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Top oder Flop: Kommt<br />
der HomePod zu spät?<br />
Nr. 202<br />
<strong>06</strong>/<strong>2018</strong><br />
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IT: 9,00 EUR, LUX: 8,50 EUR<br />
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ISSN 1860-9988<br />
Nie wieder ohne Strom!<br />
Akkulaufzeit<br />
optimieren<br />
Die besten Tipps und Akku-Packs:<br />
So hält die Batterie Ihres iPhone, iPad<br />
und <strong>Mac</strong>Book endlich länger!<br />
Unterstützt<br />
jetzt auch den<br />
Apple Pencil<br />
Test: Apples<br />
neues iPad<br />
Weshalb das 350-Euro-<br />
Tablet sogar besser ist<br />
als das iPad Pro!<br />
iMovie: So gelingt<br />
der Einstieg in den<br />
Videoschnitt<br />
Sonne tanken!<br />
Ladegeräte und<br />
Powerbanks mit<br />
Solar-Modul<br />
Apple Fotos<br />
Praxis: So verwalten Sie Ihre<br />
Urlaubsfotos auf dem <strong>Mac</strong><br />
+ Geniale Plug-ins<br />
ÜBER 100 SEITEN<br />
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Datenschutz<br />
Anonym und<br />
sicher im Web<br />
Nie wieder Online-Tracking und<br />
Werbe-Banner plus effektiver<br />
Schutz vor Datenmissbrauch!<br />
Facebook-Account löschen<br />
Ergonomisch arbeiten<br />
in jeder Situation<br />
Datei management<br />
ganz einfach mit Tags<br />
Foto-Duell: iPhone vs.<br />
Kompaktkamera<br />
Das bessere Youtube:<br />
Videoplattform Vimeo<br />
Gesundheits-Gadgets:<br />
iPhone und iPad in<br />
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Ausgabe 02/<strong>2018</strong><br />
Deutschland: 9,99 €, Österreich: 10,50 €<br />
Schweiz: 19,80 CHF, Luxemburg: 10,90 €<br />
ISSN 1860-9988<br />
AUS DER REDAKTION<br />
Editorial<br />
003<br />
Geballte Kompetenz<br />
Unsere Autoren und<br />
ihre Geschichten<br />
Dank Facebook ist Datenschutz<br />
endlich als Thema in der breiten<br />
Masse angekommen. Aber wie<br />
sieht's da eigentlich bei Apple aus?<br />
D<br />
Steve Jobs hatte sich schon 2010 eindrucksvoll<br />
in einem Interview mit dem<br />
„Wall Street Journal“-Journalisten Walt<br />
Mossberg dazu geäußert: „Manche Leute<br />
wollen mehr Daten teilen als andere. Fragt<br />
sie. Fragt sie jedes Mal! So lange, bis sie<br />
euch sagen, dass ihr aufhören sollt, sie zu<br />
fragen. Lasst sie genau wissen, was ihr mit ihren Daten<br />
macht.“<br />
ie kurze Antwort lautet: bedeutend besser.<br />
Die ausführliche wäre an dieser Stelle zu technisch.<br />
Unbestritten ist jedoch, dass Apple<br />
eine ganze Menge Hebel in Bewegung setzt,<br />
um Nutzerdaten zu schützen – auch, wenn<br />
das bedeutet, dass man selbst etwas länger<br />
braucht, um Dienste wie iCloud zu einer<br />
echten Konkurrenz zu den Platzhirschen<br />
auszubauen.<br />
Letztlich ist dies die einzig wahre Formel, die für alle gilt:<br />
Man muss die Leute fragen, bevor man ihre Daten nutzt,<br />
und ihnen genau erklären, was man damit vorhat. Alles<br />
andere grenzt zumindest an Datenmissbrauch.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Redaktionshund Sammy<br />
hat noch nie ein Facebook-Konto<br />
angezapft.<br />
Trotzdem entgeht seiner<br />
feinen Nase keine Information<br />
innerhalb seines<br />
Reviers. Die dabei<br />
Sammy<br />
gewonnenen Daten über<br />
Freund und Feind behandelt er diskret.<br />
Kann man von Facebook nicht behaupten<br />
– siehe Seite 090.<br />
Sven T.<br />
Möller<br />
Aus dem Verlag<br />
Watch | <strong>Mac</strong> | iPhone | iPad | Apple TV | HomePod | iCloud<br />
Unser Chef-Layouter<br />
Sven T. Möller schwitzte<br />
bereits im April. Das lag<br />
nicht etwa an den ersten<br />
zaghaften Sonnenstrahlen<br />
des Frühlings, sondern<br />
eher daran, dass<br />
die aktuelle <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />
glatte 16 Seiten dicker<br />
ist als noch ihr Vorgänger. Und die wollen<br />
gestaltet werden! Ist Sven unserer Ansicht<br />
nach bestens gelungen.<br />
Stefanie<br />
Seidler<br />
Wer viele Stunden am<br />
Schreibtisch und vor<br />
dem Bildschirm verbringt,<br />
der sollte einiges<br />
für das gesunde Arbeiten<br />
beachten. In dieser<br />
Ausgabe hat Redakteurin<br />
Stefanie Seidler<br />
gelernt, wie sie Ihren<br />
Bürostuhl und ihren Schreibtisch richtig<br />
ergonomisch einstellt.<br />
# 12 5<br />
Sebastian Schack<br />
Einen ausführlichen Test zu Apples<br />
neuem Einsteiger-iPad lesen Sie ab Seite 025.<br />
50<br />
unverzichtbare<br />
Watch-Apps<br />
Der komplette Ratgeber zur Apple Watch<br />
Diese genialen<br />
Apps müssen<br />
Sie haben!<br />
Apple<br />
Watch<br />
Kaufberatung: Das richtige Modell für Sie<br />
Geld sparen beim Gebrauchtkauf<br />
Alle Einstellungen ausführlich erklärt<br />
Die wichtigsten Tipps und Tricks<br />
Spezial: Fitness<br />
und Gesundheit<br />
• Die besten Apps für ein effektives Workout<br />
• Sportkopfhörer für jeden Geldbeutel im Test<br />
• Fit im Alltag mit dem 7-Minuten-Training<br />
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<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />
Wissen!<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
004<br />
Randvoll!<br />
16 Seiten<br />
mehr!<br />
Mai<br />
Inhalt<br />
<strong>06</strong>9<br />
Vollversion:<br />
<strong>Mac</strong>X Video<br />
Converter Pro<br />
Wissenswertes<br />
aus der Apple-Welt ...........0<strong>06</strong><br />
iPhone 8 und iPhone 8 Plus in<br />
der (Product)Red-Edition<br />
<strong>Mac</strong> Pro kommt 2019!<br />
Smartwatch-Markt wächst!<br />
Ikea stellt eigenen Bluetooth-<br />
Lautsprecher vor<br />
Plant Apple den Intel-Abschied?<br />
Kabelloser Audiogenuss von<br />
Shure – auch für ältere Geräte<br />
… und vieles mehr!<br />
TITELTHEMEN<br />
Aktuelle Analyse: Apple<br />
Education Event .....................022<br />
Apple will im Bereich Bildung<br />
wieder Anschluss finden – doch<br />
wie ist der lukrative Markt in<br />
Deutschland aufgestellt?<br />
Schon getestet:<br />
Apples neues iPad ...............025<br />
Weshalb das 350-Euro-Tablet<br />
sogar besser ist als das iPad Pro<br />
10 Seiten Tricks: Akkulaufzeit<br />
optimieren! .........030<br />
So hält die Batterie Ihres iPhone,<br />
iPad und <strong>Mac</strong>Book endlich<br />
länger!<br />
Plus: Sonne tanken – Ladegeräte<br />
und Powerbanks mit Solarmodul<br />
025<br />
Test: Apples<br />
neues iPad<br />
Günstiger Preis, mehr<br />
Leistung, Pencil-Unterstützung:<br />
Kann die<br />
iPad-Generation <strong>2018</strong><br />
seinem großen Profi-<br />
Bruder wirklich das<br />
Wasser reichen?<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Kaufberatung:<br />
Apple Hardware ....................040<br />
Alle <strong>Mac</strong>-, iPhone-, iPad und<br />
Apple-Watch-Modelle in der<br />
aktuellen Testübersicht<br />
Plus: Die beste Zusatzhardware<br />
und die tollsten Gadgets<br />
Ergonomisch arbeiten<br />
in jeder Situation ..................044<br />
Egal, ob Sie im Büro arbeiten<br />
oder als digitaler Nomade<br />
unterwegs sind: Mit dieser<br />
Hardware arbeiten Sie gesünder<br />
und besser.<br />
030<br />
<strong>Mac</strong>, iPhone<br />
und iPad als<br />
Akkuwunder<br />
Nie wieder ohne<br />
Strom: Mit diesen<br />
Tricks optimieren Sie<br />
die Batterielaufzeit<br />
Ihrer Apple-Geräte<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
005<br />
052<br />
Die besten Drohnen<br />
Wir haben uns die besten Modelle<br />
für den Freizeitgebrauch angesehen<br />
und die wichtigsten Infos für deren<br />
Betrieb zusammengestellt.<br />
090<br />
#deletefacebook<br />
Goodbye, Zuck! Wir erklären Ihnen,<br />
wie Sie sich des lästigen Trackings<br />
durch die Datenkrake entziehen und<br />
notfalls endgültig den Facebook-<br />
„Stecker“ ziehen.<br />
048<br />
Gesund mit iPhone & iPad<br />
Das iPhone mutiert zum seriösen<br />
Gesundheitsberater. Mit unserer<br />
Zubehörübersicht tun Sie noch mehr<br />
für Ihr Wohlbefinden und Ihre Fitness.<br />
Gesundheits-Gadgets:<br />
iPhone und iPad in der<br />
Medizin .............................................048<br />
Die besten Tools & Apps für<br />
Fitness und Wohlbefinden<br />
Drohnen: die Eroberung<br />
der Lüfte ...........................................052<br />
Die besten Drohnen für den<br />
Freizeitgebrauch<br />
Schwarmfinanziert ...........056<br />
Aktuelle Accessoires und Tech-<br />
Gadgets bei Kickstarter & Co.<br />
M-Audio Uber Mic .............. <strong>06</strong>0<br />
Professionelles Podcast-Mikro<br />
zum fairen Preis<br />
<strong>Mac</strong>kie MR824 ...........................<strong>06</strong>1<br />
Boxen-Aufstieg für Homerecorder<br />
iPhone oder Kamera? .....<strong>06</strong>6<br />
Wir lassen das iPhone X gegen<br />
Sonys aktuelles Kompaktkamera-<br />
Spitzenmodell antreten<br />
Tagebuch-Apps: digitale<br />
Erinnerungshelfer ..............070<br />
Day One und vier Alternativen<br />
Vimeo: das bessere<br />
Youtube? ..........................................074<br />
Das soziale Netzwerk<br />
für Videos mit Anspruch<br />
Erweiterungen für<br />
Ihren Webbrowser ..............077<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Praxis Apple Fotos ............ 080<br />
So verwalten Sie Ihre<br />
Urlaubsfotos auf dem <strong>Mac</strong><br />
Plus: die besten Erweiterungen<br />
Datenschutz-Spezial<br />
#deletefacebook ..................................090<br />
Schritt für Schritt: So löschen Sie<br />
Ihr Facebook-Konto<br />
Anonym & sicher im Web ..........096<br />
Schützen Sie <strong>Mac</strong>, iPhone & iPad<br />
gegen Gefahren aus dem Netz<br />
<strong>Mac</strong> absichern ...........................................100<br />
Die richtigen Einstellungen für<br />
mehr Sicherheit und Datenschutz<br />
Neue Serie:<br />
macOS erweitern ...................1<strong>06</strong><br />
Mit diesen Erweiterungen individualisieren<br />
Sie Ihren <strong>Mac</strong><br />
Arbeiten mit<br />
Finder-Tags .....................................110<br />
Mehr Ordnung dank Etiketten<br />
Lesezeichen im Griff ............114<br />
Bessere Bookmarks mit Pinboard<br />
Das iPad als<br />
E-Book-Reader ............................118<br />
Online-Bookstores im Vergleich<br />
Praxis iMovie ................................122<br />
So gelingt der Einstieg in den<br />
Videoschnitt<br />
4k-Videos mit<br />
dem iPhone ....................................128<br />
Wertvolle Workshops & Tricks für<br />
iMovie und Apples Fotos-App<br />
Do Not Disturb! ..........................132<br />
Gönnen Sie sich eine wohlverdiente<br />
Smartphone-Pause!<br />
App Store im Griff ...................134<br />
So finden Sie sich im völlig neu<br />
gestalteten App Store zurecht<br />
Apple-Tricks für<br />
iPhone, iPad und <strong>Mac</strong> ........136<br />
LIFE & STYLE<br />
Kommt der<br />
HomePod zu spät? ............... 144<br />
Apple Prime ..................................148<br />
Was darf ein Abo für Filme und<br />
Musik kosten?<br />
Whatsapp in<br />
Unternehmen .............................150<br />
Ist der Einsatz wirklich sinnvoll?<br />
Feuilleton ..........................................152<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial .........................................0<strong>06</strong><br />
Von Rechts wegen .............020<br />
Vollversion ..................................<strong>06</strong>9<br />
Leserbriefe .....................................159<br />
Kolumne ...........................................160<br />
Impressum ....................................160<br />
Vorschau ...........................................162<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
0<strong>06</strong><br />
NEWS & TRENDS<br />
Lightbox<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
NEWS & TRENDS<br />
<strong>Mac</strong> Pro<br />
007<br />
Foto: Apple<br />
Sieht so der neue <strong>Mac</strong> Pro aus? Eine Konzeptgestaltung<br />
von Pascal Eggert: pascaleggert.de<br />
Apple stellt neuen<br />
modularen <strong>Mac</strong> Pro<br />
2019 vor<br />
Die iPhone-Modelle 8 und<br />
8 Plus sind ab sofort auch in<br />
Rot erhältlich, Die aktuelle<br />
„Product Red“- Edition markiert<br />
die elfjährige Zusammenarbeit<br />
von Apple mit<br />
der gleichnamigen Kampagne<br />
gegen die Ausbreitung<br />
von HIV und AIDS.<br />
Apple will ein neues<br />
<strong>Mac</strong>-Pro-Modell<br />
erst im Jahr 2019<br />
auf den Markt bringen.<br />
Dies gab der Konzern<br />
in einem Interview<br />
mit dem US-amerikanischen<br />
Nachrichtenportal<br />
Techcrunch bekannt.<br />
Man wolle gegenüber<br />
seinen professionellen<br />
Anwendern transparent<br />
sein und offen kommunizieren,<br />
dass der <strong>Mac</strong><br />
Pro ein Produkt für 2019<br />
sei.<br />
Schon lange warten<br />
die Nutzer auf einen<br />
neuen und modularen<br />
High-End-<strong>Mac</strong>.<br />
Den aktuellen <strong>Mac</strong> Pro<br />
stellte Apple bereits<br />
2013 vor und stattete<br />
ihn im vergangenen<br />
Jahr mit leicht verbesserter<br />
Hardware aus. Im<br />
kommenden Jahr soll<br />
dann endlich ein großes<br />
Update mit neuem<br />
Gehäuse erscheinen.<br />
Erst Ende 2017 erschien<br />
erstmals der i<strong>Mac</strong> Pro,<br />
die deutlich verbesserte<br />
Version des beliebten<br />
All-in-one. Wie der neue<br />
<strong>Mac</strong> Pro ausgestattet<br />
sein wird, verriet Apple<br />
indes noch nicht.<br />
Um professionelle<br />
Hardware wie den <strong>Mac</strong><br />
Pro und das <strong>Mac</strong>Book<br />
Pro zukünftig besser auf<br />
die Kunden zuschneiden<br />
zu können, gründete<br />
Apple vor einem<br />
Jahre sogar ein eigenes<br />
Team an Mitarbeitern.<br />
Unter dem Namen „Pro<br />
Workflow Team“ will<br />
man herausfinden, welche<br />
Ansprüche die verschiedenen<br />
Nutzer an<br />
Hard- und Software für<br />
Pro-Geräte stellen. cva<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
008<br />
NEWS & TRENDS<br />
Smartwatch<br />
Smartwatch-Markt wächst – auch in Zukunft!<br />
Totgesagte<br />
leben länger:<br />
Der Markt für<br />
Wearables und<br />
besonders<br />
Smartwatches<br />
wächst weiter.<br />
Smartwatches kommen langsam<br />
– aber gewaltig! Das<br />
legt zumindest eine Analyse<br />
des US-Marktforschungsunternehmens<br />
IDC nahe. So erwartet<br />
man für das laufende Jahr<br />
einen Absatz von nicht weniger<br />
als 43,6 Millionen Einheiten.<br />
Bis zum Jahr 2022 soll der Markt<br />
nochmals um jährlich fast 18 Prozent<br />
auf 84 Millionen verkaufte<br />
Geräte wachsen.<br />
Marktführer Apple sieht also<br />
rosigen Zeiten entgegen: Obwohl<br />
der iPhone-Hersteller keine offiziellen<br />
Zahlen für seine Smartwatch-Serie<br />
bekanntgibt, geht<br />
IDC davon aus, dass über die<br />
Hälfte der Verkäufe auf das Konto<br />
der Apple Watch gehen. Die Analysten<br />
erwarten, dass Apple auch<br />
weiterhin seine Führungsposition<br />
innehalten kann, allerdings<br />
sei auch mit einem Wachstum bei<br />
den Alternativen Google Wear OS<br />
(Ex-Android-Wear) und dessen<br />
Anbietern sowie den proprietären<br />
Lösungen von Anbietern wie Fitbit<br />
und Garmin zu rechnen. Dabei<br />
sind nicht nur die reinen Absatzzahlen<br />
interessant: Smartwatches<br />
verfügen über eine hohe Gewinnspanne,<br />
mit einem Preisverfall sei<br />
nicht zu rechnen.<br />
Sowieso scheinen die sogenannten<br />
Wearables einen wichtigen<br />
Markt der Zukunft zu definieren.<br />
<strong>2018</strong> erwartet IDC einen<br />
Verkauf von insgesamt knapp 133<br />
Millionen Einheiten, im Jahr 2022<br />
sollen es bereits 220 Millionen<br />
Geräte sein.<br />
Der größte Anteil entfällt dabei<br />
auf Fitnessarmbänder mit derzeit<br />
36 Prozent. In den kommenden<br />
fünf Jahren soll sich die Gewichtung<br />
allerdings hin zur Smartwatch<br />
verlagern, die dann etwa<br />
38 Prozent des Wearables-Marktes<br />
ausmachen soll.<br />
Die stärkste Wachstumsrate<br />
weisen allerdings die Earwear-<br />
Modelle auf – intelligente Kopfhörer<br />
zumeist, die mit digitalen<br />
Sprachassistent wie Siri, Alexa<br />
und Google Assistent ausgestattet<br />
sind. Hier rechnen die Analysten<br />
mit einem jährlichen Plus von<br />
48 Prozent. tr<br />
Foto: Garmin<br />
One more thing<br />
» Qualität ist wichtiger als Quantität und auch finanziell die<br />
bessere Entscheidung. Ein Homerun ist viel besser als<br />
zwei Doppel.«<br />
STEVE JOBS<br />
Wir interessieren uns<br />
für Ihre Meinung<br />
Digital:<br />
redaktion@maclife.de<br />
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Unsiri …ös?<br />
Hey Siri, willst du mich heiraten?<br />
Siri:<br />
Nur damit du Bescheid weißt:<br />
Das haben mich auch schon<br />
andere gefragt.<br />
Analog:<br />
<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> c/o falkemedia<br />
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Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe<br />
zu kürzen, ausschnittsweise darzustellen<br />
und auch im Internet zu veröffentlichen.<br />
Bitte geben Sie Ihren<br />
Namen, Anschrift und eine E-Mail-<br />
Adresse an. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
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010<br />
NEWS & TRENDS<br />
VR auf dem <strong>Mac</strong><br />
Mit der Vive Pro bietet HTC ein Premium-Modell seines VR-Headsets an,<br />
das wie das Standardmodell zum <strong>Mac</strong> kompatibel ist.<br />
VR auf dem <strong>Mac</strong>:<br />
der Stand der Dinge<br />
Virtuelle Realitäten sollen<br />
bald auch auf dem <strong>Mac</strong> entstehen<br />
und zu erfahren<br />
sein – so zumindest verkündete<br />
es Apple im Rahmen der<br />
hauseigenen Entwicklerkonferenz<br />
WWDC im Sommer des vergangenen<br />
Jahres. Doch wer das<br />
Thema verfolgt, weiß: Viel ist seitdem<br />
nicht passiert. Zwar steht<br />
hardwareseitig mit der HTC Vive<br />
bereits eine qualitativ hochwertige<br />
und erschwingliche VR-Brille<br />
mit <strong>Mac</strong>-Kompatibilität zum Kauf<br />
bereit, doch softwareseitig findet<br />
VR am <strong>Mac</strong> jenseits eines Final-<br />
Cut-Pro-X-Updates zur Bearbeitung<br />
von 360-Grad-Videos und<br />
ein paar wenigen WebVR-Erfahrungen<br />
noch nicht statt. Doch<br />
warum?<br />
Zunächst gilt es zwischen<br />
VR für Endverbraucher, etwa in<br />
Form von Spielen, und VR für<br />
professionelle Anwendungen,<br />
etwa in der Filmproduktion, zu<br />
unterscheiden. Computerspiele<br />
sind auf dem <strong>Mac</strong> generell ein<br />
Nischenthema. Und so auch VR-<br />
Spiele – selbst auf Windows-Systemen<br />
und der Playstation 4 ist<br />
der Markt für VR-Titel klein und<br />
so gesehen sind VR-Spiele am<br />
<strong>Mac</strong> eine Nische in der Nische.<br />
Betrachtet man zudem, dass nur<br />
eine überschaubare Anzahl an<br />
<strong>Mac</strong>s aktuell genügend Grafikleistung<br />
bietet, um VR-Welten<br />
überhaupt darstellen zu können,<br />
ist die abwartende Haltung der<br />
Entwickler klar: Genau 0 Spiele<br />
sind derzeit verfügbar. Auch im<br />
Lager der Profi-Software sieht<br />
es nicht viel besser aus – heißt:<br />
VR auf dem <strong>Mac</strong> steckt in einer<br />
Warteschleife.<br />
Dass sich das Thema VR losgelöst<br />
von der Frage nach der<br />
Unterstützung von macOS weiterentwickelt,<br />
konnte die <strong>Mac</strong><br />
<strong>Life</strong> zwischenzeitlich bei einem<br />
Pressetermin beim Vive-Hersteller<br />
HTC in der Praxis erfahren:<br />
Mit der Vive Pro bietet man eine<br />
rundum verbesserte Variante seines<br />
VR-Headsets Vive an, die mit<br />
höherer Auflösung und bequemen<br />
Sitz auch bei längeren Abstechern<br />
in die virtuelle Realität vor<br />
allem Kreative anspricht. Die Pro-<br />
Version der Vive ist <strong>Mac</strong>-kompatibel<br />
und kostet 879 Euro. sm<br />
Software<br />
gesucht!<br />
Virtuelle<br />
Welten am<br />
<strong>Mac</strong> erleben?<br />
Die<br />
benötigte<br />
Hardware<br />
ist bereits<br />
erhältlich,<br />
es fehlt<br />
aber an<br />
Software.<br />
Eneby: Ikea stellt<br />
eigenes Blue tooth-<br />
Lautsprecher-<br />
System vor<br />
Nachdem das skandinavische<br />
Einrichtungshaus Ikea<br />
Ende des vergangenen Jahres<br />
bereits eine Kooperation<br />
mit dem Hi-Fi-Hersteller Sonos<br />
ankündigte verkürzte man die<br />
Wartezeit nun mit eigenen kabellosen<br />
Lautsprechern. Die Eneby-<br />
Serie umfasst bisher zwei Modelle<br />
für 50 beziehungsweise 90 Euro.<br />
Äußerlich sehen die Bluetooth-<br />
Lautsprecher wie Schubladeneinsätze<br />
für die Ikea-Regalsysteme<br />
Kallax und Eket aus, in die sie sich<br />
auch perfekt einpassen lassen.<br />
Die Gestaltung ist dabei bewusst<br />
minimalistisch gehalten. Die<br />
wahlweise graue oder schwarze<br />
Textilfront unterbricht lediglich<br />
der Einschaltknopf in der rechten<br />
oberen Ecke.<br />
Das kleinere, 20 Zentimeter<br />
im Quadrat messende Modell<br />
lässt sich durch einen Akku mit<br />
bis zu zehn Stunden Laufzeit für<br />
den kabellosen Betrieb erweitern.<br />
Der „große Bruder“ misst 30 mal<br />
30 Zentimeter und lässt sich nur<br />
lokal betreiben. tr<br />
Die Textilfront des Eneby lässt sich abnehmen und<br />
offenbart ein Lautsprechersystem mit drei Treibern.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
012<br />
NEWS & TRENDS<br />
Apple Chips<br />
Plant Apple<br />
den Abschied<br />
von Intel-<br />
Prozessoren?<br />
<strong>Mac</strong>-CPU, die Vierte: Nach<br />
dem Start auf dem Motorola<br />
68k-Prozessor und<br />
dem Umstieg auf die PowerPC-Plattform<br />
sowie dem Wechsel<br />
auf Intel-Chips in den vergangenen<br />
Jahrzehnten scheint Apple<br />
nun einen weiteren Haken schlagen<br />
zu wollen. Nach bisher unbestätigten<br />
Informationen des<br />
US-Nachrichtendienstes „Bloomberg“<br />
plant Apple die Abkehr<br />
von Intel-Prozessoren zugunsten<br />
der ARM-Plattform bis zum Jahr<br />
2020. Das Unternehmen produziert<br />
als Lizenznehmer der Architektur<br />
bereits seit einigen Jahren<br />
ARM-Chips für den Einsatz<br />
im iPhone, iPad und in Zubehör<br />
wie den AirPod-Kopfhörern, aber<br />
auch im i<strong>Mac</strong> Pro.<br />
Ziel des wahrscheinlich unter<br />
dem Codenamen „Kalamata“<br />
Form annehmenden Projekts sei<br />
offenbar die weitere Zusammenführung<br />
der bisher technisch<br />
getrennt operierenden Desktop-<br />
und Mobilsysteme macOS<br />
und iOS. Insidern zufolge arbeitet<br />
Apple bereits unter dem Projektnamen<br />
„Marzipan“ an einer<br />
plattformübergreifenden Soft-<br />
Kalamata:<br />
Eine Verwaltungsreform<br />
führte 2010<br />
drei ehemals<br />
selbstständige<br />
griechische<br />
Gemeinden<br />
zu einer<br />
gemeinsamen<br />
zusammen.<br />
warelösung, die es Entwicklern<br />
ermöglichen soll, universelle<br />
Applikationen zu schreiben, die<br />
auf beiden Betriebssystemen einsetzbar<br />
sind. Diese Umgebung<br />
könnte Apple bereits mit den im<br />
Sommer zu erwartenden Versionen<br />
12 des iOS beziehungsweise<br />
10.14 des macOS vorstellen oder<br />
zumindest ankündigen.<br />
Dass bis 2020 allerdings ARM-<br />
Architekturen bereitstehen, die<br />
genug Leistung für Apples <strong>Mac</strong>-<br />
Book-Pro- und i<strong>Mac</strong>-Modelle liefern<br />
und so Intels High-End-Chips<br />
Foto: Apple<br />
wie den Xeon oder den Core i7<br />
ersetzen können, steht allerdings<br />
zu bezweifeln. Wahrscheinlicher<br />
ist ein schrittweiser Übergang,<br />
der zunächst bei den Einsteigermodellen<br />
beginnt und mit dem<br />
Fortschreiten der Technik immer<br />
mehr Elemente auch der professionellen<br />
Varianten ersetzt.<br />
Die Berichterstattung um<br />
einen möglichen Technologiewechsel<br />
blieb indes nicht ohne<br />
Folgen: Die Intel-Aktie brach zwischenzeitlich<br />
um über sechs Prozent<br />
ein. tr<br />
Standpunkt<br />
Dass Apple eigene Prozessoren<br />
technisch<br />
bewältigen kann,<br />
beweist das Unternehmen<br />
bereits. Eine<br />
andere Herausforderung<br />
könnte sich<br />
jedoch als weitaus größer<br />
herausstellen.<br />
Der Wechsel hin zu selbst<br />
produzierten Prozessoren<br />
scheint nur logisch und<br />
passt zum traditionellen<br />
Bestreben Apples, möglichst viele<br />
– wenn nicht alle – Elemente seines<br />
eigenen Ökosystems selbst<br />
zu kontrollieren.<br />
Doch abgesehen von den bisher<br />
immer noch deutlich unterlegenen<br />
„Pferdestärken“ der ARMim<br />
Vergleich zur Intel-Plattform<br />
besonders im High-End-Bereich<br />
muss Apple mit der letztlich als<br />
Ziel über allen Bemühungen stehenden<br />
Zusammenführung der<br />
Desktop- und Mobilwelten eine<br />
Thomas<br />
Raukamp<br />
weit größere Herausforderung<br />
bewältigen: die emotionale Symbiose<br />
von Touch-Interface und<br />
grafischer Benutzeroberfläche.<br />
Microsoft ist an dieser Aufgabe<br />
krachend gescheitert. Es liegt an<br />
Apple, den Übergang erfolgreicher<br />
zu gestalten. Denn an dessen<br />
Ende steht nichts anderes als<br />
das Ende der <strong>Mac</strong>-Bedienung, wie<br />
wir sie heute kennen – niemand<br />
sollte sich anderslautenden Illusionen<br />
hingeben.<br />
t.raukamp@maclife.de<br />
www.maclife.de/forum<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
NEWS & TRENDS<br />
Bluetooth-Kopfhörer<br />
013<br />
79 %<br />
Kabelloser Audiogenuss von Shure –<br />
auch für ältere Geräte<br />
Shure erweitert seine In-Ear-Kopfhörerserie<br />
um kabellose Modelle – und holt<br />
dabei auch bereits erworbene Geräte mit<br />
ins Boot. Denn anders als bei anderen Bluetooth-Kopfhörern<br />
steckt das Übertragungsmodul<br />
im Kabel statt in den Ohreinsätzen<br />
selbst. Der Clou: Bisherige Modelle der Shure-<br />
SE-Serie verfügen über abnehmbare Kabel,<br />
sodass sie mithilfe des für 99 Euro angebotenen<br />
RMCE-BT-Kabels ganz einfach nachträglich<br />
ins Bluetooth-Zeitalter eintreten können.<br />
Ein abnehmbares Bluetooth-Kabel liefert<br />
der neue Shure SE215 Wireless bereits mit. Das<br />
139 Euro teure Gerät glänzt mit einem besonders<br />
festen Sitz, was ihn für den Einsatz im<br />
Die Drei-Tasten-Fernbedienung<br />
des<br />
SE215 Wireless<br />
ruft auch Apples<br />
Sprachassistenten<br />
Siri auf.<br />
rauen Alltag unterwegs oder bei bewegungsintensiven<br />
Sportarten prädestiniert. Im Vergleich<br />
zu seinem kabelgebundenen Äquivalent liefert<br />
er einen verbesserten Bassbereich. Gleich<br />
ist hingegen die konsequente Abschirmung<br />
gegen Außengeräusche geblieben: Bis zu 37<br />
Dezibel (90 Prozent) filtert der SE215 Wireless<br />
aus. Die Bluetooth-4.1-Kopfhörer bieten eine<br />
Reichweite von bis zu zehn Metern und verbinden<br />
sich mit bis zu zwei Geräten gleichzeitig<br />
– optimal für den Einsatz etwa am iPhone und<br />
iPad. Der Akku reicht laut Hersteller bis zu acht<br />
Stunden.<br />
Der Preis des Shure SE215 Wireless liegt bei<br />
knapp 140 Euro. tr<br />
Zahlenspiele<br />
… aller Webseiten<br />
setzen Tracker zur<br />
Datensammlung<br />
ein.<br />
Acht von zehn Webseiten<br />
spähen ihre Nutzer<br />
aus. Am verbreitetsten<br />
sind die Tracking-<br />
Skripte von Google<br />
(60,3 Prozent der Seitenaufrufe)<br />
und Facebook<br />
(27,1 Prozent). Auf<br />
knapp zehn Prozent<br />
der Seiten erheben<br />
zehn oder mehr Unternehmen<br />
Daten.<br />
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*Apple-Logo MAI <strong>2018</strong> remains | MAC visible LIFE
014<br />
NEWS & TRENDS<br />
Google<br />
Google und das Geschäft mit dem Krieg<br />
Don’t be evil“. Als sich der<br />
damalige Suchmaschinenanbieter<br />
Google im Jahr<br />
2000 selbst einen Verhaltenskodex<br />
auferlegte, wählte<br />
man ein Motto, das die moralische<br />
Ausrichtung des Unternehmens<br />
bei der Entwicklung<br />
hin zur allgegenwärtigen Supermacht<br />
des Internets begleiten<br />
sollte. Ob dieser Slogan immer<br />
noch gilt, bezweifeln längst nicht<br />
nur Außenstehende, die Google<br />
seit langem als hemmungslose<br />
Datenkrake bezeichnen. Mittlerweile<br />
regt sich Widerstand unter<br />
den Mitarbeitern des Internetkonzerns<br />
selbst: 3.100 Angestellte<br />
forderten ihren CEO Sundar<br />
Pichai in einem Offenen Brief auf,<br />
jegliche Zusammenarbeit mit<br />
dem US-amerikanischen Verteidigungsministerium<br />
einzustellen.<br />
Der Kanon des Briefes, den<br />
zeitgleich die Tageszeitung „New<br />
York Times“ im April veröffentlichte,<br />
war unmissverständlich:<br />
„Google should not be in the business<br />
of war!“<br />
Was ist passiert?<br />
Zugegeben: Die 3.100 unterzeichnenden<br />
Angestellten stellen letztlich<br />
einen Bruchteil der insgesamt<br />
70.000 Mitarbeiter des<br />
Mutterkonzerns Alphabet. Bereits<br />
in der Vergangenheit begehrten<br />
Google-Mitarbeiter gegen ihren<br />
Vorstand auf, um sich etwa gegen<br />
die in ihren Augen stiefmütterliche<br />
Behandlung des als Facebook-Konkurrenten<br />
gestarteten<br />
sozialen Netzwerks Google+ oder<br />
die Unterstützung der erzkonservativen<br />
„Conservative Political<br />
Action Conference“ in den USA<br />
zu wehren. In den vergangenen<br />
Monaten bestimmte besonders<br />
die Diversitäts-Diskussion die<br />
von Google selbst bereitgestellten<br />
internen Nachrichtenkanäle,<br />
in denen Mitarbeiter das eigene<br />
Management befragen und herausfordern<br />
dürfen.<br />
Die aktuelle Diskussion könnte<br />
dem Internetriesen jedoch einen<br />
erheblichen Imageschaden zufügen.<br />
Kernpunkt der Anklage:<br />
Im März bestätigte Google die<br />
KI für das Militär:<br />
Googles<br />
Technik könnte<br />
Drohnen zur<br />
Zielerkennung<br />
dienen.<br />
PR-Desaster<br />
Der Offene Brief seiner Mitarbeiter könnte<br />
Google einen erheblichen Imageschaden<br />
zufügen.<br />
Foto: iStock/DigtialStorm<br />
Zusammenarbeit mit dem Pentagon<br />
an dem Projekt „Maven“,<br />
einem Pilotprogramm des USamerikanischen<br />
Militärs zum Einsatz<br />
Künstlicher Intelligenz bei<br />
Kampfeinsätzen. Konkret gewährt<br />
Google dem Verteidigungsministerium<br />
Zugriff auf die Softwarelösung<br />
Tensorflow, die mithilfe<br />
Artifizieller Intelligenz das Auslesen<br />
von Bildinhalten ermöglichen<br />
soll. Beobachter befürchten,<br />
dass diese Technologie etwa der<br />
Bestimmung konkreter Ziele für<br />
Drohneneinsätze dienen könnte.<br />
Laut Googles eigenen Angaben<br />
besteht die Zusammenarbeit<br />
seit dem April 2017. Das Unternehmen<br />
weist aber gleichzeitig<br />
darauf hin, dass die eigene Beteiligung<br />
nicht-offensiven Zwecken<br />
dienen solle. Sowohl Google als<br />
auch das Pentagon selbst erklär-<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
NEWS & TRENDS<br />
iOpener<br />
015<br />
ten, dass man nicht an einem<br />
autonomen Waffensystem arbeiten<br />
würde.<br />
Die Kooperation Googles mit<br />
dem Pentagon offenbart jedoch<br />
nur eine noch weiter in die Vergangenheit<br />
reichende Verstrickung<br />
des Internetkonzerns<br />
mit dem Militär. Der ehemalige<br />
CEO Eric Schmidt etwa, der<br />
noch immer Teil des Vorstands<br />
von Alphabet ist und von 20<strong>06</strong><br />
bis 2009 für Apple tätig war,<br />
gehört zu einem Beraterstab des<br />
Pentagon.<br />
Das Valley und der Pentagon<br />
Google ist nicht das einzige Technikunternehmen,<br />
das beste Verbindungen<br />
zum Pentagon unterhält.<br />
So steht der ehemalige<br />
Versandhändler Amazon offensichtlich<br />
kurz vor dem Abschluss<br />
eines 10 Milliarden US-Dollar<br />
umfassenden Auftrags des US-<br />
Verteidigungsministeriums, der<br />
Cloud-Dienstleistungen für die<br />
kommenden zehn Jahre beinhaltet.<br />
Zusammen mit Microsoft<br />
gehört Amazon auch zu den<br />
Mitbewerbern um das Projekt<br />
Maven, das Insidern zufolge 70<br />
Millionen US-Dollar bereits im ersten<br />
Jahr kosten soll.<br />
Auch Apple arbeitete bereits<br />
mit dem Pentagon zusammen:<br />
2015 gründete das US-Verteidigungsministerium<br />
die sogenannte<br />
Flextech Alliance, die<br />
dehnbare Elektronikteile entwickeln<br />
will, die Soldaten direkt in<br />
ihrer Kleidung tragen sollen und<br />
die etwa an der Außenseite von<br />
Kampfjets und Militärfahrzeugen<br />
angebracht werden kann. Zu dem<br />
Konsortium gehörten ursprünglich<br />
162 Unternehmen, darunter<br />
neben Apple so angesehene<br />
Namen wie Boeing und die Harvard-Universität.<br />
Das Pentagon<br />
will Berichten zufolge bis zum<br />
Jahr 2020 75 Millionen US-Dollar<br />
in das Projekt investieren, von privaten<br />
Investoren kommen 90 Millionen<br />
US-Dollar hinzu.<br />
Google änderte übrigens 2015<br />
infolge der Restrukturierung<br />
unter dem Mutterschiff Alphabet<br />
sein Motto. Es lautet heute: „Do<br />
the right thing!“ Tausende Mitarbeiter<br />
sehen dies als Aufforderung.<br />
THOMAS RAUKAMP<br />
iOpener<br />
Technische Neuheiten, die die<br />
Welt bewegen (möchten).<br />
von Thomas Raukamp<br />
t.raukamp@maclife.de<br />
Breeze – Luftqualität selbst messen<br />
Die Breeze Environmental<br />
Analytics<br />
Cloud sammelt die<br />
Echtzeitdaten der<br />
Breeze-Luftqualitätssensoren.<br />
Das Team um Breeze-<br />
Gründer Robert Heinecke<br />
will die Luft<br />
wortwörtlich transparenter<br />
machen.<br />
Als der Informatiker Robert Heinecke<br />
während eines Istanbul-Aufenthalts<br />
vor lauter Luftverschmutzung<br />
die gegenüberliegende Straßenseite<br />
nicht mehr erkennen konnte, kam<br />
ihm die Idee zu einem Messgerät, das<br />
ebenso leicht zu installieren wie zu<br />
nutzen ist. Zurück in Hamburg gründete<br />
er zusammen mit zwei Kommilitonen<br />
und mithilfe europäischer Förderungsgelder<br />
das Start-up Breeze.<br />
Statt weniger großer Messstationen<br />
will Breeze Hunderte kleine Sensoren<br />
verteilen, die ihre Daten an ein Luftqualitäts-Bürgerinformationsportal<br />
senden. Auf der Breeze-Webseite können<br />
Sie sich für das Hosten und Sponsern<br />
eines Breeze-Sensors bewerben.<br />
Einsatz: in Geschäftsräumen oder im urbanen Kontext. Zielgruppe: Gebäudemanager,<br />
Umweltwissenschaftler und städtische Verwaltungen<br />
Webseite: www.breeze-technologies.de<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
016<br />
NEWS & TRENDS<br />
Tech-Tipp<br />
Veraltete Adressen in Apple<br />
Mail ausmisten<br />
Tech-Tipp<br />
Wir beantworten Fragen zu Ihren<br />
Geräten, Gadgets und Apps<br />
von Thomas Raukamp<br />
Frage: Ich nutze seit Jahren die Mail-App auf<br />
meinem <strong>Mac</strong> und bekomme häufig veraltete<br />
Adressen vorgeschlagen. Wie kann ich diese<br />
löschen?<br />
Der fünftgrößte Börsengang eines Technologieunternehmens machte<br />
Spotify zu einem der wertvollsten Unternehmens der Welt.<br />
Spotify: Musikstreamer<br />
startet an der Börse durch<br />
Lange hat sich der Musikstreaminganbieter<br />
Spotify<br />
für seinen Börsengang Zeit<br />
gelassen – und im April endlich<br />
einen hervorragenden Start<br />
hingelegt. Der Eröffnungskurs lag<br />
bei knapp 166 US-Dollar, was Spotify<br />
quasi über Nacht zu einem<br />
der wertvollsten Unternehmen<br />
der Welt machte: Die Marktkapitalisierung<br />
beträgt knapp 30 Milliarden<br />
US-Dollar.<br />
Für die Einführung der Aktie,<br />
die unter dem Kürzel SPOT firmiert,<br />
wählten die Schweden<br />
einen ungewöhnlichen Weg: Statt<br />
eines klassischen Börsengangs<br />
entschied man sich für man eine<br />
Direktplatzierung, bei der die<br />
Wertpapiere ohne Zwischenschaltung<br />
von Banken direkt an<br />
der New Yorker Börse registriert<br />
Abgang des Monats: Instagram für die<br />
Apple Watch<br />
werden. Tatsächlich gelang Spotify<br />
damit an der New York Stock<br />
Exchange die wertvollste jemals<br />
erreichte Direktplatzierung und<br />
der fünftgrößte Börsengang eines<br />
Technologieunternehmens überhaupt<br />
– lediglich Alibaba, Facebook,<br />
Snapchat und Google starteten<br />
besser.<br />
Hauptkonkurrent Apple wechselte<br />
währenddessen das Personal<br />
an der Spitze. Neuer Chef des<br />
Streamingdienstes Apple Music<br />
ist der gebürtige Münchner Oliver<br />
Schusser, der zuletzt das internationale<br />
Geschäft von iTunes leitete<br />
und die Download-Plattform<br />
2004 erfolgreich in Europa einführte.<br />
Gleichzeitig gab Apple<br />
bekannt, dass derzeit 40 Millionen<br />
Kunden das Streamingangebot<br />
nutzen. tr<br />
Zwar ist die Apple Watch die mit Abstand meistverkaufte<br />
Smartuhr am Markt, an der Gunst der Entwickler ändert<br />
dies aber offenbar nichts: Nach Amazon, Ebay, Google und<br />
Twitter stellte nun auch Instagram seine offizielle Apple-<br />
Watch-App ein und beschränkt sich auf das Versenden von<br />
Push-Nachrichten mit Fotos an die Uhr.<br />
Antwort: Das Mail-Programm<br />
von Apple merkt<br />
sich alle Adressen, mit<br />
denen Sie kommunizieren.<br />
Falls diese nicht<br />
mehr aktuell sind, müssen<br />
Sie sie von Hand<br />
löschen. Dafür einfach<br />
in der Menüleiste auf<br />
„Fenster > Vorherige<br />
Empfänger“ klicken. Nun<br />
wird Ihnen eine Liste<br />
aller Adressen angezeigt,<br />
mit denen Sie in<br />
der Vergangenheit kommuniziert<br />
haben. Um<br />
einen Eintrag zu löschen,<br />
wählen Sie ihn aus und<br />
klicken Sie auf „Aus der<br />
Liste entfernen“.<br />
Mit „Vorherige Empfänger“<br />
können Sie<br />
sich eine Liste der<br />
bisher gesammelten<br />
Adressen anzeigen<br />
lassen und diese<br />
anpassen.<br />
Sollten Sie die Adresse<br />
nicht sofort finden, können<br />
Sie auch die Suchfunktion<br />
in der oberen<br />
rechten Ecke verwenden.<br />
Alternativ können<br />
Sie die Reihenfolge der<br />
Liste nach Name, E-Mail-<br />
Adresse und dem Zeitpunkt<br />
der letzten Konversation<br />
sortieren. Ist eine E-Mail-Adresse<br />
auch in Ihren Kontakten enthalten, erscheint<br />
neben dem Namen ein Adressbuch-Icon. Wollen<br />
Sie den umgekehrten Weg gehen, klicken<br />
Sie auf „Zu Kontakten hinzufügen“ und Apple<br />
Mail erstellt einen Eintrag in Ihren Kontakten.<br />
Technischen Probleme und Fragen können Sie gern<br />
unter techtipp@maclife.de thematisieren. Häufig<br />
gestellte Fragen können wir hier beantworten. Bitte<br />
haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir an dieser<br />
Stelle keine individuellen Probleme lösen können.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
NEWS & TRENDS<br />
Apple in Zahlen<br />
017<br />
Apple Service<br />
in Zahlen<br />
8,5 $<br />
Millarden<br />
1<br />
Bei Apple geht es nicht nur um Computer<br />
und andere Geräte – die angebotenen Dienstleistungen<br />
machen einen großen Teil des<br />
Umsatzes des Unternehmens aus.<br />
2<br />
240 Millionen<br />
Apples Dienstleistungen häufen<br />
Abonnenten an. Im ersten Quartal<br />
(Q1) <strong>2018</strong> haben 240 Millionen Menschen<br />
für Apples Dienste gezahlt.<br />
50 %<br />
5<br />
Apple Pay wuchs im 1. Quartal<br />
<strong>2018</strong> um 50 Prozent im<br />
Vergleich zum Vorjahr, dem<br />
bisher besten Quartal für<br />
den Bezahldienst.<br />
6<br />
3<br />
Alle Rechenzentren<br />
von<br />
Apple arbeiten<br />
zu 100 Prozent<br />
mit erneuerbarer<br />
Energie.<br />
Im ersten Quartal <strong>2018</strong><br />
machte Apple mit<br />
Dienstleistungen 8,5<br />
Milliarden US-Dollar<br />
Umsatz – 2017 waren<br />
es noch 7,2 Milliarden<br />
US-Dollar.<br />
100 %<br />
890 $<br />
4<br />
Millionen<br />
Der App Store hat in den<br />
Tagen zwischen Heiligabend<br />
und Silvester 2017 gigantische<br />
890 Millionen US-Dollar<br />
umgesetzt.<br />
36.000.000<br />
Apple Music hat 36 Millionen zahlende Abonnenten<br />
weltweit und ist auf dem besten Weg, Spotify<br />
in den USA bis zum Sommer zu überholen. Global<br />
gesehen hat Spotify aber mit 70 Millionen Abonnenten<br />
noch immer die Nase vorn.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
018<br />
NEWS & TRENDS<br />
Redaktionskonferenz<br />
#deletefacebook?<br />
Nach dem aktuellen Datenskandal überlegen<br />
viele Nutzer, Facebook zu verlassen.<br />
Wie ist das Stimmungsbild in<br />
unserer Redaktion?<br />
Foto: Apple<br />
Stefan<br />
Molz<br />
Wir brauchen eine<br />
Daten-Umverteilung.<br />
Social Media kann der Demokratie<br />
ebenso schaden wie ihr auch dienlich<br />
sein. Es obliegt daher einem<br />
jeden Einzelnen, sich nicht von Filterblasen<br />
und Fake News manipulieren<br />
zu lassen. STEFAN MOLZ<br />
Stefanie<br />
Seidler<br />
Facebook verdient mit<br />
personalisierter Werbung<br />
Geld. Das geht nur, wenn<br />
viele Daten gesammelt<br />
werden. STEFANIE SEIDLER<br />
Ich bin immer überrascht,<br />
wie überrascht<br />
die Leute immer alle<br />
sind. Facebook verdient<br />
doch hauptsächlich mit<br />
unseren Daten Geld.<br />
CASPAR VON ALLWÖRDEN<br />
Das Problem ist, dass der Zugriff auf Daten<br />
ungleich verteilt ist. Sprich: Einige Unternehmen<br />
und zunehmend Staaten haben viel Einblick<br />
in Daten, normale Bürger in der Regel<br />
gar keinen oder nur auf Antrag. Diese Schere<br />
wächst weiter. THOMAS RAUKAMP<br />
Sven T.<br />
Möller<br />
Man muss halt wissen, worauf man sich einlässt,<br />
wenn man seine Daten, Fotos und mehr im Internet –<br />
und ganz besonders bei Datenkraken wie Facebook –<br />
preisgibt. SVEN T. MÖLLER<br />
Was fehlt sind verständliche<br />
AGB in<br />
einer angemessenen<br />
Länge, so dass<br />
überhaupt jemand<br />
in der Lage ist, sie<br />
zu kapieren!<br />
Das ist keine wirkliche Neuigkeit. Kein<br />
Dienst im Internet ist wirklich kostenlos.<br />
Wenn nicht mit Geld bezahlt wird, dann<br />
mit den eigenen Nutzerdaten und deren<br />
Auswertung für Werbung etc.<br />
Gesammelt und aufgezeichnet<br />
von Sebastian Schack<br />
Apple-Geräte brauchen weniger<br />
Reparaturen als die der Konkurrenz.<br />
Weniger Werkstattbesuche:<br />
Apple baut<br />
die zuverlässigsten<br />
Computer<br />
Apple produziert die verlässlichste<br />
Computer und Mobilgeräte am<br />
Markt. Was Apple-Fans schon lange<br />
ahnen, bestätigt nun einmal mehr<br />
eine Statistik des Reparaturdienstleisters<br />
Rescuecom. Das in seinem<br />
Bereich führende US-Unternehmen<br />
veröffentlicht einmal im Jahr einen<br />
Verlässlichkeits-Score, der sich aus<br />
der Häufigkeit der Werkstattbesuche<br />
von Computermodellen, Smartphones<br />
und Tablets ergibt.<br />
Klarer Gewinner des zurückliegenden<br />
Jahres ist Apple mit einem<br />
Verlässlichkeits-Score von 665<br />
Punkten. Resuecom vergibt dafür<br />
die US-amerikanische Schulnote A+,<br />
die im deutschen Benotungssystem<br />
einer 1+ entspricht. Die Beurteilung<br />
betrifft den <strong>Mac</strong>, das iPhone<br />
und das iPad.<br />
Mit einem deutlichen Abstand<br />
folgt Samsung auf dem zweiten<br />
Platz mit einem Wert von 270 Punkten.<br />
Lenovo kommt mit 118 Punkten<br />
auf Platz drei, Microsoft kommt mit<br />
84 Punkten auf den vierten Rang.<br />
Unklar ist, ob Resuecom Apple-<br />
Hardware im Rahmen des offiziellen<br />
Apple-Garantieprogramms<br />
ausführt. Sollte dies nicht der Fall<br />
sein, würden im Rahmen von Apple<br />
Care durch den Hersteller erfolgte<br />
Reparaturen den Score eventuell<br />
verändern.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
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020<br />
NEWS & TRENDS<br />
Von Rechts wegen<br />
Facebook-Skandal: Lärm um Nichts<br />
Diese Kolumne muss sich der „Zeichenbegrenzung“<br />
beugen. 4000 Zeichen sind nicht genug, um den<br />
Facebook-Cambridge-Analytica-Skandal von vorn<br />
zu erklären. Dafür habe ich nämlich schlicht keinen<br />
Platz. Sie wissen ohnehin, worum es dabei geht:<br />
Von Stephan Dirks<br />
www.dirks.legal<br />
ämlich allein darum,<br />
dass Sie, liebe Facebook-<br />
Userin, lieber Facebook-<br />
User sich von Leuten, die<br />
Ihnen ständig überteuerte<br />
Produkte aus dem<br />
<strong>Mac</strong>-Universum verkaufen<br />
möchten, besser<br />
nicht kirre machen lassen,<br />
was diesen „Skandal“<br />
angeht.<br />
So oder – jedenfalls so<br />
ähnlich – sieht das Mark<br />
Zuckerberg, Erfinder und<br />
derzeit noch CEO eines<br />
sympathischen kleinen<br />
Start-ups, das für seine<br />
Nutzer seit Jahren ein<br />
Werkzeug zur sozialen<br />
Interaktion betreibt – ein<br />
Produkt, das sich inzwischen<br />
ähnlicher Beliebtheit erfreut,<br />
wie in den 1950er-Jahren die Marlboro-Zigarette,<br />
nur ist es im Gegensatz<br />
zu dieser (und zu Apple-Produkten)<br />
kostenlos. Und wird dies<br />
auch bleiben, versprochen!<br />
Daneben sieht Zuckerberg sich<br />
natürlich aber auch in der Verantwortung:<br />
Auf die Daten der Nutzer<br />
möchte man in Zukunft besser aufpassen,<br />
nicht, dass noch jemand zu<br />
Schaden kommt. Auch wenn Facebook<br />
selbst keinerlei Schuld trifft.<br />
Man macht zukünftig alles anders<br />
und manches besser oder andersherum.<br />
Und man nimmt sich die<br />
Datenschutzgrundverordnung zum<br />
Vorbild. Sogar dort, wo sie gar nicht<br />
gilt! Irgendwie.<br />
Nach dieser Lesart hat man sich<br />
bloß irgendwie mit dem Datenschutz<br />
vertan, ohne dies so richtig<br />
zu merken. Alles ein großes Versehen.<br />
Diese Sichtweise übersieht<br />
allerdings geflissentlich, dass sich<br />
Facebook seit Jahren gerichtlich<br />
um diverse Aspekte seiner Plattform<br />
mit deutschen und europäischen<br />
Behörden und Einzelpersonen<br />
streitet. Und dabei geht es<br />
bei weitem nicht nur um ein paar<br />
Datenschutzeinstellungen. Erbittert<br />
und beharrlich wehrt sich Facebook<br />
dagegen, überhaupt europäisches<br />
oder gar deutsches Recht<br />
gegen sich gelten lassen zu müssen.<br />
Nur an einer Stelle muss man<br />
„Zuck“ doch noch recht geben: Der<br />
Satz „Facebook ist und bleibt kostenlos“<br />
ist immerhin zulässig (LG<br />
Berlin, aaO).<br />
Zusammenfassend: Facebook<br />
schert sich also regelmäßig nicht<br />
nur nicht um deutsches Datenschutzrecht.<br />
Es schert sich allgemein<br />
herzlich wenig darum, was<br />
es außerhalb des Silicon Valley<br />
so an Vorschriften gibt. Wenn das<br />
Management von Facebook sich<br />
nun treuherzig dazu bekennt, als<br />
Konsequenz aus dem Datenskandal<br />
in Zukunft noch ein paar mehr<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
Stephan Dirks<br />
Stephan Dirks<br />
ist Rechtsanwalt<br />
und Fachanwalt<br />
für<br />
Urheber- und<br />
Medienrecht<br />
in der Kanzlei<br />
Dirks mit Sitz in<br />
Hamburg und<br />
Kiel. Daneben<br />
vertritt er Mandanten<br />
in den<br />
Bereichen des<br />
Markenrecht,<br />
Datenschutzrecht,<br />
Wettbewerbsrecht<br />
und<br />
den angrenzenden<br />
Rechtsgebieten.<br />
In diesen<br />
Bereichen ist er<br />
auch als Autor<br />
und Dozent für<br />
Zeitungen und<br />
Zeitschriften<br />
tätig.<br />
Datenschutzregler noch etwas<br />
sichtbarer zu positionieren, dann<br />
kommt dies ungefähr dem Versuch<br />
gleich, die Marlboro mit der Einführung<br />
eines Zigarettenfilters zu<br />
entschärfen.<br />
Dies ist die eine Dimension des<br />
Skandals, der damit weder ein<br />
„Cambridge Analytica“- noch ein<br />
„Daten“-, sondern viel mehr der<br />
„Facebook“-Skandal ist. Eine andere<br />
Dimension des Facebook-Skandals<br />
ist die Tatsache, dass so gut<br />
wie kein staatlicher Akteur bereit<br />
ist, irgendwelche Konsequenzen<br />
aus dem Verhalten der Plattform<br />
zu ziehen, und seien es nur die<br />
allernaheliegendsten. Hätte man<br />
denn je davon gehört, dass die EU-<br />
Kommission (www.facebook.com/<br />
eu.kommission), die Bundesregierung<br />
(www.facebook.com/Bundes<br />
regierung) oder wenigstens die<br />
Polizei (www.facebook.com/polizei<br />
hamburg) erwogen hätten, aus<br />
den eigenen Erkenntnissen auch<br />
nur die einfachsten Schlüsse zu<br />
ziehen und zumindest symbolisch<br />
ihre – nebenbei bemerkt: für<br />
die Aufgabenerfüllung vollkommen<br />
irrelevanten – Facebook Auftritte<br />
zu löschen? Dieselben Behörden,<br />
die sich im Moment darin<br />
gefallen, „Härte“ gegenüber Facebook<br />
demonstrieren, locken unverdrossen<br />
Nutzer auf die Plattform<br />
und erklären sie damit für quasi<br />
unentbehrlich.<br />
Man kann es ahnen: Die dritte<br />
Dimension des Facebook-Skandals<br />
besteht darin, dass für das Unternehmen<br />
keine derzeit Konsequenzen<br />
hat und erst recht in Zukunft<br />
keine haben wird. Wenn die Aufregung<br />
verflogen ist, wird sich zeigen:<br />
Nur Lärm um nichts. Wir schalten<br />
zurück zu den Katzenbildern.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
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auf allen Kanälen!<br />
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Ob auf Facebook, im<br />
Web, auf Instagram<br />
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Puls der Apple-<br />
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www.maclife.de
022<br />
Apples Bildungsoffensive<br />
Google ist die Nummer eins im US-amerikanischen Bildungsmarkt. Apple schickt sich mit<br />
einem erneuten „Education Event“ dagegenzuhalten und stellt neben jeder Menge neuer und<br />
akualisierter Software auch ein neues iPad – nicht nur für den Bildungsmarkt – vor.<br />
Was haben wir alle gelacht<br />
über Bilder, auf denen in<br />
Unversitäts-Seminaren<br />
hunderte Apple-Logos<br />
von <strong>Mac</strong>Book-Rückseiten aufleuchteten<br />
und man irgendwo<br />
versteckt die eine arme Seele<br />
mit einem Dell-Laptop erspähen<br />
konnte. Weitestegehend unbemerkt<br />
von der deutschen Öffentlichkeit<br />
hat der Wind sich in den<br />
USA gedreht. Ausgerechnet<br />
Google ist gelinde gesagt im Aufwind<br />
und hat den Bildungsmarkt<br />
in weiten Teilen mit Chromebooks<br />
im Griff. Laptops, die voll<br />
und ganz auf die Cloud ausgelegt<br />
sind und nichtmal die lokale Installatation<br />
echter Apps vorsehen.<br />
Wobei dieser Aspekt inzwischen<br />
aufgeweicht ist: man kann mehr<br />
oder minder schlecht skalierte<br />
Android-Apps auch auf manchen<br />
Chromebooks laufen lassen.<br />
Grund genug für Apple zur<br />
Attacke zu blasen. Lehrenden<br />
und Lernenden wird dabei nicht<br />
etwa das <strong>Mac</strong>Book (Air) ans Herz<br />
gelegt, sondern das bei einer speziell<br />
dazu abgehaltenen Veranstaltung<br />
neu vorgestellte iPad.<br />
(Einen ausführlichen Test des<br />
neuen iPad lesen Sie ab Seite 25<br />
in dieser Ausgabe.)<br />
Schulen, an<br />
denen jeder<br />
Schüler mit<br />
einem iPad<br />
ausgstattet<br />
wird, sind<br />
Zukunftsmusik<br />
– und Apples<br />
Vision.<br />
Es geht um Software!<br />
Apple hat aber auch erkannt,<br />
dass es nicht ausreicht,<br />
erschwingliche Hardware anzubieten,<br />
um den „Education“-<br />
Markt zurückzugewinnen. Apple<br />
will sich um die echten Probleme<br />
von Schulen kümmert und bietet<br />
so auch eine neue App namens<br />
„Schoolwork“ an, mit der Lehrer<br />
Aufgaben verteilen, Hilfestellungen<br />
geben und Ergebnisse einsehen<br />
und bewerten können. Mit<br />
der neuen Schnittstelle ClassKit<br />
können außerdem App-Entwickler<br />
Ihre Software an Schoolwork<br />
andocken. Die App „Classroom“<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
TITELTHEMA<br />
Apple + Bildung<br />
023<br />
Kommentar<br />
rundet das Angebot ab und will<br />
der perfekte Assistent für Lehrer<br />
zur Verwaltung von Schulklassen<br />
und den iPads der Schüler sein.<br />
Obendrein hat Apple dann<br />
auch noch das iCloud-Speicher-<br />
Inklusivvolumen für Accounts<br />
von Bildungseinrichtungen von<br />
5 auf 200 Gigabyte erhöht. Das<br />
war auch bitter nötig, denn bislang<br />
konnte für „Managed Apple<br />
IDs“ kein zusätzliches Volumen<br />
gekauft werden. Schüler hatten 5<br />
Gigabyte. Punkt.<br />
Updates über Updates<br />
Die größte Neuerung des Events<br />
war sicherlich das iPad mit Unterstützung<br />
für den Apple Pencil.<br />
Aber auch an anderer Stelle hat<br />
Apple sich nicht lumpen lassen.<br />
Apple hat die iWork Office-Suite,<br />
bestehend aus Numbers, Keynote<br />
und Pages um Apple-Pencil-<br />
Funktionen erweitert, von denen<br />
Sebastian Schack<br />
„Auch wenn Apple vor<br />
allem mit Schulen für das<br />
neue iPad wirbt: Es ist das<br />
ideale Gerät für praktisch<br />
jeden, der Interesse an<br />
einem Tablet hat.“<br />
s.schack@maclife.de<br />
@<strong>Mac</strong>_<strong>Life</strong><br />
natürlich nicht nur, aber vor allem<br />
auch Schüler und Studenten pofitieren<br />
sollen. Erstmals können<br />
Anwender mit Apple Pencil direkt<br />
in den Anwendungen Pages,<br />
Numbers und Keynote Zeichnen,<br />
Skizzieren oder Schreiben.<br />
Ebenfalls neu: smarte Annotationen.<br />
Diese Funktion ermöglicht<br />
es iPad-Nutzern mit Apple Pencil<br />
Feedback einfach zu geben,<br />
zu empfangen und in ein Dokument<br />
zu einzubinden. Mit Smart<br />
Annotation werden Kommentare<br />
und Korrekturzeichen dynamisch<br />
im Text verankert. Und wenn ein<br />
Benutzer Feedback hinzufügt und<br />
das Dokument ändert, bleiben die<br />
bestehenden Anmerkungen bei<br />
dem Text, an den sie angehängt<br />
wurden, erhalten.<br />
„iWork ist ein leistungsstarkes<br />
Programmpaket für iPhone, iPad<br />
und <strong>Mac</strong>, das weltweit in Klassenzimmern<br />
eingesetzt wird",<br />
sagt Susan Prescott, Vice President<br />
of Apps Product Marketing<br />
bei Apple. "Mit der Unterstützung<br />
von Apple Pencil auf dem<br />
iPad ermöglichen die neuen Versionen<br />
von Pages, Numbers und<br />
Keynote den Schülern eine völlig<br />
neue Ebene der Kreativität in<br />
ihren Dokumenten, Tabellen und<br />
Präsentationen.“<br />
Das Erstellen eigener Bücher<br />
ist jetzt auch direkt aus Pages<br />
möglich, so dass man nicht mehr<br />
auf „iBooks Author“ angewiesen<br />
ist. Letztgenannte Anwen-<br />
Google, Apple, Microsoft, das<br />
deutsche Schulsystem und<br />
der Datenschutz<br />
Es könnte alles so einfach sein, denkt man.<br />
Was Apple jetzt zur Verwaltung von Schulklassen<br />
anbietet (und auch schon einmal im<br />
Programm hatte: PowerSchool hieß die Software<br />
vor über 10 Jahren – und Apple hat<br />
sie 20<strong>06</strong> an Pearson verkauft.), hat Google<br />
schon länger im Angebot. „Google Classroom“<br />
gehört zum für edukative Einrichtungen<br />
angepassten Satz von „Google Apps for<br />
Business“, das inzwischen als „G Suite“ firmiert.<br />
Google möchte damit ein Rundumsorglos-Paket<br />
anbieten und findet damit vor<br />
allem – aber nicht nur – in den USA großen<br />
Anklang. Denn: das Paket ist kostenfrei, was<br />
immer ein starkes Argument ist. Und spätestens<br />
mit dem Office-Dreisatz aus Docs,<br />
Tabellen und Präsentationen hat Google<br />
bewiesen, taugliche Software mit echtem<br />
Mehrwehrt für Schulen anbieten zu können.<br />
Das Problem ist natürlich der Datenschutz.<br />
So schreibt etwa der Landesbeauftragte für<br />
den Datenschutz und die Informationsfreiheit<br />
Rheinland-Pfalz: „Wenn US-Anbieter von<br />
Cloud-Lösungen beauftragt werden, kann<br />
damit vor dem Hintergrund US-amerikanischer<br />
Rechtsvorschriften ein Zugriff durch<br />
US-Stellen verbunden sein, der mit europäischen<br />
Datenschutzgrundsätzen nicht im Einklang<br />
steht (nähere Informationen hierzu<br />
siehe 23. Tätigkeitsbericht des LfDI Kapitel<br />
I.1.3 und 25. Tätigkeitsbericht, Kapitel III.14.2).<br />
Damit kommt aus Sicht des Landesbeauftragten<br />
ein Einsatz von Lösungen, wie<br />
Google Classroom nur insoweit in Betracht,<br />
als keine personenbezogenen bzw. personenbeziehbaren<br />
Daten der Nutzerinnen und<br />
Nutzer anfallen. Dies bedeutet, dass eine<br />
Verfahrensweise zu wählen ist, bei der die<br />
Schule (und nicht etwa einzelne Schülerinnen<br />
und Schüler) einen eigenen Account<br />
anlegt. Hierbei müssen die Schulen mittels<br />
pseudonymisierten Daten arbeiten.“<br />
Genau das wäre ein Punkt, an dem Apple<br />
aber beispielsweise auch Microsoft auf sich<br />
aufmerksam machen könnten und auch<br />
an deutschen Schulen auf Gegenliebe stoßen<br />
könnte. Schließlich wirbt Apple immer<br />
stärker mit dem Thema Datenschutz für<br />
sich und seine Angebote. Microsoft betreibt<br />
sogar deutsche Rechenzentren, so dass die<br />
Daten im Land bleiben.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
024<br />
TITELTHEMA<br />
Apple + Bildung<br />
dung existiert zwar weiterhin,<br />
ihr Ende scheint aber absehbar.<br />
Zumindest hieß es in einem unserer<br />
Gespräche mit Apple-Mitarbeitern,<br />
das man derzeit nicht an<br />
einer neuen Version von iBooks<br />
Author arbeite.<br />
An der Realität vorbei?<br />
Der kanadische Tech-Journalist<br />
Rene Ritchie beschrieb das „Education<br />
Event“ als „Love letter to<br />
education”, einen Liebesbrief an<br />
die Bildung – und die entsprechenden<br />
Institutionen. Das mag<br />
stimmen, offenbart aber auch die<br />
Problematik. Bildungseinrichtungen<br />
brauchen keine Liebesbriefe,<br />
keine romantischen Nächte auf<br />
der Rückbank eines Autos und<br />
Tim Cook und<br />
sein Team versuchen<br />
das<br />
Ruder herumzureißen<br />
und<br />
Google im Bildungsmarkt<br />
die Stirn zu<br />
bieten.<br />
keine sommerlichen Flirts. Sondern<br />
viel mehr eine ernstgemeinte,<br />
langfristige Beziehung<br />
mit totaler gegenseitiger Offenheit<br />
und Verlässlichkeit.<br />
Eine Beziehung mit Apple ist<br />
hingegen oft sehr einseitig. Schulen<br />
bringen finanzielle Mittel auf<br />
und kaufen sich in das Apple-Ökosystem<br />
ein und müssen dann hoffen,<br />
das Apple dran bleibt und<br />
gerade in Sachen Software weiter<br />
nachlegt. Zumal viele Schulen<br />
in den USA bereits auf Googles<br />
Plattform G-Suite mit Google<br />
Drive und Co. setzen – nicht<br />
zuletzt, weil man diese völlig<br />
unabhängig vom verwendeten<br />
Gerät nutzen kann.<br />
Was Apple liefern muss<br />
Für unsere Kollegen von<br />
9To5<strong>Mac</strong>.com schreibt Bradley<br />
Chambers in einer wöchentlichen<br />
Serie über das Thema „Apple in<br />
Education“ und gilt als Experte<br />
in diesem Bereich mit Blick auf<br />
die USA. In seinem Bericht zum<br />
Apple-Event zitiert Chambers Tim<br />
Cook:<br />
„Wir glauben daran, dass wir die<br />
wichtigsten Technologien hinter<br />
den Produkten, die wir anbieten,<br />
besitzen und kontrollieren müssen<br />
und nehmen nur an Märkten<br />
Teil, denen wir etwas signifikantes<br />
hinzufügen können."<br />
Chambers fragt, ob dies denn<br />
in Sachen Bildung wirklich so<br />
sei. „Falls Apple glaubt etwas signifikantes<br />
für Schulen beitragen<br />
zu können, dann sollten sie<br />
'all in' gehen und Schul-Technology<br />
grundlegend verändern. Sie<br />
sollten einen Schulbuchverlag<br />
kaufen und das Preismodell für<br />
Schulbücher ändern, wenn man<br />
eine Schule mit iPads ausstattet.<br />
Sie sollten ein Schul-Informationssystem<br />
kaufen und mit all<br />
ihren Apps verknüpfen. Sie sollten<br />
eine echte Alternative zur<br />
[Google] G-Suite anbieten, die es<br />
einfach für Schulen macht, Kommunikation<br />
abzuwickeln.<br />
Sie sollten dies zu einem Preis<br />
tun, zu dem auch die wirtschaftlich<br />
schwachen Distrikte genau<br />
so leicht partizipieren können wie<br />
die wirtschaftlch stärksten."<br />
Bekenntnisse eines<br />
Abtrünnigen<br />
Browser statt Finder. Play Store statt<br />
App Store. Chrome OS statt macOS.<br />
Ich bekenne: Wenn ich meinen i<strong>Mac</strong><br />
im Büro abschalte, öffne ich zu Hause<br />
seit knapp zwei Jahren ein Chromebook.<br />
Was zunächst aus reiner Neugier<br />
auf Neues geschah, ist mittlerweile weitestgehend<br />
der Überzeugung geschuldet.<br />
Denn Google ist zusammen mit<br />
seinen kooperierenden Hardware-Partnern<br />
gelungen, was Apple in der Berauschung<br />
der Smartphone-Absatzzahlen<br />
schlicht entgangen ist: eine zeitgemäße<br />
Vision der Idee Laptop, die ihre Daten<br />
federleicht in der Cloud allgegenwärtig<br />
verfügbar hält und die wie Blei lastenden<br />
Ballast aus der „Urzeit“ der Computertechnik<br />
selbstbewusst über Bord<br />
wirft.<br />
Dass Apple immer noch nicht <strong>Mac</strong>,<br />
iPhone und iPad enger zusammengeführt<br />
hat, könnte sich indes als einer der<br />
größten Fehler der letzten Jahre erweisen.<br />
Denn an die Colleges und Universitäten<br />
drängt die erste Generation von<br />
Schülern und Studenten, die mit dem<br />
Smartphone groß geworden ist. Und die<br />
will beim Schritt auf den Laptop eben<br />
mit genau den Apps weiterarbeiten, die<br />
sie schon kennt. Google schlägt hier mit<br />
der Möglichkeit, Android-Programme<br />
auf aktuellen Chromebooks zu nutzen,<br />
sehr clever die Brücke. Apple sollte<br />
sich beeilen, die Idee universeller Apps<br />
für iOS und macOS voranzutreiben, um<br />
diese Generation nicht für immer zu<br />
verlieren. THOMAS RAUKAMP<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
025<br />
Der Lamy der<br />
jungen Generation<br />
Mit dem Pencil hat<br />
Apple eine Wunderwaffe<br />
nicht nur für den<br />
Schulalltag geschaffen.<br />
Digitales Schreiben,<br />
Zeichnen, Annotieren<br />
und selbst das<br />
sezieren virtueller Tiere<br />
sind mit Apples Variante<br />
des einst noch<br />
belächelten Stylus kein<br />
Problem mehr. Mit 100<br />
Euro ist er aber auch<br />
alles andere als leicht<br />
erschwinglich.<br />
Getestet: Das Schul-iPad<br />
Während der Präsentation hat Apple das neue iPad vor allem als Traum-Gerät für Schulen beworben. Dabei ist<br />
es auch ganz allgemein nicht weniger als das beste iPad, das Apple bislang abgeliefert hat.<br />
Eine ganz Zeit lang galt das iPad<br />
als Apples großer Schwachpunkt.<br />
Die einen störten sich<br />
an einer angeblich fehlenden<br />
Vision, die anderen an den Rückläufigen<br />
Wachstumszahlen der Sparte.<br />
Dabei haben viele aus den Augen<br />
verloren, dass das iPad nach wie<br />
vor das beste Tablet ist.<br />
So ist es dann auch kein Wunder,<br />
dass Apple diese Pole Position<br />
auch <strong>2018</strong> quasi kampflos und<br />
unangefochten verteidigen kann.<br />
Das neue iPad ist das beste Tablet,<br />
das man für eine gemischte Nutzung<br />
aus Medienkonsum, Videospielen,<br />
E-Mails, Social Media und<br />
der allgemeinen Web-Nutzung kaufen<br />
kann. Dieses Jahr vermag Apple<br />
aber gleich zwei sprichwörtliche<br />
Schippen draufzulegen. Die erste:<br />
der Preis. Mit 349 Euro ist es günstiger<br />
denn je und für die gebotene<br />
Leistung ein echtes Schnäppchen.<br />
Die zweite Schippe: Apple versucht<br />
das iPad neu zu positionieren und<br />
ermöglicht nun auch erstmals auf<br />
einem nicht-Pro-Gerät die Nutzung<br />
des Apple Pencil und will so weiter<br />
Kreative aber vor allem auch Schüler,<br />
Lehrer und Studenten anlocken.<br />
Was steckt drin?<br />
Technisch hat sich wenig geändert<br />
beim Sprung vom 2017er- auf<br />
das <strong>2018</strong>er-Modell. Das Design, die<br />
Kamera, der Akku und überhaupt<br />
die meisten Komponenten sind<br />
identisch. Der einzige wirklich größere<br />
Schritt ist der Tausch des Prozessors.<br />
Im neuen Modell steckt der<br />
A10-Prozessor, den wir schon vom<br />
iPhone 7, respektive dem iPhone 7<br />
Plus kennen. Das mag zwar alt klingen,<br />
mit einem zu schnellen Urteil<br />
wird man dem A10 allerdings nicht<br />
gerecht.<br />
Am krassesten ist der Unterschied<br />
zum iPad Pro in Sachen Grafik-Power:<br />
hier bietet das iPad Pro<br />
fast doppelt so viel Leistung. Wir<br />
geben aber zu bedenken, dass die<br />
meisten App- und Spiele-Entwickler<br />
ihre Software weiterhin (auch) für<br />
den A10-Prozessor optimieren und<br />
oftmals sogar noch den A9-Prozes-<br />
Klassenarbeit?<br />
Ein Schul-Feature, das wir uns<br />
für den Alltag wünschen: mehrere<br />
Benutzer parallel auf dem iPad.<br />
Zum Beispiel für Familien.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
026<br />
TITELTHEMA<br />
Apple + Bildung<br />
sor bedenken. In einem iPad, das<br />
nicht für den professionellen Einsatz<br />
Grafik- oder CPU-lastiger Apps<br />
genutzt wird, wird der A10-Prozessor<br />
noch für Jahre ausreichend<br />
sein.<br />
Das absolute Einsteigermodell<br />
kommt mit 32 Gigabyte Speicherplatz,<br />
für 90 Euro mehr vervierfacht<br />
Apple den Speicher auf 128<br />
Gigabyte. Mit jeweils weiteren 130<br />
Euro erkauft man sich zusätzlich<br />
ein LTE-Modul im iPad, so dass der<br />
Maximalpreis bei 569 Euro liegt.<br />
Das Display<br />
Kommen wir zum Kernstück eines<br />
jeden iPad, dem Bildschirm. Der des<br />
neuen iPad-Modells misst weiterhin<br />
9,7 Zoll in der Diagonalen und bietet<br />
2048 x 1536 Pixel. Beides ist seit<br />
der Einführung des iPad Air unverändert.<br />
Gemessen am Verkaufspreis<br />
des iPad ist das Display noch<br />
immer grandios. Technisch betrachtet<br />
ist es jedoch schon etwas in die<br />
Jahre gekommen. Vor allem wenn<br />
man es mit dem iPad Pro vergleicht.<br />
Dann fehlen nämlich der erweiterte<br />
P3-Farbraum, die 120-Hertz-Bildwiederholfrequenz<br />
(Pro Motion),<br />
die Unterstützung von HDR und die<br />
automatische Anpassung der Farbtemperatur<br />
an die Umgebung (True<br />
Tone).<br />
Der auffälligste Unterschied ist<br />
jedoch der Aufbau des Bildschirms.<br />
Der Abstand zwischen schützender<br />
Glasschicht und dem eigentlichen<br />
Display ist signifikant größer<br />
als beim iPad Pro. Hat man einmal<br />
länger mit einem iPad Pro gearbeitet,<br />
so fällt einem das sofort negativ<br />
auf.<br />
Wirklich sprachlos zurück lässt<br />
Apple uns aber in Sachen Touch<br />
ID. Im neuesten iPad steckt ein<br />
Touch-ID-Button der ersten Generation,<br />
der merklich ungenauer und<br />
langsamer als Touch ID der zweiten<br />
Serie ist. Touch ID 2 ist praktisch<br />
perfekt und inzwischen auch<br />
gut abgehangene Technik, wurde<br />
es doch bereits mit dem iPhone 6s,<br />
also 2015 eingeführt.<br />
Apple Pencil<br />
Die echte Überraschung beim diesjährigen<br />
iPad-Update war, dass man<br />
nun auch das „Otto-Normal-iPad“<br />
in Verbindung mit dem Apple Pencil<br />
nutzen kann. Apple Pencil ist<br />
Apples Version des Stylus, der sich<br />
per Lightning direkt an der Buchse<br />
des iPad laden lässt, sich mit diesem<br />
per Bluetooth verbindet und<br />
so verschiedene Zusatzinformationen<br />
wie etwa Druckstärke und Nei-<br />
Nie war lernen<br />
spannender!<br />
Apple setzt im schulischen<br />
Kontext auch auf<br />
die neuen AR-Möglichkeiten<br />
(Agument Reality,<br />
Erweiterte Realität).<br />
So können via<br />
iPad spielend Tiere,<br />
Gebäude, Flusslandschaften,<br />
Gemälde oder<br />
eben auch mal ein ganzes<br />
Universum ins Klassenzimmer<br />
geholt und<br />
untersucht werden.<br />
Wertung<br />
Hersteller: Apple<br />
Preis: 349 Euro<br />
Web: www.apple.de<br />
Pencil-Support,<br />
gutes Upgrade,<br />
Kampfpreis<br />
Alte<br />
Touch-ID-Version<br />
Bedienung (40 %): 1,1<br />
Leistung (30 %): 1,3<br />
Ausstattung (30 %): 1,2<br />
NOTE<br />
1,2<br />
Fazit: Dieses Gerät ist<br />
das mit Abstand attraktivste<br />
Alltags-iPad, das<br />
Apple bislang vorgestellt<br />
hat.<br />
Nicht alles glänzt<br />
Apple hat an ein paar Stellen gehörig<br />
gespart. Eingespart wurde beispielsweise<br />
der Smart Connector.<br />
„Eingespart“ ist dabei nicht ganz<br />
das richtige Wort, denn im klassischen<br />
iPad gab es diese Schnittstelle<br />
bislang noch nicht. Wohl aber<br />
im iPad Pro und dort hat sie sich<br />
sofort bezahlt gemacht, da wesentlich<br />
flexibler nutzbare Tastatur-Hüllen<br />
möglich wurden. Wer dieses<br />
iPad kauft muss seine Tastatur-<br />
Hülle weiterhin per Bluetooth koppeln<br />
und vor allem separat aufladen,<br />
was nicht nur aber besonders<br />
für den Einsatz in Schulen nervig<br />
sein dürfte.<br />
Display<br />
iPad iPad Pro iPad mini<br />
9,7 Zoll<br />
2048 x 1536 Pixel<br />
bei 264 ppi<br />
10,5 Zoll<br />
2224 x 1668 Pixel bei<br />
264 ppi<br />
Prozessor A10 Fusion A10X Fusion A8<br />
Speicher 32 GB oder 128 GB 64 GB, 256 GB oder 512<br />
GB<br />
Farben<br />
7,9 Zoll<br />
2048 x 1536 Pixel<br />
bei 326 ppi<br />
128 GB<br />
Maße 240 x 169,5 x 7,5 mm 250,6 x 174,1 x 6,1 mm 203,2 x 134,8 x 6,1 mm<br />
Gewicht 469 g 469 g 298,8 g<br />
Foto 12 MP/7 MP 8 MP/1,2 MP 8 MP/1,2 MP<br />
Video 1080p/720p 4K/1080p 1080p/720p<br />
Preis ab 349 Euro ab 729 Euro ab 429 Euro<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
027<br />
gungswinkel an das iPad übertragen<br />
kann.<br />
Inzwischen unterstützen zahlreiche<br />
Apps Apples neuestes Eingabegerät,<br />
angefangen bei Bildbearbeitungs-Apps<br />
bishin zu<br />
Notiz-Apps. Nachdem man den<br />
Pencil schon immer in Apples<br />
eigener Notizen-App verwenden<br />
konnte, hat man in diesem<br />
Jahr auch Pages, Numbers und<br />
Keynote entsprechend aktualisiert,<br />
so dass man mit dem Pencil<br />
direkt in Dokumente zeichnen<br />
oder Anmerkungen hinterlassen<br />
kann.<br />
Während es nur einen Apple<br />
Pencil gibt, unterscheidet sich<br />
seine Nutzung je nach iPad teilweise<br />
deutlich. Beim normalen<br />
iPad wird das Glas nicht auf das<br />
Display laminiert, was zum weiter<br />
oben bereits erwähnten größeren<br />
Abstand beider Schichten zueinander<br />
führt. Darauf mit dem Pencil<br />
zu zeichnen fühlt sich irgendwie<br />
falsch an wenn man den<br />
Vergleich zum iPad Pro hat. Ein<br />
Die große<br />
Überraschung<br />
war, dass sich<br />
nun auch das<br />
iPad (ohne<br />
„Pro“) in Verbindung<br />
mit<br />
dem Apple<br />
Pencil nutzen<br />
lässt, was es<br />
tatsächlich zu<br />
einem anderen<br />
Gerät werden<br />
lässt.<br />
US-Schulen<br />
können besonderes<br />
Zubehör<br />
von Logitech<br />
erwerben.<br />
Ob es auch in<br />
Deutschland<br />
angeboten<br />
werden soll ist<br />
unklar.<br />
weiterer Unterschied mit dem wir<br />
nicht gerechnet hatten: der Pencil<br />
ist auf dem neuen iPad merklich<br />
lauter. Auch das hängt mit<br />
der Konstruktion des Bildschirms<br />
zusammen und lässt das Gesamtkunstwerk<br />
plastikartiger, ja sogar<br />
„billiger“ wirken.<br />
Auch das Zeichnen selbst<br />
gelingt auf dem iPad nicht ganz<br />
so gut wie auf dem iPad Pro. Das<br />
dürfte vor allem an der fehlenden<br />
Pro-Motion-Technologie liegen.<br />
Der Bildschirminhalt des iPad Pro<br />
wird bis zu doppelt so schnell<br />
erneuert wie auf dem iPad.<br />
Beides sind jedoch Effekte, die<br />
einem nur bewusst werden, wenn<br />
man die Arbeit mit dem iPad Pro<br />
gewohnt ist. Testpersonen aus<br />
unserem privaten Umfeld, die dieses<br />
Vergnügen bislang nicht hatten,<br />
waren von den Möglichkeiten<br />
des Apple Pencil in Verbindung<br />
mit dem neuen iPad begeistert.<br />
Wir jammern also auf sehr hohem<br />
Niveau.<br />
Dennoch ist der Pencil nicht<br />
für jeden sinnvoll. Besonders<br />
wenn man bedenkt, dass Apple<br />
100 Euro dafür verlangt. Für den<br />
selben Preis bekommt man beispielsweise<br />
auch das Logitech<br />
Slim Folio Case mit integrierter<br />
Bluetooth-Tastatur für das iPad.<br />
Ein Zubehör, das für die meisten<br />
Nutzer die sinnvollere Wahl sein<br />
dürfte, wenn einen das Budget zu<br />
einer Wahl zwingt. Überhaupt ist<br />
das das vermutlich größte Pro-<br />
blem des neuen iPad. Apple hat<br />
den Einstieg zwar günstiger denn<br />
je gemacht, um aber wirklich<br />
damit arbeiten und kreativ werden<br />
zu können, kommen noch<br />
Kosten für Zubehör hinzu.<br />
Fazit<br />
Trotz der oben aufgelisteten Mängel<br />
ist uns ein Fazit zu einem<br />
iPad selten leichter gefallen als<br />
zu diesem Gerät. Denn beinahe<br />
alles was wir zu kritisieren haben,<br />
fällt nur im direkten Vergleich<br />
mit dem iPad Pro auf. Und selbst<br />
wenn einem die Unterschiede<br />
bewusst sind, muss man sich fragen,<br />
ob sie einem tatsächlich mindestens<br />
380 Euro wert sind. Das<br />
nämlich ist die minimale preisliche<br />
Differenz zum iPad Pro.<br />
Das <strong>2018</strong>er iPad-Modell ist mit<br />
weitem Abstand das beste Tablet,<br />
das man für unter 500 Euro<br />
kaufen kann und für die meisten<br />
Menschen die bessere Wahl.<br />
Selbst wer die erwähnten 380<br />
Euro übrig hat, ist vermutlich<br />
glücklicher wenn er sie in mehr<br />
Speicherplatz, eine Tastaturhülle<br />
und den Apple Pencil denn<br />
in ein Upgrade auf das iPad Pro<br />
investiert.<br />
Nicht außer Acht gelassen werden<br />
soll an dieser Stelle, dass auf<br />
vollkommen unerklärliche Weise<br />
das iPad mini 4 weiterhin existiert.<br />
Zu einem Preis von 429 Euro<br />
bietet es zwar 128 Gigabyte Speicherplatz,<br />
dafür aber ein deutlich<br />
kleineres Display mit 7,9 Zoll<br />
in der Diagonalen und den völlig<br />
veralteten A8-Prozessor. Um die<br />
Kaufempfehlung an dieser Stelle<br />
abzuschließen: sollten Sie nicht<br />
auf der Suche nach einem überteuerten<br />
E-Book-Reader sein, lassen<br />
Sie bloß die Finger davon!<br />
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Mit diesen verlässlichen Tipps und<br />
Tricks kommen Sie mit iPhone und iPad<br />
sicher und problemlos durch den Tag.<br />
TEXT: MATT BOLTON, CASPAR VON ALLWÖRDEN<br />
Wer von uns wünscht sich nicht manchmal<br />
etwas mehr Akkulaufzeit für iPhone, iPad<br />
und den <strong>Mac</strong>? Vielleicht planen Sie eine<br />
lange Reise ohne Steckdose in der Nähe<br />
oder der Akku Ihres Geräts ist einfach nicht mehr der<br />
Jüngste? So oder so kann dann jede Minute mehr<br />
extrem wichtig sein und Ihnen das Leben erleichtern.<br />
Mit den Tipps und Tricks auf den folgenden Seiten<br />
erfahren Sie, wie Sie wirklich alles aus Ihrem Gerät<br />
herausquetschen. Und wir zeigen Ihnen, wie Sie den<br />
Gesundheitszustand Ihres Akkus überprüfen und mit<br />
welchen mobilen Ladegeräten Sie auch unterwegs<br />
Strom nachtanken können.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
TITELTHEMA<br />
Akku-Guide<br />
031<br />
So funktionieren moderne Akkus<br />
Die Technologie hinter der mobilen Stromversorgung<br />
Auch wenn sich die Batterietechnologie<br />
im Laufe der Zeit immer wieder<br />
verändert<br />
hat, werden die<br />
bereits in den 1990er-<br />
Jahren aufkommenden<br />
Lithium-Ionen-<br />
Akkus noch heute<br />
verwendet.<br />
Ein solcher Akku<br />
besteht jeweils an den<br />
Enden aus zwei Elektroden<br />
(einer Anode und einer Kathode),<br />
die in einer Lösung schwimmen, welche<br />
Lithium-Ionen enthält (daher der<br />
Name). Die Ionen sind positiv geladen<br />
und werden von der Kathode angezogen,<br />
so dass sie zu ihr hinüber wandern,<br />
wodurch sie wiederum positiv<br />
geladen werden. Dies zieht dann negativ<br />
geladene Elektronen von der Anode<br />
zur Kathode und liefert so den Strom.<br />
Der elektrische Fluss ist grundsätzlich<br />
die Bewegung von Elektronen durch<br />
ein leitfähiges System – wie Wasser, das<br />
durch ein Rohr fließt. Wenn Sie einen<br />
Akku aufladen, kehrt sich dieser Prozess<br />
Immer im Fluss<br />
Der elektrische Fluss<br />
ist die Bewegung von<br />
Elektronen durch ein<br />
leitfähiges System<br />
In einem <strong>Mac</strong>Book ist sogar eine ganze<br />
Batterie an Akkus verbaut.<br />
ganz einfach um, und die Lithium-Ionen<br />
werden von der Anode angezogen.<br />
Wie Sie vielleicht wissen, baut ein<br />
Lithium-Ionen-Akku im Laufe der Zeit<br />
langsam ab. Schuld daran sind einige<br />
Ionen, die bei jedem Ladezyklus an den<br />
Elektroden haften bleiben, was wiederum<br />
die Wirksamkeit reduziert. Nach<br />
und nach summiert sich dies und die<br />
Laufzeit des Akkus nimmt Stück für<br />
Stück ab.<br />
Zellteilung<br />
Lithium-Ionen-Akkus bestehen meist<br />
aus mehreren Zellen, wie wir sie eben<br />
beschrieben haben. Diese Aufteilung<br />
in viele kleinere Abschnitte hat zwei<br />
Vorteile. Gemeinsam können sie eine<br />
höhere Leistung liefern und auch das<br />
gleichzeitige Aufladung der Zellen geht<br />
insgesamt schneller, als dies mit einer<br />
einzelnen großen Zelle möglich wäre.<br />
Aufwändige Spiele können Ihr Gerät ziemlich fordern und viel Strom verbrauchen.<br />
Die größten<br />
Akkufresser<br />
1 Displays<br />
LC-Displays benötigen nicht nur<br />
selbst Strom, sondern auch eine Hintergrundbeleuchtung.<br />
Bei OLED-Displays<br />
(verbaut im iPhone X und in<br />
der Apple Watch) fällt diese weg. Sie<br />
sind also stromsparender.<br />
2Mobiles Internet<br />
Daten zwischen einem Sendemasten<br />
und Ihrem Telefon zu<br />
verschicken verbraucht viel Energie.<br />
Die Übertragunstechniken werden<br />
zwar immer effizienter, benötigen<br />
aber weiterhin mehr Strom als<br />
kabelgebundene Varianten.<br />
3<br />
Leistungshungrige<br />
Apps<br />
Prozessoren sind ein wenig wie<br />
Motoren in Autos. Je mehr man aufs<br />
Gas drückt, umso höher ist der Verbrauch.<br />
Schneidet man zum Beispiel<br />
hochauflösende Videos oder hat<br />
viele Apps geöffnet, wird der Prozessor<br />
stark beansprucht und benötigt<br />
viel Energie.<br />
4 WLAN<br />
WLAN ist oft deutlich komfortabler<br />
als das klassische LAN-<br />
Kabel, verbraucht aber mehr Strom.<br />
Wenn Sie Ihre Daten vom Router<br />
zum <strong>Mac</strong> also kabellos übertragen,<br />
belasten Sie den Akku stärker.<br />
5 Festplatten<br />
Klassische Festplatten mit<br />
ihren beweglichen Teilen sind energiehungriger<br />
als eine SSD.<br />
6 GPS<br />
Mit einem Satelliten im niedrigen<br />
Erdorbit zu kommunizieren,<br />
kann Ihren Akku schnell in die Knie<br />
zwingen.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
032<br />
TITELTHEMA<br />
Akku-Guide<br />
So läuft Ihr <strong>Mac</strong> länger<br />
Pressen Sie alles aus dem Akku des <strong>Mac</strong> heraus<br />
Apple hat viel Arbeit in<br />
die Akkulaufzeit seiner<br />
Laptops investiert,<br />
damit diese mindestens<br />
einen durchschnittlichen<br />
Arbeitstag durchhalten.<br />
Allerdings werden die Geräte<br />
immer dünner und leichter<br />
und damit nimmt auch der<br />
verfügbare Platz für den<br />
Akku ab. Es ist ein ewiger<br />
Kampf zwischen<br />
Leistung, Komfort<br />
und Langlebigkeit. Wenn Sie<br />
Ihren Laptop einfach so lange<br />
wie möglich laufen lassen<br />
wollen oder ein älteres <strong>Mac</strong>-<br />
Book mit verringerter Akkuleistung<br />
besitzen, dann gibt<br />
es einige wichtige Punkte,<br />
die Sie beachten können, um<br />
Strom zu sparen.<br />
Jeder Punkt für sich hat<br />
selbst nur einen kleinen<br />
Effekt, in Kombination können<br />
Sie aber eine oder sogar zwei<br />
Stunden Extra-Laufzeit herausholen.<br />
Das kann Sie zum<br />
Beispiel schon über eine Zugfahrt<br />
ohne Ladekabel retten.<br />
Im Grunde geht es bei allen<br />
Abschnitten um das Ausschalten<br />
kleinerer Funktionen, die<br />
Sie im Alltag nicht benötigen.<br />
Am besten setzen Sie unsere<br />
Tipps und Tricks direkt um,<br />
dann sind Sie schon jetzt für<br />
den Fall der Fälle gewappnet.<br />
Man kann ja nie wissen.<br />
Workshop: So nutzen Sie die Systemeinstellung<br />
„Energie sparen“ richtig<br />
1<br />
Die<br />
Hintergrundbeleuchtung verbraucht<br />
besonders viel Strom. Öffnen<br />
Sie „Systemeinstellungen“ ><br />
„Monitore“ und schieben Sie den<br />
Regler bei Helligkeit nach links.<br />
Deaktivieren Sie zudem „Helligkeit<br />
automatisch anpassen“.<br />
2<br />
Unter<br />
„Energie sparen“ können Sie<br />
festlegen, wie schnell der Monitor<br />
in den Ruhezustand wechselt, wenn<br />
kein Netzteil angeschlossen ist und<br />
der <strong>Mac</strong> nicht genutzt wird. Je kürzer<br />
die Zeitspanne, desto mehr Strom<br />
sparen Sie.<br />
3<br />
Schalten<br />
Sie Funknetzwerke aus,<br />
wenn Sie sie nicht benötigen. WLAN<br />
verbraucht selbst dann Strom, wenn<br />
es nicht verbunden ist. WLAN und<br />
Bluetooth können Sie einfach über<br />
die Menüleiste oder die Systemeinstellungen<br />
ausschalten.<br />
4<br />
Klicken<br />
Sie auf das Akku-Symbol in<br />
der Menüleiste, um zu sehen, welche<br />
Apps erheblichen Stromverbrauch<br />
verursachen. Nicht mehr benötigte<br />
Apps sollten Sie schließen, um<br />
den CPU-Verbrauch und damit den<br />
Stromverbrauch gering zu halten.<br />
5<br />
Browser<br />
sind häufig echte Stromfresser,<br />
meist ist extrem schlecht programmierte<br />
Werbung daran schuld.<br />
Ein Werbeblocker kann Ihnen ein<br />
bisschen mehr Akkulaufzeit verschaffen.<br />
Testen Sie zum Beispiel die<br />
Erweiterung Ghostery.<br />
6<br />
Auf<br />
einem <strong>Mac</strong>Book Pro mit zwei<br />
Grafikkarten sollten Sie sicherstellen,<br />
dass der Punkt „Automatischer<br />
Wechsel der Grafikmodi“ im Energiesparen-Menü<br />
nicht deaktiviert ist.<br />
Sonst nutzt Ihr <strong>Mac</strong> immer die volle<br />
stromhungrige Grafikleistung.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
033<br />
Batterienutzung am<br />
iPhone und iPad<br />
Finden Sie heraus, wo Ihre ganze Energie hingeht<br />
Sie haben sicher schon festgestellt,<br />
dass iOS und macOS sich in den<br />
Energieeinstellungen in einigen<br />
wichtigen Punkten unterscheiden.<br />
Auf dem iPhone oder iPad können Apps<br />
nicht im Hintergrund vollständig weiterlaufen<br />
und Strom verbrauchen, sondern<br />
lediglich einige stark eingeschränkte<br />
Hintergrundaktualisierungen durchführen.<br />
Sie müssen sich auf dem Smartphone<br />
und dem Tablet darüber also<br />
keine Gedanken machen und die nicht<br />
mehr verwendeten Anwendungen nicht<br />
permanent schließen. Dennoch gibt es<br />
Apps, die mehr Strom verbrauchen als<br />
andere.<br />
Unter „Einstellungen“ > „Batterie“<br />
können Sie genau sehen, welche Apps<br />
Ihren Akku leer saugen, Apple listet<br />
diese dort mit Prozentangaben auf. Je<br />
weiter oben eine App steht, umso mehr<br />
Strom hat sie in den letzten 24 Stunden,<br />
beziehungsweise sieben Tagen, verbraucht.<br />
Viele der angegeben Apps sollten<br />
Sie eigentlich nicht überraschen,<br />
sind es doch meist die von Ihnen am<br />
häufigsten verwendeten Programme.<br />
Für noch mehr Informationen können<br />
Sie auf die kleine Uhr oberhalb der<br />
Liste tippen. So sehen Sie wie lange<br />
die Apps im Vorder- und Hintergrund<br />
aktiv waren. Manche Apps benötigen<br />
eine Aktualisierung im Hintergrund. Ein<br />
E-Mail-Client soll ja regelmäßig neue<br />
Nachrichten abrufen können. Vergleichen<br />
Sie die Liste mit Ihrem tatsächlichen<br />
Nutzungsverhalten. Wenn Sie eine<br />
App ausmachen können, die Sie nicht<br />
verwenden, die aber dennoch einen<br />
hohen Stromverbrauch aufweist, dann<br />
sollten Sie sie vielleicht direkt deinstallieren.<br />
Nur fünf Prozent weniger<br />
Verbrauch kann am Ende schon eine<br />
Stunde mehr Laufzeit bedeuten.<br />
Der Stromsparmodus<br />
Den Stromsparmodus finden Sie unter<br />
„Einstellungen“ > „Batterie“. Er bietet<br />
eine sehr einfache Methode, um den<br />
Akkuverbrauch zu verringern. Einmal<br />
aktiviert, regelt er sofort die Bildschirmhelligkeit<br />
nach unten, schaltet die Hintergrundaktualisierungen<br />
für Apps aus,<br />
lässt Ihr Telefon nicht mehr auf „Hey<br />
Siri“ lauschen und reduziert Animationen<br />
auf ein Minimum. Zusammengenommen<br />
sorgen diese Maßnahmen für<br />
einigen Stunden mehr Akkulaufzeit. Der<br />
Stromsparmodus schaltet sich automatisch<br />
aus, sobald der Akkustand wieder<br />
über 80 Prozent klettert, während Sie<br />
Ihr iPhone laden.<br />
Sie können schnell auf den Stromsparmodus<br />
zugreifen, indem Sie ihn<br />
dem Kontrollzentrum hinzufügen. Wählen<br />
Sie „Einstellungen“ > „Kontrollzentrum“<br />
> „Steuerelemente anpassen“ und<br />
suchen Sie den Stromsparmodus. Durch<br />
das Drücken auf das grüne Plus-Symbol<br />
fügen Sie ihn der Liste hinzu. Tippen<br />
Sie auf die drei Striche neben dem<br />
Menüeintrag, um die Reihenfolge der<br />
Elemente zu verändern.<br />
Dauerhaft einstellen<br />
Vieles, was der Stromsparmodus kurzzeitig<br />
deaktiviert, können Sie auch dauerhaft<br />
ausschalten, indem Sie die richtigen<br />
Einstellungen aufrufen. Wechseln<br />
Sie zu „Siri & Suchen“ und deaktivieren<br />
Sie „Auf ‚Hey Siri‘ achten“. Als nächstes<br />
wechseln Sie zu „Anzeige & Helligkeit“<br />
und verringern die Helligkeit (und True<br />
Tone). Dann geht es zu „iTunes & App<br />
Store“. Hier deaktivieren Sie den Punkt<br />
„Updates“ unter „Automatische Downloads“.<br />
Nun noch den Bereich „Allgemein“<br />
> „Bedienungshilfen“ öffnen und<br />
„Bewegung reduzieren“ einschalten. Zu<br />
guter Letzt deaktivieren Sie die „Hintergrundaktualisierungen“<br />
wie im Kasten<br />
rechts beschrieben.<br />
Hintergrundaktualisierungen<br />
Öffnen Sie „Einstellungen“ > „Allgemein“<br />
> „Hintergrundaktualisierung“.<br />
Hier wird entschieden, welche Apps<br />
Daten aus dem Internet beziehen dürfen,<br />
auch wenn sie nicht im Vordergrund<br />
laufen. Um Strom zu sparen,<br />
können Sie diese Aktualisierungen im<br />
Hintergrund entweder allen, oder einzelnen<br />
Apps verbieten. Wenn Sie eine<br />
App in der Liste überhaupt nicht mehr<br />
benötigen, können Sie diese auch<br />
deinstallieren.
034<br />
TITELTHEMA<br />
Akku-Guide<br />
Workshop: So sparen Sie noch mehr<br />
Strom bei iPhone und iPad<br />
1<br />
Wenn<br />
eine App Ihren Standort im<br />
Hintergrund abfragt, verbraucht das<br />
viel Energie. Öffnen Sie „Einstellungen“<br />
> „Datenschutz“ > „Ortungsdienste“.<br />
Apps mit lila Pfeil haben vor<br />
Kurzem Ihren Standort verwendet.<br />
Betrachten wir das genauer …<br />
2<br />
Tippen<br />
Sie auf eine App, erhalten<br />
Sie drei verschiedene Optionen. Entweder<br />
darf eine Anwendung Ihren<br />
Standort nie verwenden, nur wenn<br />
die App im Vordergrund aktiv ist<br />
oder immer, selbst wenn Sie im Hintergrund<br />
ist.<br />
3<br />
Auch<br />
wenn wir uns wiederholen,<br />
deaktivieren Sie WLAN, wenn Sie es<br />
nicht benutzen. Dies sollten Sie übrigens<br />
nicht aus dem Kontrollzentrum<br />
heraus tun. Seit iOS 11 wird über<br />
die dortige Taste das WLAN nur<br />
getrennt, nicht ausgeschaltet.<br />
4<br />
Werbeanzeigen<br />
im Browser können<br />
sehr viel Strom fressen, doch auch<br />
unter iOS können Sie einen Adblocker<br />
nutzen. Installieren Sie einen<br />
und wechseln Sie dann zu „Einstellungen“<br />
> „Safari“ > „Inhaltsblocker“,<br />
um ihn zu aktivieren.<br />
5<br />
Die<br />
automatische Wiedergabe von<br />
Videos ist auch nicht besonders gut<br />
für die Akkulaufzeit – leider gibt es<br />
solche Videos auch im App Store.<br />
Deaktivieren Sie diese unter „Einstellungen“<br />
> „iTunes & App Store“ ><br />
„Automatische Videowiedergabe“.<br />
6<br />
Und<br />
noch ein einfacher Tipp: Drehen<br />
Sie Ihr iPhone (5s oder neuer) einfach<br />
um! Das Telefon erkennt, dass<br />
es auf dem Display liegt. Dadurch<br />
aktiviert es den Bildschirm nicht<br />
mehr, sobald eine Benachrichtigung<br />
eintrifft.<br />
Der Gesundheitszustand<br />
Wie bereits anfangs beschrieben, verlieren<br />
Lithium-Ionen-Akkus mit der<br />
Zeit ihre Leistungsfähigkeit. Wenn Sie<br />
eine extrem kurze Laufzeit feststellen,<br />
könnte es sinnvoll sein, den Gesundheitszustand<br />
Ihres Akkus zu überprüfen.<br />
Bei iOS-Geräten erscheint in Einstellungen“<br />
> „Batterie“ eine Nachricht, dass Ihr<br />
Akku ausgetauscht werden muss, falls<br />
die Leistung zu gering geworden ist. Um<br />
genauere Informationen zu erhalten,<br />
können Sie auf Ihrem <strong>Mac</strong> die kostenlose<br />
App CoconutBattery (coconut-flavour.com)<br />
installieren.<br />
Sie zeigt Ihnen direkt den aktuellen<br />
Ladezustand an und vergleicht diesen<br />
mit der maximalen Kapazität<br />
eines neuen Akkus. Sie können also<br />
sehr schnell die Abweichungen erkennen.<br />
Wenn Sie ein iOS-Gerät über USB<br />
anschließen, bekommen Sie die Informationen<br />
auch zu diesem Gerät anzeigt.<br />
Über den Abschnitt „History“ können<br />
Sie darüber hinaus auch noch verschiedene<br />
Messergebnisse mit Datum anlegen<br />
und so die Veränderungen Ihres<br />
Akkus auch über einen längeren Zeitraum<br />
analysieren.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
035<br />
Frischer Saft<br />
für Ihren Akku<br />
Mit diesem Zubehör versorgen<br />
Sie auch unterwegs Ihre Geräte<br />
mit neuer Energie.<br />
Mophie Powerstation<br />
USB-C XXL<br />
Nicht gerade günstig, aber der<br />
Akku mit 19.500 mAh bietet bis<br />
zu 30 Watt Leistung. Damit lässt<br />
sich nicht nur ein iPhone, sondern<br />
sogar ein <strong>Mac</strong>Book Pro mit 13 Zoll<br />
einmal komplett aufladen.<br />
Preis: 140 Euro<br />
Web: eu.mophie.com<br />
Apple Smart<br />
Battery Case<br />
Apples eigenes Battery Case ist<br />
kompatibel zum iPhone 6/6s/7<br />
und (inoffiziell) zum iPhone 8.<br />
Der Buckel hinten ist etwas hässlich,<br />
stellt aber gleichzeitig auch<br />
einen guten Schutz dar. Für das<br />
iPhone X gibt es bisher kein Battery<br />
Case von Apple.<br />
Preis: 120 Euro<br />
Web: www.apple.de<br />
Torro Cases<br />
Qi Wireless Charging<br />
Portable Power Bank<br />
Dieser 10.400-mAh-Akku kann Ihr iPhone 8<br />
oder iPhone X sogar kabellos mit Strom versorgen.<br />
Natürlich gibt es auch einen USB-<br />
Anschluss, um andere Sachen aufzuladen.<br />
Der perfekte Reisebegleiter.<br />
Native Union<br />
Jump Cable<br />
Ein kompaktes Ladekabel<br />
mit Zusatzakku in<br />
einem. Integriert ist neben<br />
einem USB-A auch ein<br />
Lightning-Stecker für das<br />
iPhone. Aufgeladen wird<br />
der Zusatzakku über den<br />
USB-Anschluss.<br />
Preis: 47 Euro<br />
Web: torrocases.co.uk<br />
Preis: 50 Euro<br />
Web: www.nativeunion.com<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
036<br />
TITELTHEMA<br />
Akku-Guide<br />
Sonne tanken<br />
Der Winter ist vorbei und die Sonne traut sich zurück in unsere<br />
Gefilde. Das bedeutet, wir bekommen nicht nur wärmere Tage,<br />
sondern auch eine zusätzliche Energiequelle, mit der Sie Ihre<br />
wichtigsten Geräte aufladen können.<br />
TEXT: TOBIAS FRIEDRICH<br />
Der Sommer kommt! Schal<br />
und Handschuhe landen<br />
im Schrank, der Urlaub ist<br />
geplant, Ausflüge ins Grüne<br />
und Wochenendtrips in freier<br />
Natur sind im Kalender vermerkt.<br />
Endlich weg von den omnipräsenten<br />
Bildschirmen, vor denen wir<br />
einen guten Teil des Tages verbringen.<br />
Doch viele Menschen<br />
sind beruflich und privat derart<br />
auf ihr Smartphone angewiesen,<br />
dass sie es auch in Wald und Wiesen,<br />
am Strand und in den Bergen<br />
benötigen – und sei es nur,<br />
um damit die schöne Landschaft<br />
fotografisch festzuhalten.<br />
Wollen Sie bewusst die Zivilisation<br />
eine Weile hinter sich lassen,<br />
aber auf Ihr iPhone und iPad<br />
oder sonstiges elektronisches<br />
Equipment nicht verzichten,<br />
müssen Sie zwangsläufig einen<br />
Akku im Gepäck haben, der Ihre<br />
Geräte „am Leben erhält“. Spätestens<br />
aber, wenn dieser irgendwann<br />
seinen Geist aufgibt, wird<br />
es Zeit für ein Solar-Ladegerät.<br />
Wir haben uns die verschiedenen<br />
Typen angesehen.<br />
Xtorms Evoke<br />
ist zusammengeklappt<br />
kaum<br />
größer als ein<br />
Smartphone<br />
Die Powerbank Plus Solar von Xlayer gibt es in drei Ausführungen.<br />
Die kleine Kompaktklasse<br />
Beginnen wir mit den sogenannten<br />
Solar-Powerbanks. Diese Sonnenspeicher<br />
sind meist nur etwas<br />
größer und voluminöser als ein<br />
Smartphone. Sie wandeln die Sonnenenergie<br />
nicht nur in Strom um,<br />
sondern speichern diesen auch.<br />
Xlayers Powerbank Plus Solar<br />
gibt es gleich in drei kompakten<br />
Ausführungen: mit Lithium-Polymer-Batterien<br />
mit 4.000 mAh<br />
(Milli ampere stunden), mit 8.000<br />
mAh und mit 15.000 mAh. Die extrem<br />
robusten, staub- und spritzwassergeschützten<br />
Geräte laden<br />
ein iPhone 7 in der kleinsten Variante<br />
zweimal vollständig auf, in<br />
der mittleren viermal und in der<br />
großen Version bis zu siebenmal.<br />
Alle drei werden mit einem<br />
Karabinerhaken ausgeliefert. Der<br />
8.000-mAh-Akku bietet zudem<br />
einen Clip, mit dem Sie ihn etwa<br />
an Ihrer Hosen- oder Jackentasche<br />
feststecken können. Ebenso ist<br />
in jede Powerbank eine Taschenlampe<br />
integriert, die bei dem<br />
kleinsten Modell eher minimalistisch,<br />
bei den größeren brauchbar<br />
hell ausfällt. Um die Akkus selbst<br />
wieder auf einhundert Prozent<br />
Leistungsfähigkeit zu bringen,<br />
benötigen Sie knapp anderthalb<br />
Tage Sonnenlicht für den kleinen<br />
Akku, circa vier Tage für den mittleren<br />
und eine ganze Woche Sonnenschein<br />
für den großen Xlayer.<br />
Es lohnt sich also, ihn ständig mit<br />
dem „Gesicht zur Sonne“ am Rucksack<br />
baumeln zu haben.<br />
Ohne Taschenlampe, dafür<br />
zum Zusammenklappen und mit<br />
zwei Solar-Paneelen ausgestattet<br />
ist Xtorms AM121-Ladeakku<br />
Evoke. Das mit einem Lithium-<br />
Polymer-Akku mit einer Speicherkapazität<br />
von 10.000 mAh<br />
ausgestattete Solar-Ladegerät<br />
kommt in einer Gummi-Ummantelung<br />
und einer Aussparung<br />
für einen Karabinerhaken (der<br />
jedoch nicht mitgeliefert wird).<br />
Das Besondere an diesem ebenfalls<br />
mit zwei USB-A-Ausgängen<br />
versehenen Ladegerät ist, dass<br />
in ihm ein APM-Chip (Auto Power<br />
Management) verbaut ist, der<br />
dafür sorgt, dass die Ladestation<br />
automatisch die richtige Ladegeschwindigkeit<br />
wählt und die Energie<br />
bestmöglich verteilt wird.<br />
Zudem schützt eine Temperaturkontrolle<br />
den Evoke vor Überhit-<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
037<br />
Solarakkus vs.<br />
Solarpanels<br />
zung und die verwendeten Batteriezellen<br />
laden den Xtorm-Akku<br />
in der Sonne etwas schneller.<br />
Der Klappverschluss schützt die<br />
Solarzellen darüber hinaus vor<br />
Beschädigung.<br />
Solarpanels: auf Biegen<br />
und Falten<br />
Zwar können Sie mit Solarpanels<br />
den gewonnenen sauberen Strom<br />
nicht wie die Solar-Powerbanks<br />
speichern, dafür sind die Panels<br />
deutlich größer: Bei guter Sonnen<br />
ein strahlung laden Sie damit<br />
Ihre Geräte problemlos auf.<br />
Solarpanels wie Xtorms AP150<br />
Solarbooster oder Ankers Powerport<br />
sind dünne, zusammenfaltbare<br />
Solarpaneele, die mit ihren<br />
Das Solar panel<br />
des Explorer+<br />
von Sunnybag<br />
lässt sich<br />
ganz einfach<br />
abnehmen.<br />
Leicht, flexibel<br />
und nahezu<br />
unkaputtbar:<br />
Das Solarpanel<br />
Leaf+ von<br />
Sunnybag<br />
zwei USB-Ausgängen diverse<br />
Geräte direkt mit Strom versorgen<br />
können. Ausgeklappt lassen sich<br />
die Panels mit ihren Ringschlaufen<br />
gut an Rucksäcken, Fahrrädern<br />
oder Zelten anbringen. In<br />
den integrierten Netzfächern mit<br />
Reißverschluss können Sie Ihr<br />
Gerät direkt anschließen, laden<br />
und sicher verstauen. Sowohl das<br />
AP150 als auch Ankers Powerport<br />
werden mit einem Mini-USB-<br />
Kabel ausgeliefert, bei Xtorms<br />
Panel liegt noch ein Karabinerhaken<br />
dabei. Zum Einklappen ist<br />
der Magnetverschluss bei Xtorm<br />
eine Idee angenehmer und praktischer<br />
als der Klettverschluss der<br />
Anker-Paneele.<br />
Während Xtorms Solarbooster<br />
mit 12 Watt und Ankers Powerport<br />
sogar mit 21 Watt Leistung<br />
aufwartet, reichen Sunnybags<br />
Leaf+ 7 Watt. Das hat seine<br />
Gründe: Das extrem flache Solarsystem<br />
wiegt nur 198 Gramm und<br />
ist hauchdünn. Leichter, flexibler<br />
und gleichzeitig widerstandsfähiger<br />
ist kein anderes Solarpanel.<br />
Wichtiger aber ist, wie schnell<br />
das Leaf+ Geräte lädt. Selbst bei<br />
bewölktem Himmel und niedrigen<br />
Temperaturen versorgt es<br />
mit dem fest installierten Kabel<br />
Wenn Sie Ihre Geräte mit der<br />
Kraft der Sonne aufladen wollen,<br />
gilt es zwischen zwei<br />
Gerätetypen zu unterscheiden.<br />
Die sogenannten Solarakkus<br />
sind mit einer internen<br />
Batterie ausgestattet, die<br />
mittels der Solarzellen von<br />
der Sonne aufgeladen wird.<br />
Eine zweite Möglichkeit, den<br />
Akku zu laden, ist der Weg<br />
über Strom aus der Steckdose<br />
oder von einem Laptop,<br />
der mit einem Kabel an<br />
einem Mini-USB-Port angeschlossen<br />
wird. Ein solcher<br />
Eingang ist an jedem der hier<br />
vorgestellten Geräte vorhanden.<br />
Die Solarakkus speichern<br />
die Energie und geben<br />
Ihnen die Möglichkeit, Ihre<br />
Geräte auch aufzuladen,<br />
wenn kein Sonnenlicht oder<br />
kein Strom vorhanden ist.<br />
Die reinen Solarpanels<br />
wandeln Sonnenlicht direkt<br />
in Energie um, speichern den<br />
Strom jedoch nicht. Mit eingebauten<br />
USB-Anschlüssen<br />
können Sie verschiedene<br />
Geräte laden, unter anderem<br />
auch Akkus, die dann wiederum<br />
nachts oder bei schlechten<br />
Wetterverhältnissen als<br />
Stromversorger fungieren.<br />
Eine Art Zwitter ist Kogallas<br />
Solar Storage Bank 2210.<br />
Sie bietet vier ausklappbare<br />
Solarpanels zur direkten<br />
Wandlung von Sonnenlicht<br />
und auf ihrem Rücken<br />
ist zusätzlich ein leistungsfähiger<br />
Akku angebracht. Mit<br />
22 Watt lädt die Storage Bank<br />
angenehm schnell in der<br />
Sonne.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
038<br />
TITELTHEMA<br />
Akku-Guide<br />
ein iPhone oder ähnliche Produkte<br />
mit Strom. Eine hocheffiziente<br />
Solar- und die sogenannte<br />
Triple-Junction-Technologie sind<br />
die Garanten dieser Leistung.<br />
Obwohl das Leaf+ spektakulär<br />
schlank ist, kann die Oberfläche<br />
für sich reklamieren, nahezu<br />
unzerstörbar zu sein, kratz- und<br />
stoßfest und auch bei Wind und<br />
Wetter und schlechten Lichtverhältnissen<br />
leistungsstark. Auch<br />
hier gibt es vier Ringe, die Sie zur<br />
Befestigung nutzen können.<br />
Robuste Kabel<br />
Der Solarbooster<br />
von Xtorm<br />
und Ankers<br />
Power port<br />
können Geräte<br />
direkt mit Sonnenenergie<br />
betanken.<br />
Was nützt Ihnen das beste Solar-Ladegerät,<br />
wenn auf einmal das Kabel nicht mehr seinen<br />
Dienst verrichtet? Eines der wenigen hauseigenen<br />
Produkte, das Apple noch verbessern<br />
kann, ist das Lightning-Kabel. Hier lohnt ein<br />
Blick auf Fremdanbieter. Der Berliner Hersteller<br />
Artwizz stellt nicht nur Lightning-Kabel<br />
mit einer besonders langen Lebensdauer her,<br />
hier finden Sie auch Verbindungen mit den<br />
unterschiedlichsten Längen: Bei 25 und 50<br />
Zentimetern geht es los, aber auch ein bis<br />
zwei Meter lange Lightning-Kabel finden Sie<br />
im Artwizz-Sortiment. Die Stecker stammen<br />
dabei direkt von Apple, der Kunststoff des<br />
Kabels ist jedoch fester und die Gehäuse an<br />
beiden Enden sind extrem robust verarbeitet.<br />
Das Komplettset<br />
Nicht jeder möchte an der Außenseite<br />
seines Rucksacks oder an<br />
seiner Tasche ein Solar modul<br />
hängen haben. Auch auf derartige<br />
Wünsche hat der Markt<br />
längst reagiert und nicht nur<br />
praktische, sondern auch schicke<br />
Lösungen parat. Für den Einsatz<br />
in der Stadt empfehlen sich<br />
Solgaards Shoulder Bag oder der<br />
Backpack desselben Herstellers.<br />
Beide Modelle sind kompakt, können<br />
aber bis zu 15 Zoll große Laptops<br />
in sich aufnehmen und beide<br />
verfügen über einen Solarakku,<br />
der Ihr iPhone mit einer Ladung<br />
bis zu fünfmal komplett auflädt.<br />
In der Shoulder Bag können<br />
Sie den Akku sogar in einer der<br />
Wichtige Regeln<br />
zum Laden von<br />
Solarakkus und<br />
Panels<br />
Je weiter Sie vom Äquator<br />
entfernt sind, desto<br />
geringer die Ladeleistung.<br />
Hinter Glasscheiben<br />
erhalten Sie von Solarpaneelen<br />
keine Leistung.<br />
Um die bestmögliche<br />
Leistung zu erhalten,<br />
befestigen oder halten Sie<br />
Ihre Solarpaneele in einem<br />
90-Grad-Winkel zum einfallenden<br />
Sonnenlicht.<br />
Ein jeweils besseres<br />
Ergebnis erhalten Sie<br />
generell, wenn Sie zwischen<br />
Paneele und zu ladendem<br />
Gerät einen Akku schalten.<br />
Solarladegeräte verfügen<br />
über unterschiedliche<br />
Spannungen. Für Smartphones<br />
und Tablets reicht<br />
eine Spannung von 5 Volt, bei<br />
Laptops sind 12 Volt nötig.<br />
Außenseiten in einer Aussparung<br />
unterbringen, sodass er sich komfortabel<br />
unterwegs auflädt.<br />
Die Firma Sunnybag hat mit<br />
dem Explorer+ eine elegante<br />
Rucksack-Solarpanel-Kombination<br />
entworfen, die Ihnen die<br />
Option lässt, die Tasche mit oder<br />
ohne Paneele zu nutzen. An der<br />
Frontseite des 15 Liter fassenden,<br />
wetterfesten Begleiters finden<br />
Sie drei Plastikstecker, an die<br />
Preis: ab 20 Euro<br />
Web: artwizz.de<br />
Alles in einem: Die Moovy Bag beherbergt ein Solarpaneel, eine Powerbank<br />
mit 22.000 mAh sowie einen SD-Karten-Slot<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
039<br />
<strong>Mac</strong>Book mit der<br />
Sonne laden?<br />
Je größer das Gerät, das Sie unterwegs<br />
mit Sonnenkraft aufladen wollen,<br />
desto aufwändiger wird es –<br />
und auch teurer. Planen Sie, ein<br />
<strong>Mac</strong>Book in freiem Feld per Sonnenkraft<br />
mit Strom zu versorgen, müssen<br />
Sie neben dem Solarpanel noch<br />
eine Powerbank mitnehmen. Diese<br />
können Sie per Solar-Quelle mit<br />
Strom versorgen – und mit ihr wiederum<br />
das <strong>Mac</strong>Book.<br />
Die Powerbank muss – um ein<br />
neueres <strong>Mac</strong>Book mit USB-C laden<br />
zu können – den „USB Power Delivery<br />
Standard“ unter stützen. Xlayers<br />
Powerbank Plus <strong>Mac</strong>Book bietet<br />
diesen Standard. Sie ist stark<br />
genug, um das <strong>Mac</strong>Book Pro einmal<br />
komplett aufzuladen. Neben dem<br />
USB-C-Ausgang bietet sie auch zwei<br />
USB-A-Ausgänge.<br />
Sie eine passend zur Taschen-<br />
Ästhetik entworfene Paneele<br />
befestigen können. Benötigen<br />
Sie die äußerst schlanke Solarpaneele<br />
nicht, schnallen Sie diese<br />
einfach ab und verstauen sie<br />
im Rucksack. Auf der Rückseite<br />
der Paneele ist eine per Reißverschluss<br />
verschließbare Netztasche<br />
angebracht, in der sich<br />
auch der USB-A-Anschluss befindet<br />
und in der Sie Ihr Smartphone<br />
sicher verstauen können.<br />
Mehrere Schritte weiter geht<br />
die Firma Moovy mit der Tasche<br />
gleichen Namens. Diese ist nicht<br />
nur ein Rucksack, sondern gleich<br />
eine ganze Workstation. Die großen<br />
Solarpaneele sind in diesem<br />
Fall in der Innenseite der<br />
Taschenklappe integriert. Darüber<br />
hinaus befindet sich ein leistungsstarker<br />
Akku im Boden der<br />
Tasche. Hervorstechendes Merkmal<br />
der Moovy Bag ist allerdings<br />
die Flexibilität: Ein ausziehbares<br />
Kabel mit Magsafe-Stecker<br />
ermöglicht Ihnen die bequeme<br />
Stromversorgung Ihres <strong>Mac</strong>-<br />
Book und ein externer Speicher<br />
ist der Tasche ebenso beigefügt<br />
wie ein magnetischer Adapter<br />
mit Mini-USB-, Lightning- und<br />
USB-C-Stecker.<br />
Die Produkte<br />
der Hustle<br />
Collection von<br />
Solgaard kommen<br />
mit einem<br />
integrierten<br />
Solarakku.<br />
Für <strong>Mac</strong>Books mit MagSafe-<br />
Anschluss gestaltet sich die Situation<br />
etwas kniffliger. Hier passt die<br />
Powerbank MP-50000 DC von XT<br />
Power und das vom selben Hersteller<br />
angebotene Ladekabel mit DC-<br />
Anschluss und MagSafe-Stecker.<br />
Letztere Kombination passt für die<br />
<strong>Mac</strong>Book-Modelle Pro, Retina und<br />
Air ab 2012.<br />
Powerbank<br />
Plus Solar<br />
Evoke<br />
Solarbooster<br />
Powerport<br />
Solar<br />
Leaf+<br />
Shoulder<br />
Bag<br />
Shoulder<br />
Backpack Explorer+ Moovy Bag<br />
Hersteller Xlayer Xtorm Xtorm Anker Sunnybag Solgaard Solgaard Sunnybag Moovy<br />
Art<br />
Preis<br />
Kapazität/<br />
Leistung<br />
Powerbank<br />
mit Solar<br />
15 Euro,<br />
28 Euro,<br />
40 Euro<br />
4.000 mAh,<br />
8.000 mAh,<br />
15.000 mAh<br />
Powerbank<br />
mit Solar<br />
Solarmodul Solarmodul Solarmodul<br />
+ Powerbank<br />
Powerbank<br />
mit Solar<br />
Powerbank<br />
mit Solar<br />
Solarmodul<br />
+ Powerbank<br />
Solarmodul<br />
+ Powerbank<br />
100 Euro 60 Euro 55 Euro 150 Euro 170 Euro 150 Euro 70 Euro 230 Euro<br />
10.000 mAh 12 Watt 21 Watt 7 Watt inkl.<br />
6.000 mAh<br />
Powerbank<br />
Anschlüsse 2 x USB-A 2 x USB-A 2 x USB-A 2 x USB-A Mini-USB<br />
oder<br />
Lightning<br />
Maße<br />
7,7 x 4,6 x<br />
1,5 cm<br />
10 x 16,5 x<br />
2,1 cm<br />
16 x 26 x<br />
3 cm<br />
16 x 26 x<br />
2,8 cm<br />
24,5 x 29 x<br />
0,1 cm<br />
10.000 mAh 10.000 mAh 6.200 mWp*<br />
5 Volt<br />
2 x USB-A,<br />
1 x USB-C,<br />
1 x Micro-USB<br />
43 x 31 x<br />
11 cm<br />
2 x USB-A,<br />
1 x USB-C,<br />
1 x Micro-USB<br />
29,5 x 45 x<br />
15 cm<br />
22.000 mAh<br />
7 Watt<br />
1 x USB-A 1 x Mini-USB<br />
1 x USB-C<br />
2 x USB-A<br />
1 x Lightning<br />
29 x 37 x<br />
14 cm<br />
Gewicht 143 g 366 g 600 g 483 g 198 g 250 g (Akku) 250 g (Akku) – 366 g<br />
28 x 44 x<br />
10 cm<br />
* Mega Watt Peak = Spitzenleistung<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
040<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Apple-Hardware-Check<br />
Einkaufs-<br />
Ratgeber<br />
Aktualisiert:<br />
Juni 2017<br />
Erwartet:<br />
Q2/<strong>2018</strong><br />
Welche Apple-Hardware Sie jetzt kaufen sollten<br />
und wo sich das Warten noch lohnt.<br />
Willkommen zur großen Einkaufsberatung<br />
von <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>!<br />
Wir haben unsere beliebte<br />
Apple-Hardware-Übersicht<br />
deutlich verschlankt<br />
und komfortabler gemacht.<br />
Hier erfahren Sie alles Wissenswerte<br />
zu den aktuellen<br />
Geräten von Apple und<br />
lesen, welches das richtige<br />
Modell für Sie ist – egal, ob<br />
sie Einsteiger, Upgrader oder<br />
Apple-Profi sind. Außerdem<br />
präsentieren wir Ihnen unser<br />
derzeit favorisiertes Zubehör<br />
für alle Apple-Geräte.<br />
In jeder Produkt-Kategorie<br />
wählen wir ein Gerät,<br />
respektive eine Geräte-<br />
Konfiguration für Einsteiger,<br />
Fortgeschrittene und<br />
für Profis aus. So erfahren<br />
Sie schnell und kompakt,<br />
welcher <strong>Mac</strong> und welches<br />
iPhone oder iPad das richtige<br />
für Sie ist.<br />
Welcher Anwender-Typ sind Sie?<br />
Einsteiger<br />
Sie sind neu<br />
in der Welt<br />
von Apple und<br />
suchen nach<br />
dem passenden<br />
Gerät.<br />
Upgrader<br />
Sie sind bereits<br />
fortgeschrittener<br />
Apple-Nutzer<br />
und bereit<br />
für den nächsten<br />
Schritt.<br />
Profi<br />
Apple ist Ihr<br />
Leben und Sie<br />
wollen immer<br />
das Beste, das<br />
man für Geld<br />
kaufen kann.<br />
i<strong>Mac</strong> (Pro)<br />
Seit der weltberühmte i<strong>Mac</strong> in Bondi Blue das Licht<br />
der Welt erblickte (1998), hat Apples All-in-one-<br />
Computer Standards in Sachen modernes Design<br />
und Performance gesetzt. Am i<strong>Mac</strong> kann man seit<br />
jeher Apples Innovationsstreben erkennen. Es<br />
war der erste <strong>Mac</strong>, der auf das Floppy-Laufwerk<br />
zugunsten von vier USB-Ports verzichtete und die<br />
strahlend bunten Gehäuse stachen deutlich aus<br />
der Masse an Geräten in „Computer-Beige“ hervor.<br />
Bis heute versucht Apple, mit dem i<strong>Mac</strong> Grenzen<br />
zu verrücken. So auch mit dem neuesten<br />
Modell, einem 27"-i<strong>Mac</strong> mit 5K-Bildschirm, also<br />
einer Auflösung von 5120 x 2880 Pixel. Angetrieben<br />
wird er von einem Intel Core-i5-Prozessor mit<br />
vier Rechenkernen mit Taktfrequenzen von 3,2<br />
bis 4,0 Gigahertz. Zusammen mit schnellem RAM,<br />
Flash-Speicher (oder zumindest einem Fusion<br />
Drive) und einem leistungsstarken AMD Radeon-<br />
R9-Grafikchip ist der aktuelle i<strong>Mac</strong> zweifelsohne<br />
das Desktop-System schlechthin, wobei allein das<br />
überragende Display den Kauf rechtfertigt.<br />
Wer ein richtiges Arbeitstier braucht und nicht<br />
auf die lang ersehnte neue Generation des <strong>Mac</strong><br />
Pro warten möchte, kann sich seit Ende 2017 auch<br />
für den i<strong>Mac</strong> Pro in schicken schwarzem Exterieur<br />
entscheiden.<br />
Einsteiger<br />
Upgrader<br />
Profi<br />
Modell Spezifikationen Preis<br />
21,5 Zoll<br />
2,3 GHz<br />
Dual Core<br />
Intel Core i5<br />
21,5 Zoll<br />
3,4 GHz<br />
Quad Core<br />
Intel Core i5<br />
27 Zoll<br />
3,0 GHz<br />
10-Core<br />
Intel<br />
Xeon W<br />
8 GB RAM (2.133 MHz<br />
LPDDR3), Intel Iris Plus Graphics<br />
640, 1 TB Festplatte<br />
(5.400 rpm), Full-HD-Display<br />
(IPS, sRGB Gamut).<br />
Plus: Magic Mouse 2,<br />
Magic Keyboard<br />
8 GB RAM (2.400 MHz<br />
LPDDR3), Radeon Pro 560,<br />
1 TB Fusion-Drive, Retina-<br />
4K-Display (IPS, P3 Gamut).<br />
Plus: Magic Mouse 2,<br />
Magic Keyboard<br />
128 GB RAM (2.666 MHz<br />
DDR4), Radeon Pro Vega 64<br />
mit 16 GB Speicher, 2 TB<br />
SSD, Retina-5K-Display (IPS,<br />
P3 Gamut). Plus: Magic<br />
Mouse 2, Magic Keyboard<br />
1.299 €<br />
1.699 €<br />
11.019 €<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
041<br />
Aktualisiert:<br />
Juni 2017<br />
Erwartet:<br />
Q2/<strong>2018</strong><br />
Aktualisiert:<br />
Juni 2017<br />
Erwartet:<br />
Q2/<strong>2018</strong><br />
Aktualisiert:<br />
Juni 2017<br />
Erwartet:<br />
Q2/<strong>2018</strong><br />
<strong>Mac</strong>Book <strong>Mac</strong>Book Pro <strong>Mac</strong>Book Air<br />
Das kleinste Mitglied in der <strong>Mac</strong>-Familie<br />
ist das <strong>Mac</strong>Book. Zwar hat Apple dabei<br />
einen längst eingeführten Namen recyclet,<br />
es handelt sich dabei aber trotzdem<br />
um ein völlig neues Gerät. Bei einem<br />
Kampfgewicht von 0,92 Kilo trotz eines<br />
12 Zoll großes Displays ist dieses <strong>Mac</strong>-<br />
Book wirklich ultra-portabel. Natürlich<br />
kommt auch in diesem <strong>Mac</strong>Book<br />
ein Retina-Display zum Einsatz, dessen<br />
Pixeldichte bei 226 ppi fast mit dem des<br />
<strong>Mac</strong>Book Pro mithalten kann.<br />
Für mobile Leistung sorgt ein Intel<br />
Core M Prozessor mit wahlweise 1,2 GHz,<br />
1,3 GHz oder 1,4 GHz. Großes Plus: Beim<br />
Einsatz dieses Prozessor-Typs bedarf es<br />
keines Lüfters im Gehäuse, so dass das<br />
<strong>Mac</strong>Book vollkommen lautlos operiert.<br />
Das <strong>Mac</strong>Book war das erste Gerät<br />
mit dem Force-Touch-Trackpad und mit<br />
Apples ultra-flacher Tastatur, die für<br />
viele gewöhnungsbedürftig ist.<br />
Verfügbar ist das Gerät mit 8 GB<br />
RAM, Intel HD Graphics 615 und 256<br />
oder 512 GB Flash-Speicher in Silber,<br />
Spacegrau, Gold und Roségold.<br />
Apple hat die <strong>Mac</strong>Book-Pro-Reihe<br />
pünktlich zur WWDC 2017 überarbeitet.<br />
Außerdem hat Apple mittlerweile<br />
fast alle <strong>Mac</strong>Book-Pro-Modelle der prä-<br />
2016-Generation aus dem Angebot<br />
gestrichen. Nur ein 15-Zoll-Modell hat<br />
noch überlebt.<br />
Das neue <strong>Mac</strong>Book Pro gibt es grundsätzlich<br />
in drei unterschiedlichen Konfigurationen:<br />
Mit 13-Zoll-Display ohne<br />
Touch Bar, mit 13-Zoll-Display mit Touch<br />
Bar und in einer 15-Zoll-Variante mit<br />
Touch Bar. Die Touch Bar ist ein schmales<br />
Display oberhalb der Tastatur,<br />
das kontextbezogene Steuerelemente<br />
anzeigen kann und die Funktionstasten-<br />
Leiste der Tastatur ersetzt.<br />
Neu ist neben den leicht verbesserten<br />
Grafik-Chips vor allem die neue<br />
CPU. Endlich ist Intel mit den mobilen<br />
Quad-Core-Kaby-Lake-Prozessoren fertig<br />
geworden und Apples <strong>Mac</strong>Book Pro<br />
profitieren davon gehörig. Nicht nur<br />
in Sachen Effizienz, sondern auch bei<br />
der Leistung. Preislich startet Apple bei<br />
1.499 Euro mit dem 13-Zoll-<strong>Mac</strong>Book Pro.<br />
Das <strong>Mac</strong>Book Air ist mächtig unter<br />
Druck geraten. Leistungsmäßig hinkt<br />
es meilenweit hinter dem <strong>Mac</strong>Book Pro<br />
her. Und von der anderen Seite drückt<br />
das <strong>Mac</strong>Book, das eigentlichen den<br />
Zusatz „Air“ verdient, ist es doch schlanker<br />
und leichter als das Gerät, welches<br />
jetzt <strong>Mac</strong>Book Air heißt. Außerdem hat<br />
das <strong>Mac</strong>Book ein Retina-Display zu bieten,<br />
worauf Käufer eines Air weiterhin<br />
verzichten müssen. Weshalb also sollte<br />
man überhaupt noch zum <strong>Mac</strong>Book<br />
Air greifen? Da hat auch Apple erkannt.<br />
Anstatt dem <strong>Mac</strong>Book Air deshalb aber<br />
ein Upgrade zu verpassen, hat man<br />
sich dazu entschlossen, es langsam auf<br />
das sprichwörtliche Abstellgleis zu fahren.<br />
So ist das <strong>Mac</strong>Book Air zwar immer<br />
noch Bestandteil von Apples Produktportfolio,<br />
es gibt allerdings nur noch<br />
zwei 13-Zoll-Konfigurationen. Die 11-Zoll-<br />
Variante ist komplett verschwunden.<br />
Das <strong>Mac</strong>Book Air bietet einen günstigen<br />
Einstieg in die <strong>Mac</strong>-Welt. Wer es sich<br />
irgendwie leisten kann, sollte aber zum<br />
<strong>Mac</strong>Book oder <strong>Mac</strong>Book Pro greifen.<br />
Einsteiger<br />
Modell Spezifikationen Preis<br />
12 Zoll<br />
1,2 GHz<br />
Dual Core<br />
Intel Core<br />
m3<br />
8 GB RAM (1.866<br />
MHz LPDDR3)<br />
Intel HD Graphics<br />
615, 256 GB Flash-<br />
Speicher,<br />
1.449 €<br />
Einsteiger<br />
Modell Spezifikationen Preis<br />
13 Zoll<br />
2,3 GHz<br />
Dual Core<br />
Intel Core<br />
i5<br />
8 GB RAM (2.133<br />
MHz LPDDR3)<br />
Intel Iris Plus Graphics<br />
640, 256 GB<br />
Flash-Speicher<br />
1.749 €<br />
Einsteiger<br />
Modell Spezifikationen Preis<br />
13 Zoll<br />
1,8 GHz<br />
Dual Core<br />
Intel Core<br />
i5<br />
8 GB RAM (1.600<br />
MHz LPDDR3)<br />
Intel HD Graphics<br />
6000, 128 GB<br />
Flash-Speicher<br />
1.099 €<br />
Upgrader<br />
12 Zoll<br />
1,3 GHz<br />
Dual Core<br />
Intel Core<br />
m5<br />
8 GB RAM (1.866<br />
MHz LPDDR3),<br />
Intel HD Graphics<br />
615, 512 GB<br />
Flash-Speicher<br />
1.799 €<br />
Upgrader<br />
13 Zoll<br />
3,1 GHz<br />
Dual Core<br />
Intel Core<br />
i5<br />
16 GB RAM (2.133<br />
MHz LPDDR3)<br />
Intel Iris Plus Graphics<br />
650, 512 GB<br />
Flash-Speicher,<br />
Touch Bar<br />
2.489 €<br />
Upgrader<br />
13 Zoll<br />
1,8 GHz<br />
Dual Core<br />
Intel Core<br />
i5<br />
8 GB RAM (1.600<br />
MHz DDR3L)<br />
Intel HD Graphics<br />
6000, 256 GB<br />
Flash-Speicher<br />
1.349 €<br />
Profi<br />
Profi<br />
15 Zoll<br />
2,9 GHz<br />
Quad<br />
Core<br />
Intel Core<br />
i7<br />
16 GB RAM (2.133<br />
MHz LPDDR3,<br />
AMD Radeon Pro<br />
560 Grafik, 512 GB<br />
Flash-Speicher,<br />
Touch Bar<br />
3.299 €<br />
Profi<br />
= Retina-Display<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
042<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Apple-Hardware-Check<br />
Aktualisiert:<br />
Dez. 2013<br />
Erwartet:<br />
2019<br />
Aktualisiert:<br />
März 2017<br />
Erwartet:<br />
Q3/<strong>2018</strong><br />
Aktualisiert:<br />
Sept. 2017<br />
Erwartet:<br />
Q3/<strong>2018</strong><br />
<strong>Mac</strong> Pro<br />
Preis: ab 3.399 €<br />
iPhone<br />
iPad<br />
Wenn Sie pure Power brauchen, ist<br />
grundsätzlich der <strong>Mac</strong> Pro das richtige<br />
Gerät für Sie. Schon das Einstiegsmodell<br />
kommt mit 16 GB RAM und einem<br />
3,6-GHz-6-Core-Prozessor, 256 GB PCIe-<br />
Flash-Speicher und zwei AMD Fire Pro<br />
D500 Grafikkarten.<br />
Allerdings hat der <strong>Mac</strong> Pro seit der<br />
vollständigen Überarbeitung im Dezember<br />
2013 kein Update erfahren. In einigen<br />
Aspekten ist mittlerweile sogar der<br />
i<strong>Mac</strong> an ihm vorbeigezogen, so dass Sie<br />
vor dem Kauf genau prüfen sollten, worauf<br />
es Ihnen wirklich einkommt. Ein echtes<br />
Update hat Apple mittlerweile für<br />
dieses Jahr angekündigt.<br />
<strong>Mac</strong> mini<br />
Aktualisiert:<br />
Okt. 2014<br />
Erwartet:<br />
<strong>2018</strong><br />
Preis: ab 569 €<br />
Auch der <strong>Mac</strong> mini erfährt nicht gerade<br />
regelmäßig Hardware-Updates. Das<br />
letzte von 2014 brachte immerhin eine<br />
Preissenkung mit sich, dafür wurden<br />
alle Quad-Core-Varianten gestrichen<br />
und man muss seitdem mit Dual-Core-<br />
Prozessoren Vorlieb nehmen. Das Einstiegsmodell<br />
kommt mit einem 1,4 GHz<br />
Core i5, 4 GB RAM und einer Festplatte<br />
mit 500 GB Speicherplatz. Die teureren<br />
Modelle bringen 1 TB Speicherplatz<br />
(wahlweise sogar als Fusion Drive) mit<br />
sich. Ebenfalls an Bord sind ein doppelt<br />
so großer Arbeitsspeicher, eine bessere<br />
GPU und Prozessoren mit 2,6 GHz oder<br />
2,8 GHz. Und das sogar auch in einer<br />
Intel Core-i7-Variante.<br />
Apple hat mit dem brandneuen iPhone<br />
X erstmals seit dem iPhone 6 von 2014<br />
spürbar etwas am Design geändert. Das<br />
Display ist deutlich größer und (fast)<br />
randlos, die Home-Taste fehlt ganz. Zur<br />
Authentifizierung kommt statt Touch<br />
ID nun Face ID zum Einsatz. Der Rücken<br />
von iPhone X und iPhone 8 ist nun aus<br />
Glas gefertigt. Dem bruchsichersten<br />
Glas, das jemals bei einem Smartphone<br />
verwendet wurde, wie Apple betont.<br />
Nötig wurde diese Veränderung, damit<br />
eine weitere Neuerung besser funktioniert:<br />
das „kabelfreie Laden“ für das<br />
sich Apple sogar den Gegebenheiten<br />
des Marktes gebeugt hat und auf den<br />
etablierten Qi-Standard (gesprochen:<br />
„Tschie“) setzt. Ansonsten bieten iPhone<br />
X, iPhone 8 und iPhone 8 Plus das<br />
bekannte „Höher! Schneller! Weiter!“,<br />
um der Konkurrenz weiter zu enteilen.<br />
Besonders eindrücklich gelingt das mit<br />
dem Kamerasystem, das den Porträt-<br />
Modus nochmals voranbringt. Ebenfalls<br />
im Portfolio bleiben die iPhone-Generationen<br />
7 und 6s, sowie das iPhone SE.<br />
Einsteiger<br />
Upgrader<br />
Profi<br />
Modell Spezifikationen Preis<br />
iPhone<br />
SE (4-Zoll-<br />
Display)<br />
iPhone 8<br />
(4,7-Zoll<br />
Display)<br />
iPhone X<br />
(5,8-Zoll<br />
Display)<br />
32 GB Speicher,<br />
Apple A9-Prozessor,<br />
12-MP-<br />
Kamera, Live<br />
Photos, 4K Video-<br />
Aufnahmen<br />
64 GB Speicher,<br />
Apple A11-Prozessor,<br />
3D Touch,<br />
12-MP-Kamera,<br />
Live Photos, 4K<br />
Video-Aufnahmen<br />
256 GB Speicher,<br />
Apple A11 ,<br />
3D Touch, 12-MP-<br />
Kamera, 4K Video-<br />
Aufnahmen, Teleobjektiv,<br />
OLED<br />
409 €<br />
799 €<br />
1.319 €<br />
Neben dem gigantisch großen iPad Pro<br />
mit 12,9-Zoll-Display (siehe rechts), gab<br />
es zuletzt im September 2015 einen<br />
willkommenen Wandel in Apples iPad-<br />
Lineup: Das iPad mini 4, das im Prinzip<br />
ein iPad Air in einem kleineren Gehäuse<br />
ist. Seither hat sich wenig getan im iPad-<br />
Land. Im Frühjahr 2017 gab es ein moderates<br />
Update. Das iPad mini 4 gibt es<br />
nun standardmäßig mit mehr Speicher<br />
– 128 GB nämlich. Neu seit diesem Frühjahr<br />
ist das aktuelle iPad ohne Namenszusatz.<br />
Mit einem A10-Prozessor und<br />
Support für den Apple Pencil ausgestattet<br />
liegt es leistungsmäßig deutlich vor<br />
dem iPad mini, aber eben auch deutlich<br />
hinter iPad Pro und komplettiert damit<br />
den Produkte-Dreisatz von „gut“, „besser“,<br />
„am besten“. Mit 349 Euro liegt<br />
der Einstiegspreis sogar noch unter<br />
dem des iPad mini (429 Euro). Dafür<br />
bekommt man mit 32 Gigabyte aber<br />
auch nur ein Viertel des Speicherplatzes.<br />
Für ein iPad mit 128 GB zahlt man<br />
mit 439 Euro jedoch nicht wesentlich<br />
mehr als für das iPad mini.<br />
Einsteiger<br />
Upgrader<br />
Profi<br />
Modell Spezifikationen Preis<br />
iPad<br />
9,7 Zoll<br />
iPad Pro<br />
10,5 Zoll<br />
iPad Pro<br />
12,9 Zoll<br />
32 GB Speicher,<br />
Apple A10-Prozessor,<br />
WLAN,<br />
8-Megapixel-<br />
Kamera,<br />
Touch ID<br />
256 GB Speicher,<br />
Apple A10X-Chip,<br />
WLAN, 12-MP-<br />
Kamera, Touch ID,<br />
True-Tone-Display,<br />
Apple Pencil<br />
512 GB Speicher,<br />
Apple A10X-Chip,<br />
WLAN, Apple Pencil,<br />
12-Megapixel-<br />
Kamera, Touch<br />
ID, LTE<br />
349 €<br />
899 €<br />
1.449 €<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
043<br />
Aktualisiert:<br />
Sept. 2017<br />
Erwartet:<br />
Q3/<strong>2018</strong><br />
Aktualisiert:<br />
Juni 2017<br />
Erwartet:<br />
Q2/<strong>2018</strong><br />
Aktualisiert:<br />
Sept. 2017<br />
Erwartet:<br />
Q3/<strong>2018</strong><br />
iPad Pro Preis: ab 729 € Apple Watch Apple TV<br />
Das iPad Pro gibt es inzwischen in zwei<br />
Displaygrößen: 10,5 und 12,9 Zoll, mit<br />
wahlweise 64, 256 oder 512 Gigabyte<br />
Speicherplatz. Bei allen Modellen mit<br />
Ausnahme des 32-GB-iPad-Pro gibt es<br />
optional ein integriertes LTE-Modem<br />
für mobilen Internetzugang. Der A10X-<br />
Fusion-Prozessor, der im iPad Pro steckt,<br />
ist der leistungsstärkste Prozessor, den<br />
Apple bislang im Portfolio hat. Ähnlich<br />
beeindruckend ist das Sound-System<br />
mit seinen vier Lautsprechern, die für<br />
satten Klang sorgen, egal, wie herum Sie<br />
das iPad halten. Alle iPad-Pro-Modelle<br />
unterstützen darüber hinaus den Apple<br />
Pencil als Eingabegerät.<br />
HomePod<br />
Preis: 359 €<br />
Mit dem HomePod möchte Apple in erster<br />
Linie mit einem guten Klang punkten.<br />
Das gelingt auch, leider zeigt die<br />
smarte Assistentin Siri auch an Bord<br />
eines Lautsprechers ihre bekannten<br />
Schwächen. Sehr positiv fällt allerdings<br />
die von Apple gewohnt unkomplizierte<br />
Einrichtung und das tolle Design auf.<br />
Kunden in den USA, Großbritannien und<br />
Australien dürfen den smarten Sound-<br />
Zylinder bereits kaufen, Kunden in<br />
Deutschland sollen noch vor dem Sommer<br />
zuschlagen dürfen. Wer dann auf<br />
der Suche nach einem guten Lautsprecher<br />
ist und nicht zu hohe Erwartungen<br />
an Siri hat, kann zugreifen.<br />
Noch nicht<br />
erhältlich<br />
Erwartet:<br />
Q2/<strong>2018</strong><br />
Apples erster Vorstoß in die Schnittstelle<br />
von Mode und Technik hat für<br />
viel Aufsehen gesorgt. Softwareseitig<br />
steht man inzwischen bei watchOS<br />
4, das Apps mehr Möglichkeiten einräumt.<br />
Die Apple Watch Series 3 kommt<br />
mit deutlich schnellerem Prozessor und<br />
erstmals mit eigenem LTE-Modul, das<br />
eine Telefonie- und Internetverbindung<br />
auch ohne iPhone ermöglicht. Während<br />
die Series 2 nicht weiter verkauft<br />
wird, bleibt die Series 1, die ja bereits<br />
ein Update der ersten Generation<br />
(„Series 0“) mit schnellerem Prozessor<br />
darstellt, als nur sehr bedingt empfehlenswertes<br />
Einsteigermodell im Produktportfolio<br />
erhalten, dafür aber mit<br />
fast 200 Euro Preisunterschied.<br />
Wer etwas besonderes sucht und<br />
kein Freund des Aluminiumgehäuses ist,<br />
für den bietet Apple als Luxus-Variante<br />
der Series 3 inzwischen keine Version<br />
mehr aus Gold, sondern die „Edition“<br />
aus Keramik an. Zur Wahl stehen die<br />
Farben Weiß und Grau, leider jeweils nur<br />
mit einem einfachen Silikon-Armband.<br />
Einsteiger<br />
Upgrader<br />
Liebhaber<br />
Modell Spezifikationen Preis<br />
Series 1<br />
Series 3<br />
GPS +<br />
Cellular<br />
Edition<br />
S1P Dual-Core Prozessor,<br />
Bluetooth<br />
4.2, Schutz vor<br />
Spritzwasser,<br />
S3 Dual-Core Prozessor,<br />
W2 Chip,<br />
Barometrischer<br />
Höhenmesser,<br />
16 GB Speicher,<br />
wasserdicht bis<br />
50 Meter<br />
Keramik-Gehäuse,<br />
S3 Dual-Core Prozessor,<br />
W2 Chip,<br />
Barometrischer<br />
Höhenmesser,<br />
16 GB Speicher,<br />
wasserdicht bis<br />
50 Meter<br />
269 €<br />
449 €<br />
1.399 €<br />
Der Apple TV ist Apples hauseigene Set-<br />
Top-Box und lässt sich per HDMI an fast<br />
allen modernen TV-Geräten anschließen.<br />
Über die Siri-Remote-Fernbedienung<br />
können dann Apples eigene<br />
Dienste, wie zum Beispiel iTunes oder<br />
die erst seit kurzem in Deutschland verfügbare<br />
TV-App aufgerufen werden.<br />
Aber auch Apps von Drittherstellern lassen<br />
sich über einen eigenen App Store<br />
installieren. Von Streaming-Anbietern<br />
wie Netflix und Amazon Video, bis hin<br />
zu Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen<br />
Sender ist fast alles dabei. Doch<br />
Apple sieht im Apple TV mehr als ein<br />
einfaches Abspielgerät für Serien und<br />
Kinofilme. Mit bis zu 64 GB Speicher und<br />
(in den 4K-Modellen) dem A10X Fusion<br />
Chip des iPad Pro, ist der Apple TV<br />
durchaus auch als Spielekonsole geeignet.<br />
So bieten viele Entwickler und Studios<br />
ihre Spiele inzwischen auch im App<br />
Store für tvOS an. Wer nicht nur mit der<br />
Fernbedienung steuern möchte, findet<br />
bereits einige optionale Gamepads und<br />
Controller von Drittanbietern.<br />
Einsteiger<br />
Upgrader<br />
Cineast<br />
Modell Spezifikationen Preis<br />
Apple TV<br />
Apple TV<br />
4K<br />
Apple TV<br />
4K<br />
32 GB Speicher, A8<br />
Chip, 10/100BASE-<br />
T Ethernet, 802.11ac<br />
WLAN, Bluetooth<br />
4.0, HDMI 1.4<br />
32 GB Speicher,<br />
A10X Fusion Chip,<br />
Gigabit Ethernet,<br />
802.11ac WLAN,<br />
simultanes Dualband,<br />
Bluetooth<br />
5.0, HDMI 2.0a<br />
64 GB Speicher,<br />
A10X Fusion Chip,<br />
Gigabit Ethernet,<br />
802.11ac WLAN,<br />
simultanes Dualband,<br />
Bluetooth<br />
5.0, HDMI 2.0a<br />
159 €<br />
199 €<br />
219 €<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
044<br />
Ergonomisch arbeiten<br />
Millionen von Menschen sitzen tagtäglich am Computer, ob im Büro oder unterwegs vor dem<br />
Laptop. Wir haben untersucht, was Sie für ein gesundes Arbeiten beachten sollten und welche<br />
Hilfsmittel es gibt.<br />
TEXT: TOBIAS FRIEDRICH<br />
Dank der modernen Technologie<br />
arbeiten wir inzwischen<br />
im Büro, zu Hause, in<br />
Bussen, Zügen und Flugzeugen,<br />
auf Parkbänken, im Café, im<br />
Liegen auf dem Sofa oder im Stehen<br />
mit dem Smartphone. Und<br />
auch die Freizeit verbringen wir<br />
oft genug vor dem Rechner. Zeit<br />
also, sich anzusehen, worauf wir<br />
dabei achten, welche Hilfsmittel<br />
wir verwenden und welche<br />
Regeln wir befolgen sollten – in<br />
jeder Lage, in jeder Position, an<br />
jedem Ort.<br />
Im Büro<br />
Sollten Sie jeden Tag an ein- und<br />
demselben Bildschirmarbeitsplatz<br />
zu Werke gehen, lohnt es<br />
sich, ein paar Parameter die-<br />
ses Arbeitsortes zu überprüfen,<br />
um sicherzustellen, dass Sie<br />
die wichtigsten ergonomischen<br />
Grundregeln befolgen. Dies dient<br />
Ihrem allgemeinen Wohlbefinden<br />
und Sie verhindern potentielle<br />
Gefahren wie chronische<br />
Rückenbeschwerden.<br />
Beginnen wir mit dem richtigen<br />
Bürostuhl. Natürlich hat jeder<br />
seine Vorlieben, wie ein solcher<br />
auszusehen und sich anzufühlen<br />
hat. Über ein paar wichtige Eigenschaften<br />
sollte er jedoch verfügen,<br />
damit Ihr Rücken bei der<br />
Arbeit geschont wird. Grundvoraussetzung<br />
für rückenschonendes<br />
Sitzen im Büro ist ein ergonomisch<br />
gestalteter Bürodrehstuhl,<br />
der den Menschen bei allen Sitzhaltungen<br />
effektiv unterstützt.<br />
Jenseits aller Moden in der Büromöbelwelt,<br />
die über Jahre mit<br />
aufwändigem Marketing an Frau<br />
und Mann gebracht wurden, die<br />
gleichzeitig aber ergonomisch<br />
fragwürdig waren, ist laut Facharzt<br />
Stefan Linnig (siehe Interview<br />
auf Seite 85) ein normal<br />
ergonomischer Bürostuhl vollkommen<br />
ausreichend. Die wichtigsten<br />
Parameter eines solchen<br />
haben wir in einer Checkliste für<br />
Sie angelegt. Wenigstens ebenso<br />
entscheidend wie der richtige<br />
Sitzplatz ist im Arbeitsalltag<br />
jedoch der Wechsel zwischen sitzen,<br />
stehen und laufen.<br />
Ein weiterer Faktor für gesundes<br />
Arbeiten ist der richtige Monitor.<br />
Mit einem i<strong>Mac</strong> beispielsweise<br />
sind Sie zwar an einen nicht ent-<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
PRODUKTE & TESTS<br />
Ergonomie<br />
045<br />
Checkliste<br />
Bürodrehstuhl<br />
Folgende Eigenschaften sind<br />
laut Empfehlungen der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft<br />
für einen ergonomischen<br />
Bürostuhl wichtig:<br />
Höhenverstellbare<br />
Sitzfläche<br />
Die Rückenlehne sollte<br />
über eine Dynamik mit<br />
einstellbarem Anpressdruck<br />
verfügen<br />
Abgerundete Sitzfläche,<br />
hinten hochgezogen<br />
Die Rückenlehne sollte<br />
höhenverstellbar sein<br />
Der Bürodrehstuhl sollte<br />
einen Lendenbausch in<br />
der Rückenlehne haben<br />
Zusätzlich empfehlenswert<br />
ist ein wasser dampf -<br />
durchlässiger Bezug von<br />
Sitzfläche und Rückenlehne,<br />
um Schwitzen zu<br />
vermeiden<br />
spiegelten, relativ fest stehenden<br />
Bildschirm gebunden, dieser<br />
lässt sich aber immerhin neigen,<br />
sodass Sie im richtigen Winkel<br />
darauf schauen können. Wichtig<br />
ist, dass Sie nicht zu dem Monitor<br />
aufschauen müssen, sondern<br />
die oberste zu lesende Textzeile<br />
unterhalb der Augenhöhe liegt.<br />
Ein Bildschirm, der verschiedene<br />
gesundheitsfördernde Kriterien<br />
erfüllt, ist Philips’ LCD-Monitor<br />
258B6QUEB (390 Euro). Der<br />
25 Zoll große Bildschirm verfügt<br />
neben zahlreichen Anschlussmöglichkeiten<br />
und einem extrem<br />
schmalen Rahmen über einen<br />
Monitor-Standfuß, mit dem Sie<br />
den Bildschirm kippen, neigen,<br />
schwenken, in der Höhe verstellen<br />
und sogar um 90 Grad hochkant<br />
drehen können. IPS-Technologie<br />
sorgt für einen Blickwinkel<br />
von 178 Grad und eine „Flicker-<br />
Free“ genannte Innovation für<br />
ein flimmerfreies Bild, damit die<br />
Augen nicht ermüden und unnötig<br />
belastet werden. Darüber hinaus<br />
preist Philips seine implementierte<br />
Smartimage-Technologie,<br />
welche angezeigte Bildinhalte<br />
analysieren und eine optimale<br />
Anzeigenleistung garantieren<br />
soll. Für verschiedene wählbare<br />
Modi wie Büro, Fotos, Filme<br />
oder Spiele werden Einstellungen<br />
wie Kontrast, Farbsättigung und<br />
Schärfe entsprechend angepasst.<br />
Obwohl gemeinhin empfohlen<br />
wird, dass Sie den Kopf beim Blick<br />
auf den Monitor leicht geneigt<br />
halten sollten, stehen Laptops<br />
wiederum oft zu tief, um angenehm<br />
an ihnen arbeiten zu können.<br />
Der womöglich schönste<br />
Laptop-Ständer, der Ihr <strong>Mac</strong>Book<br />
(13 bis 15,4 Zoll) um 16 Zentimeter<br />
und gleichzeitig Ihren Sichtkomfort<br />
erhöht, ist der Curve von<br />
Twelve south (60 Euro). Etwas<br />
kostspieliger, dafür aber mit einigen<br />
Fähigkeiten versehen, ist<br />
Kensingtons Smartfit Ständer<br />
(132 Euro), den Sie in der Höhe<br />
verstellen können. Zusätzlich verfügt<br />
der Smartfit über eine große<br />
Qi-Ladefläche, ein ordentliches<br />
Kabelführungssystem sowie die<br />
Möglichkeit, ein Dock unter der<br />
Laptop-Ablage zu montieren.<br />
Kensington bietet übrigens zahlreiche<br />
ergonomische Lösungen<br />
und Accessoires für den Arbeitsbereich<br />
an, die Sie alle in drei<br />
einfachen Schritten individuell<br />
anpassen können.<br />
Philips<br />
258B6QUEB<br />
können Sie<br />
sehr flexibel<br />
Ihrer Arbeitsposition<br />
anpassen.<br />
Twelve souths<br />
Curve ist der<br />
schickere,<br />
Kensingtons<br />
Smartfit der<br />
vielseitigere<br />
Laptop-Ständer.<br />
Das Arbeiten im Stehen wird<br />
nicht nur als Alternative empfohlen,<br />
es erfreut sich auch immer<br />
größerer Beliebtheit. Der englische<br />
Hersteller Humbleworks bietet<br />
allen Steharbeitern einen sehr<br />
einfachen Holzbausatz, den Sie<br />
zu einem variablen Laptop-Pult<br />
namens Stan (215 Euro) zusammenbauen<br />
können. Auch hier lassen<br />
sich verschiedene Höhen<br />
einstellen.<br />
Unterwegs<br />
Über die Hälfte aller Beschäftigten<br />
in Deutschland arbeitet zeitweise<br />
oder dauerhaft mobil – ein<br />
Wert, der in den kommenden Jahren<br />
eher noch zunehmen wird.<br />
Doch nützliche, die Gesundheit<br />
fördernde Arbeitsutensilien sind<br />
zumeist immer noch wenig trans-<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
046<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Ergonomie<br />
portabel. Nur langsam passen<br />
sich die Hersteller dem Trend an<br />
und entwickeln ergonomisches<br />
Arbeitszubehör für unterwegs.<br />
Zwei erstaunliche Innovationen<br />
kommen jüngst aus Australien.<br />
Rovingwork, eine kleine<br />
Firma aus Perth, hat sich auf<br />
die Fahnen geschrieben, das<br />
mobile Arbeiten zu vereinfachen<br />
und professioneller zu gestalten.<br />
Das aus dieser Idee geborene<br />
Mobicase (180 Euro) ist eine<br />
Art Aktentasche mit integriertem,<br />
höhenverstellbarem Laptopständer<br />
und zahlreichen Innentaschen<br />
unter anderem für eine<br />
kabellose Tastatur. Bewundernswert<br />
am Mobicase ist die ausgeklügelte<br />
Ordnungsstruktur und<br />
Geräte-Organisation, die ein extrem<br />
schnelles, übersichtliches<br />
und gleichzeitig ergonomisches<br />
Das Mobicase<br />
(rechts)<br />
ist Tasche<br />
und Ständer<br />
in einem, der<br />
Tiny Tower<br />
(oben) extrem<br />
kompakt.<br />
Apps für das Arbeiten unterwegs<br />
Slack (gratis, monatliche Kosten je nach<br />
Umfang): Slack schickt sich an, die App für<br />
Co-Working zu werden. Eine übersichtliche<br />
Oberfläche und viele nützliche Funktionen machen<br />
Slack zu einem nahezu perfekten Werkzeug für die<br />
dezentrale Zusammenarbeit und Kommunikation.<br />
Tyme 2 (6,99 Euro): Ob zu Hause oder unterwegs,<br />
die Anzahl der Arbeitsstunden und das<br />
dabei verdiente Geld sollten Sie immer im<br />
Blick behalten. Mit der Tyme-2-App gelingt dies mühelos,<br />
Auswertungen und Statistiken gibt es zusätzlich.<br />
Auch die Synchronisierung mit dem <strong>Mac</strong> funktioniert<br />
tadellos.<br />
Spond (gratis): Gerade Freiberufler mit einem<br />
bunten Kundenstamm und weit verteilten<br />
Mitarbeitern sind darauf angewiesen, verschiedenen<br />
Gruppen unterschiedliche Einladungen<br />
oder Mitteilungen zu schicken. Mit Spond können Sie<br />
diese Aufgabe übersichtlich organisieren.<br />
Arbeiten ermöglicht. Ganz nebenbei<br />
ist die Tasche äußerst handlich<br />
und robust und in nahezu jedweder<br />
Arbeitsposition brauchbar.<br />
Auch der Tiny Tower der aus<br />
Sydney stammenden Big Tiny<br />
Coorperation (159 Euro) wird<br />
Ihnen sowohl auf Reisen als auch<br />
im Büro oder im Café um die Ecke<br />
helfen, angenehmer und rückenschonender<br />
im Zusammenspiel<br />
mit Ihrem Laptop zu arbeiten.<br />
Den in zehn Höhenabstufungen<br />
verstellbaren Laptopständer können<br />
Sie mit drei Handgriffen auf<br />
die Größe einer externen Festplatte<br />
zusammenfalten. Er eignet<br />
sich für 11 bis 15 Zoll große Laptops<br />
unterschiedlichster Hersteller<br />
und entlastet, genau wie das<br />
Mobicase, den Rücken spürbar.<br />
Der Tiny Tower ist in den Apple-<br />
Farben Space-Grau, Roségold und<br />
Gold erhältlich.<br />
Für die nur selten vorhandene<br />
Privatsphäre an öffentlich<br />
zugänglichen Orten sorgt Alcove<br />
(168 Euro). Die faltbare Laptoptasche<br />
können Sie zu einer kleinen<br />
Kabine ausklappen und sich<br />
selbst an hoch frequentierten<br />
Orten besser auf Ihre Arbeit konzentrieren<br />
und so den Stressfaktor<br />
reduzieren. Auch den Klang<br />
aus den <strong>Mac</strong>Book-Lautsprechern<br />
werden Sie unter Verwendung<br />
von Alcove deutlicher vernehmen.<br />
Die ausgeklappten<br />
Seitenflügel verhindern zudem<br />
unerwünschte Blicke auf Ihren<br />
Bildschirm. Eine im Faltrahmen<br />
angebrachte Lichtschiene<br />
sorgt zudem für angenehmes<br />
Arbeitslicht.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong>
047<br />
Interview mit Stefan Linnig,<br />
Facharzt für Arbeitsmedizin und<br />
Experte für Präventivmedizin<br />
Was ist Ihrer Meinung nach die perfekte<br />
Haltung und Position vor<br />
einem stationären Computer und<br />
einem Laptop?<br />
Bei einem Büroarbeitsplatz fangen<br />
Sie mit dem Einstellen des Bürostuhls<br />
und des Tisches an. Die Höhe ist richtig<br />
eingestellt, wenn Ober- und Unterschenkel<br />
und Ober- und Unterarme<br />
einen rechten Winkel bilden. Die Füße<br />
stehen dabei auf dem Boden.<br />
Nutzen Sie die gesamte Sitzfläche<br />
des Stuhls aus. Bei ergonomischen<br />
Stühlen ist die Rückenlehne höhenverstellbar<br />
und hat eine Vorwölbung<br />
im Lendenbereich. Diese Wölbung<br />
sollte so eingestellt werden, dass sie<br />
genau in den Bereich der Lendenwirbelsäule<br />
passt. Dies stützt so die<br />
gesamte Wirbelsäule. Die Lehne stellen<br />
Sie „dynamisch“ ein, die Rückenlehne<br />
und die Sitzfläche folgen also<br />
den Bewegungen des Körpers.<br />
Stellen Sie die Armlehnen so ein,<br />
dass sie als Verlängerung der Tischplatte<br />
dienen und sie bequem die<br />
Arme auflegen können.<br />
Wie sollte man den Monitor<br />
aufstellen?<br />
Der Monitor sollte ungefähr eine<br />
Armlänge von ihnen entfernt sein.<br />
Bei größeren Monitoren, also 27 Zoll<br />
und mehr, sollte der Abstand mehr<br />
als einen Meter betragen, damit Sie<br />
den Bildschirm mit einem Blick erfassen<br />
können. Zur Höhe des Monitors:<br />
Die oberste Zeile auf dem Bildschirm<br />
sollte unterhalb der Augenhöhe liegen,<br />
damit keine Über- oder Unterstreckung<br />
der Halswirbelsäule auftritt.<br />
Der Monitor sollte entspiegelt<br />
sein, da die auftretende Blendung die<br />
Augen ermüdet.<br />
Bei <strong>Mac</strong>s ist das ein Problem, …<br />
… das eine hohe Auflösung und<br />
der hohe Kontrastumfang der Bildschirme<br />
nur teilweise abmildert.<br />
Wie sieht es beim <strong>Mac</strong>Book aus?<br />
Beim mobilen Arbeiten ist es viel<br />
schwieriger, eine ergonomische Position<br />
einzunehmen. Ein Laptop ist für<br />
längeres Arbeiten nicht geeignet, da<br />
der Bildschirm zu tief angeordnet ist,<br />
was zu einer Überstreckung der Halswirbelsäule<br />
und damit zu Nackenbeschwerden<br />
führt. Bei der Arbeit zu<br />
Hause oder im Büro sollte das Laptop<br />
an einen Monitor mit externer Tastatur<br />
und Maus angeschlossen werden.<br />
Welche Rolle spielen Licht, Akustik<br />
und Luftzufuhr?<br />
Die Beleuchtung am Arbeitsplatz<br />
sollte ausreichend hell sein. Laut<br />
Arbeitsstättenverordnung sind für<br />
Bildschirmarbeit 500 Lux erforderlich.<br />
Der Arbeitsbereich am Schreibtisch<br />
sollte möglichst indirekt<br />
beleuchtet sein, zum Beispiel mit<br />
einem Deckenfluter, der die Farbe des<br />
Tageslichts nachahmt.<br />
Der Schreibtisch sollte im Büro so<br />
angeordnet sein, dass das Tageslicht<br />
seitlich auf den Schreibtisch fällt. Bei<br />
starker Sonneneinstrahlung sollte<br />
auch eine Verschattung durch eine<br />
Jalousie möglich sein.<br />
Die Diskussion um Elektrosmog<br />
wird sehr emotional<br />
geführt – wissenschaftliche<br />
Beweise stehen noch aus.<br />
Bei der Lüftung im Büro oder zu<br />
Hause empfiehlt es sich, mehrmals<br />
am Tag die Fenster zu öffnen und<br />
kurz quer zu lüften. Klimaanlagen<br />
oder Raumlüftungsanlagen sind idealerweise<br />
so ausgelegt, dass mehrmals<br />
pro Stunde das Raumvolumen ausgetauscht<br />
wird.<br />
Mittlerweile sind wir derart an den<br />
Computer und viele weitere technische<br />
Geräte gewöhnt, dass wir kaum<br />
mehr hinterfragen, ob und wenn<br />
welche Gefahren durch sie entstehen?<br />
Wie groß ist zum Beispiel die<br />
Gefahr von Elektrosmog wirklich?<br />
Hier geht es um akute oder chronische<br />
Wirkungen durch elektromagnetische<br />
Felder wie Mobilfunk,<br />
WLAN oder Bluetooth auf den Menschen.<br />
Die Diskussion um mögliche<br />
Gefahren durch elektronische Geräte<br />
durch Elektrosmog wird sehr emotional<br />
geführt. Der wissenschaftliche<br />
Beweis, dass diese Felder einen positiven<br />
oder negativen Einfluss auf uns<br />
haben, steht noch aus.<br />
Was sind die größte gesundheitliche<br />
Risiken, die auf uns bei der ganz<br />
„normalen“ Arbeit zu Hause und<br />
unterwegs lauert?<br />
Die Belastung des Muskel-Skelettsystems<br />
durch einseitige Belastungen<br />
und Zwangshaltungen während der<br />
Arbeit am Rechner oder mit mobilen<br />
Geräten wäre ein solches Risiko.<br />
Ein anderes Thema sind die psychischen<br />
Belastungen. Da wären Termindruck,<br />
zu hohe Arbeitslast, schlechtes<br />
Zeitmanagement, ständiges paralleles<br />
Arbeiten an verschiedenen Aufgaben<br />
oder Unterbesetzung zu nennen.<br />
Was kann man dagegen tun?<br />
Der Arbeitgeber muss die psychischen<br />
Belastungen mittels Gefährdungsanalyse<br />
beurteilen und Maßnahmen<br />
daraus ableiten, diese<br />
Belastungen zu verringern. Das digitale<br />
Arbeiten, das ein Arbeiten unterwegs<br />
und zu Hause ermöglicht, bietet<br />
Chancen, unsere Familie und<br />
Beruf besser miteinander zu vereinen,<br />
aber auch das Risiko, durch Verwischen<br />
der Grenzen zwischen Arbeit<br />
und Freizeit unsere Gesundheit zu<br />
beeinträchtigen.<br />
Durch das digitale Arbeiten sind<br />
viele neue Beschäftigungsformen<br />
entstanden. Freelancer arbeiten in<br />
verschiedenen Projekten in Firmen<br />
mit oder sie schließen sich zu temporären<br />
Gruppen zusammen. Als Selbstständige<br />
fallen sie nicht unter die<br />
Arbeitsschutzgesetze. Eine Beratung<br />
zum Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
durch einen Betriebsarzt wird diese<br />
Gruppe kaum in Anspruch nehmen,<br />
obwohl es dringend notwendig wäre.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
iPhone & Co in der Medizin<br />
Das iPhone ist digitales Schweizer Taschenmesser und Kommunikationsinstrument zugleich.<br />
Aber lässt sich die hochmoderne Technik auch medizinisch auf hohem Niveau nutzen? Wir<br />
haben einige Anwendungen geprüft und einen Profi befragt. TEXT: TOBIAS FRIEDRICH<br />
Spätestens mit Apples<br />
Health-App ist das iPhone<br />
zu einem persönlichen<br />
medizinischen Instrument<br />
geworden. Tim Cook und seine<br />
Mitarbeiter betonen immer wieder,<br />
wie sehr sich die Firma<br />
darum bemüht, dass ihre Geräte<br />
sowohl für Ärzte als auch für Patienten<br />
von medizinischem Nutzen<br />
sind. Doch was taugt im täglichen<br />
Gebrauch wirklich? Und welche<br />
mit dem iPhone funktionierenden<br />
Produkte gibt es, die unserer<br />
Gesundheit förderlich sind oder<br />
uns zumindest helfen? Wir haben<br />
uns umgesehen und stellen Ihnen<br />
einige Erfindungen für den Hausgebrauch<br />
vor, sagen Ihnen, welche<br />
Apps bemerkenswert sind,<br />
und klären mit einem Experten<br />
und anhand von Beispielen, wie<br />
der Stand der Entwicklung ist.<br />
Der neue Medizinschrank<br />
Jeder halbwegs gut sortierte<br />
Haushalt verfügt heutzutage<br />
über einen Medizinschrank, meist<br />
mit allerlei Tabletten, Säften und<br />
Verbandszeug ausgestattet. Künftig<br />
könnte neben diesem Kasten<br />
ein weiterer seinen Platz finden,<br />
in dem diverse Geräte aufbewahrt<br />
werden, die im Zusammenspiel<br />
mit dem Smartphone das<br />
eigene Wohlbefinden protokollieren,<br />
in Zahlen und Werten darstellen<br />
und im optimalen Fall helfen,<br />
es zu verbessern.<br />
Über einhundert Jahre haben<br />
die Menschen mit einem Quecksilber-Fieberthermometer<br />
und<br />
an den entlegensten Stellen des<br />
Körpers die Körpertemperatur<br />
gemessen. Das ehemals von<br />
Withings entwickelte und inzwischen<br />
von Nokia vertriebene<br />
Einfach,<br />
schnell und<br />
präzise:<br />
Thermo<br />
misst Fieber<br />
kontaktlos.<br />
Messgerät Thermo (100 Euro)<br />
misst das Fieber auf die einfachste,<br />
präziseste und zugleich<br />
hygienischste Art: Mit dem türgriffgroßen<br />
digitalen Messgerät<br />
fahren Sie einfach über die Stirn<br />
des Patienten. Gemessen wird<br />
ohne jeglichen Kontakt die Schläfenarterie,<br />
wo das zirkulierende<br />
Blut direkt aus dem Körperkern<br />
kommt. 16 Infrarot-Sensoren führen<br />
mehr als 4.000 Messungen<br />
durch, die den heißesten Messpunkt<br />
ermitteln. Besser noch:<br />
Die automatische Synchronisierung<br />
mit der dazugehörigen App<br />
erlaubt Ihnen eine Nachverfolgung<br />
der Messungen, Erinnerungen<br />
werden gesendet und mehrere<br />
Nutzer können angelegt und<br />
deren Daten gespeichert werden.<br />
Eine ganze Reihe handlicher<br />
Messgeräte, die mit dem iPhone<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
PRODUKTE & TESTS<br />
Gesundheit<br />
049<br />
korrespondieren, führt der Hersteller<br />
iHealth im Sortiment.<br />
So messen Sie mit dem Track<br />
genannten Blutdruckmessgerät<br />
(40 Euro) zwar auf herkömmliche<br />
Art am Oberarm Blutdruck und<br />
Puls, erfahren die Werte jedoch<br />
entweder auf der Digital anzeige<br />
des Geräts oder auf dem Bildschirm<br />
Ihres per Bluetooth verbundenen<br />
iPhone in der dazugehörigen<br />
Myvitals-App. Die<br />
Anwendung zeigt einen vollständigen<br />
Ergebnis-Verlauf und die<br />
Anzeige Ihrer Daten in grafischer<br />
Form.<br />
Mühelos in ein Fach des oben<br />
erwähnten modernen Medizin-<br />
Geräteschranks passen auch die<br />
weiteren Produkte des Unternehmens,<br />
alle vernetzt und mit entsprechenden<br />
Auswertemöglichkeiten<br />
versehen: iHealth Gluco<br />
(70 Euro) überwacht Ihren Blutzuckerspiegel,<br />
während iHealth<br />
Wave (80 Euro) ein Aktivitäts-,<br />
Schwimm- und Schlaftracker ist,<br />
der auch Ihren Schlaf analysiert.<br />
Selbst einen eigenen Sehtest<br />
können Sie zu Hause durchführen<br />
und das entsprechende Gerät<br />
namens Eyeque (30 Euro) ebenfalls<br />
im Hi-Tech-Arzneischrank<br />
unterbringen. Etwas Übung ist<br />
allerdings notwendig, damit Sie<br />
mit dem Eyeque Vision Tracker<br />
(einer Art Mini-Teleskop, das im<br />
Zusammenspiel mit einer kostenlosen<br />
App eingesetzt wird)<br />
brauchbare Ergebnisse erhalten.<br />
Gemessen wird mit einem recht<br />
einfachen Sehtest in neun Schritten<br />
Sphäre, Zylinder und Achse.<br />
Die Werte können Sie speichern<br />
und immer wieder mit aktuellen<br />
vergleichen.<br />
Zur Prävention von Krankheiten<br />
wie Hautkrebs können Sie mit<br />
einem kleinen Gadget namens<br />
Qsun (100 Euro) beitragen. Die<br />
zweite Generation des ansteckbaren<br />
Sensors sagt Ihnen ab dem<br />
Frühjahr <strong>2018</strong> in Verbindung mit<br />
der Qsun-App, wann im Freien<br />
welche UV-Belastungen herrschen<br />
und welcher Hauttyp sich<br />
darauf wie vorbereiten sollte.<br />
Dies ist umso wertvoller, da die<br />
UV-Belastung sich nicht allein von<br />
einer hohen Außentemperatur<br />
und einem wolkenlosen Himmel<br />
iHealth bietet<br />
gleich eine<br />
ganze Armada<br />
an digitalen<br />
Messgeräten.<br />
ableiten lässt. Obendrein können<br />
Sie mit dem Sensor auch Ihren<br />
Vitamin-D-Bedarf eruieren und<br />
steuern.<br />
Unter dem Waschtischschrank<br />
kann zu guter Letzt die vernetzte<br />
Waage Lina (50 Euro) von iHealth<br />
deponiert werden. Diese können<br />
Sie ebenfalls mit Ihrem iPhone<br />
verknüpfen und sich die Entwicklung<br />
Ihres Gewichts und Ihres<br />
Body-Mass-Index (BMI) anzeigen<br />
lassen. Erweiterte Modelle der<br />
Waage berechnen darüber hinaus<br />
noch die Anteile an Körperfett,<br />
magerer Masse, Muskel- und Knochenmasse<br />
sowie den Bauchfettund<br />
den Wasseranteil, sodass Sie<br />
Ihren Körper bald nicht nur fühlen,<br />
sondern auch in Zahlen und<br />
Fakten porträtiert bekommen.<br />
Der Qsun-<br />
Clip schützt<br />
Sie vor zu viel<br />
UV-Strahlung.<br />
Für den modernen Sehtest benötigen Sie nur noch Ihr Smartphone und den Eyeque-Aufsatz –<br />
und etwas Geduld.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
050<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Gesundheit<br />
Richtig gute Luft<br />
Ein wichtiger Faktor für unsere<br />
Gesundheit und unser Wohlbefinden<br />
ist die Reinheit der Luft.<br />
Erst vor wenigen Wochen stellte<br />
die Bundesregierung für das<br />
„Sofortprogramm Saubere Luft<br />
2017 – 2020“ eine Milliarde Euro<br />
zur Verfügung. Im häuslichen<br />
Bereich und unterwegs können<br />
Sie eigene Maßnahmen ergreifen.<br />
Ein erster Schritt, um herauszufinden,<br />
wie die Luftqualität<br />
in Ihrer Umgebung ist, ist die<br />
Anschaffung eines Geräts, das<br />
den Sie umgebenden Raum analysiert<br />
und Ihnen mithilfe einer<br />
App mitteilt, welchen Schadstoffen<br />
oder Allergenen Sie ausgesetzt<br />
sind. Der Foobot (200 Euro)<br />
macht dies zuverlässig, er zeigt<br />
mögliche Ursache an und er ist<br />
zudem mit anderen smarten<br />
Geräten wie dem Nest Thermostat<br />
kompatibel, die er entsprechend<br />
anweisen kann, Einstellungen<br />
zu ändern.<br />
Analyse und Maßnahme in<br />
einem bietet Wynd (200 Euro).<br />
Dieser Luftreiniger gewährt Ihnen<br />
nicht nur Zugriff auf zahlreiche<br />
Daten zur Luftqualität in Ihrer<br />
Umgebung, er verfügt auch über<br />
einen eingebauten Filter, der die<br />
Luft direkt für Sie reinigt. Wynd<br />
funktioniert nach einer gewissen<br />
Der Foobot<br />
sagt Ihnen, wie<br />
gut die Luft um<br />
Sie herum ist.<br />
Im Büro unterwegs<br />
immer<br />
informiert sind<br />
Sie mit dem<br />
Wynd-Luftreiniger.<br />
Ladezeit auch kabellos. Ein eingebauter<br />
Tracker, der kaum größer<br />
ist als eine Streichholzschachtel,<br />
analysiert die Luftverhältnisse<br />
auch losgelöst vom Mutterschiff.<br />
Apropos gesunde Luft:<br />
Abschließend sei noch die wohl<br />
modernste Form der Aromatherapie<br />
erwähnt, die extrem handlichen<br />
Inhalations-Sticks namens<br />
Monq (20 Euro). Die stiftförmigen<br />
Diffuser werden konsumiert<br />
wie Zigaretten, sind jedoch zu<br />
hundert Prozent schadstofffrei.<br />
Für bis zu 200 Züge taugen die<br />
in sehr kuriosen Aroma-Mixturen<br />
angebotenen Sticks. Im Inneren<br />
befinden sich in den unterschiedlichen<br />
Versionen ausschließlich<br />
organische und vegane, natürliche<br />
Öle, frei von Nikotin, Tabak<br />
oder künstlichen Zutaten.<br />
Die besten Gesundheits-Apps<br />
Ada<br />
„Ada – Deine Gesundheitshelferin“ geht<br />
mit Ihnen individuelle Fragen und Krankheitsfälle<br />
durch und bietet Ihnen eine<br />
erste Analyse und relevante Informationen<br />
an. Erkenntnisse gibt es zu zahlreichen<br />
Krankheiten. Der Entwickler sagt<br />
eine hundertprozentige Vertraulichkeit zu.<br />
Hausmittel Pro<br />
Hausmittel Pro ist eine sehr übersichtlich<br />
aufbereitete Anwendung, mit der Sie<br />
zumeist ohne einen Gang zur Apotheke<br />
Hausmittel für Beschwerden von Bauchschmerzen<br />
bis zum Sonnenbrand behandeln<br />
können. Über 160 Rezepte, dazu<br />
gibt’s Einkaufs- und Favoritenlisten.<br />
M-Sense<br />
Für Migräne-Patienten eine sehr brauchbare,<br />
zertifizierte App, mit der Sie eine<br />
Übersicht Ihrer Anfälle mit Details und<br />
Medikamenteneinnahme anlegen. Es gibt<br />
einen Schmerzkalender, Auswertungen,<br />
Grafiken und Analysen. Auch für Ihren<br />
Arzt ein wertvolles Werkzeug.<br />
Preis: kostenlos<br />
Web: ada.com<br />
Preis: 3 Euro<br />
Web: kigorosa.de<br />
Preis: kostenlos<br />
Web: m-sense.de<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
051<br />
Was leistet<br />
Apples<br />
Health-App?<br />
Zunächst können Sie mit der<br />
Health App Ihre Daten und Werte<br />
wie Aktivitätsmessungen, Trainings,<br />
Herzfrequenz, Blutdruck,<br />
Körpermesswerte sowie einiges<br />
mehr aufzeichnen und analysieren.<br />
Apple hat jedoch erkannt,<br />
dass es derart viele gut funktionierende<br />
und hilfreiche Anwendungen<br />
anderer Entwickler im<br />
Gesundheitsmarkt gibt, dass die<br />
Health App zudem als eine Art<br />
Dach und Sammelbecken dieser<br />
Fremd-Apps fungiert. Sortiert<br />
in die Bereiche Aktivität,<br />
Achtsamkeit, Ernährung und<br />
Schlaf können Sie hier gebündelt<br />
Ihre Erkenntnisse und Zahlen<br />
aus kompatiblen Apps kompilieren<br />
und auswerten. Dazu<br />
spricht Apple Empfehlungen zu<br />
Apps aus, die gut mit der eigenen<br />
Anwendung Hand in Hand gehen.<br />
Apple sichert Ihnen zu, dass<br />
nur Sie Ihre Daten einsehen können<br />
und nur Sie entscheiden, welche<br />
Daten Sie an kooperierende<br />
Firmen und deren Software weiterreichen<br />
möchten. Ebenfalls<br />
implementiert ist ein digitaler<br />
Notfallpass, der auch ohne Touch<br />
ID oder Code zugänglich ist und<br />
zum Beispiel Ärzten und Helfern<br />
Ihre Blutgruppe anzeigt.<br />
Vielleicht am wertvollsten<br />
sind die zusätzlich nutzbaren<br />
Apps ResearchKit und CareKit.<br />
Dies sind leistungsstarke Werkzeuge,<br />
mit denen Sie Ihre Daten<br />
– wenn gewünscht – für Studienzwecke<br />
freigeben und so der Forschung<br />
helfen können. Das Care-<br />
Kit erlaubt Ihnen, Symptome oder<br />
Medikation festzuhalten und die<br />
Informationen später mit Ihrem<br />
Arzt zu teilen.<br />
Interview mit Kai Sostmann, Facharzt<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Seit wann werden das<br />
iPhone und damit verbundene<br />
Geräte und<br />
Gadgets sowie Apps von<br />
Medizinern als seriöse<br />
Werkzeuge betrachtet?<br />
Smartphones und deren<br />
Anwendungen werden<br />
durch Ärzte schon länger<br />
als Dosiskalkulatoren<br />
und Wissensdatenbanken<br />
eingesetzt, das<br />
ging sehr schnell und ist<br />
für uns aus dem klinischen<br />
Alltag nicht mehr<br />
wegzudenken. Dabei<br />
geht es aber zumeist um<br />
Wissensmanagement<br />
und schnelle Verfügbarkeit<br />
von medizinischen<br />
Fachinformationen.<br />
Eine ernstzunehmende<br />
Akzeptanz unter<br />
Ärzten gibt es seit circa<br />
zwei Jahren. Als seriöses<br />
Werkzeug im Zusammenhang<br />
mit Patienten<br />
gilt das Smartphone allerdings<br />
nur, wenn die App<br />
oder das Gadget als medizinisches<br />
Produkt zertifiziert<br />
sind und ein Nachweis<br />
ihrer Nützlichkeit<br />
erbracht wurde. Apps,<br />
die das mit sich bringen,<br />
sind aber verschwindend<br />
wenige.<br />
» Für den Amateurbereich ist das iPhone<br />
geeignet, auf professioneller Ebene sind die<br />
Daten jedoch zu ungenau.« FACHARZT KAI SOSTMANN<br />
In welchen Bereichen<br />
wird das iPhone bereits<br />
eingesetzt?<br />
In der Kinderheilkunde<br />
haben wir gerade eine<br />
App entwickelt und erproben<br />
diese bei Kindern<br />
mit chronischen angeborenen<br />
Erkrankungen.<br />
Gerade bei psychischen<br />
Erkrankungen haben sich<br />
Apps immer wieder als<br />
hilfreiche Begleiter erwiesen,<br />
etwa um die Eltern<br />
chronisch kranker Kinder<br />
psychologisch zu unterstützen.<br />
Patienten mit<br />
komplexen chronischen<br />
Erkrankungen können<br />
in dem Verständnis ihrer<br />
Erkrankung unterstützt<br />
werden.<br />
Momentan dienen die<br />
meistens Apps aber als<br />
Medikamenten-Wecker<br />
– sie erinnern die Patienten<br />
an die Einnahme<br />
ihrer Medikamente. Krankenkassen<br />
nutzen Fitness-Apps<br />
für ihre Bonusprogramme.<br />
Patienten<br />
mit komplexen Erkrankungen<br />
– zum Beispiel<br />
jene, die eine Organtransplantation<br />
hinter<br />
sich haben – können<br />
in ihrer Therapie durch<br />
Apps unterstützt werden,<br />
um eine bessere Organfunktion<br />
zu gewährleisten<br />
und eine Abstoßung<br />
zu vermeiden. Patienten<br />
mit Cochlea-Implantaten<br />
trainieren mit einer<br />
App ihre Hörleistung. Und<br />
tatsächlich gibt es schon<br />
seit einigen Jahren mit<br />
Caterna die erste App auf<br />
Rezept, die junge Patienten<br />
mit Sehstörungen<br />
unterstützt.<br />
In welche Aufgaben<br />
könnten Sie sich iPhone<br />
und Co. in naher Zukunft<br />
im medizinischen<br />
Bereich vorstellen?<br />
Unter den Gadgets sind<br />
sicherlich mobile Messgeräte<br />
für den ärztlichen<br />
Bereich interessant<br />
– beispielsweise ein<br />
bereits jetzt existenter, in<br />
das iPhone als App integrierter<br />
Sauerstoffmesser.<br />
Auch die Smartwatches,<br />
die Herzfrequenzen<br />
und etwaige Unregelmäßigkeiten<br />
abnehmen, werden<br />
interessant, wenn<br />
die Sensoren so klein und<br />
zuverlässig werden, dass<br />
man diesen Geräten Messungen<br />
auf dem notwendig<br />
zuverlässigen medizinisch<br />
exakten Niveau<br />
anvertrauen kann.<br />
Das ist momentan das<br />
Hauptproblem all dieser<br />
Geräte: Für den Amateurbereich<br />
messen sie<br />
gut, aber auf professioneller<br />
Ebene sind die<br />
Daten zu ungenau. Das<br />
zeigen auch Auswertungen<br />
der Schrittmesser,<br />
die teilweise um<br />
Zehnerpotenzen voneinander<br />
abweichen – wie<br />
soll das bei der Ableitung<br />
von Herzströmen besser<br />
funktionieren?<br />
Gibt es einen direkten<br />
Draht zu Apple? Oder<br />
sind Sie letztlich ein<br />
Kunde wie jeder andere<br />
auch?<br />
In den USA hat Apple<br />
eigene Programme mit<br />
Gesundheitsanbietern<br />
aufgelegt. Außerdem<br />
werden Forschungsprogramme<br />
unterstützt, die<br />
die Auswertung von klinischen<br />
Studien zum<br />
Ziel haben. Generell gibt<br />
es auf der Ebene darunter<br />
aber keinen direkten<br />
Austausch mit Ärzten.<br />
Das HealthKit und das<br />
ResearchKit sind als App-<br />
Entwicklungsumgebungen<br />
Apples Antwort auf<br />
diese Fragen.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
052<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Kamera-Drohnen<br />
Eroberung der Lüfte<br />
Wer billig kauft, kauft doppelt. Diese Binsenweisheit ist in Bezug<br />
auf Drohnen nah an der Wahrheit. Wir haben uns die besten<br />
Modelle für den Freizeitgebrauch in unterschiedlichen Preisklassen<br />
angesehen und die wichtigsten Infos für den Betrieb<br />
zusammengestellt.<br />
TEXT: TOBIAS FRIEDRICH<br />
Über eine Million Drohnen<br />
sind in Deutschland mittlerweile<br />
im Einsatz. Und täglich<br />
kommen weitere hinzu.<br />
Sie bekommen diese bereits für<br />
kleines Geld und sind binnen<br />
weniger Minuten startklar für den<br />
ersten Flug. Doch sowohl beim<br />
Kauf als auch vor der Inbetriebnahme<br />
und selbst während der<br />
Flüge müssen Sie einige Dinge<br />
beachten. Beginnen wir mit den<br />
Produkten von drei Herstellern,<br />
deren Drohnen unterschiedliche<br />
Vorzüge bieten.<br />
Parrot Bebop 2 Power<br />
Bei einer modernen Drohne sollten<br />
Sie nicht am falschen Ende<br />
sparen, wenn Sie ein vernünftiges<br />
Produkt erhalten möchten.<br />
Ein grober preislicher Richtwert,<br />
ab dem eine Anschaffung<br />
Sinn ergibt, sind 700 bis 900<br />
Euro. Am unteren Ende dieser<br />
Preisregion steht Parrots Bebop<br />
2 Power-Pack FPV (700 Euro).<br />
Der Ausstattung des Quadrokopter<br />
sind zwei Batterien beigefügt,<br />
die es Ihnen ermöglichen, bis zu<br />
eine Stunde Flugzeit herauszu-<br />
holen, bevor Sie die Akkus aufladen<br />
müssen. Die Reichweite der<br />
Bebop 2 beträgt zwei Kilometer,<br />
mit einer Geschwindigkeit von<br />
bis zu 65 Kilometer pro Stunde<br />
und einem guten Stand selbst bei<br />
Wind erfüllt die Parrot-Drohne die<br />
wichtigsten Ansprüche.<br />
Weitere Fähigkeiten beinhalten<br />
automatisierte Flug- und<br />
Aufnahme-Modi wie das Verfolgen<br />
und Umkreisen von Objekten,<br />
Panorama- oder 360-Grad-<br />
Aufnahmen und spiralförmige<br />
Auf- und Abwärtsflüge. Mit einem<br />
individuell angepassten Weitwinkelobjektiv,<br />
einer digitalen Drei-<br />
Achsen-Bildstabilisierung sowie<br />
Full-HD-Aufnahmen mit 14 Megapixeln<br />
kann die Bebop 2 Power<br />
auch kameratechnisch ordentlich<br />
mithalten. Nicht unwichtig: Durch<br />
die Materialmischung aus Glasund<br />
Grilamidfasern ist die Drohne<br />
leicht und gleichzeitig sehr robust.<br />
Gopro Karma<br />
Für all jene, die bereits eine<br />
Gopro-Kamera ihr Eigen nennen<br />
und nur ungern für Drohnen-Aufnahmen<br />
eine andere<br />
Sie besitzen<br />
bereits eine<br />
Action-Kamera<br />
von Gopro?<br />
Dann lassen<br />
Sie sie mit dem<br />
Quadrocopter<br />
Karma desselben<br />
Hersteller<br />
abheben.<br />
Das Einsteiger-Set<br />
Wer sich erst einmal generell<br />
mit der Materie etwas vertraut<br />
machen möchte, sollte mit einer<br />
der günstigsten Drohnen starten.<br />
Die Power Up X ist eine interessante<br />
Mischung aus Papierflugzeug<br />
und Drohne, die jedoch<br />
schon über eine Kamera verfügt<br />
und die Sie mit der Smartphone-<br />
Halterung Google Cardboard<br />
auch im VR-Modus fliegen können.<br />
Zwar benötigen Sie anfangs<br />
ein wenig Übung, um die Power<br />
Up X gut fliegen zu können, zum<br />
Herumprobieren und für erste<br />
Filmaufnahmen taugt die Selbstbastler-Drohne<br />
aber dennoch.<br />
Preis: 140 Euro<br />
Web: www.poweruptoys.com<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
053<br />
Kamera verwenden möchten,<br />
führt Gopro den Karma-Multikopter<br />
(700 Euro) im Sortiment. Dieser<br />
funktioniert mit den Kameramodellen<br />
Hero 4, 5 und 6 und<br />
fügt sich auch sonst hervorragend<br />
in die Produktfamilie des<br />
Unternehmens ein. Die damit<br />
möglichen, sehr flüssig aussehenden<br />
Videoaufnahmen werden<br />
durch einen hochwertigen Stabilisator<br />
garantiert, den Sie zudem<br />
aus der Drohne herausnehmen<br />
und auf den sogenannten Grip<br />
stecken können – einen Gimbal,<br />
der einen nahtlosen Übergang<br />
zu Aufnahmen mit der Hand<br />
sichert. Ebenso lässt sich der Stabilisator<br />
an einen der Gurte der<br />
Klein, bunt,<br />
smart: Die Spark<br />
von DJI bietet für<br />
500 Euro einen<br />
guten Start ins<br />
Fluggeschäft.<br />
Karma-Tasche (einem gepolsterten<br />
Rucksack) befestigen, sodass<br />
Sie während des Filmens Ihre<br />
Hände frei haben. Ein großer Vorteil:<br />
Rotierende Propeller werden<br />
in Ihren Aufnahmen aufgrund der<br />
Position der Kameraaufhängung<br />
so gut wie nie auftauchen.<br />
Sehr nützlich ist ein Flugsimulator,<br />
mit dem Sie vor Ihrem ersten<br />
Flug einen realen späteren<br />
ausprobieren können, um etwas<br />
Erfahrung zu sammeln und auf<br />
etwaige Geschehnisse vorbereitet<br />
zu sein. Mit der implementierten<br />
Passenger-App können Sie bei<br />
Karma-Flügen die Aufgaben von<br />
Pilot und Kameramann auf zwei<br />
Geräte verteilen.<br />
Wer darf wo was?<br />
Eine Drohne ab 250 Gramm Gewicht dürfen<br />
Sie nicht einfach auspacken und fliegen<br />
lassen. Es gibt eine ganze Reihe von Regeln<br />
und Bestimmungen, die es zu beachten gilt.<br />
Dies fängt an bei einer notwendigen zusätzlichen<br />
Haftpflichtversicherung, da private<br />
Haftpflichtversicherungen Schäden durch<br />
Drohnen in der Regel nicht abdecken.<br />
Ebenso muss Ihre Drohne doppelt<br />
gekenn zeichnet sein. Ihre komplette<br />
Adresse muss ebenso angebracht werden<br />
wie ein feuerfestes Drohnen-Kennzeichen.<br />
Letzteres liefern die meisten Hersteller mit.<br />
Auch dürfen Sie Ihre Drohne nicht höher<br />
als einhundert Meter über dem Boden fliegen<br />
lassen – es sei denn, Sie befinden sich<br />
auf einem Modellflugplatz. Des Weiteren<br />
darf Ihre Drohne nicht außerhalb Ihrer Sichtweite,<br />
nicht über Wohngrundstücken (außer,<br />
der Eigentümer des Grundstücks erlaubt es<br />
ausdrücklich), noch über Naturschutzgebieten<br />
oder innerhalb eines Radius von 1,5 Kilometern<br />
von Flugplätzen fliegen.<br />
Einhundert Meter Sicherheitsabstand<br />
müssen Sie zu Folgendem einhalten: Menschenansammlungen,<br />
Bundesfernstraßen,<br />
Bundeswasserstraßen und Bahnanlagen,<br />
Krankenhäusern, Unglücksorten und Katastrophengebieten,<br />
militärischen Anlagen,<br />
Industrieanlagen, Gefängnissen und Anlagen<br />
der Energieerzeugung.<br />
Unter den offiziellen Regeln für Drohnen<br />
im deutschen Luftraum befindet sich auch<br />
eine, für die Sie etwas Übung benötigen werden:<br />
Drohnen haben anderen Fluggeräten<br />
immer auszuweichen. Ob kleinere größeren<br />
Drohnen Platz machen müssen, ist nicht<br />
überliefert.<br />
Die wichtigsten Regeln, aeronautische<br />
Daten und Services finden Sie in der kostenlosen<br />
App Airmap.<br />
Wo darf ich<br />
überhaupt fliegen?<br />
Der Karte<br />
von Airmap<br />
zeigt Flugverbotszonen<br />
an:<br />
airmap.com<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
054<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Kamera-Drohnen<br />
Der Drohnen-<br />
Führerschein<br />
Ja, auch für Drohnen gibt es einen<br />
Führerschein. Aber keine Panik: Sollten<br />
Sie bereits eine Drohne zu Hause<br />
haben, heißt das nicht zwangsläufig,<br />
dass Sie eine Prüfung ablegen müssen.<br />
Wir haben für Sie die wichtigsten<br />
Regeln für Sie zusammengefasst:<br />
Die Mavic Pro<br />
von DJI lässt sich<br />
für einen einfachen<br />
Transport<br />
zusammenfalten.<br />
Ein Führerschein für eine Drohne<br />
ist erst nötig, wenn Sie ein unbemanntes<br />
Fluggerät betätigen, das mehr<br />
als zwei Kilogramm wiegt.<br />
Als Drohnen-Führerschein gelten<br />
sogenannte „Kenntnisnachweise“.<br />
Wenn Sie Drohnen fliegen, die schwerer<br />
als zwei Kilogramm sind, sollten Sie entweder<br />
eine gültige Pilotenlizenz oder<br />
eine Bescheinigung über die bestandene<br />
Prüfung einer vom Luftfahrt-Bundesamt<br />
dafür anerkannten Stelle besitzen.<br />
Das Mindestalter für einen Drohnen-Führerschein<br />
liegt in Deutschland<br />
bei 16 Jahren.<br />
Wiegt Ihre Drohne mehr als fünf<br />
Kilo, müssen Sie neben dem Führerschein<br />
noch über eine entsprechende<br />
Erlaubnis der Landesluftfahrtbehörde<br />
Ihres Bundeslandes verfügen.<br />
Für Nachtflüge gilt dies ebenso.<br />
Lassen Sie Ihre Drohne auf einem<br />
Modellflugplatz fliegen, benötigen<br />
Sie keinen Führerschein und auch keine<br />
Erlaubnis zum Fliegen.<br />
Während ein richtiger Pilotenschein<br />
mehrere tausend Euro kostet,<br />
ist ein Kurs mit einer anschließenden<br />
Prüfung für den Drohnen-Führer schein<br />
deutlich günstiger. Allerdings können<br />
die Kosten hierfür stark variieren, da die<br />
anerkannten Stellen diese zurzeit noch<br />
selbst festlegen dürfen. Mindestens<br />
130 Euro sollten Sie jedoch einplanen.<br />
Eine Gebühr von 25 Euro für die Einweisung<br />
in einem beauftragten Verein oder<br />
Verband fällt in jedem Fall an.<br />
DJI-Drohnen<br />
Die Firma DJI könnte man als das<br />
Apple der Drohnenwelt bezeichnen.<br />
An den Modellen des Unternehmens<br />
kommen Sie kaum<br />
vorbei, wenn Ihnen an professionellen<br />
Aufnahmen, einem hohen<br />
Grad an Sicherheit und vielen<br />
Funktionen gelegen ist.<br />
Zwar können Sie bei DJI mit<br />
der Spark bereits für 500 Euro<br />
eine sehr vernünftige Drohne<br />
erhalten, die 16 Minuten in der<br />
Luft bleibt, 50 Kilometer pro<br />
Stunde schnell ist, einen Zwei-<br />
Achsen-Gimbal, zwei Kilometer<br />
Reichweite und eine 12-Megapixel-Kamera<br />
besitzt.<br />
Doch wirklich interessant wird<br />
es ab dem Modell Mavic Pro Platinum<br />
(ab 1.300 Euro). Die auf<br />
eine bemerkenswert geringe<br />
Größe zusammenfaltbare Drohne<br />
steht wie ein Kolibri in der Luft<br />
und darf für sich reklamieren,<br />
besonders leise zu sein. Mit einer<br />
Reichweite von sieben Kilometern<br />
bietet sie zudem einen großen<br />
Aktionsradius. Diverse Sensoren<br />
lassen die Mavic Pro<br />
Hindernissen ausweichen und<br />
der Kontakt zu bis zu 20 Satelliten<br />
sorgt dafür, dass das Gerät<br />
wieder sicher an exakt jenen Ort<br />
zurückkehrt, den es zu Beginn<br />
seines Flugs verlassen hat. Ein<br />
Drei-Achsen-Gimbal und die mit<br />
eigenem Schutzgehäuse versehene<br />
12-Megapixel-Kamera, die in<br />
4K aufnimmt, runden den hervorragenden<br />
Gesamteindruck ab.<br />
Übertroffen wird die Mavic<br />
Pro von DJIs Phantom 4 Pro (ab<br />
1.700 Euro), die jedoch um einiges<br />
größer und nicht so reisefreundlich<br />
ist. Dafür bietet sie<br />
Aufnahmen in 4K mit bis zu 60<br />
Bildern pro Sekunde, Serienaufnahmen<br />
mit bis zu 14 Bildern pro<br />
Sekunde und eine Hinderniserkennung<br />
in fünf Richtungen. Die<br />
Reichweite beträgt auch hier sieben<br />
Kilometer. In die verwendete<br />
DJI-Kamera ist eine mechanische<br />
Blende eingebaut, die Verzerrungen<br />
in Aufnahmen, die bei hoher<br />
Geschwindigkeit gemacht werden,<br />
vermeidet. Der 1-Zoll-20-Megapixel-Sensor<br />
und ein speziell<br />
entworfenes Objektiv sorgen für<br />
qualitativ spürbar gehobene Bilder<br />
und Videoaufnahmen.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
055<br />
Interview mit<br />
Daniel Hantschel<br />
Daniel Hantschel ist Inhaber der Filmproduktion<br />
Episode Eleven Production GmbH, die<br />
sich unter anderem auf Drohnen-Aufnahmen<br />
aller Art spezialisiert hat.<br />
Unterwasser-Drohnen<br />
Der Begriff Drohne wird zwar meist<br />
mit fliegenden Objekten in Verbindung<br />
gebracht, doch längst gibt es<br />
auch Unterwasser-Drohnen. Powervisions<br />
Powerray zum Beispiel ist<br />
eine Art schwimmender Roboter,<br />
mit dem Sie mit einem Weitwinkelobjektiv<br />
und LED-Schein werfern<br />
mit 450 Lumen unter Wasser<br />
erstaunliche Fotos und Filmaufnahmen<br />
in 4K machen können.<br />
Selbst Livestreaming ist mit diesem<br />
persönlichen Film-U-Boot möglich.<br />
Für Angler interessant: Eine Powerseeker<br />
genannte Kugel kann losgelöst<br />
von der Drohne als Sensor eingesetzt<br />
werden, der Ihnen sagt, wo<br />
sich Fische in der Nähe befinden.<br />
Die Drohne wird an einer 70 Meter<br />
langen Leine ins Wasser gelassen,<br />
tauchen kann die Powerray bis zu<br />
30 Meter tief.<br />
Preis: ab 1.700 Euro<br />
Web: www.powervision.me<br />
Worauf sollte man beim<br />
Drohnen-Kauf achten?<br />
Es ganz auf den Einsatzzweck<br />
an: Steht die Flugzeit<br />
im Vordergrund, die<br />
Größe oder das Handling?<br />
Soll die Drohne möglichst<br />
schnell fliegen oder die<br />
beste Bildqualität liefern?<br />
Diese Fragen sollte man<br />
vor dem Kauf für sich<br />
beantworten.<br />
Einfache „Spaß-Drohnen“<br />
gibt es schon ab<br />
50 Euro, doch die sind in<br />
der Regel nur für Indoor-<br />
Flüge geeignet. Flugeigenschaften<br />
und Kameraqualität<br />
lassen bei diesen<br />
Modellen zu wünschen<br />
übrig. Lieber sollte man<br />
etwas sparen und dafür<br />
eine Drohne anschaffen,<br />
die man auch tatsächlich<br />
verwenden kann. Erst ab<br />
circa 500 Euro sind Drohnen<br />
mit vernünftigen<br />
Flugsensoren ausgestattet,<br />
die dem Einsteiger<br />
das Fliegen erleichtern.<br />
Crashs sind damit fast<br />
unmöglich, denn der<br />
Flugbereich wird permanent<br />
gescannt. Die Drohnen<br />
weichen Hindernissen<br />
aus oder leiten eine<br />
Notbremsung ein. Auch<br />
die Bildqualität ist bei<br />
Modellen in diesem Preissegment<br />
so gut, dass<br />
man ordentliche Fotos<br />
drucken und aus dem<br />
Filmmaterial einen schönen<br />
Clip schneiden kann.<br />
Ein weiterer Vorteil<br />
sind Flugprogramme:<br />
Objekt umkreisen, Personen<br />
verfolgen, selbstständig<br />
starten und landen<br />
– all das übernimmt die<br />
Drohne automatisch.<br />
Wovor würden Sie beim<br />
Gebrauch von Drohnen<br />
warnen?<br />
Grundsätzlich bin ich kein<br />
Fan davon, Drohnen als<br />
Kinderspielzeug zu verkaufen.<br />
Neben der Verletzungsgefahr<br />
durch die<br />
Rotoren müssen viele<br />
Dinge beachtet werden,<br />
damit man auch tatsächlich<br />
abheben darf (siehe<br />
Kasten).<br />
Welche Drohnen setzen<br />
Sie bei Ihren Produktionen<br />
ein?<br />
Bei unseren Filmproduktionen<br />
setzten wir<br />
große Drohnen mit teuren<br />
Kameras ein, die von<br />
zwei Personen gesteuert<br />
werden: dem Kameramann<br />
und dem Drohnen-<br />
Piloten. Oft wünschen<br />
sich unsere Kunden aber<br />
auch Indoor-Flüge, für<br />
die unsere High-End-Copter<br />
einfach zu groß sind.<br />
Dann kommen kleine<br />
Drohnen aus dem Consumer-Bereich<br />
zum Einsatz.<br />
Welche Drohnen können<br />
Sie empfehlen?<br />
In den vergangenen Jahren<br />
haben wir verschiedene<br />
Hersteller getestet<br />
und haben einen klaren<br />
Favoriten: DJI. Dieser Hersteller<br />
entwickelt kontinuierlich<br />
seine Produkte<br />
weiter und liefert regelmäßige<br />
Software updates.<br />
Dadurch „lernen“ die<br />
Drohnen ständig dazu<br />
und bleiben stets auf dem<br />
neuesten Stand.<br />
Ich persönlich fliege<br />
im Urlaub am liebsten<br />
mit der Mavic Pro von<br />
DJI. Sie ist leicht, lässt<br />
sich gut verstauen, liefert<br />
ein gutes 4K-Bild<br />
und hat trotzdem genug<br />
Power, um auch bei Flügen<br />
an windigen Orten,<br />
in den Bergen oder am<br />
Strand, stabil in der Luft<br />
zu stehen. Wer eher ein<br />
„Schönwetter-Flieger“ ist,<br />
kann aber auch gut zur<br />
DJI Mavic Air oder zur<br />
noch kleineren DJI Spark<br />
greifen.<br />
Was könnte Ihrer Meinung<br />
nach die nächste<br />
bahnbrechende Entwicklungsstufe<br />
auf dem Drohnen-Markt<br />
sein?<br />
Beim Fliegen steht die<br />
Sicherheit immer an erster<br />
Stelle. Eine echte Innovation<br />
wären Drohnen,<br />
die nicht mit Propellern,<br />
sondern mit Luftdüsen<br />
angetrieben werden. Das<br />
muss man sich vorstellen<br />
wie einen starken Föhn,<br />
der für den nötigen Schub<br />
sorgt. Solche Drohnen<br />
würden nicht nur im Consumer-Bereich<br />
die Verletzungsgefahr<br />
erheblich<br />
senken. Sie würden auch<br />
bei Search-and-Rescue-<br />
Einsätzen, zum Beispiel<br />
bei der Suche nach Vermissten<br />
nach Erdbeben<br />
oder in Gletscherspalten,<br />
deutlich sicherer sein.<br />
Auch eine automatische<br />
Kommunikation<br />
mehrerer Drohnen untereinander<br />
wäre ein tolles<br />
Feature. So würden Drohnenstaffeln<br />
definierte<br />
Suchgebiete scannen,<br />
metergenau abfliegen<br />
und die Suche nach Vermissten<br />
vereinfachen.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
056<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Kickstarter und Co.<br />
Schwarmfinanziert<br />
Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter<br />
und Indiegogo ermöglichen es klugen<br />
Köpfen, ihre Visionen mithilfe von Privatpersonen<br />
zu finanzieren. Nicht selten entstehen<br />
so Produktinnovationen, die einen Blick<br />
auf künftige Trends ermöglichen. Wir stellen<br />
monatlich die interessantesten aktuellen<br />
Tech-Gadgets für Sie zusammen.<br />
Paperlike Pro<br />
Kein Zweifel: Apple verbaut<br />
wunderbare Displays. Doch<br />
auch der beste Bildschirm<br />
führt irgendwann unweigerlich<br />
zu Ermüdungserscheinungen.<br />
Anders der Dasung<br />
Paperlike Pro: Ähnlich wie<br />
ein Kindle-E-Book-Reader<br />
setzt er zur Darstellung auf<br />
monochromes Elektronisches<br />
Papier – ohne Hintergrundbeleuchtung<br />
und<br />
schlafstörendes blaues Licht.<br />
Das 13-Zoll-Display mit HDMI-<br />
Anschluss bringt es auf eine<br />
Auflösung von 1.600 x 1.200<br />
Bildpunkten und verbindet<br />
sich mit <strong>Mac</strong>, iPhone und<br />
iPad.<br />
Preis: 1.000 US-Dollar<br />
Web: www.dasung.com<br />
Das Prinzip<br />
Crowdfunding<br />
Beim Crowdfunding<br />
(crowd = Menschenmenge,<br />
funding =<br />
Finanzierung) oder<br />
der Schwarmfinanzierung<br />
stellen Entwickler<br />
ihre Idee auf<br />
einer Internetplattform<br />
vor. Interessierte können<br />
sich dann finanziell<br />
an dem Projekt<br />
beteiligen – entweder<br />
in Form von Spenden<br />
oder indem Sie das Produkt<br />
direkt kaufen und<br />
bezahlen. Nach erfolgreicher<br />
Finanzierung<br />
beginnt dann erst die<br />
Produktion.<br />
Ermüdungsfreies<br />
Arbeit<br />
dank E-Ink-<br />
Technologie!<br />
Das ultimative Mikro für alle Podcaster!<br />
Mdrill One<br />
Professional<br />
Podcaster aufgepasst: Mit<br />
dem Mdrill One Professional<br />
könnte das vielleicht<br />
optimale USB-C-Mikrofon<br />
im Anflug sein. Dank optimierter<br />
Rauschunterdrückung<br />
glänzt es laut Herstellerangaben<br />
mit einer bis zu<br />
10 Prozent besseren Klarheit<br />
bei der Aufnahme als<br />
jedes vergleichbare andere<br />
Kondensatormikro. Fünf verschiedene<br />
Aufnahmemodi<br />
wollen auch Youtube-Videocaster,<br />
Musiker, Gamer und<br />
Nutzer von Skype-Konferenzen<br />
zufrieden stellen.<br />
Preis: 330 US-Dollar<br />
Web: www.thronmax.com<br />
Zeus Pro<br />
Je weiter der Router entfernt<br />
ist, umso schwächer<br />
gerät das drahtlose Netzwerk<br />
– klar! Damit im ganzen<br />
Haus eine gleichbleibend<br />
gute Verbindung besteht,<br />
wird schnell ein WLAN-Verstärker<br />
fällig – der oft nicht<br />
gerade billig ist. Nicht so der<br />
Zeus Pro: Die kleine Parabolantenne<br />
stecken Sie einfach<br />
auf die Antenne(n) Ihres<br />
Routers und richten sie so<br />
aus, dass sie auf den potenziell<br />
unversorgten Teil der<br />
Wohnung zeigt – fertig. Eine<br />
zusätzliche Stromversorgung<br />
entfällt. So simpel, so<br />
genial.<br />
Preis: 20 US-Dollar<br />
Web: www.mizeusgroup.com<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
057<br />
Das Minimal-Phone mit E-Ink-Display zum Abschalten!<br />
Light Phone 2<br />
Pin One<br />
Günstige und stromsparende<br />
WLAN-Verstärkung!<br />
Duo 2 Cable<br />
Apples Entscheidung, die<br />
Kopfhörerbuchse zu streichen,<br />
zieht immer noch<br />
Kreise. Investiert man etwa<br />
in einen der raren Lightning-<br />
Kopfhörer, bleibt Ihnen dessen<br />
Nutzung immer dann<br />
verwehrt, wenn Sie das<br />
iPhone 7, 8 oder X aufladen.<br />
Nicht so, wenn Sie das<br />
„Duo 2 Cable“ nutzen: Das<br />
Ladekabel enthält ein Mini-<br />
Audiointerface, das mit seiner<br />
24-Bit-Ausgabe bei<br />
48 kHz höchsten Ansprüchen<br />
genügt und die Fernbedienung<br />
der EarPods und<br />
sogar Apples 3,5-Millimeter-<br />
Adapter unterstützt.<br />
Das Smartphone ist ungemein<br />
praktisch, erweist sich<br />
jedoch zunehmend als Zeitfresser<br />
und sogar Suchtmittel.<br />
Diesen Kreis will das<br />
Light Phone 2, ein bewusst<br />
minimal und trotzdem elegant<br />
gehaltenes 4G-LTE-<br />
Mobiltelefon, brechen. Es<br />
soll SMS-Nachrichten versenden<br />
und empfangen können,<br />
Kontakte pflegen sowie eine<br />
Autoantwort-Funktion und<br />
einen Wecker enthalten.<br />
Eine klare Absage erteilen<br />
die US-Entwickler aber<br />
jeglichen Social-Media- und<br />
E-Mail-Darstellungen. Ein<br />
Segen!<br />
Preis: 400 US-Dollar<br />
Web: www.thelightphone.com<br />
Was auf Tumblr begann,<br />
belebt heute auch Facebook,<br />
Twitter und Chats: mehr oder<br />
minder geschmackvolle GIF-<br />
Animationen. Die Video-<br />
Loops wollen nun auch<br />
Jacken und Taschen erobern:<br />
Pin One ist ein kreisrundes<br />
Minidisplay mit einer Auflösung<br />
von 300 x 300 Pixeln.<br />
Die Übertragung von bis zu<br />
300 kB „großen“ GIF-Bildchen<br />
erfolgt per Bluetooth<br />
mithilfe einer iPhone-App.<br />
Eignet sich nicht nur als<br />
lebendiges Modeaccessoire,<br />
sondern auch als auffälliges<br />
Firmenlogo für Mitarbeiter<br />
auf Events und Messen.<br />
Preis: 75 US-Dollar<br />
Web: www.pinscollective.com<br />
iPhone aufladen und Musikhören<br />
zur selben Zeit!<br />
Preis: 60 US-Dollar<br />
Web: www.vinpok.com<br />
Animierte Pin-Buttons mit GIF-Unterstützung!<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
058 ADVERTORIAL<br />
Moleskine<br />
Lesertest: Moleskine<br />
Smart Writing Set<br />
Mit dem Smart Writing Set digitalisieren Sie ganz einfach Ihre handschriftlichen<br />
Notizen in Echtzeit in der Notes-App. Sie können Ihre Aufzeichnungen ganz einfach<br />
teilen, bearbeiten und online speichern. Lesen Sie hier, welche Erfahrungen<br />
die <strong>Mac</strong>-<strong>Life</strong>-Leser mit dem Smart Writing Set von Moleskine gemacht haben.<br />
Nachdem wir das smarte<br />
Schreibset in der Redaktion<br />
in Ausgabe 02/<strong>2018</strong><br />
(Nr. 198) im Test hatten, riefen<br />
wir in Zusammenarbeit mit<br />
Moleskine zu einem Lesertest auf.<br />
Unserem Aufruf folgten über vierhundert<br />
Leser, die selber testen<br />
wollten, ob das intelligente Notizbuch<br />
mit dem smarten Pen+ auch<br />
das hält, was es verspricht. Drei<br />
<strong>Mac</strong>-<strong>Life</strong>-Leser wurden als Tester<br />
ausgelost und erhielten jeweils<br />
ein Smart Writing Set im Wert von<br />
229 Euro. Das Set bestand wie im<br />
<strong>Mac</strong>-<strong>Life</strong>-Test aus dem Paper Tablet,<br />
einem Notizbuch mit Spezialpapier,<br />
dem smarten Stift Pen+,<br />
einem Ladekabel zum Aufladen<br />
des Stiftes und einer Kurzanleitung.<br />
Nach dem Test duften die<br />
Tester das Set natürlich behalten.<br />
Lesen Sie hier in aller Ausführlichkeit,<br />
wie unsere Leser das<br />
Smart Writing Set von Moleskine<br />
in ihrem Lesertest fanden.<br />
Analog statt digital<br />
Die Rückkehr zum Analogen ist<br />
seit einigen Jahren wieder angesagt.<br />
Sei es die Wiederauflage<br />
der Polaroid-Kamera oder das<br />
Erscheinen von Alben auf Vinyl,<br />
so lässt sich doch eine Rückkehr<br />
zu einer weniger technologisierten<br />
Welt erkennen. Zu diesem<br />
Trend zählt auch das Schreiben<br />
mit der Hand. Während die<br />
meisten Aufzeichnungen und<br />
Texte inzwischen am Computer<br />
oder am Smartphone entstehen,<br />
wächst das Bedürfnis nach echtem<br />
Papier und Stift für schnelle<br />
Notizen. Das hat auch das italienische<br />
Unternehmen Moleskine<br />
erfasst und zeigt mit dem Smart<br />
Writing Set, bestehend aus dem<br />
Paper Tablet und dem Pen+ eine<br />
nahtlose Integration der analogen<br />
Welt in die digitale.<br />
Von außen mögen das<br />
schwarze Moleskine-Notizbuch<br />
und der schlanke Stift vielleicht<br />
analog aussehen, doch im Inneren<br />
versteckt sich die hochtechnologisierte<br />
Technik. Das Paper<br />
Tablet verfügt über Spezialpapier,<br />
das kleine Punkte als Hintergrundmuster<br />
aufweist. In dem<br />
schwarzen Kugelschreiber aus<br />
Aluminium versteckt sich eine<br />
Infra rot kamera, die jede Stiftbewegung<br />
aufzeichnet und<br />
per Bluetooth an die Moleskine<br />
Notes-App schickt. Diese Idee fanden<br />
auch die Teilnehmer unseres<br />
Lesertests besonders ansprechend.<br />
Leser Boris K. sagte dazu:<br />
„Ich schreibe gerne mit der Hand,<br />
möchte aber auch möglichst<br />
papierlos arbeiten“. Auch Heiko<br />
Z. war besonders auf das Smart<br />
Neues Notizbuch<br />
anpassen<br />
Für ein neues, digitales Notizbuch klicken<br />
Sie in der App auf das Plus. Um<br />
das Notizbuch anzupassen, klicken<br />
Sie dann auf das Infozeichen in der<br />
oberen rechten Ecke des Notizbuches.<br />
Jetzt können Sie das Cover ändern.<br />
Um den Namen des Notizbuches zu<br />
ändern, klicken Sie auf den Namen.<br />
Notizen bei Cloud-<br />
Diensten speichern<br />
Für die Synchronisation mit Cloud-<br />
Diensten wie Adobe Creative Cloud<br />
oder Google Drive klicken Sie in der<br />
App auf die drei Striche links oben<br />
und gehen Sie ganz unten im Menü<br />
auf das Zahnrad. Jetzt können Sie aus<br />
den verschiedenen Cloud-Diensten<br />
auswählen.<br />
Notizen digital<br />
nachbereiten<br />
Natürlich können Sie Ihre Aufzeichnung<br />
und Zeichnungen auch digital<br />
nachbereiten. Gehen Sie dazu in der<br />
App auf die Seite im Notizbuch, die<br />
Sie bereiten möchten. Klicken Sie auf<br />
den türkisen Kreis mit den drei Punkten<br />
und wählen Sie das gelbe Stift-<br />
Symbol aus.
059<br />
Writing Set gespannt: „Ich interessiere<br />
mich für digitale Gadgets<br />
und suche eine gute digitale<br />
Notizlösung“. Unsere Leser gingen<br />
unbefangen an Test heran, da<br />
keiner von ihnen bisher das Set<br />
von Moleskine kannte. Boris K.<br />
und Michele S. nutzen für ihre<br />
Notizen bisher das iPad Pro.<br />
Das Smart Writing Set im<br />
Einsatz<br />
Während die Installation und<br />
Inbetriebnahme des Stifts und<br />
der App unseren Lesern eher<br />
leichtfiel, waren sich unsere Teilnehmer<br />
einig, dass die Kurzanleitung,<br />
die dem Set beiliegt,<br />
ihre Schwächen hat. Boris K. vermisste<br />
eine Erklärung für die<br />
Erstellung verschiedener Notizbücher<br />
und auch die Synchronisierung<br />
über Cloud-Dienste war<br />
nicht auf den ersten Blick ersichtlich.<br />
Auch die Bluetooth-Verbindung<br />
zwischen dem Pen+ und<br />
iPhone und iPad bereitete unseren<br />
Testern Schwierigkeiten. Die<br />
Handschrifterkennung hingegen<br />
und die Übertragung der Notizen<br />
in die App funktionierten völlig<br />
problemlos. Heiko Z sagte: „Angenehm<br />
ist, dass ich tatsächlich auf<br />
Papier schreiben kann und das<br />
analoge Schreibgefühl habe“. Ihm<br />
fehlen allerdings auf den ersten<br />
Blick die Möglichkeiten zur Nachbereitung<br />
in der App. Er freut<br />
sich auf den Langzeittest mit<br />
dem smarten Stift Pen+, um das<br />
volle Potenzial des intelligenten<br />
Schreibsets auszuschöpfen: „Auf<br />
den ersten Blick ermöglicht mir<br />
das Set einfach nur die schnelle<br />
Digitalisierung der Notizen“.<br />
Die Navigation in der Moleskine<br />
Notes-App bereitete unseren<br />
Testern die größten Probleme,<br />
so kam Michele S. zu dem Schluss:<br />
„Die ganzen Abkürzungen sind<br />
teilweise nicht verständlich [...]“<br />
und auch Heiko Z. wünscht sich<br />
eine bessere Benutzerführung. In<br />
seinem Test fand er in der App die<br />
Möglichkeit nicht, seine Aufzeichnungen<br />
bei einem Cloud-Dienst zu<br />
speichern, diese Möglichkeit fand<br />
auch Boris K. nicht in der App.<br />
Sauer stießen unseren drei Lesertestteilnehmer<br />
auch die nicht<br />
Das Smart<br />
Writing Set von<br />
Moleskine ist<br />
für 229 Euro<br />
erhältlich:<br />
moleskine.de<br />
immer schlüssigen Abkürzungen<br />
und die vielen englischen Bezeichnungen<br />
in der Notes-App auf.<br />
Fazit<br />
Alles in allem waren unsere Tester<br />
von der Möglichkeit, ihre Notizen<br />
digital festzuhalten begeistert<br />
und gaben dem Smart Writing<br />
Set durchweg gute Bewertungen<br />
in der Anwendung. Heiko Z.<br />
fand: „Wenn alles mal läuft, geht<br />
es angenehm einfach.“ Boris K.<br />
kam zu dem Schluss: „Das Schreiben<br />
funktioniert gut“. Bei Michele<br />
S. brach immer wieder die Bluetooth-Verbindung<br />
zum Stift ab<br />
und so konnte ihn das Smart Writing<br />
Set leider nicht überzeugen.<br />
Leser Boris K. hingegen lobte die<br />
gute Erkennung der Schrift und<br />
die flüssige Übertragung in die<br />
App. Heiko Z. wird das Smart Writing<br />
Set auch in Zukunft verwenden:<br />
„Es wird mir helfen meine<br />
analogen Notizen immer mit<br />
dabei zu haben. Das ist wirklich<br />
ein Plus. Weitere Produkte wie<br />
Wochenkalender machen Lust<br />
auf weitere Experimente“.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
<strong>06</strong>0<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
M-Audio Uber Mic<br />
Das Podcast-Mikro<br />
Wem es auf die Größe ankommt, der sollte sich das Uber Mic einmal genauer<br />
ansehen: Trotz kleiner Membranen ist das USB-Mikrofon ein echter Brocken!<br />
TEXT: JAN WILKING<br />
Uber ist eines der wenigen deutschen Worte,<br />
die es auch in den anglo-amerikanischen<br />
Sprachgebrauch geschafft haben. Die<br />
umlautbefreite Variante hat dabei die gleiche<br />
Bedeutung wie im Deutschen behalten. Insofern<br />
zeugt es auch durchaus von Selbstbewusstsein<br />
seitens M-Audio, das eigene Produkt als<br />
Über-Mikrofon zu betiteln.<br />
Technisch optimiert<br />
Nach dem Auspacken wird schnell klar, dass<br />
M-Audio zumindest in Bezug auf das äußere<br />
Erscheinungsbild nicht übertrieben hat. Mit<br />
fast 30 Zentimeter Höhe, einem Durchmesser<br />
von über 11 Zentimetern und einem Gesamtgewicht<br />
von knapp 2 Kilogramm ist das Mikrofon<br />
ein echter Koloss im Vergleich zu anderen USB-<br />
Kondensatormikrofonen. Es wird zusammen<br />
mit einer sehr stabilen und robusten Standvorrichtung<br />
geliefert. Hierfür gibt es schon einmal<br />
einen Pluspunkt, denn bei anderen Mikrofonen<br />
mit vergleichbar günstigem Preis und ähnlichem<br />
Anwendungsgebiet hinterlassen die mitgelieferten<br />
Ständer oftmals einen wenig vertrauenserweckenden<br />
Eindruck. Das Mikrofon kann auch<br />
auf ein konventionelles Stativ geschraubt werden,<br />
das allerdings ebenfalls eher zur stabileren<br />
Sorte gehören sollte.<br />
Bei einem solch großen Mikrofon fällt es<br />
schwer, von einem Kleinmembran-Kondensatormikrofon<br />
sprechen, aber streng genommen ist<br />
dies bei einem Kapseldurchmesser von 16 Millimetern<br />
wohl korrekt. Dafür sind im Uber Mic<br />
aber auch gleich drei dieser Kapseln verbaut.<br />
Damit verbunden ist die Option, die Richtcharakteristik<br />
per Regler auf der Rückseite zu ändern.<br />
Neben klassischer Niere stehen Kugel, Acht und<br />
sogar Stereo als Alternativen zur Verfügung.<br />
Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich der<br />
Regler zur Anpassung des Pegels des Audiosignals,<br />
das vom Mikrofon zum Computer geschickt<br />
wird.<br />
USB-Anschluss<br />
Auf der Vorderseite befinden sich zwei weitere<br />
Regler. Hiermit passen Sie die Lautstärke<br />
des Kopfhörerausgangs an und bestimmen das<br />
Mischverhältnis zwischen Mikrofonsignal und<br />
vom Computer per USB eingespeisten Audiosignals,<br />
was Direct Monitoring ermöglicht. Mit dem<br />
beleuchteten Mute-Knopf kappen Sie die Audioübertragung<br />
vom Mikrofon zum Computer. Dies<br />
ist z.B. praktisch, wenn sich bei einem Podcast<br />
ein Sprecher einmal räuspern muss. Die Stummschaltung<br />
wird durch Blinken des<br />
Schalters signalisiert, damit man<br />
das anschließende Reaktivieren<br />
nicht vergisst. Über den Reglern<br />
befindet sich ein kleines Display<br />
zur Anzeige der aktuell gewählten<br />
Richtcharakteristik sowie<br />
des Pegels von Mikrofon und<br />
Kopfhörer.<br />
Kopfhörerausgang und<br />
MicroUSB-Anschluss befinden<br />
sich auf der Unterseite des Mikrofons.<br />
Dies erschien uns im Praxistest<br />
wenig praktikabel, da die<br />
entsprechenden Kabel auch bei<br />
Schrägstellung des Mikrofons stets<br />
eingeknickt wurden – dies kann<br />
auf Dauer durchaus einen<br />
Kabelbruch provozieren.<br />
Top für Podcasts<br />
Klanglich hinterlässt das<br />
Uber Mic im Praxistest ein<br />
durchwachsenes Bild. Wie eigentlich<br />
bei allen so günstigen Multipattern-Mikrofonen<br />
fallen Kugel und Acht qualitativ<br />
deutlich gegenüber der Nierencharakteristik<br />
ab. Dagegen ist die Stereo-Variante für Podcasts<br />
durchaus interessant, da bei mehreren Sprechern<br />
oder Interviewpartnern die örtliche Position<br />
mit aufgenommen wird. Auch bei Aufnahmen<br />
von Instrumenten erhalten Sie auf diese<br />
Weise mehr Räumlichkeit, wobei Sie dabei in<br />
Sachen Klangqualität allerdings keine Wunder<br />
von dem Mikrofon erwarten dürfen.<br />
In der Regel wird das Uber Mic mit der Nierencharakteristik<br />
genutzt werden. Positiv aufgefallen<br />
sind uns die kräftigen und rauscharmen<br />
Vor- und Kopfhörerverstärker. Gesangs- und<br />
Sprachaufnahmen gelingen mit dem Mikrofon<br />
durchaus ordentlich und reichen für die Ansprüche<br />
im Heimstudio aus. Teilweise wirkten die<br />
Aufnahmen etwas zu spitz und in die Breite gezogen,<br />
aber die Verfärbungen halten sich noch<br />
im Rahmen. Gegenüber Zisch- und Popplauten<br />
zeigte sich das Uber Mic durchaus tolerant, was<br />
ihm einen weiteren Pluspunkt in Bezug auf Podcasts<br />
beschert, bei denen ja meist keine ausgebildeten<br />
Sprecherprofis vor dem Mikrofon sitzen.<br />
Für einen sehr direkten und dicken Klang von<br />
Sprache und Gesang ist das Uber Mic allerdings<br />
weniger gut geeignet, da der Nahbesprechungseffekt<br />
nicht zuletzt aufgrund der kleinen Kapseln<br />
eher unangenehm als schön klingt.<br />
Wertung<br />
M-Audio Uber Mic<br />
Hersteller: M-Audio<br />
Preis: 120 Euro<br />
Web: maudio.com<br />
robuste Verarbeitung,<br />
stabiles Tischstativ,<br />
gutmütige<br />
Charakteristi, Stereo-<br />
Option, rauscharme<br />
Verstärker<br />
mittelmäßiger Klang<br />
Klang (30 %): 3,0<br />
Ausstattung (30 %): 1,5<br />
Preis/Leistung (40 %): 2,0<br />
NOTE<br />
2,2<br />
Fazit: Das Uber Mic<br />
beeindruckt uns mit<br />
Ausstattung, Robustheit<br />
und vor allem der auffälligen<br />
Größe und dem<br />
Design.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
PRODUKTE & TESTS<br />
<strong>Mac</strong>kie MR824<br />
<strong>06</strong>1<br />
Gut und<br />
günstig<br />
Zum äußerst günstigen Paarpreis von unter<br />
500 Euro bieten die <strong>Mac</strong>kie MR824 überzeugenden<br />
Klang und hochwertige Verarbeitung.<br />
TEXT: JAN WILKING<br />
Die MR824 sind die größte Variante aus<br />
<strong>Mac</strong>kies vierter Auflage der für den Einsteiger<br />
gedachten MR-Serie. Es handelt sich<br />
um preisgünstige aktive 2-Wege-Boxen mit<br />
Bassreflex-Port. Bedingt durch den deutlich größeren<br />
Tieftöner sind die MR824 weniger kompakt<br />
als die MR524 ausgefallen, wobei die Front<br />
noch relativ schmal für einen 8-Zoller ist. Dafür<br />
benötigt die Box 32 Zentimetern in der Tiefe, mit<br />
einem Gewicht von knapp über 10 Kilo pro Stück<br />
bleibt sie aber noch einigermaßen transportabel.<br />
Das schwarze Holzgehäuse überzeugt mit<br />
schickem Design und fügt sich in jede Studioumgebung<br />
nahtlos ein. Dank eingebauter Klangfilter<br />
ist auch eine Aufstellung in Wandnähe möglich.<br />
Äußerlich wirken die MR824 – wie auch die anderen<br />
Boxen aus der neuen MR-Serie von <strong>Mac</strong>kie –<br />
deutlich teurer als sie es tatsächlich sind.<br />
Praxisnahe Ausstattung<br />
Als Tieftöner verbaut <strong>Mac</strong>kie in den MR824 einen<br />
8-Zoll-Woofer mit Polypropylen-Membran, der<br />
1-Zoll-Hochtöner mit Seidenkalotte wird von<br />
einem Neodym-Magneten angetrieben. Die Box<br />
ist komplett analog aufgebaut, die Leistung der<br />
beiden Endstufen beträgt 55 Watt für den Tieftöner<br />
und 30 Watt für den Hochtöner. Dies reicht<br />
für den Studiobetrieb völlig aus und erlaubt bei<br />
Bedarf auch Partylautstärke. Der Frequenzbereich<br />
reicht von 35 Hz bis 20 kHz, die Trennfrequenz<br />
liegt bei 1,9 kHz.<br />
Angesichts des günstigen Preises überraschen<br />
die MR824 mit rückseitiger Anschlussvielfalt.<br />
Sie haben die Wahl zwischen symmetrischen<br />
XLR- oder 6,3mm-Klinkenbuchsen sowie Cinch-<br />
Eingängen. Auch die Möglichkeiten zur Klanganpassung<br />
an den Aufstellort sind praxisnah ausgefallen.<br />
High Frequency erlaubt eine Verstärkung<br />
oder Absenkung der Höhen bei 3 kHz um moderate<br />
2 dB. Mit Acoustic Space kompensieren Sie<br />
die verstärkte Basswiedergabe bei Aufstellung<br />
der Boxen in Wandnähe, wobei es zwei Optionen<br />
für eine Platzierung dicht an der Wand oder in<br />
den Ecken des Raumes gibt. Vermisst haben wir<br />
eine automatische Ausschaltfunktion bei Nichtnutzung<br />
oder zumindest einen frontseitigen<br />
Power-Schalter. Auch der hohe Stromverbrauch<br />
im Standby-Modus ist suboptimal, die Boxen sollten<br />
daher am Besten an eine schaltbare Mehrfachsteckdose<br />
angeschlossen werden.<br />
Die eingebauten Klangfilter<br />
erlauben eine<br />
dezente, aber effektive<br />
Anpassung der Höhen<br />
sowie eine Aufstellung<br />
in Wandnähe.<br />
Wertung<br />
<strong>Mac</strong>kie MR824<br />
Hersteller: <strong>Mac</strong>kie<br />
Preis: 250 Euro<br />
Web: mackie.com<br />
volles Klangbild,<br />
gute Räumlichkeit,<br />
pegelfest, praxisnahe<br />
Klangfilter,<br />
hochwertige Verarbeitung,<br />
schickes<br />
Design<br />
–<br />
Klang (30 %): 1,5<br />
Verarbeitung (30 %): 1,5<br />
Preis/Leistung (40 %): 1,0<br />
NOTE<br />
1,3<br />
Fazit: Hochwertige Verarbeitung,<br />
professionelle<br />
Optik und guter<br />
Klang: Die günstigen<br />
Monitore MR824 sind<br />
eine echte Empfehlung.<br />
Überzeugender Klang<br />
Die MR824 konnten uns klanglich auf Anhieb<br />
überzeugen. Der Hochtöner löst detailliert auf<br />
und deckt Störgeräusche und Übersteuerungen<br />
im Mix auf. Je nach Geschmack und Aufstellungsort<br />
leistet hier auch das Höhenfilter gute<br />
Arbeit, die moderate Absenkung nimmt den<br />
durchaus präsenten Höhen bei Bedarf ein wenig<br />
die Schärfe und erlaubt ermüdungsfreies dauerhaftes<br />
Abhören. Der Bass tönt warm und rund<br />
und geht weit genug hinunter, um einen zusätzlichen<br />
Subwoofer entbehrlich zu machen. Der<br />
Bass könnte für unseren Geschmack zwar etwas<br />
trockener und präziser sein, allerdings muss man<br />
hier auch den Preis im Auge behalten.<br />
<strong>Mac</strong>kie-typisch sind die unteren Mitten ein<br />
wenig überbetont. Diese leichte Schönfärberei<br />
sorgt für einen Grundklang, der eher warm und<br />
rund als kalt und analytisch ist. Dies kommt insbesondere<br />
weiblichem Gesang und Rock-Produktionen<br />
mit verzerrten Gitarren zugute. Dank<br />
leichtem Hifi-Touch macht mit der MR824 auch<br />
das reine Musikhören Spaß, wobei die Mittenpräsenz<br />
dezenter ausfällt als bei anderen <strong>Mac</strong>kie-<br />
Boxen und die Abweichung vom streng linearen<br />
und analytischen Frequenzgang sich in einem<br />
Bereich bewegt, der problemlos das realistische<br />
Beurteilen von eigenen Mixen erlaubt. Der logarithmische<br />
Waveguide sorgt für eine sehr schöne<br />
Räumlichkeit, Hallräume lassen sich mit den<br />
MR824 sehr gut abhören und beurteilen.<br />
Insgesamt klingen die MR824 in unseren<br />
Ohren mindestens eine Preisklasse höher. Wer<br />
seidigere Höhen, mehr Detailreichtum in den<br />
Mitten und präzisere Basswiedergabe wünscht,<br />
muss schon mindestens das Doppelte auf den<br />
Tisch legen.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
<strong>06</strong>2<br />
ADVERTORIAL<br />
Lesertest<br />
Jetzt sparen!<br />
<strong>Mac</strong>-<strong>Life</strong>-Leser sparen<br />
25 Euro* beim Kauf<br />
eines eBlocker:<br />
www.eblocker.com/<br />
maclife<br />
* Das Angebot gilt bis zum 15.<strong>06</strong>.<strong>2018</strong>. Die Kombination mit anderen Gutscheinen<br />
und die Barauszahlung des Gutschein-Gegenwerts ist ausgeschlossen.<br />
eBlocker: „Tolles Design,<br />
einfache Bedienung!“<br />
Ist der eBlocker wirklich die benutzerfreundlichste Lösung zur Wahrung der Privatsphäre im<br />
Internet? Die <strong>Mac</strong>her hinter der smarten Datenschutz-Hardware wollten es genau wissen und<br />
stellten den eBlocker Base im Frühjahr einem mehrwöchigen <strong>Mac</strong>-<strong>Life</strong>-Lesertest.<br />
TEXT: THOMAS RAUKAMP<br />
Facebook-Skandal, Datenschutzgrundverordnung,<br />
Spionage-Attacken:<br />
Seit unserem Aufruf zum<br />
Lesertest des eBlocker Base in der<br />
März-Ausgabe ist das Thema der Privatsphäre<br />
im Netz weiter in die Diskussion<br />
geraten – und die Öffentlichkeit für dessen<br />
Wichtigkeit zusätzlich sensibilisiert.<br />
Tatsächlich machen sich immer mehr<br />
Internetnutzer Sorgen um die Verwendung<br />
ihrer Daten, ganz gleich, ob diese<br />
von den Anbietern selbst oder – wie im<br />
Fall der Auswertung durch das Unternehmen<br />
Cambridge Analytica – durch<br />
Dritte für werbliche oder gar politische<br />
Zwecke erfolgt. Denn klar ist inzwischen:<br />
Wer das Internet nutzt, hinterlässt<br />
eine Spur interpretierbarer Daten,<br />
die sich zu einem immer kompletter<br />
werdenden Persönlichkeitsprofil zusammensetzen<br />
lassen.<br />
Einen besonders einfach zu installierenden<br />
und sicheren Schutz stellt der<br />
eBlocker des gleichnamigen Hamburger<br />
Start-ups dar. Die Hardwarelösung<br />
findet mit einem handelsüblichen Ethernet-Kabel<br />
an jedem Router Anschluss.<br />
Einmal mit dem Stromnetz verbunden,<br />
konfiguriert sich der smarte Würfel<br />
selbst, um danach für alle Geräte innerhalb<br />
eines Netzwerks bereitzustehen<br />
– ganz egal, ob es sich dabei um <strong>Mac</strong>,<br />
iPhone, iPad oder Windows-PCs, Android-Smartphones<br />
oder digitale Sprachassistenten<br />
und etwa Smart-TV-Geräte<br />
handelt.<br />
Kinderleichte Installation<br />
Es ist gerade diese schnelle Inbetriebnahme,<br />
die die Teilnehmer unseres<br />
Lesertests besonders anspricht. Die Installation<br />
beschreiben die „eBlocker-<br />
Novizen“ als durchweg „leicht“ bis „sehr<br />
leicht“. Gelobt werden etwa die klaren<br />
Anschlusswege der bewusst schlicht<br />
gestalteten Hardware – kein Wunder,<br />
dass die beiliegende Kurzanleitung in<br />
nahezu allen Fällen für einen umfassenden<br />
Rundumschutz aller Netzwerknutzer<br />
reichte. Wollte doch jemand seine<br />
eBlocker-Konfiguration weiter personalisieren,<br />
kam er mit der im Webbrowser<br />
bereitstehenden Kontrollleiste meist<br />
bestens zurecht – bei Fragen fanden die<br />
eBlocker-Nutzer das Online-Handbuch<br />
meist in unter einer Minute.<br />
Dabei liegt das Thema des Datenschutzes<br />
den Teilnehmern unseres<br />
Lesertests durchaus am Herzen: Alle<br />
geben etwa an, vor der Nutzung des<br />
zur Verfügung gestellten eBlocker<br />
Base den Privatmodus ihres jeweiligen<br />
Web browsers genutzt zu haben. Die-<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
<strong>06</strong>3<br />
ser wird jedoch allgemein in seiner Wirkung<br />
überschätzt. Denn der private Tab<br />
schützt den Nutzer nur lokal: So verbirgt<br />
er etwa besuchte Seiten und vergisst<br />
auch genutzte Passwörter, verschleiert<br />
aber keineswegs das Nutzerverhalten.<br />
Der eBlocker Base verwischt mit seiner<br />
IP-Anonymisierung den digitalen Fingerabdruck<br />
hingegen gänzlich.<br />
Und das ohne jegliche weitere Treiberinstallation<br />
oder zusätzliche Software<br />
auf allen per WLAN oder Kabel<br />
mit dem Netzwerk verbundenen Geräten.<br />
Auch bei unseren Teilnehmern sind<br />
neben dem <strong>Mac</strong> mindestens ein Smartphone<br />
und ein Tablet ganz selbstverständlich<br />
im Einsatz. Auch ein Smart-<br />
TV-Gerät findet sich in zwei Drittel der<br />
Haushalte. Sowieso ist das Thema des<br />
„Internet of things“ zunehmend wichtig<br />
– auch hier geben zwei Drittel an, dass<br />
sie besorgt sind, dass etwa smarte Kaffee-<br />
und Waschmaschinen ihre Daten an<br />
die Gerätehersteller und Dritte online<br />
weitergeben.<br />
Probleme beim Betrieb des eBlocker<br />
melden hier und da Benutzer<br />
einiger in die Jahre gekommener<br />
Fritzbox-Modelle. Oft liefert ein Internetzugangsanbieter<br />
den Router zum Vertragsabschluss<br />
aus; die wenigsten Besitzer<br />
ersetzen ihre Geräte danach durch<br />
neuere. Kompatibilitätsprobleme etwa<br />
mit der Fritzbox 7490 lassen sich aber<br />
durch vier einfache Schritte lösen, die<br />
im Hilfebereich der eBlocker-Webseite<br />
erklärt werden.<br />
Für die hohe Kompetenz der Teilnehmer<br />
spricht, dass viele ihren VPN-Anbieter<br />
zur Anonymisierung ihres Internet-<br />
Nutzungsverhaltens selbst aussuchen<br />
möchten, um diesen im eBlocker zu<br />
integrieren. Der eBlocker nutzt standardmäßig<br />
das bewährte Anonymisierungsnetzwerk<br />
Tor zur Verschleierung<br />
der IP-Adresse. An dessen Stelle arbeitet<br />
das Gerät jedoch mit praktisch jedem<br />
VPN-Anbieter zusammen, der das Open-<br />
VPN-Protokoll anbietet.<br />
Tracker adé?<br />
Der Datensammelwut etwa von<br />
Internetgiganten wie Facebook<br />
und Google könnte schon bald<br />
ein Riegel vorgeschoben werden.<br />
Denn schon im Mai soll ein Gesetz<br />
in Kraft treten, nach dem Nutzer<br />
der übergreifenden Aufzeichnung<br />
(Tracking) ihrer Daten ausdrücklich<br />
zustimmen müssen, wenn sie<br />
eine Webseite besuchen. „Was<br />
hier diskutiert wird, birgt echten<br />
Zündstoff“, ist sich auch eBlocker-<br />
Geschäftsführer Christian Bennefeld<br />
sicher, „deutlicher Gewinner<br />
ist die Privatsphäre der Nutzer“.<br />
Es bleiben jedoch Fragen<br />
offen. Wie reagieren etwa ausländische<br />
Webseitenanbieter auf die<br />
neue Gesetzgebung – und ist die<br />
angedrohte Strafe von bis zu 20<br />
Millionen Euro beziehungsweise<br />
vier Prozent des Jahresumsatzes<br />
eines Unternehmens international<br />
überhaupt durchsetzbar? Wie soll<br />
die geplante Regelung etwa auf<br />
Smart-TV-Geräte und Smartlautsprecher<br />
Anwendung finden? Und<br />
wird das Web durch die ständige<br />
Abfrage von Datenschutzvereinbarungen<br />
verkompliziert?<br />
Es scheint, als würde eine<br />
Rundum-Lösung wie der e Blocker<br />
noch lange ihre Relevanz<br />
behalten.<br />
Preisdiskriminierung von<br />
Apple-Nutzern?<br />
Alle Teilnehmer sind sich einig: Der<br />
Schutz vor Trackern und datensammelnder<br />
Werbung ist das wichtigste Einsatzgebiet<br />
für den eBlocker. Aber auch<br />
der Schutz vor Malware und Phishing<br />
und die Möglichkeit der Gerätetarnung<br />
ist vielen wichtig – gerade für Nutzer<br />
von Apple-Geräten. Denn ihre Präferenz<br />
führt nicht selten zur Diskriminierung<br />
bei Angeboten auf besuchten Webseiten:<br />
Liest etwa ein Onlineshop aus, welche<br />
Hardware der Besucher nutzt, kann<br />
er Rückschlüsse auf dessen geschätzte<br />
Kaufkraft ziehen – und wird im Fall des<br />
<strong>Mac</strong>, iPhone und iPad automatisch<br />
höher geschätzt als bei einem veralteten<br />
Windows-Rechner. In der Folge<br />
bieten Verkäufer ihre Waren eventuell<br />
teurer an. Dieses sogenannte Bonitäts-Scoring<br />
ist ein wichtiger Teil bei der<br />
Bildung des digitalen Persönlichkeitsprofils<br />
und ergänzt – je nach bewusster<br />
oder unbewusster Übergabe der Daten<br />
– Bausteine wie zum Beispiel die Erfassung<br />
des Gesundheitsbewusstseins.<br />
Der eBlocker macht alle im geschützten<br />
Netzwerk verwendeten Geräte unkenntlich<br />
– und sorgt so für mehr Fairness im<br />
Netz. Das gefällt.<br />
Als weiteren potenziellen Kaufgrund<br />
nennen viele Teilnehmer das modulare<br />
Konzept des eBlocker. Entscheidet<br />
man sich etwa zunächst für den<br />
Einstieg mit dem eBlocker Base, um primär<br />
die eigene IP-Adresse im Netz zu<br />
tarnen, kann man jederzeit zur „Pro“-<br />
oder gar „Family“-Version inklusive<br />
Jugendschutz funktion aufsteigen – ein<br />
einfaches Freischalten der zusätzlichen<br />
Funktionen ist mit der komfortablen<br />
Benutzeroberfläche jederzeit möglich.<br />
Dabei ist der Preis überraschenderweise<br />
nicht einmal das vorrangige Entscheidungskriterium<br />
für die gebotene<br />
Leistung: Viele Nutzer würden sogar<br />
gern einen höheren Anschaffungspreis<br />
in Kauf nehmen, um auf zusätzliche<br />
Abonnementgebühren etwa für die<br />
Aktualisierung der Tracker- und Jugendschutz-Datenbanken<br />
zu verzichten.<br />
Der eBlocker überzeugt eben durchweg.<br />
Kein Wunder, dass alle Teilnehmer<br />
des <strong>Mac</strong>-<strong>Life</strong>-Lesertests angeben, die<br />
smarte Privacy-Lösung auch nach der<br />
Probezeit weiter nutzen zu wollen.<br />
Drei Varianten<br />
Der eBlocker Base ist die preiswerte<br />
Plug-and-Play-Lösung zum<br />
Schutz der Privatsphäre. Nach dem<br />
simplen Anschluss per Kabel am<br />
Router erlaubt er die anonymisierte<br />
Internetnutzung auf allen verbundenen<br />
Geräten und Browsern. Der<br />
Preis für den smarten Einstieg in den<br />
Datenschutz: 99 Euro inklusive aller<br />
Betriebssystem-Updates auf Lebenszeit.<br />
Der eBlocker Base lässt sich<br />
jederzeit auf die „Pro“- und „Family“-<br />
Angebote upgraden.<br />
Der eBlocker Pro komplettiert die<br />
anonymisierte Internetnutzung<br />
um einen individuellen Werbefilter,<br />
trickst datensammelnde Tracker<br />
aus und schützt vor Malware – sogar<br />
von unterwegs. Der Preis für den<br />
smarten Datenschutz-Würfel beträgt<br />
199 Euro.<br />
Der eBlocker Family erweitert die<br />
Funktionen des eBlocker Pro um<br />
eine Mehrbenutzer-Unterstützung<br />
mit Jugend schutz- Funktionen. Die<br />
Jüngsten sind so vor gefährdenden<br />
Inhalten sicher und profitieren von<br />
individuellen, altersabhängigen Surfzeiten.<br />
Eine Lizenz für ein Jahr und<br />
für eine unbegrenzte Anzahl an Teilnehmern<br />
kostet 249 Euro, das Komplettpaket<br />
mit lebenslangen Updates<br />
aller Jugendschutz-Datenbanken<br />
kommt auf 349 Euro.<br />
www.eBlocker.com<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
<strong>06</strong>4<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Hardware-Kurztests<br />
Empfehlung<br />
Everki Atlas<br />
<strong>06</strong>/<strong>2018</strong><br />
Caldigit AV Pro 2<br />
Thunderbolt-Dock | Mit der AV Pro 2 will Caldigit<br />
die Funktion von externer Festplatte, USB-Hub und<br />
Ladegerät in nur einem Gerät vereinen.<br />
Was auf den ersten Blick hin<br />
lediglich wie eine externe<br />
Festplatte aussieht, ist viel<br />
mehr als das – genau deshalb<br />
bezeichnet Hersteller Caldigit<br />
die AV Pro 2 auch als „Storage<br />
Hub“, statt nur als „Datengrab“.<br />
Das aus solidem Aluminum gefertigte<br />
Gerät beweist sich in der Praxis<br />
als wahrer Triathlet: Es wartet<br />
von Haus nicht nur mit mindestens<br />
1 TB an auswechselbarem<br />
Festplatten- oder SSD-Speicher<br />
auf, sondern bietet darüber hinaus<br />
auch die Funktionalität eines<br />
USB-3.0-Hubs und eines Notebook-<br />
Netzteils. Letzteres vollbringt der<br />
zwei Kilogramm schwere Silberling<br />
dank USB-C: Durch nur eine<br />
Strippe fließen hier sowohl Daten<br />
als auch Strom.<br />
Die Leistung der in unserem<br />
Testgerät verbauten 3-TB-Festplatte<br />
entspricht den Herstellerangaben.<br />
Auch die zwei USB-3.0-Typ-<br />
A-Buchsen am Gerät funktionieren<br />
wie versprochen. Hier lassen sich<br />
weitere Speichergeräte oder anderes<br />
anschließen. Die Ladefunktion<br />
bringt mit 30 Watt genug Leistung,<br />
um ein via USB-C angeschlossenes<br />
12-Zoll-<strong>Mac</strong>Book adäquat mit<br />
(Lade-)Strom zu versorgen. In<br />
einem Office-Setup kann die AV<br />
Pro 2 so tatsächlich ein Dock ersetzen.<br />
sm<br />
Wertung<br />
Hersteller: Caldigit<br />
Preis: ab 220 Euro<br />
Web: www.caldigit.com<br />
vereint drei Geräte<br />
in einem, Speicher in<br />
Wechselrahmen<br />
Wechsel rahmen<br />
nicht einzeln<br />
erhältlich<br />
NOTE<br />
2,0<br />
Fazit: Ideale Speicher-,<br />
Hub- und Ladelösung<br />
für <strong>Mac</strong>Book-Anwender.<br />
Everki Atlas<br />
Rucksack: 30 Jahre Garantie<br />
gewährt Everki – das spricht für<br />
Vertrauen in die eigenen Produkte.<br />
Tatsächlich überzeugen auch die<br />
Atlas-Modelle durch ihre hochwertige<br />
Verarbeitung und die clevere<br />
Aufteilung. <strong>Mac</strong>Book und iPad verschwinden<br />
in sich gegenüberliegenden<br />
Fächern, wobei ein Aufklappen<br />
im 180-Grad-Winkel beide<br />
Geräte beim Check-in am Flughafen<br />
präsentiert. Aber auch Magazine,<br />
Zeitungen und Visitenkarten<br />
finden Ihren knickfreien Platz.<br />
Praktisch: Eine Lasche platziert<br />
den Rucksack als „Beifahrer“ sicher<br />
über dem Griff eines Trolleys. tr<br />
Dobot Rigiet<br />
Gimbal: Ein Gimbal stabilisiert<br />
Foto- und vor allem Videoaufnahmen.<br />
Mit dem Rigiet bereichert<br />
Dobot die Qual der Wahl um eine<br />
weitere Option. Mit einer Crowdfunding-Kampagne<br />
finanziert,<br />
muss sich der Neuling in Bezug<br />
auf Funktion und Qualität nicht vor<br />
den Mitbewerbern zu verstecken.<br />
Das Tracking eines Objekts und ein<br />
Zeitraffer-Modus etwa sind große<br />
Hilfen beim Erstellen professioneller<br />
anmutender iPhone-Videos.<br />
Rigiet ist zu allen aktuellen iPhone-<br />
Modellen, auch den schwereren<br />
Plus-Varianten, kompatibel und<br />
dient zugleich als Powerban. sm<br />
Wertung<br />
Hersteller: Everki<br />
Preis: ab 150 Euro<br />
Web: www.everki.com<br />
clevere Aufteilung,<br />
„Checkpointfriendly“,<br />
hoher<br />
Tragekomfort<br />
kein dediziertes<br />
iPhone-Fach<br />
NOTE<br />
Wertung<br />
Hersteller: Dobot<br />
Preis: 300 Euro<br />
Web: www.dobot.cc<br />
Stabilisierung, manuelle<br />
Ausrichtung,<br />
Powerbank-Funktion<br />
kein Micro-USB-auf-<br />
Lightning-Kabel<br />
NOTE<br />
1,3<br />
Fazit: sehr stabiler und<br />
durchdachter Begleiter<br />
für Geschäftsreisen..<br />
2,0<br />
Fazit: hochwertiges<br />
Gimbal mit tollen Funktionen<br />
und Extras.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
<strong>06</strong>5<br />
RHA MA750 Wireless<br />
In-Ears: Der erste Bluetooth-Kopfhörer<br />
aus dem schottischen Hause<br />
RHA beeindruckt zunächst durch<br />
seine durchgehend hohe Verarbeitungsqualität.<br />
Die spritzwassergeschützten<br />
Hörer und die sichere<br />
Drei-Tasten-Bedienung sind aus<br />
Edelstahl, der Nackenbügel vorgeformt,<br />
die Kabel zur Stabilität<br />
ummantelt. Die 12 Stunden Akkulaufzeit<br />
lassen die Aufladung zur<br />
Seltenheit werden. Andererseits<br />
weiß der eher höhenbetonte Klang<br />
nicht gänzlich zu gefallen: Bewusst<br />
neutral gehalten, liefert der MA750<br />
etwas zu wenig Druck bei basslastigen<br />
Stücken. tr<br />
Inline-5-fach-USB-<br />
Steckdosenleiste<br />
Steckdosenleiste: Geld zumindest<br />
in wichtige Steckdosenleiste<br />
zu investieren, zahlt sich aus. Ein<br />
Beispiel ist die 5-fach-Leiste von<br />
Inline: Hervorragend verarbeitet,<br />
bietet sie einen Überspannungsschutz<br />
und lässt sich durch einen<br />
Funktionsstecker einschalten,<br />
wobei eine LED den Betrieb bestätigt.<br />
Hinzu kommen drei USB-Ausgänge<br />
zum netzteilfreien Aufladen.<br />
Beim Haupt-Feature gehen Apple-<br />
Nutzer leer aus: Aufgrund fehlendem<br />
Qualcomm-Chip lässt sich das<br />
iPhone nicht per Quick-Charge-<br />
3-Schnellladung „betanken“.<br />
Wertung<br />
Hersteller: RHA<br />
Preis: 150 Euro<br />
Web: rha-audio.com<br />
AAC- Übertragung,<br />
hervorragend<br />
verarbeitet<br />
neutraler Klang ohne<br />
echte Highlights<br />
NOTE<br />
Wertung<br />
Hersteller: Inline<br />
Preis: 27 Euro<br />
Web: inline-info.com<br />
Überspannungsschutz,<br />
USB-A-Ports<br />
kein USB-Power-Delivery<br />
für iPhone<br />
NOTE<br />
2,7<br />
Fazit: Unbedingt vorab<br />
anhören, ob die Musikwiedergabe<br />
befriedigt.<br />
1,5<br />
Fazit: Dass Apple kein<br />
QC 3 kann, ist kaum<br />
Inline anzukreiden.<br />
Fossil Q Control<br />
Smartwatch | Nicht zuletzt aufgrund ihrer Sportfunktionen<br />
ist die Apple Watch so erfolgreich. Mit<br />
der Q Control geht ein Konkurrent ins Rennen.<br />
Aus Android Wear wird Wear<br />
OS – von Googles Bekenntnis<br />
zur Weiterentwicklung seines<br />
Smartwatch-Betriebssystems<br />
profitiert auch der Uhrenhersteller<br />
Fossil, der etwa in der Q Control<br />
auf die watchOS-Alternative setzt.<br />
Wear OS verzahnt sich mittlerweile<br />
auch recht stabil mit dem iPhone,<br />
kann aber aufgrund Apples Restriktionen<br />
nicht auf dessen System-<br />
Apps zugreifen. Für die Darstellung<br />
etwa von Mitteilungen reicht<br />
es aber trotzdem, dank des mitgelieferten<br />
Play Store lassen sich<br />
zudem Apps direkt installieren.<br />
Mit an Bord ist ein Herzfrequenzmesser,<br />
der zusammen mit<br />
der bewusst schlichten Gestaltung<br />
der Herren-Smartuhr Sportler<br />
ansprechen will. Der Pulsmesser<br />
schneidet bei regelmäßiger<br />
Nutzung jedoch in die Akkulaufzeit:<br />
Ein längerer Besuch im Fitnessstudio<br />
lässt die eh schon nicht<br />
berauschende Maximallaufzeit von<br />
einem Tag zur bloßen Theorie verblassen.<br />
Leider verzichtet Fossil<br />
auf ein GPS-Modul. Dafür dürfen<br />
sich Schwimmer und Triathleten<br />
von der Q Control angesprochen<br />
fühlen: Die Wasserdichtigkeit<br />
beträgt 5 ATM. Erfreulich unkompliziert<br />
zeigt sich Fossil auch beim<br />
Armband: Jedes 20-Millimeter-<br />
Band darf genutzt werden. tr<br />
Wertung<br />
Hersteller: Fossil<br />
Preis: 300 Euro<br />
Web: www.fossil.de<br />
gutes Display, Herzfrequenzmessung,<br />
wasserdicht<br />
kein GPS, schwacher<br />
Akku<br />
NOTE<br />
3,1<br />
Fazit: Gute Smartwatch<br />
für aktive Menschen, die<br />
einen besseren Akku<br />
verdient hätte.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
<strong>06</strong>6<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Kamera-Duell<br />
iPhone X vs.<br />
Sony RX100V<br />
Lohnt es sich, als stolzer Besitzer eines iPhone X<br />
zusätzlich Hunderte an Euro in eine hochwertige<br />
Kompaktkamera zu investieren? Wir haben das<br />
Luxus-Smartphone gegen Sonys aktuelles Kompaktkamera-Spitzenmodell<br />
antreten lassen.<br />
TEXT: STEFAN MOLZ<br />
Die beste Kamera ist die, die<br />
man dabei hat. Das dürfte<br />
in jeder Auflistung abgedroschener<br />
Fotografen-Weisheiten<br />
ganz weit oben stehen. Doch<br />
so ganz verkehrt sind diese Worte<br />
nicht. Das weiß auch Apple und<br />
stellte etwa im Hamburger Hauptbahnhof<br />
mit dem iPhone geschossene<br />
Aufnahmen aus – beeindruckende<br />
Bilder, überlebensgroß<br />
auf riesige Stoffbahnen gedruckt.<br />
Dabei wird einmal mehr klar: Ein<br />
gekonnt in Szene gesetztes Motiv<br />
ist wichtiger als die verwendete<br />
Technik. Mit einer Smartphone-<br />
Kamera als kleinstem gemeinsamen<br />
Nenner in Sachen Bildqualität<br />
sollte man daher gut für die<br />
sich bietenden Foto-Momente des<br />
Alltags gerüstet sein.<br />
Oder doch nicht? Wir haben<br />
uns drei Monate lang zusätzlich<br />
zum iPhone X eine RX100V<br />
von Sony in die Hosentasche<br />
gesteckt.<br />
Die RX100V<br />
bietet ein optisches<br />
Zoomobjektiv<br />
mit<br />
einem Brennweitenbereich<br />
von 24 bis 70<br />
Millimetern,<br />
das iPhone X<br />
hingegen stellt<br />
zwei Festbrennweiten<br />
im Bereich um<br />
28 und 56 Millimetern<br />
bereit.<br />
Mehr Glas, mehr Bild,<br />
mehr Sensor<br />
Die kompakte Sony punktet vor<br />
allem dort, wo es seitens Optik<br />
und Sensor-Technik eben doch<br />
auf die Größe ankommt. Ein echtes<br />
Zoomobjektiv ist beim iPhone<br />
ebenso undenkbar wie deutlich<br />
größere Bildsensoren, auf denen<br />
sich – wie im Fall der RX100V –<br />
weitere Technik befindet; etwa<br />
zusätzlicher und besonders<br />
schnell auszulesender Speicher<br />
für pfeilschnelle Serienaufnahmen.<br />
Heißt: Die mit der RX100V<br />
aufgenommenen Fotos sind von<br />
beeindruckender Schärfe und<br />
bewahren mehr Bildinformation<br />
im Detail.<br />
Kein Wunder, löst die dedizierte<br />
Kamera doch mit 20 Megapixeln<br />
nochmals deutlich höher<br />
auf als das iPhone X mit seinen<br />
12 Megapixeln. Der Sensor in der<br />
Kompaktkamera ist zudem größer<br />
und fängt in Kombination mit<br />
der lichtstarken Optik des Zeiss-<br />
Objektivs schlicht mehr Licht ein.<br />
So lassen sich mit dem iPhone<br />
X in schlechten Lichtsituationen<br />
zwar beeindruckende Fotos<br />
schießen, die RX100V aber legt<br />
qualitativ nochmals eine Schippe<br />
drauf, indem sie im Ergebnis etwa<br />
durch weniger Rauschen mehr<br />
Details bewahrt.<br />
Der Punkt für die Bildqualität<br />
geht klar an die Kompaktkamera.<br />
Bildqualität: RX100V<br />
Zwischenstand: 0:1<br />
Das Motiv im Blick<br />
Fotografieren zu lernen bedeutet,<br />
einen Blick für das Bild als<br />
Gesamtwerk zu entwickeln. Das<br />
unterscheidet auch das gemeine<br />
„Knipsen“ vom Fotografieren als<br />
Hobby oder gar Beruf. Bei der<br />
Bildkomposition sind Sucher und<br />
Bildschirm der Kamera unerläss-<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
<strong>06</strong>7<br />
lich – ein Blick durch sie zeigt, wie<br />
der gewählte Bildausschnitt wirkt.<br />
Der elektronische Sucher der<br />
RX100V, der sich auf Knopfdruck<br />
ausfahren lässt, ist dabei als<br />
Alleinstellungsmerkmal gegenüber<br />
dem iPhone besonders hervorzuheben.<br />
Er ermöglicht es,<br />
auch im prallen Sonnenschein die<br />
perfekte Bildkomposition zu finden<br />
– in solchen Situationen versagt<br />
sowohl der Bildschirm des<br />
iPhone X als auch das Display der<br />
RX100V: Man sieht einfach nicht<br />
genug. Darüber hinaus blendet<br />
der elektronische Sucher in die<br />
Live-Vorschau des Bildes viele<br />
praktische Zusatzinformationen<br />
ein, die vor allem in den halbautomatischen<br />
Modi und bei manueller<br />
Bedienung von Nutzen sind.<br />
Der Bildschirm der RX100V lässt<br />
sich zudem über einen weiten<br />
Bereich neigen, womit auch Aufnahmen<br />
aus ungewöhnlichen<br />
Perspektiven bei weitreichender<br />
Kontrolle über die Bildkomposition<br />
möglich sind.<br />
Einen Sucher hat das iPhone<br />
nicht zu bieten, auch das Display<br />
lässt sich nicht unabhängig von<br />
der Optik neigen. Dafür aber ist<br />
der Bildschirm als Touchscreen<br />
ausgeführt. Mit diesem lässt sich<br />
nicht nur der Fokus per Fingerzeig<br />
festlegen, sondern auch<br />
schnell und unkompliziert in Foto-<br />
Apps navigieren, etwa um Einstellungen<br />
zu ändern. Hier fühlt sich<br />
die Sony-Kamera mit ihren ausufernden<br />
Menüs, die ganz klassisch<br />
mithilfe von Tasteneingaben<br />
navigiert werden, reichlich<br />
zäh an.<br />
In diesem Punkt daher ein<br />
Unentschieden: Beide Geräte<br />
haben Stärken aber auch<br />
Schwächen.<br />
Display & Sucher: beide<br />
Zwischenstand: 1:2<br />
Der Autopilot fürs<br />
Fotografieren<br />
Beide Geräte bieten narrensichere<br />
Automatik-Modi, mit denen<br />
sich nahezu jedes Motiv in den<br />
meisten aller Fälle auf Knopfdruck<br />
und ganz ohne Überlegen<br />
festhalten lässt: draufhalten,<br />
abdrücken, fertig! Richtig<br />
spannend wird es aber erst dann,<br />
Ist die Kamera<br />
ausgeschaltet<br />
und das<br />
Objektiv eingefahren,<br />
passt<br />
die RX100V in<br />
die Hosentasche<br />
– gerade<br />
so, das iPhone<br />
ist wesentlich<br />
dünner<br />
wenn man die RX100V halbautomatisch,<br />
etwa im Blendenpriorität-Modus,<br />
oder komplett manuell<br />
gesteuert nutzt – ähnliches<br />
funktioniert auf dem iPhone nur<br />
im Ansatz und auch dann nur mithilfe<br />
von Apps wie etwa Procamera.<br />
So ist es – wenig verwunderlich<br />
– die Kompaktkamera, die<br />
konzeptionell bereits beim Fotografieren<br />
an sich ein Mehr an kreativen<br />
Möglichkeiten gewährt.<br />
Allerdings muss man dann auch<br />
wissen, was man da eigentlich tut:<br />
Ob der Vielzahl an Möglichkeiten<br />
kann man als Laie so nämlich<br />
auch unwiederbringliche Fotomomente<br />
verpassen.<br />
Dennoch geht der Punkt an<br />
Sony: Die RX100V bietet fotografisch<br />
schlicht mehr Möglichkeiten<br />
als jedes iPhone.<br />
Flexibilität als Kamera: RX100V<br />
Zwischenstand: 1:3<br />
Apps für alle!<br />
Auch Kameras verstehen sich<br />
inzwischen auf Apps. Das Drumherum<br />
aus Kauf, Installation und<br />
auch Nutzung ist Sony jedoch<br />
arg sperrig geraten. Interessant<br />
sind die nahezu ausnahmslos<br />
kostenpflichtigen Anwendungen<br />
aber trotzdem, lösen einige<br />
doch Aufgaben, für die man als<br />
Hobbyfotograf ansonsten einiges<br />
an Gehirnschmalz zu investieren<br />
hätte – etwa die Aufnahme<br />
des Sternenhimmels in Form radialer<br />
Sternspuren. Generell unterstützen<br />
die sogenannten Playmemories-Apps<br />
den Fotografen<br />
dabei eher bei aufnahmeseitigen<br />
Aufgaben und Problemstellungen,<br />
etwa beim Zeitraffer und bei<br />
Mehrfachbelichtungen.<br />
Auf dem iPhone hingegen<br />
liegt der Fokus der vielen Apps<br />
im Fotografie-Bereich vor allem<br />
auf der Nachbearbeitung. So<br />
hat jede Plattform ihre Stärken –<br />
und sowohl die RX100V als auch<br />
das iPhone X verdienen sich hier<br />
jeweils einen Punkt.<br />
Bildbearbeitung: beide<br />
Zwischenstand: 2:4<br />
Teilen macht Freude<br />
Dass das iPhone ein „immer und<br />
überall dabei“-Computer mit<br />
Internetzugang ist, macht das<br />
Apple-Smartphone zur populärsten<br />
Kamera unserer Zeit: Fotos<br />
lassen sich in Sekundenschnelle<br />
mit Freunden oder gar der ganzen<br />
Welt teilen. Die Sony-Kamera<br />
hingegen kann sich zwar in ein<br />
WLAN einklinken, Bilder dort<br />
aber nur an ein Smartphone oder<br />
einen Computer weiterreichen.<br />
Ein direktes Teilen, etwa auf Facebook,<br />
ist nicht möglich.<br />
Hier geht der Punkt klar an das<br />
iPhone – nicht zuletzt auch deshalb,<br />
weil der große Touchscreen<br />
das iPhone in ein digitales Bilderalbum<br />
für unterwegs verwandelt.<br />
Konnektivität: iPhone X<br />
Zwischenstand: 3:4<br />
Nur für große Hosentaschen<br />
geeignet<br />
Wie kompakt ist eine Kompaktkamera?<br />
Mit der viel zitierten<br />
„Hosentaschentauglichkeit“ ist<br />
es bei der RX100V nicht sonderlich<br />
weit her. Die Sony-Kamera ist<br />
zwar weniger breit und hoch als<br />
das iPhone X, dafür aber mehr<br />
als viermal so dick und fast doppelt<br />
so schwer. Dieser Punkt geht<br />
klar an das iPhone X, denn die<br />
RX100V beult selbst die größte<br />
Hosentasche ordentlich aus.<br />
Maße & Gewicht: iPhone X<br />
Endstand: 4:4<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
<strong>06</strong>8<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Kamera-Duell<br />
Und der<br />
Gewinner ist …<br />
Das Fazit nach drei Monaten mit einer Edelkompakten?<br />
Nach Punkten und auch aus unseren<br />
Erfahrungen in der Praxis heraus lässt sich<br />
kein klarer Sieger küren. In seiner Funktion als<br />
Kamera ist das Apple-Smartphone unschlagbar<br />
kompakt, leicht und eben deshalb immer und<br />
überall dabei. Die Fotos sind dabei auf den ersten<br />
Blick meist zu mit Kompaktkameras aufgenommenen<br />
Bildern von vergleichbar guter Qualität.<br />
Dennoch: Die Aufnahmen einer RX100V<br />
beweisen im Detail dann eben doch, dass eine<br />
gute Kompaktkamera ihre Daseinsberechtigung<br />
hat. Dabei sind es nicht nur die in Feinheiten<br />
bessere Bildqualität und die flexible Zoomoptik,<br />
sondern vor allem die Möglichkeiten durch<br />
die eigenhändige Steuerung von Aufnahmeparametern,<br />
die direkten Einfluss auf das Endergebnis<br />
nehmen. Heißt: Wer das Fotografieren von<br />
Grund auf erlernen will, ist mit einer ausgewachsenen<br />
Kamera besser bedient.<br />
Dann aber stellt sich die Frage, ob man mit<br />
einer Systemkamera oder gar einer digitalen<br />
Spiegelreflex nicht doch besser fährt: Größere<br />
Sensoren und Wechselobjektive eröffnen Möglichkeiten,<br />
die weit über das hinausgehen, was<br />
eine Kompaktkamera zu leisten vermag.<br />
Für wen die Fotografie aber nicht mindestens<br />
auch das Potenzial zum (teuren) Hobby hat, findet<br />
im iPhone sein Glück – und beweist damit<br />
einmal mehr: Die beste Kamera ist die, die man<br />
dabei hat.<br />
Stefan Molz<br />
„Es ist nur<br />
eine Frage<br />
der Zeit, bis<br />
Smartphones<br />
bessere<br />
Fotos als<br />
Kompaktkameras<br />
schießen –<br />
noch ist es<br />
aber nicht<br />
so weit.“<br />
Technische Daten<br />
Apple iPhone X<br />
Sony RX100V<br />
Auflösung 12 Megapixel 20,1 Megapixel<br />
Sensorgröße nicht bekannt 1 Zoll<br />
Objektiv 24 – 70 mm 28 und 56 mm<br />
Blende F1,8 bis F2,8 F1,8 und F2,4<br />
Bildstabilisierung<br />
(optisch)<br />
Serienbildfunktion<br />
Panoramafunktion<br />
Manuelle<br />
Einstellungen<br />
ja<br />
ja, circa 10 fps<br />
ja<br />
nur mit Apps<br />
Motivprogramme ja, 1 („Porträt“) ja, 13<br />
ja<br />
ja, circa 24 fps<br />
Blitz integriert integriert<br />
Video bis zu 4K bei 60 fps bis zu 4K bei 25 fps<br />
Display<br />
5,8 Zoll,<br />
2.740.500 Pixel<br />
Touchscreen ja nein<br />
Display<br />
verstellbar<br />
nein<br />
Sucher nein ja<br />
ja<br />
ja<br />
3 Zoll,<br />
1.228.800 Pixel<br />
Apps App Store Playmemories-Store<br />
Geotagging ja nein<br />
Wechselakku nein ja<br />
Wechselbarer<br />
Speicher<br />
nein<br />
ja<br />
ja, diverse<br />
Gewicht 174 g circa 299 g*<br />
Abmessungen 143,6 x 70,9 x 7,7 mm 101,6 x 58,1 x 41,0 mm<br />
Preis ab 1.150 Euro ab 1.200 Euro<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
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VOLLVERSION<br />
<strong>Mac</strong>X Video Converter Pro<br />
<strong>06</strong>9<br />
Gratis für Sie:<br />
<strong>Mac</strong>X Video<br />
Converter Pro<br />
Wert:<br />
60<br />
Euro<br />
Mit diesem Programm sind Videos im falschen<br />
Dateiformat kein Problem mehr<br />
Der All-in-One Video Converter für den <strong>Mac</strong> bietet<br />
die Möglichkeit zum Herunterladen, Umwandeln,<br />
Bearbeiten und Aufnehmen von Videos. Über 320<br />
Video- und über 50 Audiocodecs werden unterstützt,<br />
damit Sie Videos zum Beispiel in iTunes und<br />
QuickTime genießen, mit Final Cut Pro und iMovie<br />
bearbeiten, auf Youtube und Facebook teilen oder<br />
auf dem iPhone und iPad abspielen können. Und<br />
das alles schnell und ohne Qualitätsverlust.<br />
Laden Sie die<br />
Software mit<br />
Code ML759<br />
direkt unter<br />
maclife.de/<br />
vollversion<br />
Workshop: Schritte zur Installation<br />
1<br />
Nachdem<br />
Sie auf unserer Vollversions-Webseite<br />
mit dem CD-<br />
Code Zugang erhalten haben, tragen<br />
Sie Ihre E-Mailadresse ein, um<br />
den Downloadlink zugeschickt zu<br />
bekommen.<br />
2<br />
Laden<br />
Sie über den Link das Programm<br />
herunter und öffnen Sie<br />
bitte den entsprechenden Ordner.<br />
In ihm befindet sich sowohl<br />
der Lizenzschlüssel, als auch das<br />
eigentliche Programm.<br />
3<br />
Klicken<br />
Sie doppelt auf „macxvideo-converter-pro.dmg“.<br />
Ziehen<br />
Sie anschließend das Programm-<br />
Symbol wie angegeben in den Programme-Ordner,<br />
um die App so zu<br />
installieren.<br />
4<br />
Nun<br />
befindet sich der <strong>Mac</strong>X<br />
Video Converter Pro in Ihrem Programme-Ordner.<br />
Sobald Sie die<br />
App starten, wird der Lizenzschlüssel<br />
und Ihre E-Mail-Adresse<br />
abgefragt.<br />
5<br />
Tragen<br />
Sie beides in die entsprechenden<br />
Felder ein und bestätigen<br />
die Daten über die Schaltfläche<br />
„Aktivieren“. Zu Erinnerung:<br />
Der Lizenzschlüssel befindet sich<br />
im heruntergeladenen Ordner.<br />
6<br />
Das<br />
Programm steht Ihnen nun als<br />
Vollversion zur Verfügung. Denken<br />
Sie bitte daran, die Schritte bis zum<br />
31.05.<strong>2018</strong> durchzuführen, danach<br />
kann die Registrierung nicht mehr<br />
abgeschlossen werden.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
Foto: Dayone<br />
Digitale Erinnerungshelfer<br />
Wer ein Tagebuch schreibt, möchte sich später an Ereignisse in seiner Vergangenheit erinnern<br />
können. Wir stellen Ihnen fünf Apps vor, die diese Aufgabe übernehmen. TEXT: RAINER WOLFF<br />
Das Herausfordernde an der<br />
Führung eines Tagebuchs<br />
ist es, sich jeden Tag aufs<br />
Neue dazu zu überwinden,<br />
überhaupt das Tagebuch zu führen.<br />
Doch das ist nicht alles. Tagebücher<br />
sind im End effekt große<br />
Schubladen, in die man alle Dinge<br />
hineinlegt, die man in irgendeiner<br />
Form aufbewahren möchte.<br />
Das sind nicht nur Fakten, Texte<br />
und Bilder, sondern vielfach auch<br />
Stimmungen, Eindrücke und<br />
Gefühle.<br />
Tagebücher haben aber<br />
auch häufig eine geschichtliche<br />
Bedeutung. Denken Sie nur<br />
an das bekannte Tagebuch der<br />
Anne Frank, das als historisches<br />
Dokument aus der Zeit des Holocaust<br />
und Symbol gegen die<br />
Unmenschlichkeit des Völkermordes<br />
in der Zeit des Nationalsozialismus<br />
gilt.<br />
Digital Diaries<br />
Auch wenn Tagebücher aus<br />
Papier nach wie vor eine aktive<br />
Nutzerschar haben, lässt sich<br />
der Trend hin zu elektronischen<br />
Tagebüchern nicht aufhalten. Sie<br />
haben den Vorteil, dass sie keiner<br />
zufällig findet, um unerlaubt<br />
darin zu lesen – vorausgesetzt,<br />
Smartphone oder Tablet gehen<br />
nicht verloren. Die Apps sind mit<br />
einem Passwort versehen und die<br />
Daten werden nicht ausschließlich<br />
lokal abgelegt. Ein weiterer<br />
Vorteil eines elektronischen Tagebuchs<br />
ist das schnelle Auffinden<br />
von Ereignissen mithilfe der Eingabe<br />
von entsprechenden Suchkriterien,<br />
während das Papier-<br />
Pendant viel Geduld und Zeit<br />
beim Suchen erfordert.<br />
Elektronische Tagebücher<br />
haben aber auch einige Schattenseiten,<br />
derer Sie sich bewusst<br />
Geheimnisträger<br />
Für viele ist das<br />
Tagebuch der<br />
engste Vertraute,<br />
der ein Geheimnis<br />
für sich<br />
behält. Dabei<br />
macht es keinen<br />
Unterschied,<br />
ob Sie es analog<br />
oder in digitaler<br />
Form führen.<br />
sein sollten. Da die Datensynchronisation<br />
zwischen verschiedenen<br />
Endgeräten in der Regel mithilfe<br />
eines Cloud-Anbieters wie<br />
zum Beispiel iCloud oder Dropbox<br />
erfolgt, verlieren Sie die vollumfängliche<br />
Hoheit über Ihre persönlichen<br />
Daten. Insofern sollte<br />
es immer möglich sein, die Daten<br />
lediglich lokal zu sichern.<br />
Darüber hinaus zeichnet sich<br />
das Zeitalter der Digitalisierung<br />
durch seine Schnelllebigkeit aus.<br />
Kaum jemand kann heute realistisch<br />
in die Zukunft schauen, ob<br />
die Anbieter von Tagebuch-Apps<br />
in einigen Jahren noch auf dem<br />
Markt sind. Schlimmstenfalls sind<br />
dann alle Ihre Daten verloren.<br />
Von daher sollten die Apps solide<br />
Export- und Import-Möglichkeiten<br />
bieten, die so einen Import in<br />
eine neue App ermöglichen, falls<br />
dies nötig werden sollte.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
PRODUKTE & TESTS<br />
Tagebuch-Apps<br />
071<br />
Day One: König der Tagebücher<br />
Gut, aber teuer. Das ist der erste spontane Eindruck,<br />
wenn man sich zum ersten Mal mit Day<br />
One auseinandersetzt. Teuer deswegen, weil<br />
Day One die eigentlich interessanten Funktionen<br />
nur in einem kostenpflichtigen Abonnement<br />
bereitstellt, das per In-App-Kauf abgeschlossen<br />
wird. Dafür erhalten Sie Funktionen wie zum Beispiel<br />
eine unbegrenzte Anzahl an Journalen, eine<br />
unbegrenzte Anzahl an Einträgen, die Möglichkeit<br />
zum Hinzufügen von bis zu dreißig Fotos<br />
pro Eintrag oder die Synchronisation zwischen<br />
allen Apps auf den verschiedenen Plattformen.<br />
Wenn Ihnen die kostenlose Grundversion ausreicht,<br />
sind die Funktionalitäten unter anderem<br />
auf die Führung von nur einem Journal sowie<br />
einem Foto pro Eintrag und lediglich auf ein lokales<br />
Backup beschränkt.<br />
Gut hingegen, weil Day One eine ansehnliche<br />
und aufgeräumte Benutzeroberfläche bietet, die<br />
eine schnelle Eingewöhnung ermöglicht. Das Verfassen<br />
von neuen Texten oder das Einbinden von<br />
Fotos erfolgt wunderbar unkompliziert. Day One<br />
gruppiert diese dann automatisch in das Tagebuch<br />
ein. Das Hinzufügen neuer Einträge ist auch<br />
mit der Apple Watch möglich – entweder mit voreingestellten<br />
Kommandos wie „Frühstück“ oder<br />
„Arbeit“ oder alternativ per Sprachaufnahme.<br />
Was ebenso gut funktioniert, ist das Auslesen<br />
von GPS-Daten aus Fotos, um dem Eintrag nicht<br />
nur einen Kartenausschnitt beizufügen, sondern<br />
auch das Wetter zum Zeitpunkt an diesem<br />
Ort festzuhalten. Damit Einträge später schneller<br />
auffindbar sind, können Sie Stichworte hinzufügen.<br />
Jeder Beitrag, dem ein Ort zugeordnet<br />
wurde, wird zudem auf der Weltkarte angezeigt.<br />
Wenn Sie diese auf einen bestimmten Ausschnitt<br />
beschränken, zeigt Ihnen die App alle sichtbaren<br />
Einträge in der näheren Umgebung an.<br />
Inzwischen ermöglicht Day One die Integration<br />
von System- oder Webdiensten wie Spotify<br />
oder Strava mithilfe seiner IFTTT-Unterstützung<br />
und das direkte Einbinden von sozialen<br />
Medien wie Instagram, Twitter, Facebook oder<br />
Foursquare.<br />
Die Möglichkeiten zum Export von Tagebüchern<br />
sind gut, aber nicht unbedingt spektakulär.<br />
So unterstützt Day One das PDF-, Text-, JSONoder<br />
HTML-Format, aber kein DOCX-Format<br />
als Basis zur Weiterverarbeitung in Word. Die<br />
Importmöglichkeiten überzeugen dagegen nicht,<br />
weil eine Datenübernahme aus anderen Tagebuch-Apps<br />
während des Tests nicht gelang.<br />
Day One ermöglicht es, täglich einen Schnappschuss<br />
von der Tagebuchdatenbank in iCloud<br />
abzulegen. Damit lässt sich im Notfall zumindest<br />
ein Tagebuch mit dem Datenstand des Schnappschusses<br />
wiederherstellen. Ein dickes Manko ist,<br />
dass Day One die Synchronisation zwischen iOS-,<br />
macOS- und Android-App ausschließlich über die<br />
hauseigene Cloud anbietet.<br />
Wertung<br />
Entwickler: Bloom Built<br />
Preis: kostenlos, In-App-<br />
Käufe ab 3 Euro<br />
Web: dayoneapp.com<br />
Bedienung (30 %): 1,5<br />
Leistung (40 %): 1,8<br />
Dokumentation (30 %): 2,4<br />
NOTE<br />
1,9<br />
Fazit: Day One ist der<br />
Klassenprimus unter<br />
den Tagebüchern mit<br />
einem überzeugenden<br />
Funktionsumfang, den<br />
Sie allerdings nur nach<br />
Abschluss eines kostenpflichtigen<br />
Abonnements<br />
erhalten.<br />
Day One lässt<br />
Sie sogar mit der<br />
Apple Watch Tagebucheinträge<br />
hinzufügen.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
072<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Tagebuch-Apps<br />
Diaro:<br />
Tagebuch mit Sprachtalent<br />
Journey:<br />
Plattformvielfalt<br />
Das digitale Tagebuch Diaro<br />
ist eine Multiplattform-App für<br />
iPhone, iPad und Android-Geräte.<br />
Eine macOS-App ist nicht verfügbar,<br />
jedoch wird der Zugang zum<br />
Tagebuch mit einem Webbrowser<br />
ermöglicht. Die iOS-Basisversion<br />
ist kostenlos, nervt jedoch durch<br />
die eingeblendete Werbung. Diese<br />
können Sie durch einen einmaligen<br />
In-App-Kauf unterdrücken, mit<br />
dem Sie ferner die geräteübergreifende<br />
Synchronisation über die<br />
Dropbox freischalten. Die Dropbox<br />
wird zudem als Speichermedium<br />
für Sicherheitskopien verwendet,<br />
die Sie alternativ auch nur lokal<br />
ablegen können. Die App kann<br />
unter anderem Daten aus Day One,<br />
Evernote oder Journey einlesen.<br />
Diaro ist intuitiv bedienbar,<br />
fällt aber durch eine überfrachtete<br />
Benutzeroberfläche auf, was<br />
sich insbesondere auf dem iPhone<br />
negativ bemerkbar macht. Alle<br />
wesentlichen Funktionen für ein<br />
Tagebuch wie Sortierung, Schlagwortzuordnung<br />
oder Suche sind<br />
jedoch vorhanden. Die Einträge<br />
werden nach Datum sortiert, lassen<br />
sich aber auch mithilfe von<br />
Ordnern gruppieren. Einzelne Einträge<br />
und Bilder können Sie per<br />
E-Mail oder mithilfe anderer Apps<br />
teilen.<br />
Die Synchronisation zwischen<br />
den verschiedenen Endgeräten<br />
klappt nur mäßig, so bleiben zum<br />
Beispiel auf dem iPhone anderweitig<br />
gelöschte Einträge stehen, auf<br />
dem iPad werden hingegen teilweise<br />
keine Bilder bei der Synchronisation<br />
übernommen.<br />
Wertung<br />
Entwickler: Pixel Crater<br />
Preis: kostenlos, In-App-<br />
Käufe ab 5,50 Euro<br />
Web: diaroapp.com<br />
Bedienung (30 %): 2,6<br />
Leistung (40 %): 3,4<br />
Dokumentation (30 %): 3,6<br />
NOTE<br />
3,2<br />
Fazit: Diaro zeichnet<br />
sich durch die Unterstützung<br />
von über 30<br />
Sprachen aus, kann aber<br />
durch die fehlerbehaftete<br />
Synchronisationsfunktion<br />
nicht vollumfänglich<br />
überzeugen.<br />
Journey ist ein Tausendsassa, was<br />
die Unterstützung verschiedener<br />
Plattformen angeht. Die App<br />
ist sowohl für <strong>Mac</strong> und iPhone<br />
beziehungsweise iPad als auch<br />
für Windows-PCs und Android-<br />
Geräte erhältlich. Darüber hinaus<br />
steht auch eine App für Googles<br />
Chrome-Browser zur Verfügung.<br />
Alles in allem eine überzeugende<br />
Vielfalt, wofür der Entwickler<br />
dem Tagebuchschreibenden<br />
jedoch gehörig in den Geldbeutel<br />
greift. Die Lizenzen müssen pro<br />
Plattform einzeln erworben werden,<br />
zudem ist eine Synchronisation<br />
per Google-Drive-Onlinespeicher<br />
nur mit einem Abonnement<br />
möglich. Für iOS gibt es auch<br />
eine kostenlose Basisversion, die<br />
jedoch Funktionen wie das Anhängen<br />
mehrerer Fotos an einen Eintrag,<br />
das Entfernen von Wasserzeichen<br />
oder den Export von<br />
Einträgen als DOCX-Word-Datei<br />
verhindert.<br />
Die Benutzeroberfläche ist<br />
schlicht, aber dennoch ansprechend<br />
gehalten. Einige nette Features<br />
wie die Kalenderübersicht<br />
oder die Visualisierung von Einträgen<br />
auf Google Maps erhöhen den<br />
Spaßfaktor. Die Tagebücher auf<br />
den diversen Endgeräten werden<br />
untereinander per Google Drive<br />
synchronisiert, was in der Praxis<br />
sehr gut funktioniert.<br />
Einen guten Eindruck hinterlassen<br />
die vielfältigen Exportmöglichkeiten<br />
wie Druck- oder<br />
PDF-Ausgabe. Ein Import von Tagebucheinträgen<br />
gelang mit der<br />
Webversion von Diaro.<br />
Wertung<br />
Entwickler: Two App<br />
Studio<br />
Preis: kostenlos, In-App-<br />
Käufe ab 4 Euro<br />
Web: 2appstudio.com<br />
Bedienung (30 %): 2,2<br />
Leistung (40 %): 2,8<br />
Dokumentation (30 %): 3,2<br />
NOTE<br />
2,7<br />
Fazit: Journey ist eine<br />
Tagebuch-App mit<br />
ansprechender Benutzeroberfläche,<br />
die zahlreiche<br />
Plattformen<br />
unterstützt und vielfältige<br />
Exportmöglichkeiten<br />
bietet.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
073<br />
<strong>Mac</strong>journal:<br />
Tagebuch für Vielschreiber<br />
Momento:<br />
Sozialer Netzwerker<br />
<strong>Mac</strong>journal ist eine Tagebuch-Software,<br />
die in jeweils eigenständigen<br />
Versionen für iPhone, iPad und<br />
<strong>Mac</strong> erhältlich ist. Während die iOS-<br />
Varianten mit jeweils 2,29 Euro<br />
preislich noch recht moderat zu<br />
Buche schlagen, müssen Sie für die<br />
macOS-Version bereits 43,99 Euro<br />
auf den Tisch blättern. Die Investition<br />
ist jedoch erforderlich, wenn<br />
Sie sowohl mobil als auch stationär<br />
Ihre Gedankengänge protokollieren<br />
möchten.<br />
Sofern sich iPhone, iPad oder<br />
<strong>Mac</strong> im gleichen WLAN-Netzwerk<br />
befinden, können Sie jeweils<br />
nur zwei Endgeräte zur gleichen<br />
Zeit miteinander synchronisieren.<br />
Eine Synchronisation per Dropbox<br />
oder iCloud ließ sich im Gegensatz<br />
zur Produktbeschreibung nicht<br />
einrichten.<br />
<strong>Mac</strong>journal ist keine multimediale<br />
Tagebuch-App, sondern vielmehr<br />
ein redaktionelles Erfassungssystem<br />
zum einfachen<br />
Kombinieren von Texten mit multimedialen<br />
Inhalten wie PDFs, Filme<br />
oder Bilder.<br />
Sie können Tagebucheinträge in<br />
der <strong>Mac</strong>-Version zudem mit Audioaufzeichnungen<br />
und gesprochenen<br />
Notizen anreichern. Gleichzeitig<br />
ist <strong>Mac</strong>journal ein nützliches<br />
Werkzeug zum Veröffentlichen<br />
von Tagebüchern im Internet bei<br />
den typischen Anbietern, was dem<br />
klassischen Blogger entgegenkommen<br />
mag.<br />
Die Benutzeroberflächen der<br />
iOS- und macOS-Versionen wirken<br />
leider antiquiert und damit wenig<br />
ansprechend.<br />
Wertung<br />
Entwickler: Mariner<br />
Software<br />
Preis: 2,30 Euro<br />
Web: marinersoft<br />
ware.com<br />
Bedienung (30 %): 3,6<br />
Leistung (40 %): 3,5<br />
Dokumentation (30 %): 3,0<br />
NOTE<br />
3,4<br />
Fazit: <strong>Mac</strong>journal eignet<br />
sich für Vielschreiber,<br />
die eher textorientiert<br />
als multimedial<br />
unterwegs sind und<br />
sich von der angestaubten<br />
Benutzeroberfläche<br />
nicht abschrecken<br />
lassen.<br />
Momento ist eine Tagebuch-App,<br />
die sich ausschließlich auf die<br />
Bedienung mit dem iPhone fokussiert<br />
und bisher nicht ans iPad<br />
angepasst wurde. Die Grundfunktionen<br />
sind kostenlos erhältlich, für<br />
Funktionen wie einen Touch-ID-<br />
Schutz oder die erweiterte Feed-<br />
Unterstützung bittet die App per<br />
In-App-Kauf zur Kasse.<br />
Die etwas schlichte Benutzeroberfläche<br />
täuscht darüber hinweg,<br />
dass Momento ein Spezialist<br />
für die Verknüpfung mit sozialen<br />
Netzwerken wie zum Beispiel<br />
Twitter, Facebook oder Flickr ist.<br />
Sobald Sie eine Verknüpfung mit<br />
einem sozialen Netzwerk angelegt<br />
haben, wandern alle Fotos, Texte<br />
und sonstige Daten automatisch in<br />
die Zeitleiste des Tagebuchs. Darüber<br />
hinaus können Sie auch RSS-<br />
Feeds für aktuelle Nachrichten einbinden.<br />
Ferner lassen sich Orte<br />
und Personen mit Schlagworten<br />
und Bewertungen versehen.<br />
Grundsätzlich speichert<br />
Momento alle persönlichen Daten<br />
lokal auf dem iPhone. Backups<br />
können Sie zwischen dem<br />
iPhone und einem <strong>Mac</strong> mithilfe<br />
der Dateifreigabe von iTunes übertragen<br />
und anderweitig sichern.<br />
Sofern Sie explizit zustimmen, können<br />
die Daten auch in die iCloud<br />
geladen werden. Eine Synchronisation<br />
mit anderen Geräten ist per<br />
iCloud aber nicht möglich, lediglich<br />
das komplette Einspielen eines<br />
Backups wird unterstützt. Die App<br />
lässt sich einfach bedienen, auch<br />
wenn die Benutzeroberfläche nur<br />
in Englisch vorliegt.<br />
Wertung<br />
Entwickler: d3i Ltd.<br />
Preis: kostenlos, In-App-<br />
Käufe ab 1,10 Euro<br />
Web: momentoapp.com<br />
Bedienung (30 %): 2,2<br />
Leistung (40 %): 2,8<br />
Dokumentation (30 %): 3,5<br />
NOTE<br />
2,8<br />
Fazit: Momento gefällt<br />
trotz schlichter Benutzeroberfläche<br />
auf Grund<br />
der vielfältigen Verknüpfung<br />
mit sozialen Netzwerken,<br />
die das Tagebuch<br />
inhaltlich füttern.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
074<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Vimeo<br />
Serie<br />
Soziale Netzwerke<br />
jenseits von Twitter,<br />
Facebook & Co.<br />
Das soziale Netzwerk<br />
für Videos mit Anspruch<br />
Soziale Netzwerke wie Twitter, Facebook und Youtube beherrschen das Netz. Daneben gibt es<br />
aber Platz für Alternativen. Vimeo kümmert sich nicht nur um die Videos seiner Nutzer, sondern<br />
will auch filmische Qualität fördern. TEXT: CHRISTIAN STEINER<br />
Die Videoplattform Vimeo stand schon<br />
immer im Schatten von Youtube. Während<br />
die Google-Plattform mittlerweile die zweitbeliebteste<br />
Internetseite der Welt ist, kümmert<br />
sich Vimeo um eine ganz eigene Nische.<br />
Youtube setzt auf Masse, Vimeo setzt auf Klasse.<br />
So zumindest der Anspruch. Statt Heimvideos<br />
und Clips aus TV-Shows geht es bei Video viel<br />
mehr um Kurzfilme, Independent-Produktionen<br />
und Filmfans. Das zeigt sich bereits im Namen:<br />
„Vimeo“ ist ein Anagramm aus „Movie“, also Film.<br />
Der Fokus auf Film und filmische Qualität<br />
zeigt sich auch in einigen Innovationen der Plattform.<br />
Vimeo unterstützte bereits im Oktober<br />
2007 HD-Auflösungen für die hochgeladenen<br />
Videos. Damit war das Netzwerk die erste Videoplattform<br />
der Welt, die diesen Schritt ging. Seit<br />
2014 können Nutzer auch Videos in 4K-Auflösung<br />
herunterladen, seit 2015 auch in dieser Auflösung<br />
streamen. Im März 2017 kamen 360-Grad-<br />
Für wen eignet<br />
sich Vimeo?<br />
Filmfans erfreuen<br />
sich an der hohen filmischen<br />
Qualität auf<br />
Vimeo.<br />
Kurzfilm-Interessierte<br />
finden tausende<br />
Shortfilms auf Vimeo.<br />
Filmschaffende zeigen<br />
Ihre professionellen<br />
Werke.<br />
Live-Streamer<br />
übertragen Events bis<br />
zu 1080p ganz ohne<br />
Werbung.<br />
Geschäftskunden<br />
lieben das Videotool.<br />
Videos bzw. Virtual-Reality-Inhalte hinzu. Zum<br />
Ende des Jahres gab es auch eine Option für<br />
Live-Streaming.<br />
Vimeos Zielgruppe ist klar definiert: Unabhängige<br />
Filmschaffende und Nachwuchs-Regisseure<br />
sind die wichtigsten Nutzer der Plattform.<br />
Mit einem eigenen Filmpreis beziehungsweise<br />
einem eigenen Filmfestival ging Vimeo auf diese<br />
Nutzerschaft zu. Die Vimeo Awards zeichneten<br />
2010 und 2012 unabhängige Filmprojekte aus.<br />
Darüber hinaus kaufte das Unternehmen die<br />
Streaming-Plattform VHX im Jahr 2016. Auf VHX<br />
veröffentlichten auch größere Indie-Stars ihre<br />
eigenen Spielfilme. Zum Beispiel der Hollywood-<br />
Star Zach Braff seinen Film „Wish I Was Here“ für<br />
seine Kickstarter-Unterstützer oder Indie-Darling<br />
Shane Carruth seinen heiß erwarteten Film<br />
„Upstream Color“. Darüber hinaus ist Vimeo als<br />
Kurzfilmplattform sehr beliebt. Viele Nachwuchs-<br />
Filmschaffende laden ihre Presse-Screener oder<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
075<br />
Festival-Einreichungen auf Vimeo hoch und versehen<br />
die Filme mit einem Passwort. Darüber<br />
hinaus gibt es aber eine Vielzahl nützlicher Funktionen<br />
für diese Zielgruppe.<br />
On demand<br />
Sie können Videos on<br />
demand entweder kostenpflichtig<br />
ausleihen,<br />
kaufen oder Serien<br />
abonnieren und alle<br />
aktuellen sowie zukünftigen<br />
Videos während<br />
des Abos streamen. Als<br />
Ersteller können Sie<br />
mit einem Upgrade auf<br />
Vimeo Pro oder Business<br />
eigene Inhalte mit<br />
verkaufen.<br />
Vimeos Funktionen<br />
Im Kern von Vimeo geht es um das Veröffentlichen<br />
von Videos. Mit einem kostenlose Konto<br />
können Sie das auch mit einem Datenvolumen<br />
von 500 MB wöchentlich und 5 GB insgesamt.<br />
Wer mehr Speicherplatz braucht, greift zu den<br />
kostenpflichtigen Paketen. Die Premium-Konten<br />
reichen von 5 Euro monatlich bis hin zu 70<br />
Euro. Dabei gibt es mit jedem Paket weitere nützliche<br />
Funktionen wie mehr Speicherplatz, eigenes<br />
Marken-Branding im Videoplayer oder Live-<br />
Streams für den kommerziellen Nutzen. Wer aber<br />
die ersten filmischen Schritte macht und gelegentliche<br />
Kurzfilme posten möchte, ist mit dem<br />
kostenlosen Konto erstmal gut bedient.<br />
Sie können Ihre Videos als Datei hochladen<br />
oder über Quellen wie Dropbox, Google Drive,<br />
Onedrive oder Box importieren. Besonders praktisch:<br />
Vimeo unterstützt das Creative-Commons-Lizenzwerk.<br />
Mit diesen Rechten erlauben<br />
Sie anderen Nutzern die Weiterverwendung<br />
Ihrer eigenen Werke. Natürlich können Sie auch<br />
selbst Remixe anderer Creative-Commons-Werke<br />
anfertigen.<br />
Wer lieber zuschaut statt selbst zu produzieren,<br />
profitiert ebenfalls vom Vimeo-Konto. Als<br />
Zuschauer stehen Ihnen Funktionen wie eine<br />
Merkliste bereit. Die Navigation funktioniert über<br />
einzelne Kanäle oder Kategorien, die jeweils<br />
Videos nach Themen und Schlagworten sortieren.<br />
Das können Genres wie Comedy- oder Animationsfilme<br />
sein. Oder auch Labels wie „Frauen<br />
im Filmgeschäft“. Wie bei anderen Netzwerken<br />
können Sie auch bei Vimeo anderen Nutzern<br />
folgen, Nachrichten schreiben oder Videos<br />
kommentieren.<br />
Für Zuschauer<br />
Sie können Vimeo nicht nur als Anbieter, sondern<br />
auch als Zuschauer nutzen. Im On-Demand-<br />
Bereich finden Sie eine Vielzahl von Inhalten.<br />
Spielfilme, Kurzfilme oder auch ganze TV-Serien.<br />
Independent-Produktionen wie „World of Tomorrow“,<br />
der Oscar-nominierte Kurzfilm, reihen sich<br />
neben TV-Blockbustern wie „Mad Men“, „Orange<br />
Is The New Black“ oder „Sherlock“. Diese Inhalte<br />
können Sie wie bei anderen Plattformen kaufen<br />
oder ausleihen. Anders als bei iTunes oder<br />
Amazon schwanken die Preise aber zwischen<br />
den Inhalten. Manche Episoden kosten weniger<br />
als einen Euro, manche großen Produktionen<br />
sind nur als komplette Staffel für mehr<br />
Workshop: So posten Sie ein Video bei Vimeo<br />
1<br />
Nachdem<br />
Sie ein kostenloses<br />
Konto registriert haben, können<br />
Sie mit dem Upload eigener Videos<br />
beginnen. Klicken Sie dazu auf den<br />
großen „Hochladen“-Knopf rechts<br />
oben in der Navigation. Pro Woche<br />
können Sie 500 MB kostenlos<br />
hochladen.<br />
2<br />
Anschließend<br />
wählen Sie Ihre<br />
Video-Datei für den Upload aus. Sie<br />
können neben Titel und Beschreibung<br />
auch Ihr Publikum festlegen,<br />
die Sprache Ihres Videos auswählen<br />
und Ihr Video als nicht jugendfrei<br />
markieren.<br />
3<br />
Nach<br />
dem Upload können Sie weitere<br />
Einstellungen vornehmen. Sie<br />
können das Video einer Kategorie<br />
zuordnen oder mit einer Creative-<br />
Commons-Lizenz für andere Nutzer<br />
freigeben. Hier vergeben Sie<br />
auch ein eigenes Vorschaubild für<br />
Ihr Video.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
076<br />
PRODUKTE & TESTS<br />
Vimeo<br />
als 20 Euro zu kaufen. Den Einkauf tätigen Sie<br />
mit einem Paypal-Konto oder Ihrer Kreditkarte.<br />
Schön: Manche Einkäufe von Indie-Studios erhalten<br />
Sie als DRM-freien Download. Damit können<br />
Sie die Datei verwalten und nutzen wie Sie möchten.<br />
Leider ist aber auch hier das Angebot höchst<br />
unterschiedlich zwischen den verschiedenen<br />
Anbietern.<br />
Unter dem Label „Vimeo Originals“ sammelt<br />
die Plattform ein Dutzend exklusiver Inhalte. Das<br />
Angebot konzentriert sich auf Comedy-Shows<br />
und Web-Serien. Auch hier variieren die Preise<br />
und das Angebot ist komplett in englischer<br />
Sprache.<br />
Vimeo setzt auf Qualität<br />
statt Quantität<br />
und das ganz ohne<br />
Werbung.<br />
Vimeo-Apps<br />
Ein Video-Dienst wie Vimeo gehört natürlich auf<br />
den Fernseher. Mit eigenen Apps für Apple TV<br />
(sowohl die älteren Modelle der 3. Generation<br />
als auch die 4. Generation und das 4K-Modell)<br />
nutzen Sie den Dienst auf dem heimischen TV.<br />
Apps für Amazon Fire TV und Android TV gibt<br />
es ebenfalls. Für die mobile Nutzung ist dank<br />
iPhone- und iPad-App ebenfalls gesorgt. In den<br />
Apps können Sie zwar keine Käufe tätigen, aber<br />
anschauen. Ihre ausgeliehene oder gekauften<br />
Videos finden Sie in Ihrer Watchlist. In dieser<br />
Liste können Sie auch private beziehungsweise<br />
passwortgeschützte Videos über den Browser<br />
hinzufügen und somit auf dem Fernseher<br />
anschauen. Leider sind aber nicht alle Einkäufe<br />
auch in jeder App verfügbar. Besonders populäre<br />
TV-Serien sind laut Vimeo teilweise nur auf<br />
den mobilen Apps verfügbar, nicht aber auf den<br />
TV-Apps.<br />
Für mobile Filmemacher hat Vimeo eine weitere<br />
App im Angebot. Mit Cameo können Sie<br />
Ihre unterwegs aufgezeichneten Videos bearbeiten.<br />
Sie können die Videos schneiden, mit Musik<br />
unterlegen, Untertitel erstellen und Farbfilter hinzufügen.<br />
Die App und ihre Funktionen ist eher<br />
rudimentär, andere Apps wie iMovie erlauben<br />
deutlich umfangreichere Bearbeitungen.<br />
Fazit<br />
Vimeo ist ein Videonetzwerk mit einer klaren<br />
Ausrichtung: Klasse statt Masse. Hier landen professionelle<br />
Filmschaffenden mit ihren Kurzfilmen,<br />
hier bieten unabhängige Produzenten ihre Filme<br />
an. Das eine oder andere größere Produktionsstudio<br />
ist ebenfalls dabei. Die Funktionen sind<br />
besonders für diese Zielgruppe zugeschnitten.<br />
Als reiner Zuschauer können Sie auf diese Inhalte<br />
zugreifen und dank der vielen Community-Funktionen<br />
auch mit den Anbietern ins Gespräch<br />
kommen. Trotz ständiger Innovationen wie das<br />
Angebot von 4K-Inhalten und VR-Videos ist es<br />
generell eher ruhig um das Netzwerk geblieben.<br />
Das App-Angebot und die Inhalte könnten deshalb<br />
viel umfangreicher sein als bisher. Dennoch<br />
ist Vimeo die ideale Anlaufstelle für Filmfreunde,<br />
Nachwuchs-Filmemacher und Cineasten mit<br />
einem guten Geschmack. Für alle anderen bleibt<br />
Youtube die bessere Alternative.<br />
Videos für<br />
Cineasten<br />
Die neue VimeomacOS-App<br />
richtet<br />
sich nicht an<br />
Zuschauer, sondern<br />
an Vimeo-<br />
Ersteller, die regelmäßig<br />
Inhalte über<br />
Vimeo veröffentlichen.<br />
Sie können<br />
mit der App Ihre<br />
Videos verwalten,<br />
Einstellungen vornehmen<br />
und Videos<br />
veröffentlichen.<br />
Dank der erweiterten<br />
Integration von<br />
Final Cut Pro X können<br />
Sie direkt aus<br />
Final Cut Pro X heraus<br />
Videos in Pro-<br />
Res und anderen<br />
Codecs exportieren<br />
und auf Vimeo hochladen<br />
und abspielen.<br />
Des Weiteren lassen<br />
sich Informationen<br />
wie der Titel, die<br />
Beschreibung und<br />
andere Einstellungen<br />
im Vorfeld bearbeiten.<br />
Sie erhalten<br />
nach dem Upload<br />
Zugriff auf Freigabe-<br />
Links, Seiten-Links<br />
und Einbettungscodes<br />
und können<br />
auf Wunsch auch<br />
Benachrichtigungen<br />
zu neuen Videoaktivitäten<br />
erhalten. Die<br />
4K-Auflösung sowie<br />
HDR werden unterstützt,<br />
sodass Sie<br />
Videos in bestmöglicher<br />
Qualität auf<br />
Vimeo hochladen<br />
können.<br />
Web: vimeo.com<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
PRODUKTE & TESTS<br />
Browser-Erweiterungen<br />
077<br />
Add-it!<br />
Plug-ins, Extensions, Add-ons: Webbrowser erhalten<br />
durch Erweiterungen viele neue Funktionen.<br />
Wir stellen Ihnen regelmäßig die nützlichsten,<br />
schönsten oder einfach nur lustigsten Zusatzwerkzeuge<br />
für Chrome, Safari und Firefox vor.<br />
Übrigens verhilft Darkness auch der Google-Suchmaschine<br />
zu einem Nachtmodus.<br />
Darkness<br />
Facebook nutzt hauptsächlich die Farben Weiß<br />
und Blau für die Darstellung seiner Inhalte – und<br />
besonders abends kann der helle Hintergrund<br />
in den Augen beißen. Zwar bietet das Netzwerk<br />
selbst keinen „Nachtmodus“ an, die Browsererweiterung<br />
Darkness liefert diesen aber nach. Einmal<br />
installiert, platziert sie ein zusätzliches Piktogramm<br />
in der Menüleiste der Webvariante von<br />
Facebook. Klicken Sie darauf, tauchen Sie den<br />
Dienst in ein edles Schwarz mit entsprechend<br />
korrespondierenden Farben.<br />
Verfügbarkeit:<br />
Chrome Firefox Safari<br />
Laterbox hilft beim fokussierten Arbeiten mit einer<br />
simplen 1-3-5-Regel.<br />
Laterbox<br />
Aufgabenplaner gibt es eine Menge. Laterbox<br />
hebt sich durch eine eigene Philosophie von der<br />
Konkurrenz ab: Statt seinen Benutzer einfach mit<br />
der Vielzahl anstehender Aufgaben zu übermannen,<br />
erzieht es ihn quasi dazu, sich auf das Wichtigste<br />
zu konzentrieren. Der smarte Onlinedienst<br />
erlaubt die Anlage einer wichtigen, drei weniger<br />
wichtigen und von fünf unerheblichen Aufgaben.<br />
Diese simple 1-3-5-Regel mag zunächst restriktiv<br />
erscheinen, nach der ersten Gewöhnung entwickelt<br />
sie sich jedoch im Arbeitsalltag zum wahren<br />
Segen.<br />
Herzstück von Laterbox ist eine Browsererweiterung,<br />
die jeden neuen Tab zum Notieren<br />
neuer Aufgaben anbietet. Besonders clever: Ein<br />
Notizfeld für Ideen sammelt diese, um sie später<br />
per E-Mail an seinen Benutzer zu senden.<br />
Verfügbarkeit:<br />
Chrome Firefox Safari<br />
Thomas Raukamp<br />
Apple wird in<br />
Kürze die NPAPI-<br />
Schnittstelle in<br />
Safari deaktivieren.<br />
Ältere Erweiterungen<br />
wie<br />
Silverlight oder<br />
QuickTime funktionieren<br />
dann<br />
nicht mehr. Zähneknirschend<br />
duldet<br />
Apple jedoch<br />
das Flash-Plug-in<br />
weiterhin.<br />
Erweiterungen für Safari und Firefox befinden sich<br />
in der Entwicklung – eine iPhone-App gibt’s schon.<br />
Lumio<br />
Wer im Internet recherchiert, verliert durch das<br />
einfache Anlegen von Lesezeichen schnell die<br />
Übersicht über seine Notizen. Hier hilft Lumio:<br />
Heben Sie etwa ein Zitat auf einer Webseite hervor,<br />
erscheint unter Ihrer Auswahl ein kleines Piktogramm,<br />
mit dessen Hilfe Sie es speichern. Ein<br />
Klick auf das Lumio-Icon in der Symbolleiste listet<br />
Ihre Notizen fein säuberlich auf. Damit alles<br />
seine Ordnung behält, können Sie Ihre Hervorhebungen<br />
übersichtlich innerhalb von Sammlungen<br />
sortieren.<br />
Verfügbarkeit:<br />
Chrome Firefox Safari<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
h a r d w r k<br />
INSTA360 ONE<br />
FÜR NUR 359 €<br />
Jetzt bestellen unter: hardwrk.com<br />
360-GRAD-VIDEOS IN 4K | WEGWEISENDE AUFNAHMEMODI | INSTANT SHARING & LIVE STREAMING
080<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Apple Fotos<br />
Die Fotos-App im Einsatz<br />
Für Fotoamateure und Gelegenheitsknipser ist Apples Fotos-App die Anwendung der Wahl,<br />
um Bilder zu verwalten und zu bearbeiten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dabei vorgehen.<br />
TEXT: UWE ALBRECHT<br />
Seit April 2015 – im Zug des<br />
Updates auf OS X „Yosemite“<br />
– ist die Fotos-App, auf Englisch<br />
„Photos“ genannt, in<br />
die Fußstapfen von iPhoto getreten.<br />
Anfangs war die Kritik groß,<br />
da zunächst einmal zahlreiche<br />
aus iPhoto bekannte und bei den<br />
Anwendern beliebte Funktionen<br />
weggefallen waren. Mittlerweile<br />
hat sich die Aufregung aber<br />
gelegt und die neue Fotoanwendung<br />
von Apple ist sogar leistungsfähiger<br />
und besitzt mehr<br />
Funktionen als ihr Vorgänger. Vor<br />
allem die Funktionen zur Bildbearbeitung<br />
hat Apple ergänzt und<br />
die Integration in iCloud sowie die<br />
Erweiterung durch Plug-ins und<br />
Dritthersteller-Apps ermöglicht.<br />
Einerlei, ob Sie mit einer digitalen<br />
Spiegelreflex-, einer System- oder<br />
einer Kompaktkamera fotografieren,<br />
mit der Fotos-App ist es ein<br />
Leichtes, Bilder zu organisieren<br />
und zu bearbeiten. Und mit dem<br />
iPhone oder iPad arbeiten die<br />
Fotos-App und iCloud sogar noch<br />
ein bisschen besser zusammen.<br />
Die Anzahl an Fotos, die Sie mit<br />
Kamera und iPhone tagtäglich<br />
erstellen, nimmt wahrscheinlich<br />
auch bei Ihnen stetig zu. Das Gleiche<br />
gilt für die Datenmenge, da<br />
die Auflösung der Fotos im Lauf<br />
der Jahre immer höher geworden<br />
ist. Daher gilt es mehr denn je, die<br />
Übersicht zu bewahren.<br />
Apple Fotos<br />
Inzwischen bietet<br />
die Fotos-App<br />
von Apple nicht<br />
nur die Möglichkeit<br />
Bilder zu<br />
verwalten, sondern<br />
auch viele<br />
praktische Funktionen.<br />
So lassen<br />
sich Fotos durch<br />
Erweiterungen<br />
von Dritterhersteller-Apps<br />
bearbeiten.<br />
Zuvörderst sollten Sie Ihre<br />
Fotos immer sofort importieren<br />
und nicht für alle Zeiten auf<br />
der Speicherkarte oder auf dem<br />
iPhone belassen. Speicherkarten<br />
sind zur Archivierung von<br />
Fotos denkbar ungeeignet, da sie<br />
schnell kaputt gehen können. Des<br />
Weiteren sollten Sie Ihre Fotos<br />
baldmöglichst auf dem <strong>Mac</strong> sichten<br />
und misslungene umgehend<br />
löschen sowie besonders gelungene<br />
entsprechend kennzeichnen.<br />
Auf diese Weise sparen Sie nicht<br />
nur den notorisch zu knappen<br />
Speicherplatz auf der Festplatte<br />
oder SSD Ihres <strong>Mac</strong>, Sie trennen<br />
auch die Spreu vom Weizen und<br />
finden Ihre fotografischen Meis-<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
081<br />
terwerke später schneller wieder.<br />
Anschließend gilt es, die Fotos in<br />
Alben zu ordnen, sie gegebenenfalls<br />
zu bearbeiten und diese weiterzugeben<br />
oder auf unterschiedliche<br />
Weise zu präsentieren.<br />
In diesem Artikel erklären wir<br />
Ihnen, wie Sie die Grundfunktionen<br />
der Foto-App sinnvoll einsetzen<br />
und zeigen damit einen<br />
möglichen „Workflow“ mit der<br />
Foto-App, den Sie als Beispiel nutzen<br />
können.<br />
Die Foto-App konfigurieren<br />
Die Foto-App gehört zum Lieferumfang<br />
von macOS und ist auf<br />
jedem neuen <strong>Mac</strong> vorinstalliert,<br />
Sie müssen diese daher nicht<br />
gesondert erwerben. Allerdings<br />
sollten Sie drei grundlegende Einstellungen<br />
vornehmen.<br />
Nutzen Sie mehrere Fotos-<br />
Mediatheken (Photos Libraries),<br />
dann legen Sie eine davon als<br />
„Systemfotomediathek“ fest. Und<br />
zwar sollte es die Foto-Mediathek<br />
sein, auf die Ihre anderen<br />
Apps mithilfe der entsprechenden<br />
Funktionen Zugriff haben sollen<br />
und die dann auch als iCloud-<br />
Fotos-Mediathek dienen wird.<br />
Außerdem geben Sie an, ob die<br />
Fotos außerhalb der Fotos-Mediathek<br />
in Ordnern abgelegt werden<br />
sollen oder direkt in die Mediathek<br />
kopiert werden. Auch hier<br />
wählen Sie, gesetzt den Fall, Sie<br />
wollen die iCloud-Fotos-Mediathek<br />
nutzen, den Eintrag „Objekte<br />
in die Fotomediathek kopieren“.<br />
Es ist übrigens auch sonst empfehlenswerter,<br />
die Fotos in der<br />
Mediathek zu verwalten, um<br />
Die iCloud-Fotomediathek<br />
Falls Sie es wünschen,<br />
können Sie Ihre<br />
gesamte Fotomediathek<br />
in die iCloud übertragen.<br />
Damit steht sie<br />
Ihnen auf allen Ihren<br />
<strong>Mac</strong>s, iPhones und<br />
iPads zur Verfügung.<br />
Änderungen, die Sie<br />
auf Ihren unterschiedlichen<br />
Geräten vornehmen,<br />
werden automatisch<br />
übernommen.<br />
Allerdings gibt es auch<br />
Einschränkungen: So<br />
Sobald<br />
„Objekte in<br />
die Fotomediathek<br />
kopieren“<br />
aktiviert<br />
ist, werden<br />
Fotos zentral<br />
an einem Ort<br />
gespeichert.<br />
können Sie nur eine<br />
Fotomediathek, und<br />
zwar Ihre System-Fotomediathek<br />
in iCloud,<br />
hochladen. Zudem ist<br />
natürlich der Speicherplatz<br />
beschränkt. Besitzen<br />
Sie eine große Fotomediathek,<br />
müssen Sie<br />
Speicherplatz hinzukaufen.<br />
Zu guter Letzt<br />
müssen Sie auf jedem<br />
<strong>Mac</strong>, iPod oder iPhone<br />
mit derselben Apple-ID<br />
angemeldet sein.<br />
etwaigen Inkonsistenzen und Problemen<br />
aus dem Weg zu gehen.<br />
Zu guter Letzt geben Sie an,<br />
ob die Symbol- sowie Seitenleiste<br />
auch im Vollbildmodus der Foto-<br />
App angezeigt werden soll oder<br />
nicht. Die Einstellung dazu finden<br />
Sie im Menü „Darstellung“.<br />
Der Import Ihrer Fotos findet<br />
auf unterschiedliche Weise statt<br />
– je nachdem, in welchem Format<br />
und wo diese vorliegen.<br />
iPhoto-Mediatheken<br />
übernehmen<br />
Besitzen Sie nur eine iPhoto-<br />
Mediathek, dann wird diese beim<br />
erstmaligen Start der Fotos-App<br />
automatisch geöffnet und konvertiert.<br />
Bei mehreren iPhoto-<br />
Mediatheken fragt die Fotos-App<br />
nach, welche sie zuerst konvertieren<br />
soll. Ist die Wandlung abgeschlossen<br />
– was bei einer großen<br />
iPhoto-Mediathek durchaus<br />
einige Stunden in Anspruch nehmen<br />
kann – löschen Sie die alte<br />
iPhoto-Mediathek, falls Sie diese<br />
nicht mehr benötigen oder erstellen<br />
eine Sicherungskopie auf<br />
einem externen Datenträger. Die<br />
alte iPhoto-Mediathek erhält,<br />
nachdem sie konvertiert wurde,<br />
die Dateiendung „*.migratedphotolibrary“,<br />
damit Sie sie von den<br />
nicht konvertierten unterscheiden<br />
können.<br />
Fotos von der Festplatte<br />
importieren<br />
Fotos, die sich bereits auf der<br />
Festplatte Ihres <strong>Mac</strong> oder auf<br />
einer externen Festplatte befinden,<br />
können Sie sehr schnell in<br />
die Fotos-Mediathek übernehmen.<br />
Wählen Sie dazu den Befehl<br />
„Importieren“ im Menü „Ablage“,<br />
anschließend den Ordner, in dem<br />
sich die Fotos befinden und kli-<br />
Der Aufbau der<br />
Fotos-Mediathek<br />
Auch wenn die Fotos-Mediathek<br />
im Finder als „normale“<br />
Datei anzeigt wird, so ist<br />
sie es in Wirklichkeit nicht.<br />
Stattdessen handelt es sich<br />
um eine Art Container – bei<br />
macOS „Bundle“ genannt –<br />
in welchem sich selbst zahlreiche<br />
Ordner und Dateien<br />
befinden. Um einen Blick in<br />
das Bundle zu werfen, wählen<br />
Sie die Fotos-Mediathek<br />
aus und öffnen mit der<br />
sekundären Maustaste das<br />
Kontextmenü. Dort wählen<br />
Sie den Befehl „Paketinhalt<br />
anzeigen“. Nun werden alle<br />
Ordner und Dateien anzeigt,<br />
die sich im Bundle befinden.<br />
Ihre Originalfotos finden Sie<br />
im Unterordner „Masters“ –<br />
und zwar nach Jahren und<br />
Aufnahmedatum sortiert.<br />
Bitte ändern Sie an den<br />
Namen des Ordners, der<br />
Dateien und der gesamten<br />
Ordnerstruktur nichts!<br />
Löschen Sie dort keine<br />
Dateien und fügen Sie auch<br />
keine neuen hinzu. Ansonsten<br />
droht Datenverlust und<br />
die Mediathek lässt sich<br />
unter Umständen von der<br />
Fotos-App nicht mehr öffnen.<br />
cken Sie dann auf „Für Import<br />
überprüfen“. Anschließend werden<br />
die Fotos importiert.<br />
Die Fotos-App ist in der Lage,<br />
Bilder in den verbreitetsten Formaten,<br />
wie zum Beispiel JPEG,<br />
TIFF und PNG zu importieren.<br />
Selbstverständlich erkennt das<br />
Programm auch Dateien in dem<br />
vom iPhone und iPad unter iOS 11<br />
bekannten HEIF-(High Efficiency<br />
Image)-Format sowie Filme im<br />
Videoformat HEIC. Allerdings ist<br />
dazu ein <strong>Mac</strong> mit macOS 10.13<br />
„High Sierra“ erforderlich.<br />
Der Import von herstellerspezifischen<br />
RAW-Dateien ist ebenfalls<br />
möglich, sofern macOS das<br />
entsprechende Format unterstützt.<br />
Für neue RAW-Formate<br />
veröffentlicht Apple in unregelmäßigen<br />
Abständen Updates, die<br />
Sie installieren sollten, falls Sie<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
082<br />
sich im Besitz einer entsprechenden<br />
Kamera befinden.<br />
Fotos von der Digitalkamera,<br />
iPhone oder iPad<br />
Um Fotos von der Digitalkamera<br />
oder vom iPhone beziehungsweise<br />
iPad in die Fotos-Mediathek<br />
zu übernehmen, schließen die<br />
Geräte entweder mit dem dazugehörigen<br />
Kabel an den <strong>Mac</strong> an<br />
oder – im Falle einer Digitalkamera<br />
– stecken Sie die SD-Karte<br />
beziehungsweise Micro-SD-Karte<br />
(mit Adapter) in das Kartenlesegerät<br />
Ihres <strong>Mac</strong>. Anschließend<br />
erscheint links in der Seitenleiste<br />
unter „Geräte“ der entsprechenden<br />
Eintrag. Klicken Sie auf diesen,<br />
tauchen rechts im Hauptfenster<br />
alle neuen Fotos auf, die<br />
Sie dann mit einem Mausklick auf<br />
den Schalter „Alle neuen Objekte<br />
importieren“ in die Fotos-Mediathek<br />
übernehmen. Wurden zuvor<br />
schon Fotos oder Videos importiert,<br />
werden diese oben unter<br />
„Bereits importiert“ angezeigt.<br />
Sollen die Fotos vom iPhone oder<br />
iPad beziehungsweise der SD-<br />
Karte der Digitalkamera gelöscht<br />
werden, markieren Sie vor dem<br />
Import die Einstellung „Objekte<br />
nach dem Import löschen“.<br />
Alle importierten Fotos finden<br />
Sie anschließend im Eintrag<br />
„Importe“ links in der Seitenleiste.<br />
Klicken Sie darauf, werden<br />
sie nach dem Aufnahmedatum<br />
geordnet aufgelistet.<br />
Überblick über die Fotos-App<br />
<strong>Mac</strong>-Anwender, die bereits mit<br />
iPhoto gearbeitet haben und<br />
denen auch iTunes vertraut ist,<br />
werden sich in der Fotos-App<br />
schnell zurechtfinden. Allerdings<br />
gibt es im Vergleich mit iPhoto<br />
Über die Import-Funktion können Sie auswählen, wohin die Fotos kopiert werden und ob sie<br />
im Anschluss vom iPhone oder der Digitalkamera gelöscht werden sollen.<br />
Was ist wo?<br />
1: Fotos<br />
2: Momente<br />
3: Sammlungen<br />
4: Jahre<br />
5: Seitenleiste<br />
6: Importierte<br />
Fotos<br />
7: Medien typen,<br />
wie Fotos und<br />
Videos etc.<br />
8: Fotoalben<br />
9: Projekte<br />
10: Suchfeld<br />
11: Fotos um<br />
90 Grad drehen<br />
12: Gewähltes<br />
Foto als Favorit<br />
markieren<br />
13: Fotos weitergeben<br />
und<br />
versenden<br />
14: Informationen<br />
zum Foto<br />
einige Unterschiede, die anfangs<br />
für etwas Verwirrung sorgen<br />
könnten.<br />
So werden in der Fotos-App die<br />
Fotos nicht mehr in den bei vielen<br />
Anwendern beliebten „Ereignissen“<br />
geordnet. Die bestehenden<br />
„Ereignisse“ Ihrer iPhoto-Mediathek<br />
gehen allerdings nicht verloren,<br />
sondern sie werden in<br />
Alben umgewandelt. Diese finden<br />
Sie in der Seitenleiste unter<br />
„iPhoto-Ereignisse“. Stattdessen<br />
organisiert die Fotos-App Ihre Bilder<br />
nach „Fotos“, „Momenten“,<br />
„Sammlungen“ und „Jahren“. Zu<br />
den entsprechenden Ansichten<br />
wechseln Sie mit einem Mausklick<br />
auf den gleichnamigen Schalter.<br />
Die eigentliche „Kommandobrücke“<br />
der Fotos-App ist die Seitenleiste.<br />
Dort finden Sie die vorgegebenen<br />
Einträge, die den<br />
Wiedergabelisten von iTunes entsprechen,<br />
die Einträge für angeschlossene<br />
Geräte oder Speicherkarten<br />
sowie „Meine Alben“,<br />
„Medientypen“ und „Projekte“.<br />
Rechts oben sind schließlich das<br />
Suchfeld sowie Funktionen zum<br />
Weitergeben von Fotos, für Informationen<br />
zu den Fotos oder zum<br />
Bewerten zu finden.<br />
Fotos sichten und bewerten<br />
Wie bereits erwähnt, finden Sie<br />
Ihre neu importierten Bilder unter<br />
dem Eintrag „Importe“ in der Seitenleiste<br />
der Fotos-App. Dort sichten<br />
Sie sie Bild für Bild. Ihre Bilder<br />
werden von der Fotos-App<br />
nach dem Aufnahmedatum und<br />
der Aufnahmezeit automatisch<br />
sortiert aufgelistet. Um ein Foto<br />
zu betrachten, genügt ein Mausklick.<br />
Zum Vergrößern des Fotos<br />
bewegen Sie den links oben in<br />
der Symbolleiste befindlichen<br />
Schieberegler mit der Maus nach<br />
rechts. Falls Sie ein Trackpad<br />
verwenden, ziehen Sie auf dem<br />
Trackpad Daumen und Zeigefin-<br />
1 2 3 4<br />
14<br />
12<br />
10<br />
13<br />
11<br />
6<br />
8<br />
7<br />
9<br />
5
TIPPS & PRAXIS<br />
Apple Fotos<br />
083<br />
Workshop: Wichtige Bearbeitungsfunktionen<br />
zielführend einsetzen<br />
1<br />
Wählen<br />
Sie in der Fotos-App<br />
das entsprechende Album und<br />
anschließend das gewünschte<br />
Bild aus. Mit nur wenigen Mausklicks<br />
können Sie schon jetzt die<br />
ersten schnellen Bearbeitungen<br />
vornehmen.<br />
2<br />
Wenn<br />
Sie ein Foto hochkant aufgenommen<br />
haben und Ihre Kamera<br />
dies nicht automatisch korrigiert<br />
hat, dann klicken Sie rechts oben<br />
in der Titelleiste auf das Symbol<br />
„Drehen“ (Rechteck mit Pfeil).<br />
3<br />
Falls<br />
Sie keine Zeit haben, das Foto<br />
im Detail zu bearbeiten, überlassen<br />
Sie die Arbeit der Fotos-App.<br />
Klicken Sie auf das Symbol „Zauberstab“,<br />
versucht das Programm<br />
das Foto zu verbessern – allerdings<br />
mit wechselndem Erfolg.<br />
4<br />
Um<br />
das Foto selbst zu bearbeiten,<br />
klicken Sie auf den Schalter „Bearbeiten“<br />
rechts oben. Sie haben drei<br />
Möglichkeiten: Die Belichtung und<br />
Farbe etc. anpassen, „Filter“ wählen<br />
oder das Foto zuzuschneiden<br />
und gerade auszurichten.<br />
5<br />
Klicken<br />
Sie auf „Beschneiden“.<br />
Hier können Sie mit dem Schalter<br />
„Autom.“ unten rechts das Foto<br />
von der Foto-App gerade ausrichten<br />
lassen. Ansonsten ziehen Sie<br />
es über die Skala rechts nach oben<br />
oder unten.<br />
6<br />
Mit<br />
Filtern verleihen Sie Ihren<br />
Fotos einen passenden Look. Klicken<br />
Sie dazu auf den Schalter „Filter“<br />
und dann auf einen der vorhandenen<br />
Einträge – von „Bunt“<br />
über „Dramatisch“ bis „S/W“.<br />
7<br />
Detaillierte<br />
Anpassungen nehmen<br />
Sie mit dem Schalter „Anpassen“<br />
vor. Mit der Einstellung „Licht“<br />
ändern Sie die Belichtung und mit<br />
„Farbe“ und „Schwarzweiß“ die<br />
Farbgebung.<br />
8<br />
Den<br />
Weißabgleich passen Sie<br />
unter dem entsprechenden Eintrag<br />
mit dem Schieberegler, das<br />
Aufklappmenü oder auch der kleinen<br />
Pipette an. Klicken Sie auf die<br />
Pipette und suchen Sie einen möglichst<br />
neutralen Grauton.<br />
9<br />
Das<br />
Histogramm finden Sie unter<br />
„Tonwerte“. Verschieben Sie die<br />
vertikalen Striche, um die Überoder<br />
Unterbelichtung anzupassen.<br />
Bei allen Einstellungen können Sie<br />
mit „Auto“ auch der Fotos-App die<br />
Arbeit überlassen.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
084<br />
ger auseinander, um in das Bild<br />
zu zoomen.<br />
Zum Löschen eines Fotos betätigen<br />
Sie die Lösch-/Rückschritt-<br />
Taste und bestätigen das Löschen<br />
mit der Eingabe-Taste. Gefällt<br />
Ihnen das Foto, klicken Sie rechts<br />
oben auf das Herz-Symbol. Um die<br />
Aufnahmedaten einzusehen, blenden<br />
Sie mit dem kleinen Info-Symbol<br />
(„i“) links oben das Informationen-Fenster<br />
ein. Möchten Sie zum<br />
nächsten Foto blättern, klicken<br />
Sie auf die rechte Pfeiltaste oder<br />
wischen auf dem Trackpad mit<br />
zwei Fingern nach links.<br />
Ihre gelöschten Fotos finden<br />
Sie in der Seitenleiste – mithilfe<br />
des Eintrags „Zuletzt gelöscht“.<br />
Dort können Sie diese mit dem<br />
Schalter „Alle löschen“ endgültig<br />
in den Papierkorb legen oder<br />
mit „Wiederherstellen“ gegebenenfalls<br />
in die ursprünglichen<br />
Alben zurücklegen. Falls Sie den<br />
Papierkorb der Fotos-Mediathek<br />
nicht selbst löschen, werden<br />
die enthaltenen Fotos, dreißig<br />
Tage nachdem Sie diese in<br />
den „Abfall“ gelegt haben, automatisch<br />
gelöscht. Die mit einem<br />
Herz als gut bewerteten Fotos<br />
werden übrigens unter „Favoriten“<br />
aufgelistet.<br />
Fotos organisieren<br />
Da die Fotos-App nicht – wie<br />
iPhoto – automatisch „Ereignisse“<br />
Über das kleine<br />
Info-Symbol<br />
blenden Sie<br />
das Info-Fenster<br />
eines Fotos<br />
ein. Dort wird<br />
Ihnen z.B. der<br />
Standort der<br />
Aufnahme<br />
angezeigt.<br />
Workshop: Fotos ansprechend<br />
präsentieren und weitergeben<br />
1<br />
Eine<br />
spannende Diaschau am i<strong>Mac</strong><br />
oder am <strong>Mac</strong>Book und einem<br />
externen Bildschirm zaubern<br />
Sie sehr schnell. Wählen Sie das<br />
gewünschte Album aus und klicken<br />
Sie anschließend oben auf<br />
„Diashow“.<br />
2<br />
Legen<br />
Sie das „Thema“ (Übergangseffekt)<br />
sowie die Musik fest,<br />
mit der Sie die Diashow unterlegen<br />
möchten, etwa „Themensongs“<br />
oder Titel aus Ihrer iTunes-Mediathek.<br />
Mit „Diashow vorführen“ starten<br />
Sie die Präsentation.<br />
3<br />
Die<br />
in der Fotos-App neu hinzugekommenen<br />
„Rückblicke“ nehmen<br />
Ihnen einen Teil der Arbeit ab. So<br />
werden aus geografisch, zeitlich<br />
oder thematisch passenden Alben<br />
und Fotos automatisch Diashows<br />
erstellt, die Sie abspielen können.<br />
4<br />
Sobald<br />
Sie „Rückblicke“ als Favoriten<br />
markieren und andere löschen,<br />
„lernt“ die Foto-App daraus und<br />
nimmt zukünftig darauf Rücksicht.<br />
Dazu klicken Sie ganz unten auf<br />
die Einträge „Zu Rückblickfavoriten“<br />
und „Rückblick löschen“.<br />
5<br />
Wollen<br />
Sie aus Ihren Fotos ein<br />
Fotobuch oder Abzüge erstellen<br />
lassen, klicken Sie in der Seitenleiste<br />
auf „Projekte“. Folgen sie den<br />
Anweisungen und wählen Sie das<br />
gewünschte Format. Senden Sie<br />
den Auftrag ab.<br />
6<br />
Abzüge,<br />
Fotobücher oder Poster<br />
können Sie auch von anderen<br />
Dienstleistern als Apple anfertigen<br />
lassen. Klicken Sie auf „Mehr“<br />
und anschließend auf „App Store“,<br />
um die App des Dienstleisters<br />
herunterzuladen.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
TIPPS & PRAXIS<br />
Apple Fotos<br />
085<br />
Geotagging<br />
Fotografieren Sie mit dem<br />
iPhone oder iPad, dann werden<br />
in der Regel mit den<br />
Fotos auch die geografischen<br />
Daten – also der Aufnahmeort<br />
– gespeichert. Dasselbe<br />
gilt, falls Sie eine Digitalkamera<br />
mit GPS-Funktion oder<br />
auch eine DSLR-Kamera<br />
besitzen, an die ein GPS-<br />
Empfänger angeschlossen<br />
ist. Die Fotos-App ist in der<br />
Lage, diese geografischen<br />
Informationen auszulesen.<br />
Wollen Sie herausfinden,<br />
welche Fotos in Ihrer Fotomediathek<br />
geografische<br />
Informationen enthalten,<br />
wählen Sie in der Seitenleiste<br />
unter „Mediathek“ den Eintrag<br />
„Orte“. Anschließend<br />
erscheint eine Karte, auf der<br />
die Miniaturen und die jeweilige<br />
Anzahl der Fotos eines<br />
bestimmten Ort angezeigt<br />
werden. Die geografische<br />
Informationen lassen sich<br />
ändern. Außerdem können<br />
Sie Fotos hinzufügen, welche<br />
diese nicht besitzen. Wählen<br />
Sie dazu das Foto oder die<br />
Fotos in der Fotomediathek<br />
aus und öffnen Sie das Fenster<br />
„Informationen“ mit der<br />
sekundären Maustaste oder<br />
das kleine Infosymbol rechts<br />
oben. Im Fenster „Informationen“<br />
klicken Sie auf „Ortsangabe<br />
hinzufügen“ und<br />
geben den Ort – am besten<br />
die genaue Adresse – ein. Die<br />
Fotos-App sucht diesen und<br />
ergänzt die Bilder mit den<br />
geografischen Daten.<br />
anlegt, denen Sie dann nur noch<br />
die passenden Namen geben müssen,<br />
sollten Sie dies selbst in die<br />
Hand nehmen. Dazu wechseln Sie<br />
zum Eintrag „Importe“ und wählen<br />
die zusammengehörigen Fotos<br />
einer importierten Fototour aus.<br />
Dazu klicken Sie auf das erste<br />
Foto und halten dabei die [Shift]-<br />
Taste gedrückt. Dann klicken Sie<br />
auf das letzte Foto des jeweiligen<br />
Imports. Alle gewünschten Fotos<br />
sind nun markiert. Mit dem Befehl<br />
„Neues Album aus Auswahl“ im<br />
Menü „Ablage“ erstellen Sie das<br />
neue Album. Es erscheint sofort<br />
an erster Stelle unter „Meine<br />
Alben“. Dort geben Sie dem<br />
Album noch einen aussagekräftigen<br />
Namen.<br />
Falls gewünscht, fügen Sie die<br />
importierten Fotos beziehungsweise<br />
eine Auswahl davon einem<br />
bereits bestehenden Album<br />
hinzu, um auf diese Weise Alben<br />
mit bestimmten Fotomotiven<br />
zusammenzustellen. Dies können<br />
Bilder von einem bestimmten<br />
Ort sein, etwa von einer Tierart<br />
im Zoo. Dazu wählen Sie die<br />
Fotos wie beschrieben oder einzeln<br />
per Mausklick aus und öffnen<br />
mit der sekundären Maustaste<br />
das Kontextmenü. Hier wählen<br />
Sie den Befehl „Hinzufügen zu“<br />
und anschließend das passende<br />
Album oder den Eintrag „Neues<br />
Album“.<br />
Bitte beachten Sie: Wenn Sie<br />
Fotos mit der Lösch-/Rückschritt-<br />
Taste entfernen, löschen Sie diese<br />
nicht aus der Fotomediathek, sondern<br />
nur aus dem entsprechenden<br />
Album. Um das Foto umgehend<br />
und ohne Nachfrage zu<br />
löschen, nutzen Sie die Tastenkombination<br />
[cmd] + [Lösch-/<br />
Rückschritt]. Das Foto finden Sie<br />
dann nur noch unter „Zuletzt<br />
gelöscht“ in der Seitenleiste.<br />
Fotos suchen<br />
Eines der Highlights der Fotos-<br />
App von macOS ist die neue<br />
Suchfunktion. Diese ermög-<br />
Die Fotos-App<br />
kann Ihnen<br />
Ihre Bilder auf<br />
einer Karte<br />
anzeigen, entsprechend<br />
der<br />
in den Metadaten<br />
enthaltenen<br />
geografischen<br />
Informationen.<br />
Fotos verschlagworten<br />
Wie im Artikel bereits<br />
dargestellt verfügt die<br />
Fotos-App über eine<br />
Mustererkennung, welche<br />
die Suche nach<br />
Motiven wie „Blume“<br />
oder „Elefant“ ermöglicht.<br />
Ergänzend haben<br />
Sie die Möglichkeit, Ihre<br />
Bilder zu verschlagworten.<br />
Die Verschlagwortung<br />
nehmen Sie<br />
mit dem Schlagwort-<br />
Manager vor, den Sie<br />
im Menü „Fenster“ aufrufen.<br />
Hier können Sie<br />
licht neben der Suche nach dem<br />
Albumtitel, dem Fotonamen und<br />
mit Schlagworten auch die Suche<br />
über Bild- und Mustererkennungen.<br />
Diese Funktion ist allerdings<br />
noch lückenhaft und geht wenig<br />
ins Detail. So findet die Fotos-App<br />
zwar Bilder mit „Blumen“ und<br />
sogar „Rosen“, Fotos mit Magnolien<br />
oder Kamelien aber nicht.<br />
Auch findet das Programm Fotos<br />
von Elefanten, aber nicht von<br />
Mammuts.<br />
Geben Sie den oder die Suchbegriffe<br />
rechts oben ins Suchfeld<br />
ein. Ganz oben im Suchergebnis<br />
unter „Kategorie“ werden alle<br />
Fotos aufgelistet, in denen die<br />
Bilderkennung das Muster oder<br />
Motiv erkennen konnte.<br />
Ihren Fotos per Mausklick<br />
einzelne oder auch<br />
mehrere Schlagworte<br />
hinzufügen. Mithilfe des<br />
Schalters „Schlagwörter<br />
bearbeiten“ geben<br />
Sie neue Schlagworte<br />
ein oder ändern bestehende.<br />
Je genauer Sie<br />
Ihre Schlagworte formulieren<br />
und je mehr<br />
Schlagworte sie bei<br />
der Suche kombinieren,<br />
desto genauer<br />
werden dann die<br />
Suchergebnisse.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
086<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Apple Fotos<br />
Die 8 besten<br />
Erweiterungen<br />
für Fotos<br />
Plug-ins und externe Apps machen Apples Fotos-<br />
App noch wertvoller. Wir stellen Ihnen die interessantesten<br />
Erweiterungen und Programme vor.<br />
TEXT: UWE ALBRECHT<br />
Im Vergleich mit dem mittlerweile<br />
eingestellten iPhoto<br />
besitzt die Fotos-App weit<br />
umfangreichere Möglichkeiten<br />
zur Bildbearbeitung. Zudem hat<br />
Apple den Wunsch der Anwender<br />
erhört, das Programm mit Plugins<br />
erweiterbar zu machen und<br />
die Zusammenarbeit mit Anwendungen<br />
von Drittanbietern zu<br />
verbessern. Und tatsächlich: Mittlerweile<br />
gibt es unter anderem<br />
im App Store eine umfangreiche<br />
Auswahl entsprechender Erweiterungen<br />
und Apps.<br />
Wo sind die Plug-ins?<br />
Auf den ersten Blick ist bei der<br />
Fotos-App von Plug-ins nichts zu<br />
sehen. Auch ein Blick in die Einstellungen<br />
ändert daran nichts.<br />
Um herauszufinden, ob auf Ihrem<br />
<strong>Mac</strong> bereits Erweiterungen für<br />
Apples Standardprogramm installiert<br />
sind, klicken Sie nach<br />
dem Start von Fotos rechts oben<br />
auf den Schalter „Bearbeiten“.<br />
Anschließend erscheinen – erneut<br />
rechts oben – mehrere neue Sym-<br />
Ob eventuell<br />
schon Plug-ins<br />
für die Fotos-<br />
App auf Ihrem<br />
<strong>Mac</strong> installiert<br />
sind, sehen Sie<br />
in den Systemeinstellungen<br />
unter „Erweiterungen“<br />
bole und Schalter. Klicken Sie auf<br />
den zweiten Schalter von links<br />
(Kreis mit drei Punkten). Nun wird<br />
ein Menü geöffnet, das die bereits<br />
auf Ihrem <strong>Mac</strong> installierten Plugins<br />
der Fotos-App anzeigt.<br />
Dass hier Einträge auftauchen,<br />
obwohl Sie selbst noch<br />
keine Erweiterungen hinzugefügt<br />
haben, hat durchaus seine Richtigkeit.<br />
So werden bei der Installation<br />
bestimmter Anwendungen,<br />
wie zum Beispiel von Affinity<br />
Photo, Pixelmator oder dem Graphicconverter<br />
die dazugehörigen<br />
Erweiterungen für die Fotos-App<br />
gleich mit installiert. Aber auch,<br />
wenn Sie diese Programme nicht<br />
besitzen, ist es möglich, dass sich<br />
schon einige Plug-ins auf Ihrem<br />
<strong>Mac</strong> befinden, dass Sie diese allerdings<br />
erst aktivieren müssen.<br />
Aktivieren der Plug-ins<br />
Damit die Fotos-App Ihre Plug-ins<br />
anzeigt und nutzen kann, müssen<br />
Sie diese zunächst einschalten.<br />
Dafür öffnen Sie die Systemeinstellungen<br />
von macOS und<br />
klicken dort auf „Erweiterungen“.<br />
Wählen Sie in der linken Spalte<br />
den Eintrag „Fotos-Bearbeitung“.<br />
Rechts finden Sie alle auf Ihrem<br />
<strong>Mac</strong> installierten Plug-ins, die Sie<br />
per Mausklick aktivieren oder<br />
auch später wieder abschalten.<br />
Weitere Plug-ins für die Fotos-<br />
App finden Sie unter anderem im<br />
App Store. Öffnen Sie dazu, wie<br />
oben beschrieben, in der Fotos-<br />
App das Menü mit den Erweiterungen<br />
und wählen Sie den<br />
Eintrag „Mehr“. Anschließend<br />
werden die entsprechenden Apps<br />
und Erweiterungen aufgelistet,<br />
die mit der Fotos-App kompatibel<br />
sind. Leider ist auf den ersten<br />
Blick nicht immer ersichtlich,<br />
ob es sich „nur“ um ein Plug-in<br />
handelt oder um ein eigenständiges<br />
Programm. Das finden Sie nur<br />
heraus, wenn sie auf das entsprechende<br />
Symbol klicken. Zur Installation<br />
genügt ein Mausklick auf<br />
den Schalter „Laden“ beziehungsweise<br />
auf das „Preisschild“, sofern<br />
die App kostenpflichtig ist.<br />
Außerdem stellen einige Drittanbieter<br />
ihre Erweiterungen nicht<br />
im App Store von Apple, sondern<br />
auf Ihrer eigenen Webseite – kostenpflichtig<br />
oder auch gratis – zur<br />
Verfügung. Dazu müssen Sie die<br />
Internetadresse des Anbieters<br />
kennen – oder Sie führen einfach<br />
eine Recherche mit einer Suchmaschine<br />
durch.<br />
Fotos mit Plug-ins bearbeiten<br />
Um ein Foto mit den Funktionen<br />
zu bearbeiten, die das gewählte<br />
Plug-in zur Verfügung stellt, wählen<br />
Sie es zunächst aus und öffnen<br />
dann das Menü mit den<br />
Erweiterungen. Dort rufen Sie<br />
das gewünschte Add-on auf und<br />
nehmen die Veränderungen und<br />
Anpassungen am Foto vor.<br />
Bitte beachten Sie: Verwenden<br />
Sie immer zuerst das Plug-in und<br />
nutzen Sie erst danach die Bearbeitungsfunktionen<br />
der Fotos-<br />
App, da sich manche Erweiterungen<br />
schlicht weigern, mit bereits<br />
bearbeiteten Fotos zu arbeiten.<br />
Nachdem Sie die Arbeit mit einem<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
087<br />
DxO Optics Pro<br />
Mit DxO Optics Pro lassen<br />
sich bei unterstützten<br />
Kameramodellen und<br />
Objektiven in erster Linie<br />
Objektivfehler, etwa Verzeichnungen<br />
und Farbsäume,<br />
korrigieren. Das<br />
Foto muss dazu allerdings<br />
im RAW-Format vorliegen.<br />
Zudem können Sie das<br />
Bildrauschen etwas verbessern,<br />
die Belichtung<br />
anpassen sowie den Weißabgleich<br />
ändern.<br />
Version: 1.4.3<br />
Hersteller: DxO Labs<br />
Preis: 11 Euro<br />
Web: www.dxo.com<br />
System: ab OS X 10.11<br />
Plug-in abgeschlossen haben,<br />
klicken Sie rechts oben auf den<br />
Schalter „Änderungen sichern“.<br />
Andere Apps<br />
Alternativ zur Verwendung von<br />
Plug-ins mit ihrer bisweilen eingeschränkten<br />
Funktionalität können<br />
Sie Ihre Bilder bei Bedarf<br />
auch – aus der Fotos-App heraus<br />
– mit externen Programmen<br />
bearbeiten. Dazu wählen Sie das<br />
gewünschte Foto aus, wechseln<br />
aber nicht in den Bearbeitungsmodus.<br />
Stattdessen öffnen Sie<br />
das Kontextmenü des Fotos mit<br />
der sekundären (rechten) Maustaste<br />
und wählen den Befehl<br />
„Bearbeiten mit“ . Nun erscheinen<br />
alle kompatiblen Apps, an<br />
die Sie das Foto weitergeben und<br />
mit denen Sie es gegebenenfalls<br />
bearbeiten wollen.<br />
Was mit dem extern bearbeiteten<br />
Foto anschließend geschieht,<br />
hängt von der jeweiligen App ab.<br />
Entweder wird es automatisch in<br />
der Fotos-Mediathek gesichert<br />
oder es muss gesondert gespeichert<br />
und erneut in die Mediathek<br />
importiert werden. Zudem<br />
kann es sein, dass sich durch die<br />
externe Bearbeitung das Dateiformat<br />
des Fotos ändert.<br />
Intensify<br />
Wenn Sie hingegen<br />
Ihre Farbfotos verschönern<br />
und Farben,<br />
Kontraste oder Details<br />
aufwerten möchten,<br />
sollten Sie eine Blick<br />
auf Intensify werfen.<br />
Die ebenfalls von<br />
<strong>Mac</strong>phun entwickelte<br />
App beziehungsweise<br />
das Plug-in kann auch<br />
zusammen mit Apples<br />
Fotos-App genutzt<br />
werden.<br />
Version: 1.2.3<br />
Entwickler: Skylum<br />
Preis: kostenfrei<br />
Web: skylum.com<br />
System: ab OS X 10.9<br />
Noiseless<br />
Mit Noiseless können<br />
Sie dem Bildrauschen<br />
gezielter und<br />
individueller zu Leibe<br />
rücken als mit den in<br />
der Fotos-App enthaltenen<br />
Funktionen. Im<br />
Gegensatz zu Plug-ins<br />
wie zum Beispiel DxO<br />
Optics Pro können<br />
hier auch Fotos „entrauscht“<br />
werden, die<br />
nicht im RAW-Format<br />
vorliegen.<br />
Version: 1.3.2<br />
Entwickler: Skylum<br />
Preis: 11 Euro<br />
Web: skylum.com<br />
System: ab OS X 10.9<br />
Tonality<br />
Tonality von <strong>Mac</strong>phun<br />
ist die passende App<br />
und Erweiterung für<br />
Freunde der Schwarzweiß-Fotografie.<br />
Hier<br />
können Sie Ihre entsprechenden<br />
Aufnahmen<br />
mit vorgefertigten<br />
Filtern aufwerten<br />
oder sie im Detail<br />
optimieren.<br />
Version: 1.4.2<br />
Entwickler: Skylum<br />
Preis: 17 Euro<br />
Web: skylum.com<br />
System: ab OS X 10.9<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
088<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Apple Fotos<br />
Pixelmator<br />
Pixelmator ist eine bekannte App<br />
zur Bildbearbeitung an <strong>Mac</strong> und<br />
iPad oder iPhone, die auch mit<br />
der Fotos-App zusammenarbeitet.<br />
Einige wenige Funktionen<br />
von Pixelmator – zum Retuschieren<br />
und zum Verzerren – sind<br />
als Plug-in für die Fotos-App verfügbar<br />
und können direkt aus<br />
der Anwendung heraus genutzt<br />
werden. Allerdings ist dazu der<br />
Erwerb und die Installation von<br />
Pixelmator erforderlich.<br />
Version: 3.7<br />
Entwickler: Pixelmator Team<br />
Preis: 33 Euro<br />
Web: www.pixelmator.com<br />
System: ab OS X 10.11<br />
Affinity Photo<br />
Auch das beliebte Affinity Photo,<br />
das Adobes Lightroom und Photoshop<br />
Konkurrenz machen will,<br />
wertet mit einigen Plug-ins, wie<br />
unter anderem „Develop“ zur Entwicklung<br />
von RAW-Dateien oder<br />
auch „Retouch“ zum Retuschieren<br />
von Fotos, die Funktionalität<br />
der Fotos-App auf.<br />
Version: 1.6.6<br />
Entwickler: Serif Ltd<br />
Preis: 55 Euro<br />
Web: affinity.serif.com<br />
System: ab OS X 10.7<br />
Filters for Photos<br />
Mit diesem Plug-in können Sie<br />
Ihren Fotos einen individuellen<br />
Look, wie „Vintage“, „Analog“<br />
oder „Comic“, verleihen. Die einzelnen<br />
Filter lassen sich zudem<br />
im Detail anpassen. Leider neigt<br />
die beim Test verwendete aktuelle<br />
Version unter macOS „High<br />
Sierra“ zuweilen zu Abstürzen.<br />
Version: 1.0<br />
Entwickler: Skylum<br />
Preis: kostenfrei<br />
Web: www.skylum.com<br />
System: ab OS X 10.9<br />
LuCiD Exposure<br />
Mit dem kostenlosen Plug-in können<br />
Sie Ihre Fotos mit nur wenigen<br />
Mausklicks weitgehend automatisch<br />
aufwerten. Wählen Sie<br />
einfach den passenden Filter, wie<br />
zum Beispiel „Im Freien“, „Aufhellblitz“<br />
oder auch „Dunst entfernen“.<br />
Auf Wunsch lässt sich die<br />
Intensität des Filter nachjustieren.<br />
Version: 1.3<br />
Entwickler: Athentech Imaging<br />
Preis: kostenfrei<br />
Web: www.athentech.com<br />
System: ab OS X 10.11<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
090<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
#deletefacebook<br />
Goodbye, Zuck!<br />
So tricksen Sie<br />
Facebook aus!<br />
Nach dem Skandal um die Datenanalyse-Firma Cambridge<br />
Analytica überlegen immer mehr Nutzer, Facebook den<br />
Rücken zu kehren. Wir erklären Ihnen, wie Sie sich des<br />
lästigen Trackings durch die Datenkrake entziehen und<br />
notfalls den Facebook-„Stecker“ ziehen.<br />
TEXT: THOMAS RAUKAMP<br />
Empörte Nutzer, massive<br />
Wertverluste an<br />
der Börse und Untersuchungen<br />
von Aufsichtsbehörden<br />
in den<br />
USA, in Großbritannien<br />
und der EU: Kein<br />
Zweifel, es fegt ein Tornado<br />
über Facebook,<br />
der das soziale Online-<br />
Netzwerk in die wohl<br />
schwerste Krise seit seiner Gründung<br />
gestürzt hat.<br />
Worum geht es?<br />
Im März <strong>2018</strong> wurde bekannt,<br />
dass das britische Datenanalyse-Unternehmen<br />
Cambridge<br />
Analytica an persönliche Informationen<br />
von insgesamt 87 Millionen<br />
US-amerikanischen Facebook-Nutzern<br />
gekommen ist.<br />
Laut Recherchen der britischen<br />
Tageszeitung „The Guardian“<br />
stammen die Daten aus<br />
einem Persönlichkeitstest, aufgesetzt<br />
von einem Psychologen<br />
und Datenwissenschaftler der<br />
Universität Cambridge, an dessen<br />
Ende die Teilnehmer dem<br />
Zugriff auf ihre Profile und Kontakte<br />
zustimmen mussten. Innerhalb<br />
weniger Wochen kamen<br />
so Daten von 320.000 Nutzern<br />
mit durchschnittlich jeweils<br />
rund 160 verknüpften Datensätzen<br />
zusammen, deren Inha-<br />
Checkliste vor dem<br />
Facebook-Ausstieg<br />
Foto: Anthony Quintano, flickr.com/quintanomedia (CC BY 2.0)<br />
Facebook-Daten herunterladen<br />
(siehe Workshop)<br />
Meine wichtigsten Freunde und<br />
Follower informieren<br />
Alternativen Messenger<br />
installieren<br />
Eventuell anderem sozialen<br />
Netzwerk beitreten<br />
Benutzernamen und Passwörter<br />
für Webseiten einrichten, in<br />
die Sie sich bisher mit Facebook<br />
eingeloggt habe (Spotify, …)<br />
Ghostery oder Ublock Origin<br />
installieren<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
091<br />
Welche App schnüffelt? Möchten Sie die Facebook-<br />
API nicht radikal abschalten, weil Sie etwa Ihre Daten<br />
zum Anmelden auf anderen Webseiten benötigen,<br />
sollten Sie zumindest prüfen, welche Apps mit Ihrem<br />
Konto verbunden sind. Das erledigen Sie wiederum im<br />
„App“-Bereich der Facebook-Einstellungen. Auf dem<br />
iPhone und iPad öffnen Sie die Einstellungen der Facebook-App,<br />
um hier in den „Kontoeinstellungen“ die<br />
verknüpften „Apps“ zu kontrollieren. Löschen Sie die<br />
Apps, die Sie nicht kennen oder nicht nutzen.<br />
ber vom Auslesen ihrer Profilinformationen<br />
wiederum keine<br />
Kenntnis hatten. Cambridge Analytica<br />
erwarb das Gesamtpaket<br />
aus Umfrage- und Sekundärdaten<br />
laut Guardian zu einem Preis von<br />
einer Million Britischen Pfund.<br />
2014 setzte das Unternehmen<br />
die Erkenntnisse aus den Persönlichkeitsprofilen<br />
nach Aussagen<br />
seines Mitbegründers Alexander<br />
Nix in 44 US-Wahlkampf-Kandidaturen<br />
ein. Im Präsidentschaftswahlkampf<br />
2016 lieferte Cambridge<br />
Analytica dem Team des<br />
Kandidaten Donald Trump die<br />
Erkenntnisse zum Anfertigen<br />
maßgeschneiderter Botschaften<br />
für potenzielle Wähler sowie Sympathisanten<br />
des gegnerischen<br />
politischen Lagers – das Unternehmen<br />
selbst spricht von einer<br />
„entscheidenden Rolle“ beim<br />
Zustandekommen des überraschenden<br />
Wahlsiegs des damaligen<br />
Außenseiters.<br />
Doch nicht nur die USA scheinen<br />
von dem Datenschutzskandal<br />
betroffen. So soll die Referendums-Kampagne<br />
„BeLeave“, die<br />
sich für den Ausstieg Großbritanniens<br />
aus der Europäischen Union<br />
aussprach, laut Guardian von der<br />
„Vote Leave“-Bewegung des heutigen<br />
britischen Außenministers<br />
Boris Johnson im Jahr 2016 Spenden<br />
in Höhe von 650.000 Euro<br />
erhalten haben. Diese seien wiederum<br />
an eine kanadische Datenanalyse-Firma<br />
geflossen, die eng<br />
mit Cambridge Analytica zusammengearbeitet<br />
habe. Das Unternehmen<br />
könnte also direkt und<br />
indirekt zum Gelingen des Referendums<br />
beigetragen haben.<br />
Was ist seitdem passiert?<br />
Nach anfänglichem Schweigen<br />
entschuldigte sich Facebook-<br />
Gründer und -CEO Mark Zuckerberg<br />
mittlerweile bei den Nutzern<br />
des sozialen Netzwerks. Gegenüber<br />
dem US-Fernsehsender<br />
„CNN“ sprach er von einem „großen<br />
Vertrauensbruch“. Gleichzeitig<br />
ließ das Unternehmen Anzeigen<br />
in britischen Tageszeitungen<br />
drucken, in denen es bedauerte,<br />
nicht mehr für den Schutz seiner<br />
Nutzer getan zu haben. Zuckerberg<br />
selbst übernahm zwar die<br />
Verantwortung für die Vorgänge<br />
auf Facebook und versprach Besserung,<br />
sieht sein Unternehmen<br />
allerdings gleichzeitig als Opfer<br />
von Cambridge Analytica.<br />
In den USA nahm bereits die<br />
Handelsaufsichtsbehörde Untersuchungen<br />
zu dem Fall auf, einige<br />
US-Bundesstaaten verlangten<br />
zudem mithilfe ihrer Staatsanwaltschaft<br />
eine Aufklärung sei-<br />
Workshop: So deaktivieren Sie Ihren<br />
Facebook-Account vorübergehend<br />
1<br />
Loggen<br />
Sie sich in Ihren Facebook-<br />
Account ein und rufen Sie mit dem<br />
Abwärtspfeil auf der rechten Seite<br />
die „Einstellungen“ auf. Verweilen<br />
Sie im Reiter „Allgemein“ und klicken<br />
Sie bei „Konto verwalten“ auf<br />
„Bearbeiten“.<br />
2<br />
Im<br />
sich öffnenden Bearbeitungsbereich<br />
scrollen Sie etwas herunter,<br />
um den Eintrag „Deaktiviere<br />
dein Konto“ anzuklicken. Daraufhin<br />
bittet Sie Facebook um die<br />
Bestätigung Ihres Passworts, um<br />
fortzufahren.<br />
3<br />
Facebook<br />
weist Sie nochmals<br />
auf die „Folgen“ einer Deaktivierung<br />
hin. Nach einem Klick<br />
auf die Schaltfläche „Deaktivieren“<br />
und die nachfolgende Bestätigung<br />
Ihres Vorhabens ruht Ihr<br />
Facebook-Konto.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
092<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
#deletefacebook<br />
Workshop: So löschen Sie Ihr Benutzerkonto<br />
bei Facebook endgültig<br />
1<br />
Sie<br />
möchten Ihre Fotos, Videos,<br />
Chats und Beiträge behalten? Dann<br />
öffnen Sie zunächst Ihre Facebook-<br />
Einstellungen und nutzen im Reiter<br />
„Allgemein“ das Angebot „Lade<br />
eine Kopie deiner Facebook-Daten<br />
herunter.“<br />
2<br />
Nach<br />
der erneuten Eingabe Ihres<br />
Passworts erstellt Facebook eine<br />
Kopie Ihrer Daten und sendet<br />
Ihnen per E-Mail einen Download-<br />
Link, sobald das Archiv fertig ist<br />
– im Test dauerte dies etwa eine<br />
halbe Stunde.<br />
3<br />
Klicken<br />
Sie auf den zugesandten<br />
E-Mail-Link, landen Sie im Download-Bereich<br />
für Ihre persönlichen<br />
Daten. Nach der sicherheitsbedingten<br />
erneuten Eingabe Ihres<br />
Passworts können Sie Ihr Archiv<br />
herunterladen.<br />
4<br />
Haben<br />
Sie Ihre Daten gesichert,<br />
rufen Sie den Hilfebereich von<br />
Facebook auf (www.facebook.<br />
com/help/), um hier im Menü „Verwaltung<br />
deines Kontos“ den Punkt<br />
„Dein Konto löschen oder deaktivieren“<br />
zu wählen.<br />
5<br />
Eine<br />
einfache „Löschen“-Schaltfläche<br />
suchen Sie vergeblich. Vielmehr<br />
müssen Sie den Eintrag „Wie<br />
lösche ich mein Konto dauerhaft?“<br />
aufklappen, um im Text des ersten<br />
Absatzes die Hervorhebung „teile<br />
es uns mit“ anzuklicken.<br />
6<br />
In<br />
einem neuen Webbrowser-<br />
Tab wartet nun die Schaltfläche<br />
„Mein Konto löschen“ auf Sie. Nach<br />
einem Mausklick darauf verlangt<br />
Facebook die nochmalige Eingabe<br />
Ihres Passworts sowie eines generierten<br />
Sicherheitscodes.<br />
7<br />
Facebook<br />
bestätigt Ihnen nun in<br />
einem Infofenster und per E-Mail<br />
die Löschung Ihres Kontos. Sie<br />
haben nun 14 Tage Zeit, sich wieder<br />
mit Ihren gewohnten Daten<br />
anzumelden, um die Löschung<br />
rückgängig zu machen.<br />
8<br />
Haben<br />
Sie es sich anders überlegt?<br />
Dann loggen Sie sich mit Ihren<br />
vorher genutzten Daten innerhalb<br />
von 14 Tagen wie gewohnt bei<br />
Facebook ein und bestätigen Sie<br />
Ihren Sinneswandel mit „Löschen<br />
abbrechen“.<br />
9<br />
Willkommen<br />
zurück! Facebook leitet<br />
Sie nach Ihrer rechtzeitigen<br />
Rückkehr automatisch zu Ihrem<br />
News-Feed weiter. Ihre Daten sind<br />
erhalten geblieben und Sie können<br />
das soziale Netzwerk wie gewohnt<br />
weiter nutzen.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
093<br />
Apple-CEO Tim Cook fordert<br />
„ tiefgreifenden Wandel“<br />
Mit dem Bekanntwerden des<br />
Skandals rund um die Datenanalyse-Firma<br />
Cambridge<br />
Analytica wenden sich auch<br />
immer mehr einflussreiche<br />
Unternehmer gegen Facebook.<br />
So ließ der Milliardär<br />
Elon Musk die Seiten seiner<br />
Firmen Tesla und Spacex kurzerhand<br />
abschalten und auch<br />
das „Playboy“-Magazin legte<br />
seine Seiten still. Die Commerzbank,<br />
die Mozilla Foundation<br />
und der Audio-Hersteller<br />
Sonos stellten hingegen ihre<br />
Werbung auf Facebook ein.<br />
Doch auch Apple-CEO Tim<br />
Cook meldete sich am Rande<br />
einer China-Reise zu Wort. Er<br />
forderte „handwerklich gut<br />
gemachte Regeln“ gegen den<br />
Missbrauch von Nutzerdaten,<br />
obwohl er grundsätzlich kein<br />
Freund von Verordnungen<br />
sei. Die gegenwärtige Situation<br />
sei jedoch fatal. Cook<br />
wörtlich: „Dass jemand weiß,<br />
welche Seiten man jahrelang<br />
besucht hat, welche Kontakte<br />
man pflegt und was man mag<br />
und nicht mag, darf meiner<br />
Ansicht nach nicht sein.“<br />
Apple sei laut Cook besorgt<br />
über die willkürliche Preisgabe<br />
von Daten seitens der oft<br />
unwissenden Nutzer. Gegenüber<br />
dem US-amerikanische<br />
Nachrichtensender MSNBC<br />
sagte er, dass „Apple vermutlich<br />
Tonnen von Geld damit<br />
verdienen könnte, die Daten<br />
seiner Nutzer zu monetarisieren<br />
– aber Kunden sind nicht<br />
das Produkt von Apple.“<br />
Kann ich den Messenger<br />
auch ohne Facebook-<br />
Account nutzen?<br />
Viele Nutzer vergessen in ihrem Ausstiegs-Eifer,<br />
dass mit dem sozialen Netzwerk auch der Facebook<br />
Messenger verbunden ist – und damit vielleicht<br />
die tägliche Verbindung zu Freunden,<br />
Familie und Kollegen. Immerhin vereinte der<br />
Nachrichtendienst 2017 1,2 Milliarden aktive Nutzer<br />
auf sich – und damit ebenso viele wie Whatsapp,<br />
das ebenfalls zu Facebook gehört. Was viele<br />
nicht wissen: Der Messenger lässt sich auf dem<br />
iPhone und iPad auch ohne ein bestehendes<br />
Facebook-Konto nutzen. Denn ähnlich wie bei<br />
Whatsapp reicht die Angabe Ihrer Handynummer,<br />
um weiter chatten zu können.<br />
Zur Einrichtung starten Sie den Messenger,<br />
um unten links den kleinen Eintrag „Nicht auf<br />
Facebook“ auszuwählen – die App leitet Sie nun<br />
Schritt für Schritt durch die Installation.<br />
Einen Haken hat die Sache allerdings: Haben<br />
Sie Ihr Facebook-Konto vorher gelöscht, erscheinen<br />
Ihre ehemaligen Kontakte nur dann noch<br />
in Ihrer Liste, wenn diese ihre Handynummer in<br />
ihrem Profil hinterlegt haben. Mit allen anderen<br />
müssen Sie sich neu verbinden.<br />
tens Facebook. Auch die britische<br />
Datenschutzbehörde ermittelt.<br />
Das EU-Parlament hat laut seinem<br />
Präsidenten Antonio Tajani<br />
Firmenchef Mark Zuckerberg für<br />
eine persönliche Befragung vorgeladen.<br />
Die deutsche Justizministerin<br />
Katarina Barley empfing<br />
bereits hochrangige europäische<br />
Vertreter von Facebook.<br />
An der Börse ließ die Affäre<br />
den Kurs der Facebook-Aktie<br />
massiv einbrechen. Außerdem<br />
haben Aktionäre in den USA<br />
Klage gegen das Unternehmen<br />
eingereicht. Ihr Vorwurf: Facebook<br />
habe falsche und irreführende<br />
Aussagen gegenüber den<br />
Anlegern gemacht und sie damit<br />
in die Irre geführt.<br />
Was kann ich tun?<br />
Spielen Sie nicht zuletzt aufgrund<br />
der jüngsten Ereignisse mit dem<br />
Gedanken an einen Facebook-<br />
Ausstieg? Dann sollten Sie vorab<br />
überlegen, wie radikal dieser sein<br />
soll. Denn Facebook bietet nicht<br />
nur die Möglichkeit der endgültigen<br />
Löschung Ihres Accounts<br />
und somit all Ihrer Daten, sondern<br />
auch dessen Deaktivierung an.<br />
Was sich zunächst semantisch<br />
ähnlich anhört, könnte in der Konsequenz<br />
unterschiedlicher nicht<br />
sein. Denn bei einer Deaktivierung<br />
legen Sie Ihr Facebook-Konto nur<br />
auf unbestimmte Zeit „schlafen“,<br />
um sich die Hintertür der Reaktivierung<br />
offen zu halten. Ihre persönlichen<br />
Daten bleiben aber –<br />
inklusive aller persönlichen Fotos<br />
und Beiträge – Facebook erhalten,<br />
damit Sie eventuell später wieder<br />
darauf zugreifen können.<br />
Tracking nur mit Zustimmung<br />
Geschäftsmodelle, die<br />
auf dem Sammeln von<br />
Daten basieren, könnten<br />
vor einem rudimentären<br />
Wandel stehen.<br />
Wie Datenschutzexperten<br />
auf einer Fachtagung<br />
im März im Hamburg<br />
berichteten, könnte<br />
schon ab Mai <strong>2018</strong> das<br />
Tracking auf Webseiten<br />
ohne die explizite<br />
Zustimmung des Besuchers<br />
verboten sein. Die<br />
Regelung soll für alle<br />
Internetseiten gelten,<br />
die sich an deutsche Nutzer<br />
wenden. Sprich: Bietet<br />
eine Webseite deutsche<br />
Inhalte oder Waren<br />
in Euro an, muss der<br />
Betreiber den Nutzer<br />
über das mögliche Sammeln<br />
seiner Daten informieren,<br />
damit dieser<br />
dem Tracking freiwillig<br />
widersprechen oder<br />
zustimmen kann. Eine<br />
heimliche Profilbildung<br />
wäre somit unterbunden.<br />
Das Löschen Ihres Facebook-<br />
Accounts meint hingegen auch<br />
das Entfernen all Ihrer hinterlegten<br />
Daten, Fotos und Videos<br />
innerhalb des sozialen Netzwerks.<br />
Nachdem Facebook Ihre<br />
Löschung ausgeführt hat, sind<br />
diese nicht wiederherstellbar. Sie<br />
sollten sie also vorab sichern.<br />
Auch andere Überlegungen<br />
dürfen in Ihre Entscheidung hineinspielen.<br />
Tragen Sie etwa zu<br />
bestimmten Gruppen auf Facebook<br />
bei oder haben Sie sogar<br />
welche gegründet? Löschen oder<br />
deaktivieren Sie Ihren Account,<br />
sind diese nicht mehr für Sie<br />
zugänglich.<br />
Und sieht Ihr Arbeitgeber es<br />
gern, wenn Sie die Mitteilungen<br />
seiner Firma liken, teilen und<br />
regelmäßig kommentieren? Findet<br />
sogar die interne Unternehmenskommunikation<br />
innerhalb<br />
einer Facebook-Gruppe oder<br />
mithilfe des Facebook-Messenger<br />
statt? Dann reicht vielleicht<br />
schon die eingehende Beschäftigung<br />
mit den Datenschutzeinstellungen<br />
von Facebook aus,<br />
um zumindest etwas ruhiger zu<br />
schlafen.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
094<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
#deletefacebook<br />
Facebook-Tracking<br />
unterbinden<br />
Facebook verfolgt Sie durch das gesamte Web, um<br />
ein möglichst komplettes Persönlichkeitsprofil von<br />
Ihnen zu erstellen. Mit diesen Werkzeugen unterbinden<br />
Sie das verhasste Tracking.<br />
TEXT: THOMAS RAUKAMP<br />
Facebook führt die<br />
Daten seiner Nutzer<br />
zu sogenannten Persönlichkeitsprofilen<br />
zusammen. Diese haben<br />
das Ziel, ein möglichst<br />
detailliertes Bild von den<br />
Interessen und Vorlieben<br />
der einzelnen Anwender zu<br />
erstellen. Damit dieses Bild<br />
vollständig ist, reicht die<br />
Erforschung der Aktivitäten<br />
innerhalb des eigenen Netzwerks<br />
Facebook aber nicht<br />
– und so nutzt das Unternehmen<br />
verschiedenste<br />
Dienste, um Sie innerhalb<br />
des gesamten Webs zu „verfolgen“.<br />
Dies geschieht auf<br />
vielfältige Weise – etwa<br />
durch den Einsatz von Cookies,<br />
Tracking-Pixeln und<br />
Social-Plug-ins wie etwa<br />
Facebook-Like-Buttons.<br />
Untersuchungen belegen,<br />
dass Facebook Ihnen sogar<br />
dann auf den digitalen Fersen<br />
ist, wenn Sie kein Konto<br />
bei dem Online-Netzwerk<br />
unterhalten oder dieses<br />
gelöscht haben.<br />
Zum Glück gibt es kostenfreie<br />
Werkzeuge und<br />
Systemeinstellungen, die<br />
den Datenabgriff auf <strong>Mac</strong>,<br />
iPhone und iPad erschweren<br />
oder ganz unterbinden<br />
wollen. Wir haben<br />
die wichtigsten für Sie<br />
zusammengestellt.<br />
1<br />
Tracking in Safari unterbinden<br />
Apple hat seinen hauseigenen Safari-Browser mit einem<br />
Tracking-Schutz versehen. Um ihn auf dem <strong>Mac</strong> zu aktivieren,<br />
öffnen Sie die „Einstellungen“ im „Safari“-Menü. Im<br />
Einstellungsfenster hält Safari einen „Datenschutz“-Reiter<br />
bereit. Setzen Sie in jedem Fall einen Haken bei dem<br />
Punkt „Websiteübergreifendes Tracking verhindern“. Für<br />
das Tracking etwa durch Facebook verwendbare Daten<br />
löscht Safari nun in regelmäßigen Abständen. Wünschen Sie<br />
zudem, dass die aktuell besuchte Webseite Ihre Daten ebenfalls<br />
nicht speichert, können Sie Safari mit der Option „Tracking<br />
durch Websites ablehnen“ veranlassen, bei jedem<br />
Abruf eine entsprechende Unterlassungsaufforderung zu<br />
senden – diese kann die Webseite allerdings ignorieren.<br />
2<br />
Tracking in Chrome unterbinden<br />
Zwar ist Google selbst als äußerst fleißiger Datensammler<br />
bekannt, trotzdem bietet auch deren Webbrowser<br />
Chrome eine bordeigene Funktion zum Unterbinden von<br />
Tracking – allerdings nur für aktuell besuchte Webseiten. Für<br />
die Verhinderung von Webseiten-übergreifender Verfolgung<br />
sollten Sie eine zusätzliche Erweiterung installieren. Sie finden<br />
die Chrome-eigene Funktion in den Programmeinstellungen.<br />
Scrollen Sie bis zu dem Eintrag „Erweitert“, um die<br />
Einstellungen für „Sicherheit und Datenschutz“ zu öffnen.<br />
Aktivieren Sie hier den Punkt „Mit Browserzugriffen eine ,Do<br />
Not Track‘-Anforderung senden“.<br />
3<br />
Tracking in Firefox unterbinden<br />
Da sich Firefox dem Schutz der Privatsphäre verschrieben<br />
hat, wundert es nicht, dass auch der Mozilla-Browser<br />
über einen Eintrag namens „Datenschutz und Sicherheit“<br />
in den Programmeinstellungen verfügt. Der Bereich „Schutz<br />
vor Aktivitätenverfolgung“ gewährt recht umfangreiche Einstellungen.<br />
So können Sie das Webseiten-übergreifende Tracking<br />
wahlweise nur für das private Surfen oder generell<br />
immer unterdrücken lassen. Eine stetige Aufforderung zum<br />
Unterbinden des Speicherns von Daten auf einzelnen Webseiten<br />
versenden Sie mit der Einstellung „Immer“ im Bereich<br />
„Websites eine ,Do Not Track‘-Information senden“.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
095<br />
20 %<br />
aller deutschen iPhoneund<br />
iPad- Besitzer nutzen<br />
die von Apple mit iOS 10<br />
eingeführte Funktion<br />
„Kein Ad-Tracking“.*<br />
Tracking auf iPhone<br />
4 und iPad unterbinden<br />
Auch den iPhone- und iPad-Versionen<br />
des Webbrowsers Safari hat Apple eine<br />
Anti-Tracking-Funktion gegönnt. Zur<br />
Aktivierung öffnen Sie die „Einstellungen“<br />
Ihres Smartphones beziehungsweise<br />
Tablets und wechseln zum Eintrag<br />
„Safari“. Im Bereich „Datenschutz<br />
und Sicherheit“ schalten Sie die Funktion<br />
„Websitetracking ablehnen“ ein.<br />
Forstwirtschaft<br />
statt Facebook<br />
Wenn Sie Facebook<br />
den Rücken kehren,<br />
haben Sie wahrscheinlich<br />
mehr Zeit<br />
für sich. Die Forest-<br />
App für iPhone und<br />
iPad belohnt Ihre<br />
Abwesenheit vom<br />
Netz: Jedesmal,<br />
wenn Sie sich fokussieren<br />
möchten,<br />
pflanzen Sie einen<br />
Baum. Mit der Zeit<br />
bilden Ihre Bäume<br />
einen Wald. Zahlreiche<br />
Sponsoren pflanzen<br />
sogar wirklich<br />
Bäume und tragen<br />
so zum Klima bei.<br />
Gibt’s auch als Erweiterung<br />
für den Webbrowser<br />
Chrome.<br />
www.forestapp.cc<br />
5<br />
Noch mehr Schutz vor Trackern<br />
mit Browser-Plug-ins<br />
Vielen Nutzern reichen die Bordmittel der Webbrowser<br />
(zurecht) nicht aus. Um eine erhöhte Sicherheit vor dem<br />
Abfischen von Daten zu erreichen, bietet sich der Einsatz<br />
von Browsererweiterungen von Drittanbietern an. Sehr effizient<br />
arbeitet Ghostery, das in Plug-in-Versionen für alle<br />
wichtigen Browser existiert und vor Kurzem als quell offen<br />
deklariert wurde. Die Erweiterung listet in einer sehr schönen<br />
Oberfläche alle blockierten Elemente auf.<br />
Ähnlich populär ist Ublock Origin, das ebenfalls in den<br />
<strong>Mac</strong>-Versionen für Safari, Chrome und Firefox vorliegt. Zwar<br />
ist die Datenausgabe nicht ganz so ansehnlich und umfangreich<br />
wie bei Ghostery, dafür wurde die Erweiterung jüngst<br />
mit dem Prädikat „Sehr gut“ von der „Stiftung Warentest“<br />
geadelt. Wie Ghostery ist Ublock kostenfrei erhältlich und<br />
dient gleichzeitig als Werbeblocker.<br />
Alternativen zu Facebook<br />
Ich interessiere mich für Aktuelles, folge<br />
Firmen und will andere erreichen: Twitter<br />
Ich schaue mir viele Fotos meiner<br />
Freunde an: Instagram<br />
Ich bin technisch interessiert: Google+<br />
Ich bin künstlerisch interessiert: Ello<br />
Ich kombiniere Bilder und Texte: Tumblr<br />
Ich chatte gern mit Freunden: Nachrichten,<br />
Signal, Telegram, Threema<br />
Ich möchte über Konzerte in der Nähe auf<br />
dem Laufenden bleiben: Bandsintown<br />
Schutz im gesamten Netzwerk<br />
Der eBlocker schützt als externe Hardwarelösung alle<br />
in einem WLAN angemeldeten Geräte – ganz gleich, ob<br />
es sich etwa um <strong>Mac</strong>s, iPhones, iPads, Windows-Rechner<br />
oder Android-Geräte handelt. Einmal an den Router<br />
angeschlossen, blockiert die deutsche Datenschutzlösung<br />
Tracker, verwischt den digitalen Fingerabdruck im<br />
Netz und schützt vor Malware und Phishing.<br />
*Quelle: Berliner Analyseunternehmen Adjust (2016)<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
096<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Schutz im Internet<br />
Anonym und sicher im Web<br />
Kein Zweifel: Beim Websurfen mit iPhone und <strong>Mac</strong> sind Sie gut vor Malware gefeit. Vor manchen<br />
Internet-Gefahren müssen Sie sich aber auch als Apple-Anwender schützen.<br />
TEXT: STEPHAN WIESEND<br />
Unzählige Hackerangriffe<br />
haben in der letzten Zeit<br />
viele Internetnutzer verunsichert<br />
– selbst unter <strong>Mac</strong>-<br />
Anwendern kommen Bedenken ob<br />
ihrer Sicherheit im Netz auf. <strong>Mac</strong>-<br />
Malware ist zwar so selten wie ein<br />
schadstoffarmer Diesel-PKW, trotzdem<br />
gibt es immer wieder ärgerliche<br />
Vorfälle: Beim Surfen wird<br />
der Browser per Javascript-Pop-up<br />
blockiert, Anbieter wie Yahoo verlieren<br />
Datenbanken mit Millionen<br />
ihrer Anmeldedaten, und Online-<br />
Werber sammeln neben Kaufgewohnheiten<br />
intime Gesundheitsdaten.<br />
Unter Umständen ruft dann<br />
noch ein angeblicher Mitarbeiter<br />
von Microsoft bei Ihnen per Telefon<br />
an und will Sie zur Installation<br />
einer Fernsteuerungssoftware<br />
überreden.<br />
In unserem Artikel haben wir<br />
die empfehlenswerten System-<br />
einstellungen und Safari-Voreinstellungen<br />
für Apple-Anwender<br />
aufgelistet. Viele für Windows-<br />
Nutzer gedachte Tipps sind auf<br />
dem <strong>Mac</strong> wenig sinnvoll und auch<br />
die Bedrohungslage ist anders.<br />
So ist ein Virenscanner auf einem<br />
iPhone und iPad schlicht unnötig.<br />
Brauche ich eine Firewall?<br />
Es gibt unzählige Tipps, wie man<br />
seinen <strong>Mac</strong> und sein iPhone absichern<br />
kann. Meist handelt es sich<br />
dabei aber um keine Auswahl,<br />
sondern eine Sammlung aller<br />
Möglichkeiten. Mit jedem weiteren<br />
Werkzeug und zusätzlicher<br />
Absicherung wird die Bedienung<br />
aber unkomfortabler. Nach unserer<br />
Meinung sollte man hier etwas<br />
Augenmaß bewahren. So macht<br />
die alltägliche Nutzung eines<br />
<strong>Mac</strong> mit stark eingeschränkten<br />
Nutzerrechten und zickigen<br />
Die Freeware<br />
UXProtect<br />
zeigt, welche<br />
Malware<br />
von Apples<br />
Sicherheitssystem<br />
geblockt<br />
wird und kann<br />
auch manuell<br />
verdächtige<br />
Dateien<br />
überprüfen.<br />
Virenscanner auf Dauer wenig<br />
Freude. Vor allem bei der Installation<br />
von Sicherheits-Tools sollte<br />
man Zurückhaltung üben – viele<br />
Apps bringen wenig und machen<br />
Ihren <strong>Mac</strong> schnell instabil.<br />
Viele Sicherheitstools sind<br />
außerdem weniger für Heimanwender<br />
als für Netzwerkprofis<br />
konzipiert. Ein Beispiel dafür ist<br />
von uns sehr geschätzte Netzwerkprogramm<br />
Little Snitch. Das<br />
Tool ist eine tolle Sicherheitssoftware,<br />
die jede ein- und ausgehende<br />
Netzwerkverbindung<br />
überprüft und meldet. Interessierte<br />
können damit nebenbei viel<br />
über Netzwerktechnologie lernen<br />
– und oft sind es sogar Little-<br />
Snitch-Nutzer, die noch unbekannte<br />
Malware entdecken.<br />
Für die meisten Heimanwender<br />
ist die „kleine Petze“ aber völlig<br />
ungeeignet. Sind doch die häu-<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
097<br />
figen Warnmeldungen nicht nur<br />
nervend, in den überwiegenden<br />
Fällen handelt es sich zudem um<br />
völlig ungefährliche Verbindungen<br />
zu Update- oder Time-Servern<br />
und anderen Standardverbindungen.<br />
Für Anwender, die nur<br />
bei Facebook aktiv sind und etwas<br />
Nachrichten lesen wollen, ist dies<br />
einfach ein Informations-Overkill.<br />
Auch sogenannte Virtual Private<br />
Networks (VPNs) werden<br />
aktuell als Sicherheitsfunktion<br />
stark beworben, allerdings<br />
ist für Heimanwender der Nutzen<br />
begrenzt. Einen ausführlichen<br />
Artikel zu diesem Thema<br />
finden Sie auf unserer Webseite<br />
www.maclife.de.<br />
Router nicht vergessen!<br />
Für <strong>Mac</strong> und iPhone besteht<br />
wenig Grund zur Sorge vor Angriffen<br />
im Netzwerk. Bei einem häuslichen<br />
DSL-Anschluss verbindet<br />
sich der <strong>Mac</strong> ja nicht per Modem<br />
direkt mit dem Internet, sondern<br />
nutzt in der Regel einen zwischen<br />
<strong>Mac</strong> und Web stehenden Router.<br />
Dieser wirkt bereits als eine Art<br />
Firewall gegenüber Angreifern.<br />
Was allerdings viele nicht wissen:<br />
Auch ein Router kann Sicherheitslücken<br />
aufweisen und sollte<br />
regelmäßig aktualisiert werden<br />
– ganz wie ein <strong>Mac</strong>. Die meisten<br />
Router bieten bereits eine automatische<br />
Updatefunktion, die<br />
Konfiguration sollte man aber<br />
regelmäßig auf der Konfigurationsseite<br />
des Browsers überprüfen.<br />
Dazu muss man per Browser<br />
nur die IP-Adresse des Routers<br />
eingeben (bei der Fritzbox lautet<br />
die Adresse http://192.168.178.1).<br />
Ein kleiner Tipp: Bei den meisten<br />
Routern ist die Adresse zum<br />
Aufruf der Konfigurationsseite<br />
auf der Unterseite des Gerätes<br />
aufgedruckt.<br />
Werbeblocker: Verbessern<br />
sie die Sicherheit?<br />
Online-Werbung ist lästig, für<br />
die Finanzierung kostenlos nutzbarer<br />
Webauftritte aber unerlässlich.<br />
Allerdings sind einige<br />
der Werbeaktivitäten nicht völlig<br />
ungefährlich: Angreifer nutzten<br />
nämlich immer wieder – ohne<br />
Wissen der Betreiber – Werbeserver,<br />
um Phishing-Attacken zu<br />
starten. Beim Besuch einer Webseite<br />
wie etwa „welt.de“ oder<br />
„focus.de“ wird man dann per<br />
Javascript auf eine Seite geleitet,<br />
die den Gewinn eines iPhone<br />
oder einen anderen „Hauptgewinn“<br />
verspricht.<br />
Ziel der sogenannten Phisher<br />
ist vor allem das Sammeln von<br />
Personendaten. Datenbanken mit<br />
Adresse, E-Mail und Telefonnummer<br />
leichtgläubiger Konsumenten<br />
kann man im Web gegen relativ<br />
hohe Beträge weiterverkaufen<br />
– etwa an Telefonmarketing-Firmen.<br />
Gefährlich sind diese Aktionen<br />
nicht. Man wird zwar mit fiesen<br />
Javascript-Befehlen auf eine<br />
bestimmte Seite umgeleitet, kann<br />
diese Seite oder den Webbrowser<br />
aber einfach schließen. Unter iOS<br />
kann man den Browser notfalls<br />
mithilfe des Programmwechslers<br />
beenden.<br />
100 Prozent Sicherheit<br />
dank XProtect?<br />
Unter Windows und Android<br />
sind Virenscanner<br />
eine Selbstverständlichkeit,<br />
mit XProtect<br />
hat Apple auch auf dem<br />
<strong>Mac</strong> eine Art „Virenscanner<br />
Lite“ vorinstalliert.<br />
Apples integrierter Malwareschutz<br />
erkennt<br />
Schadsoftware an ihrer<br />
sogenannten Signatur,<br />
also gewissermaßen<br />
ihrem Fingerabdruck. Das<br />
ist zwar ein guter Schutz<br />
gegen bekannte <strong>Mac</strong>-Malware,<br />
dazu muss das Tool<br />
diese aber bereits kennen.<br />
Schon leichte Abänderungen<br />
einer Malware<br />
machen die Schadsoftware<br />
unsichtbar für XProtect.<br />
Leider unterstützt<br />
der Scanner nur Downloads,<br />
manuelle Scans<br />
sind nicht möglich. Seit<br />
kurzem gibt es mit UXprotect<br />
ein Werkzeug, das<br />
auch manuell Dateien<br />
prüfen kann und dazu<br />
auf XProtect zugreift. Das<br />
interessante Tool ist aber<br />
noch im Betastadium<br />
und richtet sich eher an<br />
Sicherheitsforscher.<br />
Workshop: So erstellen Sie ein Warnsystem<br />
für verdächtige Systemzugriffe<br />
1<br />
Um<br />
beim Systemstart automatisch<br />
zu starten, kopieren Apps bei der<br />
Installation eine Textdatei in einen<br />
von fünf Launch-Ordner. Dass<br />
eine App hier eine Datei ablegen<br />
will, kann Ihnen eine Ordneraktion<br />
anzeigen.<br />
2<br />
Klicken<br />
Sie mit der rechten Maustaste<br />
auf einen der Ordner. Sie<br />
sehen unter „Dienste“ den Eintrag<br />
„Ordneraktionen konfigurieren“.<br />
Das System überwacht dann den<br />
Ordner permanent und startet eine<br />
von Ihnen festgelegte Aktion.<br />
3<br />
Sie<br />
können dem Ordner eine<br />
Aktion zuweisen. Wir empfehlen<br />
das Standardskript „add - new<br />
item alert“. Will eine Adware eine<br />
Einstellungsdatei in einen Startordner<br />
legen, sieht man dann ein<br />
Warnfenster.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
098<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Schutz im Internet<br />
Werbeblocker sind also eigentlich<br />
nicht nötig, aber einfach zu<br />
installieren. In Safari kann man<br />
sie unter anderem mit der Menüleistenfunktion<br />
„Safari“ > „Safari-<br />
Erweiterungen“ installieren. Auch<br />
auf dem iPhone und iPad kann<br />
man per App Store Werbeblocker<br />
installieren, empfehlenswert ist<br />
etwa eine App wie Crystal.<br />
Will man hingegen vor allem<br />
Tracking-Dienste blockieren,<br />
hat sich die Lösung Ghostery<br />
bewährt. Die Erweiterung liefert<br />
zudem umfassende Informationen,<br />
welche Seite welche Trackingdienste<br />
benutzt. Nutzt man<br />
Safari 11 unter High Sierra, finden<br />
wir aber den integrierten Tracking-Schutz<br />
praktikabler, den<br />
man mithilfe der Systemeinstellung<br />
„Datenschutz“ aktiviert. Ähnlich<br />
einem Spam-Filter löscht<br />
das System dann Cookies, die<br />
der Nutzer offensichtlich nicht<br />
benötigt.<br />
Adware und Virenscanner:<br />
Warum habe ich plötzlich<br />
ein Tuning-Tool in meinem<br />
Programme-Ordner?<br />
Theoretisch kann man seinen<br />
Rechner schon beim bloßen<br />
Besuch einer Webseite mit<br />
einer Schadsoftware infizieren.<br />
Diese sogenannten Drive-<br />
By-Downloads sind unter Windows<br />
eine große Gefahr, aber auf<br />
<strong>Mac</strong>s so gut wie ausgeschlossen.<br />
Die meisten Opfer von <strong>Mac</strong>-Malware<br />
installieren die Schadsoftware<br />
selbst. Hacker machen sich<br />
etwa zunutze, dass man bei der<br />
Installation eines Freeware-Tools<br />
In den vergangenen<br />
Monaten<br />
sind sie<br />
geradezu eine<br />
Pest geworden:<br />
Plötzliche Popups,<br />
die einem<br />
beim Besuch<br />
einer Webseite<br />
den Gewinn<br />
eines iPhone<br />
oder kleinerer<br />
Geldsummen<br />
versprechen.<br />
schnell mal ein Info-Fenster wegklickt<br />
oder allzu schnell ein Passwort-Fenster<br />
bestätigt.<br />
Ob man auf dem <strong>Mac</strong> einen<br />
Virenscanner benötigt, ist eine<br />
alte Streitfrage. Surft man mit<br />
einem aktuellen <strong>Mac</strong> oder iPhone,<br />
ist man auch ohne zusätzliche<br />
Schutzvorrichtungen sicher.<br />
Angriffe auf iOS-Geräte kommen<br />
in der Praxis kaum vor, und nur<br />
selten gibt es Malware-Attacken<br />
auf <strong>Mac</strong>s. Arbeitet man allerdings<br />
oft mit Windows-Kollegen zusammen<br />
oder erstellt Projekte für PC-<br />
Nutzer, kann eine regelmäßige<br />
Prüfung der Daten sinnvoll sein –<br />
um die Windows-Anwender nicht<br />
mit PC-Viren zu belästigen.<br />
Das Hauptproblem: Antivirenscanner<br />
mit sogenanntem Wächterprogramm<br />
laufen im Hintergrund<br />
und greifen tief ins System<br />
ein. In der Praxis sorgen sie deshalb<br />
oft für mehr Ärger als sie<br />
verhindern: So kann ein schlecht<br />
programmierter Scanner etwa<br />
das System einfrieren lassen,<br />
Back-ups verlangsamen und<br />
auch eine Kernel-Panic verursachen.<br />
Den meisten Heimanwendern<br />
würden wir deshalb von<br />
einem permanent aktiven Scanner<br />
abraten.<br />
<strong>Mac</strong> und iPhone<br />
sind relativ sicher,<br />
Ihre Online-Konten<br />
sind es nicht!<br />
Online-Konten sind schnell gekapert: Durch ein<br />
schwaches Passwort gerät der vernachlässigte<br />
Account unter fremde Kontrolle. Nach einigen<br />
Datendiebstählen sind Name/Passwort-Kombination<br />
von hunderten Millionen an Nutzern<br />
im Internet veröffentlicht, die Hacker automatisiert<br />
bei anderen Accounts durchprobieren. Das<br />
Problem: Viele Anwender verwenden dasselbe<br />
Passwort für mehrere Accounts. Sie sollten für<br />
jeden Account ein anderes Passwort verwenden.<br />
Außerdem kann man bei fast allen Webdiensten<br />
die 2-Faktor-Authentifizierung nutzent. Beispielsweise<br />
per SMS: Hat man diese aktiviert, kann man<br />
sich danach nur noch von autorisierten Rechnern<br />
anmelden. Seine eigenen Geräte schaltet man<br />
durch eine per SMS zugeschickte PIN frei, der<br />
Hacker mit einem fremden Computer hat dagegen<br />
keine Chance mehr: Er hat vielleicht Ihr Passwort,<br />
kann ohne SMS mit Pin aber nicht auf Ihren<br />
Ebay- oder Twitter-Account zugreifen.<br />
Überdies schützen viele Scanner<br />
nur begrenzt vor Adware, da<br />
es hier rechtliche Einschränkungen<br />
für die Scanner gibt. Seiten<br />
wie „<strong>Mac</strong>update.com“ und „Chip.<br />
de“ verbreiten gelegentlich spezielle<br />
Installer, die zusätzlich zu<br />
dem gewünschten Programm<br />
noch weitere werbefinanzierte<br />
Demoversionen installieren. Nach<br />
der Installation etwa von Onyx<br />
oder VLC findet der Anwender<br />
dann plötzlich auch das Tool <strong>Mac</strong>booster<br />
in seinem „Programme“-<br />
Ordner. Einen Virus nennen dies<br />
viele Betroffene. Genaugenommen<br />
handelt es sich aber nicht<br />
um Malware, sondern um Adware<br />
oder eine PuA – eine „Potenziell<br />
unerwünschte Anwendung“.<br />
Viele Hersteller von Antivirensoftware<br />
tun sich mit diesen Tools<br />
schwer, da es sich ja nicht um<br />
illegale Software, sondern vom<br />
Anwender selbst installierte<br />
Demoversionen handelt. So ist<br />
auch das unerwünscht installierte<br />
Tool keine Malware, sondern<br />
meist eine völlig normale Software.<br />
Antivirensoftware hat bei<br />
Software dieser Art wechselnde<br />
Erfolgsquoten.<br />
In einem kürzlich veröffentlichten<br />
Test von Antivirenprogrammen<br />
für den <strong>Mac</strong> des Instituts<br />
AV-Test erzielte etwa der<br />
renommierte Antivirenscanner<br />
von Kaspersky bei Malware hervorragende<br />
Ergebnisse, bei den<br />
umstrittenen PuAs hingegen nur<br />
eine Erfolgsquote von 40 Prozent.<br />
Besser schnitten dagegen<br />
Alternativen wie Avast, Bitdefender<br />
und Eset ab. Für die gelegentliche<br />
Suche nach Adware genügt<br />
aber die kostenlose Version von<br />
Bitdefender, die man im App<br />
Store findet.<br />
Wir empfehlen jedoch eher,<br />
alle paar Monate den <strong>Mac</strong> mit<br />
dem Werkzeug Malwarebytes for<br />
<strong>Mac</strong> zu überprüfen. Man kann die<br />
App auch ohne Registrierung in<br />
einem kostenlosen Modus nutzen.<br />
Wir empfehlen allerdings,<br />
das Programm für den Scan zu<br />
installieren, dann aber wieder<br />
zu deinstallieren. Die vor kurzem<br />
neu programmierte kostenpflichtige<br />
Version mit Hintergrundscanner<br />
machte auf uns<br />
bislang einen wenig ausgereiften<br />
Eindruck.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
099<br />
Workshop: Mit diesen Einstellungen<br />
bietet Safari bestmögliche Sicherheit<br />
1<br />
Nutzt<br />
man Safari als Browser, hat<br />
man gegenüber Alternativen wie<br />
Chrome oder Firefox einen großen<br />
Vorteil: Jede heruntergeladene<br />
Datei wird automatisch durch<br />
einen systemeigenen Malware-<br />
Filter geprüft.<br />
2<br />
Unter<br />
der Safari-Voreinstellung<br />
„Allgemein“ gibt es die Einstellung<br />
„Sichere Dateien nach dem Download<br />
öffnen“. Die Gefahr, die davon<br />
ausgeht, ist aktuell zwar gering,<br />
man sollte die Funktion aber<br />
deaktivieren.<br />
3<br />
Schalten<br />
Sie „Websiteübergreifendes<br />
Tracking verhindern“<br />
ein. Damit sorgen Sie dafür, dass<br />
sogenannte Tracking-Cookies<br />
automatisch ausgefiltert werden.<br />
Das schützt vor allem Ihre<br />
Privatsphäre.<br />
4<br />
Öffnen<br />
Sie in den Einstellungen<br />
von Safari den Eintrag „Websites“<br />
und scrollen Sie zu „Plug-ins“. Achten<br />
Sie darauf, dass die Plug-ins<br />
Flash-Player, Java und Adobe Reader<br />
(falls vorhanden) deaktiviert<br />
sind.<br />
5<br />
Apples<br />
Firewall finden Sie in der<br />
Systemeinstellung „Sicherheit“.<br />
Schalten Sie sie mit „Firewall aktivieren“<br />
ein. Das ist wichtig, wenn<br />
Sie in fremden WLANs surfen.<br />
Erfahrene Anwender bietet sie weitere<br />
Feineinstellungen.<br />
6<br />
Prüfen<br />
Sie unter „App Store“, ob<br />
die Option „Systemdatendateien<br />
und Sicherheits-Updates installieren“<br />
aktiv ist, damit Apples Malware-Filter<br />
auf dem aktuellen<br />
Stand sind.<br />
7<br />
Werbung<br />
finanziert viele Webauftritte,<br />
ist aber lästig! Mit dem<br />
Menüeintrag „Safari > Erweiterungen“<br />
können Sie von Apple bereitgestellte<br />
Werbeblocker wie Adamant<br />
oder Adguard installieren.<br />
8<br />
Ihre<br />
Social-Media-Konten können<br />
Sie mit einer 2-Faktor-Autorisierung<br />
schützen. Fast alle wichtigen<br />
Dienste wie Twitter, Gmail, Facebook,<br />
iCloud, Ebay unterstützen<br />
diese Technik.<br />
9<br />
Trotz<br />
aller Vorsichtsmaßnahmen:<br />
Adware oder Malware vermag<br />
doch auf den <strong>Mac</strong> zu gelangen<br />
– und alle paar Monate kann ein<br />
Scan nicht schaden. Kostenlos ist<br />
dies etwa mit der App Bitdefender<br />
möglich.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
100<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
<strong>Mac</strong> absichern<br />
Sicherheit und<br />
Datenschutz<br />
Für viele Anwender gilt der <strong>Mac</strong> so sicher gegen<br />
Angriffe wie Fort Knox. Obschon dies ins Reich der<br />
IT-Mythen gehört, ist er mit den richtigen Einstellungen<br />
tatsächlich relativ sicher. Wie Sie diese vornehmen,<br />
erfahren Sie auf den folgenden Seiten.<br />
TEXT: UWE ALBRECHT<br />
Der Ruf des <strong>Mac</strong>, im Vergleich<br />
mit Windows oder Android<br />
weit weniger anfällig für<br />
Malware und Angriffe von<br />
Außen zu sein, hat unterschiedliche<br />
Gründe. Einen der maßgeblichsten<br />
dafür verkennen<br />
viele Anwender. Und zwar den,<br />
dass <strong>Mac</strong>s weit weniger verbreitet<br />
sind als Windows-PCs und sie<br />
daher Hackern, Programmierern<br />
von Viren und anderen „dunklen<br />
Gestalten“ als Angriffsziel<br />
weniger begehrenswert erscheinen.<br />
Entsprechende Malware für<br />
macOS oder auch Versuche, <strong>Mac</strong>s<br />
unter fremde Kontrolle zu bringen,<br />
sind deswegen bislang eher<br />
Randerscheinungen.<br />
Dies muss aber nicht so bleiben.<br />
Je verbreiteter der <strong>Mac</strong> vor<br />
allem in Unternehmen ist, desto<br />
wahrscheinlicher wird es auch,<br />
dass die Plattform ins Fadenkreuz<br />
einschlägiger Personenkreise<br />
geraten. Auch die Gefahr<br />
erpresst zu werden, steigt, gelten<br />
<strong>Mac</strong>-Anwender doch gemeinhin<br />
als finanzstark. So ist es zumindest<br />
theoretisch möglich, dass<br />
ein Erpresser in den Besitz der<br />
Apple ID gelangt, dann mithilfe<br />
der Funktion „Meinen <strong>Mac</strong> finden“<br />
den <strong>Mac</strong> sperrt und diesen erst<br />
gegen Zahlung einer höheren<br />
Geldsumme wieder freigibt.<br />
High Sierra – löchrig wie ein<br />
Schweizer Käse?<br />
Dass in den vergangenen Monaten<br />
– vor allem im Zusammenhang<br />
mit dem Upgrade auf<br />
macOS High Sierra – zahlreiche<br />
Sicherheitslücken aufgedeckt<br />
und bekannt wurden, trägt in diesem<br />
Zusammenhang auch nicht<br />
gerade zur Beruhigung bei. So<br />
waren zum Beispiel Kennwörter<br />
zur Verschlüsselung von Laufwerken<br />
im neuen Apple-Dateisystem<br />
unter Umständen im Klartext in<br />
den Protokolldateien von macOS<br />
zu finden – und das Root-Benutzerkonto<br />
für Superadministratoren,<br />
mit dem man auf wirklich<br />
alle (System-)Dateien des macOS<br />
zugreifen kann, war plötzlich<br />
nicht mehr durch ein Kennwort<br />
geschützt. Die Lücken wurden<br />
zwar recht schnell durch Updates<br />
geschlossen, diese zogen aber<br />
zum Teil weitere Probleme nach<br />
sich, welche dann erneut durch<br />
Aktualisierungen beseitigt werden<br />
mussten.<br />
Mittlerweile hat Apple aber<br />
erfreulicherweise – wohl aufgeschreckt<br />
durch die anfänglichen<br />
Probleme bei macOS High Sierra<br />
– reagiert. So soll beim diesjährigen<br />
Update das Hauptaugenmerk<br />
nicht etwa auf neuen Funktionen,<br />
sondern auf der Beseitigung<br />
von Fehlern liegen, um den <strong>Mac</strong><br />
noch sicherer und schneller zu<br />
machen.<br />
So machen Sie Ihren <strong>Mac</strong><br />
sicherer<br />
Trotz all dieser zurückliegenden<br />
Sicherheitslücken ist macOS<br />
durchaus als sicheres Betriebssystem<br />
zu bezeichnen – jedenfalls<br />
im Vergleich mit Windows<br />
oder gar Android. Allerdings ist<br />
dies „Out of the box“ nur eingeschränkt<br />
der Fall. Neben den Einstellungen,<br />
durch die Sie Apple<br />
Schalten Sie,<br />
falls nichts<br />
dagegen<br />
spricht, bei<br />
Bedarf Bluetooth<br />
und<br />
WLAN ab.<br />
während der Ersteinrichtung des<br />
<strong>Mac</strong> oder der Neuinstallation von<br />
macOS führt, sollten Sie anschließend<br />
noch weitere Konfigurationen<br />
vornehmen und die Bordmittel<br />
des macOS entsprechend<br />
nutzen. Bitte beachten Sie jedoch,<br />
dass viele der folgenden Sicherheitsmaßnahmen<br />
und Einstellungen<br />
zu Lasten des Bedienungskomforts<br />
von macOS gehen<br />
können. Sie sollten also versuchen,<br />
einen auf Ihre Bedürfnisse<br />
zugeschnittenen Mittelweg zwischen<br />
Komfort und Sicherheit zu<br />
finden.<br />
Falls Sie keine dauerhafte Bluetooth-<br />
und WLAN-Verbindung<br />
benötigen, zum Beispiel weil Sie<br />
mit einer per USB angeschlossenen<br />
Tastatur und Maus arbeiten<br />
und Ihr <strong>Mac</strong> mit einem Ethernetkabel<br />
mit dem Router verbunden<br />
ist, können Sie die WLAN- und<br />
Bluetooth-Verbindung kappen.<br />
Klicken Sie dazu rechts in der<br />
Menüleiste auf die entsprechen-<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
101<br />
den Symbole und wählen Sie<br />
jeweils den Befehl „Bluetooth<br />
deaktivieren“ beziehungsweise<br />
„WLAN deaktivieren“.<br />
Der i<strong>Mac</strong>, das <strong>Mac</strong>Book und<br />
das <strong>Mac</strong>Book Pro verfügen<br />
über einen integrierte iSight-<br />
Kamera. Normalerweise leuchtet,<br />
sobald die Kamera von einer App<br />
benutzt wird, neben der Kameralinse<br />
eine grüne LED auf. Findige<br />
Hacker und Spione können diese<br />
außer Kraft setzen, indem sie<br />
online auf die Kamera zugreifen.<br />
Einige Anwender kleben deshalb<br />
einen Post-it-Zettel oder Ähnliches<br />
auf die Kamera. Eleganter<br />
können Sie die Kamera mit der<br />
App Oversight steuern. Nach der<br />
Installation benachrichtigt Sie<br />
die App, wenn ein Zugriff auf die<br />
Kamera und das Mikrofon erfolgt.<br />
Anschließend können Sie solche<br />
Zugriffe per Mausklick unterbinden<br />
oder erlauben.<br />
Betriebssystem und Software<br />
Apple stellt für macOS und seine<br />
Apps regelmäßig Aktualisierungen<br />
zur Verfügung. Diese sollten<br />
Sie möglichst schnell installieren.<br />
Durch die Updates werden nicht<br />
nur Fehler beseitigt und neue<br />
Funktionen hinzugefügt, sondern<br />
auch sicherheitsrelevante Lücken<br />
geschlossen, die unter Umstän-<br />
Die kostenlos App Oversight überwacht den Zugriff auf<br />
Kamera und Mikrofon Ihres <strong>Mac</strong>.<br />
Workshop: Sicherheitseinstellungen<br />
für Ihr Benutzerkonto<br />
1<br />
Wählen<br />
Sie ein sicheres Kennwort<br />
für Ihr Benutzerkonto aus<br />
Kleinbuchstaben, einem oder<br />
zwei Großbuchstaben sowie Ziffern,<br />
welche Sie sich gut merken<br />
können. Oder nutzen Sie den<br />
Kennwortassistenten.<br />
2<br />
Öffnen<br />
Sie dazu „Benutzer & Gruppen“<br />
in den Systemeinstellungen.<br />
Klicken Sie links auf Ihren Benutzernamen<br />
und dann auf „Passwort<br />
ändern“. Mithilfe des Schlüsselsymbols<br />
rufen Sie den Kennwortassistenten<br />
auf.<br />
3<br />
Nach<br />
der Eingabe des alten Kennworts<br />
sowie – zweimal – des neuen<br />
Kennworts und einer Merkhilfe<br />
legen Sie mit dem Eintrag „Passwort<br />
ändern“ das neue Kennwort<br />
fest.<br />
4<br />
Lassen<br />
Sie niemals jemanden Ihr<br />
Konto am <strong>Mac</strong> benutzen. Möchten<br />
Sie eine dritte Person an Ihrem<br />
<strong>Mac</strong> arbeiten lassen, aktivieren Sie<br />
besser das Gastbenutzer-Konto.<br />
Wählen Sie links den Eintrag „Gastbenutzer“<br />
aus.<br />
5<br />
Aktivieren<br />
Sie anschließend rechts<br />
den Eintrag „Gästen erlauben, sich<br />
an diesem Computer anzumelden“.<br />
Ein Kennwort wird in diesem<br />
Fall nicht benötigt. Zusätzlich können<br />
Sie bei Bedarf die „Kindersicherung<br />
aktivieren“.<br />
6<br />
Damit<br />
während Ihrer Abwesenheit<br />
niemand Zugriff auf Ihren <strong>Mac</strong> hat,<br />
aktivieren Sie unter „Sicherheit“<br />
und „Allgemein“ in den Systemeinstellungen<br />
die Funktion „Passwort<br />
erforderlich sofort nach Beginn<br />
des Ruhezustands“.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
102<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
<strong>Mac</strong> absichern<br />
den Malware-Programmierer<br />
oder Hacker nutzen könnten, um<br />
auf Ihren <strong>Mac</strong> und Ihre Daten<br />
zuzugreifen.<br />
Um die Updates zu installieren,<br />
öffnen Sie den App Store und klicken<br />
Sie in der Symbolleiste auf<br />
„Updates“ und anschließend auf<br />
„Alles updaten“ rechts oben. Um<br />
die Aktualisierungen gleich automatisch<br />
installieren zu lassen,<br />
aktivieren Sie in den „App Store“-<br />
Einstellungen die Option „Automatisch<br />
nach Updates suchen“<br />
sowie die darunter eingerückten<br />
Optionen.<br />
Malware gelangt oftmals im<br />
Verbund mit Apps und Software<br />
aus zweifelhaften Quellen auf<br />
Ihren <strong>Mac</strong>. Wollen Sie dies verhindern,<br />
so schränken Sie deren Installation<br />
ein. Öffnen Sie dazu die<br />
Systemeinstellungen und klicken<br />
Sie dort auf „Sicherheit“ und den<br />
Eintrag „Allgemein“. Dort aktivieren<br />
Sie „Apps-Download erlauben<br />
von: App Store oder App Store<br />
und verifizierten Entwicklern“.<br />
Nun dürfen Sie nur noch die Programme<br />
ohne Sicherheitsabfrage<br />
auf dem <strong>Mac</strong> installieren, die aus<br />
dem App Store oder von anderen<br />
von Apple zertifizierten Entwicklern<br />
stammen.<br />
Bitte denken Sie auch daran,<br />
alle anderen Programme, die Sie<br />
nicht aus dem App Store beziehen,<br />
auf dem aktuellen Stand zu<br />
halten!<br />
Apple ID<br />
Um Ihren <strong>Mac</strong> oder Ihr iPhone<br />
und iPad sinnvoll und uneingeschränkt<br />
zu nutzen, ist eine Apple<br />
ID als klare Benutzerkennung<br />
erforderlich. Diese benötigen Sie<br />
nicht nur bei der Installation von<br />
macOS und der Einrichtung der<br />
iCloud, sondern auch, um im App<br />
Store und im iTunes Store Inhalte<br />
zu erwerben. Wer sich im Besitz<br />
Ihrer Apple ID befindet, kann also<br />
ziemlich viel damit anstellen.<br />
Daher sollte diese nicht nur durch<br />
ein sicheres und nicht leicht zu<br />
erratendes Kennwort abgesichert<br />
werden, Sie sollten auch die<br />
von Apple angebotene Zwei-Faktor-Authentifizierung<br />
(2FA) nutzen.<br />
Ist diese aktiviert, dann müssen<br />
Sie jede Anmeldung mit Ihrer<br />
Apple ID an einem anderen Windows-PC,<br />
<strong>Mac</strong>, iPad oder iPhone<br />
mit der Eingabe eines sechsstelligen<br />
Codes autorisieren, welcher<br />
auf einem Ihrer bisherigen Geräte<br />
angezeigt wird.<br />
Mittlerweile können Sie die<br />
2FA schon bei der Einrichtung<br />
eines neuen Apple-Geräts aktivieren,<br />
sie lässt sich aber auch nachträglich<br />
einschalten: Öffnen Sie<br />
dazu die Systemeinstellungen<br />
und klicken Sie auf „iCloud“. Dort<br />
wählen Sie die „Accountdetails“<br />
und das Register „Sicherheit“.<br />
Nach der Eingabe des Passworts<br />
Verschlüsselung mit FileVault<br />
Falls Sie auf Ihrem <strong>Mac</strong><br />
wichtige Daten gespeichert<br />
haben, die nicht für<br />
andere Augen bestimmt<br />
sind und deren Verlust<br />
zum Beispiel für Ihre<br />
Firma oder Sie persönlich<br />
einen großen materiellen<br />
oder ideellen Schaden<br />
darstellen könnte,<br />
sollten Sie Ihre Festplatte<br />
mit Apples Hauslösung<br />
FileVault 2 verschlüsseln.<br />
Sie können nach der<br />
Eingabe Ihres Benutzerkennworts<br />
auf die verschlüsselte<br />
Festplatte<br />
natürlich wie gewohnt<br />
und nahezu ohne Zeitverlust<br />
zugreifen. Eine<br />
andere Person, die beispielsweise<br />
Ihren <strong>Mac</strong><br />
entwendet hat, hat darauf<br />
aber keinen Zugriff<br />
– und zwar auch dann<br />
nicht, wenn er die Festplatte<br />
oder SSD ausbaut.<br />
Um FileVault zu aktivieren,<br />
öffnen Sie die Einstellungen<br />
und wählen<br />
den Eintrag „Sicherheit“<br />
sowie das Register „File-<br />
Vault“. Schalten Sie die<br />
Einstellung durch die<br />
Eingabe Ihres Benutzerkennworts<br />
frei und klicken<br />
Sie auf „FileVault<br />
aktivieren“. Folgen Sie<br />
den Anweisungen für die<br />
Einrichtung. Dabei wird<br />
ein Wiederherstellungsschlüssel<br />
generiert, mit<br />
dem Sie gegebenenfalls<br />
Ihr vergessenes Benutzerkennwort<br />
wiederherstellen<br />
können. Notieren<br />
Sie sich den Wiederherstellungsschlüssel.<br />
Vergessen Sie Ihr Kennwort<br />
und den Wiederherstellungsschlüssel<br />
niemals!<br />
Denn in diesem<br />
Fall wären Ihre Daten<br />
verloren. Auch Apple<br />
kann Ihnen dann nicht<br />
weiterhelfen.<br />
So machen<br />
Sie Ihren<br />
<strong>Mac</strong> noch<br />
sicherer!<br />
Bluetooth und WLAN bei<br />
Bedarf abschalten<br />
iSight-Kamera abkleben<br />
und mit der App Oversight<br />
überwachen<br />
Updates für macOS<br />
vornehmen<br />
Updates aller Apps und<br />
Programme vornehmen<br />
Sicheres Benutzerkennwort<br />
einrichten<br />
Zum Schutz<br />
vor Malware<br />
erlauben Sie<br />
nur App-Downloads<br />
von<br />
verifizierten<br />
Softwareentwicklern<br />
Zwei-Faktor-Authentifizierung<br />
aktivieren<br />
Senden der Diagnose- und<br />
Analysedaten abschalten<br />
Ortungsdienste<br />
deaktivieren<br />
Zugriff auf Kontakte, Kalender<br />
und Fotos unterbinden<br />
Gastbenutzerkonto<br />
aktivieren<br />
Kennwort nach Ruhezustand<br />
und Bildschirmschoner<br />
aktivieren<br />
Datenübertragungsdienst<br />
AirDrop abschalten<br />
Firewall einschalten oder<br />
Firewall des WLAN-Routers<br />
nutzen<br />
Unnötige Freigaben<br />
deaktivieren<br />
Safari im Privatmodus<br />
nutzen<br />
Bei Apple Mail Anhänge<br />
nicht automatisch laden<br />
lassen<br />
Festplatte/SSD mit File-<br />
Vault 2 verschlüsseln<br />
Time-<strong>Mac</strong>hine-Backup verschlüsselt<br />
erstellen<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
103<br />
klicken Sie auf „Zwei-Faktor-<br />
Authentifizierung einrichten“ und<br />
folgen den Anweisungen.<br />
Privatsphäre wahren<br />
Auch wenn macOS nicht ganz so<br />
„geschwätzig“ ist wie Windows<br />
und weit weniger Daten „nach<br />
Hause“ schickt, können Sie auf<br />
Wunsch auch das rare Versenden<br />
dieser Daten noch einschränken.<br />
Wollen Sie etwa unterbinden,<br />
dass Diagnose und Nutzungsdaten<br />
an Apple oder an App-Entwickler<br />
gesandt werden, dann<br />
öffnen Sie die Systemeinstellungen<br />
und klicken auf Sicherheit.<br />
Wählen Sie das Register<br />
„Privatsphäre“ und links unten<br />
den Eintrag „Analyse“. Anschließend<br />
deaktivieren Sie rechts alle<br />
Einstellungen, um keine Diagnose-<br />
und Benutzerdaten mehr<br />
weiterzugeben.<br />
Als nächstes nehmen Sie sich<br />
die Ortungsdienste von macOS<br />
vor. Klicken Sie dazu in der linken<br />
Spalte auf den gleichnamigen<br />
Eintrag. Um die Ortungsdienste<br />
ganz abzuschalten, klicken Sie<br />
auf „Ortungsdienste aktivieren“<br />
und entfernen das Häkchen. Falls<br />
erwünscht, können Sie auch nur<br />
bestimmten Programmen den<br />
Zugriff auf die Ortungsdienste<br />
entziehen.<br />
Back-up<br />
Sie können auch<br />
ein Back-up in<br />
Time <strong>Mac</strong>hine<br />
verschlüsseln.<br />
Aktivieren Sie<br />
dazu einfach die<br />
entsprechende<br />
Option bei der<br />
Wahl der Backup-Festplatte<br />
in<br />
den Systemeinstellungen.<br />
Bisweilen erweisen sich Apps<br />
– vor allem von Drittanbietern –<br />
als ganz schön wissbegierig und<br />
möchten den Zugriff auf Kontakte,<br />
den Kalender oder Ihre Mediathek<br />
erhalten. Wollen Sie dies verhindern,<br />
dann wählen Sie den entsprechenden<br />
Eintrag in der linken<br />
Spalte aus und aktivieren die in<br />
der rechten Spalte aufgelistete<br />
App. Bitte beachten Sie, dass manche<br />
Apps die Ortungsdienste oder<br />
den Zugriff auf Adressen, Fotos<br />
und mehr benötigen, um ordnungsgemäß<br />
zu funktionieren.<br />
Möchten Sie diese Apps nutzen,<br />
dann erlauben Sie diesen gezielt<br />
den gewünschten Zugriff.<br />
Workshop: Sicherheit im Netzwerk<br />
und Internet<br />
1<br />
Schalten<br />
Sie AirDrop ab, damit<br />
Ihnen niemand ungefragt Dateien<br />
auf den <strong>Mac</strong> senden kann. Wählen<br />
Sie in der linken Seite des Finder<br />
„AirDrop“. Klicken Sie dann unten<br />
auf den Eintrag „Ich bin sichtbar<br />
für: Niemand“.<br />
2<br />
Damit<br />
Sie den <strong>Mac</strong> halbwegs<br />
gegen unerlaubt eingehende<br />
Datenverbindungen schützen,<br />
schalten Sie mit „Sicherheit“ und<br />
„Firewall“ selbige ein. Effektiver<br />
ist aber in jedem Fall die Firewall<br />
Ihres Routers!<br />
3<br />
Mit<br />
den „Firewall-Optionen“ aktivieren<br />
Sie gegebenenfalls erlaubte<br />
und gewünschte Datenverbindungen.<br />
Wählen Sie den Eintrag<br />
aus und entscheiden Sie, die Verbindung<br />
zu erlauben oder zu<br />
blockieren.<br />
4<br />
Schalten<br />
Sie alle unnötigen Freigaben<br />
ab. Auch diese könnten als<br />
Einfallstor dienen. Klicken Sie in<br />
den Systemeinstellungen auf „Freigaben“<br />
und entfernen Sie links die<br />
Haken aller nicht gewünschten<br />
Freigaben.<br />
5<br />
Wollen<br />
Sie beim Surfen mit Safari<br />
möglichst wenig Spuren auf dem<br />
<strong>Mac</strong> hinterlassen, nutzen Sie den<br />
Privatmodus. Wählen Sie dazu im<br />
Menü „Ablage“ den Befehl „Neues<br />
privates Fenster“ aus oder geben<br />
Sie [shift]+[cmd]+[n] ein.<br />
6<br />
Apple<br />
Mail lädt etwaige Anhänge<br />
automatisch. Dies können Sie in<br />
den „Accountinformationen“ der<br />
Einstellungen unterbinden. Wählen<br />
Sie dort – in jedem Account –<br />
rechts neben „Anhänge laden“ den<br />
Eintrag „Keine“.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
104<br />
ADVERTORIAL<br />
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<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> der vergangenen<br />
Jahre aufbewahrt? Wahrscheinlich<br />
nicht! Dabei<br />
könnte man ältere Ausgaben im<br />
Alltag oft noch gut gebrauchen.<br />
Zum einen natürlich wegen der<br />
vielen Praxistipps, die in jedem<br />
Heft präsentiert werden. Zum<br />
anderen aber auch wegen der<br />
ausführlichen Produkttests. Bietet<br />
der Elektronikmarkt in der Nähe<br />
eine älteres iPhone oder iPad<br />
zum Schnäppchenpreis an, verrät<br />
der Testbericht der <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>, ob<br />
sich der Kauf lohnt oder nicht.<br />
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Januar 2014 erschienen sind,<br />
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iOS, Android und Kindle Fire verfügbar<br />
ist, blättern Sie bequem<br />
von Seite zu Seite in der Ausgabe<br />
Ihrer Wahl. Und nicht nur<br />
das: Mithilfe der Volltextsuche<br />
finden Sie Produkttests innerhalb<br />
von Sekunden. Einfach das<br />
gesuchte Produkt eingeben, fertig!<br />
Die App zeigt Ihnen anschließend<br />
alle passenden Treffer und<br />
führt sie direkt zu den entsprechenden<br />
Artikeln. Die lästige<br />
Suche auf Zeitschriften-Covern<br />
und in Inhaltsverzeichnissen entfällt<br />
damit also.<br />
Readly bringt jedoch nicht<br />
nur die <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> mit, sondern alle<br />
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Ihrem Smartphone oder Tablet.<br />
Anders als im Kiosk müssen<br />
Sie jedoch nicht für jedes Magazin,<br />
das Sie lesen möchten, zahlen.<br />
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MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
105<br />
Workshop: So lesen Sie die <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />
auf Ihrem iPhone oder iPad<br />
1<br />
Über<br />
die Lupen-Funktionen können<br />
Sie nach jeder Zeitschrift, die<br />
in der Datenbank zu finden ist,<br />
gezielt suchen. Tippen Sie <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />
ein, wenn Sie in Ihrem Apple-Magazin<br />
blättern möchten. Egal, ob es<br />
sich um die aktuelle oder eine<br />
ältere Ausgabe handelt. Tippen<br />
Sie auf das Cover, um die <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />
auszuwählen.<br />
2<br />
Readly<br />
zeigt Ihnen nun alle Ausgaben<br />
von <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> an, die seit<br />
Januar 2014 erschienen sind. Sie<br />
haben mit Ihrem iPhone oder iPad<br />
und der Readly-App also Zugriff<br />
auf eine ständig wachsende Datenbank<br />
mit Tipps zu Apple-Produkten<br />
und Produkttests. Tippen Sie<br />
auf das Cover einer Ausgabe, um<br />
sie auszuwählen und sie zu öffnen.<br />
3<br />
Mithilfe<br />
der Seitenleiste unten blättern<br />
Sie bequem durch das Magazin<br />
und suchen sich den Artikel<br />
aus, den Sie als erstes lesen<br />
möchten. Tippen Sie auf die Seite,<br />
um den Artikel im Vollbildmodus<br />
zu öffnen. Möchten Sie anschließend<br />
weiterblättern, tippen Sie auf<br />
eine beliebige Stelle im unteren<br />
Display-Bereich.<br />
4<br />
Readly<br />
bietet verschiedene Möglichkeiten<br />
an, Ihren Wunschartikel<br />
zu lesen. Wie Sie es von Ihrem<br />
iPhone gewohnt sind, vergrößern<br />
Sie Seitenbereiche, indem Sie sie<br />
antippen und mit zwei Fingern auseinanderziehen.<br />
Möchten Sie den<br />
Text bildschirmfüllend angezeigt<br />
bekommen, tippen Sie auf das<br />
Symbol unter der Magazinseite.<br />
5<br />
Bei<br />
diesem speziellen Mobile-Reading-Modus<br />
passt sich der Text<br />
optimal Ihrem Smartphone-Display<br />
an. So lesen Sie den Artikel,<br />
ohne ständig Bildausschnitte vergrößern<br />
und wieder verkleinern<br />
zu müssen. So macht das Stöbern<br />
in Ihrer <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> auch auf dem<br />
iPhone mit einem vergleichsweise<br />
kleinen Display richtig Spaß.<br />
6<br />
Um<br />
interessante Magazine zu finden,<br />
brauchen Sie nicht zwangsläufig<br />
die Suchfunktion. Readly<br />
schlägt Ihnen anhand Ihres Leseverhaltens<br />
spannende Titel vor, die<br />
Sie per Antippen direkt auswählen<br />
können. Genauso einfach öffnen<br />
Sie Magazine, die Sie bereits aufgerufen<br />
und in denen Sie geblättert<br />
haben.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
1<strong>06</strong><br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Widgets<br />
Serie<br />
Die besten<br />
Erweiterungen<br />
für macOS<br />
macOS maßgeschneidert<br />
Auch wenn Apple die Möglichkeiten, macOS zu individualisieren, stark einschränkt, können<br />
Sie macOS High Sierra in vielerlei Hinsicht erweitern. In unserer neuen Serie zeigen wir Ihnen,<br />
wie Sie Schritt für Schritt zu einem maßgeschneiderten Betriebssystem kommen.<br />
TEXT: UWE ALBRECHT<br />
Wie kaum ein anderer Hersteller<br />
legt Apple einerseits viel<br />
Wert auf eine enge Verzahnung<br />
von Hard- und Software, sowie<br />
andererseits auf eine weitgehend intuitive<br />
und konsistente Bedienung. Eine<br />
zu weitgehende Individualisierung des<br />
Betriebssystems läuft diesem Ansinnen<br />
zuwider und gefährdet unter Umständen<br />
dessen Stabilität und Sicherheit.<br />
Daher ist es auch nicht möglich, macOS<br />
bis zur Unkenntlichkeit umzugestalten<br />
oder, wie es andere Betriebssysteme<br />
erlauben, eine komplett andere Benutzeroberfläche<br />
zu nutzen. Apple ermöglicht<br />
es allerdings, die Funktionalität<br />
von macOS und die Benutzeroberfläche<br />
– dort wo es sinnvoll erscheint – durch<br />
Bordmittel, Apps und Plug-ins zu erweitern<br />
und zu ergänzen. So können Sie<br />
zum Beispiel QuickLook und Spotlight<br />
mit neuen Dateiformaten ergänzen, der<br />
Menüleiste weitere Einträge hinzufügen<br />
und die Mitteilungszentrale durch neue<br />
Widgets und diverse Apps wie Fotos<br />
oder Safari ergänzen.<br />
Die Systemeinstellung<br />
„Erweiterungen“<br />
Einen Teil dieser Erweiterungen – allerdings<br />
längst nicht alle – werden seit OS<br />
X Yosemite in den gleichnamigen Systemeinstellungen<br />
verwaltet. Daher werfen<br />
wir in der ersten Folge unserer Serie<br />
zunächst einmal einen Blick darauf. Der<br />
Abschnitt „Erweiterungen“ ist für „Aktionen“,<br />
wie beispielsweise Markierungen,<br />
Finder-Erweiterungen wie Dropbox,<br />
die Plug-ins der Foto-App, die Widgets<br />
der Mitteilungszentrale sowie Befehle<br />
im Teilen-Menü zuständig. Die anderen<br />
Plug-ins für Safari, Apple Mail, Quick<br />
Look oder auch Spotlight sind dort nicht<br />
aufgelistet. Diese berücksichtigen wir<br />
daher erst in den weiteren Folgen unserer<br />
Serie.<br />
Zunächst schauen wir uns die Systemeinstellung<br />
genauer an. Öffnen Sie<br />
diese und klicken Sie auf das Symbol<br />
„Erweiterungen“. In der linken Spalte<br />
finden Sie die unterschiedlichen Kategorien.<br />
Klicken Sie auf „Alle“, werden die<br />
von dieser Systemeinstellung verwalteten<br />
Erweiterungen aufgelistet. „Finder“<br />
zeigt die Plug-ins für den Finder an,<br />
„Foto-Bearbeitung“ die für die Foto-App.<br />
Mit einem Mausklick auf „Heute“ sehen<br />
Sie alle Widgets für die Ansicht „Heute“<br />
in der Mitteilungszentrale aufgelistet<br />
und unter „Menü-Teilen“ erhalten Sie<br />
Zugriff auf die Einträge im „Teilen-Feld“.<br />
Möchten Sie eine dieser Erweiterungen<br />
deaktivieren, dann klicken Sie<br />
auf den Eintrag, um den Haken zu entfernen.<br />
Soll er stattdessen eingeschaltet<br />
sein, dann fügen Sie den Haken<br />
stattdessen per Mausklick hinzu. Bitte<br />
beachten Sie, dass Sie mit der Einstellung<br />
„Erweiterungen“ keine Plug-ins installieren<br />
oder löschen, sondern diese<br />
nur anzeigen, aktivieren und wieder<br />
abschalten können.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
107<br />
Die besten Widgets für macOS<br />
Swift Note<br />
Swift Note 2.2 ist ein Notizen-Widget<br />
für die Mitteilungszentrale. Die Farbe<br />
der Notizzettel lässt sich anpassen.<br />
Swift Note ist kostenlos erhältlich.<br />
Eine Synchronisierung der Notizen<br />
mit dem iPad und iPhone mit Hilfe der<br />
iCloud ist möglich.<br />
Preis: 2,30 Euro<br />
Web: www.kuzmenko.info<br />
Parcel<br />
Parcels 3.1 ist eine App zur Sendungsverfolgung<br />
von Paketen zahlreicher<br />
Lieferdienste. Das Widget für die Mitteilungszentrale<br />
zeigt den jeweiligen<br />
Sendungsstatus an. Die App kann<br />
– mit der Beschränkung auf wenige<br />
Sendungen – gratis genutzt werden.<br />
Preis: kostenlos (+ In-App-Käufe)<br />
Web: www.parcelapp.net/de<br />
Battery Monitor<br />
Battery Monitor 2.4.3 ist eine selbständige<br />
und kostenlose App, welche<br />
der Überwachung des Akkus Ihres<br />
<strong>Mac</strong>Book dient. Zudem können Sie<br />
auf ein Widget zurückgreifen, das die<br />
wichtigsten Daten, wie zum Beispiel<br />
den Ladezustand oder die Anzahl der<br />
Ladezyklen in der Mitteilungszentrale<br />
anzeigt.<br />
Preis: kostenlos<br />
Web: rockysandstudio.com<br />
Monity<br />
Monity 1.4.1 ist ein Programm<br />
zur Systemüberwachung.<br />
Es zeigt unter<br />
anderem an, wie viel Speicherplatz<br />
auf Ihrem <strong>Mac</strong><br />
frei ist oder – bei einem<br />
<strong>Mac</strong>Book – den Akkustatus<br />
und einiges mehr.<br />
Monity ist ein eigenständiges<br />
Programm mit einem<br />
Widget für die Mitteilungszentrale<br />
von macOS.<br />
Todoist<br />
Bei Todoist 7.0.12 handelt es sich um<br />
eine Aufgabenverwaltung für den<br />
<strong>Mac</strong> sowie das iPhone oder iPad.<br />
Auch diese bringt ein Widget für die<br />
Mitteilungszentrale mit und lässt sich<br />
mit Einschränkungen gratis testen.<br />
Eine Anmeldung mit einem Googleoder<br />
Facebook-Benutzerkonto ist<br />
aber erforderlich.<br />
Preis: 5,50 Euro<br />
Web: monityapp.com<br />
Preis: kostenlos (+ In-App-Käufe)<br />
Web: de.todoist.com<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
108<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Widgets<br />
Erweiterungen installieren<br />
In meisten Fällen gehören die in den<br />
Systemeinstellungen befindlichen<br />
Erweiterungen zu macOS oder zu Apps<br />
und Programmen, die Sie auf Ihrem <strong>Mac</strong><br />
installiert haben. Hierbei kann es sich<br />
um Apps aus dem App Store oder aus<br />
anderen Quellen handeln. Sie ergänzen<br />
deren Funktionalität in dem von Apple<br />
vorgesehenen Rahmen. Installieren Sie<br />
beispielsweise DropBox, dann landet<br />
die entsprechende Finder-Erweiterung<br />
ebenfalls auf Ihrem <strong>Mac</strong> und ermöglicht<br />
per Seitenleiste den nahtlosen Zugriff<br />
auf Ihre Dropbox. Andere Erweiterungen<br />
lassen sich hingegen gesondert installieren,<br />
wie zum Beispiel die folgenden<br />
ausgewählten Widgets für die Mitteilungszentrale<br />
oder auch Plug-ins für die<br />
Foto-App.<br />
Das lesen<br />
Sie in den<br />
kommenden<br />
Ausgaben:<br />
Add-ons für<br />
Finder, Menüleiste<br />
und TouchBar<br />
Plug-ins für<br />
QuickLook und<br />
Spotlight<br />
Apple Mail,<br />
Safari und das<br />
Lexikon ergänzen<br />
In der Systemeinstellung „Erweiterungen“ wird ein Teil der<br />
Plug-ins und Erweiterungen von macOS verwaltet.<br />
Workshop: So finden, installieren und verwalten<br />
Sie Widgets in der Mitteilungszentrale<br />
1<br />
Öffnen<br />
Sie die Mitteilungszentrale<br />
mit einem Mausklick auf das Symbol<br />
ganz rechts in der Menüleiste.<br />
Wählen Sie das Register „Heute“<br />
aus. Nun klicken Sie auf „Bearbeiten“<br />
ganz unten.<br />
2<br />
Wollen<br />
Sie Widgets entfernen, klicken<br />
Sie links oben am Widget auf<br />
das Minus-Symbol. Um die Reihenfolge<br />
zu ändern, ziehen Sie diese<br />
an den drei kleinen Strichen rechts<br />
oben an die gewünschte Stelle.<br />
3<br />
In<br />
der rechten Spalte finden Sie alle<br />
übrigen Widgets. Diese fügen Sie<br />
mit einem Mausklick auf das Symbol<br />
„Hinzufügen“ rechts oben am<br />
Widget hinzu. Ziehen Sie es dann<br />
dorthin, wo Sie es haben möchten.<br />
4<br />
Zusätzliche<br />
Widgets können Sie<br />
aus dem App Store beziehen. Klicken<br />
Sie dazu unten in der Mitteilungszentrale<br />
auf „App Store“ und<br />
wählen Sie das Widget oder die<br />
App mit dem Widget aus.<br />
5<br />
Um<br />
das Widget oder die App zu<br />
installieren, klicken Sie auf „Laden“<br />
oder das Preisschild. Nun fügen Sie<br />
das Widget wie beschrieben der<br />
Liste hinzu und verschieben es an<br />
die von Ihnen bevorzugte Position.<br />
6<br />
Die<br />
einzelnen Widgets können Sie<br />
mit der Systemeinstellung „Erweiterung“<br />
ab- oder einschalten. Öffnen<br />
Sie diese und wählen Sie in der<br />
linken Spalte „Heute“. Klicken Sie<br />
nun auf das gewünschte Widget.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
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Alles über<br />
iPhone, iPad und<br />
Apple Watch<br />
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auch auf Ihrem Tablet<br />
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Kiosk-App „<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>“!
110<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Arbeiten mit Tags<br />
Mehr Ordnung<br />
mit Etiketten<br />
Die „Tags“-Funktion von macOS und iOS hilft bei der<br />
Arbeit mit Dateien und Ordnern und sorgt dafür,<br />
dass Sie Zeit sparen und systemübergreifend produktiver<br />
arbeiten. Wir zeigen Ihnen, wie.<br />
TEXT: JOACHIM KLÄSCHEN<br />
Der oftmals genutzte Weg,<br />
um Dateien zu ordnen, führt<br />
über zahlreiche ineinander<br />
verschachtelte Ordner. So<br />
ist es durchaus üblich, die Recherche<br />
für eine Hausarbeit zum Beispiel<br />
in „Dokumente > Studium<br />
> Anglistik > Grundstudium ><br />
4. Semester > Seminar Gender<br />
Studies > Material Hausarbeit“<br />
abzulegen.<br />
Stattgegeben: Wer sich so eine<br />
logische Taxonomie zurecht legt,<br />
der kann mit dem Finder sicher<br />
navigieren und findet nach zahlreichen<br />
Klicks das Gesuchte. Mit<br />
Tags geht es allerdings deutlich<br />
einfacher – und zudem bieten sie<br />
Möglichkeiten, die die von Ordnern<br />
bei Weitem übersteigen.<br />
Die Anatomie der Tags<br />
Die Tags hat Apple mit macOS<br />
Mavericks und iOS 11 eingeführt.<br />
Sie sind die Nachfolger der Finder-Etiketten<br />
und ein zusätzliches<br />
Kriterium für Meta-Infor-<br />
mationen, die man Dateien und<br />
Ordnern zuweisen kann. Vielen<br />
sind Tags von MP3-Dateien her<br />
bekannt; deren Tags können beispielsweise<br />
Informationen zum<br />
Interpreten, dem Jahr der Aufnahme<br />
und sogar die Texte eines<br />
Titels enthalten.<br />
Etiketten für macOS und iOS<br />
sind weniger komplex als MP3-<br />
Tags, aber dennoch sehr hilfreich.<br />
Sie sind eine zeitgemäße Möglichkeit,<br />
um Dateien zu organisieren.<br />
Apple-Tags folgen dem<br />
OpenMeta-Standard und bestehen<br />
aus einer Bezeichnung und<br />
einem farbigen Etikett. Bei der<br />
Bezeichnung unterliegen Sie<br />
kaum Beschränkungen. Sie können<br />
aus einem oder mehreren<br />
Wörtern bestehen und auch Sonderzeichen<br />
enthalten. Bei der<br />
Farbe (gleichbedeutend mit dem<br />
alten „Dateietikett“) zeigt sich<br />
Apple indes knausrig: Es stehen<br />
lediglich sieben Farbtöne und ein<br />
farbloses Tag zur Auswahl. Dafür<br />
Im Kontextmenü<br />
können<br />
Sie Dateien<br />
unkompliziert<br />
bevorzugte<br />
Tags zuweisen.<br />
funktionieren Apple-Tags systemübergreifend:<br />
Auf dem <strong>Mac</strong> vergebene<br />
Tags für Dateien und Ordner<br />
sind auch auf iPhone und<br />
iPad zu sehen. Der größte Vorteil<br />
der Tags gegenüber Ordnern: Mit<br />
nur einem Klick oder Tipp blendet<br />
das System über den ganzen<br />
<strong>Mac</strong> oder in der iCloud verstreute<br />
Dateien mit einem Tag ein, ohne<br />
dass man diese aus diversen Ordnern<br />
herauswühlen müsste.<br />
Das Potenzial von Etiketten<br />
Der größte Vorteil von Tags<br />
gegenüber Ordnern liegt in ihrer<br />
Flexibilität. Das zahlt sich vor<br />
allem bei einer Projektarbeit aus,<br />
wenn Dateien in unterschiedlichen<br />
Kontexten verwendet wer-<br />
macOS-Dateien in die iCloud<br />
Beim ersten Speichern einer Datei können Sie ihr Tags zuweisen.<br />
Um die Tags-Funktion<br />
mit iOS-Geräten voll auszunutzen,<br />
sollten möglichst<br />
viele Dateien in der<br />
iCloud liegen. Dies lässt<br />
sich mit einer Systemeinstellung<br />
erreichen. Unter<br />
„iCloud“ > „iCloud Drive“<br />
> „Optionen“ setzen Sie<br />
einen Haken vor „Ordner<br />
Schreibtisch & Dokumente“.<br />
Die Kosten für<br />
iCloud-Speicherplatz sind<br />
annehmbar: Für 2,99 Euro<br />
stellt Apple 200 GB zur<br />
Verfügung, die man mit<br />
anderen Familienmitgliedern<br />
teilen kann.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
111<br />
Die fünf Grundregeln<br />
für gutes Taggen<br />
Grundsätzlich sollten Sie Tags sparsam vergeben,<br />
damit die Übersicht erhalten bleibt.<br />
Tags, die Sie nur auf eine oder zwei Dateien<br />
anwenden, sind wenig sinnvoll.<br />
Bei der Benennung sollten Sie sich auf Informationen<br />
beschränken, die nicht ohnehin<br />
bereits in den Metadaten einer Datei enthalten<br />
sind. So sind die Tags „<strong>2018</strong>“ und „Bilder“ in den<br />
meisten Fällen verzichtbar, weil der Finder die<br />
Ergebnisse einer Suche grundsätzlich auf Bilddateien<br />
einschränken kann, die im Jahr <strong>2018</strong><br />
erstellt wurden.<br />
Der Finder listet auf Wunsch alle verwendeten Tags und die mit diesen verbundenen<br />
Dateien auf.<br />
den und sich daher nicht in einen<br />
Ordner sortieren lassen. Anstatt<br />
den Scan einer Quittung zu<br />
kopieren und die Datei zweimal<br />
abzulegen (weil sie sowohl in den<br />
Ordner „Steuerbelege“ als auch<br />
in den Ordner „Garantiebelege“<br />
gehört), weist man der Datei einfach<br />
die Tags „belege“, „steuern“<br />
und „garantie“ zu und speichert<br />
sie im Ordner „Scans“. Dass<br />
einer Datei mehrere Tags zugeordnet<br />
sind, erkennt man im Finder<br />
an den übereinander liegenden<br />
farbigen Etiketten vor dem<br />
Dateinamen.<br />
Weist man am <strong>Mac</strong> diversen in<br />
der iCloud gespeicherten Dateien<br />
das Tag „urlaubsdokumente“ zu,<br />
hat man auch auf iPhone und<br />
iPad alle für die Reise relevanten<br />
Scans, Listen und Tickets versammelt,<br />
ohne Dateien hin und her<br />
kopieren zu müssen. Mit der Vergabe<br />
und anschließenden Auswahl<br />
der richtigen Tags hat man<br />
alles im Blick, ohne suchen zu<br />
müssen.<br />
Die Beschreibung eines Tags sollte möglichst<br />
klar und präzise sein, sodass Sie<br />
jederzeit verstehen, was es bezeichnet. Tags wie<br />
„gut“ und „schlecht“ sind weit weniger aussagekräftig<br />
als „misslungene fotos“ oder „gelungene<br />
fotos“, wenn Sie sich mithilfe von Tags einen<br />
Überblick über die Qualität der Urlaubsbilder<br />
verschaffen möchten.<br />
Hinsichtlich der Farbgebung empfiehlt es<br />
sich, diese Lebensbereichen zuzuordnen:<br />
beispielsweise Grün für Tags, die mit dem Privaten<br />
zu tun haben, Rot für den Beruf und Blau für<br />
das Hobby.<br />
Wer sich bei der Benennung stets an den<br />
Singular hält und alle Tags stets klein<br />
schreibt, läuft nicht Gefahr, Doubletten („finanz“<br />
statt „Finanzen“ oder „scan“ statt „Scans“) zu<br />
erzeugen.<br />
Workshop: So vergeben Sie Tags<br />
auf Tastendruck<br />
1<br />
Öffnen<br />
Sie die Systemeinstellungen<br />
des macOS. Unter „Tastatur“<br />
wählen Sie den Reiter „Kurzbefehle".<br />
In der linken Spalte wählen<br />
Sie die Kategorie „App-Tastaturkurzbefehle“<br />
aus.<br />
2<br />
Klicken<br />
Sie auf die Plus-Schaltfläche<br />
und wählen Sie im sich öffnenden<br />
Fenster in der Zeile „Programm“<br />
die Finder-App aus. Geben<br />
Sie unter „Menü“ „Tags …“ (mit<br />
Leerzeichen und drei Punkten) ein.<br />
3<br />
Vergeben<br />
Sie im darunter liegenden<br />
Feld einen Tastaturkurzbefehl<br />
wie [cmd]+[alt]+[t]. Wählen Sie eine<br />
Datei auf dem <strong>Mac</strong> und drücken<br />
Sie die drei Tasten gemeinsam, öffnet<br />
sich künftig das Tag-Menü.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
112<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Arbeiten mit Tags<br />
Tags mit Hazel<br />
automatisch vergeben<br />
Das vielseitig einsetzbare Hazel (noodlesoft.<br />
com, 32 US-Dollar) schafft regelbasierte Ordnung<br />
auf dem <strong>Mac</strong> und versteht sich dabei<br />
auch auf Tags. So kann Hazel bestimmte<br />
Ordner überwachen und in diesen gespeicherte<br />
Dateien automatisch mit Tags versehen.<br />
Sobald Sie beispielsweise eine PDF-<br />
Datei, die das Wort „Kontoauszug“ enthält,<br />
im Downloads-Ordner speichern, kann Hazel<br />
dieser Datei automatisch die Tags „finanz“,<br />
und „kontoauszug“ zuweisen und sie in den<br />
Ordner „Dokumente > Finanzen > Bank“ verschieben.<br />
Um sich später den Kontoauszug<br />
anzusehen, muss man lediglich im Finder<br />
auf das entsprechende Tags klicken.<br />
Auch der umgekehrte Weg ist möglich, wenn<br />
Hazel Dateien mit bestimmten Tags automatisch<br />
in Zielordner verschiebt. In Kombination<br />
mit einer Tastenkombination zur Aktivierung<br />
der Tag-Funktion (siehe Workshop)<br />
räumen Sie mit Hazels Hilfe im Handumdrehen<br />
den Schreibtisch und den Download-<br />
Ordner auf.<br />
Etiketten für E-Mails<br />
Preis: 32 Euro<br />
Etiketten am <strong>Mac</strong> zuordnen<br />
Am <strong>Mac</strong> bietet Apple mehrere<br />
Wege, um einen Ordner oder eine<br />
Datei mit Tags zu versehen. So<br />
erscheint im Dialogfenster beim<br />
ersten Speichern einer Datei<br />
unter dem Feld „Sichern unter:“<br />
eine Zeile, in der man der Datei<br />
in einem Freifeld Tags zuordnen<br />
kann. Hier kann man – durch<br />
Komma getrennt – gleich mehrere<br />
Tags auf einmal vergeben,<br />
die auch Leerzeichen enthalten<br />
dürfen. Sind bereits Tags vergeben,<br />
erscheint unter der Eingabemaske<br />
eine Liste bestehender<br />
Tags, von denen man per Mausklick<br />
einen oder mehrere zuweisen<br />
kann. Das Dokumentenmenü<br />
von macOS, das man mit einem<br />
Klick auf den Dateinamen in der<br />
Kopfzeile des aktiven Fensters<br />
aufruft, enthält eine Funktion zur<br />
nachträglichen Vergabe von Tags.<br />
Um einer oder mehreren<br />
Dateien im Finder Tags zuzuordnen,<br />
markieren Sie diese und aktivieren<br />
per Rechtsklick das Kontextmenü.<br />
Hier wählen Sie am<br />
unteren Ende des Menüs die<br />
Option „Tags“ aus, worauf macOS<br />
das Tag-Menü einblendet. Beachten<br />
sollte man, dass sich Tags<br />
nicht automatisch von Ordnern<br />
auf die enthaltenen Dateien vererben.<br />
Um bestehende Tags zu<br />
einer oder mehreren ausgewählten<br />
Dateien zuzuordnen, können<br />
Sie diese auch per Ziehen auf das<br />
gewünschte Tag in der Finder-Seitenleiste<br />
ablegen.<br />
Tags auf dem iPhone und<br />
iPad vergeben<br />
Um eine Datei auf iOS mit einem<br />
Tag zu versehen, navigieren Sie in<br />
der Dateien-App zum gewünschten<br />
Verzeichnis und wählen die<br />
Datei durch Gedrückthalten aus.<br />
Nach dem Loslassen öffnet sich<br />
das Kontextmenü, in dessen drittem<br />
Register sich der Eintrag<br />
„Tags“ findet. Das sich hierauf öffnende<br />
Menü gleicht dem des<br />
macOS: Entweder vergibt man im<br />
Eingabefeld „Neues Tag hinzufügen“<br />
ein neues Schlagwort – oder<br />
Sie wählen aus der Liste der vorhandenen<br />
ein zuzuweisendes Tag<br />
aus.<br />
Ein alternativer Weg, mit dem<br />
man mehrere Dateien und Ordner<br />
in einem Schritt mit einem Tag<br />
versehen kann, ist das „Teilen“-<br />
Menü. Zunächst wählt man in der<br />
Dateien-App die „Auswählen“-<br />
Schaltfläche, markiert anschließend<br />
die gewünschten Dateien<br />
und tippt schließlich auf das Teilen<br />
Menü-in der linken unteren<br />
Bildschirmecke. Auf dem folgenden<br />
Bildschirm findet sich in<br />
der Kopfzeile die winzige „+Tag“-<br />
Schaltfläche, die das bekannte<br />
Menü öffnet.<br />
Streng genommen handelt<br />
es sich bei E-Mails<br />
nicht um einzelne Dateien,<br />
da sie beispielsweise<br />
Anhänge enthalten können.<br />
Daher schlägt sich<br />
Apples Tag-System auch<br />
nicht auf E-Mails durch.<br />
Zwar bietet Apple Mail mit<br />
den sogenannten farbigen<br />
„Etiketten“ eine ähnliche<br />
Funktion, doch wer<br />
seine digitale Post mit<br />
Tags ernsthaft organisieren<br />
möchte, sollte zu einer<br />
Alternative greifen. Die<br />
Software Mailtags analysiert<br />
beim ersten Start<br />
den E-Mail-Bestand und<br />
schlägt sinnvolle Tags vor,<br />
versteht sich aber auch<br />
auf die Tags von macOS.<br />
Mithilfe von Tags berücksichtigenden<br />
Filterregeln<br />
bekommt man mit<br />
Mailtags auch tausende<br />
E-Mails umfassende Konten<br />
am <strong>Mac</strong> in den Griff.<br />
Web: www.smallcubed.com<br />
Mit den Einstellungen des Finder<br />
kann man Ordnung in die Tags<br />
bringen.<br />
Getagtes auf <strong>Mac</strong>, iPhone<br />
und iPad finden<br />
Um mit Tags ausgezeichnete<br />
Dateien auf dem <strong>Mac</strong> zu finden,<br />
ist der Finder die erste Anlaufstelle.<br />
In der Seitenleiste zeigt der<br />
Dateibrowser eine Liste der vergebenen<br />
Tags an. Sollte diese<br />
nicht zu sehen sein, können Sie<br />
sie mit der Menüfolge „Finder“ ><br />
„Einstellungen“ > „Seitenleiste“ ><br />
„Tags“ > „Benutzte Tags“ einblenden.<br />
Per Klick auf ein Tag zeigt<br />
der Finder alle mit diesem ausgezeichneten<br />
Dateien an. Ist das<br />
gewünschte Tag nicht in der Seitenleiste,<br />
kann man alle aktiven<br />
Tags im letzten Menüeintrag „Alle<br />
Tags…“ anzeigen lassen.<br />
Alternativ kann man das<br />
Suchen-Fenster in der rechten<br />
oberen Ecke des Finders verwenden.<br />
macOS zeigt mit der Eingabe<br />
übereinstimmende Tags an.<br />
Auf iOS ist die „Dateien“-App die<br />
Anlaufstelle, um mit Tags versehene<br />
Dateien zu finden. Im Startfenster<br />
der App haben die Tags<br />
unter „Speicherorte“ und „Favoriten“<br />
einen eigenen Eintrag, der<br />
alle bereits vergebenen Tags auflistet.<br />
Unter den Ergebnissen finden<br />
sich allerdings nur Dateien,<br />
die auf dem iPhone und in der<br />
iCloud gespeichert sind. Liegen<br />
Dateien mit Tags in der Dropbox<br />
oder dem Google Drive, zeigt die<br />
Dateien-App diese nicht an.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
113<br />
Bevorzugte Tags<br />
Bis zu sieben Tags kann<br />
man für einen schnellen<br />
Zugriff im Finder<br />
favorisieren.<br />
eine Datei ausgewählt ist. Durch<br />
einen Klick auf einen der Kreise<br />
vor einem Tag öffnet macOS ein<br />
schlankes Vertikalmenü, in dem<br />
man die Farbe ändern kann. Den<br />
Namen eines Tags ändert man,<br />
indem man diesen anklickt und<br />
die Korrekturen eingibt. Um<br />
zwei Tags zusammenzuführen<br />
– etwa aufgrund unterschiedlicher<br />
Schreibweisen – ordnet man<br />
allen Dateien zunächst beide Tags<br />
zu und löscht anschließend das<br />
nicht mehr benötigte Tag.<br />
Ordnung in die Tags bringen<br />
Um Ordnung in die vergebenen<br />
Tags zu bringen, wählen Sie am<br />
<strong>Mac</strong> im Finder die Menüfolge<br />
„Einstellungen > Tags“. Im oberen<br />
Teil des Fensters zeigt der Finder<br />
die bisher vergebenen Tags an.<br />
Mit den Plus- und Minus-Schaltflächen<br />
kann man neue Tags hinzufügen<br />
und bestehende dauerhaft<br />
löschen. Beim Löschen eines<br />
Tags verbleiben die Dateien auf<br />
dem <strong>Mac</strong>. Das gilt auch umgekehrt:<br />
Löscht man alle zu einem<br />
Tag gehörenden Dateien, bleibt<br />
das Tag dennoch erhalten. Weniger<br />
radikal kann man durch das<br />
Entfernen der Häkchen-Symbole<br />
Tags von der Anzeige in der Finder-Seitenleiste<br />
ausnehmen. Ziehen<br />
Sie Tags aus der Liste in die<br />
Schaltfläche am unteren Fensterrand,<br />
wertet das diese zu „bevorzugten<br />
Tags“ auf. Bis zu sieben<br />
dieser Tags erscheinen im Kontextmenü<br />
von macOS, wenn<br />
Auf iOS-Geräten<br />
ist die<br />
Dateien-App<br />
für die Tag-<br />
Verwaltung<br />
zuständig.<br />
Tags für eine<br />
oder mehrere<br />
Dateien vergeben<br />
Sie im<br />
Teilen-Menü.<br />
Fazit<br />
Plattformübergreifende Tags sind<br />
ein wertvolles Hilfsmittel, um Ordnung<br />
auf dem <strong>Mac</strong> zu schaffen<br />
und schnell gewünschte Dateien<br />
aufzuspüren. Besonders im<br />
Zusammenspiel mit der Dateien-<br />
App findet man so auch unterwegs<br />
auf iPhone und iPad schnell<br />
das Gesuchte. Wer Tags in Verbindung<br />
mit einer flachen Ordner-Hierarchie<br />
verwendet, spart<br />
sich viel Zeit bei der Wartung und<br />
Pflege der Dateistrukturen.<br />
Workshop: So nutzen Sie Tags mit der<br />
Systemsuche Spotlight<br />
1<br />
Apple<br />
hat bei der deutschen Lokalisierung<br />
von High Sierra gepatzt!<br />
Um Tags mit Spotlight verwenden<br />
zu können, müssen Sie nachbessern.<br />
Öffnen Sie dafür „Systemeinstellungen<br />
> Tastatur > Text“.<br />
2<br />
Klicken<br />
Sie auf die Plus-Schaltfläche,<br />
um einen neuen Kurzbefehl<br />
zu erstellen. In der linken Spalte<br />
„Ersetzen“ geben Sie „tag“ ein. In<br />
der rechten Spalte „Durch“ das<br />
Kommando kMDItemUserTags:<br />
3<br />
Rufen<br />
Sie Spotlight mit der Tastenkombination<br />
[cmd]+[Leertaste]<br />
auf. Nach der Eingabe von „tag “<br />
erscheint der benötigte Befehl,<br />
der nach der Eingabe der Tags die<br />
Dateien anzeigt.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
114<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Pinboard<br />
Lesezeichen im Griff<br />
Der Online-Dienst Pinboard ist gegenwärtig das wohl beste Werkzeug, um Internet-Lesezeichen<br />
plattformübergreifend zu verwalten. Wir stellen den Webdienst sowie die besten<br />
Pinboard-Apps für macOS und iOS vor und geben Tipps zur Verwendung.<br />
TEXT: JOACHIM KLÄSCHEN<br />
In Zeiten leistungsfähiger<br />
Suchmaschinen mag die Verwendung<br />
von Internet-Lesezeichen<br />
archaisch anmuten.<br />
Warum eine Sammlung von<br />
Internetadressen pflegen, wenn<br />
Google, Bing und Co. nach der<br />
Eingabe eines Suchbegriffs seitenweise<br />
Ergebnisse präsentieren?<br />
Wer jedoch nur einmal<br />
vergeblich mithilfe einer Suchmaschine<br />
versucht hat, eine<br />
bestimmte Internetseite wiederzufinden,<br />
kennt die Antwort.<br />
Auch nach einem Vierteljahrhundert<br />
haben Internet-Lesezeichen<br />
ihre Berechtigung. Daher<br />
gehört die Lesezeichen-Funktion<br />
zur Standardausstattung<br />
eines zeitgenössischen Browsers.<br />
Und auch Apple hat in Safari für<br />
<strong>Mac</strong>, iPhone und iPad alles Nötige<br />
integriert, um eine Lesezeichensammlung<br />
aufzusetzen und zu<br />
verwalten. Mit einem Klick, Tipp<br />
oder der Tastenkombination<br />
[cmd]+[d] wandert eine interessante<br />
Webseite in die Sammlung.<br />
Dank iCloud-Abgleich kann man<br />
auch unterwegs mit dem iPhone<br />
neue Einträge hinzufügen und im<br />
Bestand stöbern.<br />
Lesezeichen verpflichten<br />
Was jedoch vielen Nutzern die<br />
eigentlich nützliche Lesezeichen-Funktion<br />
vergällt, ist die<br />
Arbeit, die sie macht. Nur wenn<br />
man eine Lesezeichensammlung<br />
mit einer durchdachten Taxonomie<br />
aufbaut, Lesezeichen in Ordner<br />
sortiert und sich um ordentliche<br />
Bezeichnungen bemüht,<br />
findet man auch nach Jahren das<br />
Gesuchte – wenn die Bookmarks<br />
dann nicht ins Leere zeigen, weil<br />
die Quelle mittlerweile nicht mehr<br />
existiert.<br />
Das Internet-Archiv<br />
Nach Jahren weisen<br />
auch in einer<br />
gut gepflegten<br />
Lesezeichen-<br />
Sammlung viele<br />
Links ins Leere<br />
– weil Internetseiten<br />
eine neue<br />
Struktur erhalten<br />
oder die Betreiber<br />
sie gelöscht<br />
haben. Das Internet<br />
Archive ist<br />
eine Online-Bibliothek,<br />
in der<br />
man Sicherungskopien<br />
vieler<br />
Seiten findet,<br />
die mittlerweile<br />
(so) nicht mehr<br />
online sind.<br />
Webdienst als Lösung<br />
Eine Lösung für fast alle Lesezeichen-Probleme<br />
bietet das Online-<br />
Angebot Pinboard. Seit knapp<br />
zehn Jahren betreibt Web-Entwickler<br />
<strong>Mac</strong>iej Cegłowski diesen<br />
Dienst, den er als „asozialen Lesezeichen-Dienst“<br />
vermarktet. Eine<br />
Anspielung auf den hohen Wert,<br />
den die Privatsphäre der Nutzer<br />
hat. Die mittlerweile etwa 25.000<br />
Pinboard-Nutzer entscheiden<br />
selbst darüber, ob sie ihre Lesezeichensammlung<br />
für sich behalten<br />
oder aber Teile bis hin zur<br />
ganzen Sammlung mit anderen<br />
teilen möchten.<br />
Pinboard ist kostenpflichtig –<br />
jährlich wird eine Nutzungsgebühr<br />
in Höhe von 11 Euro fällig.<br />
Die Funktionsweise von Pinboard<br />
ist simpel und grundsätzlich ähnlich<br />
dem aus Browsern bekannten<br />
Verfahren: Nutzer fügen die URL<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
115<br />
einer interessanten Seite zu Pinboard<br />
hinzu und der Dienst speichert<br />
diese ab.<br />
Allerdings besteht ein Pinboard-Lesezeichen<br />
nicht lediglich<br />
aus der Adresse und dem<br />
Titel eines Beitrags. Zudem können<br />
Nutzer eine Beschreibung<br />
der Seite von beliebiger Länge<br />
und Schlagworte (Tags) hinzufügen.<br />
Selbsttätig ergänzt Pinboard,<br />
wann ein Lesezeichen hinzugefügt<br />
wurde und – wenn ein<br />
Lesezeichen als „öffentlich“ und<br />
damit für andere sichtbar markiert<br />
wurde – wie viele andere<br />
Pinboard-Nutzer dasselbe Lesezeichen<br />
in ihrer Sammlung abgelegt<br />
haben. Schließlich kann man<br />
einen Link als gelesen oder für<br />
eine spätere Lektüre vorgesehen<br />
kennzeichnen. Auch an Nutzer<br />
mit Mobilgeräten ist gedacht: Der<br />
Betreiber bietet eine optimierte<br />
Version der Seite für iPhone,<br />
iPad & Co.<br />
Einfaches Ablegen<br />
Um das Hinzufügen neuer Lesezeichen<br />
möglichst einfach zu<br />
machen, bietet Pinboard sogenannte<br />
„Bookmarklets“ an.<br />
Dabei handelt es sich um kurze<br />
Javascript-Befehle, die wie ein<br />
Lesezeichen im Browser abgespeichert<br />
werden. Beim Klick auf<br />
das Bookmarklet öffnet sich ein<br />
Fenster mit vorausgefüllten Angaben<br />
zur geöffneten Webseite und<br />
der Option, dieses Lesezeichen zu<br />
Pinboard hinzuzufügen. Ist Text<br />
auf der Seite markiert, wird dieser<br />
automatisch in die Beschreibung<br />
des Lesezeichens eingefügt.<br />
Alternativ kann man das Hinzufügen<br />
mithilfe einer Browsererweiterung<br />
vornehmen, die eine<br />
Schaltfläche zur Symbolleiste des<br />
Browsers hinzufügt. Solche Erweiterungen<br />
des Pinboard-Entwicklers<br />
sind für alle gängigen Browser<br />
verfügbar. Empfehlenswerte<br />
Erweiterungen von unabhängigen<br />
Anbietern sind beispielsweise<br />
Cloudmarks für Safari, das sowohl<br />
das Hinzufügen neuer Lesezeichen,<br />
als auch das Stöbern in der<br />
Lesezeichensammlung erlaubt.<br />
Mithilfe sogenannter<br />
Bookmarklets<br />
kann<br />
man schnell<br />
und komfortabel<br />
Lesezeichen<br />
zu<br />
Pinboard<br />
hinzufügen.<br />
Eine Empfehlung für Chrome-<br />
Nutzer ist Pinboard Plus. Um den<br />
Kontakt zur Pinboard-Sammlung<br />
herstellen zu können, erfordern<br />
die Erweiterungen die Eingabe<br />
des Pinboard API-Tokens, die man<br />
auf der Pinboard-Seite unter „Einstellungen“<br />
> „Passwort“ findet.<br />
Schließlich kann man neue<br />
Lesezeichen auch per E-Mail zu<br />
Pinboard hinzufügen. Die entsprechende<br />
Funktion muss zunächst<br />
auf der Pinboard-Webseite unter<br />
„Einstellungen“ > „E-Mail“ aktiviert<br />
werden. Daraufhin zeigt Pinboard<br />
die persönliche E-Mail-Adresse an.<br />
Dabei ist der Text in der Betreffzeile<br />
der Titel des Lesezeichens,<br />
die erste Teile des E-Mail-Textes<br />
interpretiert Pinboard als URL.<br />
Optional können eine Beschreibung<br />
sowie Schlagworte folgen.<br />
Dies ist hilfreich, wenn Sie Lesezeichen<br />
von einem Mobilgerät<br />
aus erstellen wollen. Allerdings<br />
Beständiges Archiv<br />
Für eine jährliche Zahlung in Höhe von<br />
25 US-Dollar speichert Pinboard Kopien<br />
der Seiten, auf die Lesezeichen verweisen.<br />
Diese können Pinboard-Nutzer auch dann<br />
aufrufen, wenn die Originalseiten nicht<br />
mehr verfügbar sind.<br />
Workshop: So importieren Sie Ihre<br />
<strong>Mac</strong>-Lesezeichen in Pinboard<br />
1<br />
Exportieren<br />
Sie die Lesezeichen<br />
aus dem Browser. In Safari ist dies<br />
über „Ablage > Lesezeichen exportieren“<br />
möglich. Die App fordert<br />
Sie auf, Speicherort und Namen<br />
auszuwählen. Standard ist „Safari-<br />
Lesezeichen.html".<br />
2<br />
Auf<br />
der Pinboard-Seite wählen Sie<br />
„Einstellungen > Importieren". Im<br />
Abschnitt „Import Bookmarks“<br />
wählen Sie „Datei auswählen“ und<br />
navigieren im sich öffnenden Fenster<br />
zur Datei „Safari-Lesezeichen.<br />
html".<br />
3<br />
Je<br />
nach Umfang kann der Import<br />
der Lesezeichen in Pinboard mehrere<br />
Minuten in Anspruch nehmen.<br />
Anschließend sehen Sie Ihre<br />
Lesezeichen in Pinboard aufgelistet<br />
und können sich an eine Verschlagwortung<br />
machen.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
116<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Pinboard<br />
sollte man diese E-Mail-Adresse<br />
geheim halten, denn jeder kann<br />
mit dieser Lesezeichen zum Pinboard-Konto<br />
hinzufügen.<br />
Schlagworte statt Ordner<br />
Anstatt auf die Sortierung in Ordner<br />
zu setzen, verfolgt Pinboard<br />
einen anderen Ansatz, um selbst<br />
in umfangreichen Sammlungen<br />
für Übersicht zu sorgen: Schlagworte,<br />
die wohl größte Stärke<br />
des Dienstes. Zu jedem Pinboard-<br />
Lesezeichen kann man (auch<br />
nachträglich) eine beliebige<br />
Anzahl Begriffe hinzufügen und<br />
sie so beispielsweise Interessengebieten<br />
oder Lebensbereichen<br />
zuordnen. Das geht auch für mehrere<br />
Lesezeichen auf einmal.<br />
Alle gegenwärtig verwendeten<br />
Schlagworte zeigt Pinboard<br />
in einer langen Liste an; je häufiger<br />
ein Schlagwort verwendet<br />
wurde, desto größer erscheint es<br />
in der Darstellung. Nach der Auswahl<br />
eines Schlagwortes aus dieser<br />
Liste zeigt Pinboard alle zugehörigen<br />
Lesezeichen an. So findet<br />
man mit einem Klick Rezepte,<br />
Artikel oder unterhaltsame Youtube-Videos.<br />
Bei der Recherche in<br />
der Lesezeichensammlung kann<br />
man bis zu vier Schlagworte miteinander<br />
kombinieren. Um selbst<br />
Die Browsererweiterung<br />
Cloudmarks<br />
erlaubt auch<br />
das Stöbern in<br />
der Lesezeichensammlung.<br />
unter Tausenden ein bestimmtes<br />
Rezept zu finden, kann man sich<br />
durch die Suche nach „Rezept“,<br />
„Fleisch“, „Sommer“ und „Auflauf“<br />
eine Vorauswahl anzeigen lassen.<br />
Alternativ ist es möglich, eine<br />
beliebige Zahl von Schlagworten<br />
zu einem sogenannten „Tag<br />
Bundle“ zusammenzufassen, um<br />
beispielsweise künftig alle sommerlichen<br />
Rezepte für Auflauf mit<br />
Fleisch auf einen Klick zu sehen.<br />
Beim Hinzufügen neuer Lesezeichen<br />
schlägt Pinboard optional<br />
selbsttätig geeignete Schlagworte<br />
vor. Dabei bezieht sich<br />
der Dienst auf bisher vergebene<br />
Schlagworte.<br />
Persönlich oder allgemein?<br />
Über „Einstellungen“ > „Datenschutz“<br />
kann man festlegen, ob<br />
neu hinzugefügte Lesezeichen für<br />
andere Nutzer sichtbar sein sollen.<br />
Stellt man grundsätzlich alle<br />
Lesezeichen der Öffentlichkeit<br />
zur Verfügung, kann man durch<br />
die Verwendung des Schlagwortes<br />
„p“ ein einzelnes Lesezeichen<br />
als nicht-öffentlich markieren.<br />
Unter der URL pinboard.in/u:<br />
NUTZERNAME sind die Lesezeichen<br />
eines jeden Pinboard-Nutzers<br />
sichtbar, der dieser nicht als<br />
„privat“ markiert hat. Jedem steht<br />
es offen, die Gesamtheit öffentlicher<br />
Pinboard-Lesezeichen zu<br />
durchsuchen. Hierfür verwendet<br />
man das URL-Schema pinboard.in/<br />
t:SCHLAGWORT. Zudem ist auch<br />
möglich, nach mehreren (bis zu<br />
vier) Schlagworten zu suchen<br />
(pinboard.in/t:SCHLAGWORT1/t:<br />
SCHLAGWORT2). So listet die Eingabe<br />
„pinboard.in/t:pasta/t:spicy“<br />
eine kuratierte Sammlung von<br />
scharfen Pasta-Rezepten auf –<br />
ohne die bezahlten Einträge, die<br />
eine Google-Abfrage so unübersichtlich<br />
machen.<br />
Pinboard-Apps für den <strong>Mac</strong><br />
Um eine Pinboard-Sammlung<br />
am <strong>Mac</strong> zu verwalten, empfiehlt<br />
sich Spillo (12,50 Euro). Ähnlich<br />
Apple Mail setzt die Anwendung<br />
auf eine dreispaltigen Anmutung.<br />
Beim Inhalt der linken Spalte kann<br />
man zwischen einer Liste der<br />
Schlagworte und nützlichen Kategorien<br />
wechseln. Bemerkenswert<br />
unter letzteren sind die Anzeige<br />
von verwaisten Links in der<br />
Sammlung oder die von Einträgen<br />
ohne Schlagworte. Mit deren Hilfe<br />
kann man eine Sammlung effektiv<br />
aufräumen und pflegen. Die<br />
mittlere Spalte enthält die einer<br />
gewählten Kategorie oder Schlagwort<br />
zugeordneten Lesezeichen.<br />
Im rechten Drittel stellt Spillo<br />
den Inhalt des Lesezeichens dar.<br />
Grundsätzlich lädt Spillo die Webseite,<br />
optional kann die App aber<br />
auch zu einer Readability-Ansicht<br />
wechseln, die die Darstellung auf<br />
das Wesentliche reduziert und<br />
von Werbung befreit. Als Alternative<br />
zum Pinboard-Bookmarklet<br />
kann man auf der Herstellerseite<br />
Browsererweiterungen für Safari,<br />
Chrome und Firefox laden. Fügt<br />
man mit deren Hilfe interessante<br />
Internetseiten zu Spillo hinzu,<br />
ergänzt die Software selbsttätig<br />
eine Beschreibung und macht<br />
Vorschläge für Schlagworte.<br />
Der Alleskönner Readkit<br />
(11 Euro) ist vorrangig ein RSS-<br />
Reader, kommt aber auch mit den<br />
Pinboard anpassen<br />
Um Nutzeranfragen<br />
möglichst effektiv bearbeiten<br />
zu können, ist<br />
die Pinboard-Seite<br />
schmucklos. Wen die<br />
Tristesse stört, der kann<br />
das Aussehen mit Hilfe<br />
von CSS-Dateien verändern.<br />
Mithilfe der Safari-<br />
Erweiterung User CSS<br />
kann man der Pinboard<br />
Seite ein neues Aussehen<br />
zuweisen. Muster<br />
findet man in den<br />
öffentlichen Pinboard-<br />
Lesezeichen, wenn man<br />
nach den Tags „Pinboard“<br />
und „CSS“ sucht.<br />
Spillo ist die beste Möglichkeit, um auf dem <strong>Mac</strong> in der Pinboard-Sammlung<br />
zu recherchieren.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
117<br />
Später-Lesen-Diensten Instapaper<br />
sowie Pocket klar und versteht<br />
sich auf die Verwaltung der<br />
Pinboard-Lesezeichen. Die dreispaltige<br />
Anmutung ähnelt der<br />
von Spillo, allerdings ohne dessen<br />
nützliche Kategorien. Auch bietet<br />
die ansonsten vielseitige Software<br />
keine Möglichkeit, nachträglich<br />
Tags oder Beschreibung von<br />
Pinboard-Lesezeichen zu verändern.<br />
Wie Spillo stellt Readkit Artikel<br />
auf Wunsch in einer aufgeräumten<br />
Readability-Ansicht dar.<br />
So ist Readkit schließlich allenfalls<br />
eine Empfehlung für Recherche<br />
und Lektüre. Angenehm<br />
indes sind die Möglichkeiten,<br />
Farbgebung und Schrift anzupassen.<br />
Mithilfe zahlreicher Software-<br />
Schnittstellen reichen Sie Artikel<br />
an andere Dienste weiter.<br />
Pinboard-Apps für iPhone<br />
und iPad<br />
In seinem Aufbau hat Pushpin<br />
(11 Euro) auf dem iPad große Ähnlichkeit<br />
mit der <strong>Mac</strong>-App Spillo.<br />
In einer Leiste listet die App verschiedene<br />
Kategorien, in die sich<br />
die Lesezeichensammlung unterteilen<br />
lässt – etwa solche ohne<br />
Schlagworte oder als Favoriten<br />
ausgezeichnete. Daneben bietet<br />
Pushpin Kategorien für öffentliche<br />
Lesezeichen aus dem Pinboard-Netzwerk.<br />
Alternativ kann<br />
Pushpin in der Leiste auch eine<br />
Liste der Schlagworte oder eine<br />
Suchfunktion mit mächtigen Filtermöglichkeiten<br />
anzeigen, die<br />
sich für die spätere Verwendung<br />
als Lesezeichen speichern lassen.<br />
Durch horizontale Wischgesten<br />
kann man Lesezeichen<br />
löschen und bearbeiten. Besonders<br />
praktisch ist die Möglichkeit,<br />
mehrere Lesezeichen auszuwählen,<br />
um diese dann gesammelt zu<br />
Von links nach rechts: Die iPad-Apps Pushpin, Pinner und Simplepin<br />
Alleskönner<br />
Readkit ist<br />
kein Pinboard-<br />
Experte, verbindet<br />
den<br />
Dienst aber mit<br />
zahlreichen<br />
anderen.<br />
If This Than That<br />
Mithilfe des Internetdienstes<br />
IFTTT können Sie Pinboard<br />
neben Dropbox (siehe Workshop)<br />
mit zahlreichen anderen<br />
Webdiensten verketten –<br />
beispielsweise Lesezeichen,<br />
die mit einem bestimmten<br />
Schlagwort versehen sind,<br />
mit Googles E-Mail-Dienst an<br />
einen Kindle weiterreichen<br />
oder bei Reddit als Favoriten<br />
markierte Beiträge automatisch<br />
als Pinboard-Lesezeichen<br />
anlegen.<br />
bearbeiten. Pushpin bietet bei der<br />
Auswahl eines Lesezeichens eine<br />
anpassbare Reader-Ansicht, die<br />
Werbung und anderes Störende<br />
herausfiltert. Der Offline-Modus<br />
erlaubt es, komplette Seiten auf<br />
ein iPhone oder iPad zu laden.<br />
Zudem bringt Pushpin eine Erweiterung<br />
für das Teilen-Menü von<br />
iOS mit, sodass man aus jeder<br />
Anwendung komfortabel Links<br />
zur Lesezeichensammlung hinzufügen<br />
kann.<br />
Eine günstigere, aber funktional<br />
abgespeckte Alternative ist<br />
Pinner (5,50 Euro). Bei der iPad-<br />
Aufteilung setzt auch diese App<br />
auf Zweispaltigkeit, allerdings<br />
bleiben hier die Inhalte der linken<br />
Seitenleiste stets konsistent;<br />
bei der Auswahl der Tags werden<br />
diese in der rechten Fensterhälfte<br />
angezeigt – weniger effektiv als<br />
die Ansicht bei Pushpin. Auch<br />
macht die App in ihren Graustufen<br />
einen eher tristen Eindruck<br />
– als Farbkleckse dienen lediglich<br />
die Symbole der jeweiligen<br />
Webseiten. Dafür punktet ist Pinner<br />
auf iOS 11 hin optimiert und<br />
lässt sich im Splitscreen-Modus<br />
betreiben. Auch hier kann man<br />
mehrere Lesezeichen gleichzeitig<br />
bearbeiten, allerdings lassen<br />
sich lediglich den Öffentlichkeits-<br />
Status ändern, nicht die Tags.<br />
Bei der Erweiterung für das Teilen-Menü<br />
punktet Pinner mit der<br />
Quick-Pin-Funktion, die ohne weitere<br />
Umschweife und Nutzereingaben<br />
ein Pinboard-Lesezeichen<br />
hinzufügt.<br />
Das kostenlose Simplepin ist<br />
der ideale Kandidat für den Pinboard-Einstieg<br />
auf iPhone und<br />
iPad. Im Zentrum der schlichten,<br />
App steht eine Suchfunktion.<br />
Durch die Eingabe mehrerer<br />
Begriffe wird die Anzeige so lange<br />
ausgedünnt, bis das Gesuchte<br />
übrig bleibt. Auf Kategorien oder<br />
Komfortfunktionen verzichtet der<br />
Entwickler, selbst die Erweiterung<br />
für das Teilen-Menü bietet nur<br />
das Allernötigste. Dafür kann man<br />
Simplepin im Splitscreen-Modus<br />
betreiben.<br />
Fazit<br />
Pinboard ist ein mächtiges und<br />
das gegenwärtig wohl beste<br />
Werkzeug, um eine Lesezeichensammlung<br />
plattformübergreifend<br />
im Griff zu behalten. Mit den<br />
entsprechenden Apps für <strong>Mac</strong>,<br />
iPhone und iPad hat man jederzeit<br />
Zugriff auf sein Lesezeichen-Archiv.<br />
Zudem fördert die<br />
Recherche in den öffentlichen<br />
Lesezeichen in vielen Fällen nützlichere<br />
Ergebnisse zu Tage als<br />
konventionelle Suchmaschinen.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
Foto: iStock/kupicoo<br />
Das iPad als E-Book-Reader<br />
Das iPad ist Apples Antwort auf E-Book-Lesegeräte wie Amazons Kindle oder den Tolino.<br />
Stilecht im Ledersessel präsentierte Steve Jobs das Tablet einst als Lesegerät der Zukunft.<br />
Wir zeigen Ihnen, ob er Recht behielt. TEXT: CHRISTIAN STEINER<br />
Apples Antwort auf den<br />
E-Book-Markt nennt sich<br />
iBooks. Bereits zum Start<br />
der ersten iPad-Generation<br />
gab es einen eigenen digitalen<br />
Store für elektronische Bücher.<br />
Im Lauf der Jahre und folgenden<br />
iPad-Generationen veränderte<br />
Apple das eigene Leseangebot<br />
stetig. Zwischenzeitlich gab es<br />
mit dem Zeitungskiosk beispielsweise<br />
einen eigenen Bereich für<br />
digitale Zeitungen und Magazine.<br />
Dieser ist mittlerweile aber wieder<br />
eingestellt. Apples E-Books<br />
sind aber weiterhin im eigenen<br />
iBooks Store erhältlich. Und<br />
unterstreichen die Vorteile des<br />
iPad im Vergleich zu anderen<br />
E-Book-Geräten.<br />
Das iPad als E-Book-Reader<br />
Der große, farbenfrohe Touchscreen<br />
des iPad ist mit Abstand<br />
das beste Argument für Apples<br />
Tablet-Computer. Damit strahlen<br />
besonders Bilder bücher<br />
und Comics in all ihrer digitalen<br />
Pracht. Durch den Touchscreen<br />
fällt auch das Markieren<br />
von Textstellen besonders leicht.<br />
Das geht in der iBooks-Apps mit<br />
PDF-Dateien – dazu benötigen Sie<br />
noch nicht einmal einen Stift. Ein<br />
weiterer Vorteil von Apples Plattform<br />
ist der drahtlose Austausch<br />
von Leseständen: Mit der iBooks-<br />
Anwendung können Sie auf dem<br />
iPad Ihr Buch starten, unterwegs<br />
auf dem iPhone weiterlesen und<br />
das letzte Kapitel auf dem <strong>Mac</strong><br />
beenden. Die iBooks-App synchronisiert<br />
Ihre Lesezeichen dank<br />
der iCloud ohne weiteres Zutun.<br />
Ein weiterer großer Vorteil von<br />
digitalen Büchern gegenüber<br />
ihren gedruckten Äquivalenten ist<br />
die Suchfunktion. Besonders im<br />
schulischen oder akademischen<br />
Umfeld ist diese simple Funktion<br />
eine große Hilfe.<br />
Magazine<br />
Das iPad macht auch beim Blättern<br />
in Zeitschriften eine gute Figur. Mehr<br />
erfahren Sie durch unseren großen<br />
Vergleich in der <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> 04/<strong>2018</strong>.<br />
Übrigens: Natürlich ist auch die <strong>Mac</strong><br />
<strong>Life</strong> in digitaler Form erhältlich!<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
TIPPS & PRAXIS<br />
Lesen auf dem iPad<br />
119<br />
Mehr Lesevergnügen<br />
1. Nicht-Stören-Modus: Aktivieren Sie die<br />
Funktion „Nicht Stören“ in den iPad-Einstellungen.<br />
Damit erhalten Sie keine Push-<br />
Nachrichten aus anderen Apps mehr und<br />
können Sie nun ganz ungestört – etwa vor<br />
dem Einschlafen – in Ihren E-Books schmökern<br />
– ohne Ablenkungen durch Tweets<br />
oder einer Mitternachts-Mail vom Chef.<br />
Apples iBooks Store<br />
In der iBooks-App finden Sie<br />
einen eigenen digitalen Shop<br />
für E-Books. Die Preise und Verfügbarkeiten<br />
orientieren sich<br />
am übrigen E-Books-Markt. Alle<br />
gekauften iBooks funktionieren<br />
aber ausschließlich auf Apples<br />
eigenen Geräten. Die iBooks-App<br />
dient außerdem als Lese-App für<br />
Ihre gekauften Bücher.<br />
Im Querformat erhalten Sie<br />
eine Doppelspaltenansicht. Im<br />
iPad-Hochformat zeigt die App<br />
die Buchseiten einzeln an. Mit<br />
einem Tap auf die linke oder<br />
rechte Bildschirmseite blättern<br />
Sie zurück oder vor. Blättern ist<br />
dabei wortwörtlich gemeint:<br />
Mit einer aufwändigen Animation<br />
wechselt die App die digitalen<br />
Seiten. Das kann auf Dauer<br />
beim Lesen stören. Alternativ<br />
ändern Sie in den Einstellungen<br />
die Ansicht zu einer Scroll-Navigation.<br />
Damit scrollen Sie durch<br />
das gesamte Buch, anstatt einzelne<br />
Seiten zu wechseln. Ein simples<br />
Umblättern ohne Animation<br />
ist hingegen nicht möglich.<br />
In den Einstellungen ändern<br />
Sie außerdem die Schriftart,<br />
-größe oder den Seitenhintergrund.<br />
Mit dem automatischen<br />
Nachtmodus erscheint der Text<br />
in weißer Schrift auf schwarzem<br />
Hintergrund. Das soll die Augen<br />
beim Lesen in dunkler Umgebung<br />
schonen, weil das Display<br />
dadurch weniger Licht ausstrahlt.<br />
Neben Apples eigenem<br />
E-Book-Format können Sie<br />
die iBooks-App auch mit PDF-<br />
Dateien bestücken. Das ist besonders<br />
praktisch, wenn Sie digitale<br />
Bücher in diesem Format bei<br />
anderen Onlineshops gekauft<br />
haben. Diese Dateien können Sie<br />
außerdem mit den eingebauten<br />
Markierungswerkzeugen bearbeiten.<br />
Das geht auch ohne das iPad<br />
Pro oder Apples eigenen Pencil.<br />
Mit dem Finger markieren Sie so<br />
Textstellen oder notieren an den<br />
Seitenrändern eigene Stichworte.<br />
Wer Texte beruflich oder im schulischen<br />
Kontext liest, kann diese<br />
Hilfsmittel gut gebrauchen. Leider<br />
ist die Nutzung des Apple<br />
Pencil in der iBooks-App stärker<br />
eingeschränkt als nötig. Bücher<br />
im iBooks-Format können Sie<br />
zum Beispiel nicht mit dem Stift<br />
markieren oder bearbeiten.<br />
Neben dem iBooks Store gibt<br />
es aber auch eine eigene Bücher-<br />
Kategorie im App Store. Hier finden<br />
Sie vor allem interaktive<br />
Bücher für Kinder. Diese bieten<br />
etwa kleine Puzzlespiele oder<br />
Animationen und Sounds.<br />
Amazons Kindle-App<br />
Neben Apples eigenem E-Book-<br />
Format können Sie mit Ihrem iPad<br />
auch Ihre bei Amazon gekauften<br />
E-Books lesen – die kostenlose<br />
Kindle-App macht es möglich. Mit<br />
dieser App erhalten Sie Zugriff<br />
auf Ihre Kindle-Bücher mit dem<br />
2. Night-Shift-Modus: Wer besonders<br />
häufig abends und direkt vor dem Einschlafen<br />
liest, sollte Apples Night-Shift-<br />
Modus ausprobieren. Diesen können Sie<br />
in den Einstellungen einschalten. Nach<br />
der Aktivierung verändern sich die Farben<br />
auf dem iPad: Statt in kalten Blautönen<br />
erstrahlt das Display nun in wärmeren Farben.<br />
Der Grund: Lichtquellen sollen schlafstörende<br />
Wirkungen haben, ganz besonders<br />
welche mit kalten beziehungsweise<br />
blauen Farben. Je wärmer daher das Licht,<br />
desto besser fällt das spätere Einschlafen –<br />
so zumindest die Theorie.<br />
3. Nachtmodus in Lese-Apps: Ein weiterer<br />
Tipp für die Bettlektüre ist der Nachtmodus<br />
der verschiedenen Reader. E-Book-<br />
Apps wie Apples iBooks besitzen zum<br />
Beispiel diese Funktion. Damit kehren Sie<br />
die Schwarzweiß-Verhältnisse um: Nach<br />
der Aktivierung lesen Sie weiße Buchstaben<br />
auf schwarzem Hintergrund. Der Vorteil:<br />
Das iPad zeigt mehr Schwarz als Weiß<br />
an und strahlt somit weniger hell. Wer also<br />
gern heimlich unter der Bettdecke liest,<br />
fällt so am wenigsten auf.<br />
iPad, iPhone und <strong>Mac</strong>. Auch hier<br />
gilt: Lesezeichen und Einkäufe<br />
bleiben zwischen den Geräten<br />
auf demselben Stand. Allerdings<br />
gibt es im Vergleich zum iBook<br />
Store einen wichtigen Haken: Sie<br />
können keine Bücher in der App<br />
selbst kaufen, sondern müssen<br />
den Umweg über den iPad-Browser<br />
gehen.<br />
Zum Ausgleich besitzt Amazons<br />
Angebot aber einen Vorteil:<br />
Flatrates. Amazon-Prime-Kunden<br />
erhalten mit „Prime Reading“ kostenlosen<br />
Zugriff auf eine Auswahl<br />
von Hunderten von Büchern,<br />
Magazinen und Comics. Wem das<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
120<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Lesen auf dem iPad<br />
Mit der Kindle-App von Amazon greifen Sie auf Ihre Bibliothek zwar zu –<br />
Einkäufe können Sie damit aber nicht tätigen.<br />
noch nicht ausreicht, der kann<br />
mit dem „Kindle Unlimited“-Angebot<br />
Zugriff auf mehr als eine Million<br />
Bücher und über 2.000 Hörbücher<br />
erhalten. Kindle Unlimited<br />
kostet 9,99 Euro pro Monat, der<br />
erste Monat ist dabei kostenlos.<br />
Sie können maximal zehn Bücher<br />
gleichzeitig ausleihen und so<br />
lange lesen, wie Sie das Unlimited-Abo<br />
bezahlen. Die Inhalte von<br />
Kindle Unlimited und Prime Reading<br />
sind auch in der Kindle-App<br />
auf dem iPad verfügbar. Amazons<br />
Leibücherei – ein weiterer Service<br />
für Prime-Kunden – steht hingegen<br />
nicht in den Kindle-Apps zur<br />
Verfügung.<br />
Ein zusätzlicher Vorteil des<br />
Amazon-Angebots sind die sogenannten<br />
„Kindle Singles“. Dieses<br />
digitale Kurzformat bestückt die<br />
Amazon-Plattform mit exklusiven<br />
Inhalten. Hier finden Sie mittellange<br />
Formate wie zum Beispiel<br />
Kurzgeschichten. Namhafte Autoren<br />
wie zum Beispiel Stephen<br />
King und J.K. Rowling haben auf<br />
diesem Weg exklusive Geschichten<br />
für Amazon veröffentlicht.<br />
Diese können Sie ebenfalls über<br />
die Kindle-App auf Ihrem iPad<br />
lesen.<br />
Der Lesekomfort in der Kindle-<br />
App ist vergleichbar mit Apples<br />
iBooks-Anwendung. Im Hochformat<br />
blättern Sie ebenfalls<br />
einzeln durch die Seiten. Eine<br />
Such- und Notizfunktion gibt es<br />
auch. Wichtige Unterschiede zeigen<br />
sich aber im Detail. Anstatt<br />
einer nervigen Blätteranimation<br />
springt das Blatt beim Umblättern<br />
einfach weiter. Die Textformatierungsoptionen<br />
sind vielfältiger.<br />
So können Sie zum Beispiel<br />
den Zeilenabstand oder die Seitenbelegung<br />
ändern. Mit der<br />
X-Ray-Funktion erhalten Sie weitere<br />
hilfreiche Informationen<br />
über Ihr Buch: an welchen Stellen<br />
zum Beispiel Charaktere vorkommen<br />
oder kurze Definitionen<br />
zu wichtigen Begriffen bei Sachliteratur.<br />
Amazon ist durch solche<br />
Funktionen und Angebote<br />
Apples E-Books-Angebot deutlich<br />
überlegen.<br />
Kindle und Tolino<br />
Wer hauptsächlich auf<br />
E-Book-Reader mit<br />
augenschonender E-Ink-<br />
Technologie (elektronische<br />
Tinte) setzt, kann<br />
trotzdem gelegentlich<br />
zum iPad greifen. Dank<br />
eigener iPad-Apps der<br />
beiden größten Plattformen<br />
können Sie nämlich<br />
auch auf Apples Tablet<br />
weiterlesen. Für Amazons<br />
Kindle-Plattform<br />
gibt es eine kostenlose<br />
App. Mit dieser können<br />
Sie zwar keine Bücher<br />
Calibre<br />
Wer eine große<br />
E-Book-Sammlung<br />
besitzt,<br />
braucht die passende<br />
Software<br />
für deren<br />
Verwaltung –<br />
besonders dann,<br />
wenn diese<br />
E-Books aus vielen<br />
verschiedenen<br />
Quellen in<br />
unterschiedlichen<br />
Formaten<br />
vorliegen. Dazu<br />
eignet sich am<br />
besten Calibre.<br />
Mit der Anwendung<br />
organisieren<br />
Sie Ihre<br />
E-Books auf dem<br />
<strong>Mac</strong>. Sie können<br />
Meta daten<br />
verändern,<br />
E-Books konvertieren<br />
und<br />
an Ihre Lesegeräte<br />
versenden.<br />
Das Open-<br />
Source-Tool gibt<br />
es unter calibreebook.com<br />
zum<br />
kostenfreien<br />
Download.<br />
kaufen, Ihre Kindle-Einkäufe<br />
verbinden sich<br />
aber mit der iPad-App.<br />
Sie können sie auf dem<br />
Tablet herunterladen<br />
und lesen. Das klappt<br />
ebenso gut mit Tolino:<br />
Die Plattform ist ein<br />
Zusammenschluss mehrerer<br />
großer Buchhändler.<br />
Bei der Anmeldung<br />
in der App entscheiden<br />
Sie sich für einen dieser<br />
Händler. Ihre Einkäufe<br />
laden Sie anschließend<br />
auf das iPad herunter.<br />
Googles Bücherangebot<br />
Neben Apple und Amazon hat<br />
auch Google einen eigenen<br />
E-Book-Store. Dieser heißt „Play<br />
Bücher“ und bietet Bücher sowie<br />
Hörbücher an. Die Auswahl und<br />
Preise sind mit der Konkurrenz<br />
vergleichbar. Allerdings müssen<br />
Sie wie bei Amazon mit dem iPad-<br />
Browser Ihre Einkäufe tätigen.<br />
Die kostenlose iPad-App kann die<br />
Bücher dann zum Lesen anzeigen.<br />
Auf dem <strong>Mac</strong> können Sie<br />
auch Bücher im PDF- oder EPUB-<br />
Format in Ihre Google-Bibliothek<br />
hochladen. Damit erhalten<br />
Sie dann ebenfalls auf dem iPad<br />
Zugriff auf diese Bücher.<br />
Die Leseansicht ist vergleichbar<br />
mit den beiden anderen Apps.<br />
Sie wechseln mit einer Blätteranimation<br />
zwischen den Seiten. Im<br />
Hochformat zeigt die App eine<br />
Einzelansicht der Seiten an, im<br />
Querformat lesen Sie mit einer<br />
Doppelspaltenansicht. Lesezeichen<br />
und Notizen können Sie<br />
auch anlegen. Besonders praktisch<br />
ist die Übersetzungsfunktion:<br />
Markieren Sie ein Wort und<br />
halten es lange gedrückt, öffnet<br />
sich ein Optionsmenü. Hier können<br />
Sie eine automatische Übersetzung<br />
anzeigen.<br />
Google hat neben diesem<br />
Angebot ein echtes As im Ärmel:<br />
die Google-Books-Suche. Seit<br />
mehreren Jahren schon scannt<br />
Google in Kooperation mit verschiedenen<br />
Bibliotheken und Verlagen<br />
ganze Bücher. Besonders<br />
alte Bestände, die nicht mehr im<br />
Druck sind, profitieren von der<br />
Digitalisierung. Das Ergebnis ist<br />
eine eigene Buch-Suchfunktion,<br />
die auf mehr als 25 Millionen Einzeltitel<br />
zugreift. Sie können damit<br />
nicht nur Titel, Autor oder ISBN<br />
suchen, sondern auch innerhalb<br />
dieser Bücher nach einzelnen<br />
Stichworten.<br />
Leider gab es dabei aber wiederholt<br />
Probleme mit dem Urheberrecht.<br />
Google hat nämlich<br />
auch geschützte Werke ohne<br />
Erlaubnis gescannt und digitalisiert<br />
– dagegen gingen Verbände<br />
und Autoren vor. Das Ergebnis:<br />
Die Google-Büchersuche zeigt<br />
nur eingeschränkte Ergebnisse<br />
an. Bei manchen Büchern können<br />
Sie für den vollen Zugriff das passende<br />
E-Book erwerben, bei vie-<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
121<br />
len, besonders alten Titeln aber<br />
nicht einmal das. Die Büchersuche<br />
und -ansicht ist außerdem<br />
nicht für das iPad optimiert. Mit<br />
dem iPad-Browser fällt daher die<br />
Navigation zu kompliziert und<br />
kleinteilig aus.<br />
Hoffentlich schafft Google eine<br />
Verbesserung dieses Dienstes.<br />
Der Play-Store mit seinem Bücherangebot<br />
ist für sich genommen<br />
sonst leider kaum der Rede<br />
wert. Mit einer Integration der<br />
gescannten Bücher-Bibliotheken<br />
würde das aber ganz anders<br />
aussehen.<br />
Lesefutter im App Store<br />
Neben den E-Book-Stores der großen<br />
Anbieter gibt es auch Apps<br />
für spezielle Lesebedürfnisse. Für<br />
Comic-Fans stehen im App Store<br />
beispielsweise eigene Anwendungen<br />
bereit. Mit Comixology erhalten<br />
Sie eine Anwendung mit einigen<br />
Tricks und Kniffen für die<br />
Darstellung von Comics. Dank<br />
der Guided-View-Technologie leitet<br />
Sie die App auf Wunsch von<br />
Comic-Panel zu Comic-Panel.<br />
Das Kaufangebot umfasst einige<br />
populäre Titel der großen US-<br />
Verlage. Wer sich für Superhelden<br />
aus dem Hause Marvel oder<br />
DC Comics interessiert, greift zu<br />
den entsprechenden Apps der<br />
Verlage. Diese setzen ebenfalls<br />
auf die technischen Grundlagen<br />
von Comixology. Marvel bietet<br />
darüber hinaus auch ein Flatrate-Angebot<br />
für ältere Titel an.<br />
Mit Marvel Unlimited zahlen sie<br />
monatlich einen Festbetrag statt<br />
für jede einzelne Ausgabe.<br />
Für Magazin-Leser gibt es<br />
ebenfalls passende Apps. Viele<br />
Zeitungen und Zeitschriften<br />
haben eigene Apps für ihre Digitalausgaben<br />
im App Store. Diese<br />
kaufen Sie entweder einzeln<br />
oder verknüpfen Ihre Print-Abos<br />
mit den Apps. Mit dem Anbieter<br />
Readly gibt es zum Beispiel auch<br />
Kostenfreie E-Books und Hörbücher<br />
Wer kein Geld für E-Books oder<br />
Hörbücher ausgeben will, findet<br />
im Netz trotzdem seine Lektüre<br />
– ganz legal und kostenlos.<br />
Der Grund: Für alte Texte gilt<br />
das Urheberrecht nicht mehr, sie<br />
können also frei verteilt werden.<br />
Zum Beispiel durch das „Project<br />
Gutenberg“: Die älteste digitale<br />
Bibliothek kümmert sich seit<br />
den 1970er-Jahren um urheberrechtsfreie<br />
Texte. Diese bereitet<br />
die Plattform digital auf, nimmt<br />
Korrekturlesungen vor und stellt<br />
die Ergebnisse ins Netz. Das<br />
Resultat: Eine Auswahl von derzeit<br />
mehr als 50.000 E-Books.<br />
Der Großteil ist aber in englischer<br />
Sprache. Wer deutsche<br />
Texte lesen will, schaut beim<br />
Ableger namens Projekt „Gutenberg-DE“<br />
vorbei.<br />
Wer hingegen lieber Lust auf<br />
Hörbücher hat, findet ebenfalls<br />
entsprechende Projekte im Netz.<br />
Bei Librivox finden Sie Hörbuchfassungen<br />
gemeinfreier Texte.<br />
Wer selbst vorlesen möchte,<br />
kann sich beim Projekt beteiligen.<br />
Die deutschsprachige<br />
Alternative dazu heißt „vorleser.net“.<br />
Hier gibt es mehr als<br />
750 kostenlose Hörbücher im<br />
MP3-Format.<br />
Comic-Fans finden<br />
bei Comixology<br />
oder<br />
den DC- und<br />
Marvel-Apps<br />
die neuesten<br />
US-Comic-Ausgaben.<br />
<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />
digital lesen<br />
Selbstverständlich<br />
können Sie<br />
die <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />
auch digital auf<br />
Ihrem iPhone<br />
oder iPad lesen.<br />
Laden Sie sich<br />
dazu einfach<br />
die Kiosk-App<br />
herunter:<br />
apple.co/<br />
2vtbCUj<br />
Comics<br />
Möchten Sie mehr über das<br />
Angebot an Comics und<br />
den entsprechenden Apps<br />
für das iPad und iPhone<br />
erfahren, finden Sie einen<br />
umfassenden Vergleich in<br />
der <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> 01/<strong>2018</strong>.<br />
eine Flatrate-Lösung für Magazine.<br />
Hier zahlen Sie ebenfalls<br />
einen festen Abo-Betrag und nutzen<br />
dann das komplette Angebot<br />
der App.<br />
Mit dem iPad können Sie aber<br />
nicht nur Bücher lesen, sondern<br />
auch hören. Die großen E-Book-<br />
Stores von Apple und Google<br />
besitzen eigene Hörbuch-Abteilungen.<br />
Dort kaufen Sie die Hörbücher<br />
einzeln und laden Sie<br />
anschließend herunter. Das ist<br />
besonders für den gelegentliche<br />
Genuss sinnvoll.<br />
Wer hingegen ein echter Hörbuch-Fan<br />
ist, schaut sich besser<br />
bei Audible um. Der Dienst<br />
setzt nicht auf Einzelkäufe, sondern<br />
primär auf eine Flatrate. Für<br />
den Preis von 9,99 Euro können<br />
Sie sich jeden Monat ein neues<br />
Hörbuch herunterladen. Die Auswahl<br />
besteht dabei aus dem kompletten<br />
Audible-Katalog von über<br />
200.000 Titeln. Das ist besonders<br />
praktisch in Verbindung mit<br />
Amazons Kindle-App: Wenn Sie<br />
über Audible das Hörbuch beziehen<br />
und das passende E-Book<br />
über Amazon kaufen, dann können<br />
Sie beides zusammen nutzen.<br />
Der Lesefortschritt wird dann<br />
zwischen den Diensten ausgetauscht.<br />
Sie können dann also<br />
morgens beim Frühstück das<br />
E-Book auf dem iPad lesen, auf<br />
dem Weg zur Arbeit hören Sie<br />
dann einfach das passende Hörbuch<br />
weiter. Leider ist dieses<br />
nützliche Feature nicht automatisch<br />
mit allen E-Books und Hörbüchern<br />
möglich: Amazon und<br />
Audible müssen diese Funktion<br />
extra unterstützen. Die Funktion<br />
namens „Whispersync for Voice“<br />
ist aber mit vielen populären<br />
Titeln möglich.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
122<br />
TIPPSS & PRAXIS<br />
iMovie<br />
Urlaubsfilme mit iMovie<br />
Sie sind erholt aus dem Urlaub zurückgekehrt und haben Ihre Eindrücke mit dem iPhone,<br />
einer Digitalkamera oder dem Camcorder festgehalten? Mit iMovie verwandeln Sie lose<br />
Foto- und Filmschnipsel in ein kleines Meisterwerk.<br />
TEXT: HEIKO KALISTA<br />
Das Schneiden und Vertonen<br />
von Videos ist nur Profis<br />
vorbehalten, die mit teurer<br />
Spezialsoftware ihre Werke<br />
produzieren? Falsch: Mit dem<br />
kostenlosen und unter macOS<br />
bereits vorinstallierten iMovie<br />
erstellen Sie auf einfache Weise<br />
und ohne Vorkenntnisse beeindruckende<br />
Filme. Neben ausreichend<br />
Ausgangsmaterial in<br />
Form von Videoclips, Bildern und<br />
Musik benötigen Sie nur noch<br />
die richtige Idee – und ein wenig<br />
Fantasie.<br />
Ein neues Projekt anlegen<br />
Wenn Sie iMovie zum ersten Mal<br />
öffnen, befinden Sie sich in der<br />
Regel bereits in der Projektübersicht.<br />
Ist das jedoch nicht der Fall,<br />
so gelangen Sie durch einen Klick<br />
Der Arbeitsbereich<br />
von<br />
iMovie<br />
Oben links die<br />
Medienübersicht<br />
(1), daneben<br />
die Vorschau<br />
(2).<br />
Unten befindet<br />
sich die Timeline<br />
(3), in der<br />
Sie Ihren Film<br />
arrangieren.<br />
auf die Schaltfläche „Projekte“ in<br />
der Titelleiste des Fensters zur<br />
gewünschten Übersicht. Klicken<br />
Sie dort auf die große Schaltfläche<br />
„Neues Projekt“ und wählen<br />
Sie anschließend den Eintrag<br />
„Film“ aus.<br />
Sie befinden sich nun im<br />
Arbeitsbereich, der aus drei<br />
wesentlichen Teilen besteht.<br />
Oben links sehen Sie die Medienübersicht,<br />
aus der Sie später<br />
neben Bildern, Videos und Audiodateien<br />
auch Übergänge, Titel<br />
und Hintergrundbilder wählen. Im<br />
Bereich rechts daneben können<br />
Sie jederzeit eine Vorschau Ihres<br />
Films betrachten. Zudem stehen<br />
Ihnen Werkzeuge zur Nachbearbeitung<br />
einzelner Bilder oder<br />
Videoclips zur Verfügung. Den<br />
gesamten unteren Teil des Fensters<br />
nimmt die sogenannte Timeline<br />
(„Zeitstrahl“) ein. Hier arrangieren<br />
und schneiden Sie das<br />
eigentliche Filmmaterial.<br />
Zusammenstellen des<br />
Filmmaterials<br />
Das Material eines Filmprojekts<br />
stammt meist aus unterschiedlichen<br />
Quellen wie etwa Ihrem<br />
iPhone, einem Camcorder oder<br />
auch von Dateien auf der Festplatte.<br />
Damit kein Chaos entsteht,<br />
gibt es die Möglichkeit,<br />
das gesamte Quellmaterial in die<br />
i Movie-Mediathek zu importieren<br />
und einem sogenannten Ereignis<br />
zuzuweisen. Klicken Sie dazu mit<br />
der rechten Maustaste auf den<br />
Eintrag „iMovie-Mediathek“ in der<br />
Mediathekliste und wählen Sie<br />
anschließend „Neues Ereignis“.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
123<br />
Vergeben Sie hier zunächst einen<br />
aussagekräftigen Namen, bevor<br />
Sie mit dem Importieren Ihres<br />
Filmmaterials beginnen. Besonders<br />
einfach gestaltet sich das<br />
bei Bildern und Videos, die sich<br />
bereits in Ihrer Fotos-Mediathek<br />
befinden. Wählen Sie dazu den<br />
Eintrag „Fotos-Mediathek“ aus<br />
und durchstöbern Sie Ihre Sammlung.<br />
Alles, was für das geplante<br />
Video interessant ist, ziehen Sie<br />
ganz bequem per Drag-und-Drop<br />
in das zuvor erstellte Ereignis.<br />
Medien, die sich auf Ihrer Festplatte<br />
oder auf angeschlossenen<br />
Geräten wie Digitalkameras<br />
oder Camcordern befinden, lassen<br />
sich ebenso leicht importieren.<br />
Klicken Sie mit der rechten<br />
Maustaste auf das Ereignis und<br />
wählen Sie den Eintrag „Medien<br />
importieren“. Nun können Sie<br />
in einem Dateiauswahldialog<br />
durch sämtliche Ordner navigieren<br />
und das gewünschte Material<br />
importieren.<br />
Sobald das gewünschte Material<br />
gesammelt ist, beginnt die<br />
eigentliche Zusammenstellung<br />
Ihres Films. Idealerweise fangen<br />
Sie mit einem groben Schnitt<br />
der zur Verfügung stehenden<br />
Medien an. Ziehen Sie dazu einfach<br />
Bilder und Videoclips aus der<br />
Medienübersicht nach unten in<br />
die Timeline. Diese Elemente lassen<br />
sich jederzeit verschieben<br />
und neu anordnen. Experimentieren<br />
Sie ein wenig mit dem Ablauf<br />
und sehen Sie sich die Rohfassung<br />
des Videos an, indem Sie die<br />
„Abspielen“-Schaltfläche im Vorschaubereich<br />
anklicken. Wenn<br />
Sie einen schnellen Überblick des<br />
Ablaufs benötigen, pausieren Sie<br />
das Video und fahren einfach mit<br />
dem Mauscursor über die Timeline.<br />
Das erspart Ihnen zeitraubendes<br />
Vorspulen. Mit einem<br />
Klick an eine beliebige Stelle der<br />
Timeline legen Sie die Abspielposition<br />
fest.<br />
Übergänge<br />
zwischen Bildern<br />
und<br />
Videos lassen<br />
Ihren Film runder<br />
und angenehmer<br />
wirken.<br />
Setzen Sie<br />
sie jedoch mit<br />
Bedacht und<br />
sparsam ein.<br />
Kürzen von Videoclips<br />
In der Regel möchte man nicht<br />
das gesamte Material eines<br />
Videoclips im fertigen Film zeigen,<br />
sondern nur die besten<br />
Momente. Legen Sie die Startund<br />
Endposition des Clips fest,<br />
indem Sie mit dem Mauszeiger<br />
auf den rechten respektive linken<br />
Rand klicken und diesen mit<br />
gedrückter Maustaste an die<br />
gewünschte Position ziehen. Auf<br />
die gleiche Weise lässt sich auch<br />
die Anzeigedauer von Bildern<br />
verändern.<br />
Befindet sich hingegen mitten<br />
im Videoclip eine Szene, die<br />
für den finalen Film nicht geeignet<br />
ist, lässt sich diese leicht entfernen.<br />
Navigieren Sie mit dem<br />
Mauszeiger zum Anfang der<br />
gewünschten Stelle und drücken<br />
Sie etwa eine halbe Sekunde lang<br />
die linke Maustaste. Markieren Sie<br />
nun mit der gelben Auswahlbox<br />
den zu löschenden Bereich. Um<br />
eine feinere Justierung zu erreichen,<br />
können Sie mit dem Schieberegler<br />
am oberen rechten Rand<br />
der Timeline näher ins Geschehen<br />
hineinzoomen. Wenn Sie<br />
mit der Auswahl zufrieden sind,<br />
wählen Sie im Menü den Punkt<br />
Weniger ist mehr<br />
Die Auswahl an Übergängen ist sehr groß<br />
und es ist verlockend, möglichst viele davon<br />
einzusetzen. Entscheiden Sie sich dennoch<br />
für einen einzigen Typ und verwenden Sie<br />
diesen für den gesamten Film. Das wirkt<br />
nicht nur professioneller, sondern macht<br />
auch das Anschauen des Films angenehmer.<br />
Sehen Sie sich kommerzielle Filme oder<br />
Dokumentationen an und achten Sie dabei<br />
auf die Schnitte: In der Regel sind diese recht<br />
spartanisch.<br />
„Bearbeiten“ > „Löschen“. Einen<br />
versehentlich durchgeführten<br />
Löschvorgang machen Sie rückgängig,<br />
indem Sie entweder die<br />
Tastenkombination [cmd]+[z]<br />
drücken oder im Menü „Bearbeiten“<br />
> „Bereich löschen widerrufen“<br />
wählen.<br />
Titel und Übergänge<br />
Nachdem nun die Inhalte und<br />
der Ablauf des Films feststehen,<br />
ist es an der Zeit, sich um<br />
die Details zu kümmern. Verleihen<br />
Sie Ihrem Film eine professionelle<br />
Note, indem Sie ihn auf<br />
einfache Weise mit einem Vorund<br />
einem Abspann versehen.<br />
Ein Klick auf den Reiter „Titel“ in<br />
der Medienübersicht führt Sie<br />
zu einer großen Auswahl vorgefertigter<br />
Clips. Wenn Sie mit dem<br />
Mauszeiger langsam von links<br />
nach rechts über die Einträge fahren,<br />
sehen Sie bereits eine kurze<br />
Vorschau. Sobald Sie Ihre Entscheidung<br />
getroffen haben, ziehen<br />
Sie den Clip wie gewohnt<br />
in Ihre Timeline und tragen die<br />
gewünschten Texte im Vorschaufenster<br />
ein. Die entsprechenden<br />
Felder sind bereits markiert und<br />
leicht zu erkennen. In der Werkzeugleiste<br />
am oberen Rand stehen<br />
Ihnen viele Optionen zur<br />
Änderung der Schriftgröße, Farbe<br />
und Ausrichtung zur Verfügung.<br />
Zum nachträglichen Ändern von<br />
Texten genügt ein Doppelklick<br />
im Vorschaufenster. Hierfür muss<br />
der Clip selbstverständlich ausgewählt<br />
sein.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
124<br />
TIPPSS & PRAXIS<br />
iMovie<br />
Die verfügbaren Titel können<br />
Sie auch zwischen Bildern und<br />
Videoclips in der Timeline platzieren.<br />
Auf diese Weise heben<br />
Sie einzelne Szenen oder Zwischensequenzen<br />
hervor. Besonders<br />
praktisch ist, dass sich die<br />
Titel nicht nur zwischen einzelnen<br />
Objekten, sondern auch darüber<br />
einfügen lassen. In diesem<br />
Fall werden die Texte und Effekte<br />
über das bereits vorhandene<br />
Videomaterial gelegt und darin<br />
eingebunden. Experimentieren<br />
Sie ruhig ein wenig mit den Möglichkeiten<br />
und lassen Sie Ihrer<br />
Fantasie freien Lauf. Wenn Ihnen<br />
etwas nicht gefällt, widerrufen<br />
Sie die letzten Änderungen einfach<br />
mit der Tastenkombination<br />
[cmd]+[z].<br />
Neben Titeln lassen sich auch<br />
kurze Übergänge einfügen. Die<br />
Vorgehensweise ist dabei ähnlich:<br />
Klicken Sie auf den Reiter<br />
„Übergänge“ und ziehen Sie den<br />
gewünschten Clip in Ihre Timeline.<br />
Auch hier erhalten Sie eine<br />
Vorschau, indem Sie langsam<br />
mit der Maus über die Auswahl<br />
fahren. Für die Dauer der Übergänge<br />
ist eine Zeitspanne von<br />
einer Sekunde voreingestellt,<br />
was sich aber selbstverständlich<br />
ändern lässt. Führen Sie einen<br />
Doppelklick auf einen Übergang<br />
in der Timeline aus und tragen<br />
Sie anschließend den gewünschten<br />
Wert im Dialogfenster ein.<br />
Dabei kann es jedoch passieren,<br />
dass iMovie die von Ihnen eingetragene<br />
Zeitspanne automatisch<br />
ändert. Das ist jedoch weder ein<br />
Fehler des Programms noch reine<br />
Willkür: Die maximale und minimale<br />
Zeitspanne hängt immer<br />
von der Länge der Clips ab, die<br />
durch einen Übergang miteinander<br />
verbunden sind.<br />
Audio<br />
Ohne Zweifel: Bilder sagen mehr<br />
als tausend Worte. Dennoch lebt<br />
ein guter Urlaubsfilm nicht nur<br />
allein davon. Erst durch eine passende,<br />
nicht zu aufdringliche Hintergrundmusik<br />
wird ein richtiges<br />
Erlebnis daraus. Auch dezent<br />
gesetzte Toneffekte tragen erheblich<br />
zur Atmosphäre bei.<br />
Klicken Sie zunächst auf den<br />
Reiter „Audio“ in der Medienauswahl.<br />
Auf der linken Seite stehen<br />
Ihnen anschließend mehrere<br />
Quellen zur Auswahl. Sofern<br />
Sie Ihre Musiksammlung mit iTunes<br />
verwalten, können Sie diese<br />
mit einem Klick auf die entsprechende<br />
Schaltfläche in der linken<br />
Liste nach Belieben durchsuchen<br />
und den gewünschten<br />
Titel an eine passende Position in<br />
Ihre Timeline ziehen. Das Musikstück<br />
befindet sich dabei immer<br />
unter der Leiste für die Bilder und<br />
Videoclips.<br />
Mit einem Klick auf den Eintrag<br />
„Toneffekte“ gelangen Sie<br />
zu einer reichhaltigen Auswahl<br />
bereits vorinstallierter Effekte<br />
und kurzer Musikstücke. Zur besseren<br />
Übersicht sind diese in verschiedene<br />
Kategorien eingeteilt.<br />
Diese sehen Sie, sobald Sie auf<br />
das Auswahlfenster mit den zwei<br />
kleinen Pfeilen im oberen Bereich<br />
des Medienfensters klicken.<br />
Sie haben bereits Erfahrung<br />
mit Apples ebenfalls kostenfrei<br />
erhältlichen Musikwerkzeug<br />
GarageBand gesammelt<br />
und damit sogar eigene Werke<br />
komponiert? Selbstverständlich<br />
lassen sich diese auch in<br />
Ihr iMovie-Projekt einbinden.<br />
Allerdings ist dazu ein zusätzlicher<br />
Schritt nötig: Klicken Sie<br />
im Hauptmenü von GarageBand<br />
auf „Bereitstellen“ > „Song für<br />
Medienübersicht bereitstellen“,<br />
damit Ihre Komposition in iMovie<br />
Musik aus iTunes einfügen<br />
Eine gut gefüllte iTunes-Bibliothek<br />
in iMovie<br />
zu durchforsten, kann<br />
durchaus in Arbeit ausarten.<br />
Ihnen stehen zwar<br />
Filteroptionen für Songtitel,<br />
Interpret und Album<br />
zur Verfügung, doch ist<br />
das Blättern durch einzelne<br />
Alben in iTunes<br />
wesentlich bequemer.<br />
Platzieren Sie die Fenster<br />
von iTunes und iMovie<br />
nebeneinander und ziehen<br />
Sie den gewünschten<br />
Titel einfach direkt in<br />
Ihre Timeline.<br />
Workshop: So passen Sie Audioclips perfekt an<br />
1<br />
Zu<br />
laute oder gar übersteuerte<br />
Musik wird schnell zum Nervfaktor.<br />
Passen Sie daher die Lautstärke<br />
von Musikstücken und Effekten<br />
an, indem Sie die horizontale<br />
Linie bei gedrückter Maustaste<br />
verschieben.<br />
2<br />
Im<br />
Gegensatz zu Bild- und Videoschnitten<br />
wirken allzu harte Audioschnitte<br />
eher ablenkend oder<br />
gar störend. Ziehen Sie die kreisförmigen<br />
Anfasser zur Mitte hin,<br />
um Musikstücke sanft ein- und<br />
auszublenden.<br />
3<br />
Einen<br />
angenehmen Wechsel zwischen<br />
zwei Musikstücken erreichen<br />
Sie, indem Sie beide überlappen<br />
lassen und die Lautstärken<br />
anpassen. Vermeiden Sie jedoch<br />
„Klangbrei“ durch das Vermischen<br />
verschiedener Musikrichtungen.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
125<br />
sichtbar wird. Bleibt die Liste dennoch<br />
leer, hilft ein Neustart von<br />
iMovie.<br />
Das Kürzen eines Audioclips<br />
in der Timeline funktioniert wie<br />
das Kürzen von Videos. Verschieben<br />
Sie dazu einfach die Ränder<br />
mit gedrückter Maustaste an die<br />
gewünschte Position.<br />
Neben Musikstücken und Toneffekten<br />
lässt sich auch die in<br />
einem Videoclip vorhandene Tonspur<br />
auf einfache Weise anpassen.<br />
Führen Sie dazu einen<br />
Rechtsklick auf einen Clip in der<br />
Timeline aus und wählen Sie<br />
anschließend den Eintrag „Audio<br />
trennen“. Nun befindet sich die<br />
Audiospur als separates Element<br />
in der Timeline, dessen Bearbeitungsfunktionen<br />
denen eines<br />
Musikstückes entsprechen.<br />
Nachbearbeitung<br />
Der Ablauf Ihres Films ist super<br />
geworden, die Musik passt perfekt,<br />
aber das Ausgangsmaterial<br />
entspricht nicht Ihren Vorstellungen?<br />
Verwackelte Videos<br />
und blasse Bilder schmälern<br />
das Erlebnis enorm, doch auch<br />
hier gibt es Abhilfe: Klicken Sie<br />
zunächst das Bild oder den Videoclip<br />
in der Timeline an, den es<br />
zu verbessern gilt. Abhängig<br />
von der Art des gewählten Mediums<br />
erscheinen nun am oberen<br />
Rand der Vorschau eine Reihe<br />
von Schaltflächen, die Sie zu praktischen<br />
Werkzeugfenstern führen.<br />
Mit einem Klick auf den halb<br />
gefüllten Kreis gelangen Sie zu<br />
Einstellungsmöglichkeiten für die<br />
Farbbalance. Die dortige Option<br />
„Automatisch“ liefert in der Regel<br />
sehr gute Ergebnisse, sodass<br />
meist keine weiteren Korrekturen<br />
nötig sind. Sind Sie dennoch<br />
nicht mit dem Ergebnis zufrieden,<br />
versuchen Sie mithilfe des manuellen<br />
Weißabgleichs oder der<br />
Hauttonbalance das Resultat zu<br />
verbessern.<br />
Die Werkzeuge unter der<br />
Schaltfläche mit der Farbpalette<br />
sind besonders einfach zu nutzen:<br />
Mit dem ersten Regler korrigieren<br />
Sie die Belichtung, mit<br />
dem zweiten die Sättigung. Ganz<br />
nach links gezogen ergibt sich ein<br />
schöner Schwarzweiß-Effekt. Der<br />
letzte Regler der Reihe ist für die<br />
Farbtemperatur zuständig. Experimentieren<br />
Sie ein wenig mit den<br />
Effekten, aber vermeiden Sie auch<br />
hier Extreme. Mit den gezeigten<br />
Werkzeugen lassen sich Bilder<br />
durchaus aufwerten, doch sind<br />
die Möglichkeiten gegenüber<br />
einem vollwertigen Bildbearbeitungsprogramm<br />
selbstredend<br />
etwas eingeschränkt. Wir empfehlen<br />
Ihnen daher, Fotos in einem<br />
externen Programm wie zum Beispiel<br />
Apple Fotos zu bearbeiten<br />
und die Ergebnisse in iMovie<br />
weiterzuverwerten.<br />
Besonders praktisch ist die<br />
Möglichkeit, verwackelte Videos<br />
automatisch zu stabilisieren.<br />
Ein Klick auf das Kamera symbol<br />
bringt die gewünschten Optionen<br />
zum Vorschein. Beachten<br />
Sie jedoch, dass dieser Vorgang<br />
je nach Länge des Videos einige<br />
Zeit in Anspruch nimmt und dass<br />
hinterher die Ränder technisch<br />
bedingt etwas beschnitten sind.<br />
Effekte für Bilder<br />
Mit den Clipfiltern<br />
lassen sich<br />
interessante<br />
Effekte erzielen.<br />
Sie erhalten<br />
eine Vorschau,<br />
indem<br />
Sie den Mauszeiger<br />
langsam<br />
über den Effekt<br />
bewegen.<br />
Bilder im Film sind mehr als nur Lückenfüller.<br />
Wenn Sie in der Timeline ein Bild doppelklicken,<br />
gelangen Sie zu weiteren Einstellungen.<br />
Neben Schaltflächen zum Beschneiden<br />
und Rotieren finden Sie hier auch den<br />
bekannten „Ken Burns“-Effekt. Positionieren<br />
Sie die Auswahlboxen „Start“ und „Ende“<br />
an unterschiedlichen Stellen im Bild, um<br />
die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu<br />
fokussieren.<br />
Die beiden nächsten Schaltflächen<br />
führen Sie zu Werkzeugen<br />
für die Audio-Bearbeitung. Sehr<br />
praktisch ist die Möglichkeit, die<br />
Lautstärke aller anderen Videoclips<br />
mit in die vorgenommenen<br />
Einstellungen einzubeziehen – so<br />
müssen Sie nicht jeden Clip einzeln<br />
anpassen. Zwar lässt sich<br />
auch hier eine automatische Korrektur<br />
durchführen, doch empfehlen<br />
wir Ihnen, die Regler selbst<br />
zu justieren. So erhalten Sie in der<br />
Regel die besseren Ergebnisse.<br />
Klicken Sie auf die Tacho-<br />
Schaltfläche, um Geschwindigkeit<br />
und Abspielrichtung eines<br />
in der Timeline ausgewählten<br />
Videoclips anzupassen. Das Drop-<br />
Down-Feld „Tempo“ bietet Ihnen<br />
einige nützliche Voreinstellungen.<br />
Wenn Sie hingegen die Abspielgeschwindigkeit<br />
manuell festlegen<br />
möchten, dann wählen Sie den<br />
Eintrag „Angepasst“.<br />
Den Abschluss bildet die<br />
Schaltfläche mit den drei ineinander<br />
verschlungenen Kreisen. Hier<br />
haben Sie die Möglichkeit, Videofilter<br />
und Audioeffekte einzustellen.<br />
Wählen Sie dazu zunächst<br />
ein entsprechendes Element aus<br />
Ihrer Timeline aus und experimentieren<br />
Sie anschließend ein<br />
wenig mit den verschiedenen Einstellungen.<br />
iMovie zeigt Ihnen<br />
auch hier wieder eine direkte Vorschau<br />
des betreffenden Videoclips,<br />
ohne dass Sie zuvor Änderungen<br />
vornehmen müssen. Das<br />
erspart Ihnen ein ständiges Ausprobieren<br />
und Widerrufen.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
126<br />
TIPPSS & PRAXIS<br />
iMovie<br />
iMovie-Theater<br />
Selbstverständlich können Sie das<br />
iMovie-Theater auch ausschließlich lokal<br />
verwenden. Öffnen Sie dazu die Einstellungen<br />
mit dem Menüpunkt „ iMovie“ ><br />
„Einstellungen“ und entfernen Sie das<br />
Häkchen bei „Inhalt automatisch an<br />
iCloud übertragen“.<br />
Teilen von Filmen<br />
iMovie bietet Ihnen zwar keinen<br />
roten Teppich für die Premiere<br />
Ihrer Filmproduktion, dafür aber<br />
viele Möglichkeiten, diese einem<br />
breiten Publikum zu präsentieren.<br />
Wählen Sie dafür den Menüpunkt<br />
„Ablage“ > „Bereitstellen“<br />
oder klicken Sie alternativ auf die<br />
„Teilen“-Schaltfläche oben rechts<br />
in der iMovie-Titelleiste. Sie haben<br />
nun die Möglichkeit, Ihren Film<br />
direkt auf Youtube, Vimeo oder<br />
Facebook zu veröffentlichen. Weitere<br />
Optionen sind der Versand<br />
per E-Mail und der Export als<br />
Videodatei.<br />
In jedem Fall erscheint ein<br />
Fenster, das Ihnen neben einer<br />
Vorschau weitere Einstellungsmöglichkeiten<br />
bietet. Diese unterscheiden<br />
sich anhand der von<br />
Ihnen getroffenen Auswahl. Bei<br />
der Veröffentlichung auf Videoportalen<br />
werden etwa die entsprechenden<br />
Zugangsdaten verlangt<br />
und beim Export als Datei<br />
die Angabe des gewünschten Formates.<br />
Der Exportvorgang nimmt<br />
je nach Umfang des Filmmaterials<br />
und der gewählten Qualität<br />
eine längere Zeit in Anspruch.<br />
Links neben der Teilen-Schaltfläche<br />
wird in dieser Zeit ein kleiner<br />
Kreis dargestellt, der den aktuellen<br />
Fortschritt anzeigt.<br />
Eine weitere praktische Export-<br />
Option ist das „iMovie-Theater“.<br />
Dieses dient als zentraler und privater<br />
Ablageplatz; sogar eine<br />
Synchronisierung mit der iCloud<br />
ist möglich. Sie können Ihre Filme<br />
entweder direkt in das Theater<br />
exportieren oder bei den oben<br />
gezeigten Zielen einfach das entsprechende<br />
Häkchen setzen. Alle<br />
Filme im Theater lassen sich auf<br />
allen Ihren Apple-Geräten ansehen<br />
und weiter bearbeiten, sofern<br />
Sie auf diesen mit derselben<br />
Apple ID angemeldet sind.<br />
Workshop: schnelle Erfolge mit Trailern<br />
1<br />
Die<br />
Projektart „Trailer“ eignet sich<br />
nicht nur zum Erstellen eines Vorspanns.<br />
Kreativ eingesetzt lassen<br />
sich sogar ganze Geschichten<br />
erzählen. Klicken Sie zunächst auf<br />
„Neues Projekt“ und anschließend<br />
auf „Trailer“.<br />
2<br />
Wählen<br />
Sie nun aus einer der insgesamt<br />
27 Vorlagen diejenige aus,<br />
die am besten zu Ihrer Idee passt.<br />
Wie fast überall in iMovie lässt sich<br />
auch hier eine Vorschau anzeigen.<br />
Klicken Sie dazu einfach auf den<br />
„Play“-Button.<br />
3<br />
Tragen<br />
Sie im Reiter „Übersicht“<br />
die Informationen zu Ihrem Film<br />
ein. Dazu gehören neben dem Titel<br />
und den Mitwirkenden für den<br />
Abspann auch projektspezifische<br />
Einstellungen wie etwa der Logostil<br />
für das Intro.<br />
4<br />
Ziehen<br />
Sie nun die gewünschten<br />
Inhalte aus Ihrer Mediensammlung<br />
in die freien Felder des Storyboards<br />
und tragen Sie eigene<br />
Texte ein. Videoausschnitte werden<br />
mit der Clip-Trimmer-Schaltfläche<br />
unten links festgelegt.<br />
5<br />
Durch<br />
Anwählen des Reiters „Aufnahmeliste“<br />
erhalten Sie jederzeit<br />
eine kompakte Übersicht aller im<br />
Film verwendeten Medien. Stellen<br />
Sie vor dem Bereitstellen des Films<br />
sicher, dass alle nötigen Elemente<br />
ausgefüllt sind.<br />
6<br />
Exportieren<br />
Sie Ihr Werk mit<br />
der „Bereitstellen“-Schaltfläche<br />
oben rechts. Mit dem Menüpunkt<br />
„Ablage > Trailer in Film konvertieren“<br />
haben Sie die Möglichkeit, die<br />
festen Vorgaben in einen frei editierbaren<br />
Film zu verwandeln.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
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128<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Videoschnitt<br />
4K-Videos mit dem<br />
iPhone bearbeiten<br />
Bei vielen Hobbyfilmern und Fotografen hat das<br />
Smartphone der Digitalkamera den Rang abgelaufen.<br />
Falls Sie ein neueres iPhone besitzen, können<br />
Sie sogar hochauflösende Videos aufnehmen und<br />
bearbeiten. Wir zeigen Ihnen wie es geht.<br />
TEXT: UWE ALBRECHT<br />
Seit einigen Jahren ist 4K<br />
oder Ultra HD (UHD) nicht<br />
nur in aller Munde, mittlerweile<br />
ist es schon fast Standard<br />
bei TV-Geräten und Computerbildschirmen.<br />
Der i<strong>Mac</strong><br />
besitzt sogar einen 5K-Bildschirm,<br />
an das aktuelle <strong>Mac</strong>Book<br />
Pro können Sie externe UHDoder<br />
4K-Bildschirme anschließen<br />
und auch das Apple TV ist in<br />
einer 4K-Version verfügbar. Daher<br />
dient das Filmen von hochauflösenden<br />
Video nicht mehr nur<br />
zur Demonstration der Schnelligkeit<br />
aktueller iPhone- und<br />
iPad-Modelle, es ist auch anderweitig<br />
sinnvoll. Denn wenn Sie<br />
bereits kompatible Geräte besitzen,<br />
möchten Sie Ihre selbst aufgenommenen<br />
Videos natürlich in<br />
der besten Auflösung anschauen<br />
– vor allem wenn es sich dabei<br />
nicht nur um schnelle Schnappschüsse,<br />
sondern um aufwändig<br />
gedrehte Videos vom Urlaub oder<br />
der Familienfeier handelt. Zudem<br />
haben Sie bei 4K-Videos mehr<br />
Reserven, um diese zu bearbeiten<br />
oder in sie hineinzuzoomen.<br />
Systemvoraussetzungen<br />
Damit Sie mit Ihrem iPhone oder<br />
iPad 4K-Videos aufnehmen können,<br />
muss es sich mindestens<br />
um ein iPhone 6s mit A9-Prozessor<br />
handeln. Dies erlaubt die Auswahl<br />
des Videoformats 4K mit<br />
30 fps. Die Videos werden dann in<br />
einer Auflösung von 3.840 x 2.160<br />
Pixel in 30 Bildern pro Sekunde<br />
aufgenommen. Dasselbe gilt für<br />
das iPad Pro 12,9 Zoll und das<br />
iPad Pro 10,5 Zoll aus dem Jahr<br />
2017 sowie das iPad Pro 9,7 Zoll<br />
aus dem Jahr 2016. Bei aktuellen<br />
Geräten wie dem iPhone X und<br />
dem iPhone 8 sind auch Aufnahmen<br />
in 24 sowie 60 fps möglich.<br />
Da hochauflösende Videos<br />
im 4K-Format viel Speicherplatz<br />
benötigen, sollte Ihr iPhone oder<br />
iPad über eine Speicherkapazität<br />
von mindestens 64 GB verfügen.<br />
Ansonsten müssen Sie gegebenenfalls<br />
den Speicher freiräumen,<br />
damit Sie auch längere Videos<br />
aufnehmen können. Sofern Sie<br />
auf Ihrem iPhone und iPad iOS 11<br />
installiert haben und Ihr Gerät<br />
mindestens über einen A10-Prozessor<br />
verfügt, können Sie Ihre<br />
Videos auch im sogenannten<br />
High-Efficiency-Format (HEVC<br />
oder H.265) speichern. Damit<br />
benötigen Ihre Videos im besten<br />
Fall nur noch die Hälfte des bisherigen<br />
Speicherplatzes.<br />
4K als Videoformat festlegen<br />
Um Aufnahmen im 4K-Videoformat<br />
zu erstellen, müssen Sie es<br />
erst einmal aktivieren. Öffnen Sie<br />
dazu die Einstellungen und öffnen<br />
den Eintrag „Kamera“. Dort<br />
tippen Sie auf „Video aufnehmen“.<br />
Wählen Sie das gewünschte<br />
Format aus – also 4K (30 fps).<br />
Damit Ihre Videos nicht allzu viel<br />
Speicherplatz benötigen, tippen<br />
Sie links oben erneut auf<br />
„Kamera“ und dann auf „Formate“.<br />
Nun markieren Sie das<br />
Speicherplatz sparende „High<br />
Efficiency“-Format.<br />
Es ist ratsam, das 4K-Format<br />
gezielt nur für Videoaufnahmen<br />
zu nutzen, die Sie zum Betrachten<br />
in bester Qualität benötigen<br />
– zum Beispiel auf einem UHD-/<br />
Aktivieren Sie nur bei Bedarf das 4K-Videoformat.<br />
Das iPhone als Kamera<br />
Der größte Vorteil des<br />
iPhone gegenüber herkömmlichen<br />
Kameras<br />
ist der, dass Sie es im<br />
Gegensatz zu einer Spiegelreflex-<br />
oder Systemkamera<br />
immer dabei<br />
haben und Ihnen daher<br />
kein Schnappschuss entgehen<br />
kann. Die Kameras<br />
aktueller iPhone-<br />
Modelle vom iPhone 6s<br />
bis zum iPhone X sind<br />
mittlerweile so gut, dass<br />
sie qualitativ mindestens<br />
einfachen Kompaktkameras<br />
den Rang ablaufen<br />
und nahe an die besseren<br />
Kompaktkameras<br />
und Systemkameras herankommen<br />
– jedenfalls<br />
bei gutem Licht. Besitzen<br />
Sie ein entsprechendes<br />
Modell (wie das iPhone<br />
7 Plus aufwärts), dann<br />
müssen Sie nicht einmal<br />
auf einen Bildstabilisator<br />
und Zweifach-Zoom<br />
(28 und 56 Millimeter)<br />
verzichten. Auch die Aufnahme<br />
von Panoramen,<br />
Videos im Zeitraffer oder<br />
in Zeitlupe und erst recht<br />
von Videos im 4K-Format<br />
bieten Kompaktkameras<br />
meist nicht. Zudem<br />
ist das iPhone 7 und aufwärts<br />
geschützt gegen<br />
Staub und Spritzwasser.<br />
Abstriche müssen Sie<br />
bezüglich der Brennweite<br />
und Lichtstärke<br />
machen, schließlich bieten<br />
Systemkameras und<br />
Spiegelreflexkameras die<br />
Möglichkeit, lichtstarke<br />
Wechselobjektive zu verwenden.<br />
Auch die Dynamik<br />
des Kamerasensors<br />
des iPhone ist eingeschränkt<br />
und bei schwachem<br />
Licht oder im Dunkeln<br />
ist Bildrauschen<br />
sichtbar.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
129<br />
Workshop: 4K-Videos mit der<br />
Fotos-App und iMovie bearbeiten<br />
1<br />
Rufen<br />
Sie das aufgenommene<br />
Video – im gleichnamigen Album<br />
– mit einem Fingertipp auf. Tippen<br />
Sie anschließend rechts oben<br />
auf „Bearbeiten“, um das Video im<br />
Bearbeitungsmodus der Foto-App<br />
zu öffnen.<br />
2<br />
Hier<br />
können Sie den Anfang oder<br />
das Ende des Videos kürzen. Ziehen<br />
Sie die linke Begrenzung nach<br />
rechts und die rechte nach links.<br />
Mit einem Fingertipp wird das<br />
Video gekürzt oder als neuer Clip<br />
gespeichert.<br />
3<br />
Weit<br />
mehr Möglichkeiten zum<br />
Bearbeiten erhalten Sie mit iMovie.<br />
Tippen Sie unten auf den Kreis<br />
mit den drei kleinen Punkten und<br />
geben Sie das Video mit einem Fingertipp<br />
auf „iMovie“ zur Bearbeitung<br />
weiter.<br />
4<br />
Um<br />
das Video in iMovie zu kürzen,<br />
tippen Sie auf die Schere. Bewegen<br />
Sie dann die linke und rechte<br />
Begrenzung an die gewünschte<br />
Stelle und tippen Sie auf „Fertig“.<br />
Speichern Sie das Video gekürzt<br />
oder als „neuen Clip“.<br />
5<br />
Mit<br />
diversen Filtern (Symbol mit<br />
den drei Kreisen) peppen Sie Ihr<br />
Video etwas auf. Sie können damit<br />
einen Schwarzweiß-Film erstellen<br />
sowie den visuellen Eindruck eines<br />
Westerns oder eines Stummfilms<br />
erzeugen.<br />
6<br />
Möchten<br />
Sie Ihrem Film noch<br />
einen Titel geben, tippen Sie auf<br />
„T“ und wählen den – animierten<br />
– Beispieltitel aus. Den Text<br />
des Titels geben Sie ein, nachdem<br />
Sie auf die weißen Buchstaben im<br />
Video tippen.<br />
7<br />
Die<br />
passende Musikuntermalung<br />
für das Video legen Sie nach einem<br />
Fingertipp auf das Notensymbol<br />
fest. Hier können Sie spezielle<br />
„Filmmusik“ von iMovie oder einen<br />
Titel aus Ihrer iTunes-Mediathek<br />
wählen.<br />
8<br />
Sind<br />
Sie mit der Bearbeitung fertig,<br />
schauen Sie sich das Video an und<br />
tippen Sie auf den Schalter „Fertig“<br />
rechts oben. Das Video wird<br />
anschließend im Album „Videos“<br />
der Foto-App auf Ihrem iPhone<br />
gespeichert.<br />
9<br />
Dort<br />
können Sie das Video später<br />
betrachten, mit dem Herzsymbol<br />
als Favoriten markieren, mit dem<br />
Papierkorbsymbol löschen, mit<br />
dem Teilen-Feld weitergeben oder<br />
erneut „Bearbeiten“.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
130<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Videoschnitt<br />
4K-TV-Gerät. Oder um die Auflösung<br />
dafür zu nutzen, um bei der<br />
Bearbeitung das beste Ergebnis<br />
zu erzielen. Filmen Sie immer im<br />
4K-Format, ist die Speicherkapazität<br />
Ihres iPhone oder iPad allzu<br />
schnell erschöpft.<br />
Video aufnehmen<br />
Ein Video im 4K-Format zu erstellen,<br />
unterscheidet sich nicht von<br />
Aufnahmen im HD- oder Full-HD-<br />
Format. Starten Sie die Kamera-<br />
App auf dem Home-Bildschirm<br />
oder rufen Sie diese auf dem<br />
Sperrbildschirm über das kleine<br />
Kamerasymbol rechts unten auf.<br />
Um das Video aufzunehmen,<br />
wählen Sie „Video“, stellen mit<br />
So viel Megabyte belegt<br />
eine Minute Video<br />
HD bei 30 fps<br />
HD bei 60 fps<br />
4K bei 24 fps<br />
4K bei 30 fps<br />
4K bei 60 fps<br />
■ HEVC<br />
■ kein HEVC<br />
100 200 300 400<br />
Eine Minute HD-Video benötigt bei 30 fps dank HEVC<br />
nur 60 MB. Zum Vergleich: Eine Slow-Motion-Aufnahme<br />
mit 240 fps belegt pro Minute satte 480 MB.<br />
einem Fingertipp auf das Motiv<br />
scharf (beziehungsweise legen<br />
die Belichtung fest) und betätigen<br />
den Auslöser. Alternativ nehmen<br />
Sie mit dem Eintrag „Zeitraffer“<br />
das Video ebenso auf. „Slo-Mo“<br />
dient der Zeitlupenaufnahme.<br />
Sie beenden die Aufnahme<br />
mit einem erneuten Fingertipp<br />
auf den Auslöser. Ihr neues<br />
Video wird – sortiert nach Aufnahmeort<br />
und Datum – im Album<br />
„Videos“ der Foto-App gespeichert.<br />
Dort können Sie es betrachten<br />
oder bearbeiten. Schauen Sie<br />
das Video auf dem iPhone oder<br />
iPad an, wird es auf die geringere<br />
Auflösung des iPhone- oder iPad-<br />
Bildschirms herunterskaliert.<br />
Workshop: 4K-Videos mit anderen teilen<br />
oder online veröffentlichen<br />
1<br />
Um<br />
das 4K-Video auf Ihrem <strong>Mac</strong> zu<br />
sichern, nutzen Sie AirDrop. Tippen<br />
Sie auf das Teilen-Symbol, wählen<br />
Sie das Video sowie „Weiter“. Nach<br />
einem Fingertipp auf das Symbol<br />
Ihres <strong>Mac</strong> wird es im „Download“-<br />
Ordner abgelegt.<br />
2<br />
Zum<br />
Sichern des 4K-Videos in der<br />
iCloud gehen Sie ebenso vor, wählen<br />
aber das Symbol „In Dateien<br />
sichern“ in der zweiten Reihe und<br />
dann den gewünschten Ordner.<br />
Mit „Hinzufügen“ wird es in die<br />
Cloud kopiert.<br />
3<br />
Zum<br />
Versenden des Videos tippen<br />
Sie auf „Teilen“ und wählen<br />
das Video und anschließend Apple<br />
Mail oder die Nachrichten-App. Das<br />
Video wird im Full-HD-Format und<br />
nicht etwa im 4K-Format versandt.<br />
4<br />
Um<br />
das Video mit anderen Apps<br />
oder Diensten zu versenden, tippen<br />
Sie auf das Symbol „Mehr“<br />
und markieren zunächst den<br />
gewünschten Dienst. Danach wählen<br />
Sie das Symbol des Dienstes<br />
zum Versenden aus.<br />
5<br />
Vorausgesetzt,<br />
Sie besitzen ein<br />
kompatibles Gerät, wie ein Apple<br />
TV 4K mit einem UHD-/4K-Bildschirm,<br />
tippen Sie auf das Symbol<br />
„AirPlay“, um darauf das 4K-Video<br />
zu betrachten.<br />
6<br />
Nicht<br />
alle Dienste erlauben die<br />
Veröffentlichung von 4K-Videos.<br />
Bei Youtube ist es allerdings möglich.<br />
Tippen Sie auf „Teilen“, auf<br />
das Youtube-Symbol und geben<br />
Sie Ihre Benutzerdaten ein, um das<br />
Video hochzuladen.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
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132<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
Nicht stören<br />
Das stumme iPhone<br />
Gönnen Sie sich eine wohlverdiente Pause vom Druck der<br />
Arbeit und des digitalen Lebens. TEXT: SVEN T. MÖLLER<br />
Sehnen Sie sich auch manchmal<br />
nach nur ein paar Minuten<br />
abseits des alltäglichen<br />
Trubels? Smartphones<br />
und Tablets ermöglichen es uns,<br />
immer online und mit der Welt<br />
verbunden zu sein. Dabei verschwimmen<br />
die Grenzen zwischen<br />
unserem digitalen, beruflichen<br />
und privaten Leben immer<br />
mehr. Das bedeutet auch, dass<br />
wir immer weniger Möglichkeiten<br />
haben, uns von den Ablenkungen,<br />
die unsere Geräte mit sich bringen,<br />
zu befreien, als diese einfach<br />
anzuschalten.<br />
Es dauert:<br />
10 Minuten<br />
Sie lernen:<br />
Wie Sie sich<br />
nicht ablenken<br />
lassen und<br />
sich auf das<br />
Hier und Jetzt<br />
konzentrieren<br />
Sie benötigen:<br />
Ein Gerät, auf<br />
dem iOS 11 läuft<br />
Apples Lösung heißt schlicht<br />
„Nicht stören“ – eine Funktion, bei<br />
der alle Mitteilungen, Hinweise,<br />
Anrufe und Nachrichten für einen<br />
festgelegten Zeitraum oder bis<br />
Sie diese manuell wieder deaktivieren<br />
stumm geschaltet werden.<br />
„Nicht stören“ ist ein Segen, wenn<br />
Sie es satt haben, mitten in der<br />
Nacht von Ihrem Telefon geweckt<br />
zu werden.<br />
Doch keine Sorge: Sie verpassen<br />
nichts. Ihr iPhone sammelt<br />
alle Hinweise, während es inaktiv<br />
und stumm bleibt. Sie brauchen<br />
etwas Ruhe? So geht’s!<br />
Workshop: So gönnen Sie sich etwas Ruhe mit der …<br />
1<br />
Öffnen<br />
Sie die Einstellungen un<br />
tippen Sie unten in der zweiten<br />
Gruppe auf „Nicht stören“. Mit dem<br />
obersten Schalter aktivieren Sie die<br />
Funktion; auf den meisten iOS-Geräten<br />
wird dann ein Halbmond in der<br />
Statusleiste angezeigt.<br />
2<br />
Sie<br />
können „Nicht stören“ auch mit<br />
dem Halbmond-Symbol im Kontrollzentrum<br />
steuern. Oder Sie legen<br />
eine automatische Ruhezeit fest,<br />
indem Sie den Schalter „Geplant“<br />
aktivieren und darunter eine Startsowie<br />
eine Endzeit wählen.<br />
3<br />
Tippen<br />
Sie auf die Zeiten, erscheinen<br />
Drehregler, mit denen Sie<br />
Stunde und Minute einstellen können.<br />
Die Zeile „Von“ ist bereits ausgewählt;<br />
Wählen Sie die Zeit, zu der<br />
sich die „Nicht stören“-Funktion<br />
automatisch aktivieren soll.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
133<br />
Erklärt: So lassen Sie nur<br />
bestimmte Anrufe zu<br />
1. Alles blockieren<br />
Wenn Sie wirklich Ruhe<br />
ohne Unterbrechungen<br />
– und ohne Ausnahme –<br />
brauchen, tippen Sie auf<br />
„Niemand“, um alle eingehenden<br />
Anrufe zu<br />
blockieren.<br />
2. Favoriten<br />
Sie können Kontakte zu<br />
Ihrer Favoriten-Liste in<br />
der Kontakte-App hinzufügen.<br />
Wenn Sie möchten,<br />
dass Anrufe von diesem<br />
erlesenen Kreis zu<br />
Ihnen durchgestellt werden,<br />
obwohl „Nicht stören“<br />
aktiv ist, tippen Sie<br />
auf „Favoriten“.<br />
3. Gruppen<br />
Wenn Sie es einer spezifischen<br />
Gruppe von Kontakten<br />
ermöglichen wollen,<br />
Sie zu erreichen,<br />
wählen Sie diese unten<br />
in der Liste aus. Gruppen<br />
können Sie in der<br />
Kontakte-App auf dem<br />
<strong>Mac</strong> oder online unter<br />
icloud.com anlegen und<br />
verwalten.<br />
4. Anrufe erlauben<br />
Wenn Sie zwar Mitteilungen<br />
und Hinweistöne blockieren,<br />
für jegliche Telefonanrufe<br />
aber erreichbar<br />
bleiben wollen, wählen<br />
Sie „Alle Kontakte“<br />
Auf dem <strong>Mac</strong><br />
„Nicht stören“ ist<br />
auch eine Funktion<br />
von macOS,<br />
sodass Sie sich<br />
auf Ihre Arbeit<br />
konzentrieren<br />
können. Am<br />
Schnellsten aktivieren<br />
Sie diese,<br />
indem Sie mit<br />
gedrückter [alt]-<br />
Taste auf das<br />
Symbol der Mitteilungszentrale<br />
in der Menüleiste<br />
klicken.<br />
„Nicht stören“-Funktion am iPhone<br />
4<br />
Tippen<br />
Sie anschließend auf „Bis“<br />
und stellen Sie die Zeit ein, zu der<br />
„Nicht stören“ abgeschaltet werden<br />
soll. Ab dann erwacht Ihr Gerät wieder<br />
zu gewohntem Leben und zeigt<br />
Hinweise so an, wie Sie es unter<br />
„Mitteilungen“ festgelegt haben.<br />
5<br />
Gehen<br />
Sie zurück. Im Bereich<br />
„Stumm“ können Sie wählen, ob die<br />
„Nicht stören“-Funktion alle Hinweise<br />
stumm schaltet oder nur,<br />
wenn das Gerät gesperrt ist; Sie<br />
erhalten dann Hinweise, wenn Sie<br />
eh auf den Bildschirm schauen.<br />
6<br />
Wenn<br />
es Menschen gibt, die Sie in<br />
jedem Fall erreichen dürfen – Ihre<br />
Kinder oder der Chef – können Sie<br />
Anrufe von Favoriten zulassen. Aktivieren<br />
Sie zudem die Option „Wiederholte<br />
Anrufe“ – das kann bei Notfällen<br />
wichtig sein!<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
134<br />
TIPPS & PRAXIS<br />
App Store<br />
Der neue App Store in iOS 11<br />
So finden Sie sich im völlig neu gestalteten App Store zurecht. TEXT: CASPAR VON ALLWÖRDEN<br />
Zu sagen, der App Store habe<br />
sich mit iOS 11 leicht verändert,<br />
wäre eine echte Untertreibung.<br />
Viel eher wurde<br />
er von Grund auf neu gestaltet<br />
und umorganisiert. So sind zum<br />
Beispiel Spiele nun von anderen<br />
Apps getrennt und besitzen<br />
einen eigenen Rubrik-Reiter.<br />
Ein weiterer neuer Abschnitt ist<br />
der „Heute-Tab“, indem Sie viele<br />
von Apple gestaltete Inhalte finden.<br />
Zum Beispiel nützliche Tipps,<br />
Es dauert:<br />
10 Minuten<br />
Sie lernen:<br />
Wie Sie durch<br />
den neuen<br />
App Store<br />
navigieren<br />
Sie benötigen:<br />
iOS 11<br />
Interviews mit Entwicklern, die<br />
Apps und Spiele des Tages und<br />
die Vorstellung verschiedener<br />
App-Sammlungen.<br />
Mit den ganzen Änderungen<br />
kann es etwas knifflig sein, sich<br />
zurechtzufinden, aber wir zeigen<br />
Ihnen, wie sie alles möglichst<br />
schnell wiederfinden. Ein kleiner<br />
Warnhinweis: Die Funktion „Unbenutzte<br />
Apps auslagern“ (Schritt<br />
12) sollten Sie mit Vorsicht genießen.<br />
Um eine App wiederherzustellen,<br />
muss diese nämlich noch<br />
im App Store vorhanden sein.<br />
Sollte sie dort zwischenzeitlich<br />
gelöscht worden sein, gibt es keinen<br />
Weg sie zurückzubekommen.<br />
App Store<br />
Mit iOS 11 krempelt Apple<br />
den App Store kräftig um<br />
und räumt Spielen einen<br />
größeren Platz ein<br />
Workshop: Durch den App Store navigieren<br />
1<br />
Eine<br />
der größten Neuerungen<br />
des App Store ist der „Heute-Tab“.<br />
In ihm finden Sie einen Mix aus<br />
den Apps des Tages, Interviews<br />
und Tipps. Durch scrollen können<br />
Sie sich die letzten sieben Tage<br />
ansehen.<br />
2<br />
Games<br />
und Apps sind nun<br />
getrennt voneinander und besitzen<br />
jeweils einen eigenen, natürlich<br />
neu gestalteten Abschnitt. So<br />
können Sie viel zielgerichteter den<br />
Bereich durchstöbern, der Sie eher<br />
interessiert.<br />
3<br />
Tippen<br />
Sie auf eine App, um weitere<br />
Details darüber zu erfahren.<br />
Hier macht sich das neue Design<br />
besonders bezahlt, alles ist etwas<br />
größer und aufgeräumter. Scrollen<br />
Sie nach unten, um die Bewertungen<br />
zu sehen.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
135<br />
4<br />
Scrollen<br />
Sie zum Abschnitt „Informationen“,<br />
um zu sehen, ob die<br />
App mit Ihrem Gerät auch kompatibel<br />
ist. Tippen Sie auf den nach<br />
unten zeigenden Pfeil, um die<br />
gesamten Systemanforderungen<br />
zu sehen.<br />
5<br />
Im<br />
Abschnitt „Suchen“ können<br />
Sie nach Titeln und – neu in iOS 11<br />
– Namen der Entwickler suchen.<br />
Nutzen Sie auf dem iPad das Filter-Menü,<br />
um die Suche nach Plattform,<br />
Preis, Kategorie und Alter<br />
einzugrenzen.<br />
6<br />
Sie<br />
können nun auch ganz gezielt<br />
nach Entwicklern und Studios<br />
suchen. Das Ergebnis listet dann<br />
entsprechend alle aktuell verfügbaren<br />
iOS-Apps genau dieses Entwicklers,<br />
dieses Entwicklerstudios<br />
auf.<br />
7<br />
Ihre<br />
Accountinformationen sind<br />
nun hinter ihrem Profilbild in der<br />
rechten oberen Ecke versteckt.<br />
Tippen Sie darauf, um Ihre persönlichen<br />
Informationen zu ändern,<br />
iTunes-Karten einzulösen und bisher<br />
getätigte Käufe anzuzeigen.<br />
8<br />
Tippen<br />
Sie auf Ihren Accountnamen,<br />
geben Sie Ihr Passwort ein<br />
und scrollen dann nach unten, um<br />
Ihre Abonnements von Apple und<br />
Drittanbietern zu verwalten. Sie<br />
können diese dort abändern oder<br />
kündigen.<br />
9<br />
Wie<br />
Sie wahrscheinlich schon wissen,<br />
unterstützt iOS 11 keine 32-bit-<br />
Apps mehr. Solche nicht mehr<br />
kompatiblen Anwendungen werden<br />
im App Store zwar noch angezeigt,<br />
das Download-Symbol ist<br />
aber grau hinterlegt.<br />
10<br />
Wechseln Sie zu „Einstellungen“<br />
> „iTunes & App Store“.<br />
Dort finden Sie drei praktische<br />
neue Funktionen. Tippen Sie auf<br />
„Automatische Videowiedergabe“,<br />
um diese im App Store<br />
zu verhindern.<br />
11<br />
Wenn Sie „Bewertungen in<br />
Apps“ deaktivieren, verhindern<br />
Sie nervige Pop-Ups innerhalb<br />
von Apps, die Sie um eine solche<br />
Bewertung bitten, nachdem<br />
Sie eine App neu installiert<br />
haben.<br />
12<br />
Über diesen Punkt wird jede als<br />
„ungenutzt“ eingestufte App<br />
automatisch entfernt. Das App-<br />
Icon wird grau hinterlegt, Einstellungen<br />
und Daten bleiben<br />
erhalten. Durch antippen wird<br />
die App wieder installiert.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
136<br />
Tipps & Praxis<br />
iPhone<br />
In den letzten Jahren hat<br />
das iPhone deutlich dazugelernt<br />
und kann aufgrund<br />
verbesserter Hardware<br />
viel Neues. 3D Touch fügte<br />
eine neue Bedienebene<br />
hinzu, während Face ID<br />
des iPhone X den Entsperr-<br />
Vorgang einfacher denn je<br />
macht. Wir zeigen Ihnen<br />
daher ein paar praktische<br />
Tipps im Umgang mit diesen<br />
Funktionen.<br />
TEXT: BENJAMIN OTTERSTEIN<br />
Benachrichtigungen<br />
anpassen<br />
Öffnen Sie die Einstellungen-App. Tippen<br />
Sie auf die Option „Mitteilungen“.<br />
Sie sehen sämtliche Apps, die Ihnen<br />
Mitteilungen anzeigen können. Wählen<br />
Sie einen Eintrag aus. Im jeweiligen<br />
Untermenü können Sie entscheiden, ob<br />
Sie Mitteilungen von der App erhalten<br />
möchten und diese in der Mitteilungszentrale<br />
angezeigt werden sollen. Darüber<br />
hinaus können Sie einstellen, ob<br />
ein Ton ausgegeben werden soll und<br />
ob die Mitteilung auch auf dem Sperrbildschirm<br />
erscheinen soll. Sie können<br />
ebenfalls über Banner-Einblendungen<br />
entscheiden. Wenn Sie keine roten<br />
Kennzeichenzähler mehr an dem App-<br />
Icon auf dem Home-Bildschirm angezeigt<br />
bekommen möchten, dann können<br />
Sie dies hier ebenfalls auswählen.<br />
Sobald Sie alle Einstellungen für eine<br />
App getroffen haben, können Sie weitere<br />
Apps individuell anpassen oder die<br />
Einstellungen-App schließen.<br />
Home-Bildschirm<br />
zurücksetzen<br />
Öffnen Sie die Einstellungen, scrollen<br />
Sie nach unten und wählen Sie den<br />
Eintrag „Allgemein“ aus. Am unteren<br />
Ende sollten Sie nun den Menüpunkt<br />
„Zurücksetzen“ vorfinden.<br />
Tippen Sie diesen an. In „Zurücksetzen“<br />
finden allerlei nützliche Funktionen.<br />
Sie können hier Ihr Gerät<br />
vollständig löschen („Alle Inhalte & Einstellungen<br />
löschen“) oder auch nur die<br />
Netzwerkeinstellungen zurücksetzen,<br />
wenn Probleme aufgetaucht sind.<br />
Um jedoch Ihren Homescreen auf<br />
den Werkszustand zurückzusetzen,<br />
tippen Sie auf „Home-Bildschirm“ und<br />
bestätigen Sie Ihre Eingabe dann ein<br />
weiteres Mal. Ihr Homescreen wird nun<br />
auf den Auslieferungszustand zurückgesetzt<br />
und sollte wie bei einem neuen<br />
iPhone aussehen.<br />
Tastentöne<br />
deaktivieren<br />
Öffnen Sie die Einstellungen und scrollen<br />
Sie nach unten, bis Sie „Töne & Haptik“<br />
sehen. Tippen Sie darauf. In den<br />
Ton-Einstellungen können Sie die Vibrationen,<br />
die Klingel- und Mitteilungstöne<br />
sowie die Systemhaptik anpassen.<br />
Im vorletzten Einstellungsbereich finden<br />
Sie die Tastentöne. Um sie dauerhaft<br />
zu deaktivieren, schieben Sie den<br />
Regler neben „Tastaturanschläge“ nach<br />
links.<br />
Alle Mitteilungen<br />
löschen<br />
Für 3D Touch wird ein iPhone 6s oder<br />
neuer vorausgesetzt, da nur diese<br />
Geräte über die drucksensitive Hardware<br />
verfügen. Rufen Sie mit einem<br />
Wisch vom oberen Bildschirmrand<br />
nach unten die Mitteilungszentrale auf.<br />
Hier drücken Sie fest auf das „X“ und<br />
rufen damit eine neue Befehlsebene<br />
auf. Tippen Sie danach noch auf „Alle<br />
Mitteilungen löschen“ und Ihre Mitteilungszentrale<br />
ist wieder leer.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
137<br />
Widgets per 3D Touch<br />
hinzufügen<br />
Als Besitzer eines iPhone 6s oder neuer<br />
kennen Sie vielleicht schon die Quick<br />
Actions, die seit iOS 9 fester Bestandteil<br />
des mobilen Betriebssystems sind.<br />
Diese bieten Ihnen schnellen Zugriff<br />
auf bestimmte Menüs und Funktionen<br />
vieler Apps. In diesem Jahr hat Apple<br />
das Feature weiter ausgebaut und<br />
erlaubt nun eine kleine Widget-Ansicht<br />
für einzelne Apps. So können Sie das<br />
Wetter checken, ohne die Wetter-App<br />
öffnen zu müssen. Als aufmerksamer<br />
Nutzer werden Sie festgestellt haben,<br />
dass in der rechten Ecke des Quick-<br />
Action-Inhalts die Option „Widget hinzufügen“<br />
zu lesen ist. Ein Fingertipp<br />
darauf und schon wird es zur normalen<br />
Widget-Ansicht hinzugefügt, die<br />
Sie beispielsweise über den Sperrbildschirm<br />
aufrufen können.<br />
Quick Actions für<br />
Ordner<br />
Mit einem iPhone X oder jedem anderen<br />
iPhone mit 3D Touch (ab iPhone 6s)<br />
können Sie über unterschiedlich festen<br />
Druck auf Ordner verschiedene<br />
Schnellfunktionen ausführen.<br />
Bisher haben Sie keinerlei Informationen<br />
darüber erhalten, welche App in<br />
einem Ordner ein Benachrichtigung für<br />
Sie bereithält. Drücken Sie nun fest auf<br />
einen Ordner mit Kennzeichen-Symbol,<br />
können Sie sehen, welche Apps<br />
Benachrichtigungen für Sie haben.<br />
Benachrichtigungen<br />
per 3D Touch<br />
Wischen Sie im Sperrbildschirm auf<br />
einer Benachrichtigung nach links.<br />
Nun können Sie mit einem Tipp auf<br />
„Anzeigen“ beziehungsweise „Antworten“<br />
nicht nur direkt antworten, sondern<br />
sehen dabei endlich auch den<br />
Konversationsverlauf. Dadurch lässt<br />
sich gerade nach längeren Schreibpausen<br />
der Kontext nachvollziehen –<br />
ohne das Gerät zu entsperren und die<br />
Nachrichten-App zu öffnen. Geben Sie<br />
Ihre Nachricht ein und tippen Sie auf<br />
„Senden“.<br />
Face ID deaktivieren<br />
Öffnen Sie die Einstellungen auf dem<br />
iPhone X und wählen Sie „Face ID &<br />
Code“ aus. Geben Sie Ihren Entsperr-<br />
Code ein, um Zugriff auf die Einstellungen<br />
zu erhalten. Sie sehen mehrere<br />
Optionen unter „Face ID verwenden<br />
für:“. Diese beinhalten: „iPhone entsperren“,<br />
„iTunes & App Store“, „Autom.<br />
Ausfüllen in Safari“ und „Andere Apps“.<br />
Sämtliche Optionen lassen sich einzeln<br />
deaktivieren.<br />
Weiter unten können Sie zusätzlich<br />
einstellen, ob Sie für eine korrekte<br />
Erkennung auf das Display schauen<br />
müssen. Alternativ können Sie auch<br />
„Face ID zurücksetzen“ und auf einen<br />
neuen Nutzer konfigurieren.<br />
iCloud-Daten<br />
verwalten<br />
Öffnen Sie die Einstellungen-App auf<br />
Ihrem iPhone oder iPad. Tippen Sie<br />
in der Übersicht gleich oben auf Ihre<br />
Apple-ID und wählen Sie anschließend<br />
„iCloud“ aus. Unter der Überschrift<br />
„Speicher“ sehen Sie nun Ihre<br />
genutzten iCloud-Daten. Tippen Sie auf<br />
die Option „Speicher“. Das Laden der<br />
Daten kann einen kurzen Moment in<br />
Anspruch nehmen.<br />
Sie sehen nun nochmals Ihre Speichernutzung<br />
und haben auch die Möglichkeit,<br />
hier Ihren Speicherplan zu<br />
ändern. Etwas weiter unten sind sämtliche<br />
Apps sichtbar. Tippen Sie auf<br />
eine App und wählen Sie dann „Daten<br />
löschen“ aus. Sie haben in manchen<br />
Fällen die Möglichkeit alle Daten oder<br />
einzelne Elemente zu löschen. Der<br />
Löschvorgang muss stets bestätigt<br />
werden.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
138<br />
Tipps & Praxis<br />
iOS 11<br />
In einem Monat wird Apple<br />
iOS 12 vorstellen und wieder<br />
viele neue Funktionen<br />
einführen. Doch schon<br />
in iOS 11 verstecken sich<br />
zahlreiche Möglichkeiten,<br />
um produktiver zu sein<br />
und einen besseren Überblick<br />
zu erhalten. Auf den<br />
folgenden Seiten zeigen<br />
wir Ihnen Funktionen, die<br />
sich auch in Zukunft nicht<br />
ändern werden.<br />
TEXT: BENJAMIN OTTERSTEIN<br />
Nachtmodus für<br />
iBooks einrichten<br />
Öffnen Sie eines Ihrer Bücher in der<br />
iBooks-App. Am oberen rechten Rand<br />
sehen Sie neben dem Lesezeichen und<br />
dem Lupen-Symbol ein Symbol mit<br />
einem zweifachen „A". Tippen Sie darauf.<br />
Schieben Sie den Regler neben<br />
„Autom. Nachtmodus“ nach rechts,<br />
um ihn zu aktivieren. Fortan wird bei<br />
schwachem Umgebungslicht der<br />
Nachtmodus aktiviert, um Ihre Augen<br />
in der Dunkelheit zu schonen.<br />
iBooks synchron<br />
Sie können Ihre Lesezeichen, Notizen<br />
und eigenen Sammlungen über mehrere<br />
Gerät hinweg abgleichen lassen,<br />
sodass in iBooks alles stets auf dem<br />
aktuellen Stand ist – ohne dass Sie sich<br />
kümmern müssen. Um die Synchronisation<br />
zu aktivieren, öffnen Sie die Einstellungen-App<br />
und rufen den Menüpunkt<br />
„iBooks“ auf. Ziehen Sie dann<br />
die Schieberegler neben „Lesezeichen/<br />
Notizen synchr.“ und „Sammlungen<br />
synchr.“ einfach nach rechts.<br />
Zeichnen in Notizen<br />
Öffnen Sie die Notiz-App. Wählen Sie<br />
eine vorhandene Notiz aus oder erstellen<br />
Sie eine neue. Über der Tastatur<br />
sehen Sie rechts ein grau hinterlegtes<br />
Plus-Symbol. Tippen Sie darauf.<br />
Ihnen werden jetzt verschiedene<br />
Funktionen angeboten. Tippen Sie<br />
rechts auf die geschwungene Linie. Sie<br />
befinden sich im Zeichenmodus. Hier<br />
können Sie am unteren Bildschirmrand<br />
zwischen dem Fineliner, Textmarker,<br />
Bleistift, einem Lineal und einem Radierer<br />
auswählen. Daneben befindet sich<br />
ein Farbfeld, über das Sie die Farbe der<br />
Stifte verändern können.<br />
Sobald Sie Ihre Zeichnung beendet<br />
haben, tippen Sie in der Ecke auf „Fertig“.<br />
Die Zeichnung wird dann in der<br />
Notiz gespeichert und Sie können weitere<br />
Texte, Checklisten, Bilder oder<br />
Weblinks zu der Notiz hinzufügen.<br />
Messwerte in Health<br />
eintragen<br />
Öffnen Sie die Health-App. Auf der<br />
Startseite der App werden Ihnen verschiedene<br />
Kategorien für Ihre Einträge<br />
angeboten. Möchten Sie etwa eine mit<br />
dem Fahrrad gefahrene Strecke eintragen,<br />
dann finden Sie den Menüpunkt<br />
unter „Aktivität“, während der Blutzucker<br />
unter „Ergebnisse“ zu finden ist.<br />
Wählen Sie den gewünschten Datensatz<br />
aus. Tippen Sie dann oben rechts<br />
auf das Plus-Symbol, um einen neuen<br />
Eintrag hinzuzufügen.<br />
Tragen Sie Datum, Uhrzeit und den<br />
zugehörigen Wert in die dafür vorgesehenen<br />
Felder ein. Tippen Sie danach<br />
auf „Hinzufügen“ und bestätigen Sie<br />
nochmals ihren eingegebenen Wert.<br />
Sie können natürlich jederzeit weitere<br />
Werte eintragen. Je mehr Werte in der<br />
Health-App eingepflegt werden, umso<br />
besser können Sie sich ein Bild von<br />
Ihrem Gesundheitszustand machen.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
139<br />
Desktop-Seite<br />
anfordern<br />
Nehmen Sie Ihr iPhone oder iPad zur<br />
Hand und öffnen Sie den Safari-Webbrowser.<br />
Rufen Sie nun eine Webseite,<br />
die wie maclife.de speziell für Smartphones<br />
und Tablets optimiert ist, auf.<br />
Danach halten Sie den Finger auf das<br />
Neuladen-Symbol rechts in der Adressleiste<br />
gedrückt. Jetzt erscheint die<br />
Option „Desktop-Site anfordern“. Mit<br />
einem Fingertipp darauf wird die Seite<br />
als Desktop-Seite sofort neu geladen.<br />
Alternativ dazu können Sie auch in<br />
der Menüleiste auf das Teilen-Symbol<br />
am unteren (iPhone) beziehungsweise<br />
oberen (iPad) Bildschirmrand tippen<br />
und wählen Sie dann die Option „Desktop-Site<br />
anfordern“ aus.<br />
Leseliste aus dem<br />
Speicher entfernen<br />
Öffnen Sie die Einstellungen und wählen<br />
Sie den Menüpunkt „Allgemein“<br />
aus. Tippen Sie anschließend auf<br />
„iPhone-Speicher“. Warten Sie einen<br />
Augenblick, bis die Speicheranzeige<br />
geladen ist. Gleich oben wird Ihnen Ihr<br />
Gesamtspeicher und der bisherige Verbrauch<br />
angezeigt. Darunter sehen Sie<br />
alle Apps und deren aktuelle Speichernutzung<br />
sowie die letzte Nutzung der<br />
jeweiligen App. Tippen Sie hier jedoch<br />
auf den Eintrag „Safari“. Jetzt sehen<br />
Sie unter anderen den Punkt „Offline-Leseliste“,<br />
der durchaus mehrere<br />
hundert Megabyte einnehmen kann.<br />
Wischen Sie darauf mit dem Finger von<br />
rechts nach links. Tippen Sie nun auf<br />
„Löschen“ und der Cache wird sofort<br />
gelöscht. Sie haben wieder mehr freien<br />
Speicherplatz zur Verfügung.<br />
Bild-in-Bild-Funktion<br />
am iPad deaktivieren<br />
Öffnen Sie die Einstellungen auf Ihrem<br />
iPad. Wählen Sie dann aus der Liste<br />
auf der linken Bildschirmseite „Allgemein“<br />
aus. Tippen Sie rechts auf „Multitasking<br />
& Dock“. Schieben Sie den<br />
Regler neben „Dauerhafte Videoüberlagerung“<br />
nach links, um die Bild-in-<br />
Bild-Funktion zu deaktivieren. Mit der<br />
Deaktivierung der Funktion wird das<br />
Video nun nicht mehr in einem kleinen<br />
Fenster weiterlaufen, wenn Sie auf die<br />
Home-Taste drücken.<br />
Schriftgröße in iBooks<br />
anpassen<br />
Öffnen Sie die iBooks-App. Wählen<br />
Sie ein Buch aus und tippen Sie oben<br />
rechts auf das Symbol mit den zwei<br />
unterschiedlich großen „A“. Oben können<br />
Sie die Helligkeit einstellen. Darunter<br />
kann die Schriftgröße individuell<br />
angepasst werden. Die Schriftarten hingegen<br />
liegen in „Schriften“. Hier können<br />
Sie aus acht Schriftarten auswählen,<br />
die gleichermaßen Auswirkungen<br />
auf die Schriftgrößen und damit auf die<br />
Seitenanzahl haben.<br />
Großbuchstaben-<br />
Ansicht der Tastatur<br />
Nehmen Sie Ihr iPhone oder iPad<br />
zur Hand und öffnen Sie die Einstellungen-App.<br />
Wählen Sie den Eintrag<br />
„Allgemein“ aus und tippen Sie den<br />
Punkt „Bedienungshilfen“ an. Scrollen<br />
Sie jetzt ein wenig nach unten, bis<br />
Sie die Option „Tastatur“ sehen. Tippen<br />
Sie diese an. Sie sehen nun ganz<br />
oben die Einstellung „Tasten mit<br />
Kleinbuchstaben“.<br />
Ziehen Sie den Schieberegler daneben<br />
nach links, um die Großbuchstaben-Ansicht<br />
zu reaktivieren. Verlassen<br />
Sie die Einstellungen-App. Sobald Sie<br />
die Software-Tastatur das nächste Mal<br />
verwenden, werden Ihnen wieder nur<br />
Großbuchstaben angezeigt.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
140<br />
Tipps & Praxis<br />
<strong>Mac</strong> im Griff<br />
Der <strong>Mac</strong> steckt voller<br />
Überraschungen und lässt<br />
sich an vielen Stellen auch<br />
sehr gut anpassen. Neben<br />
individuellen Hintergründen<br />
kann das Dock verändert<br />
oder die Menüleiste<br />
einfach verändert werden.<br />
Zusätzlich bietet Ihnen der<br />
<strong>Mac</strong> zahlreiche Möglichkeiten,<br />
um Ihre Aufgaben<br />
im Blick zu behalten und<br />
schnell zu erledigen.<br />
TEXT: BENJAMIN OTTERSTEIN<br />
Ortungssymbol einblenden<br />
Klicken Sie in der Menüleiste oben links auf das Apple-Logo und wählen Sie<br />
dann den Eintrag „Systemeinstellungen“ aus. Wählen Sie den Punkt „Sicherheit“<br />
aus. Im Sicherheitsmenü klicken Sie jetzt auf den Reiter „Privatsphäre“<br />
und wählen links in der Seitenleiste „Ortungsdienste“ aus.<br />
Klicken Sie auf das Schloss unten links im Fenster und entsperren Sie die<br />
Einstellungen mit Ihrem Passwort. Scrollen Sie dann in der Liste der Ortungsdienste<br />
nach unten und klicken neben „Systemdienste“ auf „Details“. Setzen<br />
Sie einen Haken vor „Standardsymbol in der Menüleiste anzeigen, wenn Systemdienste<br />
deinen Standort anfordern“. Sie können die Einstellungen nun wieder<br />
verlassen und die Systemeinstellungen schließen.<br />
Anmeldebildschirm<br />
anpassen<br />
Öffnen Sie das Bild, welches Sie als<br />
neues Hintergrundbild für den Anmeldebildschirm<br />
einsetzen möchten. Klicken<br />
Sie in der Menüleiste auf „Ablage“<br />
und wählen „Exportieren“ aus. Benennen<br />
Sie das Bild nun in „com.apple.<br />
desktop.admin.png“ um und speichern<br />
Sie es als PNG-Datei auf Ihrem Schreibtisch.<br />
Öffnen Sie den Finder und klicken<br />
am oberen Bildschirmrand auf „Gehe<br />
zu“ und dann auf „Gehe zum Ordner“.<br />
Geben Sie den Ordnerpfad „/Library/<br />
Caches/“ ein und suchen Sie die Datei<br />
„com.apple.desktop.admin.png“ in diesem<br />
Ordner und duplizieren Sie diese.<br />
Ziehen Sie die eben angelegte Bilddatei<br />
per Drag & Drop vom Schreibtisch<br />
in den „Caches“-Ordner. Sie können das<br />
Finder-Fenster schließen und sich von<br />
Ihrer aktuellen Sitzung abmelden, um<br />
Ihr neues Hintergrund für den Anmeldebildschirm<br />
zu sehen<br />
Von vorne löschen<br />
Normale <strong>Mac</strong>-Tastaturen lassen Sie<br />
üblicherweise Zeichen nur von hinten<br />
nach vorne löschen. Mit einer einfachen<br />
Tastenkombination können Sie<br />
das Wort auch von vorne löschen. Drücken<br />
Sie dazu einfach die Funktionstaste<br />
[fn] + Backspace [Rücktaste] auf<br />
Ihrer <strong>Mac</strong>-Tastatur und Sie können Zeichen<br />
auch in umgekehrter Richtung<br />
löschen. Hinweis: Besitzer eines Magic<br />
Keyboards mit Ziffernblock haben eine<br />
separate Taste [entf] hierfür.<br />
Autokorrektur<br />
deaktivieren<br />
Klicken Sie in der Menüleiste links auf<br />
das Apple-Logo und wählen Sie dann<br />
„Systemeinstellungen“ aus. Anschließend<br />
klicken Sie auf „Tastatur“. Im Reiter<br />
„Text“ entfernen Sie danach den<br />
Haken vor „Automatische Korrektur“,<br />
um die Funktion zu deaktivieren. Tipp:<br />
Sie gelangen schneller in die Tastatur-<br />
Einstellungen, wenn Sie die Optionstaste<br />
[alt] und eine der beiden Tasten<br />
für die Tastaturbeleuchtung gleichzeitig<br />
drücken.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
141<br />
Bildschirm bleibt<br />
eingeschaltet<br />
Öffnen Sie die Terminal-App. Geben Sie<br />
„caffeinate“ (ohne Anführungszeichen)<br />
ein und drücken Sie die Enter-Taste.<br />
Sie sind nun im Caffeinate-Modus. Hinweis:<br />
Ist Caffeinate aktiv, wird Ihr <strong>Mac</strong><br />
nicht in den Ruhezustand versetzt, die<br />
Display-Helligkeit wird nicht gedimmt<br />
und auch der Bildschirmschoner wird<br />
nicht aktiviert. Um den Modus zu<br />
beenden, drücken Sie die Steuertaste<br />
[crtl]+[c], während die Terminal-App<br />
geöffnet ist.<br />
Digitale Notizzettel<br />
Öffnen Sie die App „Notizzettel“ im Programme-Ordner.<br />
Ihnen werden zwei<br />
Notizzettel auf dem Schreibtisch angezeigt,<br />
die den Umgang mit der App<br />
erklären. Über die Menüleiste lassen<br />
sich diverse Einstellungen vornehmen.<br />
So können Sie im Punkt „Notiz“ einzelne<br />
Notizen transparent darstellen<br />
lassen oder bei erhöhter Wichtigkeit<br />
stets im Vordergrund lassen, sodass Sie<br />
sie immer Blick haben. Unter „Farbe“<br />
kann man eine von sechs Farben für<br />
den Notizzettel auswählen. Hier bietet<br />
sich an für verschiedene Themen<br />
(Arbeit, Privat usw.) unterschiedliche<br />
Farben zu nutzen. Um einen Überblick<br />
über alle Notizzettel zu erhalten, lohnt<br />
sich dagegen ein Blick in den Eintrag<br />
„Fenster“, in dem sämtliche Notizen<br />
aufgelistet werden.<br />
Night Shift aktivieren<br />
Sie können Sie einen Zeitplan für Night<br />
Shift einstellen, sodass die Aktivierung<br />
automatisch geschieht. Klicken Sie am<br />
oberen linken Bildschirmrand auf das<br />
Apple-Logo und wählen Sie „Systemeinstellungen“<br />
aus. Wählen Sie in hier<br />
„Monitore“ aus. Klicken Sie danach auf<br />
den Reiter „Night Shift“. Auf dem Regler<br />
„Farbtemperatur“ können Sie die<br />
Farbintensität für den „Night Shift“-<br />
Modus einstellen. Klicken Sie auf das<br />
Menü neben „Zeitplan“. Wir empfehlen<br />
Ihnen „Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang“<br />
auszuwählen. Sie können<br />
auch einen eigenen Zeitplan für den<br />
Modus einstellen.<br />
QR-Codes erstellen<br />
Mauszeiger-Suche<br />
deaktivieren<br />
Klicken Sie auf das Apple-Logo am oberen<br />
linken Bildschirmrand. Wählen Sie<br />
„Systemeinstellungen“ aus. Anschließend<br />
öffnen Sie die „Bedienungshilfen“.<br />
Unter „Anzeige“ werden Ihnen verschiedene<br />
Funktionen angezeigt. Entfernen<br />
Sie den Haken neben „Schütteln<br />
Sie den Mauszeiger, um ihn zu finden“.<br />
Sie können die Systemeinstellungen<br />
nun schließen. Die Cursor-Suche ist ab<br />
sofort deaktiviert und kann jederzeit<br />
wieder eingeschaltet werden.<br />
Öffnen Sie den <strong>Mac</strong> App Store und laden Sie die kostenfreie App „QREncoder“<br />
herunter. Nach dem Download und der automatischen Installation finden<br />
Sie die App im Programme-Ordner in Ihrem Finder. Starten Sie diese. Im Dropdown-Menü<br />
unter „Content“ können Sie die Art Ihres QR-Codes festlegen. Dies<br />
kann ein einfacher Text sein, Kontaktinformationen als vCard oder auch die<br />
Zugangsdaten zum eigenen WLAN.<br />
Wählen Sie Ihren bevorzugten Inhalt aus und klicken Sie rechts daneben auf<br />
„Edit“. Geben Sie die verlangten Daten ein und bestätigen Sie diese mit einem<br />
Klick auf „OK“. Mit dem Klick wird schon ein individueller QR-Code generiert.<br />
Diesen können über „Save as PNG“ ganz leicht als Bilddatei für einen späteren<br />
Zeitpunkt sichern.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
142<br />
Tipps & Praxis<br />
Mehr <strong>Mac</strong><br />
Der <strong>Mac</strong> ist gerade für kreative<br />
Anwender eine Bereicherung.<br />
Mit ihm lässt sich<br />
sehr unkompliziert äußerst<br />
produktiv arbeiten. Allerdings<br />
gibt es hier auch ein<br />
paar Tipps und Tricks, die<br />
Ihnen noch mehr Möglichkeiten<br />
bieten und einige<br />
Arbeitsgänge teils stark<br />
vereinfachen.<br />
TEXT: BENJAMIN OTTERSTEIN<br />
Einheiten umrechnen<br />
Um Währungen umzurechnen, drücken<br />
Sie auf der Tastatur die Befehlstaste<br />
[cmd]+Leertaste, um die Spotlight-<br />
Suche zu öffnen. Danach geben Sie in<br />
das Suchfeld einen Betrag mit der entsprechenden<br />
Währung an. Als Ergebnis<br />
bekommt man anschließend den<br />
Betrag in Euro und weiteren wichtigen<br />
Währungen angezeigt — zum aktuellen<br />
Kurs. Beispiele für die Eingabe: „$100“,<br />
„100$“, „100 Dollar“, „100 US-Dollar“<br />
oder auch „100$ in Yen“.<br />
PDF als Word-Dokument<br />
konvertieren<br />
Für weniger geübte <strong>Mac</strong>-Nutzer<br />
erweist sich der dieser Weg als einfach.<br />
Dazu doppelklicken Sie auf die PDF, um<br />
Sie in der Vorschau-App zu öffnen. Halten<br />
Sie die linke Maustaste gedrückt,<br />
um den gewünschten Text in der Datei<br />
auszuwählen. Alternativ können Sie<br />
die Befehlstaste [cmd]+[a] drücken, um<br />
alles auszuwählen. Zum Kopieren drücken<br />
Sie die Befehlstaste [cmd]+[c] und<br />
fügen es dann in ein neues Word-Dokument<br />
ein.<br />
Nur ungelesene<br />
E-Mails anzeigen<br />
Öffnen Sie die Mail-App auf Ihrem <strong>Mac</strong>.<br />
Diese finden Sie bekanntlich im Dock<br />
am unteren Bildschirmrand. Klicken<br />
Sie in der Menüleiste am oberen Bildschirmrand<br />
auf den Eintrag „Postfach“<br />
und wählen die Option „Neues intelligentes<br />
Postfach“. Geben Sie dem intelligenten<br />
Postfach nun einen passenden<br />
Namen wie „Ungelesene E-Mails“ oder<br />
etwas ähnliches. Wählen Sie jetzt hinter<br />
„Enthält E-Mails, die“ aus dem Dropdown-Menü<br />
„alle“ aus.<br />
Bewegen Sie Ihren Mauszeiger<br />
danach in die Zeile darunter und wählen<br />
Sie dann aus dem ersten Dropdown-Menü<br />
„E-Mail ist ungelesen“ aus.<br />
Klicken Sie anschließend auf „OK“.<br />
Zurück in der Standard-Mail-Ansicht<br />
wird Ihnen nun in der Seitenleiste<br />
unter „intelligente Postfächer“ Ihr eben<br />
erstelltes Postfach mit den ungelesenen<br />
E-Mails angezeigt. Klicken Sie darauf,<br />
um die ungelesenen E-Mails angezeigt<br />
zu bekommen.<br />
Webseiten als PDF speichern<br />
Öffnen Sie eine Webseite in Safari, ein Foto in der Vorschau-App oder ein Dokumente<br />
im jeweiligen Programm. Wählen Sie nun aus der Menüleiste am oberen<br />
Bildschirmrand und den Punkt „Ablage“ > „Drucken“ aus. Alternativ können Sie<br />
einfach die Befehlstaste [cmd]+[p] auf Ihrer Tastatur drücken.<br />
In der linken Ecke der Druckansicht wird Ihnen schon die Option „PDF“<br />
angezeigt. Klicken Sie darauf und wählen Sie „Als PDF sichern“ aus.<br />
Legen Sie nun einen Dateinamen fest und geben Sie einen Titel ein. Wählen<br />
Sie dann den Speicherort aus. Dieser ist standardmäßig der „Downloads“-<br />
Ordner. Sobald Sie alles eingeben haben, klicken Sie auf „Sichern“ und die PDF<br />
wird erstellt und ist nun in den ausgewählten Ordner zu finden.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
143<br />
Checklisten erstellen<br />
Öffnen Sie zunächst die Notizen-App<br />
auf Ihrem <strong>Mac</strong>. Diese befindet sich im<br />
Dock am unteren Bildschirmrand oder<br />
kann alternativ über den Programme-<br />
Ordner gestartet werden. Erstellen Sie<br />
eine neue Notiz, indem Sie in der App<br />
auf das Symbol mit dem Zettel und<br />
Stift klicken. Klicken Sie danach auf das<br />
Symbol daneben, das einen Kreis mit<br />
einem Haken zeigt. Ihnen wird nun ein<br />
Punkt im Textfeld angezeigt. Geben Sie<br />
ihm eine Bezeichnung und drücken Sie<br />
dann die Enter-Taste, um in die nächste<br />
Zeile zu wechseln und einen weiteren<br />
Punkt zur Checkliste hinzuzufügen.<br />
Sobald Sie mit einem normalen Text<br />
fortfahren möchten, klicken Sie wieder<br />
auf das Symbol mit den Häkchen.<br />
Indem Sie auf die erstellten Kreise klicken,<br />
können Sie die einzelnen Punkte<br />
abhaken.<br />
Alle Auflösungen anzeigen<br />
Klicken Sie in der Menüleiste auf das Apple-Symbol und wählen „Systemeinstellungen“<br />
aus. Navigieren Sie nun zu „Monitor“. Im Reiter „Monitor“ ist von<br />
Werk aus „Standard für Monitor“ voreingestellt. Klicken Sie auf „Skaliert“<br />
Sie sehen zwar nun einige Auflösungen (normale <strong>Mac</strong>-Modelle) oder vordefinierte<br />
Optionen (<strong>Mac</strong>-Modelle mit Retina-Display), aber bei Weitem noch<br />
nicht alle. Halten Sie dazu die Optionstaste [alt] gedrückt und klicken Sie mit<br />
dem Mauszeiger erneut auf „Skaliert“. Ihr <strong>Mac</strong> wird Ihnen alle verfügbaren Auflösungen<br />
anzeigen. Klicken Sie auf die gewünschte und Ihr Monitor wird sich<br />
entsprechend anpassen. Nachdem Sie sich für eine Auflösung entschieden<br />
haben, können Sie die Systemeinstellungen verlassen.<br />
Fenstergrößen<br />
anpassen<br />
Wer die Fenstergröße so anpassen<br />
möchte, dass sich die gegenüberliegenden<br />
Seiten aufeinander zu bewegen,<br />
der kann beim Anpassen die<br />
Optionstaste [alt] gedrückt halten.<br />
Hält man jedoch die Umschalttaste<br />
[Umschalt] dabei gedrückt, verkleinert<br />
sich das Fenster proportional.<br />
Hält man sowohl die Optionstaste<br />
[alt] als auch die Umschalttaste<br />
[Umschalt] gleichzeitig beim Anpassen<br />
von Fenstergrößen gedrückt, verkleinert<br />
sich diese zum Mittelpunkt hin.<br />
Schriftgröße im Finder<br />
ändern<br />
Öffnen Sie ein Finder-Fenster, falls Sie<br />
dies noch nicht getan haben. Klicken<br />
Sie im Anschluss in der Menüleiste am<br />
oberen Bildschirmrand auf den Eintrag<br />
„Darstellung“ und wählen dort den<br />
Punkt „Darstellungsoptionen einblenden“<br />
aus. Alternativ können Sie auch<br />
die Tastenkombination Befehlstaste<br />
[cmd]+[j] verwenden.<br />
Sie sehen ein neues Einstellungsfenster<br />
mit verschiedenen Optionen.<br />
Klicken Sie auf das Dropdown-<br />
Menü neben dem Eintrag „Textgröße“<br />
und wählen Sie jetzt die gewünschte<br />
Schriftgröße aus. Die Schriftgröße wird<br />
sofort übernommen und auf jeden<br />
anderen Ordner im Finder angewandt.<br />
Tabs aktivieren und<br />
nutzen<br />
Um in der Karten-App die praktischen<br />
Tabs nutzen zu können, öffnen Sie<br />
Apple Karten auf Ihrem <strong>Mac</strong>. Die App<br />
finden Sie standardmäßig im Dock. Klicken<br />
Sie in der Menüleiste am oberen<br />
Bildschirmrand auf die Option „Darstellung“<br />
und wählen „Tableiste einblenden“<br />
aus. Die Tab-Ansicht ist nun aktiviert.<br />
Sie können jetzt entweder auf<br />
das Plus-Symbol neben dem aktuellem<br />
Tab klicken oder auf die Befehlstaste<br />
[cmd]+[n] auf dem Keyboard drücken.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
144<br />
Bringt Apple den<br />
HomePod zu spät?<br />
Apples Smart-Lautsprecher ist spät dran –<br />
aber ist der Zug bereits abgefahren?<br />
TEXT: THOMAS RAUKAMP<br />
Eigentlich traurig, was eine<br />
Untersuchung der US-amerikanischen<br />
Technologiefirma<br />
Liveperson da hervorbrachte.<br />
Befragt, ob sie eine Frau<br />
in der Führungsposition eines IT-<br />
Unternehmens benennen können,<br />
mussten fast 92 Prozent der<br />
1.000 Teilnehmer passen. Immerhin<br />
knapp acht Prozent nannten<br />
einen Namen – auch wenn dieser<br />
bei über der Hälfte „Siri“ oder<br />
„Alexa“ lautete.<br />
Kein Zweifel: Digitale Sprachassistenten<br />
etablieren sich zunehmend<br />
im Alltag der Konsumenten.<br />
Das vergangene Jahr brachte<br />
den ersten großen Boom: Marktforschern<br />
zufolge setzten Amazon<br />
und Google allein im dritten<br />
Quartal 2017 insgesamt 7,4 Millionen<br />
smarte Lautsprecher ab. Zum<br />
Vergleich: Im gleichen Zeitraum<br />
des Vorjahres waren es gerade<br />
einmal 900.000 Einheiten. Marktführer<br />
ist dabei der Versandhändler<br />
aus Seattle mit 5 Millionen verkauften<br />
Echo-Geräten, was einem<br />
Anteil von knapp 70 Prozent entspricht.<br />
Google kommt auf fast<br />
2 Millionen Geräte und sichert<br />
sich so aus dem Stand mit seinem<br />
Home-Lautsprecher einen<br />
Marktanteil von aktuell ungefähr<br />
25 Prozent.<br />
Anfängliche Zweifel<br />
Apple startete spät in den vielversprechenden<br />
Markt. Zwar rankten<br />
sich schon lange Gerüchte um<br />
eine Hardware-Inkarnation des<br />
bewährten digitalen Sprachassistenten<br />
Siri, der iPhone-Hersteller<br />
selbst hielt sich jedoch lange Zeit<br />
auffallend bedeckt. Anfang 2017<br />
bezweifelte Apples Marketingchef<br />
Phil Schiller in einem Interview<br />
mit der US-Ausgabe des Technologiemagazins<br />
„Wired“ gar den<br />
Sinn von Amazons Echo-Lautsprecher:<br />
„Der beste intelligente<br />
Assistent ist derjenige, den man<br />
mit sich trägt“, so Schiller. Das<br />
iPhone wäre daher jedem ortsgebundenen<br />
Gerät überlegen.<br />
Mit dem wachsenden Erfolg<br />
des Echo und dem Eintritt von<br />
Google in den Wettbewerb<br />
konnte sich auch Apple nicht länger<br />
dem rasant an Fahrt gewinnenden<br />
Markt entziehen. Und so<br />
geschah zur Entwicklerkonferenz<br />
WWDC 2017 das praktisch<br />
Unvermeidbare: Mit dem Home-<br />
Pod kündigte CEO Tim Cook<br />
einen eigenen Smartlautsprecher<br />
auf Basis von Siri an. Fast gehetzt<br />
wirkte die überraschend kurze<br />
Präsentation der fünften Produktreihe<br />
neben <strong>Mac</strong>, iPhone, iPad<br />
und Apple Watch. Ausgerechnet<br />
Phil Schiller durfte den HomePod<br />
vorstellen und umriss seine wichtigsten<br />
Leistungsmerkmale nur<br />
kurz. Das „One More Thing“ verpuffte<br />
und entließ seine erwartungsfreudigen<br />
Zuschauer weltweit<br />
etwas ratlos.<br />
Zu allem Unglück missglückte<br />
Apple der Start des HomePod<br />
auch noch gründlich. Angekündigt<br />
und vom Handel für das<br />
Weihnachtsgeschäft 2017 in den<br />
wichtigsten englischsprachigen<br />
Märkten erwartet, konnte Apple<br />
seine Neuentwicklung schlichtweg<br />
nicht pünktlich liefern – eine<br />
nahezu ungewohnte Situation für<br />
ein Unternehmen, das sonst oft<br />
mit der Verfügbarkeit etwa neuer<br />
„Der beste<br />
intelligente<br />
Assistent ist<br />
derjenige,<br />
den man mit<br />
sich trägt“<br />
Phil Schiller<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
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LIFE & STYLE<br />
Apple HomePod<br />
145<br />
Vorteil iPhone:<br />
Der HomePod ist<br />
dank W1-Chip ähnlich<br />
leicht mit Apples<br />
Smartphone<br />
zu koppeln wie die<br />
AirPod-Kopfhörer.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
146<br />
Android-Paradox<br />
Android-Nutzer können<br />
zwar Apple Music<br />
abonnieren, nicht aber<br />
den HomePod nutzen.<br />
iPhone-Modelle unmittelbar nach<br />
ihrer Präsentation glänzte. Und<br />
wieder musste der anfängliche<br />
Zweifler Phil Schiller ran, um eine<br />
Erklärung nachzureichen: Man<br />
sei einfach noch nicht so weit<br />
und wolle das Produkt „richtig<br />
machen“, statt etwas Unfertiges<br />
auf den Markt zu bringen.<br />
Nachhilfe für Siri:<br />
Apple hat erst kürzlich<br />
mit John Giannandrea<br />
den bisherigen<br />
Chefentwickler<br />
aus dem Bereich<br />
Künstliche Intelligenz<br />
von Google<br />
abgeworben.<br />
Siri als Musikexpertin<br />
Schon bei der WWDC-Präsentation<br />
ließ Apple keinen Zweifel<br />
daran, dass man den HomePod in<br />
erster Linie als intelligentes Lautsprechersystem<br />
ansehen würde.<br />
Ganz bewusst konzentrierte man<br />
sich auf die technischen Vorzüge<br />
des Geräts als vernetztes Audiowiedergabesystem.<br />
Siri durfte<br />
sich gar über eine neue Berufsbezeichnung<br />
freuen: Aus dem<br />
vom iPhone und <strong>Mac</strong> bekannten<br />
Sprachassistenten machte Apple<br />
kurzerhand einen Musikexperten<br />
– Schiller selbst benutzte das<br />
Wort „Musicologist“.<br />
Vorteil Datenschutz?<br />
Der Aspekt der Datensicherheit<br />
gilt bei digitalen<br />
Sprachassistenten<br />
als besonders problematisch<br />
– schließlich hören<br />
sie ihren Besitzer praktisch<br />
24 Stunden am Tag<br />
ab. Apple will sich mit<br />
dem HomePod daher<br />
gezielt vom Wettbewerb<br />
absetzen. Zwar lauert<br />
auch der HomePod ständig<br />
auf seinen Aktivierungsbefehl<br />
„Hey, Siri!“,<br />
laut Apple erfolgt die<br />
Speicherung aller aufgenommenen<br />
Gespräche<br />
jedoch nur lokal auf<br />
dem Gerät selbst, das<br />
alle Daten regelmäßig<br />
überschreibt. Nutzer-<br />
Fragen und -Kommandos<br />
verschlüsselt der<br />
HomePod vor der Übertragung<br />
auf die Apple-<br />
Server und versieht<br />
diese mit einer anonymen<br />
Siri-ID. Zur Verbesserung<br />
von Siri und<br />
des Streamingdienstes<br />
Apple Music sowie<br />
zur Personalisierung<br />
der Antworten speichert<br />
Apple allerdings<br />
Benutzerdaten laut seinen<br />
Datenschutzerklärungen<br />
wie Namen, Kontakte<br />
und Songs in der<br />
Mediathek bis zu zwei<br />
Jahre.<br />
Ein durchaus gelungener<br />
Schachzug. Denn eine Besinnung<br />
auf die mit der durch Steve Jobs<br />
persönlich vorangetriebenen<br />
Verwurzelung Apples im Musikmarkt<br />
durch iTunes und den iPod<br />
ist auch immer eine Rückkehr<br />
zu einer der größten und populärsten<br />
Stärken des Unternehmens.<br />
Kaum ein Markt ist emotionaler<br />
und positiver besetzt.<br />
Und kaum ein Bereich wird heute<br />
so sehr vom Smartphone – und<br />
damit einer Apple-Schöpfung<br />
– dominiert.<br />
Gleichzeitig entzieht sich<br />
Apple so – zumindest vorerst –<br />
dem direkten Vergleich mit Amazon<br />
und Google, die mit ihren<br />
Geräten nicht nur einen zeitlichen<br />
Vorsprung besitzen, sondern<br />
diese als praktisch allwissende<br />
Wissenszentrale platzieren möchten.<br />
Apple steuert den HomePod<br />
mit seiner Ausrichtung auf den<br />
Hi-Fi-Markt eher auf Kollisionskurs<br />
mit Geräten wie dem Sonos<br />
One, der der Schöpfung aus Cupertino<br />
nicht nur optisch frappierend<br />
ähnlich sieht und vergleichbare<br />
Audioqualitäten beinhaltet.<br />
Pikant: Für seine Sprachbedienung<br />
setzt der smarte Lautsprecher<br />
auf die Amazon-Schöpfung<br />
Alexa und nutzt deren vollen<br />
Funktionsumfang. Und der ist im<br />
Vergleich zu Siri beeindruckend.<br />
Problemkind Siri<br />
Überhaupt, Siri: 2011 zusammen<br />
mit dem iPhone 4s vorgestellt,<br />
gilt der Pionier unter den Spracherkennungssystemen<br />
mittlerweile<br />
als überholt. Die Konkurrenz<br />
in Form von Amazon Alexa<br />
und dem Google Assistant sind<br />
mittlerweile meilenweit vorbeigezogen.<br />
Das scheint eine Studie<br />
vom Februar <strong>2018</strong> zu untermauern.<br />
Das US-Investmentunternehmen<br />
Loop Venture stellte<br />
den aktuellen digitalen Assistenten<br />
von Apple, Amazon und<br />
Google insgesamt 782 Testfragen.<br />
Das Ergebnis wirkt auf den ersten<br />
Blick ernüchternd: Während<br />
Google Home 82 Prozent der Fragen<br />
beantworten konnte und der<br />
Amazon Echo auf immerhin 62<br />
Prozent kam, lag der HomePod<br />
bei gerade einmal 52 Prozent.<br />
Scheitert Apples smarter Lautsprecher<br />
also an seiner unzulänglichen<br />
„Bildung“? Bei genauerer<br />
Betrachtung der Untersuchung<br />
offenbart sich vielmehr die<br />
(noch?) nicht vollständige Ausstattung<br />
des erst seit einigen<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
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LIFE & STYLE<br />
Apple HomePod<br />
147<br />
Cortana und Bixby<br />
Der Markt für digitale<br />
Sprachassistenten<br />
scheint noch längst<br />
nicht ausgeschöpft.<br />
Neben Amazon, Google<br />
und Apple arbeiten<br />
auch andere Anbieter<br />
an entsprechenden<br />
Produkten. Allen voran<br />
Microsoft: „Cortana“ ist<br />
nicht nur Bestandteil<br />
jeder Windows-10-Installation,<br />
zusammen<br />
mit dem Hi-Fi-Hersteller<br />
Harman Kardon bietet<br />
man mit dem Invoke<br />
sogar bereits einen<br />
Smartlautsprecher an –<br />
bisher allerdings nur in<br />
den USA. Die Cortana-<br />
App steht auch in Versionen<br />
für iPhone und<br />
iPad kostenfrei bereit.<br />
Noch in diesem Jahr will<br />
auch Samsung einen<br />
Smartlautsprecher auf<br />
den Markt bringen, der<br />
ähnlich gut klingen will<br />
wie der HomePod. Dieser<br />
soll den Sprachassistenten<br />
Bixby nutzen,<br />
den die Koreaner<br />
bereits in ihren Galaxy-<br />
Smartphones einsetzen.<br />
Monaten auf dem Markt befindlichen<br />
HomePod. Bisher unterstützt<br />
das Apple-Gerät nämlich<br />
die Bereiche der Navigation und<br />
der Kalenderabfrage sowie Kommunikationsdienste<br />
wie E-Mails<br />
und Anrufe nicht. Lässt man<br />
diese beiseite, liefert der Home-<br />
Pod immerhin 67 Prozent richtige<br />
Antworten – und liegt damit<br />
vor Alexa.<br />
Ein großer Trost ist dies jedoch<br />
nicht – immerhin machen weniger<br />
Funktionen den HomePod nicht<br />
gerade attraktiver. Trotzdem: Die<br />
am häufigsten an Sprachassistenten<br />
gestellten Fragen und Befehle<br />
betreffen etwa das Abspielen von<br />
Musik, das Wetter und das Vorlesen<br />
aktueller Nachrichten. Apple<br />
konzentriert sich ganz bewusst<br />
auf diese populären Bereiche –<br />
mit dem Schwerpunkt auf Musik.<br />
Dass Siri jedoch dazulernen<br />
muss, hat sich mittlerweile auch<br />
in Cupertino herumgesprochen.<br />
Nicht ohne Grund warb Apple im<br />
April mit John Giannandrea den<br />
bisherigen Chefentwickler aus<br />
dem Bereich Künstliche Intelligenz<br />
von Google ab. Giannandrea<br />
war erheblich in die Entwicklung<br />
des Google Assistant involviert<br />
und soll offenbar Siri wieder flott<br />
machen. Zudem sucht Apple händeringend<br />
nach weiteren Siri-Entwickeln:<br />
Allein in den zurückliegenden<br />
Monaten Februar und<br />
März veröffentlichte das Unternehmen<br />
zwischen 150 und 160<br />
Stellenausschreibungen rund um<br />
seinen in die Jahre gekommenen<br />
„Geist in der Maschine“.<br />
Erfolg oder Misserfolg?<br />
Ob der HomePod trotz des verpassten<br />
Weihnachtsgeschäfts ein<br />
Erfolg ist, wissen Marktforscher<br />
noch nicht einstimmig zu beantworten.<br />
Apple verzichtet bisher<br />
auf die Veröffentlichung konkreter<br />
Zahlen – und ähnlich wie<br />
bei der Apple Watch dürfte dies<br />
noch einige Zeit so bleiben. Der<br />
US-amerikanischen NPD Group<br />
zufolge lagen die Verkaufszahlen<br />
des HomePod aber bei seiner Einführung<br />
über denen der meisten<br />
anderen Konkurrenzprodukte –<br />
einzig der Amazon Echo Dot habe<br />
bei seinem Marktstart mehr Käufer<br />
angezogen. Allerdings hat dieser<br />
eine bis dahin unbekannte<br />
Produktkategorie erst etablieren<br />
müssen, während Apple quasi<br />
durch die mittlerweile bereits<br />
offene Tür spazieren konnte.<br />
Weitaus weniger zuversichtlich<br />
Amazons<br />
Echo-Serie<br />
beherrscht<br />
der zeit knapp<br />
70 Prozent<br />
des noch jungen<br />
Markts.<br />
ist daher auch das Finanz institut<br />
Barclays: Die bisherigen Zahlen<br />
seien nicht besonders beeindruckend,<br />
ließ man Investoren<br />
wissen. Der Indikator: Statt der<br />
geplanten 6 bis 7 Millionen hergestellten<br />
Einheiten des HomePod<br />
im ersten Produktionszeitraum<br />
habe Apple den Bedarf auf 1 Million<br />
Geräte gedrosselt.<br />
Diese Zahlen jedoch bereits als<br />
Prognose dafür heranzuziehen,<br />
dass der HomePod tatsächlich<br />
zu spät kommt, erscheint jedoch<br />
als verfrüht. Denn Apple versteht<br />
den Smartlautsprecher letztlich<br />
als Teil eines wachsenden Portfolios,<br />
welches das Unternehmen<br />
in Quartalsberichten schlicht als<br />
Kleinvieh<br />
2019 könnte Apple 22<br />
Milliarden US-Dollar<br />
mit „anderen Produkten“<br />
verdienen.<br />
„andere Produkte“ neben iPhone,<br />
iPad und <strong>Mac</strong> tituliert. Gerade<br />
hier verbergen sich jedoch weitere<br />
Umsatzmotoren: Die Apple<br />
Watch und die AirPods-Kopfhörer<br />
machen daran den Löwenanteil<br />
aus. Im kommenden Jahr wird<br />
Apple-Experten zufolge bis zu 22<br />
Milliarden US-Dollar mit „anderen<br />
Produkten“ verdienen. Der Home-<br />
Pod könnte einen nicht unerheblichen<br />
Beitrag dazu leisten.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
148<br />
LIFE & STYLE<br />
Apple Prime<br />
Videostreaming<br />
made by Apple?<br />
Eigene Filmproduktionen werden Apple helfen,<br />
mehr Apple-TV-Geräte und mehr iPhones zu verkaufen,<br />
indem Apple seine Hardware zusammen mit<br />
den Inhalten verkauft. Wir haben durchgerechnet,<br />
was ein „Apple Prime“-Abo für Musik und Filme<br />
pro Monat kosten darf.<br />
TEXT: MATTHIAS PARTHESIUS<br />
Was Erfolge angeht, da ist<br />
Apple hinreichend verwöhnt.<br />
Im Weihnachtsquartal<br />
war der Umsatz<br />
mit 88,3 Milliarden US-Dollar so<br />
hoch wie noch nie. Vor allem<br />
das „teure“ iPhone X bringt den<br />
Umsatz ein und treibt den durchschnittlichen<br />
iPhone-Verkaufspreis<br />
auf 796 US-Dollar. 29 Millionen<br />
iPhone-X-Geräte lieferte<br />
Apple in zwei Monaten aus. Weitere<br />
48 Millionen iPhone-Geräte<br />
stammen aus den anderen Serien.<br />
Apple ist das iPhone. Aber bei<br />
jeder Bilanzkonferenz der letzten<br />
Jahre betonen Tim Cook<br />
und sein Finanzchef Luca Maestri<br />
die Bedeutung des Bereiches<br />
„Service“. Auf das Kalenderjahr<br />
betrachtet legen die sogenannten<br />
Nicht-iPhone-Umsätze wieder<br />
zu, und zwar relativ und absolut<br />
(siehe Tabelle). Insbesondere<br />
der Bereich der Services wächst<br />
stark und soll bis 2020 auf rund<br />
50 Milliarden US-Dollar verdoppelt<br />
werden.<br />
Apples iPhone-Umsatz im Vergleich<br />
zum Nicht-iPhone-Umsatz<br />
In Millionen US-Dollar<br />
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />
„Apple Prime“<br />
kann Apple mit<br />
dem iPhone<br />
unabhängiger<br />
vom iPhone<br />
machen, weil<br />
Kunden auch<br />
für Services<br />
und Inhalte<br />
extra zahlen.<br />
■ iPhone ■ Nicht-iPhone<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Was sind Services?<br />
Der Bereich Services geht<br />
ursprünglich den Download von<br />
Musik bei iTunes hervor. Inzwischen<br />
gehören der App Store,<br />
iCloud und Apple Music sowie<br />
die Developer-Connection zu<br />
diesem Bereich. Etwas konkreter<br />
handelt es sich um Speicherpläne<br />
für iCloud (50 Gigabyte für<br />
0,99 Euro) oder um ein Abonnement<br />
für Apple Music (9,99 Euro<br />
pro Monat) oder um iTunes Match<br />
(24,99 Euro pro Jahr) sowie um<br />
die Beteiligungen, die Apple für<br />
Downloads aus den App-Stores<br />
für <strong>Mac</strong> und iOS erhält.<br />
Bei der diesjährigen Aktionärsversammlung<br />
verkündete Apple<br />
die Zahl von 250 Millionen verwaltete<br />
Abonnements auf Services<br />
und Apps. Das sind 250 Millionen<br />
Kunden mit regelmässigen Zahlungen<br />
an Apple und Anbieter von<br />
Apps. Bei einer Basis von 1,3 Milliarden<br />
aktivierten Geräten gibt es<br />
Potenzial, den durchschnittlichen<br />
Erlös pro Kunde (englisch: Average<br />
Revenue per User – ARPU)<br />
zu erhöhen, indem man ihm ein<br />
Abonnement für immaterielle<br />
Güter wie Downloads oder Nutzungsrechte<br />
verkauft.<br />
Eigene Inhalte<br />
Apple arbeitet bereits an eigenen<br />
Inhalten. Erste Schritte rund um<br />
„Planet of the Apps“ und das 2016<br />
eingekaufte Format „Carpool<br />
Karaoke“ wurden zwar noch nicht<br />
mit dem erwarteten Erfolg angenommen,<br />
aber im vergangenen<br />
Jahr wurde bekannt, dass Apple<br />
rund 1 Milliarde US-Dollar investiert<br />
in neue Inhalte und Produktionen<br />
von Fernsehformaten. Unter<br />
anderem dreht kein geringerer<br />
als Steven Spielberg eine neue<br />
TV-Serie für Apple. Pro Episode<br />
von „Amazing Stories“ sollen dem<br />
Star-Regisseur rund 5 Millionen<br />
US-Dollar zur Verfügung stehen.<br />
Die Originalserie aus den 1980er-<br />
Jahren geht ebenfalls auf Spielbergs<br />
Konto.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
149<br />
i<strong>Mac</strong> Pro und <strong>Mac</strong> Pro<br />
professiona lisieren<br />
Apple iCloud<br />
zu iCloud Pro<br />
Firmenkunden und professionelle<br />
Anwender haben besondere<br />
Anforderungen an einen<br />
Online-Service. Sicherheit,<br />
Verfügbarkeit und Datenschutz<br />
sind die Themen. Mit<br />
„iCloud Pro“ oder „iCloud for<br />
Enterprise“ könnte Apple<br />
diese Kunden für sich erschließen.<br />
Vorstellbar sind besondere<br />
Organisations-Werkzeuge<br />
für Teams oder die<br />
Integration von Software-as-a-<br />
Service-Tools von Drittanbietern.<br />
Apple arbeitet bereits mit<br />
Unternehmensberatern bei<br />
Accenture oder IBM und mit<br />
Cisco sowie SAP zusammen.<br />
Augmented- Reality-<br />
Games mit Blockbuster-Inhalten<br />
Nach Berichten von Branchendiensten<br />
aus Hollywood wird<br />
Apple noch weitere Milliarden<br />
in eigene Inhalte stecken, um im<br />
Wettbewerb mit Amazon Prime<br />
und Netflix bestehen zu können.<br />
Apple Music steht bei rund<br />
30 Millionen Abonnenten. Spotify<br />
kommt auf mehr als doppelt<br />
so viele – etwa 70 Millionen, aber<br />
Netflix verzeichnet zum Jahresende<br />
2017 fast 120 Millionen zahlender<br />
Kunden.<br />
Eigene Inhalte werden<br />
gebraucht, denn der Filmverleih<br />
aus dem Lizenz-Bestand bei iTunes<br />
ist massiv rückläufig. Frische,<br />
hochwertige Serien bei Netflix<br />
(„House of Cards“, „Game of Thrones“)<br />
lassen die Leih-Movies bei<br />
Apple verstauben.<br />
Eigene Hardware<br />
Die logische Entwicklung nach<br />
Apple Music lautet daher eine<br />
Flatrate für Inhalte, die mit Apple<br />
TV anzuschauen sind: Ein Abo<br />
Prime-Time<br />
Ein einfaches<br />
Rechenexempel:<br />
Apple-<br />
Prime funktioniert<br />
mit<br />
iPhone oder<br />
<strong>Mac</strong>Book und<br />
ist beliebig<br />
erweiterbar.<br />
<strong>Mac</strong>Book:<br />
67 Euro/Monat<br />
iPhone:<br />
35 Euro/Monat<br />
Apple TV:<br />
5 Euro/Monat<br />
Apple Music:<br />
10 Euro/Monat<br />
Apple Movies:<br />
15 Euro/Monat<br />
„Prime“ inklusive<br />
iPhone:<br />
59 Euro/Monat<br />
„Prime“ inklusive<br />
<strong>Mac</strong>Book:<br />
89 Euro/Monat<br />
auf Apple Movies. Technisch sind<br />
die Hardware und tvOS sowie iOS<br />
mit der Apple-TV-App bereits vorbereitet.<br />
Interessant dürfte die<br />
Preisfindung werden. Der direkte<br />
Wettbewerber Netflix kostet 7,99<br />
Euro (Basis), 10,99 Euro (Standard)<br />
und 13,99 Euro (Premium).<br />
In dieser Spanne wird sich Apple<br />
bewegen können. Anfänglich<br />
könnte Apple ein Bundle mit der<br />
Apple-TV-Hardware anbieten.<br />
Da Apple das iPhone bereits<br />
im Ratenkauf anbietet, muss man<br />
nur noch eins und ein zusammen<br />
zählen. 35 Euro für ein aktuelles<br />
iPhone und 25 Euro für Inhalte<br />
und die Apple TV quasi umsonst<br />
dazu zum Freundschaftspreis von<br />
59 Euro pro Monat. Diese Services<br />
und Inhalte können Apple helfen,<br />
noch mehr Produkte zu verkaufen<br />
und Kunden noch besser<br />
an die Plattform von iPhone, iOS,<br />
Apple Music und Apple TV zu binden.<br />
Die Kunden werden somit<br />
noch wertvoller für Apple.<br />
Die Spiele-Sektion ist der<br />
größte Bereich im App Store.<br />
Der Umsatz mit Spielen ist<br />
schätzungsweise sechsmal<br />
höher als mit anderen Apps.<br />
Apple könnte daher zum einen<br />
in eigene AR-Games investieren<br />
und damit seine Vision<br />
beziehungsweise die technischen<br />
Möglichkeiten veranschaulichen,<br />
gleichzeitig<br />
aber auch eine neue Einnahmequelle<br />
erschließen und die<br />
Gamer an die iOS-Plattform<br />
binden.<br />
Selbst wenn Apple lediglich<br />
mit einem unterstützenden<br />
Fond unabhängige Entwickler<br />
förderte, zahlt sich dieses<br />
Engagement über kurz oder<br />
lang für Apple aus. Denn Apple<br />
bekommt bekanntlich eine<br />
Beteiligung von 30 Prozent.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
150<br />
LIFE & STYLE<br />
Kommunikation<br />
Whatsapp in<br />
Unternehmen<br />
Whatsapp überholt bereits soziale Netzwerke wie<br />
Facebook. Jüngere und ältere Zielgruppen nutzen den<br />
Messenger-Dienst regelmäßig. Whatsapp wird aber auch<br />
für Unternehmen immer interessanter. Wir zeigen Ihnen,<br />
was in der Kommunikation möglich und sinnvoll ist.<br />
TEXT: SVENJA JÖHNK<br />
Whatsapp ist mittlerweile stark<br />
verbreitet – stärker noch als<br />
soziale Netzwerke wie Facebook.<br />
Über 90 Prozent der 14-<br />
bis 29-Jährigen nutzen den Messenger-Dienst.<br />
Angesagt ist Whatsapp aber<br />
auch bei älteren Zielgruppen. 52 Prozent<br />
der ab 60-Jährigen nutzen Whatsapp.<br />
Das ergab eine Befragung von 3.500<br />
Internet-Usern. Whatsapp ist über alle<br />
Bildungsgruppen hinweg vertreten –<br />
und erreicht damit viele potenzielle Nutzer.<br />
Diesen Erfolg verdankt die App ihrer<br />
einfachen, intuitiven Bedienung sowie<br />
dem Mangel an geeigneten Alternativen.<br />
Einsatzbereiche von Whatsapp<br />
Eine Studie von YouGov fragte Nutzer,<br />
bei welchen Themen sie sich einen Kontakt<br />
über Whatsapp vorstellen könnten.<br />
Die häufigsten Antworten lauteten<br />
Kundenservice beziehungsweise<br />
Support-Anfrage und Beratungsleistung.<br />
Seltener genannt wurden Bewerbungsprozesse<br />
und Stellengesuche<br />
per Whatsapp. Diese Ergebnisse zeigen:<br />
User betrachten Whatsapp eher<br />
als individuellen Kontakt zu einem<br />
Unternehmen statt als einen weiteren<br />
Werbekanal.<br />
Newsletter: 5 Prozent von 1.404 Whatsapp-Nutzern<br />
haben bereits einen Newsletter<br />
über den Messenger-Dienst abonniert.<br />
So lautet das Ergebnis einer<br />
Umfrage von YouGov. Das ist noch ausbaufähig.<br />
Unsere Tipps: Mit individualisierten<br />
Inhalten sowie exklusiven<br />
Coupons steigern Sie den Anreiz, dass<br />
Nutzer einen Newsletter über Whatsapp<br />
abonnieren. Der Vorteil: Die User müssen<br />
nicht erst eine E-Mail öffnen, um die<br />
Inhalte zu lesen.<br />
Möglich ist es auch, über den Chat<br />
eine individuelle Beratung einzurich-<br />
ten. Das bietet sich zum Beispiel bei<br />
Nachfragen zu Produkt-Verfügbarkeiten<br />
an. Allerdings beschränkt sich die<br />
Gestaltung von Newslettern auf reine<br />
Textinhalte, solange man keine Datei<br />
mitschicken möchte. Newsletter über<br />
Whatsapp eignen sich daher eher für<br />
kurze Nachrichten.<br />
Support-Anfragen und Reservierungen:<br />
Über soziale Medien lassen sich<br />
Inhalte an eine Vielzahl Personen kommunizieren.<br />
Der Gedanke der direkten<br />
(Kunden-)Ansprache wird dort nur<br />
selten umgesetzt. Dazu hat YouGov<br />
2.011 Whatsapp-Nutzer befragt. Diese<br />
bevorzugen den persönlichen Kontakt<br />
mit einem (Service-)Mitarbeiter. Bisher<br />
spielten Anrufe und E-Mails eine<br />
größere Rolle als die Nutzung eines<br />
Messenger-Dienstes.<br />
Support-Anfragen können künftig<br />
über den Chat abgewickelt werden.<br />
Der Vorteil? Der Kunde muss sich<br />
nicht mehr durch Webseiten klicken, um<br />
Svenja Jöhnk<br />
… ist Online-Beraterin<br />
bei New Communication.<br />
Die studierte<br />
Betriebswirtin<br />
ist unsere Fachfrau<br />
für AR- und VR-Projekte,<br />
Events und Suchmaschinen-<br />
Werbung. Ihre eigene Suchmaschine<br />
heißt Bounty, hat vier Beine<br />
und sucht vor allem nach heruntergefallenen<br />
Brötchenkrümeln. Was<br />
sein Frauchen angeht, sind wir ganz<br />
Bountys Meinung: Wau!<br />
joehnk@new-communication.de<br />
www.new-communication.de<br />
einen Kontakt oder ein passendes Formular<br />
zu finden. Der Nachteil: Komplexe<br />
Fragen lassen sich schlechter via Text<br />
darstellen. Eine telefonische Betreuung<br />
ist weiterhin sinnvoll. Anfragen sollten<br />
zudem zeitnah beantwortet werden.<br />
Das gilt für Support-Anfragen aller Art.<br />
Ein Restaurant kann beispielsweise<br />
Whatsapp nutzen, um Reservierungen<br />
oder Pizza-Bestellungen entgegenzunehmen<br />
beziehungsweise abzusprechen.<br />
Autohäuser könnten ihre Kunden<br />
über die Fertigstellung ihres Auftrages<br />
informieren. Der Vorteil: Keine verpassten<br />
Anrufe mehr. Der Kunde kann einfach,<br />
schnell und zu jeder Zeit informiert<br />
werden.<br />
Interne Kommunikation<br />
Lässt sich Whatsapp als Chat-Medium<br />
für interne Kommunikations- Zwecke<br />
einsetzen? Das haben zwei Universitäten<br />
in den USA analysiert. Ihr Ergebnis:<br />
Der Einsatz von Whatsapp führt zu<br />
einer besseren internen Team-Kommunikation.<br />
Und zu einer höheren<br />
Produktivität.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
151<br />
Foto: iStock/ momcilog<br />
Kollegen sehen, wer die Nachrichten<br />
gelesen hat und aktuell erreichbar<br />
ist. Das vermeidet mehrfache Kontakt-<br />
Versuche. Man sollte allerdings homogene<br />
Messenger-Gruppen einrichten.<br />
So ist gewährleistet, dass Kollegen nicht<br />
durch Nachrichten gestört werden, die<br />
für sie irrelevant sind.<br />
Vorteile von Whatsapp<br />
Geringe Kosten: Für den Account von<br />
Whatsapp braucht man lediglich eine<br />
Prepaid-SIM-Karte und ein Smartphone.<br />
Einfache Kontaktaufnahme: Kunden<br />
und potenzielle Kunden können Ihrem<br />
Unternehmen problemlos eine Nachricht<br />
schicken. Sie brauchen vorher<br />
keine E-Mail-Adresse einzugeben. Mit<br />
dem Datei-Upload von Whatsapp senden<br />
sie Dateien oder Fotos einfach mit.<br />
Das könnte beispielsweise bei Schadens-Meldungen<br />
hilfreich sein.<br />
Hohe Sichtbarkeit: Durch die hohe Verbreitung<br />
der App erreichen Sie eine<br />
Vielzahl von Nutzern. Den meisten Nutzern<br />
werden die Nachrichten direkt auf<br />
dem Bildschirm angezeigt. Das erhöht<br />
die Sichtbarkeit im Gegensatz zu anderen<br />
Medien. Alle Beiträge werden bereitgestellt<br />
– es gibt keinen Algorithmus,<br />
der diese filtert.<br />
Einfache Anwendung: Whatsapp lässt<br />
sich durch die Desktop-Oberfläche auch<br />
am PC verwenden. Antworten können<br />
also weiterhin per Computer geschickt<br />
werden. Ein Smartphone ist nicht nötig.<br />
Standorte lassen sich einfach übertragen.<br />
Es müssen keine vollständigen<br />
Adressen eingetippt werden.<br />
Whatsapp for Business: Seit Neuestem<br />
gibt es Whatsapp for Business – vorerst<br />
leider nur für Android. Diese Erweiterung<br />
bietet neben den Grund-Funktionen<br />
der normalen App einige Zusatz-<br />
Funktionen. Dazu gehören zum Beispiel<br />
Unternehmens-Visitenkarte, Standort-<br />
Anzeige, Statistik-Informationen, automatisierte<br />
Anwesenheits-Nachrichten,<br />
Hinterlegung von Geschäftszeiten und<br />
Tipps für Whatsapp im Business<br />
Mehrwert statt Werbung<br />
Werbung sollte bei der Verwendung von<br />
Whatsapp nicht im Vordergrund stehen.<br />
Wenden Sie diese nur sparsam an.<br />
Andernfalls reagieren Nutzer womöglich<br />
ablehnend. Das führt dazu, dass Sie<br />
das Potenzial des Messenger-Dienstes<br />
nicht für Ihre Kunden-Kommunikation<br />
nutzen können.<br />
Kommunizieren Sie klar, wofür Sie<br />
Whatsapp als Kommunikationsmittel<br />
nutzen wollen. Verdeutlichen Sie,<br />
dass Sie keine Daten sammeln. Bilden<br />
Sie transparent ab, wie Sie mit den Kundendaten<br />
umgehen. Und wie der neue<br />
Kanal verwendet werden soll.<br />
Versenden Sie personenbezogene<br />
Daten oder betriebliche Unterlagen<br />
zur Sicherheit weiterhin per Post oder<br />
E-Mail. Whatsapp ist dafür aus Datenschutzgründen<br />
weniger geeignet.<br />
Beachten Sie die AGB von Whatsapp<br />
und die neuen Datenschutz-Richtlinien.<br />
Die neue Datenschutz-Grundverordnung<br />
(DSVGO) verhindert nicht den Einsatz<br />
von Whatsapp in Unternehmen.<br />
Legen Sie trotzdem besonderes Augenmerk<br />
auf die DSVGO. Ihre Nutzer sollten<br />
zum Beispiel ihre Einwilligung zur Kommunikation<br />
via Whatsapp geben.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
152<br />
LIFE & STYLE<br />
Medienblog<br />
Filme und Serien<br />
Neue Highlights bei iTunes, Kindle und Co.<br />
Aus dem Nichts<br />
Auf den letztjährigen Internationalen Filmfestspielen in Cannes<br />
als beste Darstellerin ausgezeichnet: Diane Krüger<br />
Foto: Warner Bros. Pictures Germany<br />
Mit seinem aktuellen Film<br />
verarbeitet Fatih Akin die<br />
Morde des NSU-Terrors, ohne<br />
sich dabei zu nah an die Realität<br />
zu halten. Die fiktive<br />
Hauptfigur Katja Sekerci,<br />
gespielt von Diane Krüger,<br />
verliert zu Beginn ihren Mann<br />
und kleinen Sohn durch<br />
einen grausamen Anschlag<br />
mit einer Nagelbombe.<br />
Der Film, der stets die<br />
Perspektive der Hauptfigur<br />
beleuchtet, ist in drei<br />
Abschnitte aufgeteilt. Der<br />
erste Teil wird dominiert von<br />
der schier endlosen Trauer<br />
und Einsamkeit von Katja<br />
und der Suche nach den<br />
Tätern. Die Ermittlungen drehen<br />
sich zunächst um die<br />
Drogenvergangenheit von<br />
Katja und ihrem Mann, erkennen<br />
aber schnell das wahre<br />
Motiv: Fremdenhass.<br />
Im zweiten Teil wandelt<br />
sich der Film zu einem klassischen<br />
Gerichtsdrama. Das<br />
rechtsterroristische Täterpaar<br />
und ihr Anwalt versuchen,<br />
die Schuld von sich zu<br />
weisen. In diesem Abschnitt<br />
des Films hat auch Ulrich<br />
Tukur einen kurzen, aber<br />
sehr eindringlichen Auftritt<br />
als Vater des Täters.<br />
Der dritte Teil dreht sich<br />
dann schließlich um die<br />
Rache von Katja. Sie will sich<br />
mit dem Urteil nicht zufriedengeben<br />
und reist den beiden<br />
Tätern, die inzwischen<br />
nach Griechenland geflohen<br />
sind, nach. Dort begleitet der<br />
Zuschauer Katja dann auch<br />
in das Finale.<br />
Wirklich sehenswert wird<br />
der Film durch die großartige<br />
schauspielerische Leistung<br />
von Diane Krüger. Sie schafft<br />
es die Trauer, Verzweiflung<br />
und später die Rachegelüste<br />
in jeder Sekunde glaubhaft<br />
darzustellen.<br />
Fazit: Die etwas überschaubare Handlung von Fatih Akins<br />
„Aus dem Nichts“ wird durch die großartige<br />
Diane Krüger mehr als wettgemacht.<br />
The Alienist<br />
Happy!<br />
Daniel Brühl als Kriminal-Psychologe<br />
in New York City Ende des 19. Jahrhunderts.<br />
Außerdem: Dakota Fanning als<br />
Sekretärin des Polizei-Chefs und Luke<br />
Evens als Zeitungsillustrator. Gemeinsam<br />
untersuchen Sie grausame Morde.<br />
The Rain<br />
Ein über den Regen verbreiteter Virus<br />
löscht fast die gesamte Bevölkerung<br />
aus. Sechs Jahre später wagt sich ein<br />
junges Geschwisterpaar zum erstem<br />
Mal aus ihrem Schutzbunker. Die erste<br />
Netflix-Serie aus Dänemark.<br />
Foto: TNT<br />
Foto: Netflix<br />
Foto: BBC/Hulu Foto: Syfy<br />
Nick Sax war Cop. Der beste! Doch er<br />
verliert alles, ertränkt seine Sorgen<br />
in Alkohol und Sarkasmus und wird<br />
erschossen. Wiedererweckt von den<br />
Toten, wird er von einem geflügelten,<br />
fröhlichen Einhorn geplagt: Happy!<br />
Hard Sun<br />
Ungleiche Ermittlerduos sind oft ein<br />
Garant für spannende Krimis. In dieser<br />
Koproduktion von BBC und Hulu steht<br />
zudem laut Geheimakten der Untergang<br />
der Welt bevor – nach den Drehbüchern<br />
von Neil Cross („Luther“).<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
153<br />
Musik<br />
Neue Highlights bei Apple Music, Spotify und Co.<br />
The Summer Kills: Last Night …<br />
… We Became Swans: Marc Byrd und Andrew<br />
Thompson waren fleißig: Zusammen mit dem<br />
Sänger Matthew Ryan nahmen sie ein Album<br />
auf, das zwar klar die Handschrift von Hammock<br />
trägt, aber seinen Bogen weit in den<br />
Alternative-Bereich spannt.<br />
Powels Lumski: See_Shades<br />
Powels Lumski trägt mit seinem komplex verwobenen<br />
und von stotternden Rhythmen<br />
unterbrochenen ambientischen Kompositionen<br />
zum hochklassigen Katalog des Netlabels<br />
Abstract Reflections bei. Der Download von<br />
der Webseite des Labels ist kostenfrei.<br />
Reagierten zunächst skeptisch auf den Vorschlag,<br />
ein Computerspiel zu vertonen: Hammock.<br />
Hammock – We Will<br />
Rise Again (OGS)<br />
Musik für Computerspiele hat<br />
heute oft wenig gemein mit den<br />
quiekenden Chiptunes der C64-<br />
Ära, sondern ist nicht selten mit<br />
den Soundtracks kommerzieller<br />
Hollywood-Produktionen<br />
vergleichbar. Kein Wunder, dass das Spieleunternehmen<br />
Ubisoft den mehrfach Oscar-nominierten<br />
Filmkomponisten Dan Romer beauftragte,<br />
die akustische Umgebung für sein kontrovers<br />
aufgenommenes Action-Adventure „Far Cry 5“<br />
zu schreiben – mit einem absolut hörenswerten<br />
Ergebnis.<br />
Nun baten die Kanadier die Postrock-Ikonen<br />
Hammock, ihre eigene Interpretation von<br />
Romers Soundtrack zu erstellen. Marc Byrd und<br />
Andrew Thompson reagierten zunächst mit<br />
Skepsis, erhielten von Ubisoft jedoch alle künstlerischen<br />
Freiheiten. Sie dankten es mit zehn Stücken<br />
von melancholischer Tiefe, die die stilistisch<br />
fragmentarischen Kompositionen des Originals<br />
in einen konsistenten ambientischen Fluss wandeln,<br />
der bezaubert und beglückt.<br />
Fazit: Ein im besten Sinne meditatives Ambient-<br />
Postrock-Album, das auch funktioniert, wenn Sie<br />
mit Computerspielen nicht viel<br />
am Hut haben.<br />
Piano Day <strong>2018</strong><br />
Ein Feiertag als Liebeserklärung<br />
an ein Instrument<br />
von Thomas Raukamp<br />
Es gibt einen offiziellen „Tag<br />
des Teflon“ (<strong>06</strong>. April), aber<br />
keinen Feiertag für das Klavier?<br />
Das musste der Berliner<br />
Tastenvirtuose Nils<br />
Frahm 2015 ändern und rief<br />
kurzerhand den weltweiten<br />
„Piano Day“ für den 88. Tag<br />
des Jahres aus – und der fällt<br />
Freya Ridings: Live at Omeara<br />
Die aus London stammende Songschreiberin<br />
Freya Ridings entwickelt live eine ganz besondere<br />
Intensität. Die aktuelle Konzertaufnahme<br />
aus dem berühmten Club nahe der London<br />
Bridge ist ein hervorragender Einstieg in das<br />
Werk des 23-jährigen Spotify-Stars.<br />
Ciaran Lavery: Sweet Decay<br />
Für sein drittes Album hat Ciaran Lavery zahlreiche<br />
Gastmusiker ins Studio eingeladen, was<br />
den intimen Kompositionen des Nordiren Luft<br />
und fast ein wenig Hitpotenzial verleiht. Freunden<br />
von anspruchsvollem Songwriter-Pop sei<br />
„Sweet Decay“ sehr ans Herz gelegt.<br />
auf den 29. März. Auch in<br />
diesem Jahr beteiligten sich<br />
wieder zahlreiche Künstler<br />
mit eigenen Veröffentlichungen.<br />
Nils Frahm selbst<br />
hat die reife akustische Ernte<br />
in einer Playliste auf Soundcloud<br />
zusammengetragen:<br />
bit.ly/piano_day_<strong>2018</strong><br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
154<br />
LIFE & STYLE<br />
Medienblog<br />
Belletristik<br />
Neue Highlights bei iBooks, Kindle und Co.<br />
Otto:<br />
Kleinhirn<br />
an alle<br />
Foto: Frank Bauer<br />
Holodrio und<br />
willkommen!<br />
Kaum zu glauben,<br />
dass der<br />
Blödelbarde<br />
aus Ostfriesland<br />
schon 70<br />
Jahre alt wird.<br />
Doch Komiker Otto Waalkes<br />
begeistert schon seit<br />
Jahrzehnten sein Publikum,<br />
sodass es an der Zeit für<br />
eine große Otto-Biografie<br />
war. Nicht ohne Augenzwinkern<br />
verrät ein Ottifant, dass<br />
diese Biographie auf wahren<br />
Begebenheiten basiert.<br />
Otto Waalkes wurde am<br />
22. Juli 1948 in Emden geboren<br />
und studierte zunächts<br />
Kunstpädagogik in Hamburg<br />
und lebte unter anderem<br />
mit Udo Lindenberg und<br />
Marius Müller-Westernhagen<br />
in einer Wohngemeinschaft,<br />
bevor er als Komiker<br />
Auch mit fast 70 Jahren beigeistert der Wahl-Hamburger Otto Waalkes sein Publikum.<br />
die Bühne eroberte.<br />
In seinem Buch blickt der<br />
Komiker, Schauspieler, Regisseur,<br />
Synchronsprecher und<br />
Comiczeichner auf die zahlreichen<br />
Erlebnisse seiner<br />
Karriere zurück und lässt<br />
den Leser an Hohen und Tiefen<br />
teilhaben. Seit über fünfzig<br />
Jahren steht Otto Waalkes<br />
auf der Bühne und füllt<br />
noch immer die großen Hallen.<br />
Mit seinem ganz eigenen<br />
Humor und seiner Kreativität<br />
prägte der Blödelbarde<br />
Generationen von Zuschauern.<br />
Der 69-jährige Ostfriese<br />
baute mit Rüssl Räckords in<br />
den 1970er-Jahren sein eigenes<br />
Plattenlabel auf, um Livemitschnitte<br />
seiner Auftritte<br />
zu veröffentlichen.<br />
Kleinhirn an alle von Otto<br />
Waalkes. Preis: 22 Euro,<br />
E-Book: 18 Euro.<br />
Fazit: Die Otto-Biografie,<br />
auf die Sie gewartet haben.<br />
Komisch und ehrlich wie<br />
immer gibt der Ottifanten-<br />
Erfinder aus Emden Einblick<br />
in seine<br />
Karriere.<br />
Kluftinger<br />
Im zehnten Band der Kult-Krimireihe wird<br />
Kommissar Kluftinger Opa. Doch die Freude<br />
über das Enkelkind währt nicht lange, denn<br />
jemand trachtet dem Kommissar nach dem<br />
Leben und hebt schon mal sein Grab aus.<br />
Volker Klüpfel, Michael Kobr, Ullstein.<br />
Eine Frage der Leidenschaft<br />
Es gibt kaum einen Sport, der so komplex ist<br />
wie der Triathlon. Eine Herausforderung, die<br />
sich nur mit Hingabe und dem Glauben an<br />
sich selbst meistern lässt. Motivation pur von<br />
Jan Frodeno, Olympia-Sieger und Ironman-<br />
Weltmeister. Jan Frodeno, Ariston Verlag<br />
Die Ermordung des<br />
Commendatore Band 2<br />
Band 2 der Serie des japanischen Bestseller-<br />
Autors erzählt, wie die Geschichte des jungen<br />
Malers weitergeht. Menshiki gibt ein zweites<br />
Bild in Auftrag, doch das Mädchen verschwindet.<br />
Haruki Murakami, DuMont<br />
Die verlorene Erde<br />
Über den Planet Harmonie wacht die künstliche<br />
Intelligenz Überseele. Doch als die Energieversorgung<br />
bedroht wird, muss das erstemal<br />
seit Millionenjahren ein Raumschiff<br />
zurück zur Erde gesandt werden. Teil eins der<br />
Fantasy-Reihe. Orson Scott Card, Heyne<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
155<br />
Fachbücher<br />
Neue Highlights bei iBooks, Kindle und Co.<br />
Das perfekte Buch für alle Windows-Umsteiger<br />
und <strong>Mac</strong>-Neulinge.<br />
Das große <strong>Mac</strong>-Buch<br />
für Einsteiger und<br />
Umsteiger<br />
Ein Klassiker hat ein Update erhalten: Die beiden<br />
Autoren Jörg Rieger und Markus Menschhorn<br />
haben ihr langjähriges Einsteigerbuch auf<br />
die aktuelle Betriebssystemversion macOS 10.13<br />
High Sierra aktualisiert.<br />
Wer sich zum ersten Mal einen <strong>Mac</strong>intosh<br />
kauft oder von Windows umsteigt, wird Hilfe<br />
brauchen. Dieser durchgehend farbige Band bietet<br />
sich an, die neue Welt kennen zu lernen, effektiv<br />
zu arbeiten und dabei auch noch Spaß zu<br />
haben. Aber auch ältere Anwender, die nicht mit<br />
Computern aufgewachsen sind, werden von dem<br />
Buch profitieren, da es quasi bei Null anfängt.<br />
Das große <strong>Mac</strong>-Buch für Einsteiger und Umsteiger<br />
von Jörg Rieger + Markus Menschhorn, Vier -<br />
farben, 25 Euro, E-Book: 22 Euro<br />
Fazit: So müssen Bücher für Neulinge sein: Leicht<br />
verständliche Texte, viele Abbildungen, dazu ausklappbare<br />
Umschlagseiten mit<br />
ergänzenden Informationen.<br />
InDesign CC<br />
Praxiswissen für Publikationen<br />
und Layout<br />
Ein schneller und praxisorientierter<br />
Einstieg in die komplexe DTP-<br />
Software. Alle Beispiele lassen<br />
sich runterladen.<br />
Winfried Seimert, mitp<br />
WordPress für Dummies<br />
Wer selber Webseiten oder Blogs<br />
mit der kostenlosen WordPress-<br />
Software erstellen und warten<br />
möchte, findet hier einen leichten<br />
Einstieg.<br />
Lisa Sabin-Wilson, Wiley VCH<br />
Kommentar<br />
Calibre als Manager für<br />
elektronische Bücher nutzen?<br />
Von Gerd M. Hofmann<br />
Wer viel mit elektronischen<br />
Büchern in verschiedenen<br />
Formaten oder auch E-Book-<br />
Readern abseits des iPads<br />
zu tun hat, sollte sich mal<br />
die kostenlose Software<br />
Calibre (calibre-ebook.com)<br />
ansehen. Das ständig erweiterte<br />
Programm für macOS,<br />
Einstieg in C++<br />
Ideal für Programmier -<br />
einsteiger<br />
Wer die objektorientierte Programmiersprache<br />
im Selbststudium<br />
erlernen möchte, sollte<br />
sich mal diesen Band genauer<br />
ansehen.<br />
Thomas Theis, Rheinwerk<br />
Das iPad<br />
Tipps und Tricks<br />
Ein durchgehend farbig illustriertes<br />
und fundiertes Handbuch zu<br />
Apples aktuellen Flachcomputern<br />
mit Schwerpunkt iOS 11.<br />
Uwe Albrecht, Markt+Technik<br />
Linux und Windows öffnet,<br />
archiviert, editiert, katalogisiert,<br />
konvertiert und<br />
druckt unzählige E-Book-<br />
Formate und kommuniziert<br />
auch mit verschiedensten<br />
Lesegeräten. Einzig bei hartem<br />
Kopierschutz á la Adobe<br />
muss Calibre passen.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
156<br />
LIFE & STYLE<br />
Medienblog<br />
Podcasts<br />
Neue Highlights aus der Podcast-Welt<br />
Sternbildung:<br />
Ein wissenschaftlicher<br />
Blick in den<br />
Nachthimmel<br />
Florian Freistetter hat<br />
am Institut für Astronomie<br />
in Wien promoviert,<br />
lebt derzeit in Jena, wo<br />
er über Wissenschaft<br />
bloggt, Bücher schreibt<br />
und Teil des Wissenschaftskabaretts<br />
„Science<br />
Busters“ ist. Außerdem<br />
sitzt er regelmäßig mit Holger Klein für den<br />
Wissenschafts-Podcast „WRINT Wissenschaft“<br />
vor dem Mikrofon. Klein, ursprünglich und auch<br />
immer noch Radiomoderator, gehört mit seinem<br />
WRINT-„Label“ zu den wenigen echten Podcast-<br />
Größe in Deutschland.<br />
Gemeinsam haben die beiden nun einen weiteren<br />
Podcast aus der Taufe gehoben, der einen<br />
deutlich engeren Fokus aus „Wissenschaft“ hat.<br />
In „Sternbildung“ widmen sich die beiden den<br />
Sternbildern. Natürlich aus astronomischer und<br />
nicht aus Sicht der Hokus-Pokus-Astrologen.<br />
Vermutlich auch, da in Sachen Sternbilder in<br />
nächster Zukunft keine unfassbar neuen Erkenntnisse<br />
zu erwarten sind, haben die beiden bereits<br />
eine ganze Staffel mit zwölf Folgen produziert,<br />
die nun monatlich veröffentlicht werden. Offiziell<br />
gibt es 88 Sternbilder, so dass es in diesem<br />
Modus genug Material für mindestens sieben<br />
Jahre gibt – und dann gibt es ja schließlich auch<br />
noch die nicht-offiziellen Sternbilder und solche<br />
anderer Kulturkreise oder vergangener Zeiten.<br />
In der ersten Folge behandeln die beiden das<br />
Sternbild „Schütze“, anhand dessen „Trifid-Nebel<br />
Messier 20“ man erstaunlich viel Allgemeines<br />
über die Entstehung von Sternen lernen kann.<br />
Fazit: Florian Freistetter und Holger Klein sind<br />
ein eingespieltes Team und Profis mit großem<br />
Interesse am Thema. Das merkt man dem Podcast<br />
an, so dass keine Langeweile aufkommt und<br />
man sowohl als Laie wie auch als Abonnent der<br />
„WRINT Wissenschaft“ noch<br />
viel neues erfährt.<br />
Schlicht aber ungemein<br />
nützlich: Funnel.<br />
HHopcast<br />
Funnel:<br />
Audio-Nachrichten<br />
in einer App<br />
Das wichtigste direkt vorab:<br />
Diese App ist nur etwas für Sie,<br />
wenn Sie der englischen Sprache<br />
soweit mächtig sind, um<br />
Nachrichtensendungen folgen<br />
zu können. Dann aber ist Funnel<br />
ein echtes Juwel! In einem extrem<br />
spartanischen Interface versammelt<br />
es die jeweils aktuellen<br />
Nachrichtensendungen von BBC,<br />
NPR, CBC, WSJ und WSJ Tech,<br />
FOX 5, VOA und FSN. Jeweils zur<br />
vollen Stunde werden die Inhalte<br />
der App aktualisiert. So haben<br />
Sie immer Zugriff auf die neuesten<br />
Nachrichten, die Sie auf<br />
Knopfdruck abhören können.<br />
Mehr Funktionen bietet die App<br />
nicht. Weder können Sie Quellen<br />
hinzufügen, noch löschen. Nicht<br />
einmal die Reihenfolge können<br />
Sie anpassen. Wohl aber für Sie<br />
verzichtbare Nachrichtenformate<br />
ausblenden. Eine App also<br />
mit wahrlich eng zugeschnittenem<br />
Nutzwert. Dort, in der selbst<br />
gewählten Nische, aber brilliert<br />
sie ohne Frage!<br />
Ein noch relativ neuer, aber sehr sympathischer<br />
Podcast aus Hamburg (HH) über Craftbeer<br />
(Hop = Hopfen). Regine Marxen und Stefan<br />
Endrigkeit unterhalten sich über eigene<br />
Erlebnisse und interviewen spannende Personen<br />
aus der Szene.<br />
Harald Martenstein<br />
Martenstein wird den meisten als spitzzüngiger<br />
Kolumnist bei der Zeit ein Begriff sein. Für<br />
den Berliner Sender Radio 1 spricht er Kolumnen<br />
regelmäßig ein und diese landen, beinahe<br />
selbstverständlich, auch in einem Podcast, der<br />
ob seiner Kürze für Zwischendurch taugt.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
157<br />
Spiele<br />
Neue Highlights im App Store, bei Steam und Co.<br />
Retro-<br />
Tipp<br />
Standpunkt<br />
Hat Apple TV als Spielekonsole<br />
eine Chance?<br />
Von Stefan Molz<br />
Shadow Complex und das Buch „Empire“ teilen sich die Erzählwelt.<br />
Shadow Complex<br />
Chair Entertainment ist vor allem<br />
für seine spielerisch wenig wertvolle<br />
iPhone-Metzelei Infinity<br />
Blade bekannt. Doch vor Infinity<br />
Blade war Shadow Complex. Und<br />
hier bewies das zum Entertainment-Riesen<br />
Epic Games gehörende<br />
Entwicklerstudio, dass<br />
man tatsächlich etwas von Spielen<br />
versteht. Nicht weniger als<br />
ein zeitgemäßer Nachfolger im<br />
Geiste der Action-Adventures<br />
„Super Metroid“ und „Castlevania:<br />
Symphony of the Night“ steckt<br />
im 2009 zuerst für die Xbox 360<br />
erschienen Shadow Complex, in<br />
dem es einen riesigen unterirdi-<br />
schen Militärkomplex zu erkunden<br />
gilt. Schnell ist klar, dass hier<br />
etwas nicht stimmt – und dann<br />
verschwindet auch noch Freundin<br />
Claire. Was als Klettertour<br />
begann, wird so zur nervenaufreibenden<br />
Rettungsaktion, die<br />
nahezu alle Register des Metroidvania-Genres<br />
zieht. Shadow Complex<br />
Remastered ist für 15 Euro<br />
via Steam erhältlich.<br />
Fazit: Shadow Complex macht in<br />
der Remastered-Version auch fast<br />
zehn Jahre nach Erstveröffentlichung<br />
noch<br />
großen Spaß.<br />
Apple soll in einer Patentschrift die<br />
Beschreibung der „Apple TV“-Marke<br />
ergänzt haben. Dort sei nun von mehreren<br />
Gaming-relevanten Anwendungen<br />
die Rede, schrieb die Webseite<br />
„Patently Apple“ bereits im Februar.<br />
Doch an was fehlt es der Set-Top-Box<br />
Apple TV tatsächlich, um es auch mit<br />
Playstation, Xbox und Switch aufnehmen<br />
zu können? An tollen Spiele und<br />
einem Controller, der zwingend im Lieferumfang<br />
des Apple TV stecken muss.<br />
Die Sache mit der Software ist<br />
selbsterklärend, denn „Software<br />
sells Hardware“. Selbst Gelegenheitsspieler<br />
erwarten auf dem<br />
heimischen TV mehr als ein<br />
Candy Crush in HD. Apple<br />
muss sich deshalb an Hits<br />
wie Mario orientieren, um<br />
Spieler für sich gewinnen zu<br />
können. Zudem ist ein dedizierter<br />
Controller ein Muss – die<br />
Siri Remote ist zum Spielen keine<br />
Alternative, auch nicht als Bewegungscontroller.<br />
Letzteres konnte<br />
die Wii bereits anno 20<strong>06</strong> besser.<br />
Sea of Thieves<br />
Arrr! Wer schon immer einmal als<br />
Pirat die Meere unsicher machen<br />
wollte, findet in „Sea of Thieves“<br />
einen ausladenden Abenteuerspielplatz<br />
für angehende Seeräuber.<br />
Vom legendären Entwicklerstudio<br />
Rare ausgearbeitet, dürfen<br />
sich in diesem Online-Spektakel<br />
mehrere Freibeuter zu Crews<br />
zusammenschließen, um gemeinsam<br />
zu segeln, Schätze zu suchen<br />
und andere Spieler um die von<br />
ihren erbeuteten Kostbarkeiten<br />
zu bringen. Wer mag, darf aber<br />
auch solo unterwegs sein. Auf<br />
eine Story und eine Einführung in<br />
das Spiel verzichtet „Sea of Thieves“<br />
– umso intensiver sind die<br />
Geschichten, die sich aus dem<br />
Spiel heraus in der Interaktion<br />
mit Freund und Feind ergeben.<br />
Sea of Thieves ist für Xbox One<br />
und Windows 10 erhältlich und<br />
kostet 70 Euro.<br />
Konsolen-<br />
Tipp<br />
Echtes Fairplay unter Piraten: In „Sea of Thieves“ sind<br />
alle Spieler gleich, es lassen sich keine Vorteile erkaufen<br />
oder erspielen.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
158<br />
LIFE & STYLE<br />
Medienblog<br />
Spiele<br />
Neue Highlights im App Store, bei Steam und Co.<br />
Prequel kommt auch für den <strong>Mac</strong><br />
Gute Nachrichten für alle Fans der interaktiven<br />
Coming-of-Age-Story „<strong>Life</strong> is Strange“: Auch der<br />
als Prequel umgesetzte Nachfolger wird für den<br />
<strong>Mac</strong> erscheinen. Das gab Feral Interactive bereits<br />
Mitte März bekannt und vermeldete zudem, dass<br />
die Veröffentlichung von „<strong>Life</strong> is Strange: Before<br />
the Storm“ für macOS und Linux noch im Frühjahr<br />
<strong>2018</strong> geplant sei.<br />
Sim City auf dem Mars? Nicht ganz, denn das Siedeln auf dem Mars<br />
hält seine ganze eigenen Herausforderungen bereit.<br />
Surviving Mars<br />
Der rote Planet regte schon<br />
immer die Fantasie der Menschen<br />
an, und so ist die Besiedlung<br />
unseres Nachbarplaneten<br />
schon lange Stoff zahlreicher Science-Fiction-Romane<br />
– und wer<br />
weiß, vielleicht setzt ja tatsächlich<br />
noch in diesem Jahrhundert<br />
der erste Mensch einen Fuß auf<br />
den kalten roten Sand. Wer will,<br />
kann mit dem Kauf von „Surviving<br />
Mars“ auch heute schon ein<br />
Ticket lösen und auf dem Mars<br />
siedeln, ganz ohne Risiko für Leib<br />
und Leben.<br />
„Surviving Mars“ ist eine Sci-<br />
Fi-Städtebausimulation. Das Ziel<br />
ist es, den Planeten zu kolonisieren<br />
und dabei das Überleben<br />
der Siedler sicherzustellen. Dafür<br />
gilt es Kuppeln zu errichten, die<br />
den dort lebenden Menschen als<br />
Zuflucht dienen, die Forschung<br />
voranzutreiben und zudem Mineralien<br />
zur Finanzierung des<br />
außerirdischen Abenteuers abzubauen.<br />
Eine Kampagne mitsamt<br />
Storymodus sucht man dabei vergebens,<br />
stattdessen lässt sich bei<br />
Spielstart eines von neun Mysterien<br />
auswählen, das sich im Verlauf<br />
einer Partie entfaltet und den<br />
Verlauf des Spiels maßgeblich<br />
positiv als auch negativ beeinflussen<br />
kann – gemeinsam mit<br />
dem bei jedem Spiel neu zusammengesetzten<br />
Technologiebaum<br />
und den individuell simulierten<br />
Kolonisten mit ihren ganz eigenen<br />
Bedürfnissen und Wünschen<br />
ergibt sich so ein hoher Wiederspielwert.<br />
Ganz so unterhaltsam<br />
wie etwa eine Partie „Cities: Skylines“<br />
ist der Ausflug in die öden<br />
roten Dünen unseres Nachbarplaneten<br />
aber nicht. Surviving Mars<br />
ist in verschiedenen Editionen ab<br />
40 Euro via Steam und darüber<br />
hinaus ganz klassisch im Fachhandel<br />
erhältlich.<br />
Fazit: Zugegeben, Surviving Mars<br />
ist zwar etwas spröde, steckt<br />
aber voller kleiner Abenteuer, die<br />
sich mit ein bisschen Fantasie<br />
zu spannenden Science-Fiction-<br />
Geschichten<br />
auswächst.<br />
Winner Winner Chicken Dinner<br />
Als Egoshooter „1 gegen 100“ lässt sich das Subgenre<br />
des Battle Royale wohl am treffendsten<br />
umschreiben: Allein oder im Team gilt es, auf<br />
einem immer kleiner werdenden Spielfeld möglichst<br />
lang im Kampf gegen alle anderen Spieler<br />
zu überleben. Mit PUBG und Fortnite sind inzwischen<br />
die bekanntesten Battle-Royale-Spiele<br />
auch für iOS erhältlich – und das sogar gratis.<br />
Civ-Erweiterung erhältlich<br />
Mit „Civilization VI: Rise and Fall“ ist das erste<br />
Erweiterungspaket für das neu aufgelegte Runden-Strategiespiel<br />
Civilization VI inzwischen<br />
auch für den <strong>Mac</strong> erhältlich. Für die Umsetzung<br />
zeichnet einmal mehr Aspyr Media verantwortlich,<br />
das Add-on ist für 30 Euro via Steam und<br />
auch im <strong>Mac</strong> App Store erhältlich.<br />
MAC LIFE | MAI <strong>2018</strong><br />
WWW.MACLIFE.DE
LIFE & STYLE<br />
Post an <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />
159<br />
Leserbriefe<br />
Bitte haben Sie dafür Verständis, dass wir an<br />
dieser Stelle Fragen von allgemeinem Interesse<br />
beantworten. Leider können wir nicht alle Briefe<br />
individuell beantworten.<br />
Wussten Sie schon,<br />
dass Ihre Watch<br />
auch eine Taschenlampe<br />
ist? Schalten<br />
Sie die Lampe<br />
im Kontrollzentrum<br />
ein.<br />
Neue <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>?<br />
Liebe <strong>Mac</strong>-<strong>Life</strong>-Redaktion,<br />
was ist neu an der <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>? Habe<br />
mich dies auf den ersten Seiten<br />
gefragt und dann auf Seite<br />
22 erfahren, dass ich die meisten<br />
Neuerungen bereits bemerkt<br />
hatte und diese bei mir sehr gut<br />
angekommen sind und mich<br />
nichts gestört hat. Mir gefällt das<br />
stärkere Profil der <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>.<br />
Danke für das Engagement.<br />
Gerhard E. per E-Mail<br />
Lieber Gerhard,<br />
vielen Dank für diese freundlichen<br />
Worte. Wir freuen uns sehr,<br />
dass Ihnen die neue <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />
gefällt.<br />
Die neue <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />
Liebe Redaktion, mir gefällt das<br />
neue Heft sehr gut. Attraktiv und<br />
edel, kein „Schnickschnack“.<br />
Bin begeistert und das will etwas<br />
heißen, da ich mich mit Veränderungen<br />
nicht so leicht tue. Sie<br />
müssen also gute Arbeit geleistet<br />
haben. Glückwunsch zum neuen<br />
Heft und weiter so.<br />
Carsten M. per E-Mail<br />
Lieber Carsten,<br />
vielen Dank für das Lob.<br />
Bewertung der <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />
Liebe Redaktion, ich habe die <strong>Mac</strong><br />
<strong>Life</strong> schon lange sowohl als Heft<br />
wie auch als E-Paper. Die Ausgaben<br />
sind optimal, informativ und<br />
sehr hilfreich. Besser kann man es<br />
nicht machen, vor allem bei dem<br />
moderaten Preis!<br />
Dieter G. per E-Mail<br />
Lieber Dieter,<br />
vielen Dank für diese freundlichen<br />
Worte.<br />
Die neue <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />
Liebe Redaktion, wenn Haptik<br />
eine Rolle bei Ihrem Jubiläumsmagazin<br />
spielt, so wurden Sie<br />
dabei äußerst schlecht beraten.<br />
Da kräuseln sich ja die Fingernägel.<br />
Die Inhalte sind super.<br />
Volker S. per E-Mail<br />
Von Apple enttäuscht<br />
Liebe Redaktion, seit 1986 bin ich<br />
Apple-Fan, entferne mich aber<br />
zunehmend von der Firma:<br />
Alle früheren Modelle waren<br />
All-in-one-Geräte, so wie mein<br />
27er-i<strong>Mac</strong> von 2011 und <strong>Mac</strong>-<br />
Book Pro von 2010, die beide<br />
noch täglich funktionieren. Die<br />
neuen Geräte werden immer teurer,<br />
haben aber immer weniger<br />
Anschlüsse. Dafür vertragen sie<br />
sich oft nicht mehr mit der „alten“<br />
Software und benötigen externe<br />
Zusatzteile (DVD, Kartenleser,<br />
Audioanschlüsse).<br />
Mein Smartphone Samsung<br />
Galaxy J 7 (2016) für damals 240<br />
Euro kann für zirka 80 Euro um<br />
200 GB erweitert werden, wofür<br />
Apple gleich Hunderte Euro<br />
mehr nimmt, hat ein besseres<br />
Preis-/Leistungsverhältnis als ein<br />
iPhone. Aber trotz der Milliardengewinne<br />
keine Steuern zu bezahlen,<br />
ist schäbig. Viele Neuheiten<br />
sind ohne praktischen Mehrwert<br />
für die Verbraucher. So kann man<br />
auch Kunden verlieren. Apple enttäuscht<br />
mich!<br />
Matthias T. per E-Mail<br />
Wir freuen uns über Fragen und<br />
Kritik. Bitte schreiben Sie uns eine<br />
E-Mail oder besuchen Sie uns bei<br />
Facebook oder Twitter.<br />
redaktion@maclife.de<br />
facebook.com/maclife.magazin<br />
twitter.com/mac_life<br />
Stimmungs-Barometer<br />
Kaum ein Apple-Produkt polarisiert<br />
so wie der HomePod. <strong>Mac</strong>-<strong>Life</strong>-Leser<br />
verraten, was sie von ihm halten.<br />
Mag sein, dass der HomePod ein<br />
guter Lautsprecher ist. Ich kann allerdings<br />
auch gute Lautsprecher an meinen<br />
Echo Dot anschließen. /... auf ml<br />
Der HomePod ist ein Must-have-Produkt,<br />
dessen Amortisation lang ist,<br />
aber wie bei allen Apple Produkten,<br />
rechnet sich der ROI.<br />
/Gerhard auf maclife.de<br />
Der HomePod hat viel aufzuholen,<br />
was in kurzer Zeit wohl unmöglich zu<br />
schaffen ist. /Legomio auf ml<br />
Mein HomePod versteht jedenfalls<br />
alles, insofern ich es richtig in Englisch<br />
ausspreche! /Rolf auf maclife.de<br />
Was Siri betrifft, ich nutze den Home-<br />
Pod als smarten Lautsprecher und das<br />
funktioniert perfekt /Julian auf fb<br />
Community-Counter<br />
Die aktuelle Mitgliederzahlen<br />
der <strong>Mac</strong>-<strong>Life</strong>-<br />
Community<br />
Twitter<br />
Facebook<br />
11 335<br />
39 163<br />
<strong>Mac</strong>-<strong>Life</strong>-Forum<br />
65 659<br />
Die Kennzahlen im Community-Counter werden täglich erhoben.<br />
MAI <strong>2018</strong> | MAC LIFE
160<br />
LIFE & STYLE<br />
Äpfel und Birnen<br />
Nur noch schnell den Frosch töten<br />
Apple dringt mit dem neuen iPad ins<br />
Klassenzimmer vor und hat zumindest<br />
einen potenziellen Nutzer vergrault.<br />
von Frank Krug<br />
nd das kam so. Neulich<br />
saß meine Tochter<br />
mit mir beim Abendessen<br />
und ließ in einem<br />
Nebensatz die Bemerkung<br />
fallen, dass sie morgen<br />
im Biologieunterricht<br />
ein Schweineauge<br />
sezieren werden. Ich<br />
legte das Hühnerbein,<br />
das ich kurz zuvor<br />
in die Hand genommen<br />
hatte, unauffällig<br />
wieder auf den<br />
Teller zurück, entschied<br />
mich spontan<br />
für den Brokkoli und<br />
fragte nochmals<br />
nach. Ob Herr von<br />
Winzigerode denn<br />
da tatsächlich ein<br />
echtes Schweine auge zerschnippeln<br />
werde? Sie schaute mich<br />
stumm an. Ihr Blick schwankte zwischen<br />
totalem Unverständnis für<br />
so eine selten dämliche Frage und<br />
gleichzeitiger Selbstüberwindung,<br />
was zumindest darauf hindeutete,<br />
dass sie sich eventuell doch<br />
zu einer knappen Antwort hinreißen<br />
lassen würde. Wie ich denn<br />
darauf käme, dass sie nur ein einziges<br />
Schweine auge für die gesamte<br />
Klasse zur Verfügung hätten.<br />
Selbstverständlich bekäme jeder<br />
Schüler sein eigenes Auge. Sicherheitshalber<br />
hätte Herr von Winzigerode<br />
sogar jedem Schüler ein<br />
zweites besorgt. Schließlich könne<br />
jedem ja auch mal beim Sezieren<br />
ein Fehler unterlaufen. Ich überschlug<br />
schnell die Gesamtschülerzahl<br />
ihrer Klasse, verdoppelte diese<br />
wegen des zur Verfügung gestellten<br />
Sicherheits exemplars und kam<br />
locker auf zweiundsechzig Schweineaugen.<br />
Nachdem ich erfolglos<br />
versucht hatte, mir das Bild eines<br />
blutrünstigen Herrn von Winzigerode<br />
aus dem Kopf zu vertreiben,<br />
der im Schweinestall sein Unwesen<br />
trieb und versuchte, den quieken-<br />
den Ferkeln die Augen auszudrücken,<br />
entschied ich mich für eine<br />
neue Strategie.<br />
Ob meine Tochter denn schon<br />
von Apples neuem Schüler-iPad<br />
gehört habe? Auf Youtube wählte<br />
ich ein kurzes Video aus, das die<br />
Vorstellung des neuen iPad an einer<br />
Schule in Chicago zeigte. Schüler<br />
saßen mit weißen Kitteln im nachgestellten<br />
Biologieunterricht und<br />
sezierten mit Froggipedia einen virtuellen<br />
Frosch. Spannungsgeladen<br />
blickte ich meine Tochter an. Ich<br />
war der festen Überzeugung, der<br />
Zusammenhang würde sich gleich<br />
von selbst ergeben. Stattdessen<br />
geschah etwas anderes.<br />
Als die Stelle kam, an der dem<br />
Frosch Nadeln in die virtuellen<br />
Froschbeine gesteckt wurden und<br />
dessen Brust mit dem Apple-Pencil<br />
wie mit einem Skalpell aufgeschnitten<br />
wurde, blickte meine Tochter<br />
angewidert zur Seite. Dies sei<br />
ja wohl bestialisch. Eine absolute<br />
Tierquälerei. Niemals werde sie so<br />
etwas verwenden. Ich glaube sogar<br />
gesehen zu haben, dass ihr Tränen<br />
in die Augen traten. Selbst der<br />
Versuch, schnell auf den Geologieunterricht<br />
vorzuspringen, in dem<br />
dieselben Schüler einen Text über<br />
Sedimentgestein zu Pharrell Williams<br />
„Happy“-Ohrwurm sangen,<br />
führte nicht zu dem erhofften Effekt<br />
der Aufbesserung ihrer Laune. Der<br />
Abend endete schließlich damit,<br />
dass wir beide unsere Hühnerbeine<br />
unangerührt auf dem Teller liegen<br />
ließen – meine Tochter deckte ihr<br />
Bein sogar noch mit einem Zewa-<br />
Tuch zu. Den Brokkoli stopften wir<br />
trotzig in uns rein.<br />
Frank Krug ist freier Autor, lebt in<br />
Berlin und schreibt regelmäßig für<br />
die <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>.<br />
f.krug@maclife.de<br />
www.maclife.de/forum<br />
Impressum<br />
falkemedia GmbH & Co. KG<br />
Sitz von Verlag und Redaktion<br />
An der Halle 400 #1, 24143 Kiel,<br />
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E-Mail: redaktion@maclife.de<br />
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Kläschen, Benjamin Otterstein, Christian Steiner, Jörg<br />
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