Bürgerhäusern gesäumt,<br />

z. T. mit Treppengiebel, rechts der ins Zentrum<br />

der Stadt hereingeführte Kanal mit anliegenden Schiffen.<br />

Neben der Stadtvedute selbst gilt das Hauptaugenmerk<br />

dem regen Treiben auf der großen Marktfläche.<br />

Zahllose Personen, Pferdekarren und Planwagen haben<br />

sich zum Ereignis eines Tulpenmarktes eingefunden.<br />

Historisch ist hierbei von Interesse, dass nach 1600 die<br />

Wirtschaft der Stadt, die bis dahin vom Viehhandel<br />

geprägt war, stark zurückging. So versteht man, dass<br />

sich auch hier, wie in zahlreichen anderen niederländischen<br />

Städten ein neuer Markt auftat und zwar der<br />

Handel mit Tulpenzwiebeln, der ab etwa 1630 zunächst<br />

enorme Erfolge verzeichnen konnte. Bekanntlich<br />

musste diese „Tulpenmanie“, auch Tulpenwahn<br />

oder Tulpenfieber genannte Spekulationsblase, dem<br />

heutigen Börsengeschehen vergleichbar, Anfang 1637<br />

ein jähes Ende nehmen.<br />

So lässt sich auch die Entstehungszeit des Gemäldes<br />

in diesen Zeitraum um 1635 gut einordnen. Das Bild<br />

ist einerseits schon wegen des historischen Denkmalwertes<br />

für die Stadt Lier von nicht unerheblicher Bedeutung.<br />

Zudem ist es aber gerade auch wegen der<br />

Wirtschaftsgeschichte der Zeit als ein wertvolles Dokument<br />

der „Tulipomanie“ im Goldenen Zeitalter der<br />

Niederlande zu werten. A.R. (1210121) (11)<br />

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PHILIPPE DE MOMPER THE YOUNGER,<br />

CA. 1610 <strong>–</strong> 1675<br />

TULIP MARKET AT THE PORT OF LIER<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

63 x 89 cm.<br />

Around 1635.<br />

Unframed.<br />

Accompanied by an expert´s report by Dr Klaus Ertz<br />

dated 24 September 2019 (original enclosed).<br />

The vista is painted in cavalier perspective. The view is<br />

directed over the large Saint Mark’s Square to the parish<br />

church Saint Gummarus, which still looks recognizable<br />

today. After 1600 the town’s economy was characterized<br />

by lifestock trading which declined rapidly.<br />

From the 1630s, initially with great success a new<br />

market sprung up, namely the trade with tulip bulbs<br />

like in many other Dutch towns at the time. Famously<br />

this speculative bubble known as the “tulip mania” or<br />

“tulip fever” similar to the stock exchange today came<br />

to an abrupt end early in 1637. Thus the creation of<br />

this painting can be dated to this period around 1635.<br />

€ 35.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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383<br />

KAREL (CHARLES) BESCHEY,<br />

1706 <strong>–</strong> 1776, NACHFOLGE JAN BREUGHEL D. J.<br />

WINTERLANDSCHAFT MIT KAHLEN BÄUMEN,<br />

GIEBELHÄUSERN UND EISVERGNÜGEN<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

16,5 x 22,5 cm.<br />

In der rechten unteren Ecke monogrammiert „B“.<br />

Mehrere Reste eines alten roten Lacksiegels.<br />

Ohne Rahmen.<br />

Beigegeben Expertise von Dr. Jaco Rutgers.<br />

Das kleine Bild zeigt eine mit zahlreichen Figuren belebte<br />

Winterlandschaft, aus der Kavalliersperspektive<br />

gesehen. Im Zentrum zwei kahle Bäume am Ufer eines<br />

nach hinten ziehenden, vereisten Kanals mit am<br />

Ufer eingefrorenen Segelschiffen und mehreren Personen<br />

beim Schlittschuhlaufen. An den Bildseiten Giebelhäuser<br />

mit verschneiten Wegen, davor ebenfalls besetzt<br />

mit bäuerlichen Figuren oder einem Reiter. Die<br />

winterliche Lichtstimmung äußerst gut erfasst, beleuchtet<br />

Bäume und Häuser im Abendlicht, zum Teil in<br />

leicht rötlicher Färbung.<br />

Der Maler gehörte zur kleinen Gruppe derer, die im<br />

18. Jahrhundert die Maltradition und den Stil der holländischen<br />

Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts<br />

fortgesetzt haben. Der Maler war Schüler von Hendrik<br />

Govaerts (1669-1720), 1727 erhielt er den ersten<br />

Preis an der Antwerpener Akademie und wurde wie<br />

sein Bruder Balthasat Beschey (1708-1776), auch zum<br />

Leiter der Akademie ernannt. Wie nur ein paar wenige<br />

Maler seiner Zeit orientierte sich Beschey an Werken<br />

des Jan Brueghel, Pieter Bout (1658-1719)oder<br />

etwas Joseph van Bredael (1688-1739). Jedoch besonders<br />

in seinen wenigen Winterlandschaften hebt<br />

er sich doch merklich vom Vorbild Jan Brueghels d.Ä.<br />

(1601-1678) ab. (1210122) (2) (11)<br />

KAREL (CHARLES) BESCHEY,<br />

1706 - 1776<br />

FOLLOWING OF JAN BREUGHEL THE YOUNGER<br />

WINTER LANDSCAPE WITH BARE TREES, GABLED<br />

HOUSES AND ICE AMUSEMENTS<br />

Oil on oak panel.<br />

16.5 x 22.5 cm.<br />

Monogrammed „B“ in bottom right corner. Several<br />

remains of old red lacquer seals.<br />

Unframed.<br />

Accompanied by expert´s report by Dr. Jaco Rutgers.<br />

The painter is one of a small group of painters who<br />

continued the tradition of 17th century Dutch landscape<br />

painting during the 18th century. He was a student<br />

of Hendrick Govaerts and was awarded the first<br />

prize by the Antwerp Academy in 1727. Like his brother<br />

Balthasar Beschey, he was also appointed as director<br />

of the Academy. Like only a few other painters of<br />

his time, Beschey took inspiration from works of Jan<br />

Brueghel, Pieter Bout or Joseph van Braedal. However,<br />

especially in his few winter landscapes, there are<br />

marked differences to his paragon Jan Brueghel the<br />

Elder.<br />

INFO | BID<br />

€ 50.000 - € 70.000<br />

Sistrix<br />

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119


384<br />

JACOB SAVERY D. Ä.,<br />

UM 1565 KORTRIJK <strong>–</strong> 1602/03 AMSTERDAM, ZUG.<br />

Bruder des Hans d. Ä. (1564/65 - 1622) und Roelant<br />

Savery (1576/78 - 1639), sowie Vater von Hans d. J. (1597<br />

- um 1654), Jacob d. J. (um 1593/95 - 1651) und Salomon<br />

Savery (1594 - um 1665).<br />

WINTERLANDSCHAFT MIT KIRCHE, FLUSS UND<br />

SCHLITTSCHUHLÄUFERN<br />

Öl auf Holz.<br />

32,5 x 45 cm.<br />

Wie bei einigen anderen seiner Winterbilder, wird der<br />

Betrachterstandpunkt leicht erhöht gewählt, sodass<br />

hier eine Überblickslandschaft vorliegt, welche von<br />

links durch einen kahlen Baum und auf dem Boden<br />

liegendes Geäst als Repoussoir eingeführt wird. Der<br />

Blick des Betrachters erobert den Bildraum durch einen<br />

Fluss, welcher in den Hintergrund mäandriert und<br />

mit dem Lichtblau der klirrend kalten Luft zusammenfließt.<br />

Die Kleidung der Personen in Rot, Dunkelblau<br />

und dem Schneeweiß ergeben die Nationalfarben der<br />

Niederlande, was sicherlich intendiert ist - so wird auf<br />

dem untenstehenden Vergleichsbild etwa auch die<br />

Flagge zwischen den Personen gezeigt. (†)<br />

JACOB SAVERY,<br />

1565/67 KORTRIJK - 1603 AMSTERDAM,<br />

ATTRIBUTED<br />

Brother of Hans I and Roelant Savery, and father of<br />

Hans II, Jacob II and Salomon Savery<br />

WINTER LANDSCAPE WITH CHURCH, RIVER AND<br />

ICE-SKATERS<br />

Oil on panel.<br />

32.5 x 45 cm. (†)<br />

Comparisons:<br />

Similar ice-skaters on a meandering river in similar<br />

colours and movement motifs (including the stretched<br />

body of the dogs) can be found in a winter landscape<br />

that dates to 1602 and was held at the J.A. Bourcart<br />

collection, Montbeliard (RKD no. 58849).<br />

€ 180.000 - € 250.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Vergleiche:<br />

Vergleichbare Schlittschuhläufer auf einem mäandrierenden<br />

Fluss in ähnlicher Couleur gekleidet und mit<br />

ähnlichen Bewegungsmotiven ausgestattet (auch was<br />

den gestreckten Körper der Hunde angeht), finden<br />

sich in einer Winterlandschaft, welche auf 1602 datiert<br />

ist und sich in der Sammlung J. A. Bourcart, Mont beliard<br />

befand (RKD Nr. 58849). (1212186) (13)<br />

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121


385<br />

BONIFAZIO DE‘PITATI VERONESE,<br />

1487 VERONA <strong>–</strong> 1553 VENEDIG, WERKSTATT DES<br />

DAS MAHL DES REICHEN UND DER<br />

ARME LAZARUS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

130 x 202 cm.<br />

Ohne Rahmen.<br />

Legende aus dem neuen Testament hier in eine italienisch<br />

anmutende Pfeilerportikushalle versetzt, mit<br />

Aus blick in hügelige Landschaft. In dem linken Teil des<br />

Bildes beherrscht die Szene eine Gruppe höfischer<br />

Figuren um einen Tisch, darunter eine Lautenspielerin<br />

sowie ein Mohrenknabe. Am Haupt des Tisches der<br />

„reiche Mann“ und seine Gattin, während am rechten<br />

Bildrand der arme Lazarus als von einem Diener angewiesener<br />

Bettler mit Stab und Hündchen dargestellt<br />

ist. Die Darstellung geht auf ein Gemälde zurück, das<br />

in der Gallerie dell’Accademia in Venedig aufbewahrt<br />

wird, geschaffen 1540 von Bonifazio Veronese, eigentlich<br />

Bonifazio de’Pitati, stilistisch ein Vorläufer der Maler<br />

Andrea Meldolla Schiavone (um 1510/15-1563) und<br />

Jacopo Robusti Tintoretto (1518-1594). (1210392) (11)<br />

BONIFAZIO DE‘PITATI VERONESE,<br />

1487 VERONA <strong>–</strong> 1553 VENICE, WORKSHOP OF<br />

THE RICH MAN’S DINNER<br />

AND POOR LAZARUS<br />

Oil on canvas.<br />

130 x 202 cm.<br />

Unframed.<br />

The depiction traces back to a painting held at the<br />

Gallerie dell’Accademia in Venice, created 1540 by<br />

Bonifazio Veronese, also known as Bonifazio de’Pitati,<br />

stylistically a forerunner of the painters Andrea<br />

Mel dolla Schiavone (um 1510/15-1563) and Jacopo<br />

Robusti Tintoretto (1518-1594).<br />

€ 50.000 - € 70.000<br />

Sistrix<br />

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386<br />

RÖMISCHE SCHULE DES AUSGEHENDEN<br />

17. JAHRHUNDERTS<br />

DIE GEBURT DES BACCHUS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

115 x 165 cm.<br />

In schmalem vergoldetem Rahmen.<br />

ROMAN SCHOOL,<br />

LATE 17TH CENTURY<br />

THE BIRTH OF BACCHUS<br />

Oil on canvas.<br />

115 x 165 cm.<br />

In narrow gilt frame.<br />

Im Mittelpunkt dieser Darstellung steht der Götterbote<br />

Hermes mit rotem Gewand und geflügeltem Helm, der<br />

in seiner linken Hand auf einem gelblichen Tuch den<br />

neugeborenen nackten Bacchus hält, der um sein<br />

Haupt einen kleinen Efeukranz trägt. Die Szenerie spielt<br />

sich in einer weiten idealisierten bergigen Landschaft<br />

ab, mit an einem Fluss sitzenden und ruhenden Bacchanten,<br />

die zumeist nackt dargestellt werden, teilweise<br />

ebenfalls einen Efeukranz tragen und sich teilweise<br />

in oder am niedrigen Wasser eines Flusses<br />

befinden. Hinter ihnen erheben sich zwei bewaldete<br />

Bergkuppen; auf einer von diesen sitzt Pan, ein Flöte<br />

spielender Satyr. Auf diesem Berg Mysa soll Bacchus<br />

geboren worden sein, zu dem sind darauf Efeu und<br />

Weinstock heimisch, was man auf dem Bild an den<br />

zahlreichen Weinranken und blauen Weintrauben erkennen<br />

kann. Merkur verweist mit weitem ausgestreckten<br />

Arm auf Zeus, der im Himmelsbereich auf<br />

Wolken auf einer Liegestatt wiedergegeben wird. Der<br />

griechischen Mythologie nach soll er den Bacchus aus<br />

seinem eigenen Schenkel geboren haben, weswegen<br />

Bacchus auch der zweimal Geborene genannt wird.<br />

Zeus nimmt gerade in einer Schale Nahrung zu sich,<br />

um sich wohl nach der Geburt zu stärken. Malerische<br />

Wiedergabe der Geburt des Bacchus in vielen differenzierten<br />

Farbtönen. Retuschen.<br />

(1210793) (130800) (18)<br />

With retouching.<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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387<br />

FRANZ CHRISTOPH JANNECK,<br />

1703 GRAZ <strong>–</strong> 1761 WIEN<br />

ORPHEUS BEZAUBERT DIE WILDEN TIERE<br />

Öl auf Kupfer.<br />

32,4 x 47,6 cm.<br />

Dichte wie auch detailreiche Komposition des bekannten<br />

österreichischen Malers. Inmitten einer Waldlichtung<br />

sitzt Orpheus auf einer Grasnabe leicht erhöht<br />

von seinem roten Gewand umweht und so malerisch<br />

die bewegten Töne darstellend, welche mit Lyra und<br />

Gesang von ihm ausgehen. Die Lyra hatte Orpheus<br />

einst von Apollon, dem Gott der Musik, geschenkt bekommen,<br />

welcher diese wiederum einst von Hermes<br />

bekam. Es wird berichtet, dass sich während seines<br />

Spiels die Bäume zu ihm neigten, die wilden Tiere<br />

friedlich um ihn scharten und selbst die Felsen weinten.<br />

1740 wurde Janneck Mitglied der Akademie der<br />

bildenden Künste in Wien und war spezialisiert auf<br />

kleinformatige Gemäldes unterschiedlicher Genre. Hier<br />

liegt vermutlich eine Zusammenarbeit mit Carl Wilhelm<br />

de Hamilton (1668-1754) vor, welcher auf Stillleben<br />

und Tierstücke spezialisiert war und mit seinem<br />

Bruder Philipp Ferdinand de Hamilton (1664-1750)und<br />

Johann Georg de Hamilton (1672-1737) zusammen<br />

arbeitete. Als Vergleich mag eine signierte Zeichnung<br />

von Carl Wilhelm dienen, welche sich im British Museum<br />

befindet (inv. no. 1957.0911.2), welche ebenfalls<br />

Orpheus als zentrale Figur mit ihn umfangenden<br />

Tieren darstellt (siehe Abbildung). (†)<br />

FRANZ CHRISTOPH JANNECK,<br />

1703 GRAZ - 1761 VIENNA<br />

ORPHEUS ENCHANTING WILD ANIMALS<br />

Oil on copper.<br />

32.4 x 47.6 cm.<br />

Dense and detailed composition by the famous Austrian<br />

painter. The painting on offer for sale in this lot is<br />

probably a collaboration with<br />

Carl Wilhelm de Hamilton, who specialized in still<br />

lifes and animal paintings and collaborated with this<br />

brother Philipp Ferdinand de Hamilton and Johann<br />

Georg de Hamilton.<br />

A comparative example may be a signed drawing by<br />

Carl Wilhelm held at the British Museum (inv. no.<br />

1957.0911.2), which also depicts Orpheus as a central<br />

figure surrounded by animals (see illustration). (†)<br />

Provenance:<br />

Sotheby's, New York, 29 January 2016, lot 523.<br />

€ 120.000 - € 150.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz<br />

Sotheby's, New York, 29. Januar 2016, Lot 523<br />

(1212188) (13)<br />

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129


388<br />

PIETER COECKE VAN AELST D. Ä.,<br />

1502/07 AALST <strong>–</strong> 1550 BRÜSSEL, ZUG.<br />

PIETÀ<br />

Öl auf Holz.<br />

Durchmesser: 25 cm.<br />

Eine Gloriole, welche radial von Gelb nach Rosa reicht,<br />

hinterfängt die Darstellung. Das Kreuz, nunmehr am<br />

oberen Bildrand als senkrechter Balken erkennbar,<br />

markiert den Sinngehalt des Geschehens, welches<br />

der Pieta vorausgeht. Stilistisch kann das vorliegende<br />

Gemälde an Aelst oder dessen Umkreis zugeschrieben<br />

werden. (12115126) (13)<br />

PIETER COECKE VAN AELST<br />

(OR PIERRE COECK D‘ALOSTE),<br />

1502 AALST - 1550 BRUSSELS, ATTRIBUTED<br />

PIETÀ<br />

Oil on panel.<br />

Diameter: 25 cm.<br />

The present painting‘s style can be attributed to Aelst<br />

or his circle.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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133


389<br />

ALESSANDRO MAGNASCO,<br />

UM 1667 <strong>–</strong> 1749, KREIS DES<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT DER KULISSE<br />

EINER STADT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

85 x 66 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Die Expertise von Gustav Glück lag zum Zeitpunkt<br />

der Drucklegung noch nicht vor.<br />

Blick von erhöhtem Standpunkt auf eine, vom Vordergrund<br />

bis zum Horizont ziehende, mehrfach von<br />

Flussläufen unterbrochene Landschaft unter hohem<br />

weiß-braunen Himmel. Im Vordergrund ein Ufer, bei<br />

dem einige Holzstämme aus dem Boden ragen und<br />

zwei Männer mit dem Transport von Fässern beschäftigt<br />

sind. Auf der linken Seite ragt ein großer Baumstamm,<br />

der nur wenige Blätter trägt, bis zum Himmel<br />

hinein. In der Mitte sind die weißen Häuser einer<br />

Stadt und mehrere kleine Staffagefiguren zu erkennen.<br />

Der rechte Bildrand zeigt diverse Bäume, vor zunächst<br />

brauner, dann ins Bläuliche übergehende, hoher Berglandschaft.<br />

Malerei in flottem Pinselduktus.<br />

(1211314) (18)<br />

ALESSANDRO MAGNASCO,<br />

CA. 1667 - 1749, CIRCLE OF<br />

RIVER LANDSCAPE WITH TOWN SCENERY<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

85 x 66 cm.<br />

In magnificent gilt frame.<br />

At the time this catalogue went to print, the expert‘s<br />

report by Gustav Glück was not yet available.<br />

€ 10.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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390<br />

ENGLISCHER MALER<br />

DES AUSGEHENDEN 18. JAHRHUNDERTS<br />

IN ART DES NATHANIEL DANCE (1735 <strong>–</strong> 1811)<br />

(ABB. RECHTS)<br />

JUNGER MANN IN SCHWARZEM SEIDENKLEID MIT<br />

WEISSEM SPITZENKRAGEN UND EBENSOLCHEN<br />

MANSCHETTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

149 x 90 cm.<br />

An einem Podest im Park lehnend, mit Lektüre in der<br />

rechten Hand. Charakteristische Darstellung im Geist<br />

der literarischen Romantik. Durch das rote Velum mit<br />

Quaste dürfte gesichert sein, dass es sich hierbei um<br />

das Portraitbildnis eines jungen englischen Adeligen<br />

handelt. (1212091) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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391<br />

GIAMPIETRINO,<br />

EIGENTLICH „GIOVANNI PIETRO RIZZOLI“,<br />

TÄTIG 1495 <strong>–</strong> 1540<br />

(ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />

Maler der Lombardischen Schule aus dem Kreis des<br />

Leonardo da Vini (1452-1519).<br />

CHRISTUS TRÄGT DAS KREUZ<br />

Öl auf Pappelholz.<br />

62 x 48 cm.<br />

Christus im Halbbildnis nach rechts wiedergegeben,<br />

mit entblößter Schulter und einem über den Oberkörper<br />

im Schwung ziehenden, roten Mantel. Der rechte<br />

Arm an den Kreuzbalken gelegt, das Haupt in bewusster<br />

Symbolik vor der Überkreuzung der Balken. Das<br />

Gesicht dem Betrachter zugewandt, mit ausdrucksvollem<br />

fragenden aber leidenden Blick. Das Gemälde<br />

in hoher Qualität ausgeführt, in engster Verwandschaft<br />

zu dem gleichthematischen Gemälde, das sich im Diözesanmuseum<br />

Mailand befindet, dort allerdings mit<br />

Wiedergabe eines behelmten Soldaten hinter dem<br />

rechten Kreuzwinkel (dort 74 x 59 cm). Der Maler gehört<br />

zum engsten Kreis der Nachfolge Leonardos, die<br />

überwiegend Werke des großen Meisters wiederholt<br />

haben.<br />

Literatur:<br />

Die Bilddarstellung des vorliegenden Gemäldes<br />

wurde ausführlich besprochen in:<br />

Nicola Barbatelli (Hrsg.), Einführung von Giovanna Nepi<br />

Sciré, Leonardo e la sua grande scuola <strong>–</strong> and his<br />

Outstanding circle, Ausstellungskatalog, S. 131-135,<br />

Artikel von Emilio Negro mit dort beigegebener<br />

Literatur:<br />

Pietro Cesare Marani in: I leonardeschi. L‘eredità di<br />

Leonardo in Lombardia, Mailand 1998, S. 275-304.<br />

Maria Teresa Fiorio in: Pinacoteca di Brera: scuole<br />

lombarda e piemontese 1300-1535, Mailand 1988,<br />

S. 151-153.<br />

Anmerkung:<br />

Von Bedeutung ist zu erwähnen, dass Giampietrino<br />

um 1520 ein Ölbild nach dem berühmten Letzten<br />

Abendmahl von Leonardo da Vinci schuf, das sich<br />

jetzt in der Royal Academy of Arts, London befindet.<br />

Es war letztlich das entscheidende Bilddokument für<br />

die Restaurierung des Leonardofreskos in Mailand.<br />

(1212221) (5) (11)<br />

GIAMPIETRINO,<br />

(ALSO KNOWN AS “GIOVANNI PIETRO RIZZOLI”)<br />

ACTIVE 1495 <strong>–</strong> 1540<br />

Painter of the School of Lombardy, from the circle of<br />

Leonardo da Vinci (1452-1519).<br />

CHRIST CARRYING THE CROSS<br />

Oil on poplar panel.<br />

62 x 48 cm.<br />

Literature:<br />

The composition of the painting on offer for sale in<br />

this lot is discussed in detail in:<br />

Nicola Barbatelli (ed.), Einführung von Giovanna Nepi<br />

Sciré, Leonardo e la sua grande scuola - and his Outstanding<br />

circle, exhibition catalogue, p. 131-135.<br />

Article by Emilio Negro with enclosed bibliographical<br />

references:<br />

Pietro Cesare Marani in: I leonardeschi. L‘eredità di<br />

Leonardo in Lombardia, Milan 1998, pp. 275-304.<br />

Maria Teresa Fiorio in: Pinacoteca di Brera: scuole<br />

lombarda e piemontese 1300-1535, Milan 1988, pp.<br />

151-153.<br />

Notes:<br />

It is important to note that Giampietrino created<br />

an oil painting in ca. 1520 after the famous Last<br />

Supper by Leonardo da Vinci, which is today held<br />

at the Royal Academy of Arts, London. It was ultimately<br />

the decisive pictorial record, which assisted<br />

in the restoration of the Leonardo frescos in Milan.<br />

€ 50.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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135


392<br />

MATTIA PRETI,<br />

1613 TAVERNA/CATANZARO <strong>–</strong> 1699 VALLETTA/<br />

MALTA<br />

Der in Kalabrien geborene und auf Malta verstorbene<br />

Maler hatte nach Auskunft seiner Zeitgenossen ein<br />

äußerst bewegtes Leben. Er war nicht allein Maler,<br />

sondern auch Ordensritter der Malteser und wurde<br />

aufgrund des Ruhmes seiner Familie „Il Cavalier Calabrese“<br />

genannt. In Rom erhielt er Aufträge von Papst<br />

Urban VIII sowie von Kardinal Rospigliosi. Sein Werk<br />

zeigt die Schule des Guercino (1591-1666), Giovanni<br />

Lanfranco (1582-1647) und Domenico Zampieri (1581-<br />

1641) sowie den starken Einfluss der tenebristischen<br />

Malerei der Caravaggisten. Werke seiner Hand finden<br />

sich in den bedeutendsten öffentlichen Sammlungen<br />

und Museen wie etwa Museum of Fine Arts Houston,<br />

Nationalmuseum, Warschau, Prado, Madrid, Pinacoteca<br />

di Brera Mailand, Galleria dell‘Accademia Venedig,<br />

sein Selbstbildnis befindet sich in den Uffizien Florenz.<br />

DAS GLEICHNIS VOM REICHEN MANN UND VOM<br />

ARMEN LAZARUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

193 x 286 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Dem Gemälde ist in Kopie ein Gutachten von Nicola<br />

Spinosa vom 23. November 2018 beigegeben.<br />

Das vorliegende Gemälde ist bei der Fototeca Zeri<br />

„Nr. 53431“ als Mattia Preti verzeichnet.<br />

Die Darstellung des Gemäldes geht zurück auf die<br />

Bibelstelle Lukas 16, 19-31, in welcher berichtet wird<br />

„Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich mit<br />

Purpur und köstlicher Leinwand und lebte alle Tage<br />

herrlich und in Freuden. Es war aber ein armer Mann<br />

mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Tür voller Schwären<br />

und begehrte sich zu sättigen von den Brosamen,<br />

die von des Reichen Tische fielen; doch kamen die<br />

Hunde und leckten ihm seine Schwären. Es begab sich<br />

aber, daß der Arme starb und ward getragen von den<br />

Engeln in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb<br />

auch und ward begraben.“ An dieser Stelle wird nun<br />

das festliche Mahl gezeigt, welches der reiche Mann<br />

am rechten Ende des Tisches genießt, in Purpur gekleidet<br />

und von reichem Silbergerät umfangen, welches<br />

sich hinter ihm in großen Schauregalen sammelt. Am<br />

linken unteren Ende jedoch Lazarus, der, ärmlich bekleidet<br />

und abgemagert, eine offensichtlich nach Hilfe<br />

suchende Geste ausdrückt. Ein neben ihm stehender<br />

Hund deutet auf die Hunde, die in der Bibelstelle genannt<br />

werden, hin. Ein die Szene überfangender Fächer<br />

mit Pfauenfedern mag auf die Eitelkeit hindeuten<br />

und den Wohlstand, welcher dem reichen Mann nach<br />

seinem Tod zum Verhängnis wird, denn Lazarus wird<br />

nach dem Tod mit Wohltaten belohnt, während der<br />

reiche Mann Höllenqualen leiden muss.<br />

Provenienz:<br />

Dorotheum Wien, 23.04.2018, Lot 64, dort noch als<br />

Malteser Schule des 17. Jahrhunderts tituliert, kann<br />

dieses Gemälde nun, dank Spinosa und der historischen<br />

Quellen, eindeutig an Mattia Preti gegeben<br />

werden. Als Vergleich kann eine Version des Themas<br />

im Palazzi Barberini gelten, welches jedoch nicht so<br />

reich ausgestaltet ist (Inventarnummer 1363).<br />

Literatur:<br />

Das vorliegende Gemälde wurde bereits 1936 in<br />

The Art Bulletin, Band 18, Nr. 3, September 1936,<br />

auf den Seiten 378/379 besprochen, in dem Aufsatz<br />

„Mattia Preti“ von Georgina Goratkin, mit einer<br />

schwarz-weiß-Abbildung auf der S. 379, Abb. 7.<br />

Damals noch als in Privatsammlung in Neapel<br />

befindlich.<br />

Lorenza Mochi Onori e Rossella Vodret, Galleria<br />

nazionale d’arte antica: Palazzo Barberini, Rom 2008,<br />

S. 320 mit entsprechender Biografie.<br />

Nicht weniger evident ist ein Gemälde, welches im<br />

Museo Capodimonte in Neapel aufbewahrt wird<br />

(Mattia Preti, Tra Roma, Napoli e Malta), Austellungskatalog:<br />

Neapel Museo di Capodimonte, März-Juni<br />

1999, S. 174-177. (1211872) (13)<br />

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MATTIA PRETI,<br />

1613 TAVERNA/CATANZARO <strong>–</strong><br />

1699 VALLETTA/ MALTA<br />

THE PARABLE OF THE RICH MAN AND POOR<br />

LAZARUS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

193 x 286 cm.<br />

Unframed.<br />

A copy of the expert‘s report by Nicola Spinosa dated<br />

23 November 2018 is enclosed.<br />

Provenance:<br />

Dorotheum Vienna, 23 April 2018, lot 64 - there still<br />

described as Maltese School, 17th century. Thanks to<br />

the expert‘s report by Spinosa and historical sources<br />

the painting has now clearly been identified as work<br />

of Mattia Preti. For comparison, see another version<br />

of this subject held at the Palazzi Barberini that is,<br />

however, much less elaborate (inv. no. 1363).<br />

Literature:<br />

The present painting was already discussed in 1936<br />

in The Art Bulletin, vo. 18, no. 3, September 1936, on<br />

pp. 378/379 in the essay “Mattia Preti” by Georgina<br />

Goratkin, with a black and white illustration on p. 379,<br />

ill. 7. At the time it was held in a private collection in<br />

Naples.<br />

Lorenza Mochi Onori and Rossella Vodret, Galleria<br />

nazionale d‘arte antica: Palazzo Barberini, Rome 2008,<br />

p. 320 with corresponding bibliographical references.<br />

Similarly evident is a painting held at the Museo Capodimonte<br />

in Naples (Mattia Preti, Tra Romea, Napoli e<br />

Malta), exhibition catalogue, Naples Museo di Capodimonte,<br />

March - June 1999, pp. 174-177.<br />

€ 250.000 - € 400.000<br />

Sistrix<br />

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Das Gemälde wurde im September 1936 veröffentlicht in „THE ART BULLETIN“,<br />

An Illustrated Quarterly published by the College Art Association of America. Vol.<br />

XVIII, Nr. 3 und auf Seite 378 besprochen.<br />

The painting was published in september 1936 in „THE ART BULLETIN“, An Illustrated<br />

Quarterly published by the College Art Association of America. Vol. XVIII,<br />

No. 3 and bespoken on page 378.<br />

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141


393<br />

DOMENICO ROBERTI,<br />

ROM 1642 <strong>–</strong> 1707<br />

WEITE LANDSCHAFT MIT RUINENCAPRICCIO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

86,5 x 149,5 cm.<br />

In stukkiertem und geschnitztem sowie vergoldetem<br />

Rahmen (besch.).<br />

Beigegeben in Kopie eine Expertise von Prof. Giancarlo<br />

Sestieri, welche das Gemälde Domenico Roberti<br />

zuschreibt.<br />

Das Ruinencapriccio setzt sich partiell, gleißend hell,<br />

vor dem dunkel bewölkten Hintergrund ab, womit etwa<br />

die korinthischen Kapitelle eines Tempels besonders<br />

gut zur Geltung kommen und scharf dem Betrachter<br />

ins Auge stechen, dessen Blick so von der figürlichen<br />

Staffage, welche sich zwischen den Ruinen befindet,<br />

abgelenkt wird. Besonders die Ruinen im Vordergrund<br />

durch das Schlaglicht besonders scharf gestaltet, im<br />

Hintergrund etwa die Pyramide des Cestius relativ unscharf<br />

vom Horizont abgesetzt. (1212001) (13)<br />

DOMENICO ROBERTI,<br />

ROME 1642 <strong>–</strong> 1707<br />

VAST LANDSCAPE WITH RUIN CAPRICCIO<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

86.5 x 149.5 cm.<br />

In stuccoed, caved and parcel-gilt frame (damaged).<br />

Accompanied by copy of expert‘s report by Prof. Giancarlo<br />

Sestieri attributing the painting to Domenico<br />

Roberti.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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394<br />

NIEDERLÄNDISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

GROSSES JAGDSTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

106 x 163 cm.<br />

Unten rechts in der Kartusche unleserlich signiert<br />

und datiert „1653“.<br />

In profiliertem, ornamental verziertem, vergoldeten<br />

Rahmen.<br />

Provenienz:<br />

Privatsammlung aus deutschem Schlossbesitz.<br />

(1211951) (13)<br />

DUTCH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

LARGE HUNTING STILL LIFE<br />

Oil on canvas.<br />

106 x 163 cm.<br />

Signed illegibly and dated “1653” lower right in cartouche.<br />

In profiled gilt frame with ornamental décor.<br />

Provenance:<br />

Private collection, German Palace.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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395<br />

GERRIT DOU,<br />

1613 LEIDEN <strong>–</strong> 1675 EBENDA, ZUG.<br />

FRAU EINEN JUNGEN KÄMMEND<br />

Öl auf Holz.<br />

38,7 x 30,6 cm.<br />

In dekorativem Rahmen.<br />

Beigegeben ein Bericht über die dendrologische Untersuchung<br />

der vorliegenden Gemäldetafel der Universität<br />

Hamburg vom 10.04.2019, die eine früheste<br />

Entstehung des Werkes ab 1636 für denkbar hält (In<br />

Kopie vorliegend).<br />

Im Innenraum eines einfachen Hauses mit Holzbalken<br />

eine auf einem Stuhl sitzende alte Frau mit Brille und<br />

Tuch über den Haaren, einem Jungen, der seinen Kopf<br />

und linken Arm in ihren Schoss gelegt hat, die blonden<br />

lockigen Haare kämmend. Der Knabe selbst mit<br />

fröhlichem Gesicht und großen Augen in seiner hochgestreckten<br />

Hand einen kleinen Gegenstand haltend.<br />

Licht fällt von links durch ein geöffnetes Fenster und<br />

bestrahlt die beiden. Im Hintergrund führt eine Holztreppe<br />

nach oben und ein dunkel gekleideter Mann<br />

mit schwarzem Hut hat gerade eine graue Flasche an<br />

seinen Mund angesetzt. Im Vordergrund werden stilllebenhaft<br />

einige Gegenstände präsentiert: so auf der<br />

linken Seite ein Fass mit Zapfhahn und daneben eine<br />

glänzende Zinnkanne mit Deckel, auf der rechten Seite<br />

ein Schubkarren, auf dem Kohlköpfe und Rüben liegen.<br />

Davor auf dem Boden ein trockener Ast und ein grosser<br />

Henkelkrug aus Ton mit Glanzlichtern. Hier mit zeigt<br />

der Künstler sein Können auf dem Gebiet des Stilllebens.<br />

Feine qualitätvolle Malerei in der Manier des<br />

berühmten Malers. Das Motiv der kämmenden Frau<br />

findet sich auch auf anderen Gemälden von Gerrit<br />

Dou wieder.<br />

Literatur:<br />

Dou. Des Meisters Gemälde in 247 Abbildungen;<br />

Abb. S.94 unter dem Titel „Alte, einen Knaben<br />

kämmend“. Das Motiv läst sich mehrfach im Werk<br />

des Künstlers finden. (12113119) (18)<br />

GERRIT DOU,<br />

1613 LEIDEN - 1675 IBID., ATTRIBUTED<br />

WOMAN COMBING A BOY‘S HAIR<br />

Oil on panel.<br />

38.7 x 30.6 cm.<br />

In decorative frame.<br />

Accompanied by a copy of the dendrochronological<br />

test report of the panel painting on offer for sale here<br />

from Hamburg University, dated 10 April 2019. The<br />

report concludes that the earliest possible date of<br />

creation of the painting is from 1636 onwards.<br />

Literature:<br />

W. Martin, Gerard Dou, Des Meisters Gemälde in<br />

247 Abbildungen; ill. p. 94 titled Alte, einen Knaben<br />

kämmend [<strong>Old</strong> woman combing a boy‘s hair]. The<br />

motif can be found several times in the artist‘s<br />

œuvre.<br />

€ 50.000 - € 70.000<br />

Sistrix<br />

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396<br />

BERNARDO CAVALLINO,<br />

1616/22 NEAPEL <strong>–</strong> 1654/56 EBENDA<br />

ESTER VOR KÖNIG AHASVEROS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

98 x 151 cm.<br />

Der Künstler, über den lange nur wenig bekannt war,<br />

wurde erst durch die nachfolgend zitierte Publikation<br />

von Nicola Spinosa wieder ins Licht gerückt. Man<br />

vermutet, dass er möglicherweise Schüler von lokalen<br />

Malern wie Massimo Stanzione (1585-1656) war,<br />

jedenfalls von Michelangelo Merisi Caravaggio (1570/71-<br />

1610) und dessen Hell-Dunkel-Malerei stark beeinflusst.<br />

Auch dass er in der Eleganz seiner Bilddarstellungen<br />

von Anthony van Dyck (1599-1641) beeinflusst<br />

war, lässt sich im vorliegenden Bild deutlich erkennen.<br />

Ein gleichthematisches Werk seiner Hand findet sich<br />

in den Uffizien in Florenz, dort allerdings wohl noch in<br />

hellerer, noch nicht caravaggesker Farbgebung. Die<br />

Darstellung geht auf das biblische Buch Ester zurück,<br />

wo in Kapitel 5 die jüdische Nichte des Mordechai dem<br />

persischen König Ahasveros begegnet, der sie, der<br />

Legende gemäß, ehelichte und das jüdische Volk von<br />

Drangsal befreite. Die Szene ist mehrfigurig dargestellt:<br />

Die Hauptgestalten, Ester und der König, im<br />

Mittelgrund, wobei der König der jungen Frau das<br />

Zepter entgegenhält, während ihr Gesicht die Klage<br />

über ihr Volk zum Ausdruck bringt. Im Hintergrund<br />

seitlich weitere, die Szene begleitende Figuren. Die<br />

Farbstimmung lässt sich durchaus vergleichen mit<br />

einem weiteren Werk Cavallinos „Martyrium des<br />

Heiligen Stephan“ im Prado Museum, Madrid oder<br />

„Herkules und Omphale“, um 1640 (National Museum<br />

of Western Art, Japan).<br />

Literatur:<br />

Die Gemäldedarstellung ist besprochen und abgebildet<br />

in der genannten Publikation:<br />

Nicola Spinosa, Grazia e tenerezza in posa <strong>–</strong> Bernardo<br />

Cavallino e il suo tempo (1616-1656), Edizioni per la<br />

Storia dell’Arte, Rom 2014 , S. 288-289, Nr. 24, dort<br />

eine gleichgestaltete Version in kleineren Leinwandmaßen<br />

(76 x 102 cm). (1211984) (5) (11)<br />

BERNARDO CAVALLINO,<br />

1616 NAPLES <strong>–</strong> 1656 IBID.<br />

ESTER BEFORE KING AHASUERUS<br />

Oil on canvas.<br />

98 x 151 cm.<br />

For a long time, not much was known about this artist,<br />

not until the below mentioned publication by Nicola<br />

Spinosa brought him back to the fore. It is assumed<br />

that he was possibly a student of local painters such as<br />

Massimo Stanzione (1585 - 1656), and he was greatly<br />

influenced by Michelangelo Merisi Caravaggio (1570/71<br />

- 1610). Furthermore it is clearly visible in the painting<br />

on offer for sale here that he was influenced by Anthony<br />

van Dyck (1599 - 1641) with regards to the elegance<br />

of his picture presentation. A painting of the<br />

same subject painted by him is held at the Uffizi Gallery<br />

in Florence, but with a brighter colour scheme,<br />

which is not yet in the style of Caravaggio. The colour<br />

atmosphere is by all means comparable with other<br />

works by Cavallino such as Martyrdom of Saint Stephen<br />

held at the Prado Museum, Madrid or Hercules<br />

and Omphale, ca. 1640 (National Museum of Western<br />

Art, Japan).<br />

Literature:<br />

The depiction of the painting is discussed and<br />

illustrated in the following publication:<br />

N. Spinosa, Grazia e tenerezza in posa - Bernardo<br />

Cavallino e il suo tempo (1616-1656), Edizioni per la<br />

Storia dell‘Arte, Rome 2014, pp. 288-289, no. 24,<br />

here a similar version with smaller canvas dimensions<br />

(76 x 102 cm).<br />

€ 70.000 - € 100.000<br />

Sistrix<br />

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398<br />

LUCA GIORDANO, GENANNT „FA PRESTO“,<br />

1632/34 NEAPEL <strong>–</strong> 1705 EBENDA<br />

Giordano war Schüler von Jusepe de Ribera (1588/91-<br />

1652), wirkte nach seiner väterlichen Lehre in Rom<br />

unter Pietro da Cortona (1596-1669), wurde alsbald<br />

durch zahllose Aufträge geehrt, um die italienisch en<br />

Paläste mit Fresken und Ölbildern auszustatten. In flotter<br />

schneller Malweise geübt, war er in der Lage, mehr<br />

Werke zu schaffen als seine Kollegen. 1690 wurde er<br />

nach Spanien berufen, wo er unter Karl II 13 Jahre<br />

wirkte und zum Ritter ernannt wurde. In dieser Zeit<br />

entstanden seine besten Arbeiten in der Kirche San<br />

Lorenzo in Escorial.<br />

DER HEILIGE FRANZ VON PAOLA (1416 <strong>–</strong> 1507)<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

86 x 73 cm.<br />

In profiliertem, partiell geschwärztem,<br />

partiell vergoldeten Rahmen.<br />

Anbei eine Expertise von Stefano Cansa, o.J., in Kopie<br />

vorliegend.<br />

397<br />

ITALIENISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

HEILIGE FAMILIE<br />

Öl auf Schieferplatte.<br />

65 x 52 cm.<br />

Datiert 1595 und mit Inschrift versehen: Ego dormio<br />

et cor meum vigilat (Hohes Lied 2,5).<br />

Vor unbestimmtem braunem Hintergrund ein Architektursockel<br />

mit weißer Marmordeckplatte, auf welcher<br />

der Arm des Joseph ruht. Das Motiv des Ruhens<br />

wird im Vordergrund durch die Darstellung des schlafenden<br />

Jesuskindes wiederaufgenommen, auf dessen<br />

Zustand die Devise aus dem Hohen Lied anspielt.<br />

Maria, welches das Jesuskind hält, blickt hinab. Sowohl<br />

ihr Blick als auch der Fingerzeig Jesu, welcher<br />

trotz des Schlafes scheinbar bewusst ausgeführt wird,<br />

sprechen für eine erhöhte Anbringung des Gemäldes,<br />

durch welche sowohl Blick als auch Fingerzeig den<br />

Betrachter getroffen haben mögen.<br />

Anmerkung:<br />

Das dargestellte Wappen ist das Wappen der Stadt<br />

Iz- Zebugg auf Malta.. (1211512) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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In seiner Expertise betont Cansa den hervorragenden<br />

Zustand der vorliegenden Leinwand und datiert sie<br />

auf das Ende des 17. Jahrhunderts, auf ca. 1690. Er<br />

nimmt an, dass das angebotene Gemälde für eine<br />

private Kapelle gedacht war, auf jeden Fall jedoch als<br />

Andachtsbild diente. Im Museum von Capodimonte<br />

wird eine Version vom Heiligen Franz von Paola von<br />

Jusepe de Ribera (1588/91-1652) aufbewahrt, welche<br />

Giordano inspiriert haben dürfte. Halbfiguriges, nach<br />

links gewandtes Bildnis des Heiligen, welcher den<br />

Paulanerorden gründete und in Frankreich verstarb.<br />

Mit über ihm liegendem, in den Raum ragenden Nimbus<br />

und von links hineinragendem Baumbestand. Die<br />

Mönchskutte, die Hände und der Bart sowie die nach<br />

oben gerichteten Augen, das gleißende, von links<br />

oben herabscheinende, göttliche Licht reflektierend.<br />

Besonders auch der abgebrochene Stab mit seinem<br />

fragmentarisch erhaltenen, oberen Ende, findet sich<br />

in mehreren Versionen von Luca Giordano wieder.<br />

(1211981) (5) (13)<br />

LUCA GIORDANO,<br />

ALSO KNOWN AS „FA PRESTO“<br />

1632/34 NAPLES - 1705 IBID.<br />

SAINT FRANCIS OF PAOLA (1416 - 1507)<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

86 x 73 cm.<br />

In profiled, partially blackened and parcel-gilt frame.<br />

A copy of the expert‘s report by Stefano Cansa, n.y. is<br />

enclosed. The report emphasizes the excellent condition<br />

of the canvas and dates it to the end of the 17th<br />

century, to ca. 1690. Cansa assumes that the painting<br />

on offer for sale here was created as a devotional image,<br />

possibly for a private chapel. A version of Saint<br />

Francis of Paola by Jusepe de Ribera (1588/91 - 1652)<br />

is held at the Museo di Capodimonte, which may have<br />

inspired Giordano.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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399<br />

FRANZÖSISCHER MEISTER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

JESUS UND DIE SAMARITERIN AM BRUNNEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

77 x 105 cm.<br />

Die großformatige Darstellung gemäß dem Bibeltext<br />

(Johannes Kapitel IV, 5-43). Die Figurengruppe an einem<br />

Brunnen in einer Landschaft mit antiken Tempelruinen,<br />

Säulen sowie Pyramidendenkmälern, als zentrale<br />

Figur ist die junge Samariterin in Begleitung<br />

eines Knaben heller beleuchtet. Links Jesus am Brunnenrand<br />

sitzend, die Hände in Erzählungsgeste wiedergegeben.<br />

Rechts hinten einige Männer, die die<br />

Szenerie skeptisch beobachten. Das Gemälde in hoher<br />

Qualität steht möglicherweise in Zusammenhang mit<br />

einem Gemälde gleichen Themas von Pierre Minard,<br />

um 1691, maltechnisch vergleichbar, jedoch mit völlig<br />

anderem Bildaufbau. (1211101) (11)<br />

FRENCH SCHOOL,<br />

17TH CENTURY<br />

JESUS AND THE SAMARITAN WOMAN AT THE WELL<br />

Oil on canvas.<br />

77 x 105 cm.<br />

The large-format painting depicts a Bible scene (John,<br />

4:5-43). The painting is of high quality and is possibly<br />

connected to a painting of the same subject by Pierre<br />

Minard, ca. 1691. The painting technique is similar,<br />

how ever, the composition is completely different.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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400<br />

ITALO-FLÄMISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

KLAPPALTAR-TRIPTYCHON MIT DARSTELLUNG<br />

DER GEBURT CHRISTI<br />

Öl auf Holz.<br />

Höhe: 88 cm.<br />

Breite: 51 cm.<br />

In aufgeklapptem Zustand: Breite 96 cm.<br />

Das auf Holztafeln gemalte Triptychon zeigt sich in geschlossenem<br />

Zustand hochrechteckig mit aufgesetztem<br />

Dreiecksgiebel. In dem Giebel ist hinter Wolken<br />

das Brustbild Gottes mit der Weltkugel in seiner linken<br />

Hand, als Weltenherrscher zu erkennen. Die Außenseiten<br />

der Türen zeigen links Johannes den Täufer in<br />

braunem Fellgewand, darüber ein roter Mantel. Er wird<br />

mit seinen Attributen dargestellt, einem Kreuzesstab<br />

und einem Lamm; beides hält er in seiner linken Hand.<br />

Die rechte Türseite zeigt die Heilige Dorothea in einem<br />

langen altrosafarbenen Gewand mit grünem Überwurf.<br />

Sie wird meist mit einem Korb mit Rosen, Blumen<br />

und Früchten dargestellt, den hier ein kleiner geflügelter<br />

Engel hält. Beide haben zudem einen Nim bus<br />

über ihrem Haupt. Optisch verbunden werden<br />

beide Abbildungen durch einen aufgesetzten hölzernen<br />

Pilaster. Im geöffneten Zustand zeigt die Mitteltafel<br />

die Geburt Christi vor dem Eingang einer Höhle,<br />

mit Maria, die den Jesusknaben im Schoß hält. Vor ihm<br />

knien zwei geflügelte Engel, während im Hintergrund<br />

ein Ochse und ein Esel erkennbar sind. Auch sind im<br />

Hintergrund im hellen Himmelsbereich viele musizierende<br />

Engel hinter Wolken darstellt. Die linke Bildtafel<br />

zeigt die Verkündigung an Maria durch einen im Himmel<br />

schwebenden von einer Wolke umgebenen und<br />

in der Hand eine Lilie haltenden Engel. Auf der rechten<br />

Bildseite ist die Heim suchung Marias wiedergegeben.<br />

Malerei in teils frischer Farbgebung, die Rahmung<br />

dabei teilweise vergoldet. Rest. Minimal besch.<br />

auf der Rückseite. (1211121) (18)<br />

ITALO-FLEMISH SCHOOL,<br />

17TH CENTURY<br />

FOLDING TRIPTYCH ALTAR WITH DEPICTION<br />

OF THE NATIVITY<br />

Oil on panel.<br />

Height: 88 cm.<br />

Width: 51 cm.<br />

Width when opened: 96 cm.<br />

The triptych painted on wooden panels is a vertical<br />

rectangle with surmounted triangular pediment when<br />

closed. The outer panels of the doors depict Saint<br />

John the Baptist draped in brown fur on the left and<br />

the right panel shows Saint Dorothy in a long dusky<br />

pink dress with a green cloak. When opened the central<br />

panel depicts the Nativity scene set in a cave with<br />

the Virgin Mary cradling the Christ Child on her lap at<br />

centre. The left inside panel depicts the Annunciation<br />

to Mary by an Angel, floating in the sky surrounded by<br />

a cloud and holding out a lily to her. The right shows<br />

the Visitation of the Virgin Mary. The painting is, in<br />

parts, shown in fresh colours with a parcel-gilt frame.<br />

Restored. With minimal damage on the reverse.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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153


401<br />

JACOPO BASSANO,<br />

1510/15 <strong>–</strong> 1592, WERKSTATT<br />

DIE ERSCHEINUNG DES AUFERSTANDENEN<br />

IN JERUSALEM<br />

Öl auf Leinwand.<br />

130 x 227 cm.<br />

Links signiert „EH“ sowie datiert.<br />

In profiliertem, ebonisiertem Rahmen.<br />

Reich ausgestaltetes biblisches Geschehen in einem<br />

für die Bassano-Werkstatt typischen Küchenstillleben<br />

mit Einblick in das Innere einer Küche, wo zahlreiches<br />

Geschirr und Vieh zu sehen ist und Einblick in eine<br />

offene Landschaft, vor welcher Jesus mit mehreren<br />

Personen an einem Tisch sitzt. Unten mittig mit der<br />

entsprechenden Bibelstelle (Lucas Kap. 24, 36 - 44,<br />

Die Erscheinung des Auferstandenen in Jerusalem).<br />

Zitat: „Während sie noch darüber redeten, trat er<br />

selbst in ihre Mitte und sagte zu Ihnen: „Friede sei mit<br />

Euch“. Sie erschraken und hatten große Angst, denn<br />

sie meinten einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen:<br />

„Was seid Ihr so bestürzt, warum lasst Ihr in Eurem<br />

Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände<br />

und meine Füße an, ich bin es selbst. Fasst mich<br />

doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen,<br />

wie Ihr es bei mir seht“. Bei diesen Worten zeigt<br />

er ihnen seine Hände und Füße, sie erstaunten, konnten<br />

es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da<br />

sagte er zu ihnen: „Habt Ihr etwas zu essen hier?“.<br />

Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch. Er nahm<br />

es und aß vor ihren Augen“. Das Stück gebratenen<br />

Fisches liegt hier vor Christus selbst, der durch einen<br />

Nimbus ausgezeichnet ist und der im Begriff ist, es zu<br />

verspeisen. (12111020) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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402<br />

MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

BLUMENSTILLLEBEN MIT SCHMETTERLINGEN<br />

Tempera auf Pergament.<br />

20 x 15,5 cm.<br />

Im Passepartout, hinter Glas in einem vergoldeten<br />

Rahmen.<br />

Im Mittelpunkt eine ovale blau-braune Vase mit seitlichen<br />

Henkelgriffen, aus der einige Blumen herausragen:<br />

In der Mitte eine zartweiß-rote Tulpe, links<br />

daneben kleine gelb-weiße Narzissen, auf der rechten<br />

Seite ein Zweig mit Maiglöckchen und eine gelbe<br />

Narzisse, darunter kleine blaue Blütchen und ein großer<br />

brauner Falter. Auf den Griffen der Vase hat sich jeweils<br />

ein Falter niedergelassen. Am Boden links ist<br />

ein Stiefmütterchen und auf der rechten Seite eine<br />

Muschel zu erkennen. Belebt wird das Bild zusätzlich<br />

von einer Biene am oberen rechten Bildrand und einer<br />

kleinen Raupe, die sich von einer Blüte am linken<br />

mittleren Bildrand abseilt. Feinste Malerei in harmonischer<br />

weicher Farbgebung. Die Darstellung zudem<br />

umrandet von einem dünnen schwarz-braunen Rahmen.<br />

(1211971) (5) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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403<br />

CHRISTOFFEL VAN DEN BERGHE,<br />

1588 SINT MAARTENSDIJK <strong>–</strong> 1628 MIDDELBURG<br />

WERKSTATT FÜR FUHRWERKE<br />

AN DER DORFSTRASSE<br />

Öl auf Holz.<br />

Durchmesser: 24,5 cm.<br />

In ebonisiertem Bildrahmen.<br />

Anbei eine Expertise von Dr. Klaus Ertz vom 27. Juli<br />

2017, welcher das Gemälde im Original untersuchen<br />

konnte.<br />

Ein im Vordergrund stehender Baum überfängt das Geschehen<br />

des kleinen Dorfes. Das Wurzelwerk des<br />

Baumes hat den Weg, welcher an den Häusern vorbeiführt,<br />

längst angehoben und ein zweistöckiges<br />

Haus ist dadurch bereits so angehoben worden, dass<br />

es in sich schief dem Betrachter entgegentritt. Im<br />

Dunst des Sommerlichts zeichnen sich nebst Figuren<br />

weitere Häuser am rechten Rand des Bildes ab.<br />

(1211463) (13)<br />

CHRISTOFFEL VAN DEN BERGHE,<br />

1588 SINT MAARTENSDIJK <strong>–</strong> 1628 MIDDELBURG<br />

HORSE AND CART WORKSHOP ALONG A VILLAGE<br />

STREET<br />

Oil on panel.<br />

Diameter: 24.5 cm.<br />

In ebonized frame.<br />

An expert‘s report by Dr Klaus Ertz dated 27 July 2017,<br />

who examined the original painting, is enclosed.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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157


404<br />

PIETER BRUEGHEL DER JÜNGERE,<br />

CA. 1564 <strong>–</strong> 1637, WERKSTATT DES<br />

LANDSCHAFT MIT FIGURENSTAFFAGE<br />

UND WAGEN<br />

Öl auf Holz.<br />

25,5 x 34,5 cm.<br />

Leicht hügelige Landschaft mit polychromer Darstellung<br />

von Reisenden, welche teils in Wagen den Bildraum<br />

ergründen.<br />

Provenienz:<br />

Galerie Forence de Voldere, Paris, 2010. (1211461) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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405<br />

ADRIAEN VAN STALBEMT,<br />

1580 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1662 EBENDA<br />

Der Maler wurde 1610 in die Lukasgilde Antwerpen<br />

aufgenommen.<br />

BELEBTE DORFSTRASSE MIT ZIEHBRUNNEN<br />

Öl auf Kupfer.<br />

17 x 22 cm.<br />

Eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, der das Gemälde im<br />

Original gesehen hat, vom 4. Juli 2019 liegt uns im<br />

Original vor.<br />

In großer Keilform schiebt sich die Dorfstraße zwischen<br />

zwei Grüngürteln in den Bildraum und wird gesäumt<br />

von teils mehrgeschossigen Häusern, die im Mittelgrund<br />

in einer Grünfläche kulminieren, welche durch<br />

im Dunst liegende Gebäude am Horizont abgeschlossen<br />

werden. (1211462) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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159


406<br />

JOSEFA DE AYALA,<br />

UM 1630 SEVILLA <strong>–</strong> 1684, ZUG.<br />

BLUMENVASE UND KORB MIT ERDBEEREN<br />

AUF EINER TISCHPLATTE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

28 x 38,5 cm.<br />

Vor dunklem Hintergrund eine prachtvolle bauchige<br />

Vase, in der fein arrangiert zwei rote und eine weiße<br />

Nelke sowie einige gelbe Narzissen eingestellt sind.<br />

Daneben ein prachtvoll geflochtener Korb mit leuchtend<br />

roten, wilden Erdbeeren. Das Licht fällt aus nicht<br />

sichtbarer Quelle von links vorne auf die gezeigten<br />

Gegenstände und wirft leichten Schatten.<br />

Literatur:<br />

Vergleichbare Körbe sind abgebildet in dem Katalog<br />

Josefa de Óbidos von Vítor Serrao, Abb. 45 und 97<br />

(in Kopie vorliegend). (1211992) (18)<br />

JOSEFA DE AYALA,<br />

CA. 1630 SEVILLE <strong>–</strong> 1684, ATTRIBUTED<br />

FLOWER VASE AND BASKET WITH<br />

STRAWBERRIES ON TABLETOP<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

28 x 38.5 cm.<br />

Literature:<br />

Similar baskets are illustrated in the catalogue<br />

Josefa de Óbidos by Vitor Serrao, ill. 45 and 97<br />

(copy enclosed).<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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407<br />

MARCO RICCI,<br />

1676/79 BELLUNO <strong>–</strong> 1729/30 VENEDIG, ZUG.<br />

(ABB. FOLGENDE SEITE)<br />

LANDSCHAFT MIT VIEHHERDE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

97 x 74 cm.<br />

In teilvergoldetem Rahmen.<br />

In bergiger Landschaft unter hohem, bewölktem Himmel<br />

mit einer großen, weißen Wolke, hat ein Hirte mit<br />

seinen Tieren auf einem flachen Wiesenstück zwischen<br />

Felsbrocken Rast gemacht. Zu der Herde gehören<br />

Rinder, Stiere, ein Schaf und eine Ziege. Der junge<br />

Hirte im blauen Hemd schaut über einen größeren<br />

Felsbrocken, der am Ufer eines kleinen Gebirgsbaches<br />

liegt. Am rechten und linken Rand des Gemäldes ragen<br />

jeweils hohe, kräftige Bäume in den Himmel mit<br />

bereits ersten herbstlich verfärbten Blättern. Malerei<br />

über wiegend in vielen differenzierten beige-braunen<br />

und grünen Farbtönen. Kleinere Retuschen.<br />

(1211912) (18)<br />

MARCO RICCI,<br />

1676/79 BELLUNO <strong>–</strong> 1729/30 VENICE, ATTRIBUTED<br />

LANDSCAPE WITH CATTLE HERD<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

97 x 74 cm.<br />

In parcel-gilt frame.<br />

With minor retouching.<br />

€ 23.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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408<br />

MARCO RICCI,<br />

1676/79 BELLUNO <strong>–</strong> 1729/30 VENEDIG, ZUG.<br />

(ABB. FOLGENDE SEITE)<br />

LANDSCHAFT MIT REITERN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

96 x 74 cm.<br />

In gekehltem bronzierten Rahmen.<br />

Vor einer Felsbrücke mehrere Reiter neben einem<br />

Wasserfall, auf den einer der Reiter hinweist. Der<br />

Durchblick unter der Felsbrücke auf einen noch sonnenbeschienenen<br />

Teil, in welchem die Architektur eines<br />

Dorfes im Abendlicht schimmert.<br />

Vergleiche:<br />

Das Gemälde erinnert an ein Gemälde in der Harvard<br />

University in Cambridge, dessen bildarchitektonischer<br />

Aufbau ähnlich ist und bei der Fondazione Zeri unter<br />

Marco Ricci mit der Nummer 68436 verzeichnet ist.<br />

Auch ein weiteres Gemälde, ebenfalls mit Felsbrücke,<br />

welches sich in einer Florentiner Privatsammlung<br />

befindet und unter der Nummer 68057 Fototeca Zeri<br />

dokumentiert ist, kann als Vergleichsstück dienen.<br />

(1211911) (13)<br />

MARCO RICCI,<br />

1676/79 BELLUNO <strong>–</strong> 1729/30 VENICE, ATTRIBUTED<br />

LANDSCAPE WITH RIDERS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

96 x 74 cm.<br />

In moulded burnished frame.<br />

Comparative examples:<br />

The painting is reminiscent of a painting held at<br />

Harvard University in Cambridge <strong>–</strong> its architectural<br />

structure is similar and it is listed at Fondazione Zeri<br />

as Marco Ricci with no. 68436. Another painting,<br />

which also features a rock bridge and is held in a private<br />

collection in Florence is listed with no. 68057 at<br />

Fototeca Zeri and can also be considered as a good<br />

example of comparison.<br />

€ 23.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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161


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163


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409<br />

ADRIAEN FRANS BOUDEWYNS,<br />

UM 1644 BRÜSSEL <strong>–</strong> 1711, ZUG.<br />

Gemäldepaar<br />

LANDSCHAFTSBILDER<br />

Jeweils Öl auf Eichenholz.<br />

Je 12,5 x 15,5 cm.<br />

Einheitlich gerahmt in ebonisiertem oktogonalen<br />

Rähmchen.<br />

Zwei als Gegenstücke geschaffene, kleine querovale<br />

Kabinettbildchen, in äußerst feiner Wiedergabe hügeliger<br />

Flusslandschaften, mit erhöht stehender Burg bzw.<br />

einem Gehöft rechts im Bild im Gegenstück. Jeweils<br />

zentral hochziehender, schlanker Baum mit durchlichteter<br />

Baumkrone vor Wolkenhimmel. Ebenso feinpinselig<br />

eingefügte Figurenstaffage mit Landleuten im<br />

Vordergrund. Der hügelige Hintergrund zum Teil in<br />

blauer Luftperspektive. (1211102) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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165


410<br />

BERNARDO BELLOTTO,<br />

GENANNT CANALETTO,<br />

1721 VENEDIG <strong>–</strong> 1780 WARSCHAU, NACHFOLGE<br />

BLICK IN DEN CANAL GRANDE NACH NORDEN<br />

Öl auf Leinwand, auf Platte.<br />

72,5 x 111 cm.<br />

Die Vedute bietet einen Blick in den Kanal, wie von<br />

einem Schiff aus gesehen, in nördliche Richtung. Die<br />

zahlreichen, hintereinander gereihten und gestaffelten<br />

Palast fronten verjüngen sich perspektivisch nach<br />

hinten, wobei der Kanalverlauf dort eine leichte Biegung<br />

nach links vollzieht, während rechts der Turm von<br />

Santa Maria della Carità zu erkennen ist. Im Mittelgrund<br />

nach links und rechts führende Kanalabzweigungen<br />

zwischen den Palastgebäuden. Die Dächer<br />

regelmäßig mit den typischen venezianischen Kaminen<br />

bestückt, einige der Paläste tragen zudem Steinobelisken.<br />

Auf dem ruhigen Kanalwasser zahlreiche,<br />

mit Personen besetzte Gondeln und Kähne. Die Beleuchtung<br />

von rechts deutet uns das Spätnachmittagslicht<br />

an und verschattet die rechts stehenden Palastfronten.<br />

Darüber zum Teil gebauschte Wolken, von<br />

der im Westen stehenden Sonne beleuchtet. Die<br />

Ve dute insgesamt von feinpinseliger hoher Qualität,<br />

auch was die Wiedergabe der Figurenstaffage betrifft,<br />

aber auch die Spiegelung, vor allem der linken Fassadenfronten<br />

im flachen Kanalwasser. Entgegen den<br />

bekannten Veduten Bellottos mit prominenten Bauten<br />

der Lagunenstadt, erscheint hier lediglich, aber<br />

vor allem der vierstöckige hohe Palazzo links im Bild<br />

als markantes Architektur element. Möglicherweise ist<br />

dies im Zusammenhang mit dem ehemaligen Auftraggeber<br />

des Gemäldes zu sehen. Kleine Retuschen.<br />

(1210501) (11)<br />

BERNARDO BELLOTTO,<br />

ALSO KNOWN AS “CANALETTO”,<br />

1721 VENICE <strong>–</strong> 1780 WARSAW, FOLLOWER OF<br />

VIEW OF THE GRAND CANAL TO THE NORTH<br />

Oil on canvas, on panel.<br />

72.5 x 111 cm.<br />

Overall, the veduta is executed in fine painting and is<br />

of high quality, with regards to the depiction of the<br />

figure staffage, the rendition of the reflections. Contrary<br />

to other vedute by Bellotto with prominent buildings<br />

of the lagoon city, here only the four-story palazzo<br />

is shown as the striking architecture element on the<br />

left. This may be relating to the person that originally<br />

commissioned the painting. With minor retouching.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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411<br />

BERNARDO CANAL,<br />

1674 VENEDIG <strong>–</strong> 1744<br />

VEDUTE MIT DEM MARKUSPLATZ<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

95 x 128 cm.<br />

In akanthusstuckiertem vergoldeten Rahmen.<br />

Anbei eine Expertise von Ugo Ruggeri, Venedig, o. J.,<br />

in Kopie vorliegend, welcher das vorgestellte Werk<br />

eindeutig Bernardo Canal zuschreibt.<br />

Er zieht die Parallele zu dem bereits bekannten Gemälde<br />

in der Sammlung Salom, Venedig, welches<br />

hinten signiert und datiert ist „Bernardo Canal fecit<br />

1534“ und somit eine der frühesten Dokumentationen<br />

der Aktivität des Vaters von Canaletto (1697-1768)<br />

darstellt. Ruggeri datiert das vorliegende Gemälde<br />

auf das dritte Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts und somit<br />

in die Reifephase Bernardo Canals.<br />

Feine sonnenbeschienene Darstellung des Markusplatzes<br />

mit Blick auf San Marco, den Campanile und<br />

Dogenpalast, welche dem Horizont vorgesetzt sind.<br />

Feine, zeitgenössisch gekleidete Figurenstaffage den<br />

Platz belebend.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Rodolfo Pallucchini, La pittura nel Veneto. Il Settecento,<br />

Mailand 1996, S. 297, Abb. 449.<br />

Anmerkung:<br />

Als Vergleichsobjekt kann man auch die Bilderfindung<br />

Canalettos hinzuziehen, in der Sammlung Fitzwilliam<br />

Milton Park Peterborough, W.G. Constable Canaletto,<br />

Oxford 1962, Nr. 7. (1211941) (13)<br />

BERNARDO CANAL,<br />

1674 VENICE - 1744<br />

VEDUTA WITH SAINT MARK‘S SQUARE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

95 x 128 cm.<br />

In gilt frame with acanthus leaf stucco.<br />

A copy of the expert‘s report by Ugo Ruggeri, Venice,<br />

n.y. is enclosed, which clearly identifies the work as a<br />

painting by Bernardo Canal.<br />

Ruggeri draws a parallel to the known painting held at<br />

the Salom collection, Venice, which is signed and dated<br />

„Bernardo Canal fecit 1534“ on the back and is thus<br />

the earliest recorded activity of Canaletto‘s father<br />

(1697 - 1768). Ruggieri dates the painting on offer for<br />

sale here to the 1730s, in Bernardo Canal‘s mature<br />

œuvre.<br />

Literature:<br />

Compare: R. Pallucchini, La pittura nel Veneto. Il<br />

Settecento, Milan 1996, p. 297, ill. 449.<br />

Notes:<br />

As an example of comparison, see designs by Canaletto<br />

held at the Fitzwilliam Collection at Milton Hall,<br />

Peterborough, W.G. Constable Canaletto, Oxford<br />

1962, no. 7.<br />

€ 80.000 - € 120.000<br />

Sistrix<br />

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412<br />

CHERUBINO ALBERTI,<br />

1553 <strong>–</strong> 1615, ZUG.<br />

AMOR UND PSYCHE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

133 x 177 cm.<br />

In vergoldetem, gekehltem Rahmen.<br />

Psyche, die soeben das Gefäß geöffnet hat, welches<br />

die Schönheitssalbe von Plutos Gemahlin Proserpina<br />

hätte enthalten sollen, fällt durch diese in einen todesähnlichen<br />

Schlaf, der der einzige Inhalt des Behältnisses<br />

ist. Amor, der sich soeben von der Verbrennung<br />

mit heißem Öl, das links im Hintergrund angedeutet<br />

sein mag, erholt hatte, eilt schnell herbei, um Psyche<br />

zu retten und ist im Begriff, mit seinen Flügeln den<br />

Todesschlaf in das Gefäß zurückzuscheuchen.<br />

Literatur:<br />

Massimo Pirondini, Inedito dipinto de Cherubino<br />

Alberti, dort unter Abb 3 abgebildet.<br />

Pirondini verweist in seiner Publikation auf Vorbilder<br />

z.B. Il Cigoli und seine Werkstatt, so eine seitenverkehrte<br />

Darstellung im Museo di Palazzo Braschi in<br />

Rom zu sehen ist. (1201934) (5) (13)<br />

CHERUBINO ALBERTI,<br />

1553 <strong>–</strong> 1615, ATTRIBUTED<br />

CUPID AND PSYCHE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

133 x 177 cm.<br />

In gilt, moulded frame.<br />

Psyche has just opened a jar, which should have contained<br />

a beauty ointment by Pluto‘s wife Proserpina,<br />

but instead the content of the jar only sends here in a<br />

death-like sleep.<br />

Literature:<br />

Massimo Pirondini, Inedito dipinto de Cherubino<br />

Alberti, illustrated with ill. no.3.<br />

In his publication Pirondini refers to models such by<br />

Il Cigoli and his workshop, as for example an inverted<br />

depiction held at Museo di Palazzo Braschi in Rome.<br />

€ 80.000 - € 100.000<br />

Sistrix<br />

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413 & 414 ENTFÄLLT<br />

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415<br />

FRANS SNYDERS,<br />

1579 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1657 EBENDA, ZUG.<br />

Gemäldepaar<br />

DARSTELLUNG VON HUNDEN MIT<br />

FLEISCHBROCKEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

118 x 172 sowie 115 x 172 cm.<br />

Jeweils im vergoldeten Rahmen.<br />

Das erste Gemälde zeigt einen kräftigen dunkelbraunen<br />

Hund mit weißen Pfoten und weißer Schnauze,<br />

mit seinen Vorderpfoten auf einigen großen Stücken<br />

Fleisch liegend. Im Hintergrund die Mauer eines<br />

Innenraumes mit einem vergitterten Fenster, durch<br />

das man in die freie Landschaft blicken kann. Auf der<br />

linken Seite steht zudem ein geflochtener Korb. Auf<br />

der rechten Seite zwei weitere kleine Hunde, die ihre<br />

Zähne fletschen, wohl um von dem Fleisch etwas abzubekommen.<br />

Mit leicht erhobenem Hals, um den er<br />

ein breites Halsband trägt, und erhobenem Kopf, leicht<br />

geöffnetem Maul und wachem, aufmerksamem Blick<br />

ist der große Hund bereit, sein vor ihm liegendes<br />

Fleisch zu verteidigen.<br />

Das zweite Gemälde zeigt einen fast schwarz-weißen<br />

Hund, der mit Halsband an einer Kette ist, die in der<br />

steinernen Wand auf der linken oberen Bildseite befestigt<br />

ist. Mit seinen beiden Vorderpfoten steht er<br />

auf einem Bündel von rotem Fleisch, dazu ist ein Korb<br />

umgefallen, aus dem einige Knochen herausgefallen<br />

sind. Er hat seinen Kopf nach hinten gewendet, sein<br />

Maul ist halb aufgerissen, mit seinem energischen<br />

Blick ist er bereit, dieses Fleisch gegenüber zwei weiteren<br />

Hunden zu verteidigen, deren Köpfe auf der rechten<br />

Seite zu sehen sind. Für den bekannten Künstler<br />

spricht die Art der Tierdarstellung. Viele seiner Werke<br />

weisen kämpfende Hunde auf, z.B. bei einem Angriff<br />

auf einen Bären. Auch der Korb findet sich auf einigen<br />

seiner Gemälden wieder. Auf dem Gemälde „Die<br />

Metz gerei“ von Frans Snyders, das sich im Puschkin<br />

Museum in Moskau befindet, werden vergleichbare<br />

Fleischbrocken, die sich in Farbigkeit und Fleischfaserung<br />

denen unserer auf den beiden Gemälden<br />

abgebildeten Fleischstücken ähnlich, gezeigt. Für<br />

den Künstler typische Darstellung in eher zurückhaltender<br />

Farbigkeit. Retuschen. (1210691) (18)<br />

FRANS SNYDERS,<br />

1579 ANTWERP <strong>–</strong> 1657 IBID., ATTRIBUTED<br />

A pair of paintings<br />

DEPICTION OF DOGS WITH CHUNKS<br />

OF MEAT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

118 x 172 and 115 x 172 cm.<br />

Each in gilt frame.<br />

€ 48.000 - € 55.000<br />

Sistrix<br />

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173


416<br />

FRANS SNYDERS,<br />

1579 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1657<br />

UND<br />

JAN WILDENS,<br />

1586 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1653 EBENDA.<br />

GROSSE WILDSCHWEINJAGD<br />

Öl auf Leinwand.<br />

169,5 x 242 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Zuweisung durch ausführliche, publizierte Dokumentation<br />

von Jahel Sanzsalazar.<br />

Wie für den Tier- und Jagsstilllebenmaler Snyders üblich<br />

und typisch, ist das Bildformat groß angelegt. Im<br />

Zentrum der Landschaftsdarstellung mit stammkräftigen<br />

Bäumen, die die Hauptszene hinterfangen, ein<br />

gewaltiger, nach rechts hochspringender Eber. Das<br />

Maul mit scharfen Hauern bedrohlich geöffnet. Er<br />

wehrt sich gegen fünf ihn angreifende Jagdhunde,<br />

von denen einer im Vordergrund bereits auf dem Rücken<br />

liegt. Während ein voraus springender Hund<br />

dem Eber die Zähne entgegenfletscht, ist ein weiterer<br />

auf seinen Rücken gesprungen, zwei nachfolgende<br />

jagen vom linken Bildrand in die Szene herein.<br />

Vergleiche mit Zeichnungen von der Hand Frans Snyders,<br />

ein Eberkopf mit geöffnetem Maul sowie ein auf<br />

dem Rücken liegender Jagdhund (beide Britisches<br />

Mu seum London) zeigen eindeutig engste formale Verwandtschaft<br />

mit dem Gemälde. Darüber hinaus ist<br />

hier ein themengleiches Werk zu nennen, das sich in<br />

der Nationalgalerie Prag befindet, ebenfalls in Zusammenarbeit<br />

der beiden genannten Künstler entstanden.<br />

Dort ist der Eber in etwa derselben Position im<br />

Bildzentrum dominierend gezeigt. Allerdings ohne die<br />

Bäume im Hintergrund, auch fehlt die dramatische<br />

Wiedergabe des in unserem Bild am Boden liegenden,<br />

betont beleuchten braun-weiß gefleckten Hundes.<br />

Ähnlich jedoch ist der auf den Rücken springende<br />

Jagdhund gezeigt. Es darf daher mit Recht angenommen<br />

werden, dass es sich bei dem uns vorliegenden<br />

Werk um eine weitergereifte Version des Themas<br />

handelt.<br />

Laut oben genannter eingehender Besprechung des<br />

Gemäldes handelt es sich um eine Zusammenarbeit<br />

der beiden Künstler. Während von Jan Wildens nur<br />

wenige Werke bekannt geworden sind, darunter eine<br />

"Landschaft mit Burg und Jägern", (St. Petersburg). So<br />

lag sicher auch hier die Wiedergabe der landschaftlichen<br />

<strong>Part</strong>ien in der Hand des Jan Wildens, während<br />

sich die Tierdarstellung eindeutig Snyders zuordnen<br />

lässt. Dessen Malweise beweist seine Schulung<br />

durch Pieter Brueghel d. J., sowie Hendryck van Balen.<br />

Zu Snyders Schülern zählt etwa Jan Fyt, der sich<br />

ebenfalls den Tier- und Jagdthemen gewidmet hatte.<br />

Daher fällt die Händescheidung der beiden Meister<br />

oftmals nicht leicht. Unser Bildthema der Bärenjagd<br />

mit Hunden, in großem Format, gilt jedenfalls als typisch<br />

für die frühe Schaffensphase des Künstlers.<br />

Literatur:<br />

Hella Robels: "Frans Snyders", Deutscher Kunstverlag<br />

1989.<br />

Charles Rogers Bordley: "Rubens ou Snyders?", La<br />

Nef de Paris, Edition, Paris<br />

Jan Wildens. In: Theodor Westrin, Ruben Gustafsson<br />

Berg, Eugen Fahlstedt (Hrsg.): Nordisk familjebok<br />

konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage.<br />

Band 32: Werth-Väderkvarn. Nordisk familjeboks<br />

förlag, Stockholm 1921, Sp. 452.<br />

Jahel Sanzsalazar, Un Jabalí acosado por cinco<br />

perros, obra inédita de Frans Snyders y Jan Wildens.<br />

/ Al recorrer los inventarios del coleccionismo des<br />

siglo XVII constatamos que no faltaba una Caceria<br />

de jabali de Snyders en las grandes colecciones.<br />

o. J. S. 88 - 91.<br />

Dort weiterführende Literaturangaben. (Beigegeben).<br />

(1212201) (11)<br />

Sistrix<br />

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FRANS SNYDERS<br />

1579 ANTWERP <strong>–</strong> 1657<br />

AND<br />

JAN WILDENS<br />

1586 ANTWERP - 1653 IBID.<br />

THE WILD BOAR HUNT<br />

Oil on canvas.<br />

169.5 x 242 cm.<br />

Unframed.<br />

Attribution according to a detailed published documentary<br />

report by Jahel Sanzsalazar.<br />

Comparisons with drawings by Frans Snyders of a<br />

boar's head with open mouth and a hunting dog lying<br />

on its back (both British Museum, London) clearly<br />

show formal similarities with the painting on offer for<br />

sale here. In this context, a painting with the same<br />

subject held at the National Gallery in Prague should<br />

be mentioned, which was also a collaboration of the<br />

two artists mentioned here. In the Prague painting, the<br />

boar also dominates the centre of the painting in almost<br />

the same position, but there are no trees in the<br />

background and the dramatically lit depiction of the<br />

brown-white spotted dog, lying on the floor in the<br />

painting on offer for sale here, is also missing. On the<br />

other hand, the hunting dog attacking the boar's back<br />

is depicted in a similar way. It is therefore safe to assume<br />

that the painting on offer for sale here is an expanded<br />

version of the same subject. According to the<br />

aforementioned report, this painting is a collaboration<br />

between Jan Wildens, who is surely responsible<br />

for the landscape painting, while the animal depictions<br />

were clearly painted by Snyders. There are only<br />

few known paintings by Jan Wildens, as for example<br />

Landscape with Castle and Huntsmen, (St Petersburg).<br />

Snyder’s painting style clearly shows his training<br />

by Pieter Brueghel the Younger and Hendrick van<br />

Balen.<br />

Literature:<br />

Hella Robels: Frans Snyders, Deutscher Kunstverlag<br />

1989.<br />

Charles Rogers Bordley: Rubens ou Snyders?, La Nef<br />

de Paris, Edition, Paris.<br />

Jan Wildens in: Theodor Westrin, Ruben Gustafsson<br />

Berg, Eugen Fahlstedt (eds.), Nordisk familjebok konversationslexikon<br />

och realencyklopedi, 2nd edition, 2,<br />

vol. 32, Werth-Väderkvarn, Nordisk familjeboks förlag,<br />

Stockholm 1921, p. 452.<br />

Jahel Sanzsalazar, Un Jabalí acosado por cinco perros,<br />

obra inédita de Frans Snyders y Jan Wildens. / Al<br />

recorrer los inventarios del coleccionismo des siglo<br />

XVII constatamos que no faltaba una Caceria de jabali<br />

de Snyders en las grandes colecciones, n.y, pp. 88-91.<br />

With further bibliographical references (enclosed).<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

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175


417<br />

JEAN-BAPTISTE OUDRY,<br />

1686 PARIS <strong>–</strong> 1755 BEAUVAIS, NACHFOLGE DES<br />

Gemäldepaar<br />

JAGDSTILLLEBEN MIT WILDENTE<br />

sowie<br />

JAGDSTILLLEBEN MIT ERLEGTEM FELDHASEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

73 x 54 cm.<br />

Links unten bzw. rechts unten signiert.<br />

Die beiden Gemälde als Gegenstücke gearbeitet, die<br />

erlegten Tiere jeweils hängend an einem Baum wiedergegeben.<br />

Seitlich jeweils Ausblick in Landschaft mit<br />

blauem Wolkenhimmel. Das Entenstück zeigt rechts<br />

im Gebüsch eine große Jagdtasche mit Lederriemen.<br />

Ausgeführt in flotter Pinseltechnik, Wiedergabe wirkungsvoller<br />

seitlicher Beleuchtung. Unverkennbar ist<br />

auch in dem vorliegenden Gemäldepaar der höchst<br />

dekorative Charakter, der es wahrscheinlich macht,<br />

dass die beiden Bilder ehemals Ausstattung eines<br />

höfischen Jagdsalons waren. (1211142) (11)<br />

418<br />

CORNELIS PIETERSZ BEGA,<br />

UM 1620/32 <strong>–</strong> 1664<br />

(ABB. RECHTS)<br />

REISENDER VOR DEM EINGANG EINES ALTEN<br />

HAUSES.<br />

Öl auf Holz.<br />

39,5 x 35 cm.<br />

Rechts unten signiert „C. Bega“.<br />

Vor der Tür eines alten, mit Grün bewachsenen, leicht<br />

verfallenen Hauses, ein Mann, der die Bäuerin wohl<br />

um eine milde Gabe bittet. Diese steht im oberen Teil<br />

der geöffneten Tür zusammen mit einem kleinen Jungen.<br />

Zwei weitere Kinder in Rückansicht, zum einen<br />

mit weißem Tuch, zum anderen mit einem übergroßen<br />

dunklen Schlapphut, beobachten das Gespräch. Links<br />

hinter dem Mann eine weitere Person zu erkennen.<br />

Im Hintergrund links fällt der Blick über einen hölzernen<br />

Zaun auf den Kamin eines weiteren Gebäudes<br />

unter hohem weiß-blauen Himmel. Malerei in zurückhaltender<br />

Farbgebung, bei der jedoch durch die Lichtführung<br />

die Gesichter der drei Hauptfiguren besonders<br />

betont werden. (12116538) (1) (18)<br />

JEAN-BAPTISTE OUDRY,<br />

1686 PARIS <strong>–</strong> 1755 BEAUVAIS, FOLLOWER OF<br />

A pair of paintings<br />

HUNTING STILL LIFE WITH MALLARD DUCK<br />

and<br />

HUNTING STILL LIFE WITH DEAD HARE<br />

Oil on canvas.<br />

73 x 54 cm.<br />

Signed lower left and lower right respectively.<br />

The paintings have been created as counterparts.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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CORNELIS PIETERSZ BEGA,<br />

CA. 1620/32 - 1664<br />

TRAVELLER IN FRONT OF THE ENTRANCE OF AN<br />

OLD HOUSE<br />

Oil on panel.<br />

39.5 x 35 cm.<br />

Signed “C. Bega” lower right.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

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Sistrix<br />

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177


419<br />

FRANCESCO ALBANI,<br />

1578 BOLOGNA <strong>–</strong> 1660, ZUG.<br />

Albani war Schüler von Denys Fiammingo Calvaert<br />

(1540-1619) sowie von Ludovico Carracci (1555-1619)<br />

und stand in Verbindung mit Guido Reni (1575-1642),<br />

der mit ihm rivalisierte. Bekannt für seine anmutigen<br />

Frauengesichter, für die seine überaus schönen Kinder<br />

Modell gesessen haben sollen. Er unterrichtete später<br />

angeblich in der Accademia degli Incamminati. Die<br />

Werke seiner Hand, u.a. in zahlreichen öffentlichen<br />

Sammlungen und Museen, beziehen sich zumeist auf<br />

mythologische Darstellungen.<br />

DER JÄGER ADONIS NÄHERT SICH DER<br />

SCHLAFENDEN VENUS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

114 x 140 cm.<br />

FRANCESCO ALBANI,<br />

1578 BOLOGNA <strong>–</strong> 1660, ATTRIBUTED<br />

ADONIS THE HUNTER APPROACHING VENUS<br />

Oil on canvas.<br />

114 x 140 cm.<br />

€ 20.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Das antike Bildthema hier in eine idealisierte Landschaft<br />

mit Bergen und Meeresbucht gesetzt, die Hauptfiguren<br />

begleitet und umgeben von zahlreichen Putti, in der<br />

Ebene in der Nähe eines Wasserlaufes und schwebend<br />

in den Bäumen sowie an einem flatternden Tuch im<br />

Firmament. Das Bildthema hat in der Folge mehrfach<br />

Wiederholungen <strong>–</strong> auch in unterschiedlichen Variationen<br />

<strong>–</strong> gefunden. (12106630) (5) (11)<br />

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420<br />

JAN BRUEGHEL D. J. (1601 <strong>–</strong> 1678) UND<br />

NACHFOLGE DES HENDRIK VAN BALEN D. Ä.<br />

(1575 <strong>–</strong> 1632)<br />

DIE MUSEN<br />

Öl auf Holz.<br />

46,5 x 69 cm.<br />

Rückwärtig ehemals gefasst und mit alten<br />

Sammlungsnummern versehen.<br />

Beigegeben in Kopie eine Expertise von Dr. Klaus Ertz<br />

vom 13. Juli 2019, Lingen. Ertz, der das Gemälde im<br />

Original gesichtet und untersucht hat, erkannte,<br />

dass die Landschaft von Jan Brueghel d. J. gemalt<br />

worden ist und die Musen von einem Nachfolger des<br />

Figurenmalers Hendrik van Balen stammen. Ertz hebt<br />

hervor, dass die Zusammenarbeit zweier Künstler<br />

durchaus als charakteristisches Merkmal dieser Zeit<br />

in Flandern zu sehen ist.<br />

Das bekannte mythologische Thema war, neben den<br />

allegorischen und christlichen Darstellungen, bei den<br />

Auftraggebern besonders gefragt. Jan Brueghel d.J.<br />

arbeitete nach dem Tod Jan Brueghels d.Ä. (1568-<br />

1625) weiterhin mit dem Figurenmaler Hendrik van<br />

Balen zusammen und nach dessen Tod mit zahlreichen<br />

weiteren Figurenmalern, deren Werk mit dem<br />

Werk Hendrik van Balens in Verbindung zu sehen ist.<br />

JAN BRUEGHEL THE YOUNGER (1601 <strong>–</strong> 1678) AND<br />

FOLLOWER OF HENDRIK VAN BALEN THE ELDER<br />

(1575 <strong>–</strong> 1632)<br />

THE MUSES<br />

Oil on panel.<br />

46.5 x 69 cm.<br />

Former polychromy on the reverse with old collection<br />

numbers.<br />

Acompanied by the copy of an expert’s report by Dr<br />

Klaus Ertz dated 13 July 2019, Lingen. Dr Ertz, who<br />

examined the original painting, recognized that the<br />

landscape is painted by Jan Brueghel the Younger,<br />

while the Muses were painted by a follower of the<br />

figure painter Hendrik van Balen. Dr Ertz highlights<br />

that the collaboration of the two artists is a characteristic<br />

feature of this period in Flanders.<br />

€ 20.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Querformatige Landschaft mit in leuchtenden Farben<br />

darstellte Figurengruppe, welche durch einen Laubbaum<br />

überfangen wird. Rechts eine tieferliegende<br />

weite Landschaft, in hellen Grün- und Blautönen dargestellt.<br />

Typisch flämischer Farbklang.<br />

(1210342) (13)<br />

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421<br />

DAVID TENIERS D. J.,<br />

1610 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1690 BRÜSSEL<br />

Bekanntlich war Teniers einer der bedeutensten Erneuerer<br />

der Genremalerei seiner Zeit. Bei seinem überreich<br />

geschaffenen Gesamtwerk sind vor allem seine<br />

Schenkstubenszenen, Kirmesfeste, Hochzeiten und die<br />

Schilderung des bäuerlichen Lebens beliebt geworden.<br />

Als Schüler seines Vaters ließ er sich später von Adriaen<br />

Brouwer (1605/06-1638) sowie von Peter Paul Rubens<br />

(1577-1640) beeinflussen, wurde alsbald 1633 in die<br />

Antwerpener Lukasgilde aufgenommen und war 1645<br />

bereits Dekan der Gilde. Seine Bedeutung zu Lebzeiten<br />

mag man daran ermessen, dass seine Tochter den berühmten<br />

Rubens als Trauzeuge hatte.<br />

TANZ BEIM DORFFEST<br />

Öl auf Kupfer.<br />

14 x 20,5 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert „1661“.<br />

Beigegeben im Original eine Expertise von Dr. Margret<br />

Klinge vom 19.7.2014.<br />

Das kleinformatige, gleichwohl detailreiche Gemälde,<br />

zeigt eine Ansammlung von bäuerlichen und bürgerlichen<br />

Personen anlässlich eines Festes, vor einer Reihe<br />

von Giebelhäusern links, mit tanzendem Paar unter<br />

einem hohen Baum, der die Mitte des Bildes<br />

dominiert. Rechts, etwas weiter in den Vordergrund<br />

gesetzt, eine Gruppe von Männern um einen Tisch, im<br />

Gespräch mit einem alten Mann, der sich auf einen<br />

Stock stützt, in Begleitung seines Hündchens. In der<br />

rechten Bildseite taucht im Hintergrund eine Häusergruppe<br />

hinter Baumwipfeln auf, überragt von einem<br />

grauen, flach abschließenden Kirchturm. Stilllebenhaft<br />

angeordnet füllen Gefäße und ein Fass,<br />

neben einem Schwein, die rechte untere Ecke. Im<br />

Mittelgrund darüber ein Paar, das offensichtlich dabei<br />

ist heimzuziehen. Die Gruppierung der Personen<br />

äußerst lebendig wiedergegeben, insbesondere das<br />

in der Mitte tanzende Bauernpaar, dem ein Dudelsackbläser<br />

in der linken Ecke den Takt bläst, während<br />

hinter seinem Rücken ein Mann die Hauswand einnässt.<br />

Neben den zumeist stumpffarbigen und braunen<br />

bäuerlichen Gewändern der Dorfversammlung,<br />

hat der Maler einige Personen durch leuchtenderes<br />

Gelb hervorge hoben, dazwischen, im Barrett eines<br />

Mannes sowie im Mie der einer Frau, leuchtend rote<br />

Akzente gesetzt. Ähnlich lebendig hat Teniers hier auch<br />

den Wolkenhimmel wiedergegeben: Während die<br />

Wolkengebilde links, oberhalb der Hausdächer, rötlich-gelb<br />

und flammenartig im Abendlicht erscheinen,<br />

bewegen sich die Wolkenbänke der rechten Bildpartie<br />

über blauem Firmament hin, belebt durch fliegende<br />

Vögel.<br />

Zur Zeit der Entstehung des vorliegenden kleinen Gemäldes<br />

war Teniers bereits zehn Jahre Hofmaler in<br />

Brüssel und schuf bis beinahe in sein achtzigstes<br />

Lebensjahr ein imponierendes Werk, von dem sich<br />

zahlreiche Beispiele in den berühmtesten öffentlichen<br />

Sammlungen der Welt befinden.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung de Saint-Victor.<br />

Auktion Sammlung de Saint-Victor, Paris, 26.11.1822-<br />

7.1.1823. Los123.<br />

Sammlung M. Désirè van den Schrieck, Louvain,<br />

8. -10.41861, Nr. 116.<br />

Sammlung Baron de Beurnonville, Drouot. Paris,<br />

3.-16.5.1881. Los 502, verkauft an Charles Sedelmeyer.<br />

Sammlung Charles Sedelmeyer, Paris.<br />

Sammlung Stefan Carl Michel (1834-1900), Mainz<br />

Auktion Sammlung Stefan Carl Michel Lepke, Berlin,<br />

27.2.1917.Los 59, Tafel 445.<br />

Schweizer Privatbesitz.<br />

Ausstellung von Gemälden aus Privatbesitz, Mainz<br />

1887, Nr.259.<br />

Literatur:<br />

Verzeichnis der in der Kunsthalle Düsseldorf ausgestell<br />

ten Bilder von älteren Meistern, Düsseldorf<br />

1886, Kat-.Nr 333.<br />

Ausstellungskatalog:<br />

Sandrine Vézilier-Dussart (rsg.), Fête et kermesses<br />

an temps de Brueghel, Musée de Flandre, Cassel,<br />

16. März - 14. Juni 2019, abgebildet S. 244, Nr. 68.<br />

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DAVID TENIERS THE YOUNGER,<br />

1610 ANTWERP - 1690 BRUSSELS<br />

DANCE AT VILLAGE FAIR<br />

Oil on copper.<br />

14 x 20.5 cm.<br />

Signed and dated „1661“ lower right.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Dr Margret<br />

Klinge, 19 July 2014.<br />

Despite its small-format, the painting is rich in detail<br />

and depicts a gathering of peasants and citizens for a<br />

feast. The figures are depicted in front of a row of<br />

gabled houses on the left with a dancing couple beneath<br />

a tall tree, which dominates the centre of the<br />

composition. At the time of this painting‘s creation<br />

Teniers had already been employed as court painter in<br />

Brussels for ten years. His impressive oeuvre spans<br />

almost into his 80th year of life and many of his paintings<br />

are held in famous public collections around the<br />

world.<br />

Provenance:<br />

Collection of Saint-Victor.<br />

Auction collection of Saint-Victor, Paris, 21 November<br />

1822 - 7 January 1823, lot 123.<br />

Collection of M. Désiré van den Schrieck, Louvain,<br />

8-10 April 1861, no. 116.<br />

Collection Baron de Beurnonville.<br />

Auction collection Baron de Beurnonville, Drouot,<br />

Paris 3 - 16 May 1881, lot 502, sold to Charles Sedelmeyer.<br />

Collection of Charles Sedelmeyer, Paris.<br />

Collection of Stefan Carl Michel (1834-1900), Mainz.<br />

Auction of collection Stefan Carl Michel, Lepke, Berlin<br />

27 February 1917, lot 59, plate 45.<br />

Private collection, Switzerland.<br />

Exhibition of paintings from a private collection,<br />

Mainz 1887, no.259.<br />

Literature:<br />

Inventory of the exhibited old master paintings at<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Düsseldorf 1886, cat. no.<br />

333.<br />

S. Vézilier-Dussart (ed.), Fêtes et kermesses au<br />

temps de Brueghel, exhibition catalogue, Musée de<br />

Flandre, Cassel, 16 March - 14 July 2019, ill. p. 244,<br />

no. 68. (1210123) (2) (11)<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

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183


422<br />

DANIEL SEGHERS,<br />

1590 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1661<br />

BLUMENSTRAUSS IN GLASVASE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

67,5 x 56 cm.<br />

In schwarzem Wellenleistenrahmen.<br />

Beigebeben in Kopie eine Expertise von Dr. Klaus Ertz,<br />

Lingen vom 10. Juli 2019.<br />

Vor dunklem Grund, auf einer angedeuteten Tischplatte,<br />

eine entfärbte Glasvase mit zahlreichen lang- und kurzstieligen<br />

Blumen, welche sich durch ihre polychrome<br />

Darstellung abheben. Dargestellt sind eine Pfingstrose,<br />

weitere Rosen und Peonien, mehrere verschiedenfarbige<br />

geflammte Tulpen, Winden und Iris.<br />

Ertz kommt in seinem Gutachten, welches er nach der<br />

Beschäftigung mit dem Originalgemälde anfertigte,<br />

zu dem Ergebnis, dass das vorliegende Gemälde eigenhändig<br />

von dem flämischen Maler Daniel Seghers in<br />

den 1640er-Jahren in Antwerpen gefertigt worden ist.<br />

Seghers malte fast ausschließlich Blumenstillleben,<br />

seine Kartuschen ließ er gerne von Malerkollegen wie<br />

Erasmus Quellinus d. J. (1607-1678), Cornelis Schut<br />

d. Ä. (1597-1655) und Johan Boeckhorst (1605-1668)<br />

füllen, mit meist religiösen Motiven. Oft orientierte sich<br />

Seghers an Blumenkränzen und Gebinden von Jan<br />

Brueghel d. Ä. (1568-1625), sodass auch hier eine gewisse<br />

Nähe zu Brueghel zu erkennen ist.<br />

(1210341) (13)<br />

DANIEL SEGHERS,<br />

1590 ANTWERP <strong>–</strong> 1661<br />

BOUQUET IN GLASS VASE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

67.5 x 56 cm.<br />

In black ripple moulding frame.<br />

Accompanied by the copy of an expert’s report by<br />

Dr Klaus Ertz, Lingen dated 10 July 2019.<br />

Dr Ertz, who examined the original painting concludes<br />

in his report that the present painting was painted by<br />

the Flemish painter Daniel Seghers in the 1640s in<br />

Antwerp. Seghers almost exclusively painted floral<br />

still lifes, while he liked his cartouches being painted<br />

by colleagues such as Erasmus Quellinus the Younger<br />

(1607-1678), Cornelis Schut the Elder (1597-1655)<br />

and Johan Boeckhorst (1605-1668) filled often with<br />

religious motifs.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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423<br />

FRANZÖSISCHER MALER<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

LOUIS XIII VON FRANKREICH<br />

Öl auf Leinwand.<br />

140 x 85 cm.<br />

Ähnlich wie in dem Portrait von Frans Pourbus d. J.<br />

(1569-1622) von 1611, welches im Palazzo Pitti bewahrt<br />

wird, steht auch in dem hier angebotenen Gemälde<br />

Louis XIII neben einem mit grünem Samt bezogenen<br />

Tisch, dessen Textil von einer Goldbordüre und Goldfransen<br />

dekoriert wird. Ein in farblicher Versetzung<br />

gestalteter Fließenboden endet an einem Pilaster,<br />

welcher halb durch ein purpurrotes, mit Goldfransen<br />

dekoriertes Ehrentuch überfangen wird. Leuchtend in<br />

seinem von Silberfäden durchwirkten Gewand steht<br />

der Kindkönig vor uns. Der am 27. September 1601 in<br />

Fontainebleau geborene und am 14. Mai 1643 in<br />

Saint-Germain-en-Laye gestorbene Ludwig war 1610<br />

<strong>–</strong> 1643 König von Frankreich und Navarra (sein Vater<br />

wurde 1610 ermordet) und trug den Beinamen „le<br />

Juste“. (12115123) (13)<br />

FRENCH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

LOUIS XIII FROM FRANCE<br />

Oil on canvas.<br />

140 x 85 cm.<br />

Similarly to the portrait painted by Frans Pourbus the<br />

Younger dated 1611, which is held at the Palazzo Pitti,<br />

in the painting on offer for sale here, Louis XIII is also<br />

standing next to a table covered in a green velvet cloth<br />

with gold border and gold tassels.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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187


424<br />

NIEDERLÄNDISCHER MEISTER DES 16. JAHR-<br />

HUNDERTS IN DER ART DES ANTONIS MOR,<br />

1512 <strong>–</strong> 1575<br />

HALBBILDNIS EINES MANNES<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

68 x 57 cm.<br />

Links oben original Beschriftung mit Altersangabe des<br />

Dargestellten und Datierung „Aeta 26. Ao 1555“, darunter<br />

verwischte Reste einer Signatur „Antoni (...)“.<br />

Der Mann in schwarzer spanischer Tracht mit Barett<br />

und geschlitzten Pluderärmeln. Die Lichtwirkung ganz<br />

auf das Gesicht des Portraitierten gerichtet, der dem<br />

Betrachter entgegenblickt, mit lebensnahem Gesichtsausdruck,<br />

wobei der fest geschlossene Mund mit<br />

schmalen Lippen Entschlossenheit zeigt, die Kinnpartie<br />

Ähnlichkeit mit Mitgliedern des Habsburgischen Hofes.<br />

Das Halbbildnis vor oliv-grauem, nach rechts sich aufhellendem<br />

Hintergrund.<br />

Literatur:<br />

Joanna Woodall, Anthonis Mor: Art and Authority,<br />

Zwolle 2007.<br />

Henri Hymans, Antonio Moro: Son Œuvre Et Son<br />

Temps, Brüssel 1910.<br />

W. A. Wijburg, Antonie Mor van Dashorst, ’vermaard<br />

schilder van Utrecht’ en zijn naaste familie, in: De<br />

Nederlandsche Leeuw 76, 1959, S. 230-248.<br />

(1210395) (11)<br />

DUTCH MASTER OF THE 16TH CENTURY,<br />

IN THE MANNER OF ANTONIS MOR,<br />

1512 <strong>–</strong> 1575<br />

HALF-PORTRAIT OF A MAN<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

68 x 57 cm.<br />

Original inscription top left with age of the depicted and<br />

date “Aeta 26. Ao 1555”, beneath smudged remains of<br />

a signature “Antoni (...)”.<br />

Literature:<br />

Johanna Woodall, Anthonis Mor: Art and Authority,<br />

Zwolle 2007.<br />

Henri Hymans, Antonio Moro: Son Œuvre Et Son<br />

Temps, Brussels 1910.<br />

W. A. Wijburg, Antonie Mor van Dashorst, ’vermaard<br />

schilder van Utrecht’ en zijn naaste familie”, in: De<br />

Nederlandsche Leeuw 76, 1959, p. 230-248.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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425<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

AUS DEM KREIS DES BARTOLOMEO BIMBI<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT ÄFFCHEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

78 x 113 cm.<br />

Im Zentrum des Gemäldes die prachtvollen Früchte,<br />

die auf einem Felsenstück zusammen mit einem kleinen<br />

Kapuzineräffchen inmitten eines Sees gezeigt werden.<br />

Zu den auf den drei Ebenen gezeigten Früchten<br />

gehören im oberen Teil eine runde mit Relief verzierte,<br />

braune Schale, in der sich neben rot leuchtenden<br />

Kirschen ein Gefäß befindet, an dessen Kette ein kleines<br />

braunes Kapuzineräffchen auf der linken Seite<br />

zieht. Des Weiteren sind zu finden eine kleine silberne<br />

Ausgussschale, Birnen und Zitronen, von denen<br />

eine halb aufgeschält ist. Eine Platte tiefer befinden<br />

sich einige grüne Gurken, blau leuchtende Pflaumen<br />

und ein prachtvoll geflochtener Korb mit wilden Erdbeeren.<br />

Als Letztes sind schließlich eine Rispe mit<br />

blauen Weintrauben und ein aufgeschnittener Granatapfel<br />

zu sehen. Auf der rechten Bildseite Blick über<br />

einen See, auf dem zwei Vögel schwimmen, sowie<br />

auf Anlegestangen am Ufer für Boote, dahinter auf<br />

der Anhöhe ein Gebirgsdorf mit hohen Türmen unter<br />

hellblauem Wolkenhimmel. Prachtvolle Wiedergabe<br />

der Früchte, jedoch ungewöhnlich die Platzierung auf<br />

einem Felsenstück. Rest. Retuschen. (1212251) (18)<br />

ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY,<br />

CIRCLE OF BARTOLOMEO BIMBI<br />

FRUIT STILL LIFE WITH MONKEY<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

78 x 113 cm.<br />

Restored. With retouching.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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191


426<br />

JAN VAN KESSEL D. J.<br />

1654 <strong>–</strong> 1708<br />

FRÜCHTE MIT MEERKATZE UND HUND<br />

Öl auf Kupfer.<br />

25 x 34 cm.<br />

In Barockrahmen.<br />

Ein Interieur mit zentral im Winkel stehendem Steinblock<br />

trägt eine Wanli Schale mit darin liegenden Pfirsichen<br />

und Trauben. Neben der Schale sitzen eine<br />

Meerkatze und ein Hund, welche nach den Früchten<br />

begehren. Zwischen ihnen eine offene Melone und<br />

Feigen. (†)<br />

Provenienz:<br />

Sotheby‘s, London, 11. Juni 1980, lot 97<br />

Sotheby‘s, London, 18. April 2000, lot 43<br />

Literatur:<br />

Das Gemälde ist aufgeführt in: Klaus Ertz und Christa<br />

Nitze-Ertz, Die Maler Jan van Kessel, Flämische Maler<br />

im Umkreis der Großen Meister, Bd. 8, Lingen, 2012,<br />

S. 404, Nr. 27 (1212181) (13)<br />

JAN VAN KESSEL THE YOUNGER,<br />

1654 <strong>–</strong> 1708<br />

FRUIT WITH MONKEY AND DOG<br />

Oil on copper.<br />

25 x 34 cm.<br />

In Baroque frame. (†)<br />

Provenance:<br />

Sotheby's, London, 11 June 1980, lot 97.<br />

Sotheby's, London, 18 April 2000, lot 43.<br />

Literature:<br />

The painting is listed in: K. Ertz and Christa Nitze-Ertz,<br />

Die Maler Jan van Kessel, Flämische Maler im Umkreis<br />

der Großen Meister, vol. 8, Lingen, 2012, p. 404,<br />

no. 27.<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

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193


427<br />

VINCENZO CAMPI,<br />

1530 <strong>–</strong> 1591, WERKSTATT<br />

JAGDBEUTE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

143 x 213 cm.<br />

Im Mittelpunkt des Gemäldes, in freier bergiger Natur,<br />

ein seltsamer Stand, an dem überwiegend Jagdbeute,<br />

teils von oben herabhängend, teils auf dem Boden liegend,<br />

angeboten wird. Zu den erlegten Tieren gehören<br />

überwiegend Hühner, Enten, Wachteln und Rebhühner.<br />

Eine Frau auf der linken Bildseite, in überwiegend<br />

roter Kleidung, hält in ihren Armen ein bereits erlegtes<br />

Federvieh, während rechts von ihr ein junger Mann, der<br />

über seinen Schultern ein erlegtes Lamm trägt, seine<br />

Hände in Richtung des Halses einer Ente ausgestreckt<br />

hat und mit aufgeplusterten Backen voller Anstrengung<br />

aus dem Bild herausschaut. Unter einem umgedrehten<br />

Korb schauen einige Hühner mit ihren roten<br />

Kämmen heraus, während auf der rechten unteren<br />

Seite eine Ente sitzt und dahinter ein Schaf. In der<br />

rechten unteren Ecke leckt ein kleiner weißer Hund<br />

an einem wohl zerbrochenen Ei. Im Hintergrund eine<br />

Frau mit einem Korb auf dem Kopf tragend und ein<br />

weiterer Mann erkennbar. Insgesamt umfangreiche<br />

de tailgetreue Präsentation des überwiegend erlegten<br />

Federviehs in zurückhaltender Farbigkeit, wobei die<br />

Kleidung der beiden Dargestellten sowie die am Boden<br />

sitzende Ente und das kleine Hündchen in Weiß farblich<br />

herausragen. Restauriert, teils Retuschen.<br />

(1210776) (130800) (18)<br />

VINCENZO CAMPI,<br />

1530 <strong>–</strong> 1591, WORKSHOP OF<br />

HUNTERS’ CATCHERS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

143 x 213 cm.<br />

A stand with kill from a hunt is depicted at the centre<br />

of this painting against a backdrop of open, mountainous<br />

countryside. The kill is displayed hanging from the<br />

stand or draped on the floor. Restored, retouched in<br />

places.<br />

€ 20.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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428<br />

ANDRIES BENEDETTI,<br />

1615/20 <strong>–</strong> UM 1660<br />

STILLLEBEN MIT HUMMER, FRÜCHTEN<br />

UND GESCHIRR<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

82,7 x 118,5 cm.<br />

Rückwärtig mit wohl nicht zutreffendem Sammlungsetikett<br />

Cornelisz de Heem und einem weiteren, nicht<br />

identifizierbaren englischen Etikett.<br />

Dargestellt wird ein Innenraum mit massivem Holztisch,<br />

davor ein Kupfergefäß mit zwei Flaschen. Auf der<br />

Tischplatte ein großer Korb, gefüllt mit Weintrauben,<br />

Zitronen und Kirschen, davor ein Ensemble mit gestürzter<br />

Zinnkanne. Dahinter steht ein mit Weißwein<br />

gefülltes Glas, eine Platte mit Hummer und verschiedene<br />

Zinn- und Silbergefäße, darauf partiell Früchte und<br />

Krebsgetier. Der linke Bereich mit Ausblick, an einer<br />

Säule vorbei, auf eine Landschaft im Dämmerlicht.<br />

ANDRIES BENEDETTI,<br />

1615/20 <strong>–</strong> CA. 1660<br />

STILL LIFE WITH LOBSTER, FRUIT<br />

AND DISHES<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

82.7 x 118.5 cm.<br />

Probably incorrect collection label by Cornelis de Heem<br />

and a further unidentified English label on the reverse.<br />

Provenance:<br />

Fischer, Lucerne, 24 November 2010, lot 1017.<br />

€ 70.000 - € 100.000<br />

Sistrix<br />

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Provenienz:<br />

Fischer, Luzern, 24. November 2010, Lot 1017.<br />

(1210104) (13)<br />

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195


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429<br />

FRANZÖSISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,<br />

HENRI GASCARD (1634 <strong>–</strong> 1706), ZUG.<br />

Gemäldepaar<br />

PORTRAITS EINES PAARES<br />

Öl auf Leinwand im Queroval.<br />

85 x 100.<br />

Einheitlich in Rahmen des 19. Jahrhunderts.<br />

Qualitätvolle, insbesondere wegen des außergewöhnlichen<br />

ovalen Querformats seltene Portraitdarstellungen<br />

eines Paares. Darstellung jeweils im Halbbildnis,<br />

der Herr nach rechts, die Dame nach links gewandt,<br />

jeweils vor dunklem Hintergrund. Die hohe adelige<br />

Stellung des Paares wird allein schon durch die äußerst<br />

prächtige, wenngleich zurückhaltende Kleidung deutlich,<br />

aber auch durch Vorhangdraperien mit Quasten<br />

im Hintergrund. Während der nach rechts gewandte<br />

Herr mit seiner rechten Hand auf das Gegenstück verweist,<br />

hält dort die junge Dame ein Zwergschoßhündchen<br />

neben sich, während sie ihren Kopf aufgestützt<br />

hält. Nicht allein für die Zeit des Hochbarock,<br />

sondern auch für die in Gascards Bildern häufig wiedergegebene,<br />

typische Haarpracht mit seitlichen Locken,<br />

repräsentieren die beiden Bilder den höfischen Ausdruck<br />

der Zeit. Die Identifikation des Paares ist noch<br />

nicht näher geleistet, doch scheint eine Zugehörigkeit<br />

zum Hause Bourbon nicht ausgeschlossen. Andererseits<br />

kennen wir auch zahlreiche höfische Portraits, die<br />

während der Zeit des Aufenthaltes des Künstlers in<br />

England, wo er großen Erfolg hatte, entstanden. Der<br />

Maler war fast ausschließlich im Fach des Portraits<br />

tätig, wobei neben ganzfigurigen Bildnissen vor allem<br />

das Halbportrait überwiegt. Ganz augenscheinlich<br />

wurde er von italienischen wie französischen Portraitisten<br />

inspiriert, sein Werk steht dem des Pierre Mignard<br />

d. Ä. (1612-1695) nahe. (1210731) (11)<br />

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FRENCH SCHOOL, 17TH CENTURY,<br />

HENRI GASCARD (1634 <strong>–</strong> 1706), ATTRIBUTED<br />

A pair of paintings.<br />

PORTRAITS OF A COUPLE<br />

Oil on canvas. Horizontal oval format.<br />

85 x 100.<br />

In matching 19th century frames.<br />

High-quality, rare portraits of a couple in an unusual<br />

horizontal oval format.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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199


430<br />

LUCA LONGHI,<br />

1507 RAVENNA <strong>–</strong> 1580, ZUG.<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM HEILIGEN<br />

HIERONYMUS SOWIE EINEM BISCHOF<br />

Öl auf Holz.<br />

94 x 73 cm.<br />

Die Figurengruppe dicht gedrängt und nahe an den<br />

Betrachter herangeführt. Im Zentrum des Bildes dominiert<br />

das Rot im Kleid der Maria, ihr Blick gilt dem<br />

rechts tiefer knienden, bärtigen Bischof, bei dem es<br />

sich möglicherweise um den Stifter des Werkes handelt.<br />

Der Heilige Josef rechts oben auf einen Stab<br />

gestützt mit Blick auf das Kind, das auf dem Knie der<br />

Mutter sitzt und sich mit beiden Händchen und dem<br />

Blick dem Bischof zuwendet. Dahinter links oben Hieronymus,<br />

bärtig wiedergegeben, der seine rechte<br />

Hand auf die Schulter des Kindes gelegt hat. So ist<br />

die Komposition bewusst in eine Art Verschränkung<br />

der Figuren insgesamt und miteinander angelegt. Die<br />

Ruhe in der komplizierten Personenverschränkung geschieht<br />

durch die exakt nebeneinander komponierten<br />

Häupter der Heiligen, die eine kompositionelle Festigung<br />

im oberen Bildteil ergeben, während darunter die<br />

Bewegung des Kindes auf den Bischof hin eine Diagonalbeziehung<br />

und damit eine Verlebendigung erzeugt.<br />

Ähnliche kompositionelle Aufbauformen finden wir<br />

etwa auch in der Darstellung der Heiligen Familie bei<br />

Innocenzo da Imola (um 1490-um 1545), dessen Werke<br />

dem hier vorliegenden Gemälde doch sehr nahe stehen.<br />

Stilistisch könnte auch hier der Name Girolamo<br />

Imparato (um 1550-1607) genannt werden.<br />

(1210397) (11)<br />

LUCA LONGHI,<br />

1507 RAVENNA <strong>–</strong> 1580, ATTRIBUTED<br />

THE HOLY FAMLY WITH SAINT JEROME AND<br />

A BISHOP<br />

Oil on panel.<br />

94 x 73 cm.<br />

The group of figures is depicted in a tight and close-up<br />

composition. Similar compositions of the Holy Family<br />

are also known by Innocenzo da Imola (ca. 1490-ca.<br />

1545), whose works are close to the painting on offer<br />

for sale in this lot. The style of the painting could also<br />

suggest Girolamo Imparato (ca. 1550-1607)<br />

€ 50.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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431<br />

PAOLO DOMENICO FINOGLIO,<br />

UM 1590 <strong>–</strong> 1645, ZUG.<br />

DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG DER HEILIGEN<br />

KATHARINA<br />

ÖL auf Leinwand.<br />

108 x 127 cm.<br />

Das Thema entspricht dem legendären Traum der Heiligen<br />

Katharina, wonach sie nach Entsagung einer Ehe<br />

mit Jesus selbst vermählt wurde. Die Legende ist in<br />

der Bildkunst zahlreich wiedergegeben worden. Hier<br />

sind die beiden Frauengestalten <strong>–</strong> Maria und Katharina<br />

<strong>–</strong> im Halbbildnis in Lebensgröße nahe an den Betrachter<br />

herangebracht, bedeutungsgemäß nimmt Maria<br />

im Bild einen größeren Raum ein, ihre Sitzposition<br />

etwas höher angeordnet. Zwischen beiden das auf<br />

dem Schoß Mariens sitzende Jesuskind, das wie fragend<br />

zur Mutter hochblickt, im rechten Händchen einen<br />

Ring, während die linke Hand von Katharina ergriffen<br />

wird. Das Haupt der Katharina demütig leicht<br />

gesenkt. In der rechten Hand hält sie <strong>–</strong> leicht verschattet<br />

unter den Händen zu sehen <strong>–</strong> das Schwert, Attribut<br />

ihres Märtyrertums. Die barocke Farbtrias Rot,<br />

Blau und Gelb hat der Maler in die Kleidung der beiden<br />

Frauen eingebracht. Die Gesichter weitgehend im<br />

Sfumato konturiert, von der Beleuchtung von links oben<br />

vom dunklen Hintergrund abgesetzt.<br />

Der italienische Maler ist ein Vertreter des frühen Barocks<br />

und vertritt den Stil in Süditalien, Neapel und<br />

Apulien. Die Nähe seiner Hell-Dunkel-Malerei zu Werken<br />

von Caravaggio ist offensichtlich. Zu seinem Hauptwerk<br />

gehören die Malereien in der Certosa di San<br />

Martino in Neapel aus den Jahren 1620-1626. Ettliche<br />

seiner Werke wurden für den Herzog von Conversano<br />

geschaffen, in der Folge auch die Dekoration der Kirche<br />

von Santi Cosma et Damiano in der Stadt Conversano,<br />

wo er verstarb. (12014241) (11)<br />

PAOLO DOMENICO FINOGLIO,<br />

CA. 1590 - 1645, ATTRIBUTED<br />

THE MYSTICAL MARRIAGE OF SAINT CATHERINE<br />

Oil on canvas.<br />

108 x 127 cm.<br />

The Italian painter was a protagonist of the early Baroque<br />

period and represents the style of Southern Italy,<br />

Naples and Puglia. The influence of Caravaggio‘s<br />

chiaroscuro is obvious. <strong>Paintings</strong> at the Certosa di San<br />

Martino in Naples, dating to 1620-1626 are among his<br />

major works. Quite a few of his works were created<br />

for the Duke of Conversano and later also the decorations<br />

in the Church of St Cosma and Damiano, in<br />

Conversano, where he also died.<br />

€ 35.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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432<br />

MANIERISTISCHER MALER<br />

DER FRANZÖSISCHEN SCHULE DER ZWEITEN<br />

HÄLFTE DES 16. JAHRHUNDERTS<br />

(ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />

DIE SCHMIEDE DES VULKAN<br />

Öl auf Holz.<br />

60,5 x 85,5 cm.<br />

Oben mittig datiert „1574“.<br />

Das Gemälde gibt auf den ersten Blick den Sinn der<br />

Darstellung nicht sofort preis: Gezeigt sind fünf unbekleidet<br />

wiedergegebene Schmiede, um einen zentralen<br />

Amboss gruppiert, jeweils mit erhobenen Hämmern.<br />

Bei genauerem Hinsehen lässt sich erkennen, dass hier<br />

die Pfeile Amors geschmiedet werden, während links<br />

im Bild zwei Schmiedegesellen das Werk prüfen. Am<br />

Boden links unten der Bogen Amors. Rechts stehend<br />

sind weitere Amoretten sowie der kleine Liebesgott<br />

mit Flügeln zu erkennen, der sich der Liebesgöttin Venus<br />

zuwendet. Ebenfalls nicht sofort erkennbar ist der<br />

Sinn der links im Bild eingebrachten Knabenfigur mit<br />

einem Hündchen, wobei es sich hier wohl um eine<br />

Allegorie der Treue handeln soll. Die Darstellung unverhüllter<br />

Nacktheit seit Renaissance und Manierismus<br />

mag hier wohl auch Motivation der Bilddarstellung gewesen<br />

sein. Interessant ist die Zufügung eines ovalen<br />

Wappens rechts oben im Bild, was wohl auf den Auftraggeber<br />

zurückzuführen ist.<br />

Das Gemälde ist jedenfalls in Zusammenhang zu sehen<br />

mit einem Kupferstich von Léon Davent (tätig 1540-<br />

1556), nach einer Bildkomposition des 16. Jahrhunderts<br />

von Luca Penni (um 1500-1556). Jedoch zeigen sich im<br />

Gemälde nicht wenige Detailabweichungen, die als<br />

eigenhändige Einbringungen des Malers gesehen werden<br />

müssen. Insgesamt zeigt sich hier im Bild die Stilnachfolge<br />

der Schule von Fontainebleau. Während<br />

Penni, unabhängig davon, dass er Florentiner Herkunft<br />

war, sich als „Il Romano“ bezeichnet hat, zum Kreis der<br />

Manieristen zählte, wie Giovanni Battista di Jacopo di<br />

Guasparre Rosso (1494-1540) oder Francesco Primaticcio<br />

(1504-1570), die ebenfalls im Auftrag des französischen<br />

Königs Franz I standen. Nachdem Penni 1547 sich<br />

wieder in Paris niederließ, schuf er mehrere Zeichnungen<br />

und Vorlagen für Stiche, die dann von Davent ausgeführt<br />

wurden.<br />

Provenienz:<br />

Österreichische Privatsammlung.<br />

Literatur:<br />

Henri Zerner, Renaissance Art in France: The Invention<br />

of Classicism, Paris 2003, S. 125 ff. (1200144) (11)<br />

MANNERIST PAINTER OF THE FRENCH SCHOOL,<br />

SECOND HALF OF THE 16TH CENTURY<br />

(ILL. FOLLOWING PAGES)<br />

THE FORGE OF VULCAN<br />

Oil on panel.<br />

60.5 x 85.5 cm.<br />

Dated at centre along the top “1574“.<br />

One of the motivating factors of this image presentation<br />

may have been the depiction of bare nudity since<br />

the Renaissance and Mannerist eras. The addition of<br />

an oval coat of arms in the top right of the painting is<br />

of interest, probably tracing back to the original client<br />

that commissioned the work. In any case, the painting<br />

is connected with a copperplate engraving by Léon<br />

Davent (active 1540-1556), after a 16th century composition<br />

of Luca Penni (ca. 1500-1556). However, the<br />

painting on offer for sale here features a few deviations<br />

in detail, which have to be regarded as additions<br />

by the artist himself. Overall, the painting is in the<br />

following of the School of Fontainebleau.<br />

Provenance:<br />

Private collection, Austria.<br />

Literature:<br />

Henri Zerner, Renaissance Art in France: The Invention<br />

of Classicism, Paris 2003, pp. 125.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

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zu Lot 432


433<br />

PIETRO PAOLINI,<br />

1603 LUCCA <strong>–</strong> 1681, ZUG.<br />

PORTRAIT DES SÄNGERS TIBERIO FIORILLI<br />

ALS SCARAMOUCHE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

93 x 132 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Im Mittelpunkt des großfigurigen Gemäldes der Schauspieler<br />

Tiberio Fiorilli (1608-1694) in dunklem Gewand<br />

mit weißem Kragen und Kopfbedeckung, leicht geröteten,<br />

halb geschlossenen Augen und voller Inbrunst<br />

singend. Ihm zur Seite eine junge Frau in einem rötlichen<br />

Gewand mit Kopfbedeckung und hinter ihm,<br />

seitlich stehend, ein weiterer Mann mit Maske über<br />

dem Gesicht. Alle drei wohl Schauspieler des italienischen<br />

Volkstheaters Commedia dell‘arte, die gerade<br />

eine Vorstellung geben. Malerei in reduzierter Farbigkeit<br />

mit ausdrucksstarkem Gesicht des Hauptdarstellers.<br />

Retuschen.<br />

Tiberio Fiorilli war ein italienischer Schauspieler der<br />

Commedia dell‘arte, der die Rolle Scaramouche entwickelte.<br />

Besonders beliebt war er in Frankreich, wo<br />

er Leiter der Truppe der Comédie-Italienne war, die<br />

am Theater des Petit-Bourbon und dem Theater Palais-Royal<br />

in Paris spielte. Im Gegensatz zu anderen<br />

Commedia dell‘arte-Spielern gab er die Maske auf und<br />

nutzte die Ausdruckskraft seines Gesichtes. Seine<br />

großen Augen und Augenbrauen sowie die lange Nase<br />

und der Schnurrbart trugen zu diesem ausdrucksstarken<br />

Effekt bei; so wird er auch auf dem vorliegenden<br />

Gemälde dargestellt.<br />

Anmerkung:<br />

Es wird zudem auf dem Kunstmarkt von einer französischen<br />

Galerie ein Gemälde von Pietro Paolini<br />

angeboten, das den Schauspieler Tiberio Fiorilli ebenfalls<br />

als Scaramouche zeigt. Dieses Gemälde (Öl auf<br />

Leinwand, mit den Maßen 92,5 x 121 cm), wird in<br />

die Zeit vor 1681 datiert und zeigt den Schauspieler<br />

in vergleichbarer Kleidung, mit Handschuh und ebenfalls<br />

vergleichbarem Gesichtsausdruck. (1210821) (18)<br />

PIETRO PAOLINI,<br />

1603 LUCCA - 1681, ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF THE SINGER TIBERIO FIORILLI AS<br />

SCARAMOUCHE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

93 x 132 cm.<br />

In magnificent gilt frame.<br />

At the centre of the large-figure painting is a depiction<br />

of the actor Tiberio Fiorilli (1608 - 1694) in dark robes<br />

with white collar and a headdress. He is shown with<br />

slightly reddened, half-closed eyes singing at the top<br />

of his lungs.<br />

Notes:<br />

There is a painting by Pietro Paolini on offer for sale<br />

on the art market by a French gallery, also showing<br />

the actor Tiberio Fiorilli as Scaramouche. This gallery<br />

painting (oil on canvas, measuring 92.5 x 121 cm), is<br />

dated to before 1681 and shows the actor in similar<br />

clothing with gloves and comparable facial expression.<br />

€ 60.000 - € 90.000<br />

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434<br />

JOACHIM VON SANDRART D.Ä.,<br />

1606 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1688 NÜRNBERG,<br />

ZUG.<br />

Sandrart, Sohn eines Kupferstechers, ist als weit mehr<br />

als ein Kunstgelehrter in die Geschichte eingegangen.<br />

Völlig zu Recht wurde er „der deutsche Vasari“ genannt.<br />

Als Begründer der „Teutschen Academie“ war er<br />

auch Verfasser zahlreicher kulturwissenschaftlicher und<br />

akademischer Werke. Vom Hochadel beauftragt, schuf<br />

er zusammen mit seiner Werkstatt zahlreiche Meisterwerke,<br />

wie etwa den Zyklus der Jahreszeiten für Maximilian<br />

I von Bayern, aber auch „Das große Friedensmahl“<br />

anlässlich des Friedensexekutionskongresses<br />

1649. 2013 wurde Sandrart eine Ausstellung gewidmet,<br />

mit dem Titel „Unter Minervas Schutz. Bildung<br />

und Kunst in Joachim von Sandrarts ´Teutscher Academie´“<br />

(Katalog Herzog Augurst Bibliothek, Katalog<br />

Wolfenbüttel.<br />

SATURN VERTEIDIGT MINERVA, KUNST<br />

UND WISSENSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 97 cm.<br />

Das Gemälde ist ein bedeutendes Dokument seiner<br />

Entstehung um 1644. In der Darstellung und in den<br />

Hauptfiguren geht es auf ein gleichthematisches Werk<br />

Sandrarts zurück, das sich im Kunsthistorischen Museum<br />

in Wien befindet. So sind beide Bilder als allegorische<br />

Darstellungen zu verstehen, die aufgrund der<br />

Entstehungszeit 1644 im Zusammenhang mit dem<br />

Dreißigjährigen Krieg von 1618-1648 zu sehen sind.<br />

Hier wie dort sind die beiden aus der Antike hergeleiteten<br />

Gestalten Saturn, Gott der Zeit, und Minerva,<br />

Göttin der Künste aber auch des klugen Kriegswesens,<br />

ins Zentrum gestellt. Minerva, griechisch Athena genannt,<br />

ist mit ihren Attributen Helm, Speer und Harnisch<br />

gezeigt sowie mit einem Schild, das weiter<br />

rechts ein Putto hält. Als Göttin der Wissenschaften<br />

und Künste sind ihr <strong>–</strong> anders als im Wiener Vorbild <strong>–</strong><br />

zudem die Eule, Zeichen der Weisheit, ein Globus im<br />

Hintergrund sowie Buch und Malutensilien, wie Pinsel<br />

und Palette zugeordnet. Aus gutem Grund ist in beiden<br />

Bildern Minerva als Hauptfigur gezeigt, während<br />

Saturn, mit Sense und Schild lediglich als Beschützer<br />

Minervas, ihrer Wissenschaft und Kunst gegen die ganz<br />

links im Bild herannahenden Furien und einen angreifenden<br />

Hund fungiert. So ist die Betitelung „Minerva<br />

und Saturn beschützen Kunst und Wissenschaft“ im<br />

Kunsthistorischen Museum Wien nicht ganz zutreffend.<br />

Dies wird umso deutlicher, als die beiden Putten<br />

zu Minerva fliehen, die in beiden Versionen keineswegs<br />

als Verteidigerin, eher als mütterliche Gestalt<br />

erscheint.<br />

Das vorliegende Gemälde ist also eine bildinhaltliche<br />

Erweiterung der Wiener Darstellung. Nun ist Minerva<br />

gänzlich ins Bildzentrum gestellt. Dies lässt sich verstehen,<br />

wenn wir mit gutem Grund annehmen dürfen,<br />

dass es sich sowohl im Wiener als auch im vorliegenden<br />

Bild um ein Porträt aus dem Hause Habsburg<br />

handelt <strong>–</strong> möglicherweise die Gemahlin von Kaiser<br />

Ferdinand III, Maria Anna von Spanien (1606-1646).<br />

Dem Herrschaftsanspruch gemäß wurde die Bilddarstellung<br />

in unserem Bild wesentlich erweitert: Die<br />

Säule, Symbol der Herrschermacht und das grüne<br />

Velum nehmen nun rechts einen prominenten Raum<br />

ein, den beiden Putten sind nun vier weitere hinzugefügt<br />

worden. Dass hier die Dargestellte, eine Kaiserin<br />

als Minerva, auf den „Schutz der Zeit“ vertraut, ist angesichts<br />

der Geschehnisse des gleichzeitigen Krieges<br />

verständlich, wird aber in der Bilderweiterung des<br />

vorliegenden Gemäldes noch deutlicher. Ebenso lässt<br />

sich erkennen, dass dem Antlitz der Minerva im vorliegenden<br />

Bild <strong>–</strong> wohl gerade wegen seines Porträtcharakters<br />

weit größere malerische Aufmerksamkeit<br />

gewidmet wurde, als den übrigen Figuren. In tadellosem<br />

Zustand.<br />

Literatur:<br />

Christian Klemm, Joachim von Sandrart: Kunstwerke<br />

und Lebenslauf. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft,<br />

Berlin 1986.<br />

Andreas Curtius, Die Künstlerfamilie Sandrart, in:<br />

Matthias Henkel, Ursula Kubach-Reutter (Hrsg.), 1662-<br />

1806. Die Frühzeit der Nürnberger Kunstakademie.<br />

Eine Ausstellung der Gemälde- und Skulpturensammlung<br />

der Museen der Stadt Nürnberg im Stadtmuseum<br />

Fembohaus, Nürnberg 2012.<br />

Anna Schreurs (Hrsg.), Unter Minervas Schutz. Bildung<br />

durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher<br />

Academie (= Ausstellungskataloge der Herzog August<br />

Bibliothek. Nr. 95). Unter Mitwirkung von Julia Kleinbeck,<br />

Carolin Ott, Christina Posselt und Saskia Schäfer-<br />

Arnold. Herzog-August-Bibliothek, Wolfenbüttel 2012.<br />

(1201733) (11)<br />

JOACHIM VON SANDRART THE ELDER,<br />

1606 FRANKFURT AM MAIN <strong>–</strong> 1688 NUREMBERG,<br />

ATTRIBUTED<br />

SATURN DEFENDING MINERVA,<br />

ART AND SCIENCE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

73 x 97 cm.<br />

The painting is an important historic document of its<br />

time of creation around 1644. Its subject and main<br />

figures trace back to another work by Sandrart with<br />

the same subject held at the Kunsthistorisches Museum<br />

in Vienna. Both paintings have to be understood<br />

as allegorical depictions relating to the Thirty Years<br />

War between 1618-1648 based on their time of creation<br />

in 1644.The painting on offer for sale in this lot<br />

also expands the Viennese depiction with regards to<br />

its image content. Minerva is now depicted entirely at<br />

the centre of the painting. This is understandable if<br />

we assume with good reason that Minerva is actually<br />

a portrait of a member of the Habsburg family, possibly<br />

the wife of Emperor Ferdinand III, Maria Anna of<br />

Spain (1606-1646) in this version as well as the Viennese<br />

painting. In line with the claim to power the image<br />

composition here has been expanded considerably:<br />

the column, a symbol of sovereignty and a green<br />

veil now take up a prominent space on the right,<br />

while another four putti have been added to the previous<br />

two.<br />

It is understandable that the depicted, an Empress as<br />

Minerva, trusts in the “protection of time“ in light of<br />

the events of the concurrent war, but the expansion<br />

of the composition in the present painting makes this<br />

even more obvious. It is also apparent that a lot more<br />

attention to detail has been given to the face of Minerva<br />

in the painting on offer for sale here compared to<br />

the other figures <strong>–</strong> probably because it is a portrait.<br />

In excellent condition.<br />

Literature:<br />

Christian Klemm, Joachim von Sandrart: Kunstwerke<br />

und Lebenslauf. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft,<br />

Berlin 1986.<br />

Andreas Curtius, Die Künstlerfamilie Sandrart, in:<br />

Matthias Henkel, Ursula Kubach-Reutter (eds.),<br />

1662-1806. Die Frühzeit der Nürnberger Kunstakademie.<br />

Eine Ausstellung der Gemälde- und Skulpturensammlung<br />

der Museen der Stadt Nuremberg im<br />

Stadtmuseum Fembohaus, Nuremberg 2012.<br />

Anna Schreurs (eds.), Unter Minervas Schutz.<br />

Bil dung durch Kunst in Joachim von Sandrarts<br />

Teutscher Academie (= Exhibition catalogues of<br />

Herzog August Bibliothek, no. 95). With participation<br />

of Julia Kleinbeck, Carolin Ott, Christina Posselt und<br />

Saskia Schäfer-Arnold. Herzog-August-Bibliothek,<br />

Wolfenbüttel 2012.<br />

€ 270.000 - € 300.000<br />

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435<br />

JACQUES COURTOIS,<br />

GENANNT „BORGOGNONE“,<br />

1621 SAINT-HIPPOLYTE <strong>–</strong> 1676 ROM, ZUG.<br />

SCHLACHT IM DREISSIGJÄHRIGEN KRIEG<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

66 x 89 cm.<br />

In vergoldeter Rahmenleiste.<br />

Der Vordergrund mit einer Erhöhung, welche durch eine<br />

reiche Reiter- und Figurenstaffage belebt ist. Der Himmel,<br />

der sonst leicht bewölkt ist, weist über dieser<br />

Figurenstaffage eine blaue Rauchsäule auf, die auf<br />

den momentanen Kampf hindeutet. Der Hintergrund<br />

als diesige Landschaft gestaltet, die Figuren fein gezeichnet,<br />

die Tiere naturalistisch gemalt. Minimal rest.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Giancarlo Sestieri, I Pittori di Battaglie. Maestri<br />

italiani e stranieri del XVII e XVIII secolo, Rom 1999,<br />

S. 192. (1201731) (13)<br />

JACQUES COURTOIS,<br />

ALSO KNOWN AS “BORGOGNONE”,<br />

1621 SAINT-HIPPOLYTE <strong>–</strong> 1676 ROME, ATTRIBUTED<br />

BATTLE OF THE THIRTY YEARS' WAR<br />

Oil on canvas. <strong>Old</strong> relining.<br />

66 x 89 cm.<br />

In gilt frame moulding.<br />

With minimal restorations.<br />

Literature:<br />

See Giancarlo Sestieri, I Pittori di Battaglie. Maestri<br />

italiani e stranieri del XVII e XVIII secolo, Rom 1999,<br />

p. 192.<br />

€ 14.000 - € 16.000<br />

Sistrix<br />

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436<br />

JACQUES COURTOIS,<br />

GENANNT „BORGOGNONE“,<br />

1621 SAINT-HIPPOLYTE <strong>–</strong> 1676 ROM, ZUG.<br />

REITERKAMPF GEGEN EIN OSMANISCHES HEER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

31 x 50 cm.<br />

Obwohl gebürtiger Franzose, ist der Historien- und<br />

Schlachtenmaler dem Kreis der italienischen Malerei<br />

zuzuordnen. Dies erklärt sich daraus, dass er bereits<br />

15-jährig nach Mailand ging, um drei Jahre im Dienst<br />

der spanischen Armee zu dienen, bevor er im Kreis von<br />

Michelangelo Cerquozzi (1602-1660) und Jan Asselijn<br />

(um 1610-1652) in Florenz und Rom wirkte, beeinflusst<br />

etwa von Salvator Rosa (1615-1673), beauftragt auch<br />

von den Medici. So sind seine Kriegs- und Schlachtendarstellungen<br />

auch aus dem eigenen Erleben heraus<br />

entstanden, indem er, im Gegensatz zu vielen Nachahmern,<br />

seine Erfahrungen ins Bild übertragen konnte.<br />

Lebendig und geschehensnah zeigt sich auch das vorliegende<br />

Gemälde, mit einem nach links fliehenden<br />

Reiter mit rotem Umhang, der mit Krummsäbel und<br />

Turban als türkischer Reiter zu erkennen ist. Bedrängt<br />

von der christlichen Reiterei im rechten Bildteil, ziehen<br />

die Gegner den Hügel nach links hinab, eingekreist von<br />

einem Fahnenträger links im Bild. Die strategische<br />

Lage der Türken zeigt sich umso bedrohlicher, als diese<br />

ausweglos an das Ufer einer Bucht getrieben werden.<br />

Rechts erhöht überragen zwei Burgtürme das wilde<br />

Geschehen, Kanonenrauch erhebt sich aus dem<br />

Schlachtengetümmel. Die Darstellung <strong>–</strong> Beispiel und<br />

Dokument der Türkenkriege der Zeit <strong>–</strong> lässt also erkennen,<br />

dass der Maler die strategischen Verhältnisse<br />

einer Schlacht wohl gekannt und dennoch auf malerische<br />

Effekte nicht verzichtet hat. Kompositorisch ist<br />

das leuchtende Rot des wehenden Manteltuches in die<br />

exakte Mitte der Darstellung gesetzt, während das<br />

Bleiweiß des zu Boden gehenden Schimmels die rechte<br />

untere Ecke belebt. Der flotte Farbauftrag und die<br />

Pinselführung zeigen durchaus die Malqualität des<br />

genannten Künstlers. A.R. (1201736) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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437<br />

SALVATOR ROSA,<br />

1615 NEAPEL <strong>–</strong> 1673 ROM, ZUG.<br />

(ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />

GROSSES SCHLACHTENBILD MIT<br />

GEHARNISCHTEN REITERN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

102 x 144 cm.<br />

In Gold gefasstem profilierten Rahmen.<br />

Die bewegte Schlachtenszene spielt sich in einer Ebene<br />

zwischen mit Burganlagen besetzten seitlichen<br />

Höhenzügen ab. Geballt treffen die Gegner vor allem<br />

im rechten Bildteil aufeinander, vor einer antiken Ruine,<br />

von der zwei Säulen mit Architrav und Bogenwölbung<br />

erhalten sind. Dagegen flacht das Gelände nach<br />

links hin ab und zeigt, weiter entfernt, kämpfende<br />

Reiter und zerstreute Kampfgruppen, zum Teil in<br />

fluchtartiger Bewegung. Auf der Burg links oben wird<br />

eine Fahne gehisst, welche anschaulich machen soll,<br />

dass es sich hier um den Kampf der jeweils den seitlichen<br />

Burgen zugehörigen Heere handelt. Das große<br />

Bildformat hat dem Maler ermöglicht, mehrere einzeln<br />

agierende Kampfgruppen ins Bild zu setzen. Wie<br />

häufig in solchem Kampfgeschehen, werden auch<br />

hier zwei Reiter besonders hervorgehoben, die mit<br />

Pistole und Schwert gegeneinander stehen, was die<br />

Überlegenheit der damaligen Schusswaffen dokumentieren<br />

sollte, zudem farblich betont durch das<br />

Weiß eines Schimmels und das Rot eines Umhangs.<br />

Salvator Rosa, der sich neben der Malerei auch der<br />

Dichtkunst und der Schauspielerei zugewandt hatte,<br />

gehört wohl zu den markantesten Persönlichkeiten<br />

seiner Zeit. In seiner Malerei stellte er sich bewusst<br />

gegen die ruhige Bildauffassung etwa seines Zeitgenossen<br />

Claude le Lorraine (1600-1682), was auch seinem<br />

satirischen Temperament entsprach. Bekannt<br />

mit Giuseppe José de Ribera (1588/91-1652) und<br />

Schüler des Aniello Falcone (1607-1656), wirkte er in<br />

Mittel- und Süditalien und soll, einem Gerücht nach,<br />

gar an Raubzügen von Banditen teilgenommen haben,<br />

bevor er in Florenz Hofmaler der Medici wurde.<br />

Sein Werk zeigt überwiegend meisterhafte Landschaften,<br />

was auch in seinen Schlachtenthemen zum<br />

Ausdruck kommt, von denen zahlreiche Werke in öffentlichen<br />

Sammlungen zu finden sind, wie etwa im<br />

Louvre, in Dresden, Wien, München oder im Palazzo<br />

Pitti. Letztlich war der Künstler bedeutendes Vorbild<br />

für den Schlachtenmaler Jaques Courtois (1621-1676).<br />

A.R. (1201734) (11)<br />

SALVATOR ROSA,<br />

1615 NAPLES <strong>–</strong> 1673 ROME, ATTRIBUTED<br />

(ILL. FOLLOWING PAGES)<br />

LARGE BATTLE SCENE WITH RIDERS<br />

IN HARNESS<br />

Oil on canvas.<br />

102 x 144 cm.<br />

In profiled gilt frame.<br />

The animated battle scene is set in a plain between<br />

hills on either side lined with castles. The two opposing<br />

parties forcefully collide in front of an antique ruin<br />

of which two columns with an architrave and an arch<br />

are still standing. Apart from painting, Salvator Rosa<br />

was also a poet and actor and is probably one of the<br />

most striking personalities of his time. His work predominantly<br />

comprises landscapes, which also feature<br />

in his battle scenes, of which many are held in public<br />

collections such as the Louvre in Paris as well as collections<br />

in Dresden, Vienna, Munich or at the Palazzo<br />

Pitti. Finally, the artist was an important model for the<br />

battle scene painter Jacques Courtois.<br />

€ 32.000 - € 36.000<br />

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438<br />

JEAN BAPTIST MARTIN,<br />

1659 PARIS <strong>–</strong> 1735, ZUG.<br />

SIEG DES PRINZEN CONDÉ BEI BESANÇON<br />

1674<br />

Öl auf Leinwand.<br />

87 x 112 cm.<br />

Der Maler ist bekannt geworden für zahlreiche Bilddokumentationen<br />

von Schlachten, Schlossansichten<br />

und politischen Ereignissen der Zeit Ludwigs XIV. Als<br />

malender Augenzeuge begleitete er den König und den<br />

Dauphin zwischen 1688 und 1692 mehrmals auf ihren<br />

Feldzügen, unter anderem im Zusammenhang mit<br />

dem Pfälzischen Erbfolgekrieg. Dies, aber auch seine<br />

Fresken, etwa in den Refektorien des Hotel des Invalides,<br />

wo er die von Louis XIV eroberten Festungen<br />

bildlich festhielt, bewirkte, dass er alsbald zum „premier<br />

peintre de conquetes du Roi“ ernannt wurde.<br />

Werke seiner Hand finden sich in zahlreichen der bedeutendsten<br />

öffentlichen Sammlungen Europas.<br />

Nach bisherigen früheren Recherchen handelt es sich<br />

bei dem hier vorliegenden Gemälde um ein Ereignis<br />

bei Besançon, den Sieg nach der Schlacht, zu der die<br />

Armee des Grand Condé mit nahezu zwanzigtausend<br />

Mann, unterstützt von Vauban einzog, um die Stadt einzunehmen.<br />

Der 27-tägigen, erfolgreichen Belagerung<br />

wohnte der König selbst aus erhöhtem Gelände bei.<br />

Nach dem Sieg 1674 wurde die Stadt 1777 Hauptstadt<br />

der Franche-Comté. Das Gemälde zeigt uns die<br />

Stadt im Hintergrund, gesehen aus einer Anhöhe<br />

zwischen seitlich höher ragenden Felsen, im Zentrum<br />

rechts der Prinz Condé zu Pferd, umgeben von<br />

seinem Generalstab, während Fußsoldaten auf dem<br />

Weg nach links unten ziehen. Eine ähnliche Darstellung<br />

(Ludwig XIV bei der Belagerung von Besancon<br />

1674) hat der namensverwandte Pierre Denis Martin<br />

(1633-17472) geschaffen, in teilweise vergleich barem<br />

Bildaufbau. A.R. (1201732) (11)<br />

JEAN BAPTIST MARTIN,<br />

1659 PARIS - 1735, ATTRIBUTED<br />

VICTORY OF PRINCE CONDÉ NEAR BESANCON,<br />

1674<br />

Oil on canvas.<br />

87 x 112 cm.<br />

The painter became known for his numerous paintings<br />

recording battles, political events and palace vistas<br />

of the era of Louis XIV of France. He accompanied<br />

the king and the dauphin as a painting eyewitness<br />

between 1688 and 1692 on several of their military<br />

campaigns, among others, in connection with the Palatine<br />

war of succession.<br />

A similar depiction (Louis XIV besieging Besancon,<br />

1674) was created by the similarly named painter Pierre<br />

Denis Martin (1633-17472), with a comparable composition<br />

in parts. A.R.<br />

€ 16.000 - € 20.000<br />

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439<br />

PALAMEDES PALAMEDESZ D. Ä.,<br />

1607 <strong>–</strong> 1638, UMKREIS DES<br />

Gemäldepaar<br />

SCHLACHTENGEMÄLDE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 72 x 96 cm.<br />

In ebonisiertem und vergoldeten Rahmen.<br />

In der Art des genannten Künstlers jeweils die Darstellung<br />

einer Schlacht. Einmal auf einer Brücke stattfindend,<br />

und so die rubenianische Bildidee wiederaufnehmend,<br />

das andere Mal auf einer Anhöhe mit zahlreichen<br />

Pferden und Verwundeten. Zur Linken den Blick in<br />

ein, in Luftperspektive dargestelltes Tal freigebend,<br />

über der Schlacht eine sich formierende Rauchsäule.<br />

(12103419) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

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223


440<br />

SPANISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

WERK DER BARMHERZIGKEIT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

95 x 130 cm.<br />

In dekorativem Prunkrahmen.<br />

Im Mittelpunkt dieser großfigurigen Szene ein Mann<br />

an der linken Bildseite in rot-brauner Kleidung, ein<br />

weißes Tuch um die Hüfte gebunden und vor sich mit<br />

der linken Hand einen braunen Tonkrug haltend, der<br />

auf einem quadratischen Steinsockel steht. In seiner<br />

Rechten hält er eine große Schöpfkelle, mit der er wohl<br />

dem Mann auf seiner Seite, der eine weiße Schale in<br />

seiner Hand hält, Essen geben möchte. Dieser ist mit<br />

weißem Gewand bekleidet, das seine linke Brustseite<br />

freilässt und blickt sein Gegenüber direkt an. Im<br />

rechten Bildhintergrund ein weiterer Mann, der gerade<br />

aus seiner hellen Schale am Essen ist. Malerei mit ausdrucksstarken<br />

Gesichtern in reduzierter Farbigkeit, die<br />

Barmherzigkeit in Form von mildtätiger Verteilung von<br />

Speisen darstellend. (1210792) (130800) (18)<br />

SPANISH SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

THE WORKS OF MERCY<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

95 x 130 cm.<br />

In magnificent decorative frame.<br />

€ 22.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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441<br />

GIOVANNI BATTISTA PAGGI,<br />

1554 <strong>–</strong> 1627, KREIS DES<br />

DER HEILIGE FRANZISKUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

108 x 91 cm.<br />

Im Mittelpunkt Dreiviertelbildnis des Heiligen in<br />

Ordens tracht mit brauner Kutte und Kapuze, vor braunschwarzem<br />

Hintergrund. Über seiner Kutte trägt er in<br />

Hüfthöhe ein Zingulum. Den Körper hat er leicht zur<br />

rechten Seite gewandt und blickt in Büßerhaltung auf<br />

ein vor ihm stehendes Kreuz. Seine rechte Hand mit<br />

den schmalen langen Fingern hat er dabei auf seine<br />

Brust gelegt. Mit seinen dunklen Augen schaut er<br />

voller Demut andächtig das Kreuz an. Auf der linken<br />

Seite ist zudem am Boden ein Totenkopf zu sehen,<br />

ein für die Darstellung des Heiligen übliches Attribut.<br />

Feine Malerei in überwiegend beige-brauner Farbgebung,<br />

wobei durch die Lichtführung Gesicht und<br />

Hände des Heiligen Franziskus und der Totenschädel<br />

besonders betont werden. Kleinere Retuschen.<br />

(1191335) (5) (18)<br />

GIOVANNI BATTISTA PAGGI,<br />

1554 <strong>–</strong> 1627, CIRCLE OF<br />

SAINT FRANCIS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

108 x 91 cm.<br />

With minor retouching.<br />

€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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442<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 EBENDA<br />

HEILIGER SEBASTIAN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

69,5 x 57,5 cm.<br />

Beigegeben in Kopien Expertisen von Dr. D. Stephen<br />

Pepper, Leesburg, Virginia und Rom, Via Margutta,<br />

vom 27. November 2000 sowie Prof. Andrea Emiliani,<br />

Bologna, vom 07. Dezember 2001.<br />

Brustbildnis im Hochoval. Der jugendliche Heilige ist<br />

mit entblößtem, leicht nach Rechts vorne geneigtem<br />

Oberkörper und zurückgenommenem Haupt wiedergegeben.<br />

Der Blick nach Oben gerichtet, der Lichtquelle<br />

entgegen. Die Lippen leicht geöffnet, der Kopf gerahmt<br />

von dunklem, leicht lockigem Haar. Der oliv- beige<br />

Hintergrund setzt farblich die dunkleren Schattierungen<br />

des Inkarnats fort und hellt sich im Sinne einer<br />

Gloriole im Bereich des Hauptes auf. Kompositionell<br />

hat der Maler dem dunklen Haarkranz durch eine<br />

Schattenbildung am linken- und die Andeutung eines<br />

Tuches am rechten unteren Bildrand eine ausgleichende<br />

Entsprechung gegeben. Wie für die italienische Malerei<br />

typisch, wird, im Gegensatz zur Malerei nördlich<br />

der Alpen, die blutende Wunde des Pfeiles nur sehr<br />

zurückhaltend behandelt, um abstoßendes Grauen zu<br />

mildern oder gar ganz aufzuheben. Dagegen gilt alle<br />

Mitteilung des Schmerzes dem Gesicht, dessen Leidensausdruck<br />

durchaus den Darstellungen Jesu am<br />

Kreuz nahe steht.<br />

Laut Expertise von Dr. D. Stephen Pepper, zuständigem<br />

Experten für Reni, Autor des Werkverzeichnisses,<br />

ist das Werk um 1615-1616 in Bologna entstanden, in<br />

der ersten Stilperiode Renis. Gleichzeitig wird dokumentiert,<br />

dass dem Gutachter die Komposition wohl<br />

bekannt ist und dass er eine Version publiziert hat, die<br />

sich in der Bob Jones University in Greenville, South<br />

Carolina USA, befindet, allerdings späterer Entstehungszeit.<br />

In seinem Text zu besagtem Werk hat Pepper<br />

weitere vier Versionen, jeweils ebenfalls im Ovalformat<br />

aufgelistet und eine fünfte im Kunsthandel<br />

Rom begutachtet. Darunter waren Werke von Simone<br />

Cantarini (1612-1684) und Gian Domenico Cerrini<br />

(1609-1681), eines der Werke in der Royal Art Collection/<br />

Kensington Palace.<br />

In den Quellen des 17. Jahrhunderts werden einige<br />

Werke dieses Sujets aufgeführt, die heute nicht mehr<br />

sämtlich lokal zuzuordnen sind. In jedem Falle jedoch<br />

nennt Dr. Pepper das vorliegende Werk als ohne Zweifel<br />

von der Hand Renis, zudem als „..eines der schönsten<br />

und besterhaltenen Arbeiten des Meisters. Kurz<br />

gesagt, es ist ein Hauptwerk.“ Das Lob des Gutachters<br />

zu dem vorliegenden Werk drückt sich in seiner Expertise<br />

unter Würdigung der Bildeinzelheiten unmissverständlich<br />

aus.<br />

Auch das weitere beiliegende Gutachten von Prof.<br />

Andrea Emiliani bietet eine ähnliche Würdigung des<br />

Gemäldes, schließt sich der angegebenen Datierung<br />

in der Expertise von Pepper an und fügt Literaturangaben<br />

hinzu. A.R.<br />

GUIDO RENI,<br />

1575 BOLOGNA <strong>–</strong> 1642 IBID.<br />

SAINT SEBASTIAN<br />

Oil on canvas.<br />

69.5 x 57.5 cm.<br />

Accompanied by copies of the expert´s reports by Dr<br />

D. Stephen Pepper, Leesburg, Virginia and Rome, Via<br />

Margutta, dated 27 November 2000 as well as by Professor<br />

Andrea Emiliani, Bologna, dated 7 December<br />

2001.<br />

Half-length portrait in vertical oval format. Two expert's<br />

reports are enclosed. The first report by the<br />

relevant expert for Reni, Dr D. Stephen Pepper, author<br />

of the catalogue raisonné, according to which the painting<br />

was created ca. 1615-1616 in Bologna, during the<br />

first stylistic period of Reni. It also records that the<br />

composition of the painting is well known to Dr Pepper<br />

and that he has published a version held at the Bob<br />

Jones University in Greenville, South Carolina USA,<br />

which was, however, created at a later date. In any<br />

case he confirms that the painting on offer for sale<br />

here was created by Reni's own hand and describes<br />

it as “one of the most beautiful and best-preserved”.<br />

His praise for the work is unambiguous in his assessment<br />

of the details of the image. Furthermore, the<br />

enclosed report by Professor Andrea Emiliani offers a<br />

similar appreciation of the painting and follows the<br />

stated date of creation by Dr Pepper as well as including<br />

bibliographical references. A. R.<br />

Literature:<br />

Stephen Pepper, Guido Reni L'opera Completa, De<br />

Agostini, 1988, there especially: Appendices I, cat.<br />

no. 19, pp. 331 f.<br />

Stephen Pepper, Guido Reni, Oxford 1984.<br />

Guido Reni 1575-1642, exhibition catalogue, Pinacoteca<br />

Nazionale, Bologna; Los Angeles County Museum<br />

of art; Kimbell Art Museum, Fort Worth, Bologna 1988.<br />

Richard Spear, The 'Divine' Guido: Religion, Sex, Money,<br />

and Art in the World of Guido Reni, New Haven<br />

and London, 1997.<br />

Morten Steen Hansen and Joaneath Spicer (eds.),<br />

<strong>Master</strong>pieces of Italian Painting, The Walters Art<br />

Museum, Baltimore and London, 2005.<br />

€ 140.000 - € 180.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Stephen Pepper, Guido Reni L'Opera Completa, De<br />

Agostini, 1988. Dort vor allem: Appendix I, Catalog<br />

Number 19, p. 331 f.<br />

Stephen Pepper, Guido Reni, Oxford 1984.<br />

Guido Reni 1575-1642, Exhibition catalogue, Pinacoteca<br />

Nazionale, Bologna; Los Angeles County Museum<br />

of art; Kimbell Art Museum, Fort Worth, Bologna<br />

1988.<br />

Richard Spear, The 'Divine' Guido: Religion, Sex, Money,<br />

and Art in the World of Guido Reni, New Haven<br />

and London, 1997.<br />

Morten Steen Hansen and Joaneath Spicer, (Hrsg.)<br />

<strong>Master</strong>pieces of Italian Painting, The Walters Art Museum,<br />

Baltimore and London, 2005.<br />

(1210791) (130800) (11)<br />

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227


443<br />

CESARE FRACANZANO,<br />

UM 1605 BISCEGLIE <strong>–</strong> 1651 BARLETTA<br />

Cesare war der Sohn von Alessandro Fracanzano, einem<br />

Bürger aus gehobenen Kreisen, der ebenfalls als<br />

Maler wirkte, wie auch sein Bruder Francesco Fracanzano<br />

(1612 - um 1656).<br />

DER HEILIGE PETRUS ALS BÜSSER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

81,9 x 66,7 cm.<br />

Die Zuweisung des Gemäldes an Cesare erfolgte durch<br />

eine ausführliche Katalogbesprechung. (Katalogauszug<br />

beigegeben)<br />

Das überlebensgroße Halbbildnis des Apostels in beeindruckender<br />

dramatischer Realistik wiedergegeben.<br />

Der Heilige mit kurzem, bereits weiß gewordenen Bart<br />

richtet mit leicht geöffnetem Mund seinen Blick nach<br />

oben, mit feuchten Augen und geröteten Lidern. Das<br />

leicht gewellte, graue Haar gibt die hohe Stirn frei, im<br />

leicht geöffneten Mund sind einige restliche Zähne zu<br />

sehen. Über einem taubenblauen Kleid trägt er einen<br />

braunen Umhang. Die beiden Hände krampfhaft ineinander<br />

verschlungen, wie in verzweifelter Erregung,<br />

aufgrund seiner Büßergedanken, die den einstigen Verrat<br />

an Jesus andeuten. Die Dramatik des Bildes liegt<br />

nicht zuletzt auch darin, dass die Buße des alten Mannes<br />

noch nach den vielen Jahren nach dem Ereignis<br />

zu solcher Aufgewühltheit führt. Stilistisch ist in dem<br />

Gemälde der Einfluss bzw. die Schule des Jusepe de<br />

Ribera (1588/91-1652) zu sehen. Darüber hinaus zeigt<br />

sich hier auch eine stilistische Annäherung an Werke<br />

von Domenico Robusti Tintoretto (1560-1635), den<br />

Carracis oder Guido Reni (1575-1642). Nach seiner<br />

Rückkehr aus Neapel 1626 schuf er im Umkreis seiner<br />

Heimat in Apulien mehrere Werke für Kirchen und Adelshäuser,<br />

eines seiner Werke gelangte in den Prado in<br />

Madrid.<br />

Als auffallend ist hier zu bemerken, dass in einem Gemälde<br />

des Bruders Francesco Fracanzano „Das Martyrium<br />

des Heiligen Gregors von Armenien“ von 1635<br />

in der Kirche von San Gregorio Armeno in Neapel, die<br />

zentrale Figur eine überraschende Ähnlichkeit zu dem<br />

vorliegenden Bild aufweist. A.R.<br />

(1210747) (11)<br />

CESARE FRACANZANO,<br />

CA. 1605 BISCEGLIE <strong>–</strong> 1651 BARLETTA<br />

Cesare was the son of Alessandro Fracanzano, a<br />

wealthy citizen, who was also active as a painter, as<br />

was his brother Francesco Fracanzano (1612 - ca.<br />

1656).<br />

THE PENITENT SAINT PETER<br />

Oil on canvas.<br />

81.9 x 66.7 cm.<br />

The attribution of the painting to Francanzano is based<br />

on a detailed discussion of the work. (catalogue extract<br />

enclosed).<br />

The slightly larger than life size half-portrait of the<br />

apostle is depicted with impressive, dramatic realism.<br />

The painting's style shows the influence of the school<br />

of Jusepe de Ribera (1588/91 - 1652). Furthermore<br />

there is a stylistic closeness to works by Domenico<br />

Robusti Tintoretto (1560 - 1635), by Carraci or Guido<br />

Reni (1575 - 1642). It is worth noting that in the painting<br />

The Martyrdom of Saint Gregory of Armenia dating<br />

1635 by his brother Francesco Fracanzano in the<br />

church of San Gregorio Armeno in Naples, the central<br />

figure is astonishingly similar to the one in the painting<br />

on offer for sale in this lot.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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445<br />

ITALIENISCHER MEISTER DES<br />

17. JAHRHUNDERTS<br />

BILDNIS EINES PHILOSOPHEN MIT TURBAN<br />

ODER DER KIRCHENLEHRER JOHANNES VON<br />

DAMASKUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

104 x 78 cm.<br />

Der Dargestellte im Halbbildnis bärtig wiedergegeben,<br />

mit nachdenklichem Blick nach links oben, das Haupt<br />

mit einem Turban bedeckt, was die Identifizierung des<br />

Dargestellten als den Kirchenlehrer Johannes von<br />

Damaskus erklären würde. Das Halbbildnis nach rechts<br />

vor einem Pult mit aufgeschlagenem Buch, über einem<br />

Kleid mit weißem Ärmel ein brauner Mönchsumhang.<br />

In der rechten Hand hält er einen bislang nicht näher<br />

definierten, zepterähnlichen Gegenstand mit von der<br />

Spitze herabhängenden weißen Bändern. Mit dem<br />

linken Zeigefinger weist er auf diesen Stab, was sicher<br />

mit der bislang unklaren Bedeutung des Attributs zusammenhängt.<br />

Der Turban ist jedenfalls gängiges Attribut<br />

für den Heiligen, dies war als Zeichen seiner Herkunft<br />

verstanden. Der Heilige, um 650 in Damaskus<br />

geboren und um 754 im Kloster Mar Saba bei Jerusalem<br />

verstorben, widmete sich der kirchlichen Legitimisierung<br />

bildlicher biblischer Darstellungen. Das Portraitbildnis<br />

von ausgesprochen hoher Qualität, mit der<br />

der Maler die lebendige Physiognomie aber auch die<br />

treffend gemalten Hände zur Anschauung bringt.<br />

(12103411) (11)<br />

ITALIAN MASTER OF THE 17TH CENTURY<br />

PORTRAIT OF A PHILOSOPHER WITH TURBAN<br />

AND THE POLYMATH JOHN DAMASCENE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

104 x 78 cm.<br />

€ 14.000 - € 16.000<br />

Sistrix<br />

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444<br />

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

(ABB. LINKS)<br />

BILDNIS EINER JUNGEN MÄRTYRERIN MIT<br />

MÄRTYRERPALME UND EINEM TUCH ALS<br />

ATTRIBUT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

114 x 90 cm.<br />

PAINTER OF THE 17TH CENTURY<br />

PORTRAIT OF A YOUNG FEMALE MARTYR WITH<br />

PALM AND CLOTH AS ATTRIBUTES<br />

Oil on canvas.<br />

114 x 90 cm.<br />

Depicted as youthful beauty in a blue, strapless dress<br />

with yellow belt and red cloak.<br />

In jugendlicher Schönheit dargestellt, in blauem, schulterfreiem<br />

Kleid mit gelbem Gürtelband und darüber<br />

gelegtem roten Manteltuch. Ihr linker Arm auf einen<br />

Steinblock gestützt, in der Hand die Märtyrerpalme,<br />

ihr Blick nach oben gerichtet, das Haar und die Ohren<br />

geschmückt mit Perlen, in der rechten Hand hält sie<br />

ein Tuchband als Attribut ihres Martyriums. Bei der<br />

Darstellung dürfte es sich um die Heilige Godeleva<br />

von Gistel handeln. Im Landstrich um Boulogne­ sur-<br />

Mer in Frankreich geboren, wurde sie 1070 in Gistel/<br />

Belgien von ihrem flämischen Ehemann, dem Adeligen<br />

Berthold van Gistel, mit einem Tuch erdrosselt.<br />

Kanonisation 1084. Das Gemälde zeigt die Heilige im<br />

Dreiviertelbildnis nahezu lebensgroß vor dunklem<br />

Hintergrund, lediglich das Haupt durch nimbusartige<br />

Aufhellung hinterlegt. (12106638) (5) (11)<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

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231


446<br />

ANTONIO LUCCHESE FRANCHI,<br />

1634 LUCCA <strong>–</strong> 1709 FLORENZ, ZUG.<br />

Der aus Lucca stammende Maler war ab 1674 in Florenz<br />

tätig und wurde dort als „Il Lucchese“ bekannt und<br />

stieg dort zu einem der bedeutendsten Maler der Stadt<br />

auf, was ihm zahlreiche Aufträge aus dem Adel, insbesondere<br />

der Familie der Medici, eintrug.<br />

PORTRAIT EINER JUNGEN DAME ALS „FLORA“<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 62 cm.<br />

Nicht selten standen Mätressen an adligen Höfen Portrait<br />

für allegorische Darstellungen, wie hier für die<br />

Personifizierung des Frühlings, in Gestalt einer Flora.<br />

Im Halbbildnis nach rechts gewandt, der Kopf mit<br />

Blick nach links gerichtet, ist die junge Dame mit halb<br />

entblößter Brust wiedergegeben, während sie in Händen<br />

Frühlingsblüten hält. (1210862) (130800) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

447<br />

PIETRO LIBERI,<br />

1614 PADUA <strong>–</strong> 1687 VENEDIG<br />

TARQUINIO UND LUCREZIA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

94 x 73 cm.<br />

Dem Gemälde ist eine gutachterliche Dokumentation<br />

von Prof. Emilio Negro in Kopie beigegeben.<br />

Lucrezia, eine römische Frau aus der mythischen Frühzeit<br />

Roms, berühmt für ihre Schönheit, vor allem aber<br />

für ihre Tugend, wurde namentlich seit der Renaissance<br />

vermehrt Gegenstand in der Belletristik, dem Theater,<br />

der Musik und vor allem auch in der Malerei. So haben<br />

sich neben Sandro Botticelli (um 1445-1510), Rembrandt<br />

van Rijn (1606-1669), Lucas Cranach d.Ä. (1472-<br />

1553) und Tiziano Vecellio (1485/89-1576) zahlreiche<br />

Maler diesem Thema gewidmet. Die legendäre Standhaftigkeit<br />

Lucrezias gegen den sie bedrängenden Sextus<br />

Tarquinius, einem Königssohn, wurde beliebtes<br />

Thema und moralisches Vorbild. Das in hoher Qualität<br />

ausgeführte Gemälde zeigt die beiden Figuren in betonter<br />

Nahansicht, wobei der dramatische Moment<br />

vor der Selbstötung der Lucrezia wiedergegeben ist,<br />

in dem Augenblick, da sie von Tarquinio bedrängt wird.<br />

In der beigegeben gutachterlichen Stellungnahme von<br />

Emilio Negro, wird der Name Pietro Liberi zur Disposition<br />

gestellt. Liberi war Schüler des Alessandro Varotari<br />

(1588-1649), genannt Padovanino, betonte jedoch<br />

mehr als dieser den jeweils erotischen Aspekt in seinen<br />

Themen. Ein weiteres Gemälde des selben Themas<br />

schuf Liberi in Zusammenarbeit mit einem anyonymen<br />

Künstler (Fondazione Zeri). Im beiliegenden Schreiben<br />

wird ferner auf das Altarbild „Antonio da Padova“ in der<br />

Basilika di Santa Maria della Salute, Venedig verwiesen.<br />

Ferner auf sein Gemälde „Diana und die Nymphen“<br />

im Museo Cerralbo in Madrid sowie „Diana und Kallisto“<br />

(in Eremitage Sankt Petersburg). (1200141) (11)<br />

PIETRO LIBERI,<br />

1614 PADUA <strong>–</strong> 1687 VENICE<br />

TARQUIN AND LUCRETIA<br />

Oil on canvas.<br />

94 x 73 cm.<br />

A copy of the expert’s report by Professor Emilio Negro<br />

is enclosed.<br />

A further painting of the same subject was created by<br />

Liberi in collaboration with an anonymous artist (Fondazione<br />

Zeri). The enclosed letter also points out the<br />

altarpiece “Antonio da Padova at the Basilica di Santa<br />

Maria della Salute, Venice and also his painting “Diana<br />

and the Nymphs held at the Museo Cerralbo in Madrid<br />

and “Diana and Callisto at The State Hermitage<br />

Museum in Saint Petersburg.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

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Sistrix<br />

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448<br />

GIOVAN GIOSEFFO DAL SOLE,<br />

1654 BOLOGNA <strong>–</strong> 1719 EBENDA<br />

DIE HEILIGE KATHARINA VON ALESSANDRIEN<br />

Öl auf Leinwand. Auf Platte aufgezogen.<br />

76 x 59 cm.<br />

In kontrastreichem, partiell vergoldetem Rahmen.<br />

Anbei in Kopie eine Expertise von Alessandro del Priori,<br />

o. J., Florenz. Del Priori ordnet das Gemälde eindeutig<br />

Giovan Gioseffo dal Sole zu, bildet das Gemälde in<br />

seinem Gutachten ab und vergleicht es etwa mit einer<br />

Darstellung der Maria Magdalena in der Pinacoteca<br />

Nazionale di Bologna. Del Priori weist auch auf<br />

die detaillierte Beleuchtungstaktik des Malers hin,<br />

welche nicht nur im Schatten der Krone zu sehen ist,<br />

der auf die rechte Hand fällt, sondern auch die Tränen<br />

in den Augen Katharinas betrifft, die sich glänzend auf<br />

den Pupillen abzeichnen. Er datiert das Gemälde um<br />

1690.<br />

Halbfigurige Darstellung der nach links gewandten<br />

Heiligen, ihre Brüste durch ihr Haupthaar bedeckt, in<br />

ihrer rechten Hand eine Krone haltend. Am rechten<br />

Bildrand zeichnet sich vor dem Hintergrund ihr Marterwerkzeug,<br />

das Rad, ab. (12103410) (13)<br />

GIOVAN GIOSEFFO DAL SOLE,<br />

1654 BOLOGNA <strong>–</strong> 1719 IBID.<br />

SAINT CATHERINE OF ALEXANDRIA<br />

Oil on canvas, laid on panel.<br />

76 x 59 cm.<br />

In high-contrast, parcel-gilt frame.<br />

Accompanied by the copy of an experts‘s report by<br />

Alessandro del Priori, n.y. Florence. He concludes<br />

that the painting was, without a doubt, created by<br />

Giovan Gioseffo dal Sole, illustrates the painting in his<br />

report and compares it with the depiction of Mary<br />

Magdalene held at the Pinacoteca Nazionale di Bologna.<br />

He dates the painting around 1690.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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449<br />

ITALIENISCHER CARAVAGGIST<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

SALOME MIT DEM HAUPT DES JOHANNES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

71 x 56 cm.<br />

Wohl Florenz, Ende 16. Jahrhundert.<br />

Sowohl in der Hell-Dunkel-Stilistik des Caravaggismus,<br />

aber auch in der Drehung der Figuren, zeigt sich das<br />

Gemälde als Beispiel des italienischen Manierismus.<br />

Die drei Figuren der Bibellegende: Herodes, Salome<br />

und Mariamne, werden vor schwarzem Hintergrund<br />

nahe an den Betrachter herangeführt. Salome, im<br />

Zentrum, hält eine große Zinnschüssel mit beiden Händen,<br />

während eine Hand des Henkers, der im Bild nicht<br />

mehr dargestellt wird, den Kopf des Johannes an den<br />

Haaren hält. Der nach links blickende bärtige Kopf des<br />

Herodes, mit Königskrone, in grimmiger Zufriedenheit<br />

wiedergegeben und bewusst so ins Bild gebracht,<br />

dass man zunächst meinen könnte, der Arm<br />

des Henkers wäre dem König zuzuordnen. Diese manieristische<br />

Raffinesse wiederholt sich in anderer Art<br />

in den Blicken der beiden Frauen zueinander, wobei<br />

Salome ihren Wunsch nach dem Haupt des Johannes<br />

eher hinterfragt, während Mariamne ihr eher befriedigt<br />

zulächelt. Die Farbe Grün im Kleid der Hauptfigur, aber<br />

auch die luxuriöse Schmuckausstattung, galt in der<br />

Symbolik malerischer Elemente seit langem als negativ<br />

belegtes Attribut. (12107713) (130800) (11)<br />

ITALIAN CARAVAGGISTI, 17TH CENTURY<br />

SALOME WITH THE HEAD OF SAINT JOHN THE<br />

BAPTIST<br />

Oil on canvas.<br />

71 x 56 cm.<br />

Probably Florence, end of 16th century.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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450<br />

HOLLÄNDISCHER MALER DES<br />

18. JAHRHUNDERTS,<br />

IN DER ART DES JAN WIJNANTS<br />

1632 <strong>–</strong> 1684<br />

FELSIGE LANDSCHAFT MIT GROSSEM KNORRI-<br />

GEN BAUM UND FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Holz.<br />

38 x 52 cm.<br />

Das Bildthema zeigt sich in der typischen Komposition<br />

und Farbgebung der späteren Werke des Malers, wobei<br />

fast immer ein solitär stehender Baum, zumeist<br />

schräg geneigt, das Bildzentrum bildet. Solche <strong>–</strong> und<br />

Bühnenlandschaften <strong>–</strong> kennzeichnen die Haupt- und<br />

Spätphase des Malers, nachdem er sich anfänglich<br />

häufiger bäuerlichen Motiven gewidmet hatte. Die Lockerheit<br />

und aufgelichtete Farbpalette, neu in der holländischen<br />

Malerei des 17. Jahrhunderts, beeinflusste<br />

auch spätere Meister wie Thomas Gainsborough<br />

(1727-1788) und François Boucher (1703-1770).<br />

(12111019) (11)<br />

INFO | BID<br />

€ 7.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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451<br />

MALER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

GROSSE VERSAMMLUNG VON DORFBEWOH-<br />

NERN IN DER ORTSMITTE<br />

Öl auf Holz.<br />

34 x 49,5 cm.<br />

Mittig unten signiert und unleserlich datiert.<br />

In dekorativem goldbemalten Rahmen.<br />

Auf dem großzügig angelegten Platz eines Dorfes<br />

haben sich zahlreiche Figuren versammelt. Die meisten<br />

der Männer scheinen für ein Aufbruch gerüstet<br />

zu sein, da sie einen Wanderstock und Rucksäcke<br />

tragen, sowie meistens mit einem Hut ausgestattet<br />

sind. Links des Platzes einige Häuser und auf der<br />

rechten Bildseite neben weiteren Häusern eine große<br />

Kirche, deren Spitze in den hohen hellblauen mit<br />

weißen Wolken versehenen Himmel reicht. Vielfigurige<br />

Malerei mit zahlreichen abgestuften beige-braun<br />

Tönen unter leuchtend hellblauem Himmel.<br />

(12111022) (18)<br />

INFO | BID<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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237


452<br />

ALESSANDRO MAGNASCO (1667-1745) UND<br />

ANTONIO FRANCESCO PERUZZINI (1668-1724)<br />

Gemeinschaftsarbeit der genannten Maler, von denen<br />

Magnasco das Figürliche, Peruzzini das Landschaftliche<br />

geschaffen hat.<br />

LANDSCHAFT MIT MÖNCHEN IM GEBET<br />

Öl auf Leinwand.<br />

87 x 117 cm.<br />

Rückwärtig auf der Leinwand besitzbezeichnet „Cte<br />

(Comte) Michel Boutourtin“ mit Datierung „1839“.<br />

Des Weiteren auf dem Keilrahmen altes Besitzetikett<br />

des Grafen „C. J. Graaf von Limburg Stirum 14. April<br />

1957“, mit maschinenschriftlicher Beschreibung.<br />

Anbei eine Expertise von Anna Orlando vom August<br />

2019, welche in ihrem Gutachten die Zusammenarbeit<br />

von Magnasco und Peruzzini erkennt, wobei sie<br />

die Landschaft Peruzzini und die Figurenstaffage Magnasco<br />

zuweist.<br />

In dunkle Töne getauchte Landschaft mit stark horizontal<br />

ausgerichteten Wolken, welche sich vor dem petrolblauen<br />

Himmel abzeichnen. Im Vordergrund drei Mönche,<br />

kreisrund angeordnet, das Weiß der Wolken in<br />

ihren Kutten wiederaufnehmend und sich somit vor den<br />

Laubbäumen des linken Mittelgrundes abzeichnend.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Laura Muti, Daniele de Sarno Prignano,<br />

Magnasco, Faenza 1995. (12103413) (13)<br />

ALESSANDRO MAGNASCO (1667-1745) AND<br />

ANTONIO FRANCESCO PERUZZINI (1668-1724)<br />

Collaboration of the above mentioned painters, with<br />

Magnasco having painted the figures and the landscape<br />

having been painted by Peruzzini.<br />

LANDSCAPE WITH MONKS IN PRAYER<br />

Oil on canvas.<br />

87 x 117 cm.<br />

Inscription by previous owner “Cte (Comte) Michel<br />

Boutourtin” and date “1839” on the reverse.<br />

Furthermore, typed label of a previous owner on<br />

stretcher: Count “C. J. Graaf von Limburg Stirum”<br />

14 April 1957.<br />

Expert´s report by Anna Orlando dated August 2019<br />

enclosed. The report acknowledges the collaboration<br />

of Magnasco and Peruzzini, attributing the landscape<br />

elements to Peruzzini and the figure staffage to Magnasco.<br />

Literature:<br />

See Laura Muti, Daniele de Sarno Prignano,<br />

Magnasco, Faenza 1995.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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453<br />

JACOBUS STORCK,<br />

1641 AMSTERDAM <strong>–</strong> UM 1692<br />

Der Maler stand weitgehend im Schatten seines Bruders<br />

Abraham Jansz Storck (um 1635-1710) und widmete<br />

sich im Gegensatz zu diesem vermehrt den<br />

Rheinlandschaften mit landschaftlichen Wiedergaben<br />

der Binnenschifffahrt. Gelegentlich entstanden auch<br />

Werke in Zusammenarbeit der beiden Brüder. Der<br />

überwiegende Teil seiner signierten Werke entstand<br />

zwischen 1664 und 1687.<br />

NIEDERLÄNDISCHE KANALLANDSCHAFT MIT<br />

SEGELSCHIFFEN, PRACHTGEBÄUDEN SOWIE<br />

EINER KIRCHE AM UFER<br />

Öl auf Holz.<br />

60 x 86 cm.<br />

Links unten signiert.<br />

Das Gemälde bietet den Blick über einen nach links<br />

hinten, in Biegungen verlaufenden, Kanal mit zentral<br />

wiedergegebenem Segelschiff mit holländischer Flagge,<br />

das weiße Segel leicht gebläht. Am Uferweg,<br />

links unter Bäumen, sowie in den weiteren Schiffen,<br />

zahlreiche Figurenstaffage. Die Gebäudegruppe im<br />

rechten Bildteil dürfte eine Vedute eines hier noch<br />

nicht näher eruierten niederländischen Städtchens<br />

sein. (1211105) (11)<br />

JACOBUS STORCK,<br />

1641 AMSTERDAM <strong>–</strong> CA. 1692<br />

DUTCH CANAL LANDSCAPE WITH SAILING BOATS,<br />

MAGNIFICENT BUILDINGS AND CHURCH ON THE<br />

BANKS<br />

Oil on panel.<br />

60 x 86 cm.<br />

Signed lower left.<br />

The painter was largely overshadowed by his brother<br />

Abraham Jansz Storck (ca. 1635-1710) and in contrast<br />

to him predominantly painted the Rhine landscapes<br />

and landscape paintings of inland shipping. Occasionally<br />

the two brothers collaborated on projects. Corresponding<br />

with their dates, the majority of his signed<br />

works were created between 1664 and 1687.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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239


454<br />

FILIPPO LAURI,<br />

1623 ROM <strong>–</strong> 1694 EBENDA<br />

HAGAR UND ISMAEL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

106,5 x 148,5 cm.<br />

In schmalem vergoldeten Rahmen.<br />

Beigegeben ein ausführliches Gutachten von Alessandro<br />

Agresti vom 28.7.2018 (in Kopie vorliegend).<br />

Der biblischen Erzählung folgend ist Ismael, der Sohn<br />

Abrahams, und Hagar eine ägyptische Magd Abrahams.<br />

Hagar und Ismael werden schließlich aus Abrahams<br />

Haushalt verstoßen und die Wüste geschickt.<br />

Dort erscheint ihnen ein Engel, der sie auffordert wieder<br />

zurückzukehren. Dargestellt ist auf dem Gemälde<br />

der Moment, in dem ein Engel den beiden an einer<br />

Quelle erscheint und sie mit der linken Hand auffordert<br />

zurückzukehren und mit dem ausgestreckten<br />

rechten Arm auf den Weg weist. Der Engel wiedergegeben<br />

in einem weißen Gewand mit rotem langen<br />

Überwurf und großen weißen Flügeln. Auf Knien die<br />

den Engel mit leicht rötlich verweinten Augen anblickende<br />

Hagar, auf ihren am Boden liegenden Sohn<br />

hinweisend. Ismail ist bereits von Schwäche gekennzeichnet:<br />

er ist nur mit einem weißen Lendentuch um<br />

seinen Körper bekleidet, hat seine Augen bereits nach<br />

oben verdreht. In der Kunstgeschichte beliebtes Motiv,<br />

hier die großen Figuren vor Landschaft in überwiegend<br />

beige-brauner und grüner Farbgebung. Kleinere<br />

Retuschen. (1200974) (18)<br />

FILIPPO LAURI,<br />

1623 ROME <strong>–</strong> 1694 IBID.<br />

HAGAR AND ISHMAEL<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

106.5 x 148.5 cm.<br />

In slim gilt frame.<br />

A copy of a detailed expert’s report by Alessandro<br />

Agresti dated 28.07.2018 is enclosed.<br />

Popular motif in art history. The large figures are depicted<br />

against the landscape in predominantly beigebrown<br />

and green colouration. With minor retouching.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

455<br />

VENEZIANISCHER MALER<br />

DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

DER BLUTENDE BAUMSTAMM<br />

Öl auf Leinwand im Hochoval.<br />

140 x 105 cm.<br />

Wiedergegeben ist eine uns bislang nicht näher erklärbare<br />

Legende, wonach ein Baumstamm an der angesägten<br />

Stelle rot blutet. Um den Baumstamm mehrere<br />

Personen gruppiert, die die Erscheinung betrachten.<br />

Darunter links der Holzfäller mit langstieligem Beil, im<br />

Zentrum eine junge Frau, sowie rechts ein bärtiger<br />

Mann in priesterartigem Kleid, dessen Kopfbedeckung<br />

an Typendarstellungen im Werk Tiepolos erinnert. Das<br />

Gemälde von hoher künstlerischer wie malerischer<br />

Qualität, unter Betonung wirkungsvoller Lichteffekte,<br />

in den hellen textilen <strong>Part</strong>ien. Im Hintergrund weitere,<br />

südlich anmutende Bäume vor blauem Firmament.<br />

(12103414) (11)<br />

VENETIAN SCHOOL, 18TH CENTURY<br />

BLEEDING TREE TRUNK<br />

Oil on canvas in vertical oval format.<br />

140 x 105 cm.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

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241


456<br />

ALESSANDRO PIAZZA,<br />

1652 VENEDIG <strong>–</strong> 1727 ROM<br />

RIDOTTO (SPIELBANK) IM PALAZZO DANDOLO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

84,2 x 117 cm.<br />

Beigebeben in Kopie eine Expertise von Dario Succi,<br />

o.J. Succi führt verschiedene Vergleichsbeispiele an,<br />

etwa eine weitere Ridotto- Darstellung in einer Privatsammlung,<br />

aber auch eine Leinwand im Worcester Art<br />

Museum in Massachusetts und eine solche in der<br />

Fondazione Cassa di Risparmio in Padua und Rovigo.<br />

Succi schreibt das vorliegende Gemälde eindeutig der<br />

Hand Alessandro Piazzas zu.<br />

Darstellung des venezianischen Innenraums mit zahlreichen,<br />

teils maskierten Personen, welche, partiell an<br />

Tischen sitzend, Kartenspielen nachgehen. Abgedunkelter<br />

Raum mit spärlich auf den Tisch stehenden Kerzen<br />

und einigen wenigen, an den Decken hängenden<br />

Lichtern, in typisch verdichteter Manier. Im Ridotto wurden<br />

Biribi und Basetta gespielt, wobei Biribi ein lotterieähnliches<br />

Spiel war und das beliebtere Basetta dem<br />

Spielenden das 60-fache seines Einsatzes ermöglichte.<br />

Der im San Moisè-Palast befindliche Ridotto<br />

fand sich in einem vierstöckigen Flügel, wobei sich<br />

die Spieltische in einer der oberen Etagen befanden.<br />

(1210348) (13)<br />

ALESSANDRO PIAZZA,<br />

1652 VENICE <strong>–</strong> 1727 ROME<br />

RIDOTTO (CASINO) IN PALAZZO DANDOLO<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

84.2 x 117 cm.<br />

Accompanied by the copy of an expert's report by<br />

Dario Succi, n.y. The report lists various comparative<br />

examples such as another Ridotto depiction held in a<br />

private collection but also a canvas painting held at<br />

the Worcester Art Museum in Massachusetts and another<br />

held at the Fondazione Cassa di Risparmio in<br />

Padua and Rovigo. Succi concludes that the painting<br />

on offer for sale in this lot was created by Alessandro<br />

Piazza's own hand.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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243


457<br />

SALVATOR ROSA,<br />

1615 NEAPEL <strong>–</strong> 1673 ROM, ZUG.<br />

DIE BEFREIUNG DES PETRUS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

55 x 36 cm.<br />

Ein erhaben stehender, mehrere kniende, sitzende,<br />

sich aufrichtende Gestalten: Ähnliche Kompositionen<br />

von Salvator Rosa sind auch aus weiteren Werken<br />

des Künstlers bekannt. So ist etwa bei der Fototeca<br />

Zeri unter Nummer 47115 eine Erzengeldarstellung<br />

dokumentiert, deren Lichtführung und kompositionelles<br />

Schema dem hier angebotenen Gemälde ähnlich<br />

sind. In caravaggesker Lichtführung zeichnen sich die<br />

von dem Engel erleuchteten Gestalten (Petrus wird<br />

durch einen am Boden liegenden Schlüssel personifiziert)<br />

ab und Putti in einer Wolkenlichtung weisen den<br />

Weg. (Apg 12,6-7). (12115128) (13)<br />

SALVATOR ROSA,<br />

1615 NAPLES <strong>–</strong> 1673 ROME, ATTRIBUTED<br />

THE LIBERATION OF SAINT PETER<br />

Oil on canvas.<br />

55 x 36 cm.<br />

The painting shows one person standing elevated,<br />

several kneeling ad sitting figures and also several figures<br />

in the process of sitting up. Other similar compositions<br />

by Rosa are well known, for example an Archangel<br />

painting listed at the Fototeca Zeri with no.<br />

47115 <strong>–</strong> the artists guidance of light and its composition<br />

are similar. The figures are lit up in a Caravaggio-like<br />

style by the angel, while putti guide the way in<br />

an opening in the clouds and Saint Peter is personified<br />

by a key, lying on the ground. (Book of Acts, 12:6-7).<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

458<br />

BERNARDO STROZZI IL CAPPUCCINO,<br />

1581 GENUA <strong>–</strong> 1644 VENEDIG, ZUG.<br />

KOPF EINES APOSTEL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

65 x 50 cm.<br />

In reich ornamental verziertem teilvergoldeten<br />

Rahmen.<br />

Charakteristischer, für Strozzi typischer in breitem luftigen<br />

Duktus ausgeführter Apostelkopf mit nach links<br />

über die Schulter gewandtem Kopf, dessen weißes<br />

Haar von der links oben liegenden Lichtquelle eindrucksvoll<br />

beleuchtet wird und sich von dem dunklen Hintergrund<br />

effektvoll absetzt. (1211516) (13)<br />

BERNARDO STROZZI IL CAPPUCCINO,<br />

1581 GENOVA <strong>–</strong> 1644 VENICE, ATTRIBUTED<br />

PORTRAIT OF AN APOSTLE<br />

Oil of canvas.<br />

65 x 50 cm.<br />

In richly ornamented partially gilt frame.<br />

€ 19.000 - € 21.000<br />

Sistrix<br />

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245


459<br />

JAN COSSIERS,<br />

1600 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1671, ZUG.<br />

Der Maler erhielt seinen ersten Unterricht bei seinem<br />

Vater und begab sich dann in die Werkstatt des damals<br />

bedeutenden Portrait- und Historienmalers Cornelis<br />

de Vos (um 1584-1651). Nach einer Reise in<br />

Frankreich 1623 wurde sein Einfluss durch den holländischen<br />

Maler Abraham de Vries (um 1590-1650/62)<br />

deutlich. 1624 bereits in Italien, konnte er die Werke<br />

von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610)<br />

studieren, die einen großen Einfluss auf ihn ausübten.<br />

Neben zahlreichen kirchlichen Aufträgen widmete er<br />

sich auch Portraits bedeutender Persönlichkeiten<br />

seiner Zeit.<br />

DIE MUSIZIERENDEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

119 x 82 cm.<br />

Oben links eine undeutliche Signatur.<br />

In ornamental plastisch verziertem vergoldeten<br />

Rahmen.<br />

An einem Tisch mit roter Tischdecke ein Gambe spieler,<br />

seine Hand eine Seite eines mit Noten beschriebenen<br />

Buches umblätternd, seine Gambe im Schoß liegend.<br />

Eine junge Dame neben ihm wird von einem<br />

alten Mann mit Brille hinterfangen, dessen Blick auf<br />

das Notenbuch gerichtet ist.<br />

Provenienz:<br />

Auktionshaus Nagel, 20.03.2006, Lot 496.<br />

Literatur:<br />

Das Gemälde ist verzeichnet beim RKD in Den Haag<br />

unter der Nummer „190497“ und wird dort als Jan<br />

Cossier, zug. behandelt. (1211892) (13)<br />

JAN COSSIERS,<br />

1600 ANTWERP - 1671, ATTRIBUTED<br />

THE MUSICIANS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

119 x 82 cm.<br />

Blurred signature top left.<br />

In ornamental gilt frame with sculptural décor.<br />

Provenance:<br />

Auktionshaus Nagel, 20 March 2006, lot 496.<br />

Literature:<br />

The painting is listed at the RKD in The Hague with<br />

no. „190497“ and is described as Jan Cossier,<br />

attributed there.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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460<br />

JACOPO NEGRETTI,<br />

GENANNT PALMA IL GIOVANE,<br />

UM 1548 VENEDIG <strong>–</strong> 1628 EBENDA, ZUG.<br />

DIE HOCHZEIT ZU KANA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

60 x 86 cm.<br />

Soeben wurde das Zeichen bzw. das Wunder entdeckt:<br />

Die ersten zwei von sechs großen steinernen Krügen<br />

sind von Dienern gefüllt mit Wasser herbeigebracht<br />

worden. Ein Mann, der soeben ein Glas hiervon genommen<br />

haben mag hält das Glas am Fuß, sodass es<br />

für jeden ganz sichtbar ist: Nicht Wasser, sondern<br />

Wein ist hier ganz rot zu sehen. Der Maler bezieht<br />

sich bei seiner Darstellung auf Joh. 20,30 - 31, welche<br />

die Hochzeit zu Kana und das damit verbundene Wein-<br />

Wunder bzw. Wein- Zeichen beschreibt, bei welchem<br />

Jesu der Gesellschaft, welcher der Wein ausgegangen<br />

war, mit seiner Tat zu solchem verhilft. (12115129)<br />

(13)<br />

JACOPO NEGRETTI,<br />

ALSO KNOWN AS “PALMA IL GIOVANE”,<br />

CA. 1548 VENICE <strong>–</strong> 1628 IBID., ATTRIBUTED<br />

THE WEDDING AT CANA<br />

Oil on canvas.<br />

60 x 86 cm.<br />

€ 20.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

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247


461<br />

LUCIANO BORZONE,<br />

1590 <strong>–</strong> 1645<br />

CHRISTUS UND DIE EHEBRECHERIN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

124 x 148 cm.<br />

Anbei in Kopie eine Expertise von Gianni Papi.<br />

Vor braunem Grund die halbfigurige Gruppe von Christus,<br />

dessen Haupt von Strahlen umfangen wird, der<br />

rechts erscheineneden Ehebrecherin und den Gelehrten,<br />

welche in die Diskussion eingebunden sind, ob die<br />

Frau gesteinigt werden soll. (12115120) (13)<br />

LUCIANO BORZONE,<br />

1590 <strong>–</strong> 1645<br />

CHRIST AND THE ADULTERESS<br />

Oil on canvas.<br />

124 x 148 cm.<br />

Copy of an experts report by Gianni Papi enclosed.<br />

€ 22.000 - € 24.000<br />

Sistrix<br />

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462<br />

GASPAR PEETER VERBRUGGEN D.Ä.,<br />

1635 ANTWERPEN <strong>–</strong> 1681<br />

Ab 1677 Meister der Antwerpener Gilde, wirkte in<br />

Antwerpen in den Jahren 1706-1723 in Den Haag.<br />

GROSSES FRUCHT- UND GEMÜSESTILLLEBEN<br />

MIT PUTTI ALS ALLEGORIE DES WINTERS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

110 x 150 cm.<br />

Signiert.<br />

Feinst gezeichnet das Gemüse: Salate, Zwiebeln an einem<br />

Strang zusammenhängend, Orangen, Zitronen,<br />

Wurzelgemüse, all das reiht sich zentral um eine Hermenfigur<br />

auf. Um das Stillleben herum die belebenden<br />

Figuren eines schlittschuhfahrenden und zwei Feuer<br />

anfachenden Putti.<br />

Die Figurenstaffage mag von Gaspar Jacob von Opstal<br />

II stammen, welcher auch die Putti besorgte, welche<br />

beim RKD unter Nummer 191199 ein Bild Verbruggens<br />

beleben (Auktion Dorotheum, 31. März 2009, lot 48.<br />

(12115124) (13)<br />

GASPAR PEETER VERBRUGGEN THE ELDER,<br />

1635 ANTWERP <strong>–</strong> 1681<br />

LARGE FRUIT AND VEGETABLE STILL LIFE<br />

WITH PUTTI AS ALLEGORY OF WINTER<br />

Oil on canvas.<br />

110 x 150 cm.<br />

Signed.<br />

The figure staffage may have been added by Gaspar<br />

Jacob von Opstal II who also painted the putti in a<br />

painting by Verbruggen listed at the RKD with no.<br />

191199 (Auction Dorotheum, 31 March 2009, lot 48).<br />

€ 65.000 - € 70.000<br />

Sistrix<br />

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249


463<br />

PIERRE PAUL SEVIN,<br />

1650 <strong>–</strong> 1710<br />

DIE BÜSSENDE MARIA MAGDALENA<br />

Kohle und Gouache auf Pergament.<br />

49 x 38 cm.<br />

Signiert.<br />

Maria Magdalena erscheint nicht selten im Werk Pierre<br />

Paul Sevin, und dennoch ist diese Komposition in<br />

ihrer Geschlossenheit und Harmonie besonders. Vor<br />

einer grottenähnlichen Felsformation, kniet die in hellen<br />

Farben und sich wendende Maria Magdalena,<br />

welche im Begriff ist, von links oben göttliches Licht<br />

zu empfangen. (12115113) (13)<br />

PIERRE PAUL SEVIN,<br />

1650 - 1710<br />

THE PENITENT MARY MAGDALENE<br />

Charcoal and gouache on parchment.<br />

49 x 38 cm.<br />

Signed.<br />

Paul Sevin quite often created paintings of Mary Magdalene,<br />

nevertheless the composition is special due<br />

to its closed and harmonic nature.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

464<br />

FEDERICO BAROCCI,<br />

EIGENTLICH „FEDERICO FIORI“,<br />

1526/35 URBINO <strong>–</strong> 1612<br />

BILDNIS EINES HERREN MIT HALSKRAUSE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

76 x 63 cm.<br />

Dem Gemälde ist in Kopie eine Expertise von Emilio<br />

Negro, Bologna, beigegeben mit entsprechenden Argumenten<br />

und Vergleichsbeispielen.<br />

Nahezu in Lebensgröße im Halbbildnis, in schwarzer<br />

Kleidung und vor dunklem Hintergrund, womit das von<br />

rechts oben beleuchtete Gesicht, gerahmt von der<br />

leuchtend weißen Halskrause, besonders zur Geltung<br />

kommt. Malstil und Farbauftrag stimmen völlig mit<br />

den Werken, insbesondere den Portraits des Meisters<br />

überein, dessen Wirken zwischen Manierismus und<br />

Barock steht. Nahe Verwandschaft zeigt das vorliegende<br />

Bild mit dem Selbstportrait Baroccis, das sich in<br />

der Residenzgalerie Salzburg befindet. Auch das halbfigurige<br />

Portrait des Ippolito della Rovere, entstanden<br />

um 1602 (London), wäre hier zum Vergleich heranzuziehen.<br />

Auf Einladung von Kardinal Giulio della Rovere<br />

(1533-1578) kam Barocci nach Rom und konnte sich an<br />

Werken von Raphael (1483-1520) und Antonio da Coreggio<br />

(1489-1534) orientieren, bevor er 1557 für den<br />

Dom von Urbino Gemälde schuf, die noch deutlich Coreggios<br />

Einfluss erkennen lassen. 1560 wird der Maler<br />

in der Werkstatt der Zuccari nachgewiesen, später<br />

verblieb er in Urbino wobei in der Blütezeit seines<br />

Schaffens bereits der Einfluss der Malerei eines Anthony<br />

van Dyck (1599-1641) zu erkennen ist.<br />

(1211537) (2) (11)<br />

FEDERICO BAROCCI,<br />

ALSO KNOWN AS “FEDERICO FIORI”,<br />

1526/35 URBINO <strong>–</strong> 1612<br />

PORTRAIT OF A GENTLEMAN WITH RUFF COLLAR<br />

Oil on canvas.<br />

76 x 63 cm.<br />

A copy of the expert’s report by Emilio Negro, Bologna,<br />

is enclosed with respective arguments and examples<br />

of comparison.<br />

The painting on offer for sale here shows a close<br />

resemblance to a self-portrait by Barocci held at the<br />

Residenzgalerie in Salzburg. The half-portrait figure by<br />

Ippolito della Rovere, created ca. 1602 (London) is also<br />

a good comparative example.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

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465<br />

ITALIENISCHER MANIERIST,<br />

ANFANG 17. JAHRHUNDERT<br />

CHRISTUS DAS KREUZ TRAGEND.<br />

Öl auf Holz.<br />

107 x 78 cm.<br />

Vor dunklem Grund hebt sich das aus schweren Balken<br />

bestehende Kreuz ab, welches X-förmig im Raum<br />

lagert und von Christus geschultert wird. Sein hoffnungsvoller<br />

Blick wendet sich in die obere rechte Bildecke,<br />

wo Simon von Cyrene dargestellt ist, welcher<br />

hilft, das Kreuz zu tragen (Mt.27,32). Die Komposition<br />

erinnert sowohl an Gemälde ähnlicher Komposition<br />

von Tintoretto, als auch von Mantegna. (1211515) (13)<br />

ITALIAN MANNERIST,<br />

BEGINNING OF 17TH CENTURY<br />

CHRIST BEARING THE CROSS<br />

Oil on canvas.<br />

107 x 78 cm.<br />

Sistrix<br />

€ 14.000 - € 18.000 INFO | BID


466<br />

NORDITALIENISCHER MALER UM 1700<br />

STILLLEBEN-ALLEGORIE „TRIUMPH DER MUSIK“<br />

Öl auf Leinwand.<br />

62 x 74 cm.<br />

SCHOOL OF NORTHERN ITALY, CA. 1700<br />

STILL LIFE - ALLEGORY „TRIUMPH OF MUSIC“<br />

Oil on canvas.<br />

62 x 74 cm.<br />

Vordergründig sind im Bild drei reliefierte Prunkvasen<br />

auf einem Stein dargestellt, daneben eine Holzflöte<br />

sowie ein Notenblatt. Prominent hervorgehoben ist<br />

die in korallenrot aufrecht stehende Vase rechts. Als<br />

kompositorisches Gleichgewicht ist ein in stürzender<br />

Haltung gezeigter Steinreliefblock zu sehen. Die mittlere<br />

Vase zeigt im Relief Musikinstrumente neben einem<br />

Jüngling und einem Velum. Die Bildthematik des<br />

Reliefs ist als Allegorie zu deuten: Während das Steinrelief<br />

links die Waffenschmiede des Vulkan wiedergibt<br />

und der Stein dabei in stürzender Haltung gezeigt<br />

wird, ist in der aufrecht stehenden roten Vase der Triumph<br />

des musizierenden Putto über den Zeitgott<br />

Chronos zu erkennen. Das Notenblatt in feiner lesbaren<br />

Schrift wiedergegeben. (1212121) (11)<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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467<br />

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

KAIN UND ABEL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

170 x 230 cm.<br />

Die beliebte Darstellung des Brudermordes geht auf<br />

die bekannte Geschichte aus dem alten Testament<br />

zurück. Im Mittelpunkt des Gemäldes in bergiger Landschaft<br />

liegt lang gestreckt der helle muskulöse Körper<br />

des erschlagenen Abels, an dessen Kopf und oberhalb<br />

des Kopfes Blutflecken zu erkennen sind. Er liegt<br />

auf einem Fell, das zum Teil seinen Schambereich bedeckt,<br />

zudem weist dieses auch auf seine Tätigkeit als<br />

Schäfer hin. Rechts oberhalb von ihm sitzend der muskulöse<br />

und braungebrannte Kain, lediglich mit einem<br />

Tuch um die Hüfte bekleidet. Er stützt die Arme auf<br />

seinen Knien ab und schaut mit fast geschlossenen<br />

Augen auf den leblosen am Boden liegenden Körper<br />

seines Bruders. Auf der linken Seite ein steinerner<br />

Block, auf dem ein Feuer entfacht ist, und aus dem<br />

ein Stück brennendes Holz herausragt. Der nächtliche<br />

Hintergrund wird an einer Stelle von hellen, weiß<br />

schimmernden Wolkenformationen unterbrochen, vor<br />

denen eine Gestalt mit erhobenen Hände davon eilt.<br />

Das Licht fällt aus unbekannter Quelle von oben auf<br />

den nackten, am Boden liegenden Körper des Abel<br />

und bestrahlt zum Teil die linke Schulter des sitzenden<br />

Kains. Die starke hell-dunkel Akzentuierung erinnert<br />

an Arbeiten der Caravaggisten.<br />

Das Motiv des Brudermorders findet sich bei vielen<br />

Arbeiten von Künstlern in der Kunstgeschichte: so<br />

seien hier exemplarisch genannt bei Jan van Eyck (um<br />

1390-1441) und auch bei Tizian (1485/89-1576). Meist<br />

wird die doch eigentliche Tat des Erschlagens dargestellt,<br />

während auf diesem Gemälde hier die beiden<br />

Brüder wiedergegeben sind, nachdem Kain bereits<br />

Abel erschlagen hat. Kleinere Retuschen. (1210815)<br />

(18)<br />

ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY<br />

CAIN AND ABEL<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

170 x 230 cm.<br />

This popular subject of the brother’s murder is a<br />

famous <strong>Old</strong> Testament story. The subject has been<br />

portrayed by many other artists throughout art history,<br />

for example by Jan van Eyck or Titian. Usually the<br />

act of slaying itself is depicted, by contrast, the<br />

scene depicted here shows Cain having already slain<br />

his brother Abel. With minor retouching.<br />

€ 50.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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255


468<br />

HUBERT ROBERT,<br />

1733 PARIS <strong>–</strong> 1808 EBENDA<br />

Der als Ruinenmaler bekannt gewordene Künstler<br />

wirkte elf Jahre in Rom, wo er unter anderem auch<br />

Giovanni Paolo Panini (1691-1765) und Giovanni Battista<br />

Piranesi (1720-1878) kennengelernt hatte. Er schuf in<br />

der Folge eine Reihe fantastischer Fantasiearchitekturen<br />

sowie Landschafts- bzw. Ruinencapriccios.<br />

LA PROMENADE GALANTE<br />

Öl auf Karton.<br />

23,5 x 30,5 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Beigegeben eine Expertise von René Millet.<br />

Auf der Rasenanlage eines Parks sind mehrere Gruppen<br />

elegant gekleideter Figuren unterwegs. An der<br />

oberen Ecke des als Dreieckskomposition sichtbaren<br />

Rasens steht auf einem Sockel eine weiße Statue.<br />

Umgeben wird die Rasenanlage von hohen, kräftigen,<br />

teils herbstlich gefärbten Laubbäumen unter hohem,<br />

hellblauem Himmel. Zu den Figuren gehört eine kleine<br />

Gruppe im mittleren Vordergrund. Die Dame in einem<br />

langen, weißen Gewand mit Kopfbedeckung,<br />

die Herren mit Mänteln, davon einer einen roten Mantel<br />

tragend und schwarzen Kopfbedeckungen. Von<br />

links springt ein kleiner Hund auf die Besucher zu. Am<br />

rechten Wegesrand sind zudem zwei Paare erkennbar.<br />

Malerei in vielen überwiegend differenzierten<br />

Grüntönen in der typischen Manier des bekannten<br />

Künstlers. (12111617) (18)<br />

HUBERT ROBERT,<br />

1733 PARIS <strong>–</strong> 1808 IBID.<br />

LA PROMENADE GALANTE<br />

Oil on card.<br />

23.5 x 30.5 cm.<br />

In magnificent gilt frame.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Rene Millet.<br />

Robert became known as a ruin painter and was active<br />

in Rome for eleven years, where he became acquainted<br />

with Giovanni Paolo Panini (1691-1765) and Giovanni<br />

Battista Piranesi (1720-1878) among others. He created<br />

a series of fantastical architecture, landscape and<br />

ruin capriccios.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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OLD MASTER PAINTINGS, PART II<br />

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KATALOG IV<br />

GEMÄLDE ALTE MEISTER <strong>–</strong> TEIL II<br />

CATALOGUE IV<br />

OLD MASTER PAINTINGS <strong>–</strong> PART II<br />

Daniel Seghers<br />

1590 - 1661<br />

Dieses Gemälde ist<br />

enthalten in Katalog III<br />

AUKTIONEN / AUCTIONS:<br />

DONNERSTAG, 5. DEZEMBER<br />

Besichtigung: Samstag, 30. November <strong>–</strong> Mittwoch, 4 Dezember 2019<br />

THURSDAY, 5 DECEMBER<br />

Exhibition: Saturday, 30 November <strong>–</strong> Wednesday, 4 December 2019<br />

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