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Mac Life Wissen 05/2016

Mac Life Wissen 05-2016

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Sonderheft<br />

ISSN 1860-9988<br />

#5<br />

Deutschland: 9,99 €, Österreich: 10,50 €<br />

Schweiz: 19,80 CHF, Luxemburg: 10,90 €<br />

Ausgabe <strong>05</strong>/<strong>2016</strong><br />

Fotos GROSSER APPLE-FOTORATGEBER<br />

am <strong>Mac</strong><br />

Die Fotos-App von OS X<br />

und iCloud endlich ausreizen<br />

So einfach geht’s: Aufnahme,<br />

Import, Bearbeitung<br />

Fotos online teilen:<br />

Die besten sozialen Netze<br />

für Ihre Fotos<br />

Sicher für die Ewigkeit:<br />

Cloud- und lokale Backups<br />

Perfekt präsentiert: Diashow,<br />

Foto bücher, Apple TV<br />

Ganz leicht: Geld verdienen<br />

mit den eigenen Fotos<br />

Bessere Fotos<br />

So machen Sie geniale Bilder<br />

→ 10 Profi-Tipps für die<br />

perfekte Aufnahme<br />

→ JPEG, RAW, HDR: Immer das<br />

passende Bildformat wählen<br />

→ Wann das Handy nicht reicht:<br />

Die optimale Kamera finden<br />

Workshops zur<br />

Bearbeitung<br />

Durch Nachbearbeitung zum Profi-Foto<br />

→ Farbe, Helligkeit und Kontrast<br />

→ Perspektive & Ausschnitt korrigieren<br />

→ Schnell und sauber freistellen<br />

→ Tipps für Ebenen und Montagen<br />

SCHRITT<br />

FÜR SCHRITT<br />

ERKLÄRT<br />

Die Foto-Mediathek<br />

aufräumen und<br />

effektiver machen<br />

Fotofreigabe mit OS X<br />

Fotos aus dem Backup<br />

wiederherstellen<br />

Besser fotografieren<br />

mit iPhone und iPad<br />

iCloud-Foto-Mediathek<br />

auf dem Apple TV<br />

Schnelle Bearbeitung<br />

mit der Vorschau-App


3 für 2!<br />

WIR<br />

SCHENKEN<br />

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24143 Kiel · Tel. 0431 200 766 00 · www.falkemedia.de


editorial<br />

003<br />

Alles über Fotos<br />

Unser Portfolio<br />

Wussten Sie schon, dass wir neben der<br />

<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> <strong>Wissen</strong> auch noch zahlreiche<br />

weitere Magazine im Angebot haben? Wenn<br />

Sie ein iPhone oder iPad besitzen, dann<br />

ist auch die iPhone & iPad <strong>Life</strong> interessant für<br />

Sie. Wenn Sie monatlich ein Heft<br />

lesen möchten, lohnt sich ein Blick in unser<br />

Mutterheft <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>. Wir wünschen viel Spaß<br />

beim Lesen und Entdecken.<br />

So heißt unser Motto für dieses Sonderheft.<br />

Damit meinen wir sowohl die Fotos selbst<br />

als auch die gleichnamige App von Apple.<br />

Die hat in OS X das schwere Erbe von iPhoto als<br />

Fotoverwalter angetreten. Sehr zum Verdruss<br />

vieler Anwender, die bis heute darüber schimpfen.<br />

Anfangs fehlten Funktionen, und es gab Probleme,<br />

die zum Teil aber auch der fast gleichzeitig einführten<br />

iCloud-Fotomediathek geschuldet waren.<br />

Mittlerweile funktioniert Fotos sehr viel besser und<br />

hat eine Menge hinzugelernt. Das von Grund auf<br />

neu entwickelte Fotos ist deutlich aufgeräumter und<br />

flotter als iPhoto und parallel auch für iOS erhältlich. Die App hat<br />

auf jeden Fall eine zweite Chance verdient.<br />

Wir starten mit wichtigen Grundlagen zu Fotografie, Kameras<br />

und Bildformaten, stürzen uns dann gleich in die Fotopraxis. Wir<br />

widmen uns ausführlich der App Fotos und zeigen alle wichtigen<br />

Funktionen in detaillierten Workshops. Dazu gehören die schnelle<br />

Fotooptimierung, Diashows oder nützliche Tipps zu versteckten<br />

Funktionen. Im Anschluss unterstützen wir Sie im digitalen<br />

Fotoalltag, beim Umgang mit Cloud-Speichern, Fotofreigaben und<br />

sozialen Netzen. In der Rubrik Bildbearbeitung finden Sie umfangreiche<br />

Workshops und viele Tipps. Wer tiefer in die Materie einsteigen<br />

will, ist hier genau richtig.<br />

Im abschließenden Praxisteil zeigen wir dann, wie Sie Ihre<br />

Foto-Mediathek aufräumen, sie auf dem Apple TV nutzen, die besten<br />

Anbieter für Fotoprodukte im Internet finden und vieles mehr.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre!<br />

Wichtige Videotipps<br />

für Ihren <strong>Mac</strong><br />

Haben Sie schon von unser äußerst<br />

erfolgreichen Tipps-App gehört?<br />

In kurzweiligen Videos präsentieren wir<br />

Ihnen in der Pocket Academy Tipps und<br />

Tricks, die Ihnen dabei helfen, Ihren <strong>Mac</strong><br />

noch besser zu verstehen. Probieren Sie es<br />

doch einfach mal selbst aus!<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Matthias Zehden<br />

Hier geht es<br />

zum Download<br />

der App!<br />

maclife.de digitale bilder


Inhalt<br />

<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> <strong>Wissen</strong> 5/<strong>2016</strong><br />

018<br />

BESSERE FOTOS<br />

MACHEN<br />

Mit 10 Profi-Tipps<br />

zum besseren Foto. So<br />

gelingen garantiert<br />

gute Bilder. Passend<br />

dazu geben wir Tipps<br />

zur Wahl der Kamera,<br />

wenn das Handy<br />

nicht reicht, und zum<br />

richtigen Dateiformat<br />

für die Speicherung.<br />

rubriken<br />

Editorial ........................................ 003<br />

Vorschau ..................................... 100<br />

Impressum ................................. 100<br />

grundlagen<br />

Die richtige Kamera ............. 006<br />

Echte Kameras bieten mehr<br />

Möglichkeiten und Bildqualität<br />

als Smartphone-Kameras.<br />

Digitale Bildformate ............ 010<br />

JPEG, RAW, TIFF – diese<br />

Vor- und Nachteile haben die<br />

einzelnen Fotoformate.<br />

Fotos importieren ................. 014<br />

Es gibt viele Wege, Fotos vom<br />

Handy oder der Kamera auf<br />

den <strong>Mac</strong> zu bekommen.<br />

Tipps für bessere Fotos ..... 018<br />

So vermeiden Sie die typischen<br />

Aufnahmefehler und machen<br />

ab sofort bessere Fotos.<br />

fotos<br />

Der Fotomanager .................. 022<br />

Apples Fotos-App ist mächtiger,<br />

als mancher denkt. Wir<br />

stellen sie ausführlich vor.<br />

Fotos im Überblick ............... 024<br />

Die Oberfläche der Fotos-App:<br />

Wir erklären, wo man welche<br />

Funktionen findet.<br />

Digitale Bilder<br />

auf dem <strong>Mac</strong><br />

034<br />

Diashows und<br />

andere Projekte<br />

Fotos macht auch bei der<br />

Ausgabe von Bildern einen<br />

guten Job: Wir zeigen<br />

Schritt für Schritt, wie Sie<br />

mit der App Diashows,<br />

Fotobücher und Kalender<br />

aus Ihren Fotos erstellen.<br />

022<br />

DIE ZENTRALE FOTO-MEDIATHEK<br />

Die Rolle des Fotomanagers übernimmt in OS X die App Fotos.<br />

Wir erklären alle wichtigen Aufgaben, vom Import über die Bearbeitung<br />

bis zur Ausgabe, und geben Tipps zu versteckten Funktionen.<br />

Die Foto-Mediathek ............. 026<br />

Die App Fotos ist die zentrale<br />

Sammelstelle für alle aufgenommenen<br />

Fotos in OS X.<br />

Schnelle Optimierung ......... 030<br />

Ausschnitt wählen, Tonwerte<br />

und Farben korrigieren und die<br />

Detailzeichnung verbessern.<br />

Klar zur Diashow! ................. 034<br />

So erstellen Sie mit Fotos eine<br />

Diashow und führen Sie vor<br />

oder sichern sie als Film.<br />

digitale bilder maclife.de


inhalt<br />

0<strong>05</strong><br />

060<br />

EINSTIEG BILDBEARBEITUNG<br />

Unsere Workshops mit Affinity-Photo<br />

richten sich an Anwender, die tiefer in die<br />

Bildbearbeitung einsteigen wollen.<br />

<strong>05</strong>4<br />

FOTOS IM<br />

WEB TEILEN<br />

Was früher der<br />

Dia-Abend war, ist<br />

heute der Upload ins<br />

Internet: Wir stellen<br />

die besten sozialen<br />

Netzwerke für Fotos<br />

vor – von Facebook<br />

bis Instagram.<br />

Spezielle Fotoprojekte ....... 038<br />

Bei der Ausgabe unterstützt<br />

Fotos auch Sonderformate, wie<br />

Kalender, Karten, Fotobücher.<br />

Tipps-Spezial Fotos .............. 040<br />

Versteckte Funktionen: So<br />

holen Sie noch mehr aus der<br />

App Fotos heraus.<br />

online<br />

Bilder im Netz .......................... 042<br />

Wer coole Fotos macht, will<br />

sie auch mit anderen teilen.<br />

Wir zeigen, wie das geht.<br />

iCloud-Fotomediathek ....... 044<br />

Wir zeigen, wie man sie nutzt,<br />

welche Vorteile sie bringt und<br />

was es zu beachten gilt.<br />

Bilder freigeben ...................... 046<br />

Freigabe mit Fotos und Finder:<br />

Wir zeigen, was Sie dazu<br />

wissen müssen.<br />

Fotos in die Cloud .................. <strong>05</strong>0<br />

iCloud-Alternativen: Diese<br />

Anbieter erlauben das Speichern<br />

von Fotos im Internet.<br />

Bilder im Web .......................... <strong>05</strong>4<br />

Schneller Upload: Wir stellen<br />

die besten Dienste und sozialen<br />

Netzwerke für Fotos vor.<br />

praxis<br />

Fotos und Bücher<br />

aus dem Internet ................... 080<br />

Manchmal muss es Papier sein:<br />

So bestellen Sie Fotos, Bücher<br />

und mehr günstig im Internet.<br />

Die besten Fotodrucker .... 084<br />

Wer Fotos selbst drucken will,<br />

sollte einige Punkte bei der<br />

Auswahl des Geräts beachten.<br />

Workshop: Foto-Backup<br />

und Wiederherstellung ..... 086<br />

Schutz vor Datenverlusten: So<br />

speichern Sie Ihre wertvollen<br />

Fotoschätze sicher.<br />

Workshop: Foto-Tuning<br />

mit Vorschau............................. 088<br />

Vorschau gehört zu den meistunterschätzten<br />

Apps von OS X.<br />

So nutzen Sie es zur schnellen<br />

Bearbeitung von Fotos.<br />

Tipps: iPhone-Kamera ........ 090<br />

Die meisten Fotos entstehen<br />

mit Handys. So reizen Sie die<br />

iPhone-Kamera wirklich aus.<br />

Tipps: Foto-Mediathek<br />

aufräumen .................................. 092<br />

So bringen Sie Ordnung in Ihre<br />

Fotosammlung und behalten<br />

den Überblick.<br />

080<br />

FOTOS DRUCKEN LASSEN<br />

Poster und Fotobücher sind prima Geschenke.<br />

So finden Sie den richtigen Anbieter im Web,<br />

gestalten Ihre Fotoprodukte und bestellen sie.<br />

Foto: AVM<br />

Eigene Fotos verkaufen .... <strong>05</strong>8<br />

So können Sie mit eigenen<br />

Fotos Geld verdienen. Worauf<br />

Sie dabei achten müssen.<br />

bildbearbeitung<br />

Das Einmaleins der<br />

Bildbearbeitung ...................... 060<br />

Einstieg in die Bildbearbeitung<br />

mit Affinity Photo.<br />

Erste Schritte mit<br />

Affinity Photo .......................... 064<br />

Zuerst lernen Sie die App und<br />

ihre Oberfläche kennen.<br />

Workshop: Apple TV –<br />

Fotos im Wohnzimmer ...... 094<br />

Mit dem Apple TV haben Sie<br />

direkten Zugriff auf die Fotos,<br />

Alben und Freigaben der<br />

iCloud-Fotomediathek.<br />

Die 10 besten Apps<br />

für digitale Fotos ................... 096<br />

Wir haben überwiegend<br />

kostenlose Tools ausgewählt.<br />

Die Palette reicht von der<br />

Bildbearbeitung über Erweiterungen<br />

für Fotos bis hin zu<br />

Datenrettungsspezialisten.<br />

Schneller freistellen ............. 066<br />

Wir zeigen verschiedene<br />

Methoden, um Teile eines<br />

Fotos am besten freizustellen.<br />

092<br />

FOTO-MEDIATHEK AUFRÄUMEN<br />

Ergänzen Sie fehlende Ortsdaten.<br />

Nutzen Sie Schlagworte und Favoriten.<br />

Perspektivische Fehler ...... 070<br />

Es kommt leicht zu Perspektivfehlern<br />

bei der Aufnahme. So<br />

korrigieren Sie sie.<br />

Reversible Bearbeitung .... 074<br />

Wir zeigen, wie Sie Fotos mit<br />

Anpassungsebenen und Live-<br />

Filtern bearbeiten.<br />

maclife.de digitale bilder


006<br />

grundlagen<br />

Text: Holger Sparr<br />

Foto: lzf<br />

durchblick im kamera-dschungel<br />

Die Kamera macht das Bild<br />

Die meisten Bilder entstehen heutzutage mit Smartphones, doch dezidierte<br />

Kameras bieten weitaus umfangreichere Gestaltungsmöglichkeiten und bessere<br />

Bildqualität. Dafür muss man im vielfältigen Angebot natürlich das richtige<br />

Modell finden. Wir sagen Ihnen, worauf es bei der Kamera-Wahl ankommt.<br />

Es ist schon paradox: Obwohl vermutlich noch<br />

nie mehr Bilder geschossen wurden als heutzutage,<br />

klagt der Großteil der Fotoindustrie<br />

über sinkende Umsätze. Und obwohl die Menschen<br />

heute über Bilder kommunizieren und überall mit<br />

ihnen konfrontiert werden, fällt der klassischen<br />

Kamera eine immer kleinere Rolle zu, werden immer<br />

weniger Bilder auf Papier abgezogen und denken<br />

immer weniger Menschen über das passende Foto-<br />

Equipment nach. Der Grund dafür ist natürlich<br />

das Smartphone, das jedem seiner Besitzer eine<br />

brauchbare Kamera beschert, deren Aufnahmen<br />

sich wiederum flugs weiterleiten lassen. Da überlegt<br />

man nicht mehr lange, bevor man auf den Auslöser<br />

drückt, und fotografiert das Preisschild lieber, als<br />

es abzuschreiben, oder macht eher mal ein Bild<br />

mehr. Kritiker beklagen genau diesen Aspekt der<br />

Entwicklung: Die Zahl der Bilder wird immer größer,<br />

gleichzeitig sinken aber deren Qualität und inhaltliche<br />

Aussage ins Bodenlose.<br />

Aktuelle Smartphones wie das iPhone 6s bieten eine<br />

Kamera mit zwölf Megapixeln Auflösung, eine kinderleichte<br />

Bedienung und den voll automatisierten<br />

Bildertransfer auf den <strong>Mac</strong> und ins Netz – da denkt<br />

sich natürlich jeder, dass man mehr Kamera einfach<br />

nicht braucht. Davon, dass „richtige“ Kameras dann<br />

aber doch einiges mehr bieten können, wird im Folgenden<br />

die Rede sein.<br />

Einige Grundbegriffe<br />

Es gibt natürlich von der Billigknipse vom Grabbeltisch<br />

bis zur Profikamera für deutlich fünfstellige<br />

Summen eine breite Spanne, und dabei ist der Preis<br />

vielleicht noch das geringste Unterscheidungsmerkmal.<br />

Zunächst einmal unterscheidet man<br />

zwischen Kompaktkameras mit fest montiertem<br />

Ob jektiv und Systemkameras, deren Objektiv<br />

gewechselt werden kann. Überhaupt ist das Objektiv<br />

– ob nun fest montiert oder nicht – der primäre<br />

Unterschied zu Smartphones.<br />

digitale fotos maclife.de


Die richtige Kamera<br />

007<br />

Das zweite wesentliche Unterscheidungsmerkmal ist<br />

der Bildsensor und dessen Größe. Die Sensorgröße<br />

hat Einfluss auf eine ganze Reihe von Faktoren:<br />

Bei gleicher Auflösung in Megapixeln bekommt bei<br />

größerer Sensorfläche jedes einzelne Pixel mehr<br />

Platz. Größere Pixel sammeln mehr Licht ein, was die<br />

Empfindlichkeit erhöht, und sie sorgen dafür, dass<br />

sich die Helligkeitsinformationen besser vom Bildrauschen<br />

abheben. Kameras mit kleinen Sensoren und<br />

dennoch hoher Auflösung haben meist nur geringe<br />

Empfindlichkeitsreserven und quittieren schlechte<br />

Beleuchtung schnell mit deutlichem Rauschen.<br />

Ein weiterer Vorteil größerer Aufnahmesensoren<br />

und vor ihnen schon größerer Filmformate sind<br />

die besseren Gestaltungsmöglichkeiten. Denn die<br />

optischen Gesetze sorgen dafür, dass bei größeren<br />

Sensoren für den gleichen Bildwinkel längere Brennweiten<br />

genutzt werden und bei gleicher Blendeneinstellung<br />

eine geringere Schärfentiefe erzielt wird.<br />

Anders gesagt: Je größer der Sensor, desto besser<br />

lässt sich durch Öffnen der Blende der Hinter- und<br />

Vordergrund in die Unschärfe verbannen und das<br />

Motiv plastisch herauslösen. Bei ganz kleinen Sensoren<br />

und lichtschwachen Objektiven wie in den früheren<br />

Foto-Handys konnte man sich das Fokussieren<br />

da gleich ganz sparen, denn es wurde sowieso alles<br />

scharf. Umgekehrt geben manche Profis etliche Tausender<br />

für eher klobige Mittelformatkameras aus,<br />

um genau dieses Spiel mit Schärfe und Unschärfe<br />

perfekt spielen zu können.<br />

Kompaktkameras<br />

Die Verbreitung der Smartphones hat vor allem das<br />

Genre der Kompaktkameras mit fest montierten<br />

Objektiven sehr gebeutelt, doch noch immer ist<br />

das Angebot sehr groß. Smartphones haben meist<br />

winzige Bildsensoren und Objektive mit fester, leicht<br />

weitwinkliger Brennweite und unveränderlicher<br />

Blendeneinstellung. Bei der Auflösung halten sich<br />

Smartphones in den meisten Fällen etwas zurück,<br />

aber mit den zwölf Megapixeln des iPhone 6s darf<br />

man auch mal ein Foto auf ein komplettes DIN-A4-<br />

Blatt drucken. Wenn man sich jedoch schon eine<br />

separate Digitalkamera kauft, sollte diese das Smartphone<br />

möglichst deutlich übertreffen.<br />

Besonders beim Objektiv können Kompaktkameras<br />

oft glänzen und bieten Zoom-Objektive,<br />

die meist vom Weitwinkel bis in den Telebereich<br />

kommen und damit auch Details nah heranholen<br />

können. Smartphone-Bildern sieht man ihre<br />

Herkunft häufig schon deshalb deutlich an, weil man<br />

mit dem leichten 35er-Weitwinkel an Personen oder<br />

Details eigentlich sehr nah herangehen müsste, was<br />

die wenigsten tun. Reicht der Brennweitenbereich<br />

umgerechnet aufs Kleinbildformat aber zumindest<br />

bis etwa 90 Millimeter, hat man immerhin schon<br />

einmal ein brauchbares Portrait-Tele, mit dem man<br />

auch ein Gesicht abbilden kann, ohne der Person<br />

auf der Nasenspitze herumzutanzen. Während<br />

sich vor allem die besonders kompakten Modelle<br />

typischerweise mit „Dreifach-Zooms“ vom etwas<br />

deutlicheren Weitwinkel mit um die 28 Millimeter<br />

bis zum leichten Tele mit circa 90 Millimetern<br />

44 x 33 „Kleines“, digitales Mittelformat<br />

36 x 24 Kleinbildformat<br />

24 x 16 DX bzw. APS-C<br />

17,3 x 13 Four Thirds<br />

5,8 x 4,3<br />

1/2,5 Zoll<br />

Bildsensoren im Größenvergleich<br />

(in doppelter Originalgröße, Angabe in Millimetern)<br />

Die Größe der meisten Bildsensoren orientiert sich an ehemaligen<br />

Filmformaten wie dem Kleinbild. Kleine Digitalkameras haben meist<br />

auch sehr kleine Sensoren, beispielsweise im 1/2,5-Zoll-Format, und<br />

Smartphones haben sogar noch winzigere Bildsensoren.<br />

Größere Bildsensoren bieten nicht nur<br />

geringeres Bildrauschen, sondern auch<br />

bessere Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

BILDSENSOREN<br />

Größe, Brennweite und Bildwinkel<br />

Schon zu „analogen“ Zeiten war die Größe des verwendeten Films<br />

ein Merkmal für die erreichbare Qualität: Das Kleinbildformat mit 36<br />

mal 24 Millimetern Größe galt als der optimale Kompromiss zwischen<br />

noch tragbaren Kameras und guter Bildqualität. Die Digitalkamera<br />

veränderte das Spiel allerdings gründlich, denn bei Chips explodieren<br />

die Kosten mit der Fläche. Die Größenangabe der kleineren Sensoren<br />

verschleiern die Hersteller bestmöglich und geben sie beispielsweise<br />

als „1/2,5 Zoll“ an, was etwa einem Zentimeter entspricht. Damit ist<br />

der Durchmesser einer fiktiven alten Aufnahmeröhre gemeint, deren<br />

lichtempfindlicher Bereich noch deutlich kleiner ist und im Beispiel nur<br />

etwa 6,4 Millimeter in der Diagonale beträgt. Während Smartphone-<br />

Sensoren oft noch kleiner sind, fangen digitale Kompaktkameras<br />

etwa bei dieser Größe an. Systemkameras beginnen bei „einem Zoll“<br />

mit einer Diagonale von 16 Millimetern. Populär sind hier das Four-<br />

Thirds-Format (21,3 mm), APS-C oder DX (28,4 mm) und natürlich das<br />

Kleinbild-„Vollformat“ (43,3 mm). Die Länge der Diagonale gilt als Maß<br />

für die „Normalbrennweite“, deren Bildwinkel dazu führt, dass man<br />

die Perspektive als normal empfindet. Längere Brennweiten führen<br />

zu kleineren Bildwinkeln mit zusammengepresster Bildwirkung, kürzere<br />

Brennweiten zu größeren Bildwinkeln mit mehr Tiefenwirkung.<br />

Umgangssprachlich hat es sich eingebürgert, die Brennweite von Kleinbildobjektiven<br />

als Maß für deren Bildwinkel zu nehmen, und deswegen<br />

werden bei Kompaktkameras meist die „Kleinbild-äquivalenten“ Brennweiten<br />

genannt. Bei Systemkameras mit kleineren Sensoren muss man<br />

die reale Brennweite des Objektivs dagegen mit einem Faktor multiplizieren,<br />

der beispielsweise bei APS-C-Kameras bei 1,5 liegt.<br />

maclife.de digitale fotos


008<br />

grundlagen<br />

begnügen, treiben es manche Modelle, die sogenannten<br />

„Travelzoom-Kameras“, noch deutlich weiter und<br />

bieten fantas tische Brennweiten bis weit mehr als<br />

500 Millimeter. Derartige Objektive wären für eine<br />

Kleinbildkamera extrem groß, schwer und sehr<br />

teuer, bei Kompaktkameras fallen sie nicht einmal<br />

durch ihre Größe auf. Doch so verführerisch die<br />

ex tremen Teles klingen, so wenig Anwendung gibt<br />

es für lange Brennweiten jenseits der 300 Millimeter.<br />

Und winzige, leichte Kameras lassen sich trotz<br />

der mittlerweile üblichen, in ihren Handlungsmöglichkeiten<br />

aber auch begrenzten optischen Bildstabilisatoren<br />

kaum so ruhig halten, dass man mit den<br />

extrem kleinen Bildwinkeln überhaupt sein Motiv<br />

anvisieren kann. Pflicht bei längeren Brennweiten<br />

ist ein zweiter Sucher mit Okular, sodass man die<br />

Kamera am Kopf abstützen kann.<br />

Große Sensoren, lichtstarke Optik<br />

Seit die Smartphones die Kompaktkameras bedrohen,<br />

treten deren Hersteller gern die Flucht nach<br />

vorn an und nutzen größere Bildsensoren, die für<br />

höhere Bildqualität, größere Auflösungen und mehr<br />

Empfindlichkeit bei schlechter Beleuchtung sorgen<br />

sollen und so wieder einen Abstand zu den Smartphones<br />

erzeugen. Die größeren Sensoren werden<br />

dann oft mit Objektiven kombiniert, die nicht ganz so<br />

spektakuläre Brennweitenumfänge haben, dafür aber<br />

lichtstärker sind. Damit erlauben sie bei geöffneter<br />

Blende im Zusammenspiel mit dem größeren Aufnahmeformat<br />

auch bei gemäßigteren Brennweiten schon<br />

ein wenig das Spiel mit Schärfe und Unschärfe. Bei<br />

der Sensorgröße fangen die „Edelkompakten“ bei<br />

rund einem Zoll an, doch die Grenzen sind nach oben<br />

offen und reichen auch bis zum Kleinbild-Vollformat<br />

– zu entsprechenden Preisen natürlich. Die größeren<br />

Sensoren sorgen meist für eine erkennbar bessere<br />

Bildqualität als bei den Einstiegsmodellen, deren<br />

Prozessoren häufig alle Mühe haben, die Bilder vom<br />

Rauschen zu befreien und zu schärfen. Die größeren<br />

Sensoren liefern bessere Daten, die innerhalb der<br />

Kamera nur wenig „aufgehübscht“ werden müssen<br />

und natürlicher wirken.<br />

Die Brücke zu Systemkameras<br />

Schon zu analogen Zeiten gab es die Gattung der<br />

Bridge-Kameras, die kaum kleiner als Systemkameras<br />

sind, aber ein fest angebautes Objektiv haben.<br />

Bei den Digitalkameras fallen in dieses Genre sowohl<br />

Modelle mit winzigen Sensoren, aber gigantischen<br />

Tele-Objektiven als auch die empfehlenswerteren<br />

Modelle mit größeren Sensoren ab einem Zoll und<br />

oft sehr lichtstarken Linsen, die vor kaum einer<br />

Aufgabe kapitulieren müssen, aber dafür in keine<br />

Jackentasche mehr passen. Oft findet man in dieser<br />

Kameragattung auch eine üppige Zahl an Features<br />

und auf den großen Gehäusen eine Vielzahl an<br />

Knöpfen für diese Funktionen. So kommen bei den<br />

Bridge-Kameras auch diejenigen auf ihre Kosten,<br />

die gerne manuelle Einstellungen vornehmen<br />

und nicht alle Funktionen der Automatik überlassen<br />

möchten, dafür allerdings nicht in Menüs<br />

herumwühlen möchten.<br />

Digitale Kompaktkameras mit eher kleinen Sensoren wie hier die<br />

Sony DSC-HX90 bieten oft Zoom-Objektive bis in den extremen Telebereich<br />

und sind dadurch weit universeller einsetzbar als Smartphones.<br />

Bildrauschen<br />

Bildsensoren messen<br />

die Helligkeit von<br />

Pixeln, doch dabei<br />

passieren diverse<br />

Fehler, die sich im Bild<br />

in Form von Rauschen<br />

äußern. Dabei ist das<br />

Farbrauschen mit einzelnen<br />

bunten Punkten<br />

deutlich unangenehmer<br />

als das reine<br />

Helligkeitsrauschen.<br />

Je kleiner die Pixel des<br />

Sensors sind, umso<br />

mehr machen sich die<br />

ungewünschten Fehler<br />

im Verhältnis zum<br />

Nutzsignal bemerkbar.<br />

Das Rauschen lässt<br />

sich rechnerisch<br />

reduzieren, indem<br />

das Bild, vereinfacht<br />

gesagt, weich gezeichnet<br />

und anschließend<br />

wieder geschärft wird.<br />

Dadurch wirkt die<br />

Schärfe des Bildes aber<br />

nicht mehr natürlich.<br />

Spiegelreflexsysteme<br />

Das Merkmal einer Systemkamera ist das wechselbare<br />

Objektiv, sodass der Fotograf die Wahl hat,<br />

die Fähigkeiten der Kamera der Situation anzupassen.<br />

Diesen Vorteil kann man natürlich nur nutzen,<br />

wenn man auch bereit ist, weitere Objektive einzusetzen,<br />

und nicht auf dem langweiligen Standardzoom<br />

hängen bleibt, der oft mit den Kameras<br />

verkauft wird.<br />

Als der chemische Film noch die Fotografie<br />

dominierte, beherrschten Spiegelreflexkameras dieses<br />

Genre. Damit man mit den eigenen Augen durch<br />

das Objektiv blicken kann, wird zwischen Objektiv<br />

und Verschluss ein Spiegel geklappt, der das Bild<br />

über ein sogenanntes Pentaprisma auf das Okular an<br />

der Kamerarückseite lenkt. Dafür muss genug Raum<br />

zwischen Objektiv und Verschluss gelassen werden,<br />

was vergleichsweise aufwendige und speziell im<br />

Weitwinkelbereich auch ziemlich große Objektive<br />

nötig macht.<br />

Die großen Anbieter wie beispielsweise Nikon,<br />

Canon und andere bieten teils seit Jahrzehnten<br />

und damit aus den Zeiten des Films stammende,<br />

sehr gut ausgebaute und bei Amateuren und Profis<br />

gleichermaßen beliebte Systeme mit jeweils vielen<br />

Dutzend eigenen Objektiven plus dem großen Angebot<br />

von Objektiv-Fremdherstellern. Bei Kameras wie<br />

Objektiven reicht die Spanne von sehr günstigen<br />

Einstiegsmodellen mit eher begrenzten Möglichkeiten<br />

und Leistungen bis hin zum Profi-Equipment.<br />

Die absoluten Einsteigermodelle erreichen dabei<br />

inklusive Objektiv oft Einstiegspreise, die auf dem<br />

Niveau von Kompaktkameras liegen, und sind auch<br />

qualitativ nicht unbedingt besser als diese.<br />

Zwar basieren die meisten Spiegelreflexkameras<br />

noch auf ehemaligen Kleinbildsystemen, doch die<br />

preisgünstigeren Modelle nutzen etwas kleinere<br />

Sensoren, die etwa das ehemalige APS-C-Filmformat<br />

Foto: Sony<br />

digitale fotos maclife.de


Die richtige Kamera<br />

009<br />

Foto: Leica<br />

mit rund 16 mal 24 Millimetern haben. Multipliziert<br />

man die Brennweite mit dem „Verlängerungsfaktor“<br />

1,5, erhält man den gleichen Bildwinkel wie beim<br />

Kleinbildfilm. Übrigens muss man auch die Blendeneinstellung<br />

mit diesem Faktor multiplizieren, um<br />

die vergleichbare Schärfentiefe zum Kleinbildfilm<br />

zu erhalten. Ein 1:2,0/50-mm-Objektiv verhält sich<br />

an einer Kamera mit APS-C-Sensor also wie eine<br />

1:3,0/75-mm-Linse, was Bildwinkel und Schärfentiefe<br />

angeht. Für Kameras mit Sensoren im Kleinbild-<br />

Vollformat muss man schon sehr deutlich vierstellige<br />

Beträge berappen und bekommt dafür einen spürbaren<br />

Zuwachs an Bildqualität sowie etwas bessere<br />

Möglichkeiten, gezielte Schärfeakzente zu setzen.<br />

Spiegellose Systeme<br />

Im digitalen Zeitalter wirken die Spiegelreflexsysteme<br />

zunehmend anachronistisch, denn technisch<br />

gesehen kann man einfach den Bildsensor nutzen,<br />

um dem Fotografen ein elektronisch erzeugtes Live-<br />

Bild zu ermöglichen, und kommt so ohne Klappspiegel<br />

aus. Das Live-Bild wird dabei vorzugsweise von<br />

einem winzigen Display und einem Sucherokular<br />

erzeugt, so kann man die Kamera am Kopf abstützen<br />

und deutlich ruhiger halten. Diese Displays erreichen<br />

mittlerweile extreme Auflösungen von vier<br />

Megapixeln und mehr, sodass man keine Pixel mehr<br />

erkennt und einen optischen Sucher nicht mehr<br />

wirklich vermisst.<br />

Das vor allem von Olympus und Panasonic propagierte<br />

Four-Thirds-System mit seinem etwa 17 mal<br />

13 Millimeter großen Sensor startete als Spiegelreflexsystem,<br />

wird aber heute vornehmlich als „Micro<br />

Four Thirds“ (MFT) ohne Spiegel genutzt. Die MFT-<br />

Objektive rücken näher an den Sensor heran und<br />

sind genau wie die zugehörigen Kameras deutlich<br />

kompakter. Spiegellose Systeme gibt es mittlerweile<br />

in vielerlei Ausprägungen: So betont Nikon mit dem<br />

„1“-System die Kompaktheit und nutzt sogar einen<br />

noch kleineren Sensor als die Four-Thirds-Variante,<br />

was natürlich auch einen qualitativen Abstand<br />

zum hauseigenen Spiegelreflexsystem sicherstellt.<br />

Spiegellose Systemkameras gibt es klein und elegant oder<br />

auch mit maximaler Qualität im Kleinbildformat wie hier<br />

die Leica SL – allerdings auch zum entsprechenden Preis.<br />

Systemkameras<br />

sind flexibel und<br />

bieten manuelle<br />

Eingriffsmöglichkeiten<br />

für<br />

die aktive<br />

Bildgestaltung.<br />

Digitale Spiegelreflexkameras haben fast grenzenlose Möglichkeiten<br />

zur Erweiterung mit Wechselobjektiven und übertreffen<br />

qualitativ das Smartphone sehr deutlich.<br />

Umgekehrt gibt es aber beispielsweise mit der Leica<br />

SL auch ein spiegelloses System im Vollformat, das<br />

deutlich mehr auf Qualität und Geschwindigkeit als<br />

auf Kompaktheit und Eleganz ausgelegt ist. Und es<br />

geht auch noch größer: Hasselblads neue X1D ist<br />

eine Mittelformatkamera mit 50-Megapixel-Sensor<br />

und neuen, kompakteren Objektiven, aber ohne<br />

Spiegel, und sie zeigt deutlich, dass die Zukunft der<br />

Systemkamera in allen Klassen spiegellos sein wird.<br />

Die richtige Wahl<br />

Natürlich sind Größe und Bildqualität nicht die<br />

einzigen Kriterien bei der Wahl der Kamera, aber<br />

sie müssen stimmen, bevor man sich um andere<br />

Eigenschaften kümmert. Dazu gehören Features, die<br />

heutzutage fast selbstverständlich sein sollten wie<br />

beispielsweise Filmaufnahmen in 4K-Qualität und<br />

manuelle Beeinflussungsmöglichkeiten.<br />

Wer sich eine Kamera kaufen möchte, sollte<br />

einfach darauf achten, dass sie die Schwachstellen<br />

abstellt, die einen bei der alten Kamera am meisten<br />

gestört haben – die also zum Beispiel empfindlicher<br />

für Aufnahmen bei schlechtem Licht ist oder auch<br />

in den Telebereich vordringt. Aber die Kamera sollte<br />

auch so klein und kompakt sein, dass man sie wirklich<br />

immer dabeihaben wird, wenn man sie braucht,<br />

denn zu Hause im Schrank nützt sie nichts.<br />

Wer schon eine gute Kamera im Smartphone<br />

besitzt, sollte eigentlich gleich zu einer Systemkamera<br />

greifen, um sich qualitativ deutlich zu<br />

verbessern. Doch die Kosten sollte man nicht<br />

unterschätzen, denn wenn man sich nicht früher<br />

oder später weitere Objektive kauft und so den Systemgedanken<br />

mit Sinn erfüllt, ist der Griff zur gut<br />

ausgestatteten Kompaktkamera oft besser. So oder<br />

so ist das Wichtigste, dass man sich mit der Kamera<br />

wohlfühlt, und das bekommt man nur heraus, wenn<br />

man sie vor dem Kauf gründlich ausprobiert. <br />

Bild: Nikon<br />

maclife.de digitale fotos


010<br />

grundlagen<br />

Text: Holger Sparr<br />

Foto: pshek<br />

digitale bilder und ihre formate<br />

Kompression und Rohkost<br />

Die besseren Digitalkameras lassen dem Fotografen die Wahl zwischen<br />

den platzsparenden JPEG-Dateien und Raw-Dateien, die mehr Qualität<br />

und Reserven versprechen. Wir sagen Ihnen, was Sie jeweils gewinnen<br />

und ob es sich lohnt, sich auf den Raw-Workflow einzulassen.<br />

Vielen Bildern wird im digitalen Zeitalter keine<br />

besondere Wertschätzung zuteil: Nach dem<br />

Schuss werden sie schnell verschickt oder<br />

irgendwo gepostet, danach wendet man sich anderen<br />

Aufgaben zu. Zugegeben: In analogen Zeiten war<br />

es auch nicht immer besser, denn da gab man den<br />

Film zur Entwicklung, zeigte die Bilder ein paar Mal<br />

herum und ließ Bilder und Negative danach meist<br />

achtlos im Schrank versauern. Dabei bietet gerade<br />

der <strong>Mac</strong> eigentlich sehr gute Möglichkeiten, die Bilder<br />

zu importieren, zu bearbeiten, zu verwalten und<br />

dann auch zu archivieren. So kann man seine Fotos<br />

später anhand von Stichworten, dem Aufnahmeort<br />

oder anderen Metadaten auch wiederfinden.<br />

Doch dazu muss man seine Bilder erst mal mit<br />

einer geeigneten Software archivieren, den Speicherplatz<br />

dafür schaffen und sie im passenden Format<br />

fotografieren und ablegen. Denn die besseren<br />

Kameras bieten schon bei der Aufnahme die Wahl<br />

zwischen platzsparenden Formaten wie JPEG und<br />

den Raw-Formaten, die die Umwandlung der Bilder<br />

in nutzbare Formate auf den Rechner verlagern.<br />

Welches Format soll man nun also nehmen?<br />

Fertige Bilder mit JPEGs<br />

Praktisch alle Kameras speichern ihre Bilder auf<br />

Wunsch im JPEG-Format, manche sogar ausschließlich.<br />

Das JPEG-Format gibt es schon länger, als das<br />

Internet und Digitalkameras gebräuchlich sind. Das<br />

Kürzel steht für „Joint Photographic Experts Group“,<br />

ein Gremium, das 1992 dieses Verfahren vorstellte,<br />

um digitale Bilder möglichst platzsparend speichern<br />

und transportieren zu können. Die dabei auftretenden<br />

Kompressionsverluste sollten vor allem im<br />

Druck möglichst wenig auffallen.<br />

Um Speicherplatz zu sparen, wird einiges an<br />

Bildinformationen geopfert. Visuell am auffälligsten<br />

ist die berüchtigte Blockbildung: Beim JPEG-<br />

Verfahren werden Farbinformationen reduziert und<br />

wenn man es übertreibt, sieht man recht deutlich,<br />

digitale bilder maclife.de


Das richtige Format<br />

011<br />

dass kleine Blöcke im Bild zusammengefasst werden.<br />

Darunter leiden vor allem feine Farbverläufe,<br />

die stufig wirken und das Bild sehr grob erscheinen<br />

lassen. Dafür allerdings spart das JPEG-Verfahren<br />

jede Menge Speicherplatz und wenn man JPEGs<br />

speichert, kann man meist einstellen, wie stark die<br />

Kompression ausfallen soll. Am Rechner gibt es<br />

dafür oft einen Regler, in Kameras meist nur einige<br />

Stufen, die eher dazu gedacht sind, auch dann noch<br />

Bilder schießen zu können, wenn der Platz auf der<br />

Speicherkarte langsam knapp wird. Die Kompression<br />

sollte man so gering wie möglich wählen, denn wenn<br />

man etwas vom heutzutage günstigen Speicherplatz<br />

investiert und eine hohe Qualitätseinstellung wählt,<br />

bleiben die Kompressionsverluste normalerweise<br />

unsichtbar.<br />

Außerdem muss man sich klarmachen, dass<br />

das Bild nach jeder Bearbeitung, wenn es als JPEG<br />

gespeichert wird, neu komprimiert wird und sich die<br />

visuellen Verluste addieren können. Bei einfacheren<br />

Kameras und den meisten Smartphones hat man<br />

keine andere Wahl, als das JPEG-Format zu nutzen,<br />

sollte aber beim Bearbeiten auf dem Rechner möglichst<br />

mit Kopien der Datei arbeiten.<br />

TIFFs sind verlustfrei<br />

Natürlich gibt es noch jede Menge andere Bildformate<br />

wie etwa TIFF-Dateien. Dahinter verbirgt sich<br />

streng genommen nur ein universeller Container für<br />

Bilddaten aller Art, die theoretisch auch verlustbehaftet<br />

komprimiert sein oder in anderen Farbräumen<br />

vorliegen dürfen. Fast immer werden aber unkomprimierte<br />

Daten darin abgelegt, das Format ist also<br />

meist verlustfrei. Komprimiert werden Bilder, wenn<br />

überhaupt, nur in verlustfreier Weise ähnlich einer<br />

Zip-Datei. Vollkommen unkomprimiert können die<br />

Bilder allerdings gigantisch groß werden, sodass dieses<br />

Format eher für die Speicherung von Zwischenergebnissen<br />

auf dem Rechner geeignet ist, die man<br />

später womöglich wieder löschen kann. Dafür lassen<br />

sich im TIF-Format auch Bilder mit mehr als 8 Bit pro<br />

Farbkanal speichern.<br />

Raw-Bilder als digitales Negativ<br />

Damit eine Kamera ein Bild als JPEG speichern kann,<br />

muss sie es zunächst aus den Daten, die der Bildsensor<br />

liefert, erzeugen. Dazu sind etliche Schritte<br />

nötig: So erkennen Bildsensoren normalerweise<br />

nicht in jedem Pixel jede der drei Grundfarben Rot,<br />

Grün und Blau, sondern nur jeweils eine davon, und<br />

müssen die fehlenden beiden aus den Nachbarpixeln<br />

interpolieren. Mittlerweile üblich ist auch<br />

die Korrektur von Bildfehlern wie Farbrändern und<br />

krummen Linien, die durch das Objektiv der Kamera<br />

verursacht werden und digital leichter korrigierbar<br />

sind als konstruktiv. Dann muss der korrekte Wert<br />

für den Weißabgleich ermittelt werden, um das Bild<br />

in neutraler Farbe abzubilden, und das Bildrauschen<br />

wird beseitigt sowie meist auch eine Bildschärfung<br />

durchgeführt. All das erledigt der Bildprozessor<br />

der Kamera intern, bevor die Daten in den Speicher<br />

geschrieben werden und weil die Prozessoren<br />

schnell und JPEG-Dateien klein sind, geht das meist<br />

Viele Kameras wie hier die des iPhone bieten eine HDR-Funktion, die mehrere, schnell<br />

hintereinander aufgenommene Bilder kombiniert und so mehr Zeichnung in Lichtern und<br />

Schatten erreicht. Das Ergebnis (rechts) kann aber auch flau und langweilig aussehen.<br />

JPEG-Dateien können extrem viel Platz sparen,<br />

doch die Bildinformationen, die bei der<br />

Konvertierung verloren gehen, sind für immer weg.<br />

DYNAMIKUMFANG UND HIGH DYNAMIC RANGE<br />

Hell und Dunkel sind relativ<br />

Dem menschlichen Auge macht es wenig aus, sich blitzschnell an<br />

verschiedene Lichtbedingungen anzupassen und beispielsweise im<br />

hellen Sonnenschein in eine dunkle Toreinfahrt zu blicken. Diese Helligkeitsunterschiede<br />

können Digitalkameras aber normalerweise nicht<br />

bewältigen: Hier hat man hat eher die Wahl, ob die Toreinfahrt vollkommen<br />

unterbelichtet oder das Haus durch Überbelichtung fast weiß<br />

wird. Der Dynamikumfang von Bildsensoren, also der Unterschied<br />

zwischen den hellsten und dunkelsten Stellen im Bild mit Zeichnung,<br />

ist relativ begrenzt und meist umso geringer, je kleiner der Sensor ist,<br />

und nimmt außerdem immer weiter ab, je höher man die Empfindlichkeit<br />

einstellt. Beim Fotografieren muss man sich also oft entscheiden,<br />

auf welchen Bildteil man belichten möchte, denn selbst die besseren<br />

Digitalkameras schaffen es vor allem bei grellem Licht nicht, sowohl in<br />

den Lichtern wie auch den Schatten noch Inhalte zu differenzieren. Die<br />

Abhilfe ist die Kombination mehrerer, verschieden belichteter Fotos,<br />

die am besten vom Stativ direkt hintereinander aufgenommen werden<br />

sollten, zu einer einzigen Aufnahme mit größerem Dynamikumfang.<br />

Manche Kameras wie beispielsweise auch die des iPhone machen dies<br />

auf Wunsch sogar automatisch, um ihren normalerweise sehr geringen<br />

Dynamikumfang zu überspielen. Manche Bildbearbeitungsprogramme<br />

wie Adobe Photoshop bieten dafür spezielle HDR-Funktionen. Allerdings<br />

können Bildschirme und erst recht Papierbilder den so entstehenden<br />

Dynamikumfang nicht abbilden, außerdem sehen die Bilder<br />

extrem flau und langweilig aus. Also muss man den Dynamikumfang<br />

anschließend per Tone Mapping wieder auf ein normales Maß reduzieren,<br />

kann aber die Toreinfahrt aus dem Beispiel oben sichtbar belassen.<br />

maclife.de digitale bilder


012<br />

grundlagen<br />

schneller als das Speichern von Rohdaten. Dazu<br />

kommt, dass die meisten dieser Schritte nicht nur<br />

für die Bilddateien nötig sind, sondern auch für das<br />

Display der Kamera benötigt werden.<br />

In Raw-Dateien hingegen werden die Daten vom<br />

Bildsensor gesichert, ergänzt um einige Metadaten<br />

wie Datum und Uhrzeit. Der Vorteil ist, dass die<br />

Raw-Konvertierung nicht nach automatisch gewählten<br />

Kriterien in der Kamera passieren muss, sondern<br />

am Rechner vom Bearbeiter beeinflusst werden und<br />

bei Bedarf beliebig oft wiederholt werden kann.<br />

Wenn man so will, entsprechen die in der Kamera<br />

erzeugten JPEGs den Sofortbildern der analogen<br />

Ära, die Raw-Dateien sind wie die Negative, die sich<br />

beliebig oft abziehen lassen. Und wie Negative sind<br />

Raw-Dateien selbst nicht nutzbar, sondern müssen<br />

mit einem Raw-Konverter in ein nutzbares Bildformat<br />

umgewandelt werden.<br />

Dass man oft in der Vorschau auf iOS-Geräten<br />

und anderswo auch dann ein Bild sehen kann, wenn<br />

keine App die Raw-Daten interpretieren kann, liegt<br />

übrigens nur daran, dass die Kameras ein meist eher<br />

kleines JPEG als Vorschau einbetten, das schnell<br />

angezeigt werden kann.<br />

In diesem extrem vergrößerten Beispiel sieht man recht gut, dass zu starke<br />

Kompression bei JPEGs zu sichtbaren Blöcken im Bild und sichtbarem<br />

Verlust an Details führt. Wann immer möglich, sollte man die maximale Qualität<br />

bei der Erzeugung des JPEGs wählen.<br />

Mehr Reserven durch Rohdaten<br />

Die Beliebtheit der Raw-Formate hat aber nicht nur<br />

den Grund, die Bildgenerierung selbst beeinflussen<br />

zu können, sondern man kann auch auf mehr Bildinformationen<br />

zurückgreifen. So werden beispielsweise<br />

in besseren Kameras die Helligkeitswerte des<br />

Sensors mit hoher Genauigkeit von 12 oder 14 Bit<br />

erfasst, für JPEGs und viele andere Bildformate<br />

aber auf 8 Bit reduziert und in einer anderen Skalierung<br />

gespeichert. 8 Bit pro Farbkanal oder 24 Bit<br />

insgesamt reichen wohlgemerkt für das fertige Bild<br />

locker aus, doch wenn man die Belichtung oder<br />

Tonwertkurven korrigieren möchte, kann man die<br />

Reserven in der Raw-Datei nutzen, um Tonwertabrisse<br />

zu vermeiden. Je mehr man am Bild also<br />

korrigieren möchte oder muss, umso mehr bewährt<br />

sich das Raw-Format oder aber als Zwischenschritt<br />

für weitere Bearbeitungen die TIFF-Datei mit 16 Bit<br />

Farbtiefe, die ebenfalls alle Reserven behält.<br />

Bei Raw-Dateien findet natürlich auch der<br />

Weißabgleich erst bei der Konvertierung statt, die<br />

Kamera speichert in den Dateien dazu nur eine Art<br />

Hinweis auf die Farbtemperatur, die sie als korrekt<br />

erachtet, doch bei der Konvertierung kann man<br />

diesen Vorschlag auch übergehen und ohne jeden<br />

Verlust den Weißabgleich anpassen.<br />

Standard oder auch nicht<br />

Leider sind Raw-Dateien nicht wirklich standardisiert,<br />

sondern jeder Hersteller kocht sein eigenes<br />

Süppchen, das mit jedem neuen Modell eine neue<br />

Geschmacksrichtung erhält. So speichern eigentlich<br />

alle Kamerahersteller ihre Raw-Dateien in eigenen<br />

Dateiformaten, und normalerweise benötigen Raw-<br />

Konverter für jedes neue Kameramodell ein Update.<br />

Adobe bemüht sich, mit dem „Digital Negative“-<br />

Format (DNG) einen offenen Standard zu setzen,<br />

den aber leider nur wenige Kamerahersteller wie<br />

Halb roh?<br />

Ganz so roh, wie uns<br />

die Kamerahersteller<br />

glauben machen wollen,<br />

sind Raw-Dateien<br />

wahrlich nicht: Jeder<br />

Bildsensor hat jede<br />

Menge defekter Pixel,<br />

die herausgerechnet<br />

werden müssen.<br />

Auch das sogenannte<br />

statische Bildrauschen,<br />

das darauf beruht, dass<br />

immer die gleichen<br />

Pixel zu helle oder<br />

dunkle Werte melden,<br />

wird sinnvollerweise<br />

schon korrigiert, bevor<br />

die Rohdaten auf der<br />

Speicherkarte landen.<br />

Und um Platz und<br />

Zeit beim Speichern<br />

der Daten zu sparen,<br />

werden oft auch die<br />

Helligkeitsinformationen<br />

selbst durch<br />

mathematische Verfahren<br />

komprimiert,<br />

die theoretisch nicht<br />

einmal verlustfrei sind.<br />

beispielsweise Leica als Ablageformat in der Kamera<br />

nutzen. Allerdings bietet Adobe einen Konverter, der<br />

die Formate anderer Hersteller in DNGs umwandeln<br />

kann und die Wahrscheinlichkeit erhöhen soll, dass<br />

man in vielen Jahren noch ein Programm findet, dass<br />

die Dateien interpretieren kann.<br />

Bei OS X gehört die Fähigkeit, Raw-Dateien<br />

zu interpretieren, zum System. Die Unterstützung<br />

neuer Kameramodelle wird des Öfteren per Softwareaktualisierung<br />

nachgereicht, wobei Apple<br />

aber leider immer recht lange „sammelt“, bevor mal<br />

wieder ein Schwung neuer Modelle nachgereicht<br />

wird – andere Raw-Konverter sind da meist deutlich<br />

schneller.<br />

Bearbeitung ohne Risiko<br />

Raw-Dateien haben insofern einen Vorteil, als<br />

Bildbearbeitungsprogramme auf dem Rechner die<br />

Originaldaten normalerweise nicht ändern können,<br />

sondern sie nutzen die Bilddatei nur zum Lesen.<br />

Normale Bildbearbeitungsprogramme interpretieren<br />

die Datei, müssen das fertige Bild aber in einer<br />

neuen Bilddatei in einem anderen Format speichern.<br />

Dieser Aspekt ist entscheidend: Wer seine<br />

Raw-Dateien gut aufbewahrt, kann sie stets wieder<br />

herauskramen und neue, andere Bilder daraus generieren.<br />

Ein unbedachtes Sichern der Datei mit der<br />

Folge, dass sich Änderungen nicht mehr rückgängig<br />

machen lassen, kann niemals passieren.<br />

Dadurch ergeben sich auch andere Arbeitsabläufe:<br />

Dezidierte Raw-Workflow-Tools wie etwa<br />

Adobe Photoshop Lightroom verwalten das Original<br />

in ihrer Bilddatenbank und speichern alle Änderungen<br />

und Bearbeitungsschritte separat ab, um sie<br />

beim Anzeigen und Ausgeben des Bildes dann „live“<br />

auf diese Originaldaten anzuwenden. So lassen sich<br />

beliebig viele Versionen des Bildes erzeugen, und<br />

nicht zuletzt lassen sich alle Bearbeitungsschritte zu<br />

digitale bilder maclife.de


Das richtige Format<br />

013<br />

jeder Zeit wieder rückgängig machen, denn das Programm<br />

muss sich ja nur das in einer Datenbank oder<br />

zusätzlichen Dateien gespeicherte Bearbeitungsprotokoll<br />

vornehmen.<br />

Dieser Workflow ist aber zum einen nicht nur<br />

mit Raw-Dateien möglich und sinnvoll, sondern auch<br />

mit allen anderen Bilddateien, die ebenfalls wie ein<br />

unersetzliches Original behandelt werden. Und zum<br />

anderen ist Lightroom natürlich nicht das einzige<br />

Programm, das den modernen Foto-Workflow so<br />

konsequent umsetzt, vielmehr klappt das auch<br />

sehr gut mit Apples Fotos-Programm, das ebenfalls<br />

von sämtlichen anvertrauten Bildern das Original<br />

sicher verwahrt und Änderungen protokolliert.<br />

Und außerdem legen fast alle Kamerahersteller<br />

Bildbearbeitungsprogramme dazu, die zumindest<br />

zum Teil durchaus einen Blick wert sind. Man sollte<br />

dabei aber nicht außer Acht lassen, dass man eines<br />

Tages einmal die Kameramarke wechseln könnte<br />

oder eben all seine Bilder, ob nun vom iPhone, der<br />

SLR-Kamera und aus anderen Quellen, in einem Programm<br />

verwalten möchte – da macht es sich nicht<br />

gut, wenn das mitgelieferte Tool nur mit den Bildern<br />

einer Kamera arbeiten mag.<br />

Die richtige Wahl<br />

Wer Raw-Dateien in seiner Kamera erzeugen kann,<br />

der sollte diese Möglichkeit auch nutzen, denn je<br />

nach Kamera können die Dateien zwar recht groß<br />

werden, aber Speicherplatz ist heutzutage kaum<br />

noch ein Kostenfaktor. Stattdessen bequeme JPEGs<br />

von der Kamera erzeugen zu lassen wäre etwa so,<br />

als würde man sich einen Sportwagen kaufen und<br />

dann nur im ersten Gang herumfahren. Welchem<br />

Programm man danach die Verwaltung seiner Bilder<br />

anvertraut, ist natürlich Geschmackssache und<br />

sicher auch eine Kostenfrage. Apples Fotos hatte da<br />

einen recht schwachen Start, denn die Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

sind sehr begrenzt und auch bei der<br />

von diesem Programm sehr offensiv eingeforderten<br />

Strategie, seine Bilder der iCloud-Fotomediathek<br />

anzuvertrauen, die engagierte Fotografen dafür<br />

meist kräftig aufstocken müssen, kommt nicht bei<br />

jedem gut an. Deutlich professioneller und für ernsthafte<br />

Fotografen in jedem Fall empfehlenswerter ist<br />

sicherlich Lightroom.<br />

Natürlich muss man keine Bilddatenbank wie<br />

Fotos oder Lightroom nutzen, sondern kann seine<br />

Bilder auch manuell in Ordnern auf dem Rechner<br />

sortieren. Eine Vielzahl an Raw-Konvertern, sei es<br />

vom Hersteller der Kamera oder von Fremdherstellern,<br />

hilft dann dabei, Raw-Dateien in weiterverwendbare<br />

Bilddateien zu konvertieren. Viele der<br />

universellen Raw-Konverter nutzen dafür übrigens<br />

das für alle wesentlichen Rechnerplattformen verfügbare,<br />

freie Tool DCRaw, das praktisch alle Raw-<br />

Formate lesen kann.<br />

Das manuelle Verwalten von Bilddateien ist<br />

aber nicht nur mühsam, sondern auch fehlerträchtig<br />

und – wenn man konsequent gespeicherte, aber<br />

nicht mehr benötigte Zwischenversionen nicht<br />

entsorgt – auch verschwenderisch im Umgang mit<br />

Speicherplatz. <br />

BILDVERWALTUNG UND BEARBEITUNG IN EINEM PROGRAMM<br />

Adobe Lightroom<br />

Lightrooom gilt als einer der Vorreiter unter den Raw-Workflow-<br />

Tools und ist sowohl für den <strong>Mac</strong> als auch den PC verfügbar. Das<br />

Programm eignet sich als zentrale Sammelstelle für Bilder und<br />

erledigt eigentlich alles, was dazu nötig ist. Beim Import werden<br />

die Bilder in einen Katalog aufgenommen und lassen sich sehr<br />

leicht mit Stichworten und weiteren Metadaten versehen. Die<br />

Fotos lassen sich zudem bearbeiten und in Form von Büchern, Diashows,<br />

Webseiten, als Druck oder in anderen Formen ausgeben.<br />

Dabei kann Lightroom traditionell mit fast allen Bildformaten<br />

inklusive Raw-Dateien umgehen und verfolgt sehr konsequent<br />

das Prinzip, die ihm anvertrauten Bilddateien nicht direkt zu<br />

ändern, sondern alle Bearbeitungsschritte in Form von Metadaten<br />

zu sichern, die für die Anzeige und Ausgabe jeweils „live“ angewendet<br />

werden. Trotz dieses rechenintensiven Verfahrens bietet<br />

Lightroom mittlerweile sehr umfangreiche Möglichkeiten der<br />

Bearbeitung von Bildern. Dazu gehören nicht nur Manipulationen<br />

an der Farb- und Helligkeitswiedergabe, sondern auch selektive<br />

Korrekturen, etwa das Entfernen von Staub oder die Selektion und<br />

Bearbeitung einzelner Bildteile. Die Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

von Lightroom sind zwar besser als die von Apples Fotos, aber die<br />

Grenzen liegen etwa da, wo die normale Bearbeitung eines Bildes<br />

im Sinne der Aufbereitung für die Weitergabe aufhört und die<br />

Manipulation und Montage von Bildern anfangen würde.<br />

Doch Lightroom kann auch externe Bildeditoren wie<br />

beispielsweise Photoshop aufrufen. Dazu wird der bisherige<br />

Bearbeitungsstand des Bildes in eine Datei mit frei wählbaren<br />

Qualitätskriterien exportiert, die an den Editor übergeben und von<br />

diesem geändert wird. Mit den zugehörigen Mobile-Apps stehen<br />

die meisten Möglichkeiten auch auf Smartphones und Tablets zur<br />

Verfügung. Anspruchsvollere Fotografen, denen Apples Fotos zu<br />

simpel geraten ist, finden in Lightroom die eigentliche Alternative,<br />

um die Bilder nicht nur zu verwalten und zu exportieren, sondern<br />

auch ihre Schwächen mit leichter Überarbeitung auszumerzen.<br />

Allerdings kostet das Abo zusammen mit Photoshop CC rund<br />

12 Euro im Monat.<br />

Lightroom bietet nicht nur eine gute Verwaltung der Bilder, sondern<br />

auch sehr ausgefeilte Möglichkeiten zur hochwertigen Bearbeitung.<br />

maclife.de digitale bilder


014<br />

grundlagen<br />

Text: Holger Sparr<br />

fotos importieren<br />

Von der Kamera<br />

auf den <strong>Mac</strong><br />

Es gibt gleich mehrere Möglichkeiten, die Bilder<br />

nach der Aufnahme schnell auf den Rechner<br />

zu bekommen, um sie weiter zu nutzen. Und<br />

auch für analoge Bilder gibt es Wege in die<br />

Fotobibliothek des <strong>Mac</strong>.<br />

Bevor man seine Bilder auf dem Rechner<br />

ansehen, sortieren, bearbeiten und wieder<br />

ausgeben kann, muss man sie erst einmal<br />

in den Rechner bekommen. Dafür gibt es natürlich<br />

unzählige Wege: iPhone-Aufnahmen landen automatisch<br />

in der Fotomediathek oder dem Fotostream,<br />

Bilder von anderen Digitalkameras kommen über die<br />

Speicherkarte oder ein USB-Kabel auf den Rechner,<br />

und manche Kamera bietet längst auch den Export<br />

per WLAN. Dazu kommen Bilder, die man per Mail<br />

geschickt bekommt oder aus dem Netz lädt. Und<br />

dann wären da womöglich noch die Bilder aus<br />

analogen Zeiten: Foto-Abzüge, Dias und andere Vorlagen<br />

lassen sich digitalisieren und in die Sammlung<br />

übernehmen.<br />

Ab in die Mediathek?<br />

Bevor man die Bilder importiert, muss man sich<br />

da rüber im Klaren sein, wo sie letztlich ankommen<br />

sollen. Die Kernfrage ist, ob sie in der Fotos-App<br />

landen sollen oder als Datei in Ordnern und an deren<br />

Programmen. Wer andere Tools wie beispielsweise<br />

Lightroom nutzt, findet dort für den Import von<br />

der Kamera eigene Funktionen, allerdings hat das<br />

Fotos-Programm eben den Vorteil, sehr gut an<br />

Apples iCloud-Lösungen angebunden zu sein, die<br />

zum Beispiel Bilder von iPhones automatisch auf<br />

den <strong>Mac</strong> holen.<br />

Für andere Digitalkameras gibt es vor allem<br />

zwei Lösungen, um die Bilder auf den Rechner<br />

zu bekommen: Die einfachste und meist auch<br />

schnellste Lösung ist, die Speicherkarte aus der<br />

Kamera in den Rechner zu stecken. Viele <strong>Mac</strong>s bieten<br />

integrierte SD-Kartenleser, ansonsten bewähren<br />

sich USB-Kartenleser, die es für kleines Geld zu<br />

kaufen gibt. Fotodrucker bringen typischerweise<br />

Beim Transfer<br />

von Bildern von<br />

der Digitalkamera<br />

auf den <strong>Mac</strong> ist<br />

das Auslesen der<br />

Speicherkarte der<br />

bequemste und<br />

sicherste Weg.<br />

Workshop: Einfacher Import mit Fotos<br />

1<br />

Am<br />

schnellsten klappt der<br />

Import, wenn man die SD-Karte<br />

aus der Kamera in einen Kartenleser<br />

steckt. Alle Digitalkameras<br />

legen dort den Ordner „DCIM“<br />

an, und Fotoprogramme importieren<br />

die Dateien darin.<br />

2<br />

Ist<br />

das Häkchen bei „Fotos für<br />

dieses Gerät öffnen“ gesetzt,<br />

geht das Programm automatisch<br />

auf, sobald man eine gefüllte<br />

Speicherkarte ins Lesegerät<br />

steckt. Normalerweise wird man<br />

alle neuen Fotos importieren.<br />

3<br />

Möchte<br />

man nicht alle Bilder auf<br />

der Festplatte haben, lassen sie<br />

sich einzeln importieren. Wählt<br />

man „Löschen von Objekten“<br />

aus, werden alle Fotos nach dem<br />

Import automatisch von der<br />

Karte gelöscht.<br />

digitale bilder maclife.de


Bilder importieren<br />

015<br />

Kartenleser mit, die je nach Anschlussart direkt oder<br />

als Netzwerkfreigabe zur Verfügung stehen. Im letzteren<br />

Fall muss man den Import nur manuell über<br />

das Ablagemenü anschieben. Oft kann man auch die<br />

Kamera per USB-Kabel an den Rechner anschließen,<br />

was aber häufig langsamer ist und voraussetzt, dass<br />

die Kamera sich während des Transfers nicht mit<br />

leerem Akku verabschiedet.<br />

Digitale Bilder<br />

Der direkte Import von Bildern in das Programm,<br />

in dem man sie nutzen möchte, ist natürlich die<br />

praktischste Alternative, doch mit dem Programm<br />

Digitale Bilder findet sich auf jedem <strong>Mac</strong> auch eine<br />

Art Schweizer Taschenmesser für den Bildimport.<br />

Schon vor dem Einlesen zeigt das Programm viele<br />

Informationen zum Bild, sodass es sich sehr gut<br />

dazu eignet, nur einen Teil der Bilder überhaupt für<br />

den Import auszuwählen.<br />

Und man darf sehr flexibel bestimmen, in<br />

welchen Ordner oder an welches Programm die<br />

eingelesenen Bilder weitergereicht werden sollen.<br />

Darunter finden sich nicht nur andere Bildverwaltungsprogramme,<br />

sondern beispielsweise auch Mail<br />

oder Vorschau. Und wer mit der eher schlichten,<br />

aber dafür sehr schnellen Gestaltung leben kann,<br />

lässt sich direkt ein PDF oder eine Website aus den<br />

importierten Bildern erstellen, die man sehr zügig<br />

für andere Leute zugänglich machen kann.<br />

Übrigens ist Digitale Bilder auch das Programm,<br />

in dem es möglich ist, für jedes Gerät einzeln zu<br />

bestimmen, ob sich ein anderes Programm<br />

wie Fotos automatisch beim Anschluss öffnen soll.<br />

Bilder scannen<br />

Digitale Bilder ist außerdem für die Ansteuerung<br />

von Scannern zuständig. Während einzelne Scanner<br />

heutzutage eher selten geworden sind, bieten <br />

WLAN-Transfer<br />

Manche Kameras bieten<br />

eigene WLAN-Sender,<br />

über die man theoretisch<br />

auch vom <strong>Mac</strong> an die<br />

Bilder kommt. Doch<br />

diese Verbindung ist<br />

sehr langsam und labil,<br />

weshalb man sie letztlich<br />

nur nutzen sollte, um<br />

die Kamera vom Smartphone<br />

aus zu steuern.<br />

Workshop: Weitere Importmöglichkeiten<br />

1<br />

Manche<br />

Fotodrucker besitzen<br />

Kartenleser, die über das Netzwerk<br />

erreichbar sind. Über den<br />

Import-Dialog wählt man das<br />

Gerät manuell aus. Der Import<br />

übers Netz kann allerdings<br />

quälend lange dauern.<br />

2<br />

Man<br />

kann auch die Kamera<br />

selbst als Kartenleser nutzen<br />

und sie über ein passendes USB-<br />

Kabel direkt an den Rechner<br />

anschließen. Wichtig dabei ist,<br />

dass die Kamera sich bei der<br />

Übertragung nicht abschaltet.<br />

3<br />

Nutzt<br />

man die iCloud-Fotomediathek<br />

oder den Fotostream,<br />

landen Bilder von anderen<br />

<strong>Mac</strong>s oder iOS-Geräten darüber<br />

automatisch in der Fotos-App.<br />

Ein Import erübrigt sich damit.<br />

4<br />

Über<br />

einen SD-Kartenleser<br />

können iPads und iPhones Bilder<br />

inklusive RAW-Dateien<br />

direkt importieren und dann<br />

über den Fotostream oder die<br />

Fotomediathek sofort an den<br />

Rechner weiterschieben.<br />

5<br />

Diverse<br />

Programme können<br />

Bilder direkt in die Fotos-<br />

Bibliothek importieren, darunter<br />

auch Safari. Dazu ruft man<br />

das Kontextmenü zu einem<br />

Bild auf und gibt Letzteres<br />

direkt an Fotos weiter.<br />

6<br />

Die<br />

importierten Bilder landen<br />

in der Fotos-Library und werden<br />

dort in einem Paket verwahrt,<br />

in dessen Inhalt man nicht<br />

manuell eingreifen sollte. Die<br />

Fotos-App rückt alle Bilder auf<br />

Befehl auch wieder heraus …<br />

maclife.de digitale bilder


016<br />

grundlagen<br />

Multifunktionsdrucker fast immer einen integrierten<br />

Scanner, dessen Treibersoftware ihn meistens<br />

über Digitale Bilder erreichbar macht. Wer damit<br />

nicht nur Bürokopien machen, sondern auch Bilder<br />

einlesen möchte, sollte hier zu einem fototauglichen<br />

Modell greifen, das sich besser darauf versteht,<br />

selbst in tiefen Schatten noch Zeichnung zu finden<br />

und Farben besser zu erkennen. Wenn man hierfür<br />

etwas Zeit investiert und sich mit den Scan-Einstellungen<br />

beschäftigt, kann man Papierbilder sehr gut<br />

einlesen.<br />

Wer allerdings Dias oder Negative scannen<br />

möchte, benötigt theoretisch einen Scanner mit<br />

Durchlichteinheit und enorm feiner Auflösung mit<br />

zumindest 3.000 echten dpi. Solche Geräte gibt es<br />

kaum noch zu kaufen, weshalb sich der Gang zum<br />

externen Dienstleister anbietet. <br />

SCANS ALS DIENSTLEISTUNG<br />

Diascans online ordern<br />

Die Spezies der Diascanner ist mittlerweile praktisch ausgestorben und<br />

von den Billigvarianten, die mit der Technologie vorsintflutlicher Digitalkameras<br />

arbeiten, sollte man die Finger lassen. Viele Dienstleister bieten<br />

aber an, Kleinbild-Dias in hoher Qualität zu scannen. Dabei kann man oft<br />

die Auflösung wählen und erwarten, dass der Anbieter sehr hochwertige<br />

Diascanner nutzt, die auch kleine Kratzer entfernen und den enormen<br />

Kontrastumfang von Diafilmen korrekt einfangen können. Eine Onlinerecherche<br />

mit dem Zauberwort „Dias scannen“ fördert eine Vielzahl an<br />

Anbietern und Preise zwischen gut 20 und etwa 50 Cent pro Dia zutage<br />

– je nachdem wie umfangreich die Handarbeit an den Dias ausfällt. Die<br />

Scans bekommt man auf DVD oder USB-Stick überreicht. Wer seine Originale<br />

ungern aus der Hand gibt, sollte einen Anbieter in der Nähe wählen<br />

und seine Magazine persönlich übergeben. Für die besten Dias aus dem<br />

Archiv sind die Kosten gut überschaubar.<br />

Workshop: Digitale Bilder<br />

1<br />

Das<br />

Programm Digitale Bilder<br />

importiert Fotos aus praktisch<br />

jeder Quelle von der<br />

Speicherkarte bis hin zu direkt<br />

angeschlossenen Geräten<br />

wie iPhones. Dafür kann man<br />

einzelne Bilder auswählen.<br />

2<br />

Über<br />

das Menü im Import-Dialog<br />

kann man bestimmen, wohin<br />

die Bilder geschrieben werden<br />

sollen. Als Ziel lassen sich auch<br />

Programme wie Aperture auswählen<br />

oder einfache Webseiten<br />

aus den Fotos erzeugen.<br />

3<br />

In<br />

Digitale Bilder bestimmt man<br />

mit einem kleinen Knopf unten<br />

links im Import-Dialog, welches<br />

Programm beim Anschließen<br />

eines Geräts automatisch geöffnet<br />

wird oder ob gar keines von<br />

selbst starten soll.<br />

4<br />

Auch<br />

die meisten Scanner lassen<br />

sich über digitale Bilder ansteuern<br />

und tauchen entweder in<br />

der Geräteliste oder unter den<br />

Netzwerkfreigaben auf, sobald<br />

sie eingeschaltet sind.<br />

5<br />

Nur<br />

wenn man auf „Details<br />

einblenden“ klickt, bekommt<br />

man weitere Features zu sehen,<br />

wie etwa die Möglichkeit, einen<br />

Rahmen um den gewünschten<br />

Ausschnitt zu ziehen oder weitere<br />

Einstellungen zu treffen.<br />

6<br />

Die<br />

Einstellmöglichkeiten<br />

können je nach Scanner recht<br />

umfangreich sein und beinhalten<br />

auch schärfen oder Farbkorrekturen.<br />

Separate Scansoftware<br />

benötigt man daher<br />

praktisch nicht.<br />

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018<br />

grundlagen<br />

Text: Stefan von Gagern<br />

Foto: Apple<br />

fotografie-grundwissen für alle<br />

Tipps und Techniken<br />

für bessere Fotos<br />

Egal mit welcher Kamera Sie gerade fotografieren: Es sind oft einfache<br />

Dinge, die den Unterschied zwischen einem guten und schlechten<br />

Foto – und den Aufwand beim Nachbearbeiten am <strong>Mac</strong> – ausmachen.<br />

Apple zeigt auf seiner Website,<br />

dass es möglich ist,<br />

mit dem iPhone 6 tolle Fotos<br />

zu machen. Doch ist die<br />

Technik zwar wichtig, aber<br />

nicht alles, worauf es beim<br />

Fotografieren ankommt.<br />

Fotos, die am <strong>Mac</strong> bearbeitet werden, stammen<br />

oft aus dem iPhone. Kein Wunder:<br />

Das iPhone ist die beliebteste Fotokamera<br />

der Welt, wie es selbstbewusst auf der iPhone-<br />

6s-Website von Apple heißt. Inzwischen ist das<br />

iPhone mit zwölf Megapixeln auch längst nicht<br />

mehr eine Notlösung, wenn die Digitalkamera<br />

vergessen wurde, sondern für viele einfach die<br />

Hauptkamera, die viele Vorteile hat: Erstens ist<br />

sie immer in der Hosentasche dabei und bereit,<br />

interessante Motive abzulichten. Zweitens ist es<br />

sehr einfach, mit dem iPhone zu fotografieren.<br />

Dass mit dem iPhone 6 tolle Fotos möglich sind,<br />

beweist Apple in diversen Werbekampagnen<br />

und der Onlinegalerie, die Beispielfotos zeigt,<br />

die mit dem iPhone aufgenommen wurden. Der<br />

dritte Vorteil ist ebenfalls nicht zu verachten:<br />

Viele fotografieren heutzutage hauptsächlich,<br />

um die Bilder dann online zu veröffentlichen,<br />

zum Beispiel über Facebook oder Instagram. Mit<br />

dem iPhone sind die Internetverbindung und die<br />

sozialen Netze direkt in die Kamera eingebaut.<br />

Trotzdem gibt es immer noch gute Gründe, eine<br />

DSLR-Kamera zu nutzen – etwa die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

mit Objektiven und die oft noch<br />

bessere Bildqualität. Und manchmal hat auch<br />

eine Kompaktkamera ihre Berechtigung – zum<br />

Beispiel gibt es robuste, wasserdichte Modelle für<br />

den Outdoorbereich.<br />

Fotogrundlagen und Kniffe kennen<br />

Der wichtigste Faktor für die Bildqualität ist<br />

häufig nicht die Technik in der Kamera, sondern<br />

einfach wer fotografiert: Es kommt auf fotografisches<br />

Grundwissen und Können an. Zum Beispiel<br />

darauf, ein Auge für ein gutes Motiv zu haben und<br />

im richtigen Moment abzudrücken. Dann geht es<br />

darum, die typischen Fehler zu vermeiden und<br />

ein paar Tricks zu kennen, die helfen, Ihre Fotos<br />

besser zu machen. Wir zeigen auf den folgenden<br />

Seiten die wichtigsten Tipps, die jeder Fotograf<br />

kennen sollte. Sie funktionieren teils speziell nur<br />

mit dem iPhone oder ganz allgemein mit jeder<br />

Kamera, die Sie gerade im Einsatz haben. <br />

Der wichtigste<br />

Faktor für die<br />

Bildqualität ist oft<br />

nicht die Kamera,<br />

sondern wer damit<br />

fotografiert.<br />

digitale bilder maclife.de


Bessere Fotos machen<br />

019<br />

1. Gutes Licht nutzen<br />

Foto: www.magpictures.com<br />

Die besten Fotos entstehen bei guten<br />

Lichtverhältnissen. Gehen Sie möglichst<br />

raus und nutzen Sie natürliches Licht,<br />

wie zum Beispiel die Sonne. Bei wenig<br />

Licht muss es der Chip in der Kamera<br />

verstärken. Das führt zu Bildrauschen<br />

und damit insgesamt einer schlechteren<br />

Bildqualität. Schalten Sie drinnen – wenn<br />

möglich – alle Lichter zum Fotografieren<br />

an, und legen Sie zum Beispiel abzulichtende<br />

Gegenstände unter eine Lampe<br />

statt in eine schummrige Ecke. Meiden<br />

Sie Gegenlicht, und stellen Sie Personen,<br />

die Sie fotografieren möchten, so auf,<br />

dass sie angestrahlt werden und nicht<br />

vor der Sonne oder Lichtquelle stehen.<br />

Sonst drohen dunkle Gesichter.<br />

3. Bild spannend und gerade komponieren<br />

Vermeiden Sie krumme Linien in Aufnahmen, die Sie nachher umständlich per<br />

Software wieder gerade rücken müssen. Das beste Gegenmittel sind Hilfslinien, die Sie<br />

in fast allen Kameras im Display einblenden können. Auf dem iPhone gibt es die Möglichkeit<br />

auch in der Kamera-App: Sie können das Raster über „Einstellungen > Fotos &<br />

Kamera > Raster“ aktivieren. Richten Sie dann horizontale oder vertikale Elemente im<br />

Bild (wie Laternenpfähle oder den Horizont in Landschaftsaufnahmen) genau auf oder<br />

parallel zu den Linien aus. Mit dem Raster gelingt es auch leichter, Motive spannender<br />

zu komponieren. Wenn das Bildmotiv exakt in der Mitte sitzt, wirken Bilder oft langweilig.<br />

Spannender ist es, wenn Sie das Motiv in eines der Drittel positionieren oder<br />

den Horizont auf eine der waagerechten Linien legen.<br />

2. Schnell startbereit<br />

Wenn Sie mit dem iPhone oder iPad<br />

fotografieren ist die Kamera-App Ihr<br />

wichtigstes Werkzeug. Wenn die App<br />

immer griffbereit ist, haben Sie wichtige<br />

Sekunden mehr Zeit, um eine Aufnahme<br />

vorzubereiten. Der schnellste Weg, die<br />

Kamera-App zu öffnen, ist der Sperrbildschirm:<br />

Tippen Sie unten rechts mit dem<br />

Daumen auf das Kamerasymbol auf dem<br />

Sperrbildschirm und wischen Sie nach<br />

oben, um direkt in der Kamera-App zu<br />

landen. Im entsperrten Home-Bildschirm<br />

können Sie die Kamera-App auch im<br />

Dock ablegen. Oder Sie tippen in der<br />

Kommandozentrale unten rechts auf das<br />

Kamerasymbol.<br />

Joby-Gorillapod-Stative<br />

halten alle<br />

Kameras und<br />

das iPhone<br />

auf jedem<br />

Untergrund<br />

ruhig.<br />

Mit der Apple<br />

Watch als<br />

Fernauslöser<br />

gelingen<br />

unverwackelte<br />

Bilder<br />

und ungewöhnliche<br />

Perspektiven.<br />

4. Schärfe verbessern<br />

Verwacklungen sind die Ursache für<br />

unscharfe Aufnahmen – gerade in schlechten<br />

Lichtsituationen wie bei Nachtaufnahmen.<br />

Unverwackelte Bilder sind scharf, brillant<br />

und liefern tolle Farben. Also halten Sie Ihre<br />

Kamera nach Möglichkeit mit zwei Händen,<br />

so ruhig, wie es geht, und stehen Sie so stabil<br />

wie nur möglich. Es gibt tolle Ministative für<br />

iPhone und alle Kameramodelle, wie zum<br />

Beispiel den Joby Gorillapod. Wenn Sie keines<br />

dabeihaben, gibt es oft Tische, Mauern oder<br />

andere feste Unterlagen, auf denen Sie Ihre<br />

Ellenbogen samt Kamera aufstützen können.<br />

Versuchen Sie, beim Auslösen nicht zu<br />

wackeln. In manchen Situationen helfen<br />

Tricks: zum Beispiel, den Zeitauslöser einzustellen<br />

und so automatisch auszulösen. Beim<br />

iPhone können Sie das Kopfhörerkabel mit<br />

der Taste als Fernbedienung der Kamera-App<br />

verwenden oder die Apple Watch mit der<br />

Kamera-App als Fernauslöser nutzen. Öffnen<br />

Sie dazu die Kamera-App auf der Apple<br />

Watch und auf dem iPhone. Dann können<br />

Sie mit der seitlichen Favoritentaste die<br />

Aufnahme fernauslösen. Dabei wird sich das<br />

iPhone garantiert kein bisschen bewegen.<br />

maclife.de digitale bilder


020<br />

grundlagen<br />

5. Rangehen statt zoomen<br />

Oft kommt Ihr Motiv erst richtig zur<br />

Geltung, wenn Sie es heranholen. Das<br />

ist der Grund, warum Profifotografen an<br />

Rennstrecken immer mit riesigen Teleobjektiven<br />

unterwegs sind. Würden Sie die<br />

Rennautos normal fotografieren, wären<br />

sie nur kleine Punkte in der Streckenumgebung.<br />

iPhones und iPads haben leider<br />

kein Zoomobjektiv und viele Kompaktkameras<br />

auch nur einen kleinen optischen<br />

Zoombereich – bieten aber mehr an.<br />

Der Haken dabei: Es handelt sich um<br />

einen Digitalzoom. Statt die Motive<br />

mit einem Objektiv heranzuholen, wird<br />

praktisch nur ein Bildausschnitt aus dem<br />

Motiv genommen und vergrößert. Dabei<br />

wird die Bildqualität schlechter, denn die<br />

Software muss mehr im Bild berechnen.<br />

Das gezoomte Bild ist weniger scharf<br />

und brillant. Abhilfe: Gehen Sie, wenn<br />

möglich, immer einfach ein paar Schritte<br />

näher an das Motiv heran, statt digital<br />

zu zoomen. Wenn das nicht möglich ist,<br />

weil Sie zum Beispiel eine Landschaft<br />

aufnehmen und schon an der Absperrung<br />

vor dem Abgrund stehen, nutzen Sie am<br />

besten eine DSLR mit Teleobjektiv. Beim<br />

iPhone oder der Kompaktkamera ist<br />

es besser, erst einmal das ganze Motiv<br />

aufzunehmen und dann am <strong>Mac</strong> den<br />

gezoomten Ausschnitt festzulegen. So<br />

bleiben Sie flexibler beim Ausschnitt.<br />

6. Serienbilder nutzen<br />

Manche Motive, zum Beispiel<br />

bewegte Objekte, Sport- und<br />

Action aufnahmen oder der perfekte<br />

Gesichtsausdruck in Porträts, sind<br />

sehr schwierig zu erwischen. Aber<br />

eigentlich ist das kein Pro blem,<br />

denn Sie fotografieren digital. Das<br />

heißt, Sie können locker 100 Bilder<br />

aufnehmen, das perfekte heraussuchen<br />

und die 99 anderen wieder<br />

löschen. Beim iPhone halten Sie<br />

einfach den Aufnahmeknopf länger<br />

gedrückt. Darüber erscheint eine<br />

Zahl, die anzeigt, wie viele Bilder<br />

Sie aufnehmen. In der Fotos-App<br />

werden Serienbilder dann gruppiert<br />

angezeigt. Tippen Sie auf ein Serienbild,<br />

erscheint oben links zum Beispiel<br />

„Serie (10 Fotos)“. Tippen Sie<br />

auf „Auswählen …“, um die besten<br />

herauszusuchen. Die können Sie<br />

durch antippen auswählen. Danach<br />

können Sie mit „Nur 1 Favoriten<br />

behalten“ alle anderen Aufnahmen<br />

in einem Rutsch bequem löschen.<br />

So schonen Sie den Speicher des<br />

iPhone und können bedenkenlos<br />

mit Serienbildern arbeiten.<br />

Serienbilder machen es leichter, den<br />

perfekten Moment bei Sportaufnahmen<br />

zu erwischen.<br />

Beim iPhone können Sie leicht die<br />

übrigen Bilder wieder löschen.<br />

iPhone: Am Regler zwischen „+“ und „–“ erkennen<br />

Sie, wie stark Sie digital zoomen. Am<br />

besten verzichten Sie komplett auf den Zoom.<br />

7. Brillante Bilder mit HDR<br />

HDR-Bilder<br />

können in Landschaftsaufnahmen<br />

oft viel mehr<br />

Details abbilden.<br />

HDR-Bilder (High Dynamic Range) können einen größeren Kontrastumfang abbilden<br />

als normal aufgenommene Fotos. Das heißt, die hellen Stellen im Bild, wie Wolken<br />

oder Schnee, sind detailliert, und gleichzeitig werden die dunklen, schattigen Bereiche<br />

kräftig und ebenfalls detailreich abgebildet – wie hier die in den Bäumen. Mit<br />

einer normalen Aufnahme ist das kaum möglich, da sie die Belichtung entweder auf<br />

einen dunklen oder auf einen hellen Teil im Bild einstellt. Bei HDR wird das Motiv tatsächlich<br />

zweimal fotografiert, einmal auf die hellen Stellen und einmal auf die dunklen<br />

belichtet – und zusammengerechnet. Das ergibt einen höheren Kontrast umfang<br />

und so eine bessere Bildqualität. Lassen Sie beim iPhone am besten „HDR“ auf „Auto“<br />

eingestellt, dann wird es bei passenden Motiven eingeschaltet.<br />

digitale bilder maclife.de


Bessere Fotos machen<br />

021<br />

8. Blitzen, wenn’s passt<br />

Aufnahmen mit Blitz sehen meistens<br />

nicht gut aus – beispielsweise im Dunkeln.<br />

Bei manchen Gelegenheiten, oft gerade<br />

im Hellen, kann der Blitz aber sehr gut<br />

die Bildqualität unterstützen: Setzen Sie<br />

ihn zum Beispiel draußen bei Gegenlichtaufnahmen<br />

ein. Aus kurzer Distanz etwa<br />

kann er die Gesichter von zu fotografierenden<br />

Personen aufhellen. Oder er kann<br />

bei Gegenständen viele Details retten, die<br />

sonst nicht zu sehen wären.<br />

Ungewöhnliche<br />

Perspektiven<br />

machen Bilder<br />

viel spannender.<br />

10. Spannende Perspektiven nutzen<br />

Fotografieren Sie Motive nicht einfach nur von vorne. Experimentieren Sie mit<br />

Perspektiven. Zum Beispiel kann die Vogel- oder Froschperspektive wie hier im Beispielfoto<br />

zwei Figuren noch mal wesentlich spannender aussehen lassen. Von unten<br />

wirken sie zum Beispiel deutlich bedrohlicher – falls das zum Motiv passt. Probieren<br />

Sie auch verschiedene Bildausschnitte aus, nicht immer nur den ganzen Körper oder<br />

den ganzen Gegenstand. Makrofotografie holt kleine Dinge wie Blumen oder hier im<br />

Beispiel Spielzeuge ganz nah heran und lässt sie groß aussehen. Wenn Sie dann noch<br />

mit Tiefenschärfe spielen (siehe Beispiel 11) können abwechslungsreiche Aufnahmen<br />

herauskommen, die Aufmerksamkeit erzeugen.<br />

11. Gezielt einstellen<br />

9. Tiefer einsteigen<br />

Es lohnt sich, sich bei Kameras mit<br />

Themen wie Empfindlichkeit, Blende<br />

und Belichtungszeit zu beschäftigen und<br />

nicht nur immer im Automodus zu fotografieren.<br />

Auch auf dem iPhone gibt es<br />

manuelle Möglichkeiten: Die Standardapp<br />

ist auf Automatik und einfache Bedienung<br />

ausgerichtet, es gibt aber alternative<br />

Zusatzapps: Sehr empfehlenswert<br />

ist zum Beispiel ProCamera + HDR<br />

(4,99 Euro + In-App-Käufe). Diese App<br />

bringt einige Spezialitäten mit, etwa<br />

für Nachtaufnahmen und Langzeitbelichtungen.<br />

Profis freuen sich über<br />

typische DSLR-Einstellungen wie ISO-<br />

Empfindlichkeit. Wer die ISO-Empfindlichkeit<br />

hoch stellt, kann sich in vielen<br />

Situationen den Blitz sparen.<br />

Das iPhone stellt automatisch den<br />

Fokus (AF) und die Belichtung<br />

(AE, E = „Exposure“) ein. Das ist in der<br />

Regel sehr bequem, bei schwierigen<br />

Motiven kann es aber sein, dass sich<br />

Belichtung und Fokus partout nicht so<br />

einstellen, wie Sie es sich wünschen.<br />

Wenn Sie in das Bild in der Kamera-<br />

App tippen, können Sie nach ein bis<br />

zwei Sekunden halten die Automatik<br />

sperren. Im Bildschirm erscheint<br />

oben gelb „AE/AF-Sperre“. Mit dieser<br />

Technik können Sie gezielter bestimmen,<br />

worauf das iPhone fokussiert,<br />

und zum Beispiel versuchen, einen<br />

Tiefenschärfe-Effekt zu erzielen. Der<br />

Hintergrund wirkt dabei verschwommen,<br />

weil er sich außerhalb des scharfen<br />

Bereichs der Blende befindet, und<br />

betont damit die Räumlichkeit. Wählen<br />

Sie ein Motiv, das deutlich mit Abstand<br />

zum Hintergrund steht. Fixieren Sie<br />

dann den Fokus auf das Objekt im Vordergrund.<br />

Die Sperre können Sie wieder<br />

deaktivieren, indem Sie auf irgendeine<br />

Stelle in der Vorschau tippen.<br />

Die Belichtung und der Fokus lassen sich<br />

beim iPhone beeinflussen und fixieren.<br />

maclife.de digitale bilder


Foto: Apple


Die Fotos-App<br />

023<br />

Mehr als nur<br />

eine Sammelstelle<br />

für Fotos<br />

Apples Fotos-Programm ist mächtiger, als mancher nach dessen<br />

holprigem Start denkt. Wir stellen Ihnen die App ausführlich vor<br />

und zeigen Ihnen, mit welchen einfachen Schritten Sie Ihre Bilder<br />

für die weitere Nutzung fit machen können. Und diese kann zum<br />

Beispiel darin bestehen, die Bilder am <strong>Mac</strong> zu präsentieren. Oder<br />

aber man lässt sich aus seinen Bildern ein Buch oder einen Kalender<br />

drucken. Und zu guter Letzt haben wir noch jede Menge Tipps<br />

und Tricks zum Fotos-Programm gesammelt.<br />

Oberfläche der Fotos-App 024<br />

Die zentrale Foto-Mediathek 026<br />

Bildbearbeitungs-Basics 030<br />

Diashows und Präsentationen 034<br />

Kalender, Karten und mehr 038<br />

Tipps und Tricks 040<br />

maclife.de musik & video


024<br />

fotos<br />

Text: Matthias Zehden<br />

die fotos-app im überblick<br />

Die Oberfläche von Fotos<br />

01<br />

02 <strong>05</strong><br />

06<br />

03<br />

07<br />

08<br />

04<br />

09<br />

10<br />

11<br />

16<br />

17<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

digitale bilder maclife.de


App Fotos im Überblick<br />

025<br />

18<br />

23<br />

20<br />

19<br />

25<br />

24<br />

26<br />

21<br />

22<br />

01 Navigationstasten zum Vor- und Zurückblättern<br />

innerhalb der Ansichten. 02 Regler für die Größe der<br />

Vorschaubilder. Einstellung erfolgt relativ zur Fenstergröße.<br />

03 Name der aktuellen Auswahl (hier das<br />

Album „Alle Fotos“) und Zeitbereich der enthaltenen<br />

Bilder. 04 Vorschau- und Arbeitsbereich des Fensters.<br />

Passt sich der aktuellen Auswahl und der<br />

gerade aktiven Funktion an. <strong>05</strong> Aktiver Bereich der<br />

Mediathek. Ist die Seitenleiste über das Darstellungsmenü<br />

oder [alt] + [cmd] + [S] ausgeblendet, finden Sie<br />

hier Reiter oder ein Menü zur Auswahl des Bereichs.<br />

06 Die Seitenleiste zeigt alle Bereiche der Mediathek.<br />

Ganz oben die zeitliche Ansicht „Fotos“ mit Jahren,<br />

Sammlungen und Momenten. Hier wird auch ein<br />

gerade verbundenes iOS-Gerät angezeigt. 07 Es folgen<br />

unter „Bereitgestellt“ die Freigaben und Abos.<br />

08 Fährt man mit dem Mauszeiger auf die Titelzeile<br />

eines Bereichs, kann man dessen Untergruppen ausblenden.<br />

09 Der größte Bereich in der Seitenleiste<br />

sind die Alben. 10 Der Balken markiert den aktuell<br />

ausgewählten Bereich. 11 Hier finden Sie diverse<br />

Standard-Alben, wie zum Beispiel Zeitlupen, Panoramen,<br />

Videos oder zuletzt gelöschte Fotos. 12 Regelbasierte<br />

intelligente Alben haben ein Zahnrad als<br />

Symbol. Sie lassen sich hier per Kontextmenü bearbeiten.<br />

13 Die Alben kann man in Ordner sortieren.<br />

14 Die selbst angelegten Alben lassen sich in der Seitenleiste<br />

verschieben. 15 Den Abschluss bilden die<br />

Projekte. Das sind Diashows, Fotobücher, Kalender<br />

und Karten. 16 Die blaue Umrandung markiert<br />

gerade ausgewählte Fotos. 17 Über das Kontextmenü<br />

lassen sich viele nützliche Funktionen aufrufen,<br />

wie die Information, Start einer Diashow oder<br />

unter „Bereitstellen“ die Weitergabe von Fotos an<br />

andere Apps und Dienste. 18 Start einer Diashow<br />

des aktiven Objekts. Sind Bilder markiert, werden<br />

nur die gezeigt. 19 Über die Plus-Taste können Sie<br />

mit allen oder den gerade ausgewählten Fotos ein<br />

neues Album oder ein Projekt anlegen. Sie können<br />

die Bilder auch bestehenden Objekten hinzufügen.<br />

20 Aufruf des Bereitstellen-Menüs für die gezeigten<br />

Fotos oder nur die aktuelle Auswahl. 21 Das Eingabefeld<br />

der schnellen Suchfunktion. 22 Anzahl der<br />

Fotos im aktuellen Album oder Moment. 23 Die<br />

kleine Werkzeugkiste an der linken unteren Ecke<br />

markiert bearbeitete Fotos. 24 HDR-Bild mit erweitertem<br />

Tonwertumfang. HDR-Fotos werden von iOS-<br />

Geräten übernommen. 25 Fahren Sie mit dem Mauszeiger<br />

auf ein Vorschaubild, erscheint in der linken<br />

oberen Ecke ein Herzsymbol. Klicken Sie darauf, um<br />

das Foto als Favorit zu markieren. Das Herz wird<br />

dadurch weiß. Erneutes Klicken entfernt die Markierung<br />

wieder. 26 Das Info-Fenster bietet Daten der<br />

Kamera und der verwendeten Einstellungen sowie<br />

Ortsdaten. Sie können außerdem Titel, Beschreibung<br />

und Schlagwörter eingeben. <br />

maclife.de digitale bilder


026<br />

fotos<br />

Text: Matthias Zehden<br />

zentrale foto-mediathek<br />

Fotos, die App<br />

für Ihre Bilder<br />

Die App Fotos ist die zentrale Sammelstelle für<br />

aufgenommene Fotos in OS X. Die Bilder lassen sich<br />

bearbeiten, flexibel organisieren und wieder ausgeben.<br />

Wir starten mit einer allgemeinen Einführung.<br />

Als zentrale Fotoverwaltung tritt die App<br />

Fotos die Nachfolge von iPhoto an. Sie<br />

wurde von Grund auf neu entwickelt und ist<br />

in vielen Bereichen deutlich schlanker und schneller<br />

als das in die Jahre gekommene iPhoto. Außerdem<br />

führt Apple mit Fotos die gemeinsame Strategie für<br />

OS X und iOS fort, denn auf den mobilen Geräten<br />

finden Sie eine zu OS X Fotos kompatible und funktional<br />

nahezu identische Fotos-App vor. Das wiegt<br />

einige Nachteile, wie den im Vergleich zu iPhoto zum<br />

Teil noch nicht ganz wiederhergestellten Funktionsumfang,<br />

wieder auf. Auch Fotos ist eine sehr komfortable<br />

Fotoverwaltung mit vielen nützlichen Funktionen,<br />

auf die wir in den anschließenden Workshops<br />

dieser Rubrik noch ausführlich eingehen. Zum<br />

Anfang beschäftigen wir uns nun mit der zentralen<br />

Aufgabe als Organisator der Fotosammlung.<br />

Seitenleiste nutzen?<br />

Fotos bietet verschiedene Ansichten, wobei die<br />

wichtigste Frage zunächst darin besteht, ob Sie<br />

die Seitenleiste nutzen wollen. Eigentlich kommt<br />

man ganz gut ohne aus, aber wer sie seit Jahren<br />

aus diversen Apps gewohnt ist, will oft nicht mehr<br />

darauf verzichten. Ein Vorteil der Seitenleiste ist,<br />

dass man hier praktisch alle wichtigen Ansichten<br />

der App, wie die Fotoübersicht, Alben und Projekte,<br />

in einer Liste verfügbar hat. Das erleichtert zum Beispiel<br />

das Sortieren von Fotos in Alben. Auf der anderen<br />

Seite kann die Liste in der Seitenleiste ziemlich<br />

Workshop: Darstellung anpassen<br />

1<br />

Wählen<br />

Sie in der Seitenleiste ein<br />

beliebiges Album aus und klicken<br />

dann oben links auf den Pfeil<br />

zurück, kommen Sie zur Übersicht<br />

aller Alben. Die zeigt oben<br />

die Standardalben von Apple und<br />

unten Ihre Alben und Ordner.<br />

2<br />

Deaktivieren<br />

Sie die Seitenleiste,<br />

erscheint oben in der Mitte der<br />

Befehlsleiste eine Auswahl. Über<br />

Reiter können Sie zwischen den<br />

verschiedenen Bereichen der<br />

Mediathek wechseln.<br />

3<br />

Ist<br />

das Fenster sehr klein eingestellt,<br />

passen die Reiter zur<br />

Auswahl nicht mehr in die Fensterleiste.<br />

In diesem Fall wechselt<br />

Fotos die Darstellung und bietet<br />

die Bereiche in Form eines Popup-Menüs<br />

an.<br />

digitale bilder maclife.de


Die Foto-Mediathek für OS X<br />

027<br />

Gut geteilt<br />

In der geteilten Darstellung<br />

blendet<br />

Fotos bei der Anzeige<br />

eines einzelnen<br />

Bildes den Inhalt<br />

des Albums oder<br />

Moments als Leiste<br />

mit Miniaturen ein.<br />

Der rechte Rand<br />

der Leiste lässt sich<br />

verschieben, damit<br />

in ihr mehr Bilder<br />

nebeneinanderpassen.<br />

lang werden, wenn man seine Alben nicht in Ordner<br />

sortiert. Außerdem wirkt die Seitenleiste etwas Old<br />

School, aber das ist letztlich Geschmackssache.<br />

Schaltet man die Seitenleiste über das Darstellungsmenü<br />

oder den Kurzbefehl [alt] + [cmd] + [S] aus,<br />

erscheinen in der Mitte der Leiste am oberen Fensterrand<br />

einige Reiter zur Auswahl des gewünschten<br />

Bereichs der Mediathek. Anstelle der Liste in der<br />

Seitenleiste hat man dann eine Icon-basierte Darstellung.<br />

Da die Icons Vorschaubilder sind und deren<br />

Größe einstellbar ist, findet man sich hier nach kurzer<br />

Eingewöhnung mindestens genauso gut zurecht.<br />

Eine prima Ergänzung ist die sogenannte<br />

geteilte Darstellung. Die lässt sich aktivieren, wenn<br />

man ein einzelnes Foto auf dem Bildschirm betrachtet.<br />

In dem Fall erscheint links in der Befehlsleiste<br />

zwischen den Vor- und Zurückpfeilen und dem<br />

Größenregler für die Vorschaubilder eine weitere<br />

Taste. Mit dieser lassen sich die restlichen Fotos des<br />

aktuellen Albums oder Moments in einer Leiste am<br />

linken Rand einblenden. Diese zeigt jeweils zunächst<br />

zwei Bilder nebeneinander, doch man kann die<br />

Trennlinie zwischen der Leiste und dem Vorschaubereich<br />

des Fensters verschieben, damit mehr Miniaturen<br />

nebeneinanderpassen. So kann man dann<br />

auch in großen Alben schnell das passende Bild<br />

finden, ohne erst wieder die Einzelbilddarstellung<br />

zu verlassen. Die geteilte Darstellung funktioniert<br />

übrigens auch beim Bearbeiten von Fotos (Seite 30).<br />

So kann man sehr zügig diverse Bilder eines Albums<br />

in einem Rutsch bearbeiten. Die geteilte Darstellung<br />

(Kurzbefehl [alt] + [S]) lässt sich unabhängig von der<br />

Seitenleiste aktivieren.<br />

Bereiche der Mediathek<br />

Fotos bietet vier Bereiche oder Ansichten. Unter<br />

„Fotos“ finden Sie eine zeitliche Übersicht, eine<br />

Art „Timeline“. In der gröbsten Ansicht werden die<br />

Fotos nach Jahren gruppiert, wobei die Miniaturen<br />

der Fotos dann schon sehr klein sind. Sie können<br />

per Doppelklick in die Masse hineinzoomen zu kleineren<br />

Gruppen wie Sammlungen und „Momenten“.<br />

Die Sammlungen haben die Monate von früher<br />

abgelöst, entsprechen aber keiner festen Zeitdauer.<br />

Statt dessen entscheidet Fotos auch anhand des<br />

<br />

Workshop: Jahresübersicht nutzen<br />

1<br />

Wählen<br />

Sie in der Seitenleiste<br />

„Fotos“ – nicht verwechseln mit<br />

„Alle Fotos“ unter Alben –, sehen<br />

Sie eine Jahresübersicht mit Miniaturen<br />

Ihrer Fotos. Hier können<br />

Sie schnell scrollen, die Miniaturen<br />

helfen bei der Orientierung.<br />

2<br />

Per<br />

Mausklick zoomen Sie in die<br />

Bilder hinein. Zuerst zur Sammlung,<br />

die meist einige Wochen<br />

zeigt, dann zum Moment oder<br />

Tag. Fahren Sie mit gedrückter<br />

Maustaste über die Miniaturen,<br />

um eine Vorschau zu sehen.<br />

3<br />

Lassen<br />

Sie während der Anzeige<br />

der Vorschau die Taste los, zeigt<br />

Fotos das gerade ausgewählte<br />

Bild in Groß an. Diese bequeme<br />

und schnelle Form des Zugriffs<br />

funktioniert auch schon in der<br />

Jahresübersicht.<br />

maclife.de digitale bilder


028<br />

fotos<br />

Gesichter<br />

Fotos erkennt Gesichter<br />

in Bildern. Um die Funktion<br />

zu nutzen, öffnen Sie<br />

unter „Alben“ den Eintrag<br />

„Gesichter“. Fotos<br />

macht dort Vorschläge<br />

für häufig vorkommende<br />

Gesichter. Wählen Sie<br />

die gewünschte Person<br />

aus und geben Sie ihr<br />

einen Namen. Lassen<br />

Sie sich die zugehörigen<br />

Bilder zeigen, um zu<br />

bestätigen, welche<br />

tatsächlich das richtige<br />

Gesicht zeigen. Mit<br />

„Hinzufügen“ können<br />

Sie Fotos weitere Bilder<br />

suchen lassen. Bei der<br />

Darstellung der Fotos<br />

können Sie zwischen der<br />

üblichen Miniatur und<br />

dem Bildausschnitt mit<br />

dem Gesicht wählen.<br />

Ortes, was zusammengehört, und bildet Gruppen<br />

über wenige Wochen bis zu einem Monat. Die dann<br />

folgende Detailstufe sind Momente, die die Fotos<br />

eines Tages zeigen.<br />

Der nächste Bereich ist „Alben“. Neben den<br />

Standardalben für diverse Arten von Fotos und<br />

Filmen finden Sie hier auch die von Ihnen selbst<br />

angelegten Alben. Mit denen befassen wir uns gleich<br />

noch. Unter „Freigegeben“ sammelt Fotos schließlich<br />

Ihre eigenen Freigaben und abonnierte Alben anderer<br />

Benutzer. In „Projekte“ finden Sie Sonderformate,<br />

wie Diashows (Seite 34), Kalender, Karten und Fotobücher<br />

(Seite 38). Verbinden Sie ein iOS-Gerät mit<br />

dem <strong>Mac</strong>, zeigt Fotos auch noch den Reiter „Importieren“<br />

für den Zugriff auf das Mobilgerät an.<br />

Fotos importieren und löschen<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fotos zu importieren,<br />

zum Beispiel lokal per USB-Kabel vom iPhone<br />

oder über iCloud (Seite 44). Kopieren Sie die Fotos<br />

allerdings selbst im Finder in die Mediathek, indem<br />

Sie sie in das Fenster oder auf das Icon der App<br />

ziehen, müssen Sie darauf achten, was in den Fotos-<br />

Einstellungen unter „Allgemein“ ausgewählt ist. Wir<br />

empfehlen, die Fotos beim Import automatisch in<br />

die Mediathek kopieren zu lassen. Dann liegen alle<br />

Bilder direkt im Archiv von Fotos. Ansonsten merkt<br />

sich Fotos nur den Pfad zu den Bildern. Das spart<br />

Platz, weil die Bilder nicht zusätzlich kopiert werden,<br />

birgt aber das Risiko, dass man sie versehentlich im<br />

Finder löscht oder dass ein externes Medium vielleicht<br />

gerade nicht verfügbar ist, wenn Sie in Fotos<br />

auf ein dort liegendes Bild zugreifen wollen.<br />

Beim Löschen von Fotos verfügt die App über<br />

eine praktische Sicherheitsfunktion. Entfernen Sie<br />

Bilder aus der Mediathek, werden Sie zunächst<br />

nur in das Album „Zuletzt gelöscht“ bewegt. Dort<br />

bleiben Sie 30 Tage liegen, bis Fotos sie tatsächlich<br />

löscht. Öffnen Sie das besagte Album, steht unter<br />

jedem Bild, wie viele Tage es noch hier liegen bleibt.<br />

So lange haben Sie noch die Chance, ein Bild zu retten.<br />

Dafür markieren Sie das Foto und klicken oben<br />

in der Befehlsleiste auf „Wiederherstellen“. Fotos<br />

legt es dann an seinen ursprünglichen Ort zurück.<br />

Den Befehl zum Wiederherstellen finden Sie auch im<br />

Kontextmenü. Um Fotos sofort zu löschen, markieren<br />

Sie sie und wählen im Kontextmenü oder über<br />

die Taste oben rechts in der Befehlsleiste „Objekt(e)<br />

löschen“. Ist kein Foto markiert lassen sich über die<br />

gleiche Taste alle Fotos aus dem Album „Zuletzt<br />

gelöscht“ endgültig löschen.<br />

Alben und dynamische Listen anlegen<br />

Zur besseren Organisation der Bilder unterstützt<br />

die App Fotos Alben. Darin lassen sich Fotos zu<br />

einem Thema zusammenfassen, zum Beispiel von<br />

einer Feier oder einer Urlaubsreise. Das Album lässt<br />

sich später auch als Basis für weitere Funktionen<br />

nutzen, als Diashow abspielen oder für andere<br />

Benutzer freigeben. Alben enthalten nicht die Fotos<br />

selbst, sondern nur Verweise darauf. Sie kosten also<br />

nicht viel Platz. Löscht man ein Album ganz oder<br />

teilweise, bleiben die zugehörigen Fotos weiterhin in<br />

der Mediathek verfügbar.<br />

Es gibt nicht nur einfache Alben, denen man<br />

Fotos manuell zuweist, sondern auch intelligente<br />

Alben. Für diese legt man Regeln fest, nach denen<br />

die Bilder dann automatisch ausgewählt werden.<br />

Das kann ein Datumsbereich sein, man kann aber<br />

auch Raw-Bilder auswählen oder nach Bildern<br />

suchen, die mit einer bestimmten Kamera aufgenommen<br />

wurden. Die Möglichkeiten sind vielfältig.<br />

Zum Kennenlernen der App Fotos spielen Sie<br />

am besten etwas mit den grundlegenden Ansichten<br />

und Funktionen herum. Die folgenden Workshops<br />

gehen dann mehr ins Detail. <br />

Workshop: Alben anlegen<br />

1<br />

Die<br />

einfachste Form, ein Album<br />

mit Fotos anzulegen, ist, sie im<br />

Vorschaubereich von Fotos zu<br />

markieren und dann mit [cmd] +<br />

[N] ein neues Album anzulegen.<br />

Fotos fügt dann die Auswahl<br />

automatisch hinzu.<br />

2<br />

Sie<br />

können das Album öffnen<br />

und Fotos mit der Löschtaste<br />

entfernen. Um es zu ergänzen,<br />

empfiehlt sich die Nutzung<br />

der Seitenleiste. Ziehen Sie<br />

einfach Bilder auf das Album<br />

in der Seitenleiste.<br />

3<br />

Für<br />

ein intelligentes Album klicken<br />

Sie am besten auf die Plustaste<br />

in der Befehlsleiste. Dort<br />

wählen Sie „Intelligentes Album“.<br />

Dann legen Sie Name und Auswahlregeln<br />

fest und bestätigen<br />

mit dem Button „OK“.<br />

digitale bilder maclife.de


100<br />

VIDEO-TIPPS ZU<br />

OS X 10.11 EL CAPITAN<br />

So revolutionär haben Sie die neuen Funktionen von El Capitan noch nie erklärt bekommen:<br />

14 Kategorien mit 100 kompakten Einheiten. Als würde es von einem Freund gezeigt.<br />

GLEICH<br />

LADEN<br />

BEREITS TAUSENDE<br />

BEGEISTERTER NUTZER<br />

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* Für die App „100 Video Tipps für iOS 8“<br />

www.pocket-acacdemy.de/elcapitan<br />

für iPhone & iPad<br />

Eine Tutorial-App basierend auf<br />

der revolutionären Pocket Academy<br />

Schulungstechnologie


030<br />

fotos<br />

Text: Holger Sparr<br />

bilder einfach verbessern<br />

Gute Bilder mit<br />

wenig Aufwand<br />

Ausschnitt wählen, Tonwerte und Farben korrigieren<br />

und die Detailzeichnung verbessern: Solche einfachen<br />

Schritte dauern nicht lange und machen Fotos<br />

schnell fit für die weitere Nutzung. Und diese Aufbereitung<br />

klappt auch sehr gut mit den Bordmitteln<br />

von <strong>Mac</strong> OS X und dem Fotos-Programm.<br />

Theorie und Praxis liegen in der Fotografie<br />

leider oft weit auseinander: Theoretisch kann<br />

man beim Fotografieren das Bild sorgfältig<br />

komponieren, den Ausschnitt perfekt wählen, die<br />

Kamera gerade halten, die Schärfe perfekt legen und<br />

Belichtung sowie Farbwiedergabe justieren. Praktisch<br />

aber stellt man zu Hause am Rechner oft fest,<br />

dass die Bilder, die auf dem Kameradisplay noch toll<br />

aussahen, in der Realität einige Schwächen haben.<br />

Doch dafür gibt es ja Bildbearbeitungssoftware<br />

auf dem <strong>Mac</strong>, mit der man diese Schwächen recht<br />

gut beseitigen kann. Und dabei muss man nicht zu<br />

teuren Profi-Tools greifen, wenn man fast alles schon<br />

mit der mitgelieferten Fotos-App erledigen kann.<br />

Die Fähigkeit dieses Programms unterschätzt man<br />

sehr leicht, weil es ganz auf eine möglichst einfache<br />

Bedienung ausgelegt ist. Doch man muss nicht allzu<br />

Workshop: Ausschnitt und Drehung<br />

1<br />

Bei<br />

Aufnahmen direkt von oben ist die richtige Ausrichtung<br />

eher Glückssache. Ein Klick auf „Drehen“ kippt das<br />

Bild ohne Umrechnungsverluste in 90-Grad-Schritten,<br />

hält man dabei die Wahltaste gedrückt, geht die Drehung<br />

in die Gegenrichtung.<br />

2<br />

Muss<br />

das Bild frei gedreht werden, sollte man dies vor<br />

allem anderen tun, weil sich dadurch auch der Bildausschnitt<br />

ändert. Hilfslinien helfen bei der genauen<br />

Ausrichtung. Bei so eindeutigen Motiven wie hier funktioniert<br />

auch der Automatik-Knopf bestechend gut.<br />

3<br />

Zur<br />

Wahl des richtigen Bildausschnitts lassen sich alle<br />

Bildecken einzeln anpacken und verschieben. Hilfslinien<br />

helfen auch hier dabei, den Bildinhalt passend einzuteilen.<br />

Extreme Ausschnittvergrößerungen gehen natürlich<br />

zulasten der Bildqualität.<br />

4<br />

Über<br />

das kleine Menü lässt sich das Seitenverhältnis auf<br />

einen Standardwert oder das Original festlegen. Dabei<br />

spielt natürlich vor allem eine Rolle, für welchen Zweck<br />

man das Bild später nutzen möchte.<br />

digitale bilder maclife.de


Fotos bearbeiten<br />

031<br />

tief graben, um überraschend umfangreiche Möglichkeiten<br />

zur Bildbearbeitung zu finden. Die <strong>Mac</strong>-Version<br />

ist hier deutlich mächtiger als das iOS-Pendant.<br />

Ausschnitt wählen<br />

Bevor man an die Details eines Bildes geht, sollte<br />

man sich als Erstes darum kümmern, dass Ausschnitt<br />

und Ausrichtung des Bildes korrekt sind.<br />

Nach dem Klick auf Bearbeiten kümmert man<br />

sich zunächst um die Drehung: Unter dem Punkt<br />

„Beschneiden“ darf man das Bild etwas drehen,<br />

wobei ein Raster bei der Ausrichtung von Linien<br />

enorm hilft. Naturgemäß muss das Bild nach einer<br />

leichten Drehung neu berechnet werden, was immer<br />

auch ein klein wenig Qualität kostet – nur Drehungen<br />

in 90-Grad-Schritten lassen sich verlustfrei<br />

durchführen.<br />

Viele Bild vertragen es auch recht gut, wenn<br />

man einen kleineren Ausschnitt wählt, wobei ein<br />

kleines Menü dabei hilft, das passende Seitenverhältnis<br />

für den Verwendungszweck zu wählen.<br />

Natürlich kosten auch Ausschnittvergrößerungen<br />

letztlich Bildqualität, weil man die Auflösung der<br />

Kamera nicht mehr voll ausnutzt. Wenn man sehr<br />

oft einen engeren Ausschnitt wählen muss, sollte<br />

man das ruhig als Anlass dafür nehmen, seine<br />

Aufnahmetechnik zu ändern und in Zukunft einfach<br />

näher ans Motiv zu gehen – ein Ratschlag, der vor<br />

allem bei Smartphones mit ihren leicht weitwinkligen<br />

Brennweiten fast immer angebracht ist.<br />

Belichtung und Farbe<br />

Stimmt der Ausschnitt, wird es Zeit, sich um Tonwerte<br />

und Farben zu kümmern. Das Ziel dabei ist,<br />

<br />

Undo<br />

In Fotos darf man<br />

schon deswegen recht<br />

ungeniert Änderungen<br />

vornehmen, weil man<br />

sie alle jederzeit zurücknehmen<br />

und auch zum<br />

Originalbild zurückkehren<br />

kann. Denn die<br />

Ursprungsdatei wird<br />

nicht geändert. Das gilt<br />

auch dann, wenn man<br />

die Fotos-App zwischendurch<br />

beendet.<br />

Workshop: Farbe und Gradation<br />

1<br />

Der<br />

Bereich „Anpassen“ ist sehr leicht zugänglich, denn<br />

wenn man möchte, kann man sich darauf beschränken,<br />

in den Balken zu Licht, Farbe und Schwarzweiß dahin zu<br />

klicken, wo einem das Bild am besten gefällt, ohne sich<br />

darum zu scheren, was wirklich geändert wird.<br />

2<br />

Das<br />

kleine Dreieck klappt die Detailregler auf, über die<br />

sich die Lichtwerte sehr fein einstellen lassen. Dazu<br />

empfiehlt es sich, auf „Auto“ zu klicken und dann die<br />

Einstellungen noch etwas manuell zu verändern, bis<br />

man mit der Wirkung zufrieden ist.<br />

3<br />

Über<br />

„Hinzufügen“ kann man noch weitere Dinge wie<br />

beispielsweise ein Histogramm einblenden. Die Tonwertkorrektur<br />

bietet erfahrenen Fotografen eine gute<br />

Alternative zur Einstellung der Verteilung von Licht<br />

und Schatten über das Histogramm.<br />

4<br />

Den<br />

Weißabgleich können Sie am einfachsten dadurch<br />

setzen, dass Sie mit der Pipette auf einen neutral<br />

grauen Bereich im Bild klicken. Blendet man den Regler<br />

für Wärme ein, kann man diese Einstellung noch<br />

leicht korrigieren.<br />

maclife.de digitale bilder


032<br />

fotos<br />

Plug-ins<br />

Über den Punkt „Mehr“<br />

lassen sich Plug-ins<br />

nutzen, die zusätzliche<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

von Fremdanbietern<br />

bereitstellen. Diese<br />

findet man – leider nur<br />

gegen Bezahlung – im<br />

App Store, und Sie<br />

können sie über die Systemsteuerung<br />

für Erweiterungen<br />

verwalten.<br />

eine angenehme oder vielmehr dem Bild angemessene<br />

Wiedergabe von Lichtern und Schatten zu<br />

erreichen und die Farben natürlich wirken zu lassen.<br />

Unter „Anpassen“ finden sich zunächst nur drei<br />

Regler für Licht, Farbe und Schwarzweiß. Alle zeigen<br />

eine praktische Leiste, in der Effekte in unterschiedlicher<br />

Stärke auf das Bild angewendet werden und<br />

auf die man klicken kann. Ein „Auto“-Knopf sorgt oft<br />

schon für eine sehr gefällige Einstellung. Doch der<br />

kleine Pfeil öffnet dann die Detailregler und diese<br />

haben es durchaus in sich: Belichtung, Glanzlichter,<br />

Schatten, Helligkeit, Kontrast und Schwarzpunkt<br />

lassen sich einzeln justieren, und damit hat man<br />

vorzügliche Möglichkeiten, die Tonwertwiedergabe<br />

zu beeinflussen.<br />

Bei den Farbanpassungen lohnt sich meist<br />

vor allem die Nutzung des Sättigungsreglers, denn<br />

gerade bei einfacheren Kameras entstehen oft grell<br />

bunte Bilder. Statt im Farbmenü einen Farbstich zu<br />

entfernen, ist es besser, zunächst die Korrektur des<br />

Weißabgleichs zu probieren.<br />

Beim Anpassen sollte man grundsätzlich behutsam<br />

sein, denn viele der Einstellungen beeinflussen<br />

sich gegenseitig. Oft ist die automatische Korrektur<br />

dabei ein guter Ausgangspunkt für die eigenen<br />

Feinkorrekturen.<br />

Anpassungen hinzufügen<br />

Doch die App kann noch deutlich mehr: Über den<br />

„Hinzufügen“-Knopf bekommt man Zugriff auf noch<br />

mehr Möglichkeiten, wie etwa ein Histogramm,<br />

das hilfreich bei der Einstellung der Regler ist, und<br />

erweiterte Einstellungen für den Weißabgleich und<br />

Tonwertkorrekturen. Hier darf man die Verteilung<br />

Workshop: Schärfe und Details<br />

1<br />

Nicht<br />

jedes Bild ist bei näherer Betrachtung so scharf,<br />

wie man kurz nach der Aufnahme noch gehofft hatte. In<br />

Maßen kann hier das Nachschärfen helfen, wozu man<br />

aber unbedingt die Darstellungsgröße auf 100 Prozent<br />

erhöhen sollte.<br />

2<br />

Leider<br />

nicht so ausgeprägt sind die Fähigkeiten von<br />

Fotos, Bildrauschen zu reduzieren. Der Regler zum<br />

Reduzieren von Störungen ist nicht sehr feinfühlig und<br />

rechnet pauschal das Rauschen weg, zeichnet dabei<br />

aber auch Details im Bild weich.<br />

3<br />

Flecken<br />

im Bild, ob nun auf dem Motiv oder dem Bildsensor,<br />

lassen sich über das Retuschierwerkzeug entfernen.<br />

Damit kopiert man einen kleinen Bereich des Bildes<br />

über die Störung. Dabei sorgt das Programm für sanfte<br />

Übergänge und bringt die Störung zum Verschwinden.<br />

4<br />

Sehr<br />

gut sind die Möglichkeiten zur Wandlung in<br />

Schwarz-Weiß-Bilder, denn man kann recht genau einstellen,<br />

welche Farben in welche Graustufen übertragen<br />

werden. Dabei darf man sogar etwas Filmkorn hinzufügen.<br />

Nur übertreiben sollte man es nicht.<br />

digitale bilder maclife.de


Fotos bearbeiten<br />

033<br />

der Tonwerte korrigieren, indem man die Linien<br />

für Tiefen, Mitten und Lichter verschiebt sowie<br />

die Schwarz- und Weiß-Punkte des Histogramms<br />

bestimmt. Über ein kleines Menü kann man zwischen<br />

Leuchtkraft, RGB und den einzelnen Farben<br />

umschalten.<br />

Auch die manuelle Bestimmung des Weißabgleichs,<br />

die einen sichtbaren Farbstich aus dem Bild<br />

entfernt, gelingt sehr leicht. Mit der kleinen Pipette<br />

klickt man möglichst auf einen neutral-grauen<br />

Bereich im Bild. Auch hier bringt ein kleines Menü<br />

manuelle Regler zum Vorschein.<br />

Details<br />

Stimmen Farbwiedergabe und Tonwertverteilung,<br />

wird es Zeit für die Details: Im Bereich „Anpassen“<br />

lässt sich auch ein Regler zum Schärfen hinzufügen,<br />

dessen Wirkung sich natürlich nur dann gut<br />

be urteilen lässt, wenn man möglichst weit in das<br />

Bild hineinzoomt und die Wirkung an mehreren<br />

Details überprüft.<br />

Der Regler zum Reduzieren von Störungen ist<br />

das einzige Mittel, das das Fotos-Programm gegen<br />

übermäßiges Bildrauschen zu bieten hat, und dabei<br />

eher eine Art Nothilfe, die aber von Fall zu Fall<br />

durchaus wirksam sein kann.<br />

Haben Sie es mit Staubflecken oder anderen<br />

Störungen zu tun, können Sie diese unter<br />

„Retuschieren“ recht gut entfernen. Dazu gibt es<br />

im Prinzip den aus Photoshop bekannten Kopierstempel:<br />

Man legt mit dem Regler die Größe des<br />

Stempels fest und wählt mit gedrückter Wahltaste<br />

den Bereich, den man kopieren möchte, bevor man<br />

damit dann das störende Detail entfernt.<br />

Weitere Möglichkeiten<br />

Nicht alle Bilder bedürfen aufwendiger Nacharbeit,<br />

meist reicht es schon, Ausrichtung, Ausschnitt,<br />

Farbe und Tonwertwiedergabe einfach zu überprüfen<br />

und nur punktuell zu korrigieren. Doch an diese<br />

Schritte sollten Sie sich halten, bevor Sie das Bild<br />

drucken, verschicken oder ins Netz stellen.<br />

Und erst dann haben Sie auch eine geeignete<br />

Ausgangsbasis für Effekte, Filter und Spezialitäten,<br />

von denen Fotos immerhin auch einige bereithält.<br />

So sind auch die Möglichkeiten der Schwarz-Weiß-<br />

Wandlung sehr gut – inklusive künstlichem Filmkorn<br />

für den klassischen Look.<br />

Alles in allem sind die Möglichkeiten von Fotos<br />

zum Korrigieren von Bildschwächen mittlerweile<br />

durchaus gut. Kapitulieren muss das Programm<br />

aber vor Manipulationen wie etwa Bildmontagen. <br />

Externe<br />

Bearbeitung<br />

So gut die Fotos-App<br />

mittlerweile geworden<br />

ist, so sehr fehlt die<br />

Möglichkeit, für weitere<br />

Fähigkeiten externe Bildbearbeitungsprogramme<br />

aufzurufen. Natürlich<br />

geht es manuell, ist<br />

aber umständlich: Man<br />

exportiert das Bild in<br />

eine externe Datei, öffnet<br />

und ändert sie in einem<br />

externen Programm, um<br />

sie dann wieder in Fotos<br />

zu importieren.<br />

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maclife.de digitale bilder


034<br />

fotos<br />

Text: Matthias Zehden<br />

diashow erstellen<br />

Fotos optimal<br />

präsentieren<br />

Die App Fotos bietet selbstverständlich auch<br />

Funktionen zur Vorführung Ihrer Bilder –<br />

zur schnellen Durchsicht oder als jederzeit wieder<br />

abrufbare Diashow. Wie Sie es wünschen.<br />

Zurück aus dem Urlaub sollen die dort aufgenommenen<br />

Fotos natürlich gleich daheim<br />

gebliebenen Familienmitgliedern und Freunden<br />

vorgeführt werden. Der sprichwörtliche Dia-<br />

Abend findet heutzutage ebenso digital statt wie das<br />

Fotografieren. <strong>Mac</strong>-Display oder Fernseher ersetzen<br />

die Leinwand. Wer es größer liebt, kann einen<br />

Beamer für die Ausgabe nutzen. Der lässt sich bei<br />

Bedarf auch mieten. In den folgenden Workshops<br />

zeigen wir Schritt für Schritt, wie man mit der App<br />

Fotos Diashows erstellt. Wer es besonders eilig hat,<br />

kann die Präsentation auch direkt im Finder starten,<br />

aber dazu später mehr.<br />

Diashow vorbereiten<br />

Haben Sie die Fotos importiert und nachbearbeitet,<br />

steht am Anfang die Auswahl der passenden Bilder.<br />

Dabei empfehlen wir, als Basis für die Vorführung<br />

erst einmal ein Album mit den gewünschten Fotos<br />

anzulegen. Das muss nicht unbedingt sein, aber so<br />

vermeiden Sie zum Beispiel, dass peinliche Schnapp-<br />

schüsse aus Ihrer Sammlung auftauchen, die nicht<br />

für jedes Publikum gedacht sind, oder Ihre Gäste<br />

mit allen 20 Versuchen, ein bestimmtes Motiv optimal<br />

einzufangen, gelangweilt werden. Auch wenn<br />

Sie sich entscheiden, die Diashow zu löschen und<br />

von vorn anzufangen, bleibt ein vorher angelegtes<br />

Album immer als Ausgangspunkt erhalten.<br />

Schnell oder mit ein paar Extras?<br />

Fotos kennt zwei Arten von Diashows. Sie können<br />

einerseits ganz schnell Bilder auswählen und quasi<br />

Diashows<br />

Fotos übernimmt nicht<br />

nur die einfache Sammlung<br />

und Bearbeitung<br />

von Fotos in OS X, sondern<br />

auch die Ausgabe in<br />

diversen Formaten, darunter<br />

die Präsentation<br />

als Diashow.<br />

Workshop: Die schnelle Vorführung<br />

1<br />

Für<br />

die schnelle Diashow wählen<br />

Sie die Bilder wie im Finder aus:<br />

Klicken mit gedrückter Befehlstaste<br />

markiert einzelne Fotos,<br />

mit der Umschalttaste Bereiche.<br />

Dann wählen Sie im Kontextmenü<br />

„Diashow vorführen“.<br />

2<br />

Es<br />

erscheint eine Palette, in der<br />

Sie das Thema wählen können.<br />

Das legt Rahmen, Hintergrund<br />

und Position der Fotos fest,<br />

dazu die Übergangseffekte<br />

beim Wechsel der Bilder. Oben<br />

erscheint eine Vorschau.<br />

3<br />

Klicken<br />

Sie in der Palette auf den<br />

Reiter „Musik“, um die akustische<br />

Begleitung zu wechseln. Sie<br />

haben Zugriff auf die Songs der<br />

Themen und die iTunes-Sammlung.<br />

Mit „Diashow vorführen“<br />

starten Sie die Präsentation.<br />

digitale bilder maclife.de


Diashow erstellen<br />

035<br />

sofort die Diashow starten. Sie können ein Thema<br />

wählen, das Layout und Übergänge definiert, und<br />

optional die zugehörige Begleitmusik durch einen<br />

Titel aus der iTunes-Sammlung ersetzen. Das war es<br />

auch schon. Dafür haben Sie die ausgewählten Fotos<br />

dann aber auch ruck, zuck auf dem Bildschirm.<br />

Diashow anlegen und speichern<br />

Wollen Sie die Präsentation etwas sorgfältiger<br />

gestalten, legen Sie eine Diashow als Projekt an.<br />

Dadurch können Sie einen editierbaren Titel am<br />

Anfang einfügen und den Ablauf individuell anpassen.<br />

Sie können nach Bedarf die Reihenfolge der<br />

Bilder verändern oder die Zeitdauer der Anzeige<br />

wählen. Einige Diashow-Themen lassen auch Änderungen<br />

an der Position der Fotos zu.<br />

Entspricht alles Ihren Vorstellungen, verlassen<br />

Sie den Bearbeitungsmodus. Fotos sichert automatisch<br />

Ihre Einstellungen, sodass Sie die Diashow<br />

jederzeit wieder in der gewählten Form starten oder<br />

bei Nichtgefallen weiterbearbeiten können. Sie können<br />

natürlich auch Fotos wieder aus der Diashow<br />

entfernen oder neue hinzufügen.<br />

Ausgabe als Film<br />

Die individuelle Diashow erlaubt auch den Export<br />

als Film, inklusive Übergabe an iTunes. Das hat nicht<br />

nur den Vorteil, dass der Film nicht mehr versehentlich<br />

verändert werden kann. Sie können die Diashow<br />

in dieser Form auch prima an andere weitergeben.<br />

Die benötigen lediglich einen Video-Player für MP4-<br />

Videos. Den gibt es inzwischen wohl auf praktisch<br />

jeder relevanten Plattform. Es stehen drei Auflösungen<br />

von 480p bis 1080p zur Verfügung.<br />

Als weiterer Vorteil erlaubt die Wiedergabe in<br />

iTunes das Streamen des Diashow-Films per AirPlay<br />

auf ein Apple TV und damit die Wiedergabe auf dem<br />

Fernseher. Fotos selbst unterstützt derzeit nämlich<br />

Übergänge<br />

Im Vergleich zu iPhoto<br />

macht Fotos bei den<br />

Effekten für die Bildübergänge<br />

einen deutlichen<br />

Schritt zurück. Da man<br />

mit Effekten ohnehin<br />

sparsam umgehen sollte,<br />

tut die Beschränkung<br />

den meisten Diashows<br />

gut. Wer mehr Aufwand<br />

treiben will, importiert<br />

seine Fotos in iMovie<br />

und montiert sie dort zu<br />

einem Film. Dabei kann<br />

man alle Einstellungen<br />

für jedes Bild einzeln<br />

treffen.<br />

Workshop: Diashow anlegen und speichern<br />

1<br />

Ein<br />

neues Diashow-Projekt<br />

legen Sie mit dem Menübefehl<br />

„Ablage > Diashow erstellen“<br />

an. Sind dabei Fotos markiert,<br />

werden diese dem Projekt hinzugefügt,<br />

sonst der komplette<br />

Inhalt des aktiven Albums.<br />

2<br />

Sie<br />

können dem Projekt nun<br />

einen Namen geben. Außerdem<br />

können Sie über das Aufklappmenü<br />

„Diashow“ wählen, ob eine<br />

neue Diashow angelegt wird<br />

oder ob die Bilder einer vorhandenen<br />

hinzugefügt werden.<br />

3<br />

Sie<br />

sehen nun das Bearbeitungsfenster,<br />

darin groß die Vorschau<br />

mit Wiedergabetaste und unten<br />

die Fotos. Über das oberste Icon<br />

am rechten Rand kommen Sie<br />

zur Wahl des Themas, hier die<br />

Ken-Burns-Konfiguration.<br />

4<br />

Klicken<br />

Sie rechts auf das<br />

mittlere Symbol für die Musikauswahl.<br />

Auch hier stehen<br />

die Themensongs und lokal in<br />

iTunes gespeicherte Titel zur<br />

Verfügung. Streaming aus Apple<br />

Music ist nicht möglich.<br />

5<br />

Für<br />

die Länge der Diashow<br />

klicken Sie rechts auf das<br />

Uhrensymbol. Sie können die<br />

Dauer pro Bild vorgeben oder<br />

die Diashow an die Länge der<br />

Musik anpassen lassen. Endloswiedergabe<br />

ist möglich.<br />

6<br />

Ziehen<br />

Sie den Rand des Fotostreifens<br />

hoch, um dessen Vorschau<br />

zu vergrößern. Sie können<br />

Fotos im Streifen verschieben.<br />

Außerdem lassen sich über das<br />

Pluszeichen rechts mehr Fotos<br />

aus der Mediathek holen.<br />

maclife.de digitale bilder


036<br />

fotos<br />

kein AirPlay-Streaming für Diashows. Schade, aber<br />

vielleicht ändert sich das ja mit einem der nächsten<br />

Updates noch. Apple dürfte mit dem Programm eh<br />

noch so einiges vorhaben.<br />

Um direkt aus Fotos die Ausgabe auf dem<br />

Fernseher zu starten, kann man sich momentan mit<br />

einem Apple TV (ab Modell 3 Rev. A) als AirPlay-<br />

Monitor helfen und den gesamten Bildschirminhalt<br />

auf diese Weise auf dem Fernseher spiegeln.<br />

Diashow ohne App<br />

Wer Fotos nicht nutzt oder die vorzuführenden Bilder<br />

nicht darin importieren will, kann auch gleich im<br />

Finder eine Diashow starten. Das funktioniert über<br />

die normale Vorschau-Funktion. Die kann nämlich<br />

nicht nur einzelne Bilddateien anzeigen, sondern<br />

auch eine automatisch laufende Präsentation von<br />

ausgewählten Fotos starten. Die Finder-Diashow<br />

ist zwar eher schmucklos, aber dafür muss man gar<br />

nicht erst eine zusätzliche App bemühen.<br />

Bilder marsch!<br />

Es gibt also selbst mit Bordmitteln von OS X schon<br />

einige Möglichkeiten, Fotos vorzuführen. In kommenden<br />

Versionen von Fotos werden sicher noch<br />

weitere Funktionen und Effekte hinzukommen. <br />

Workshop: Diashow als Film exportieren<br />

1<br />

Klicken<br />

Sie beim Bearbeiten oben<br />

rechts auf den Button „Exportieren“,<br />

um die Diashow als Film zu<br />

sichern. Sie können nun Name,<br />

Speicherort und Auflösung festlegen<br />

– wobei 480p, 720p und<br />

1080p verfügbar sind.<br />

2<br />

Außerdem<br />

können Sie beim<br />

Export ankreuzen, dass der<br />

Film gleich an iTunes übergeben<br />

wird. In iTunes finden Sie den<br />

Film dann unter „Filme > Meine<br />

Filme“, wenn Sie in der Seitenleiste<br />

„Eigene Videos“ wählen.<br />

3<br />

Zur<br />

Wiedergabe in iTunes klicken<br />

Sie einfach auf die Playtaste<br />

in der Mitte des Vorschaubildes.<br />

Beim Abspielen des Films können<br />

Sie links in der Player-Leiste<br />

die Ausgabe per AirPlay auf ein<br />

Apple TV umleiten.<br />

Workshop: Diashow im Finder<br />

1<br />

Es<br />

geht auch ohne Apps: Um<br />

Bilder direkt im Finder als Diashow<br />

abzuspielen, markieren Sie<br />

die gewünschten Fotodateien<br />

und drücken die Leertaste oder<br />

„Übersicht“ im Kontextmenü, um<br />

die Vorschau aufzurufen.<br />

2<br />

In<br />

der gemeinsamen Vorschau<br />

der Dateien, können Sie mit dem<br />

Rechts- und Linkspfeil vor- und<br />

zurückblättern. Klicken Sie<br />

nun im Fenster der Übersicht<br />

oben links auf die Taste für den<br />

Vollbildmodus.<br />

3<br />

Im<br />

Vollbildmodus der Vorschau<br />

erscheint dann eine Steuerung.<br />

Klicken Sie auf die Playtaste,<br />

wechselt Vorschau die Bilder als<br />

Endlosschleife alle 4 Sekunden<br />

in alphabetischer Reihenfolge<br />

durch. Fertig ist die Diashow.<br />

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NEU<br />

Die ultimativen Video-Tipps<br />

zur APPLE WATCH<br />

GLEICH<br />

LADEN<br />

BEREITS TAUSENDE<br />

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* Für die App „100 Video Tipps für iOS 9“<br />

für iPad & iPhone<br />

Eine Tutorial-App basierend auf<br />

der revolutionären Pocket Academy<br />

Schulungstechnologie<br />

www.pocket-academy.de/applewatch


038<br />

fotos<br />

Text: Matthias Zehden<br />

spezielle fotoprodukte<br />

Karten, Kalender<br />

und Fotobücher<br />

Bei der Ausgabe von Bildern unterstützt Fotos auch<br />

Sonderformate, wie Kalender und Fotobücher. Sie<br />

können diese in der App einfach und komfortabel<br />

gestalten und auf Wunsch auch gleich bestellen.<br />

Neben der digitalen Ausgabe von Fotos auf<br />

dem Bildschirm, über Freigaben oder als<br />

Diashow unterstützt die App Fotos auch<br />

handfeste Formate. So können Sie zum Beispiel<br />

Fotobücher oder Kalender gestalten und mit Ihren<br />

Fotos bestücken. Das ergibt tolle Urlaubserinnerungen<br />

oder persönliche Geschenke. Sie können auch<br />

individuelle Karten für Einladungen, Glückwünsche<br />

oder besondere Anlässe entwerfen. Einfache Papierabzüge<br />

Ihrer digitalen Bilder lassen sich ebenfalls<br />

direkt aus der App heraus bestellen (Seite 80).<br />

Besondere Fotoprojekte<br />

Eigene Kalender, Karten und Fotobücher sammelt<br />

die App Fotos unten in der Seitenleiste unter „Projekte“.<br />

Für die Gestaltung bringt Fotos eine relativ<br />

große Auswahl hochwertiger Vorlagen mit. Diese<br />

Workshop: Fotobuch erstellen<br />

1<br />

Es<br />

empfiehlt sich, ein Album mit den Fotos anzulegen<br />

und sie in die richtige Reihenfolge zu bringen. Öffnen Sie<br />

das Album, und wählen Sie „Ablage > Buch erstellen“,<br />

oder klicken Sie in der Befehlsleiste auf die Plustaste.<br />

Fotos bietet als Nächstes sechs Buchformate an.<br />

2<br />

Nach<br />

dem Buchformat können Sie ein Thema wählen,<br />

also das Layout von Umschlag und Seiten. Zusätzlich zu<br />

den mitgelieferten Themen lädt Fotos weitere aus dem<br />

Internet nach. Das dauert etwas. Wählen Sie ein Thema<br />

aus, und klicken Sie oben rechts auf „Buch erstellen“.<br />

3<br />

Fotos<br />

übernimmt die beim ersten Schritt ausgewählten<br />

Bilder, berechnet die nötige Seitenzahl und verteilt alle<br />

automatisch. Sie können die Fotos umsortieren oder mit<br />

„Platzierte Fotos löschen“ alle von den Seiten entfernen<br />

und unten in den Fotostreifen bewegen.<br />

4<br />

Per<br />

Doppelklick vergrößern Sie eine Seite. Mit den drei<br />

Tasten oben rechts können Sie Seiten löschen oder<br />

hinzufügen, Musterseiten einblenden oder die Projekteinstellungen<br />

anpassen. Zur Ausgabe wählen Sie „Buch<br />

kaufen“ oder sichern ein PDF über den Druckdialog.<br />

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Spezielle Fotoprodukte<br />

039<br />

legen das grundsätzliche Layout fest, sodass Sie sich<br />

darum schon mal keine Sorgen machen müssen.<br />

Anschließend fügen Sie dem Projekt die gewünschten<br />

Fotos aus Ihrer Sammlung hinzu und platzieren<br />

sie auf den Musterseiten, die zum Teil auch mehrere<br />

Bilder erlauben. Je noch Vorlage und Geschmack<br />

fügen Sie Texte zur Ergänzung hinzu.<br />

Drucken lassen oder PDF-Export<br />

Ist Ihr Fotoprodukt fertig, können Sie es aus Fotos<br />

heraus bestellen und drucken lassen. Sie können das<br />

fertige Layout aber auch über den Druckdialog als<br />

PDF sichern und dieses digital verschicken oder dessen<br />

fertige Seiten bei einem Fotodienstleister Ihrer<br />

Wahl hochladen und drucken lassen (Seite 80). Die<br />

Methode ist weniger komfortabel, aber dafür meist<br />

deutlich günstiger als Apples Angebot. <br />

Das Erstellen von Karten funktioniert nach dem gleichen<br />

Prinzip wie die Kalender und Bücher. Zuerst zeigt Fotos<br />

verfügbare Formate und Preise von Apples Dienstleister.<br />

Workshop: Kalender gestalten<br />

1<br />

Markieren<br />

Sie die Fotos für den neuen Kalender, oder<br />

legen Sie ein entsprechendes Album an und öffnen Sie<br />

es. Dann wählen Sie im Ablagemenü „Kalender erstellen“.<br />

Wählen Sie lieber ein paar Bilder zu viel aus, um gleich<br />

etwas Spielmasse zu haben.<br />

2<br />

Für<br />

Kalender bietet Apple leider nur eine Papierform<br />

an, Sie können aber die Anzahl der Monate und das<br />

Startdatum festlegen. Danach folgt die Auswahl des<br />

Seitenlayouts, wobei Fotos auch hier Themen aus dem<br />

Internet nachlädt. Der <strong>Mac</strong> sollte also online sein.<br />

3<br />

Beim<br />

Erstellen des Kalenders werden die ausgewählten<br />

Bilder automatisch verteilt. Passt die Anzahl nicht,<br />

erscheint eine Meldung. Überzählige Fotos werden unten<br />

gesammelt. Sie können nun die Bilder und Blätter verschieben,<br />

Texte einfüllen oder Seitenlayouts wechseln.<br />

4<br />

Klicken<br />

Sie oben auf den Einstellungsknopf, können Sie<br />

Startdatum und Thema ändern, aber auch Einträge der<br />

Kalender-App des <strong>Mac</strong> oder Geburtstage von Kontakten<br />

übernehmen. Für Kalender ist das Bestellen sinnvoller,<br />

aber die Sicherung als PDF ist ebenfalls möglich.<br />

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040<br />

Tipps & Tricks<br />

Fotos<br />

Text: Matthias Zehden<br />

Die App Fotos hat iPhoto<br />

als Standard-App zur Verwaltung<br />

der Fotosammlung<br />

von OS X abgelöst. Die<br />

Oberfläche ist einfach und<br />

eher minimalistisch, doch das<br />

Programm kann mehr, als auf<br />

den ersten Blick zu sehen ist.<br />

Mit unseren Tipps kitzeln Sie<br />

noch mehr aus Fotos heraus.<br />

Fotos ausblenden<br />

Sie können mit der Tastenkombination [cmd] + [L] (oder dem zugehörigen Befehl<br />

im Bildmenü) die gerade ausgewählten Fotos aus der allgemeinen Übersicht entfernen,<br />

ohne sie dauerhaft zu löschen. Sie erscheinen einfach nicht mehr in den<br />

Ansichten der Jahre, Sammlungen und Momente. Haben Sie Bilder einem Album<br />

hinzugefügt oder einem Projekt, wie einer Diashow, bleiben sie darin weiterhin<br />

sichtbar. Um ausgeblendete Fotos wieder überall sichtbar zu machen, wechseln<br />

Sie zur Ansicht der Alben. Öffnen Sie das Album „Ausgeblendet“, markieren Sie<br />

die gewünschten Fotos und drücken Sie erneut [cmd] + [L]. Ist das Album nicht zu<br />

sehen, wählen Sie im Darstellungsmenü „Ausgeblendetes Fotoalbum einblenden“.<br />

Diashow eines Moments<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten,<br />

in Fotos eine Diashow von Bildern zu<br />

starten. Eine praktische Alternative zur<br />

Wiedergabe einer Foto-Auswahl per Kontextmenü<br />

oder über ein extra angelegtes<br />

Diashowprojekt, bieten die Momente der<br />

Ansicht „Fotos“. Klicken Sie in die Jahresübersicht,<br />

um zum Monat oder Tag zu<br />

kommen, so blendet Fotos oberhalb des<br />

Moments einige Tasten ein, wenn Sie mit<br />

dem Mauszeiger über die Bilder fahren.<br />

Dazu gehört auch die Wiedergabetaste<br />

mit dem typischen „Start“-Pfeil. Klicken<br />

Sie darauf, erscheint eine Palette zur<br />

Konfiguration einer Diashow. Sie können<br />

ein Thema und eine Begleitmusik wählen<br />

und die Wiedergabe starten. Schon<br />

spielt Fotos alle Bilder des zugehörigen<br />

Moments in einer Diashow ab.<br />

Verknüpfte Fotos finden<br />

Haben Sie in den Fotos-Einstellungen<br />

gewählt, dass Dateien beim Importieren<br />

nicht in die Mediathek kopiert werden,<br />

merkt sich die App Fotos nur, wo die<br />

Bilder liegen, und zeigt sie trotzdem in<br />

der Mediathek an. Will man die iCloud-<br />

Fotomediathek aktivieren, hat man ein<br />

Problem, da diese Bilder nicht synchronisiert<br />

werden. Daher ist es sinnvoll, die<br />

verknüpften Fotos zu kontrollieren und<br />

eventuell in die Mediathek zu kopieren.<br />

Sie finden Sie ganz schnell mit einem<br />

intelligenten Album. Legen Sie über das<br />

Ablagemenü so ein Album an. wählen Sie<br />

als Bedingung „Foto ist verknüpft“ und<br />

dann „OK“. Öffnen Sie das Album, sehen<br />

Sie alle extern gespeicherten Fotos.<br />

digitale bilder maclife.de


fotos<br />

041<br />

Bearbeitung optimieren<br />

Mediathek wechseln<br />

Fotos sammelt standardmäßig alle Daten<br />

im Archiv „Fotos-Mediathek“ im Ordner<br />

„Bilder“ des Benutzers. Die App kann<br />

aber auch mehrere Mediatheken nutzen.<br />

Halten Sie beim Start von Fotos die Wahltaste<br />

[alt] gedrückt, werden Sie gefragt,<br />

ob Sie eine vorhandene Mediathek auswählen<br />

oder eine neue anlegen wollen.<br />

Sie können so mehrere Sammlungen für<br />

unterschiedliche Zwecke anlegen und<br />

schnell zwischen ihnen wechseln – zum<br />

Beispiel für mehrere Personen, die sich<br />

ein OS-X-Konto teilen. <strong>Mac</strong>Book-Nutzer<br />

können zu Hause eine große Mediathek<br />

auf einer externen Festplatte nutzen und<br />

unterwegs nur eine kleine abgespeckte<br />

Sammlung auf der internen SSD.<br />

Manchmal hat man das Problem, dass<br />

man einen Schieber bei der Bearbeitung<br />

eines Fotos nicht genau in die Ausgangsposition<br />

zurückgestellt bekommt. Statt<br />

gleich alle Änderungen zu verwerfen und<br />

zum Original zurückzukehren, machen<br />

Sie einfach einen Doppelklick auf den<br />

entsprechenden Regler. Schon stellt er<br />

sich automatisch wieder in die neutrale<br />

Startposition. Klicken Sie auf den Namen<br />

einer Befehlsgruppe, öffnet sich ein kleines<br />

Menü. Darin können Sie „Zurücksetzen“<br />

wählen, um alle Regler der Gruppe<br />

auf einmal zurückzustellen. Das ist vor<br />

allem in Bereichen der Lichter und Farbe<br />

praktisch, wo man sich gern mal etwas in<br />

den vielen Einstellungen verrennt.<br />

Eine andere Option, die Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

zu erweitern, ist, die<br />

Wahltaste zu drücken. Dadurch wird der<br />

Wertebereich einiger Regler vergrößert,<br />

sodass Sie extremere Einstellungen vornehmen<br />

können. Welche betroffen sind,<br />

erkennen Sie an der Änderung der Skala.<br />

Originale exportieren<br />

Ziehen Sie Bilder aus dem Fotos-Fenster<br />

heraus in den Finder, so exportiert<br />

Fotos sie im JPEG-Format mit mittlerer<br />

Kompression, unabhängig vom ursprünglichen<br />

Format der in der Mediathek<br />

liegenden Datei. Wurde das Foto bearbeitet,<br />

erhalten Sie die angepasste Version.<br />

Drücken Sie jedoch die Wahltaste [alt],<br />

bevor Sie die Dateien bewegen, und halten<br />

sie, kopiert Fotos die Originale. Das<br />

gilt sowohl für den Bearbeitungszustand<br />

als auch für das Dateiformat. TIFFs und<br />

PNGs werden also nicht umgewandelt.<br />

Anpassungen übertragen<br />

Manchmal hat man mehrere Bilder, die die gleiche Bearbeitung benötigen, zum<br />

Beispiel die Behebung eines Farbstichs oder die Korrektur der Helligkeit. Um die<br />

Einstellungen von einem bereits bearbeiteten Foto auf ein anderes zu übertragen,<br />

öffnen Sie zunächst das erste im Bearbeitungsfenster. Dann klicken Sie mit der<br />

rechten Taste (oder mit gedrückter Control-Taste) auf das Bild, um das Kontextmenü<br />

zu öffnen. Hier wählen Sie „Anpassungen kopieren“. Dann öffnen Sie das<br />

nächste Foto zur Bearbeitung und öffnen wieder das Kontextmenü. Diesmal<br />

wählen Sie den Befehl „Anpassungen einsetzen“. Schon werden alle Bearbeitungsschritte<br />

des ersten Fotos auf das zweite angewendet. Bestätigen Sie mit „Fertig“.<br />

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Foto: FabrikaCr<br />

Foto: diego cervo, Fotolia


Online<br />

043<br />

Daheim und unterwegs<br />

Bilder im Netz<br />

mit anderen teilen<br />

Früher klebte man seine Bilder ins Album, heute zeigt man sie im<br />

Netz herum. Da kommt nicht jeder mit, aber wir geben Ihnen die<br />

richtigen Tipps für den Start. So zeigen wir, wie die iCloud-Fotomediathek<br />

funktioniert und wie man per iCloud Bilder freigibt.<br />

Wir haben uns angesehen, welche Alternativen es für die Fotosammlung<br />

im Netz gibt. Außerdem zeigen wir, wie gut soziale<br />

Netzwerke mit Bildern umgehen können. Und zum Schluss sagen<br />

wir Ihnen, wie Sie mit Ihren Bildern Geld verdienen.<br />

iCloud-Fotomediathek 044<br />

Fotos im Netz freigeben 046<br />

Die besten Cloud-Dienste <strong>05</strong>0<br />

Fotos für soziale Netze <strong>05</strong>4<br />

Bilder verkaufen <strong>05</strong>8<br />

maclife.de digitale bilder


044 online<br />

Text: Stefan von Gagern<br />

Die neue Optik von Instagrams Icons stieß bei den<br />

Fans nicht nur auf Gegenliebe. Dennoch: Instagram<br />

ist das soziale Netzwerk der Stunde.<br />

Foto: Apple<br />

fotos für alle geräte in der cloud<br />

iCloud-Fotomediathek<br />

Die iCloud-Fotomediathek bringt den Zugriff auf die komplette<br />

Fotosammlung von allen Geräten aus. Wir zeigen, welche<br />

Vorteile das bringt, wie Sie die iCloud-Fotomediathek aktivieren und<br />

was es in Sachen iCloud-Speicherplatz zu beachten gilt.<br />

Die Fotos in der iCloud-<br />

Fotomediathek werden<br />

auf allen Geräten gleich<br />

sortiert – das erleichtert<br />

die Orientierung.<br />

Dank Digitalfotografie nimmt jeder heute<br />

Tausende Bilder im Jahr auf. Das Schwierige<br />

dabei ist es, den Überblick bei der Fotosammlung<br />

zu behalten. Viele fotografieren mit verschiedenen<br />

Kameras wie Spiegelreflex, iPhone, iPad und<br />

Spezialgeräten wie Actioncams und horten dazu<br />

auch noch die Bildersammlung auf verschiedenen<br />

Geräten wie iPhone, iPad, <strong>Mac</strong>Book und i<strong>Mac</strong> oder<br />

PC. Die ideale Lösung verspricht die iCloud-Fotomediathek:<br />

Sie versammelt alle Bilder in einer großen<br />

Bibliothek in der Cloud und eröffnet den Zugriff<br />

von allen Geräten aus.<br />

Alles gleich auf allen Geräten<br />

Die Sammlung ist auf allen Geräten immer gleich<br />

sortiert. Das schafft nicht nur Orientierung, sondern<br />

Sie können sich sicher sein, dass keine Bilder mehr<br />

verloren gehen. Die Gefahr, welche versehentlich<br />

zu löschen, wird mit der Cloud-Lösung und der<br />

zentralen Bibliothek auch geringer. Weitere Vorteile<br />

sind, dass Bearbeitungen synchronisiert werden.<br />

Wenn Sie ein Foto bearbeiten, einen Favoriten markieren<br />

oder einem Album etwas hinzufügen, werden<br />

die Änderungen auch auf die anderen Geräte wie<br />

iPhone, iPad und auf iCloud.com übertragen. Die<br />

Fotosammlung auf dem iPhone verschlingt schnell<br />

reichlich Gigabyte. Wer mit knappem Speicher auf<br />

dem Gerät kämpft, kann mit der Option „Speicher<br />

optimieren“ auf iOS-Geräten und <strong>Mac</strong>s Platz sparen.<br />

Dann wird die volle Auflösung in die Cloud gelegt,<br />

und auf dem Gerät bleibt eine komprimierte Version.<br />

Reicht der iCloud-Speicher?<br />

Keine Frage also: Wer auf sämtlichen Geräten die<br />

iCloud-Fotomediathek einschaltet, hat zahlreiche<br />

Vorteile. Leider gibt es auch einen Haken: Mit den<br />

kostenlosen 5 Gigabyte, die jeder User zu seiner<br />

Apple-ID bekommt, kommt man leider nicht allzu<br />

weit. Wer größere Fotosammlungen in die Cloud<br />

legen möchte, braucht schnell 200 GB oder ein Terabyte<br />

Cloud-Speicher. Apple hat zwar den Preis für<br />

seine iCloud-Speicherpläne gesenkt, doch ist im Vergleich<br />

immer noch teurer als andere Cloud-Dienste.<br />

Auch bietet der größte Speicherplan nur ein Terabyte.<br />

Das dürfte zwar für die meisten Fotosammlungen<br />

reichen, doch wer auch noch viele Dateien<br />

und die Backups seiner iOS-Geräte in iCloud liegen<br />

hat, kommt schnell an die Grenzen. Zudem gibt es<br />

mit 1 Terabyte eine für viele ausreichende, aber auch<br />

nicht zu üppige Volumengrenze.<br />

Das kostet<br />

iCloud-Speicher<br />

In iCloud bekommt jeder<br />

Anwender 5 GB kostenlosen<br />

Speicherplatz.<br />

Die kostenpflichtigen<br />

Speicherabos beginnen<br />

mit monatlich 0,99 Euro<br />

für 50 GB, 2,99 Euro für<br />

200 GB bis 9,99 Euro<br />

für 1 TB. Das Upgrade<br />

können Sie in den Systemeinstellungen<br />

unter<br />

„iCloud“ mit „Verwalten“<br />

bestellen. Dort sehen<br />

Sie auch, wie viele Fotos<br />

und Videos in Ihrer<br />

iCloud-Fotomediathek<br />

gespeichert sind und wie<br />

viel Platz diese belegen.<br />

digitale bilder maclife.de


iCloud-Fotomediathek<br />

045<br />

Auf <strong>Mac</strong>, iOS und PC einschalten<br />

Auf dem <strong>Mac</strong>, unter iOS und Windows können Sie<br />

manuell die iCloud-Fotomediathek über die iCloud-<br />

Einstellungen im System einschalten. Windows-User<br />

müssen dafür die kostenlose iCloud-Software für<br />

Windows herunterladen und installieren. Nach dem<br />

Einschalten zeigt sich dann, ob der Platz in der<br />

Cloud für die Fotomediathek auf dem Gerät reicht.<br />

Falls nicht, bleibt entweder ein Speicherupgrade<br />

oder ein Kompromiss: Sie können zum Beispiel auf<br />

allen mobilen iOS-Geräten die iCloud-Fotomediathek<br />

einschalten und so immer die neuesten Fotos automatisch<br />

hochladen sowie Speicherplatz sparen.<br />

Auf dem <strong>Mac</strong>, wo die ganz große Fotomediathek<br />

mit Archiven der letzten Jahre liegt, können Sie die<br />

iCloud-Fotomediathek ausgeschaltet lassen. Die<br />

neuesten Bilder können Sie trotzdem von den mobilen<br />

Geräten über den Fotostream (den Sie wieder<br />

einschalten) holen oder altmodisch synchronisieren,<br />

wenn Sie das nächste Mal das iPhone an den <strong>Mac</strong><br />

anschließen. Mit dieser Methode haben Sie einige<br />

Vorteile, müssen aber nicht gleich in den größten<br />

Speicherplan investieren. <br />

Nach dem Einschalten der<br />

iCloud-Fotomediathek ist<br />

der Fotostream deaktiviert,<br />

kann aber auf jedem Gerät<br />

einzeln ein geschaltet werden<br />

(im Bild auf dem iPhone).<br />

Nach dem Einschalten<br />

zeigt sich, ob der freie<br />

Platz in der Cloud für<br />

die Fotomediathek auf<br />

dem Gerät ausreicht.<br />

Wie viel Speicher die iCloud-<br />

Fotomediathek benötigt, lässt<br />

sich in den Systemeinstellungen<br />

unter iCloud prüfen.<br />

Was passiert mit dem Fotostream?<br />

Der Fotostream lädt immer die neuesten Bilder für 30<br />

Tage in die Cloud – maximal 1000, dann wird immer<br />

das älteste gelöscht. Der Fotostream ist kostenlos und<br />

wird nicht beim iCloud-Speicher angerechnet. Beim<br />

Einschalten der iCloud-Fotomediathek wird er auf<br />

einem Gerät zunächst ausgeschaltet, Sie können ihn in<br />

Einstellungen wieder aktivieren und parallel nutzen.<br />

Workshop: iCloud-Fotomediathek einschalten<br />

1<br />

Öffnen<br />

Sie auf dem <strong>Mac</strong> die<br />

Systemeinstellungen und dort<br />

iCloud. Klicken Sie unter „Fotos“<br />

auf „Optionen …“. Unter iOS<br />

öffnen Sie „Einstellungen“ und<br />

„iCloud“. Dort finden Sie ebenfalls<br />

„Fotos“.<br />

2<br />

Klicken<br />

Sie beim <strong>Mac</strong> auf<br />

„iCloud-Fotomediathek“, um die<br />

Option einzuschalten. Unter<br />

iOS aktivieren Sie den Schalter.<br />

Danach startet der <strong>Mac</strong> eine<br />

Berechnung, wie groß Ihre Fotomediathek<br />

ist.<br />

3<br />

Nach<br />

einiger Zeit beginnt der<br />

Upload Ihrer Fotos und Videos<br />

in iCloud. Falls nicht, erscheint<br />

die Meldung, dass die Mediathek<br />

den iCloud-Speicherplatz<br />

überschreitet. Mit „Aktualisieren“<br />

können Sie mehr kaufen.<br />

maclife.de digitale bilder


046 online<br />

Text: Stefan von Gagern<br />

fotos mit freunden teilen<br />

Fotos freigeben<br />

Wenn es ums Teilen der Fotos im kleinen Kreis, mit engen Freunden<br />

und Familie geht, ist die iCloud-Fotofreigabe der einfachste und<br />

schnellste Weg. Zudem bieten Fotos und der Finder Funktionen zum<br />

Teilen von Bildern. Wir zeigen, was Sie dazu wissen müssen.<br />

Über die iCloud-Fotofreigabe<br />

lassen sich schnell<br />

und einfach Webgalerien<br />

erstellen, die jeder im<br />

Browser besuchen und<br />

ansehen kann.<br />

Nach oder noch während des Urlaubs wollen<br />

heute viele an Familie und enge Freunde<br />

Fotos schicken. Oft sind das wesentlich<br />

größere Bildmengen als die paar ausgewählten<br />

Schnappschüsse, die man auf Facebook, Instagram<br />

& Co. teilen würde – hier geht es um ganze Alben<br />

und Momente. Die Alben müssen keineswegs schon<br />

fertig gefüllt sein. Mit der iCloud-Fotofreigabe ist<br />

es möglich, ein Album zu teilen, in das regelmäßig<br />

neue Bilder hinzukommen oder in das eingeladene<br />

Personen selbst Bilder hochladen. Das Praktische<br />

ist der geringe Aufwand: Das Freigeben von Alben<br />

und Einladen von Personen macht wenig Mühe. Die<br />

eingeladenen Freunde können das Album auf jedem<br />

<strong>Mac</strong> oder iOS-Gerät ansehen.<br />

Wenn die eingeladenen Freunde einen iCloud-<br />

Account haben, können sie die Fotos mit „Gefällt<br />

mir“ markieren und Kommentare hinzufügen. Wenn<br />

es der Absender erlaubt, können die Freunde eigene<br />

Fotos und Videos hinzufügen. Wenn die eingeladenen<br />

Personen keinen iCloud-Account haben, können<br />

sie sich die freigegebenen Fotos und Videos<br />

trotzdem ansehen, wenn Sie eine öffentliche Website<br />

einrichten.<br />

Abkürzungen eingebaut<br />

Für manche Fälle sind ein Fotoalbum und eine Einladung<br />

an die Freunde zu überdimensioniert. Wenn<br />

Sie iCloud nicht bemühen wollen, gibt es direkt aus<br />

Fotos oder aus dem Finder Abkürzungen zum Veröffentlichen<br />

von Fotos. Zum Beispiel werden immer<br />

noch viele Fotos als Anhang in E-Mails verschickt<br />

oder einfach als Nachricht weitergegeben.<br />

Das Bereitstellen-Menü in Fotos oder im OS-X-<br />

Finder schickt die Bilder schnell weiter: zum Beispiel<br />

direkt an die Nachrichten-App, per Anhang in eine<br />

E-Mail oder auch direkt auf Social-Media-Dienste wie<br />

Flickr. Das Menü können Sie über die Control-Taste<br />

direkt im Finder aufrufen. In Fotos steht es immer<br />

oben links bereit. <br />

Das „Bereitstellen“-Menü<br />

schickt direkt aus dem<br />

Finder Fotos an Apps oder<br />

Social-Media-Dienste.<br />

digitale bilder maclife.de


Fotos freigeben<br />

047<br />

iCloud-Fotofreigabe<br />

Die iCloud-Fotofreigabe ist der schnellste Weg, Fotos<br />

vom <strong>Mac</strong> oder iOS-Geräten mit anderen zu teilen.<br />

Wie viel darf ich<br />

hochladen?<br />

In ein freigegebenes<br />

Album dürfen Sie bis zu<br />

5000 Fotos und Videos<br />

laden. Wenn Sie Ihre<br />

Grenze für die iCloud-<br />

Fotofreigabe erreichen,<br />

müssen Sie erst ein<br />

paar Fotos oder Videos<br />

löschen, bevor Sie neue<br />

hinzufügen können. Die<br />

Fotos und Videos, die<br />

Sie freigeben, bleiben so<br />

lange in iCloud, bis Sie<br />

oder Freunde sie löschen<br />

oder Sie das freigegebene<br />

Album komplett löschen.<br />

Die Fotos und Videos<br />

in Ihrem freigegebenen<br />

Album werden zwar in<br />

iCloud gesichert, werden<br />

aber nicht auf den kostenpflichtigen<br />

iCloud-<br />

Speicher angerechnet.<br />

Nach dem Aktivieren der iCloud-Fotofreigabe<br />

auf den Geräten ist es ganz einfach, Alben mit<br />

Freunden zu teilen: Fotos auswählen, über den<br />

Bereitstellen-Knopf ein neues freigegebenes Album<br />

erstellen, Freunde einladen und fertig. Sie können<br />

in ein Album bis zu 100 Personen einladen. Diese<br />

können Kommentare hinterlassen oder sogar eigene<br />

Schnappschüsse hinzufügen. Sie selbst verwalten<br />

das freigegebene Album und können von Freunden<br />

hinzugefügte Fotos auch dauerhaft sichern. Klicken<br />

Sie in Fotos auf das Personensymbol zu einem links<br />

ausgewählten freigegebenen Album, können Sie<br />

weitere einladen. Sie können für alle, die kein iCloud-<br />

Konto besitzen, mit „Öffentliche Website“ eine<br />

Browserversion erstellen. Über den angezeigten Link<br />

ist sie für alle erreichbar.<br />

Neue Fotos dazufügen<br />

Freigegebenen Alben können Sie nach jedem Aufnahme-Shooting<br />

neue Fotos oder Videos hinzufügen.<br />

Wählen Sie in Fotos einzelne Bilder oder in der „Alle<br />

Fotos“-Ansicht ganze Momente aus (Fotos fasst<br />

darin Bilder zusammen, die ungefähr zur gleichen<br />

Zeit aufgenommen wurden), und wählen Sie über<br />

die „Bereitstellen“-Taste wieder „iCloud-Fotofreigabe“<br />

und eines der geteilten Alben. Sie brauchen nichts<br />

weiter zu tun: Immer wenn Sie neue Fotos hinzufügen,<br />

werden alle Abonnenten des Albums<br />

automatisch benachrichtigt. Umgekehrt werden<br />

Immer wenn Sie freigegebenen<br />

Alben neue Fotos hinzufügen,<br />

werden alle Abonnenten<br />

automatisch benachrichtigt.<br />

Workshop: Per iCloud-Fotofreigabe Fotos schicken<br />

1<br />

Aktivieren<br />

Sie über „Einstellungen<br />

> iCloud“ die iCloud-<br />

Fotofreigabe auf allen Geräten,<br />

auf denen Sie sie verwenden<br />

wollen: <strong>Mac</strong>s, iOS-Geräte und<br />

auch Windows-PCs (iCloud für<br />

Windows installieren).<br />

2<br />

Wählen<br />

Sie zum Beispiel in der<br />

Fotos-App auf dem <strong>Mac</strong> die Bilder<br />

aus, die Sie per iCloud-Fotofreigabe<br />

an Freunde schicken<br />

wollen. Mit Control + Mausklick<br />

wählen Sie im Menü „Bereitstellen<br />

> iCloud-Fotofreigabe“.<br />

3<br />

Jetzt<br />

können Sie auswählen,<br />

ob Sie für die Fotos ein neues<br />

frei gegebenes Album erstellen<br />

oder sie zu einem bestehenden<br />

hinzufügen möchten. Danach<br />

können Sie Kontakte einladen,<br />

die benachrichtigt werden.<br />

maclife.de digitale bilder


048 online<br />

Dateiformate<br />

Die iCloud-Fotofreigabe<br />

unterstützt als Bild- und<br />

Videoformate JPEG,<br />

Raw, PNG, GIF, TIFF<br />

und MP4. Mit dem<br />

iPhone erstellte Sonderformate,<br />

etwa Zeitlupen-,<br />

Zeitraffer- und<br />

4K-Videos sowie Live<br />

Photos werden ebenfalls<br />

unterstützt. Bei der Freigabe<br />

haben Fotos, die mit<br />

gängigen Kompaktkameras,<br />

Spiegelreflexkameras<br />

oder iOS-Geräten<br />

aufgenommen wurden,<br />

an der langen Seite bis zu<br />

2048 Pixel. Panoramabilder<br />

können bis zu<br />

5400 Pixel breit sein.<br />

Sie benachrichtigt, wenn Freunde Likes oder<br />

Kommentare hinterlassen. Wenn Sie möchten,<br />

dass Ihre Freunde ebenfalls Fotos und Videos<br />

hinzufügen können, klicken Sie auf das Personensymbol<br />

auf dem <strong>Mac</strong>. Bei hochgeladenen<br />

Bildern und Videos werden Sie dann ebenfalls<br />

benachrichtigt.<br />

Einfache Downloadmöglichkeit<br />

Fotos verteilen klappt so auch einfach: Sämtliche<br />

Personen, die Zugriff auf ein freigegebenes<br />

Album haben, können die darin enthaltenen<br />

Fotos ohne Einschränkungen auf ihren Geräten<br />

sichern. Auf einem <strong>Mac</strong> wählen Sie das<br />

Foto oder Video aus und klicken bei gedrückter<br />

Ctrl-Taste „Importieren“. Alle Personen, die<br />

Zugriff auf ein freigegebenes Album haben,<br />

können die darin enthaltenen Fotos laden und<br />

unbefristet sichern. Auf einem iPhone, iPad<br />

oder iPod touch tippen Sie auf das Foto und<br />

wählen „Bild sichern“. Auf einem <strong>Mac</strong> wählen<br />

Sie das Foto oder Video aus und klicken bei<br />

gedrückter Ctrl-Taste „Importieren“. Freigegebene<br />

Videos können Sie ausschließlich auf<br />

einem <strong>Mac</strong> oder PC sichern.<br />

Alben, Bilder, Abonnenten löschen<br />

Der Ersteller des freigegebenen Albums behält<br />

die Kontrolle über seine Bilder. Sie können<br />

jederzeit Abonnenten des Albums entfernen<br />

oder das Album löschen. Wenn Sie ein freigegebenes<br />

Album löschen, wird es automatisch<br />

von Ihren sämtlichen Geräten und auch von<br />

den Geräten all Ihrer Abonnenten entfernt, Bilder<br />

aus „Öffentliche Website“ werden aus dem<br />

Internet gelöscht.<br />

Fotos können aus freigegebenen Alben<br />

leicht importiert werden. Videos nur vom<br />

Desktop-<strong>Mac</strong> aus.<br />

Mit „Bereitstellen“ lassen sich jederzeit<br />

weitere Fotos hochladen.<br />

Workshop: Fotos kommentieren und liken<br />

1<br />

Klicken<br />

Sie links in der Fotos-<br />

Seitenleiste („Darstellung ><br />

Seitenleiste einblenden“) unter<br />

„Bereitgestellt“ auf das Album,<br />

in dem Sie kommentieren oder<br />

liken möchten. In iOS tippen Sie<br />

in „Fotos“ auf „Für alle“.<br />

2<br />

In<br />

einem freigegebenen Album<br />

finden Sie bei jeder Aufnahme<br />

unten links ein Sprechblasenund<br />

Plussymbol. Klicken Sie<br />

darauf, können Sie auf den Smiley<br />

für „Gefällt mir“ klicken und<br />

einen Kommentar senden.<br />

3<br />

Unter<br />

Bildern passt natürlich<br />

nicht nur ein Kommentar, sondern<br />

es können ganze Unterhaltungen<br />

entstehen. Dabei wird<br />

aufgezeichnet, wie lange es her<br />

ist, dass der letzte Kommentar<br />

gepostet wurde.<br />

digitale bilder maclife.de


100<br />

VIDEO-TIPPS ZU iOS 9<br />

So revolutionär haben Sie die neuen Funktionen von iOS 9 noch nie erklärt bekommen:<br />

100 kompakte Videoclips mit maximal 1 Minute. Als würde es von einem Freund gezeigt.<br />

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für iPhone & iPad<br />

Eine Tutorial-App basierend auf<br />

der revolutionären Pocket Academy<br />

Schulungstechnologie


<strong>05</strong>0<br />

online<br />

Text: Matthias Zehden<br />

icloud-alternativen<br />

Foto-Clouds als<br />

zentrale Speicher<br />

Es muss nicht immer iCloud sein. Auch andere Anbieter erlauben das Speichern<br />

von Fotos im Internet. Auf die Cloud-Dienste kann man bequem von<br />

mehreren Geräten aus zugreifen. Dazu hat man immer ein aktuelles Backup.<br />

Apple sammelt Bilder in der<br />

App Fotos und synchronisiert<br />

die Geräte über iCloud.<br />

Doch es gibt Alternativen.<br />

Für kaum eine Art von Dokumenten eignen sich<br />

Cloud-Dienste so gut wie für Fotos. Verlegen<br />

Sie Ihre zentrale Fotosammlung ins Internet,<br />

hat das gleich mehrere Vorteile. Das fängt mit der<br />

einfachen Verteilung der Bilder an. Egal mit welchem<br />

Gerät Sie sich anmelden, Sie sehen stets die<br />

gleiche Sammlung, immer aktuell und vollständig.<br />

Auch das Freigeben der Fotos vom jüngsten Urlaub<br />

wird einfacher. Da die Bilder eh schon im Internet<br />

liegen, muss man nur noch die gewünschten freigeben.<br />

Das geht schnell und auch von unterwegs.<br />

Ein langwieriger Upload ist ja nicht mehr nötig.<br />

Entsprechende Funktionen gehören bei allen Cloud-<br />

Diensten zum Standard.<br />

Backup inklusive<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Reduzierung des<br />

Verlustrisikos. Gleichen Sie neue Bilder regelmäßig<br />

mit dem Rechner ab und machen dort immer Backups,<br />

kann eigentlich nicht viel passieren. Aber erfahrungsgemäß<br />

sind bei Weitem nicht alle Anwender so<br />

diszipliniert. Sie wären nicht der Erste, der nach dem<br />

Ausfall der Festplatte beziehungsweise Problemen<br />

Datenbedarf<br />

Nutzer einer Fotocloud<br />

sollten darauf achten,<br />

wann und wie die Bilder<br />

von mobilen Geräten<br />

synchronisiert werden.<br />

Das betrifft vor allem den<br />

großen ersten Datenabgleich,<br />

der auf jeden Fall<br />

im WLAN erfolgen sollte.<br />

Das geht bei iPhone & Co.<br />

nicht nur schneller als<br />

über Mobilfunk, sondern<br />

verhindert auch, dass<br />

Sie das Datenkontingent<br />

in Ihrem Vertrag sofort<br />

sprengen. Aber auch<br />

nach dem ersten Upload<br />

müssen Sie mit einem<br />

deutlich höherem Datenbedarf<br />

rechnen.<br />

mit dem iPhone oder iPad seine Fotosammlung<br />

mit unwiederbringlichen Erinnerungen verliert.<br />

Das ist ärgerlich und noch dazu völlig unnötig. Das<br />

Speichern in der Cloud schafft das Backup-Thema<br />

elegant vom Tisch, da der Cloud-Anbieter von da an<br />

die regelmäßige Sicherung übernimmt. Sie müssen<br />

nicht mehr daran denken, alles geht automatisch.<br />

Trotzdem sollten Sie von Zeit zu Zeit auch ein lokales<br />

Backup machen (Seite 86). So vermeiden Sie<br />

Verluste durch Bedienungsfehler, die sich über die<br />

Cloud auf alle Geräte auswirken können.<br />

Andere Wege<br />

Apple bietet die Funktion Fotostream zum Austausch<br />

von Bildern zwischen mehreren Geräten<br />

sowie die iCloud-Fotomediathek als richtige Foto-<br />

Cloud an (Seite 44). Beide sind natürlich perfekt in<br />

OS X, iOS und die damit gelieferten Apps integriert.<br />

Wer bereit ist, kleine Abstriche beim Komfort zu<br />

machen, kommt aber auch mit den im Anschluss<br />

vorgestellten Anbietern bestens klar. Sie bieten zum<br />

Teil mehr Platz, zusätzliche Funktionen oder auch<br />

günstigere Preise. <br />

digitale bilder<br />

maclife.de


iCloud-Alternativen<br />

<strong>05</strong>1<br />

Amazon Photos<br />

Kostenloser Fotoservice für Kunden von Amazon Prime.<br />

Eine attraktive Alternative zu Apples iCloud kommt<br />

wieder mal von Amazon, das seine digitalen Angebote<br />

konsequent ausbaut. Zum beliebten Prime-<br />

Dienst des Versenders gehört nämlich auch das<br />

Amazon Drive zum Speichern von Daten. Neben<br />

einem kostenlosen 5 GB großen Cloud Drive für<br />

beliebige Dateien, das sich kostenpflichtig erweitern<br />

lässt, erlaubt Amazon seinen Prime-Kunden auch<br />

das Speichern von Fotos in unbegrenzter Menge.<br />

Diese werden nicht auf das gebuchte Kontingent<br />

des Cloud Drive angerechnet – für Videos gilt das<br />

übrigens nicht. Der Zugriff erfolgt vom <strong>Mac</strong> über das<br />

Webinterface im Browser. Außerdem gibt es eine<br />

App, über die sich Dateien auf das Amazon Drive<br />

hochladen und wieder zurückholen lassen. Apps für<br />

iOS- und Android-Geräte sind ebenfalls erhältlich,<br />

und natürlich sind die Fotos auch von Amazons Fire-<br />

Tablets und Fire-TV-Geräten erreichbar.<br />

Um die Fotofunktion zu aktivieren, melden Sie<br />

sich auf der Amazon-Website mit Ihren Kontodaten<br />

an. Sind Sie noch kein Prime-Kunde, müssen Sie diesen<br />

Dienst zuerst buchen. Das Amazon Drive bietet<br />

standardmäßig Ordner für Dokumente, Fotos und<br />

Videos, Sie können aber auch eigene anlegen. Wählen<br />

Sie in der Navigationsleiste „Alle Dateien“ für die<br />

Ordneransicht oder „Fotos und Videos“ für den Fotound<br />

Videobrowser. Dieser zeigt eine sehr gelungene<br />

Übersicht der gespeicherten Bilder und Filme. Diese<br />

ist zeitlich sortiert, mit blauen Markern für den<br />

Anfang jedes Monats, zu dem Bilder vorhanden<br />

sind. Auf der rechten Seite finden Sie zur schnellen<br />

Navigation außerdem die Jahreszahlen. Sie können<br />

Fotos hoch- und herunterladen, ansehen, in Ordner<br />

sortieren und mehr. Bilder und Videos lassen sich in<br />

Alben zusammenfassen und für andere freigeben.<br />

In der zugehörigen iOS-App stehen im Prinzip<br />

die gleichen Funktionen zur Verfügung. Der Upload<br />

neuer Fotos und das Löschen der lokalen Kopien<br />

lässt sich auf Wunsch automatisieren, um auf iOS-<br />

Geräten mit wenig Speicher Platz zu sparen.<br />

Der Dienst lässt sich auch prima als zusätzliches<br />

kostenloses Foto-Backup nutzen, wenn man<br />

eh schon Amazon-Prime-Kunde ist. Vor allem für<br />

Letztere ist Amazons Fotoservice eine günstige und<br />

leistungsfähige Alternative zu iCloud, wenn man auf<br />

die perfekte Systemintegration verzichten kann. <br />

Amazon Photos<br />

bietet eine<br />

übersichtliche<br />

Oberfläche. Die<br />

Bilder kann<br />

man nach<br />

Aufnahme- oder<br />

Importdatum<br />

sortieren. Verkleinert<br />

man das<br />

Fenster, werden<br />

Befehle durch<br />

Icons ersetzt.<br />

Amazon Prime<br />

Der Dienst kostet<br />

49 Euro pro Jahr, kann<br />

jährlich gekündigt werden.<br />

Dazu gehören die<br />

schnellere Auslieferung<br />

von Paketen, Dienste für<br />

Musik- und Videostreaming,<br />

die Möglichkeit,<br />

Fotos auf Amazons<br />

Cloud-Server zu speichern<br />

und ein Buch pro<br />

Monat in der Kindle-<br />

Bibliothek auszuleihen.<br />

Workshop: Amazon Photos nutzen<br />

1<br />

Öffnen<br />

Sie die App Amazon<br />

Drive, um sich mit den Prime-<br />

Zugangsdaten anzumelden. Die<br />

App dient zur Verwaltung von<br />

Up- und Downloads. Über das<br />

Statusmenü öffnen Sie mit „Ihr<br />

Amazon Drive“ die Website.<br />

2<br />

Ihr<br />

Amazon Drive, das Sie auch<br />

über die Amazon-Homepage<br />

aufrufen können, zeigt die<br />

Standardordner für Dokumente,<br />

Fotos und Videos. Klicken Sie in<br />

der Navigation auf „Fotos und<br />

Videos“ für den Fotobrowser.<br />

3<br />

Für<br />

die Einstellungen klicken<br />

oben rechts. Wählen Sie „Speicher<br />

verwalten“, um die Belegung<br />

Ihres Amazon Drive zu<br />

kontrollieren. Fotos zählen nicht<br />

mit, davon können Prime-Kunden<br />

beliebig viele speichern.<br />

maclife.de digitale bilder


<strong>05</strong>2<br />

online<br />

Flickr<br />

Sehr viel Platz und flexible Weitergabefunktionen.<br />

Flickr ist gewissermaßen der Urahn der sozialen<br />

Fotonetzwerke, wobei man selbst entscheidet, ob<br />

man ihn als privaten Fotospeicher verwendet oder<br />

Bilder mit anderen teilt. Mittlerweile stellt Flickr<br />

jedem Mitglied die stattliche Menge von einem Terabyte<br />

Speicherplatz kostenlos zur Verfügung. Darauf<br />

kann man Fotos und Videos speichern. Die einzige<br />

Bedingung dafür ist eine Anmeldung beim Internet-<br />

Pionier Yahoo, zu dem Flickr seit einiger Zeit gehört.<br />

Die ist über die Website schnell erledigt. Danach<br />

kann man sich mit seinem Yahoo-Konto auf Flickr<br />

anmelden und die ersten Fotos hochladen.<br />

Die Bestückung des Flickr-Kontos kann über<br />

die Website oder auch direkt aus Fotos und anderen<br />

<strong>Mac</strong>-Apps erfolgen. Flickr gehört nämlich wie Facebook<br />

oder Twitter zu den Diensten, die OS X direkt<br />

unterstützt. Sie können zum Beispiel in Fotos Bilder<br />

markieren und dann unter Bereitstellen Flickr als<br />

Ziel auswählen (siehe Workshop). Nach der Anmeldung<br />

mit Safari auf www.flickr.com wählen Sie in<br />

der Navigation „Du > Aufnahmen“, um den Inhalt<br />

Ihrer Flickr-Sammlung zu sehen. Die lässt sich nach<br />

Upload- oder Aufnahmedatum sortieren. Sie können<br />

über die Website Alben anlegen, die Sicherheitseinstellungen<br />

ändern und Bilder für andere freigeben.<br />

Dabei haben Sie flexible Möglichkeiten, den Zugriff<br />

aus Fotos und Alben für Gruppen oder allgemein zu<br />

regeln. Natürlich können Sie auch jederzeit Fotos<br />

herunterladen oder löschen.<br />

Apps für iOS und Android bietet Flickr ebenfalls.<br />

Sie bieten einen ähnlichen Funktionsumfang wie<br />

die Website, sodass man seine Sammlung auch von<br />

unterwegs ansehen und pflegen kann. Derzeit gibt<br />

es aber Probleme mit dem Upload (siehe rechts).<br />

Die Stärken von Flickr liegen im großen<br />

Speicherplatz und den flexiblen Einstellungen zur<br />

Weitergabe. Das Auswählen und teilen von großen<br />

Bildmengen ist kein Problem. Man kann auch Fotos<br />

in verschiedenen Auflösungen zum Download<br />

anbieten. Als weiterer Vorteil ist der Dienst – ähnlich<br />

wie Dropbox – unabhängig von den großen Systemund<br />

Medienanbietern. Dadurch ist er nicht nur auf<br />

allen wichtigen Plattformen vertreten und in der<br />

Regel gut integriert, sondern läuft auch nicht so<br />

leicht Gefahr, aus strategischen Gründen irgendwo<br />

gesperrt oder künstlich beschränkt zu werden. <br />

Die Website<br />

von Flickr wirkt<br />

nicht unbedingt<br />

modern, ist aber<br />

übersichtlich<br />

und erfüllt<br />

ihren Zweck.<br />

Die Sortierung<br />

und Größe der<br />

Vorschaubilder<br />

lassen sich<br />

anpassen.<br />

Upload gesperrt<br />

Der Upload von Mobilgeräten<br />

auf Flickr wurde<br />

in Deutschland wegen<br />

eines Patentstreits<br />

gerichtlich gestoppt. Vorher<br />

konnte man auf dem<br />

iPhone direkt aus der<br />

Flickr-App Fotos machen<br />

und hochladen. Auch der<br />

automatische Upload der<br />

iOS-Fotosammlung war<br />

möglich. Flickr will gegen<br />

die Sperre vorgehen.<br />

Workshop: Flickr im Einsatz<br />

1<br />

Flickr<br />

ist gut in OS X integriert.<br />

Die Zugangsdaten des Flickr-<br />

Kontos lassen sich direkt in den<br />

Systemeinstellungen im Bereich<br />

„Internet-Accounts“ eintragen.<br />

Danach haben Apps und Dienste<br />

Zugriff auf Flickr.<br />

2<br />

Flickr<br />

steht direkt als Dienst im<br />

Freigabemenü zur Verfügung.<br />

Sie können zum Beispiel im Finder<br />

oder in der App Fotos Bilder<br />

markieren und dann Flickr als<br />

Ziel zur Weitergabe wählen.<br />

3<br />

Bevor<br />

Sie mit „Veröffentlichen“<br />

den Upload starten, ändern Sie<br />

den Zugriff auf „Privat“, falls<br />

nichts anderes gewünscht ist.<br />

Sie können Titel und Beschreibung<br />

eingeben sowie ein Flickr-<br />

Album als Ziel wählen.<br />

digitale bilder<br />

maclife.de


iCloud-Alternativen<br />

<strong>05</strong>3<br />

Dropbox<br />

Der Klassiker für den Datenaustausch mit Foto-Extras.<br />

Dropbox ist wohl der bekannteste Online-<br />

Speicherdienst und quasi der Inbegriff<br />

des Cloud-Drive. Der kostenlose Account<br />

umfasst zunächst nur 2 GB, was man<br />

aber durch Empfehlungen an Freunde und<br />

verschiedene andere Aktionen kostenfrei<br />

auf bis zu 32 GB erhöhen kann. Reicht das<br />

nicht, bleibt der 1 TB große Pro-Account.<br />

Der kostet wahlweise 9,99 Euro pro Monat<br />

oder 99 Euro bei jährlicher Zahlungsweise.<br />

Das Ziel von Dropbox besteht darin,<br />

den Cloud-Speicher automatisch mit verschiedenen<br />

Rechnern und Mobilgeräten<br />

abzugleichen, wobei man auf <strong>Mac</strong> und PC<br />

auch Ordner für eine selektive Synchronisierung<br />

auswählen kann. Über die Website<br />

kann man sogar versehentlich aus der Dropbox<br />

gelöschte Dateien wiederherstellen. Da die mit dem<br />

<strong>Mac</strong> synchronisierten Daten lokal vorliegen, kann<br />

man sie auch mit Time <strong>Mac</strong>hine sichern. Beides sind<br />

Pluspunkte für Anwender, die den Cloud-Speicher<br />

als Foto-Backup nutzen wollen. Der Foto-Upload<br />

kann über die Website oder durch Kopieren der<br />

Bilder in den lokalen Dropbox-Ordner erfolgen. Es<br />

Google Fotos<br />

Kostenlose Alternative mit Einschränkungen.<br />

Google bietet ebenfalls einen Fotoservice<br />

im Rahmen der Google-ID und des Speicherdienstes<br />

Google Drive an. In die Web-<br />

App Fotos kann man optimierte Bilder in<br />

unbegrenzter Anzahl und Speichermenge<br />

hochladen. Optimiert bedeutet auf 16<br />

Megapixel reduziert, falls nötig, und JPEGkomprimiert<br />

– Videos in 1080p. Alternativ<br />

kann man sich für die Originale entscheiden,<br />

dann wird der Speicher grundsätzlich<br />

auf die Kapazität des gebuchten Google<br />

Drive angerechnet. Kostenlos sind nämlich<br />

nur 15 GB für das Cloud-Drive. 100 GB kostet<br />

zum Beispiel 1,99 Dollar im Monat, bei<br />

den großen Accounts mit 1 bis 30 TB zahlt<br />

man rund 10 Dollar pro Terabyte.<br />

Ansonsten bietet Google Fotos außer Alben und<br />

Freigaben auch einfache Bearbeitungsfunktionen<br />

und Collagen. Eine Besonderheit ist die automatische<br />

Bildanalyse, die bei der Suche nach Inhalten<br />

helfen soll. Google sucht markante Bildinhalte, wie<br />

Türme oder Boote, und legt dazu Alben mit passenden<br />

Bildern an. Fotos aus dem Datenteil des Google<br />

Drive lassen sich in die Web-App Fotos übernehmen.<br />

lassen sich Ordner für andere Dropbox-Nutzer freigeben<br />

und Fotogalerien mit Download-Option erzeugen.<br />

Ein Gastzugriff per Link ist ebenfalls möglich.<br />

Unter iOS ist Dropbox ebenfalls gut integriert.<br />

Viele Apps bieten eine direkte Unterstützung des<br />

Dienstes. Dazu gehören der automatische Upload<br />

neuer aufgenommener Fotos und diverse Möglichkeiten<br />

zur Weitergabe. <br />

Für <strong>Mac</strong> und PC ist ein Uploader erhältlich. Apps für<br />

iOS- und Android-Geräte sind auch verfügbar.<br />

Mit aktiver Auflösungsgrenze eignet sich der<br />

Dienst nur bedingt als Backup. Wer nur mit dem<br />

Handy fotografiert, braucht sich daran kaum zu<br />

stören, doch bei Panoramafotos oder Importen von<br />

Digitalkameras überschreitet man sehr schnell die<br />

16-MP-Grenze und braucht Platz für die Originale. <br />

Es kommt<br />

drauf an<br />

Als überzeugter <strong>Mac</strong>-<br />

Anwender mit iPhone,<br />

iPad und Apple TV<br />

bevorzuge ich die perfekte<br />

Integration der<br />

Apple-Produkte. Um diesen<br />

Vorteil ausschöpfen<br />

zu können, muss man für<br />

Fotos jedoch mindestens<br />

das 50-GB-Paket von<br />

iCloud für rund 12 Euro<br />

im Jahr buchen.<br />

Auf Platz zwei liegt<br />

für mich Amazon. Der<br />

Prime-Service kostet<br />

zwar schon 49 Euro, aber<br />

dafür bekommt man<br />

wirklich viel: Musik- und<br />

Videostreaming, den<br />

Versandvorteil und nun<br />

auch noch unbegrenzten<br />

Speicher für Fotos. Ich<br />

würde keine 50 Euro nur<br />

für eine Online-Fotosammlung<br />

ausgeben,<br />

aber allein Prime Video<br />

ist das Geld locker wert.<br />

Den Rest bekommt man<br />

einfach dazu.<br />

Eine kostenlose plattformübergreifende<br />

Alternative für bequemen<br />

Datenaustausch<br />

und automatisch<br />

erzeugte Onlinegalerien<br />

ist Dropbox. In dieser<br />

Hinsicht lohnt sich, vor<br />

allem bei großen Fotosammlungen,<br />

unbedingt<br />

auch ein Blick auf Flickr,<br />

selbst mit dem aktuellen<br />

Upload-Problem auf<br />

mobilen Endgeräten.<br />

Matthias Zehden<br />

maclife.de digitale bilder


<strong>05</strong>4<br />

online<br />

Text: Stefan von Gagern<br />

Instagram ist aktuell<br />

der Shootingstar<br />

unter den sozialen<br />

Netzwerken mit<br />

Schwerpunkt auf<br />

Fotos.<br />

die besten apps und online-dienste<br />

Fotos im Web teilen<br />

Was früher mal der Dia-Abend war, ist heute der Upload ins Internet:<br />

Die schönsten Fotos sollen natürlich auch Freunden und der ganzen<br />

Welt gezeigt werden. Wir stellen die besten kostenfreien Dienste und<br />

sozialen Netzwerke für Fotos vor – von Facebook bis Instagram.<br />

Heute ist es dank digitaler Technik praktisch<br />

kostenlos, andauernd zu fotografieren. Vorbei<br />

sind die Zeiten, als Sie noch Kosten für<br />

Filme und Fotoabzüge hatten. Doch viele vergessen<br />

deswegen eine wichtige Seite des Fotografierens: die<br />

besten Bilder auch zu zeigen. Heute geht das nicht<br />

nur im privaten Kreis, sondern für die ganze Welt.<br />

Manche haben daher schon beim Fotografieren die<br />

Hashtags für den Instagram-Post im Kopf und fotografieren<br />

eigentlich fast nur noch, um Facebook und<br />

Instagram mit den Bildern zu füttern. Welcher Typ<br />

Sie auch sind: Es macht Spaß, seine Fotos zu zeigen.<br />

Doch wie und wo klappt es am besten?<br />

Welchen Dienst oder welches Netzwerk nutzen?<br />

Fotos lassen sich direkt mit der in die Fotos-App<br />

eingebauten und in <strong>Mac</strong>OS überall präsenten<br />

„Bereitstellen“-Funktion bequem auf die gängigen<br />

sozialen Netzwerke hochladen. Zum Beispiel können<br />

Sie im Finder mit der rechten Maustaste ein<br />

Bild markieren und dann über „Bereitstellen“ den<br />

Upload auf Facebook oder Twitter starten. Doch<br />

welches Netzwerk nutzen Sie am besten für Ihre<br />

Fotos? Facebook zum Beispiel ist vielleicht nicht<br />

das beste Fotonetzwerk, aber möglicherweise der<br />

Ort, wo Sie alle Ihre Freunde finden. Bei Instagram<br />

geht es nur um Fotos, doch es ist noch nicht mal das<br />

Hochladen vom Desktop aus möglich – das klappt<br />

ohne Umwege nur direkt von Mobilgeräten wie dem<br />

iPhone. Gleich eingebaut und überall präsent auf<br />

dem <strong>Mac</strong> und in iOS ist naturgemäß iCloud – doch<br />

hier ist der Speicher nicht unbegrenzt.<br />

Fazit: viele Dienste, viele Möglichkeiten<br />

Da die Onlinedienste und sozialen Netzwerke in der<br />

Regel kostenlos sind, gibt es keinen Grund, sich für<br />

eins zu entscheiden. So können Sie die Möglichkeiten<br />

und Stärken von mehreren kombinieren – zum<br />

Beispiel Facebook für die Freunde und Instagram für<br />

die Fotos, die Sie mit der Welt teilen. <br />

Fotos lassen sich<br />

mit der in OS X<br />

überall präsenten<br />

„Bereitstellen“-Funktion<br />

bequem teilen.<br />

digitale bilder maclife.de


Soziale Netze<br />

<strong>05</strong>5<br />

Bildrechte und<br />

Social Media<br />

Vermeiden Sie bei<br />

Bildern, die Sie ins Web<br />

laden – egal auf welche<br />

Plattform –, Urheberrechtsverletzungen.<br />

Laden Sie am besten<br />

Fotos hoch, die Sie<br />

selbst aufgenommen<br />

haben und die frei von<br />

Rechten Dritter sind.<br />

Übrigens treten Sie<br />

beim Hochladen Ihrer<br />

Bilder nicht – wie es<br />

schon in Gerüchten<br />

hieß – die Urheberrechte<br />

ab, sondern räumen<br />

Facebook nur das Recht<br />

ein, Ihre Bilder zu nutzen.<br />

Details gibt es im<br />

Facebook-Hilfebereich.<br />

Facebook<br />

Facebook ist kein reiner Fotospezialist,<br />

sondern ein Allroundnetzwerk, das<br />

so ziemlich alles kann. Und es ist nicht<br />

nur möglich, einzelne Fotos hochzuladen:<br />

Mehrere lassen sich bequem in der<br />

Facebook-Webseite auswählen und hochladen.<br />

Auch größere Mengen kann Facebook<br />

in einem Bilderalbum präsentieren. Das<br />

Praktische an dem Netzwerk ist, dass Sie<br />

hier Ihre Freunde leicht erreichen können –<br />

auch nur ein paar wenige davon. Das können<br />

Sie beim Posten mit Freundeslisten oder<br />

den Sichtbarkeitseinstellungen („Öffentlich“<br />

oder „Nur Freunde“) steuern. Ihren Freunden<br />

müssen Sie auch nicht groß erklären, wo die<br />

Fotos liegen, sondern sie bekommen zum<br />

Beispiel das Album vom letzten Urlaub automatisch<br />

in ihrem Newsfeed angezeigt und<br />

können jedes Foto mit den Facebook-typischen<br />

Funktionen liken und kommentieren.<br />

In Facebook können Sie Fotos auch mit<br />

Orten versehen oder Facebook-Freunde,<br />

die in dem Bild zu sehen sind, markieren.<br />

Diese werden dann benachrichtigt, dass<br />

Sie ein Bild mit ihnen veröffentlicht haben,<br />

und können selbst entscheiden, ob das Bild<br />

auch in ihrer eigenen Chronik zu sehen ist<br />

oder nicht. Sie können auch Alben erstellen,<br />

in denen Ihre Freunde Bilder hinzufügen<br />

können. Eine weitere Funktion, mit der Sie<br />

gut Bilder im kleinen Kreis tauschen können,<br />

sind Facebook-Gruppen.<br />

Instagram<br />

Instagram war ursprünglich eine reine<br />

Mobil-App zum Fotografieren und Teilen<br />

von Fotos und ist bis heute seinen Wurzeln<br />

treu geblieben. Dass es jetzt möglich ist,<br />

Instagram-Fotos auch im Webbrowser<br />

anzusehen ist das einzige Zugeständnis der<br />

Plattform Richtung Desktop: Das Hochladen<br />

und Filtern von Bildern hingegen klappt<br />

immer noch nur mit der mobilen App. Wer<br />

vom <strong>Mac</strong>-Desktop Bilder auf Instagram<br />

laden möchte, muss daher tricksen: Am<br />

besten in die Fotos-App ziehen und dann<br />

auf dem iPhone zum Beispiel über den<br />

Fotostream öffnen und hochladen. Es gibt<br />

zwar Instagram-Apps für den <strong>Mac</strong> im App<br />

Store, doch den Upload vom Desktop aus<br />

kann bisher keine davon bieten – sondern<br />

nur das Ansehen und Kommentieren wie im<br />

Webbrowser.<br />

Ein Grund für den Erfolg von Instagram ist<br />

der Spaßfaktor: Schon die coolen Retrofilter<br />

im Sofortbildkamerastil der App lassen fast<br />

jedes Bild mit nur ein paar Minuten Aufwand<br />

irgendwie gut aussehen. Mit dem Einsatz<br />

von entsprechenden Hashtags bestehen<br />

gute Chancen, von Mitgliedern auf der<br />

ganzen Welt gefunden und geliked zu werden<br />

– und mit der Zeit eine immer größere<br />

Follower-Gemeinde aufzubauen. Wer das<br />

nicht möchte, kann auch ein privates Konto<br />

betreiben, dessen Bilder nur eingeladene<br />

Freunde sehen dürfen.<br />

Workshop: Facebook-Bilderalben gestalten<br />

1<br />

Klicken<br />

Sie in Facebook auf<br />

„Fotoalbum“, um das Dateiauswahlmenü<br />

zu öffnen. Navigieren<br />

Sie zu dem Ordner mit den<br />

hochzuladenden Fotos. Wählen<br />

Sie alle aus und starten Sie mit<br />

„Auswählen“ den Upload.<br />

2<br />

Im<br />

folgenden Bildschirm können<br />

Sie das Album benennen, Orte<br />

hinzufügen und Personen in<br />

den Fotos markieren. Mit „Einstellungen“<br />

können Sie steuern,<br />

welches Foto auf Facebook als<br />

Titelbild erscheinen wird.<br />

3<br />

Links<br />

können Sie aktivieren, ob<br />

Freunde auch Bilder hinzufügen<br />

dürfen („Geteiltes Album“). Hier<br />

können Sie auch die Sichtbarkeit<br />

des Fotoalbums steuern, zum<br />

Beispiel nur für Freunde, eine<br />

Freundesliste oder öffentlich.<br />

maclife.de digitale bilder


<strong>05</strong>6<br />

online<br />

Adobe Spark<br />

Hier geht es nicht nur darum, Fotos<br />

hochzuladen, sondern damit Geschichten<br />

im Web zu erzählen.<br />

Adobe Spark ist eine Plattform, die es<br />

seinen Usern einfach machen möchte,<br />

mit Bildern Geschichten im Web zu<br />

erzählen. Sie besteht aus mobilen<br />

Apps oder funktioniert auch als Applikation<br />

im Webbrowser am Desktop<br />

(über spark.adobe.com). Die simpelste<br />

Form ist ein Beitrag für Facebook,<br />

Twitter & Co, der dem Foto zum Beispiel<br />

noch einen hübsch gestalteten<br />

Schriftzug und etwas Text hinzufügt.<br />

Das erledigt die App Adobe Spark<br />

Post. Sie kümmert sich nicht nur um<br />

die Größenanpassung für Facebook,<br />

Twitter und andere Plattformen,<br />

sondern bietet Vorlagen an, in die das<br />

eigene Bild nur noch geladen und der<br />

Text überschrieben werden muss.<br />

Mit Adobe Spark Page können<br />

Sie topmoderne, scrollende Webseiten<br />

gestalten, die Bilder und Texte wunderschön<br />

und dynamisch präsentieren.<br />

Auch das ist ganz einfach: Seite<br />

anlegen, Bilder laden und Text in die<br />

vorgesehenen Bereiche schreiben –<br />

fertig. Mit der Vorschaufunktion lässt<br />

sich die Seite jederzeit ausprobieren.<br />

Veröffentlichen der Seite und bekannt<br />

machen per Facebook und andere<br />

Netze ist nicht schwieriger, als ein<br />

Foto ins Web zu laden.<br />

Der Dritte im Bunde ist Adobe<br />

Spark Video. Diese App erstellt verblüffend<br />

einfach Animationen, mit<br />

denen sich Fotos in Videopräsentationen<br />

verwandeln lassen können. Die<br />

sehen aus, als hätten Sie stundenlang<br />

daran gearbeitet. Tatsächlich helfen<br />

hier Vorlagen und Grafiken, in Minuten<br />

tolle Ergebnisse zu gestalten. Und die<br />

Erklärung können Sie einfach direkt<br />

ins Mikrofon des iPhone sprechen.<br />

Spark bietet nicht nur einfach zu bedienende Werkzeuge im<br />

Webbrowser, sondern auch eine Galerie mit Beispielen.<br />

01 Twitter<br />

Twitter ist eigentlich als Netzwerk für<br />

Kurznachrichten gestartet, hat aber mit<br />

der Zeit immer mehr dazugelernt – unter<br />

anderem auch die Möglichkeit, den Beiträgen<br />

Fotos anzuhängen. Fotoalben oder<br />

Ähnliches gibt es bei Twitter nicht, aber<br />

für das schnelle Bild zwischendurch, das<br />

öffentlich gezeigt und verbreitet werden<br />

soll, ist Twitter auf jeden Fall der richtige<br />

Kanal. Ähnlich wie auf Instagram können<br />

Sie mit Hashtags Ihren Beitrag und<br />

damit Ihr Bild bestimmten Themen zuordnen<br />

und von Usern auf der gesamten<br />

Welt gefunden werden. Die können liken,<br />

re tweeten und antworten.<br />

02 Tumblr<br />

Tumblr ist in Deutschland eher ein<br />

Geheimtipp unter den sozialen Netzwerken,<br />

hat aber seinen ganz eigenen Reiz –<br />

etwa als riesige Fundgrube für Bilder zu<br />

so ziemlich jedem erdenklichen Thema.<br />

Also lohnt es sich, in der lokalen oder<br />

internationalen Community mitzumachen.<br />

Tumblr bietet eine offizielle Gratis-App,<br />

mit der es sehr einfach gelingt, eigene<br />

Beiträge hochzuladen. Hier ist Tumblr so<br />

flexibel wie kaum eine andere Plattform:<br />

Nicht nur Fotos, sondern auch Texte,<br />

Videos, Links, Chat-Aufzeichnungen,<br />

Audiodateien, animierte GIFs oder Zitate<br />

stehen als Formate für den Upload bereit.<br />

03 Eyeem<br />

Während wir hier viele Allrounder vorstellen,<br />

ist Eyeem eher ein Fotospezialist und<br />

präsentiert sich elitär: Es geht nicht nur<br />

um Fotos, sondern um echte Fotografie.<br />

Tatsächlich findet sich viel Inspiration für<br />

ambitionierte Fotografen – und alle, die<br />

es noch werden wollen. Mitmachen bei<br />

Eyeem funktioniert nach dem vertrauten<br />

Instagram-Prinzip: anderen folgen, Bilder<br />

liken und eigene Bilder filtern und hochladen.<br />

Eine Besonderheit sind die „Missionen“.<br />

Dahinter stecken Fotowettbewerbe<br />

zu verschiedenen Themen. Zudem gibt es<br />

hier auch die Möglichkeit, seine eigenen<br />

Fotos zu verkaufen (siehe S. 58).<br />

digitale bilder maclife.de


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<strong>05</strong>8<br />

online<br />

Text: Stefan von Gagern<br />

geld mit eigenen fotos verdienen<br />

Fotos im Web verkaufen<br />

Für jeden Foto-Begeisterten ein Traum: mit den eigenen Bildern<br />

Geld verdienen. Stockfoto-Anbieter machen es Fotografen<br />

einfach, mit guten Bildern viele potenzielle Käufer zu erreichen.<br />

Wir zeigen, wie Sie starten und was Sie beachten sollten.<br />

Das bald startende<br />

Anbieterportal von<br />

Adobe Stock will mit<br />

Auto-Verschlagwortung<br />

viel Zeit sparen.<br />

Fotografieren ist ein schönes Hobby und macht<br />

noch mehr Spaß, wenn man damit etwas<br />

Geld dazuverdienen kann – etwa um neues<br />

Equipment zu kaufen. Warum also nicht einige<br />

der besten eigenen Bilder im Web zum Verkauf<br />

anbieten?<br />

digitale bilder maclife.de<br />

Bildagenturen als ideale Partner<br />

Theoretisch könnten Sie Fotos auch über die eigene<br />

Website verkaufen. Doch dann müssten Sie sich um<br />

Bezahlung, Rechte und vieles mehr selbst kümmern.<br />

Viel einfacher ist es, einen oder mehrere der etablierten<br />

Bildagenturen als Plattform für die eigenen<br />

Bilder zu nutzen. Stockfotos („Stock“ vom englischen<br />

„Stockpile“, d. h., es gibt stapelweise gebrauchsfertige<br />

Fotos) sind heute die größte, schnellste und<br />

günstigste Quelle, wenn es um Bildmaterial für<br />

Grafik vom Hobby- bis zum Profibereich geht. Wenn<br />

jemand ein bestimmtes Motiv sucht, schickt er heute<br />

nur selten einen Fotografen vor Ort, um das Bild aufzunehmen,<br />

sondern kauft meistens den passenden<br />

Shot bei einer Bildagentur. Wenn Sie ein Foto aufnehmen,<br />

erhalten Sie automatisch das Urheberrecht<br />

(es gibt jedoch ein paar Dinge dabei zu beachten,<br />

dazu später mehr). Wenn jemand Ihr Bild für den<br />

Druck, im Web oder in anderen Medien verwenden<br />

möchte, muss er die Genehmigung dafür haben. Die<br />

Nutzungsrechte kann er bei Bildagenturen einkaufen.<br />

Also verkaufen Sie nicht das Bild selbst, sondern<br />

nur das Nutzungsrecht. Solange Sie ein Bild nicht<br />

bei einem Anbieter exklusiv anbieten, können Sie<br />

die Rechte auf mehreren Plattformen verkaufen. Auf<br />

der anderen Seite zahlen die Bildagenturen für<br />

Exklusivbilder – also Bilder, die nur über ihre Plattform<br />

verkauft werden – höhere Provisionen.<br />

Hochladen und verschlagworten<br />

Einen guten Einstieg in die Stockfotowelt für Verkäufer<br />

und viele Infos zum Start bietet Fotolia. Der<br />

Dienst gehört inzwischen zu Adobe, das aus dem<br />

Was verkauft<br />

sich gut?<br />

Klassiker wie der Strand<br />

mit der untergehenden<br />

Sonne sind bei jedem<br />

Anbieter schon tausendfach<br />

vorhanden. Gefragt<br />

sind also neue Ideen,<br />

Nischen, seltene, gelungene<br />

Momentaufnahmen<br />

oder Motive, die zu<br />

aktuellen Bild- und Werbetrends<br />

passen. Wichtig<br />

ist natürlich Topqualität.<br />

Unscharfe Bilder werden<br />

meist aussortiert. Auch<br />

andere Bildmängel wie<br />

Staub sollten Sie vor dem<br />

Upload korrigieren.


Fotos im Web verkaufen<br />

<strong>05</strong>9<br />

Angebot einen zweiten Bilderdienst, Adobe Stock<br />

gestartet hat. Der Vorteil bei Adobe Stock ist die<br />

direkte Anbindung an Photoshop & Co. Fotolia bietet<br />

viele Infos für Verkäufer, und Adobe Stock kündigte<br />

vor Kurzem an, auch das Verkaufen von Fotos zu<br />

integrieren. Bilder sollen dann besonders einfach zum<br />

Beispiel aus Lightroom hochgeladen werden können.<br />

Gut vorbereitet<br />

Beachten Sie technische Vorgaben des Anbieters: Mindestauflösung,<br />

Dateiformat und maximale Dateigröße<br />

sind wichtig. Bildkorrekturen bei Farbe, Belichtung,<br />

Kratzern und Staubentfernung sollten Sie vorher erledigen.<br />

Bei Fotolia können Bilder per Web oberfläche<br />

hochgeladen werden. Nach dem Foto-Upload sind<br />

die eigenen Werke schon im Mitgliedsbereich unter<br />

„Dateien“ zu sehen. Jede Datei muss nach dem<br />

Upload einzeln zur Prüfung durch das Fotolia-Team<br />

freigegeben werden. Um Erfolg zu haben, ist die Bildbeschreibung<br />

wichtig. Die Schlagwörter bestimmen<br />

die Einordnung in die Kategorien im Angebot, daher<br />

sollten Sie sich treffende Begriffe überlegen. Nach<br />

der Prüfung durch die Bildredaktion können sie nicht<br />

mehr geändert werden. Adobe Stock will bei seiner<br />

Verkaufsplattform künftig eine intelligente Verschlagwortung<br />

anbieten und so Zeit beim Hochladen sparen.<br />

Aufpassen bei Bildrechten<br />

Fotolia hält eine Seite mit Ablehnungsgründen bereit.<br />

Einer der häufigsten sind Rechtsprobleme: Wird<br />

ein Foto kommerziell genutzt, gelten strenge Regeln.<br />

Stock-Anbieter verkaufen sogenannte lizenzfreie<br />

Fotos. Lizenzfreie Bilder müssen frei von Rechten<br />

Dritter sein, und dafür haftet der Fotograf. Prüfen<br />

Sie also vor dem Upload, ob das Motiv geeignet ist.<br />

Problematisch sind Personenfotos – hier brauchen<br />

Sie eine Freigabe von dem Fotografierten -, markenrechtlich<br />

geschützte Motive wie eine Coca-Cola-Dose<br />

oder Fotos von Privateigentum. Da reicht schon ein<br />

Bild vom Nachbarhaus. Die Anbieter haben Tipps und<br />

Infos zum Thema, können im Einzelfall aber keine<br />

Beratung leisten. Der beste Tipp: alles irgendwie<br />

Bedenkliche erst gar nicht hochladen.<br />

Lohnt es sich?<br />

Bei jedem Bildverkauf gibt es einen Anteil für den<br />

Verkäufer, der von Anbieter zu Anbieter variiert.<br />

Bei Fotolia und Adobe Stock sind es zum Beispiel<br />

33 Prozent Kommission. Faktoren wie Exklusivität<br />

und mit welchem Modell der Käufer das Foto genutzt<br />

hat, bestimmen den Verkaufspreis. Ausgezahlt wird<br />

bei Fotolia erst mit der internen Credit-Währung,<br />

ab 50 Credits wahlweise dann über Internetbezahldienste<br />

wie Paypal oder Skrill. Zu beachten ist noch<br />

das Steuerrecht bei allen Anbietern mit Sitz im Ausland.<br />

Fotolia verlangt zum Beispiel bei der Auszahlung<br />

das Hochladen der Kopie eines gültigen Identifikationspapiers<br />

sowie zusätzliche Steuer- und Zahlungsinformationen.<br />

Ob und wie sehr sich der Fotoverkauf<br />

im Internet lohnt, hängt stark von der Anzahl der<br />

angebotenen Bilder und vielen anderen Faktoren ab.<br />

Letztlich investieren Sie aber nur Zeit und Mühe, die<br />

sich zu barem Geld addieren können. <br />

Das Hochladen der Fotos können Sie per FTP oder über die Weboberfläche<br />

starten (mit maximal zehn Fotos gleichzeitig).<br />

Noch vor dem Einreichen der Bilder in die Redaktion kommen die Verschlagwortung<br />

und das Einstellen der Konditionen wie Exklusivität.<br />

Aktuelle Bildtrends lassen sich bei Fotolia leicht einsehen:<br />

Der Verkäuferbereich zeigt die Bestseller des Tages.<br />

Hier können Sie Bilder verkaufen:<br />

Adobe Stock: stock.adobe.com (Verkauf noch in Vorbereitung)<br />

Fotolia: de.fotolia.com/Info/Contributors<br />

Eyeem: www.eyeem.com/market/sell/info<br />

iStock: www.istockphoto.com/de/sell-stock-photos.php<br />

maclife.de digitale bilder


Foto: Apple


Bildbearbeitung<br />

061<br />

Das Einmaleins<br />

der guten<br />

Bildbearbeitung<br />

Die App Affinity Photo ermöglicht einen einfachen Einstieg in die<br />

Bildbearbeitung. Zum Start stellen wir ihre Oberfläche ausführlich<br />

vor. Je nach Motiv benötigt man verschiedene Methoden, um<br />

Bildteile freizustellen. Nur so erzielt man ein optimales Ergebnis<br />

bei Montagen. Das Korrigieren von perspektivischen Fehlern<br />

gehört ebenfalls zu den häufigen Aufgaben der Nachbearbeitung.<br />

In der letzten Folge steigen wir ein in die reversible Korrektur des<br />

Bildes mit Anpassungsebenen und Live-Filtern.<br />

Affinity Photo kennenlernen 062<br />

Objekte richtig freistellen 066<br />

Perspektive korrigieren 070<br />

Anpassungsebenen und Filter 074<br />

maclife.de digitale bilder


062<br />

bildbearbeitung<br />

affinity photo<br />

Einstieg in die<br />

Bildbearbeitung<br />

Die anschließenden Workshops führen Sie<br />

am Beispiel der App Affinity Photo in die<br />

Bild bearbeitung ein. In dieser Folge beginnen<br />

wir mit den ersten Schritten in der App und<br />

einer Übersicht der Oberfläche.<br />

Affinity Photo ist das jüngste Mitglied der<br />

Affinity-<strong>Mac</strong>-Software-Familie. Die Bildbearbeitung<br />

des englischen Herstellers Serif<br />

möchte dem professionellen Anwender eine Alternative<br />

zu Adobe Photoshop in die Hand geben. Das<br />

Urgestein der Bildbearbeitung zu ersetzen ist laut<br />

Tony Brightman, dem Chefentwickler der Affinity-<br />

Programme, zumindest zurzeit noch nicht das Ziel.<br />

Trotz einer Preisgestaltung, die mit knapp 50 Euro<br />

eher mit dem Consumer-Programm Pixelmator konkurriert<br />

als mit dem Photoshop-Abo, ist die Ausstattungsliste<br />

schon recht komplett, wenn auch noch<br />

nicht mit Photoshop gleichzusetzen.<br />

Der Hersteller Serif war bisher nur in der<br />

Windows-Welt zu Hause und betritt mit der Affinity-<br />

Reihe erstmals die OS-X-Plattform. Allerdings ist<br />

die Plus-Reihe für Windows mit WebPlus, Page-<br />

Plus, PhotoPlus, DrawPlus und anderen bereits<br />

ein Zeichen dafür, dass Serif sich durchaus mit<br />

Grafiksoftware auskennt. Geplant ist für den <strong>Mac</strong><br />

erst einmal ein Dreigestirn aus verktorbasiertem<br />

Illustrationsprogramm, Bildbearbeitung und einer<br />

TIPP 1<br />

Die Arbeitspaletten<br />

Die Anzahl an möglichen Arbeitspaletten ist im<br />

Photo-Persona-Bereich mit 17 recht beachtlich. Da<br />

Sie nebeneinander ziemlich viel Platz verbrauchen,<br />

können Sie sie auch verschachteln. Ziehen Sie dazu<br />

den Namensreiter neben einen anderen Reiter und<br />

die Paletten werden hintereinandergelegt. Nicht<br />

benötigte Paletten blenden Sie im Ansichtsmenü<br />

aus. Wählen Sie dazu den Eintrag „Studio“ und<br />

entfernen Sie den Haken vor dem Palettennamen.<br />

Verwenden Sie den „Modularen Modus“ aus dem<br />

Fenstermenü oder ziehen Sie einzelne Paletten<br />

manuell aus dem angedockten Zustand, erhalten Sie<br />

schwebende Palettenfenster. Sie können sie trotzdem<br />

noch gruppieren. Die Palettenfenster rasten<br />

automatisch aneinander, sobald sie sich berühren,<br />

dann können Sie sie auch gruppenweise verschieben.<br />

Auch das Verschachteln von Paletten, also<br />

das Ablegen von mehreren Reitern innerhalb eines<br />

Fensters ist weiterhin möglich.<br />

Publishing-Lösung. Affinity Designer, das Vektorprogramm,<br />

ist bereits seit Oktober 2014 für rund 50<br />

Euro im <strong>Mac</strong> App Store erhältlich. Affinity Photo,<br />

der Bildbearbeiter, folgte im Juli 2015 für ebenfalls<br />

knapp 50 Euro. Affinity Publisher, die Layoutlösung,<br />

soll <strong>2016</strong> auf den Markt kommen, wobei der Preis<br />

noch unbekannt ist.<br />

Der erste Kontakt<br />

Egal ob Sie vorher Photoshop oder Pixelmator<br />

genutzt haben, die grundsätzliche Bedienung<br />

von Affinity Photo unterscheidet sich nicht. Nach<br />

dem ersten Öffnen erleben Sie keine große Überraschung.<br />

Die Oberfläche in dunklem Grau sieht<br />

genauso aus wie die meisten Grafikprogramme<br />

zurzeit. Die Werkzeuge finden sich linker Hand, die<br />

Arbeitspaletten mit Stilen, Pinseln, Anpassungen<br />

und allem Weiteren rechter Hand. Oben über dem<br />

Bildfenster sehen Sie diverse Schalter, auf die wir<br />

später noch genauer eingehen. Eine Besonderheit<br />

von Affinity Photo sind die vier Schaltflächen oben<br />

links. Affinity Photo teilt sein Programm in vier<br />

Bereiche ein, sogenannte Personas, und die vier<br />

Schaltflächen führen Sie dort hin. Der erste und<br />

wahrscheinlich wichtigste ist „Photo Persona“,<br />

der fast die gesamte Bildbearbeitung abdeckt.<br />

Der zweite Bereich ist „Liquify Persona“, in dem<br />

sich alles um das Verflüssigen von Bildern oder<br />

Bildausschnitten dreht. Dritter Bereich ist „Develop<br />

Persona“, der vor allem der Entwicklung von RAW-<br />

Dateien dient. Vierter und letzter Bereich ist „Export<br />

Persona“, den Sie für den Export Ihres fertigen<br />

Werkes benutzen. Alle Bereiche haben eine jeweils<br />

an den Arbeitsauftrag angepasste Werkzeug- und<br />

Arbeitsbereichspalette, die Sie mehr oder weniger<br />

frei den eignen Vorstellungen anpassen können.<br />

Medienbrowser<br />

Bevor es an den Einsatz<br />

der Werkzeuge und<br />

Effekte geht, benötigen<br />

Sie die passenden<br />

Bilder. Dazu hat Affinity<br />

Photo den integrierten<br />

Medienbrowser. Zum<br />

Öffnen wählen Sie den<br />

gleichnamigen Befehl<br />

im Ansichtsmenü oder<br />

drücken [shift] + [alt] +<br />

[M]. Im Medienbrowser<br />

sehen Sie per Voreinstellung<br />

die Bibliotheken<br />

von Aperture, Fotos und<br />

iPhoto sowie den Bilderordner<br />

aus Ihrem Benutzerverzeichnis.<br />

Wollen<br />

Sie weitere Sammlungen<br />

integrieren, ziehen Sie<br />

den entsprechenden<br />

Ordner einfach per<br />

Drag-and-drop auf den<br />

Medienbrowser.<br />

digitale bilder maclife.de


Affinity Photo kennenlernen<br />

063<br />

TIPP 3<br />

Die Werkzeuge<br />

Mit 89 Einträgen in der Werkzeugpalette im Bereich „Photo Persona“ ist Affinity<br />

Photo wahrscheinlich gefühlter Weltmeister, jedoch sollte Sie diese Zahl weder<br />

erschrecken noch in Euphorie verfallen lassen. Die hohe Zahl hat zwei Gründe. Zum<br />

einen werden einige Werkzeuge als Gruppe – also wie ein Ordner – und zusätzlich<br />

einzeln angeboten. So haben Sie die Wahl zwischen einem Ordner „Auswahlrahmen“,<br />

der ein Werkzeug für Rechteck-, Ellipse-, Spalten- und Zeilenauswahl enthält. Alternativ<br />

können Sie auch die vier Werkzeuge einzeln in die Palette aufnehmen. Der<br />

zweite Grund sind die im unteren Abschnitt gezeigten Werkzeuge, bei denen es sich<br />

im klassischen Sinne eher um Effekte oder Filter handelt. So können Sie zum Beispiel<br />

perspektivische Verzerrungen oder Neigungen mit einem Werkzeug erledigen<br />

und müssen nicht den Befehl im Menü suchen. Lassen Sie die Maus über einem der<br />

Werkzeuge kurz ruhen, zeigt Affinity Photo den Namen und, falls möglich, das Tastaturkürzel<br />

zum direkten Aufrufen an. Eine Besonderheit ist die unter dem Bild eingeblendete<br />

Hilfe zu jedem Werkzeug. Dort werden die möglichen Tastenkombinationen<br />

zu dem Werkzeug und die jeweilige Auswirkung erklärt.<br />

TIPP 2<br />

Die Symbolleiste<br />

Ähnlich wie bei den Werkzeugen<br />

kann die Symbolleiste Schaltflächen<br />

für einzelne Befehle enthalten oder<br />

platzsparende Gruppen. Im Gegensatz<br />

zu den Werkzeugen wird dies aber<br />

nicht durch virtuelle Ordner erreicht,<br />

sondern durch zusammenhängende<br />

Schaltflächen, bei denen statt der<br />

einzelnen Namen ein Gruppenname<br />

verwendet wird. So wird aus „Auto<br />

Weißabgleich“, „Auto Tonwert-“, „Farb-“<br />

und „Kontrastkorrektur“ schlicht<br />

„Optimierung“. Dadurch rücken die<br />

Schaltflächen dichter zusammen und<br />

passen auch auf kleine Monitore.<br />

Alternativ können Sie auch die Namen<br />

ausblenden, allerdings nicht die Icons.<br />

Jegliche Einstellung bezüglich der<br />

Symbolleiste treffen Sie im Ansichtsmenü<br />

unter „Symbolleiste anpassen …“.<br />

Ebenfalls im Ansichtsmenü finden Sie<br />

den Befehl „Kontextleiste einblenden“.<br />

Darin sehen Sie kontextbezogene<br />

Einstellungen für die Werkzeuge. Beim<br />

Textwerkzeug sind das zum Beispiel<br />

die Pop-up-Menüs für Schriftart, -stil<br />

und Absatzformat.<br />

Individuelle Einstellungen<br />

Die Symbolleiste passen Sie mit dem gleichnamigen<br />

Befehl aus dem Ansichtsmenü an. Ähnlich wie im<br />

Finder oder in Safari, können Sie durch Drag-anddrop<br />

die für Sie wichtigen Schaltflächen dort aus der<br />

Vorschlagsliste platzieren. Dabei stehen für jeden<br />

Bereich eigene Elemente zur Verfügung. Gleiches<br />

gilt für die Werkzeugleiste, die zum Beispiel in der<br />

„Photo Persona“ 89 Werkzeuge und in „Export<br />

Persona“ vier Elemente beinhalten kann. Auch diese<br />

Konfiguration führen Sie mit dem entsprechenden<br />

Befehl aus dem Ansichtsmenü aus. Affinity<br />

Photo blendet dann direkt neben der eigentlichen<br />

Werkzeugpalette alle zur Verfügung stehenden<br />

Schaltflächen ein. Sie können sie per Drag-and-drop<br />

an die gewünschte Position ziehen oder auch entfernen.<br />

Am unteren Fensterrand können Sie mit dem<br />

Pop-up-Menü „Spaltenzahl“ bis zu acht Werkzeuge<br />

nebeneinander anzeigen. Haben Sie die Werkzeugpalette<br />

angepasst, klicken Sie unten auf „Schließen“.<br />

Wollen Sie den Ursprungszustand wiederherstellen,<br />

wählen Sie „Zurücksetzen“. Einzig der Befehl „Werkzeuge<br />

docken“ aus dem Ansichtsmenü wirkt sich auf<br />

alle Personas aus.<br />

Analog gehen Sie bei den Paletten auf der rechten<br />

Seite des Bildes vor. Welche angezeigt werden,<br />

regeln Sie im Fenstermenü mit dem Eintrag „Studio“,<br />

indem Sie per Mausklick einen Haken vor die Palette<br />

setzen. Da nicht alle Paletten untereinander passen,<br />

sortiert Affinity Photo sie automatisch in Gruppen.<br />

Ein Klick auf den jeweiligen Namensreiter holt sie<br />

in den Vordergrund. Klicken Sie auf den Namen<br />

und ziehen die Palette bei gedrückter Maustaste an<br />

eine andere Position, können Sie die Gruppierung<br />

ändern. Ziehen Sie sie neben das Fenster, wird sie<br />

zur schwebenden Palette. Auch hier gilt, dass die<br />

Einstellungen für <br />

Affinity Photo<br />

Version: 1.4.2<br />

Entwickler: Serif (Europe) Ltd<br />

Preis: 49,99 Euro<br />

Web: affinity.serif.com/de/<br />

System: OS X 10.7<br />

Info: Affinity Photo ist<br />

eine Bildbearbeitung mit<br />

umfassenden Werkzeugen<br />

zur Korrektur, Optimierung<br />

und Retusche von Fotos.<br />

Es unterstützt sowohl den<br />

RGB-, als auch den CMYKund<br />

den LAB-Farbraum mit<br />

16-Bit pro Kanal. Die Auswirkungen<br />

jedes Werkzeugs<br />

oder Effekts werden in Echtzeit<br />

als Vorschau eingeblendet.<br />

Das Programm kann<br />

im Fenster-, Vollbild- oder<br />

modularen Modus genutzt<br />

werden und lässt sich individuell<br />

auf die Bedürfnisse<br />

des Benutzers einstellen. Mit<br />

seinen Assistenten und der<br />

ausführlichen Hilfe eignet es<br />

sich sowohl für Einsteiger<br />

als auch für professionelle<br />

Anwender.<br />

maclife.de digitale bilder


064<br />

bildbearbeitung<br />

Text: Joachim Korff<br />

Übersicht: Das Fenster von Affinity Photo<br />

01<br />

03<br />

04<br />

02<br />

<strong>05</strong><br />

06<br />

07<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

<strong>05</strong><br />

06<br />

07<br />

Die Oberfläche von Affinity Photo können<br />

Sie, wie auf dem Bild zu sehen, im<br />

Ein-Fenster-Modus oder im modularen<br />

Modus benutzen. Beim Ein-Fenster-<br />

Modus sind alle Paletten und Leisten<br />

um das Bild herum „angedockt“. Im<br />

modularen Modus sind alle Paletten und<br />

Leisten frei schwebend positionierbar.<br />

Die Werkzeugpalette kann ans Bild<br />

angedockt oder freischwebend platziert<br />

werden. Wie alle Elemente in Affinity<br />

Photo können Sie sie Ihren eigenen<br />

Bedürfnissen anpassen.<br />

Mit der Symbolleiste haben Sie<br />

die wichtigsten Funktionen im<br />

Schnellzugriff.<br />

Blenden Sie die Kontextleiste ein, wird<br />

diese immer an die Symbolleiste gekoppelt.<br />

In ihr finden sich werkzeugbezogene<br />

Einstellungen wie zum Beispiel die<br />

Pinselbreite, die Zeichenstiftfarbe oder<br />

die allgemeinen Bildinformationen.<br />

Das Bildfenster ist das zentrale<br />

Element. Bei der Arbeit wird es<br />

von den Linealen und Werkzeugen<br />

eingefasst. Jeglicher Effekt wird hier<br />

in Echtzeit als Vorschau dargestellt.<br />

In den Einstellungen unter dem Punkt<br />

„Werkzeuge“ können Sie dem Mausrad<br />

die Zoomfunktion übertragen.<br />

Die Arbeitspaletten können Sie frei<br />

variieren und die Reihenfolge und die<br />

Position selbst bestimmen. Auch im<br />

nicht modularen Modus können Sie sie<br />

als schwebendes Fenster definieren.<br />

Die einzelnen Paletten sind immer<br />

„magnetisch“, das heißt, sobald sich<br />

zwei Paletten an einer kompletten Seite<br />

berühren, schnappen Sie automatisch<br />

aneinander fest.<br />

Unten blendet Affinity Photo im nicht<br />

modularen Modus mögliche Tastenkombinationen<br />

und deren Auswirkungen für<br />

das gewählte Werkzeug an.<br />

jeden Persona-Bereich getrennt getroffen werden.<br />

Die Ebenenpalette zum Beispiel kann in „Photo<br />

Persona“ schwebend und in „Export Persona“ angedockt<br />

sein. Bevorzugen Sie eher eine komplett freie<br />

Anordnung, wählen Sie im Fenstermenü „Modularer<br />

Modus“. Dann trennt Affinity Photo die Symbolleiste,<br />

die Werkzeug- und die Arbeitspaletten vom Bild<br />

und wandelt sie in schwebende Fenster um. Die<br />

Arbeitspaletten bleiben dabei ohne Ihr Zutun zusammen.<br />

Eine Trennung in schwebende Fenster müssen<br />

Sie, wie oben beschrieben, manuell durchführen.<br />

Sie können zusätzlich neun weitere Fenster öffnen,<br />

zum Beispiel drei textbezogene, den Medienbrowser,<br />

das Ausrichtungsfenster und einige mehr. Die sind<br />

jedoch nicht „andockbar“. Sie verschwinden auch<br />

nicht wie die Paletten und die Symbolleiste, wenn<br />

Sie den Befehl „Oberfläche aus“ im Ansichtsmenü<br />

wählen. Der dient der ungestörten und vollflächigen<br />

Betrachtung des Bildes.<br />

Fazit<br />

Da Sie ein Programm am besten kennenlernen, wenn<br />

Sie es benutzen und ein paar kleinere Aufgaben darin<br />

erledigen, zeigen wir im Workshop zunächst einige<br />

Standardaufgaben. Dazu entfernen wir in einem Bild<br />

einige störende Elemente mit dem Restaurieren-<br />

Werkzeug. Anschließend optimieren wir die Farben<br />

des Bildes mittels Tonwertkorrektur. Abschließend<br />

kümmern wir uns mit dem Klon-Werkzeug noch um<br />

eine Bildunstimmigkeit, die beim Einsatz des Restaurieren-Werkzeugs<br />

von uns selbst erzeugt wurde. <br />

digitale bilder maclife.de


Affinity Photo kennenlernen<br />

065<br />

Workshop: Erste Schritte<br />

in Affinity Photo<br />

1<br />

Ein<br />

neues Programm lernt<br />

man am besten durch<br />

Be nutzung kennen. Also entfernen<br />

wir in unserem Beispielbild<br />

die zwei Personen<br />

in der Bildmitte und frischen<br />

die Farben auf.<br />

2<br />

Wählen<br />

Sie das Restaurieren-<br />

Werkzeug. Sie finden es in der<br />

mit einem Pflaster symbolisierten<br />

Gruppe. Passen Sie die<br />

Breite so an, dass die Personen<br />

jeweils mit einem Strich überdeckt<br />

werden.<br />

3<br />

Die<br />

Werkzeugbreite können<br />

Sie per Zahleneingabe<br />

ändern oder indem Sie auf<br />

die Be zeichnung „Breite“<br />

klicken und bei gedrückter<br />

Maustaste diese nach links<br />

oder rechts bewegen.<br />

4<br />

Übermalen<br />

Sie das störende<br />

Element möglichst genau,<br />

ohne dabei zu viel oder zu<br />

wenig abzudecken. Nur so hat<br />

der Algorithmus dahinter die<br />

Chance zu erkennen, was Sie<br />

meinen.<br />

5<br />

Falls,<br />

wie in unserem Beispiel,<br />

die Entfernung nicht spurlos<br />

vonstatten geht, ist das nicht so<br />

schlimm. Nach dem Optimieren<br />

der Farbe, kann die Unstimmigkeit<br />

noch entfernt werden.<br />

6<br />

Öffnen<br />

Sie in der Arbeitspalette<br />

den Reiter „Anpassung“ und<br />

wählen Sie den Eintrag „Tonwertkorrektur“.<br />

Wählen Sie die<br />

Standardvorlage und passen<br />

Sie die Bildwirkung Ihren Wünschen<br />

an.<br />

7<br />

Da<br />

jede Anpassungsänderung<br />

in einer neuen Ebene stattfindet,<br />

kombinieren wir die Ebenen<br />

nun mit dem Befehl „Abwärts<br />

zusammenlegen“ [cmd] + [E]<br />

aus dem Kontextmenü der<br />

Ebenenpalette.<br />

8<br />

Zoomen<br />

Sie nun in das Bild<br />

hinein und beseitigen mögliche<br />

Unstimmigkeiten mit dem Klon-<br />

Werkzeug [cmd] + [S]. Dazu<br />

bestimmen Sie bei gedrückter<br />

[alt]-Taste die Quelle und malen<br />

über den Fehler.<br />

9<br />

Entspricht<br />

das Bild Ihren Vorstellungen,<br />

speichern Sie es mit<br />

[cmd] + [S] im Ursprungsformat,<br />

oder wechseln Sie in den<br />

Bereich „Export Persona“, um<br />

das Bild in ein anderes Format<br />

zu exportieren.<br />

maclife.de digitale bilder


066<br />

bildbearbeitung<br />

Text: Joachim Korff<br />

schneller freistellen<br />

Auswählen und<br />

maskieren<br />

Das Freistellen eines Objektes, also das Trennen<br />

vom Rest des Bildes, kann eine mühevolle Fleißarbeit<br />

sein. Wir zeigen die wichtigsten Wege, die<br />

Affinity Photo dafür bereithält.<br />

Wollen Sie Bilder zusammenfügen oder<br />

nur einzelne Bestandteile eines Fotos<br />

nutzen, müssen Sie Objekte freistellen.<br />

Im simpelsten Fall erstellen Sie mit einem der<br />

Auswahlrahmen-Werkzeuge [M] eine Auswahl um<br />

das gewünschte Objekt. Das funktioniert allerdings<br />

nur, wenn es sich um einen perfekten Kreis oder ein<br />

gerades Rechteck handelt. Gut funktioniert auch ein<br />

Objekt vor einem einfarbigen Hintergrund, dann ist<br />

der Auswahlpinsel [W] das Werkzeug Ihrer Wahl.<br />

Damit malen Sie einfach das Motiv an und Affinity<br />

Photo wählt es aus. Der Auswahlpinsel erkennt<br />

anhand der Farbinformationen zusammenhängende<br />

Flächen und wählt so automatisch auch diese aus.<br />

Beiden Methoden gemein sind die Schaltflächen<br />

[Addition] und [Subtraktion] in der Kontextleiste. Je<br />

nachdem welche Schaltfläche gedrückt ist, wird Ihre<br />

Auswahl mit der nächsten Auswahl entweder erweitert<br />

oder beschnitten. Beim Auswahlpinsel müssen<br />

Sie in der Standardeinstellung nichts weiter machen,<br />

die Auswahl wird immer ergänzt, auch wenn Sie<br />

die erste Markierung mit einem Auswahlrahmen-<br />

Werkzeug getätigt haben.<br />

Das ist bei den Auswahlrahmen anders. Die<br />

Standardeinstellung ist [Neu]. Wollen Sie die<br />

Auswahl erweitern, drücken Sie die Schaltfläche<br />

[Addition] oder die [ctrl]-Taste. Mit gedrückter<br />

[shift]-Taste wird temporär in den Subtraktionsmodus<br />

gewechselt. Eine Besonderheit ist die<br />

Schaltfläche [Überlappung] bei den Auswahlrahmen-<br />

Werkzeugen. Damit können Sie eine bestehende<br />

Auswahl beschneiden. Das wird an einem Beispiel<br />

verständlich. Wählen Sie zwei Kreise aus und wechseln<br />

Sie auf das Rechteck-Auswahl-Werkzeug im<br />

Modus [Überlappen]. Wählen Sie nun ein Rechteck<br />

aus. Lediglich die sowohl von den Kreisen als auch<br />

von dem Rechteck eingeschlossenen Flächen werden<br />

ausgewählt. Das funktioniert auch mit einer mit<br />

dem Auswahlpinsel begonnenen Auswahl.<br />

Wenn es jedoch kleinteilig wird, ist keine der<br />

vorgenannten Möglichkeiten wirklich hilfreich.<br />

Sträucher oder noch schlimmer Haare lassen<br />

sich weder mit dem Auswahlpinsel noch mit den<br />

Auswahlrahmen in vertretbarer Zeit oder Qualität<br />

selektieren. Die nächste Möglichkeit ist das<br />

Werkzeug „Bereich auswählen“ [W] für die grobe<br />

Struktur. Mit dem Werkzeug wählen Sie homogene<br />

Bereiche auf einen Schlag aus. Wechseln Sie zu<br />

dem Werkzeug, verwandelt sich der Cursor in ein<br />

Fadenkreuz. Je weiter Sie dieses bei gedrückter<br />

Maustaste vom Aufsatzpunkt wegziehen, desto<br />

größer wird die Toleranz und damit die Auswahl.<br />

Ein geringer Toleranzwert wählt nur die umliegenden,<br />

ähnlichen Farbbereiche aus. Je höher der <br />

Workshop: Freistellen mit dem<br />

Bereichsauswahl-Werkzeug<br />

1<br />

Selektieren<br />

Sie mit dem Werkzeug<br />

„Bereich auswählen“ [W]<br />

eine beliebige Stelle des Motivs.<br />

Je weiter Sie das Fadenkreuz<br />

bei gedrückter Maustaste vom<br />

Aufsatzpunkt entfernen, desto<br />

mehr wählen Sie aus.<br />

2<br />

Beginnen<br />

Sie, den Hintergrund<br />

mit auszuwählen,<br />

gehen Sie etwas zurück und<br />

drücken Sie die Schaltfläche<br />

„Addition“. Wählen Sie nun<br />

analog dem ersten Schritt<br />

den Rest aus.<br />

3<br />

Um<br />

kleine Fehler zu beheben,<br />

gehen Sie im Menü „Auswählen“<br />

auf den Punkt „Kanten<br />

verfeinern …“. Nutzen Sie die<br />

Regler „Randbreite“, „Glätten“<br />

und „Randschärfe“ mit kleinen<br />

Werten.<br />

digitale bilder maclife.de


Workshop: Freistellen<br />

eines Halbmonds<br />

067<br />

DAS MAGAZIN<br />

Schneller freistellen<br />

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100%<br />

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1<br />

Erzeugen<br />

Sie ein einfarbiges Bild und ziehen<br />

Sie darauf mit dem „Auswahlrahmen<br />

– Ellipse“-Werkzeug einen Kreis auf.<br />

Damit es kein Ei wird, drücken Sie dabei<br />

die [shift]-Taste.<br />

2<br />

Klicken<br />

Sie in der Kontextleiste über dem<br />

Bild auf „Subtraktion“ und ziehen Sie noch<br />

einen zweiten Kreis auf. Setzen Sie den<br />

Mauscursor dafür leicht außerhalb des<br />

ersten Kreises an.<br />

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3<br />

Für<br />

eine bessere Sichtbarkeit des Ergebnisses<br />

füllen wir im Beispiel die Reste des ersten<br />

Kreises rot. Alternativ könnten Sie mit einer<br />

Rechteckauswahl auch einen Halbkreis aus<br />

dem ersten Kreis erzeugen.<br />

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maclife.de digitale bilder


068<br />

bildbearbeitung<br />

Auch komplexere Bildmanipulationen sind für die kostengünstige<br />

Alternative zu Adobe Photoshop kein Problem.<br />

Toleranzwert ist, desto mehr Farbbereiche in der<br />

Nähe wählen Sie aus. Auch das Bereichsauswahl-<br />

Werkeug können Sie mit der [shift]- (addieren) und<br />

der [alt]-Taste (subtrahieren) beeinflussen.<br />

Die nächste Steigerung für eine präzise Auswahl<br />

sind die Befehle „Vergrößern/Verkleinern …“,<br />

„Randschärfe …“, „Glätten …“, „Kanten verfeinern …“<br />

und „Umrandung …“ aus dem Menü „Auswählen“.<br />

Die machen bei jeder Auswahl genau das, was<br />

der Name vermuten lässt. Mit dem Befehl „Vergrößern/Verkleinern<br />

…“ ergänzen oder reduzieren<br />

Sie die Auswahl um den gewünschten Pixelwert.<br />

„Randschärfe …“ kennen Sie aus Photoshop unter<br />

dem Namen „Weiche Auswahlkante“. Damit geht<br />

der Rand der Auswahl sanft in den transparenten<br />

Bereich über. „Glätten …“ rundet die Ecken um den<br />

von Ihnen eingestellten Wert ab. „Kanten verfeinern<br />

…“ erlaubt eine Kombination der einzelnen<br />

Menübefehle und bringt eine Maske mit, um die<br />

Auswirkungen besser beurteilen zu können. Sie<br />

erreichen diesen Befehl auch, wenn Sie in der Kontextleiste<br />

auf die Schaltfläche „Verfeinern“ klicken.<br />

Mit „Umranden …“ machen Sie aus Ihrer Auswahl<br />

einen Rahmen. Dabei haben Sie die Wahl, ob der<br />

Rahmen um die Auswahl zentriert oder innerhalb<br />

der Auswahl erzeugt wird.<br />

Entspricht das alles immer noch nicht Ihren<br />

Ansprüchen, sollten Sie [Q] drücken. Damit aktivieren<br />

Sie den Maskierungsmodus und färben das Bild<br />

rot ein. Wählen Sie als Werkzeug den „Malpinsel“<br />

und als Farbe Weiß. Nun malen Sie all das an, was<br />

ausgewählt werden soll. Dabei wird die rote Maske<br />

auf dem Bild an den entsprechenden Stellen entfernt.<br />

Alles, was rot ist, wird nicht ausgewählt. Wollen<br />

Sie etwas von der Auswahl entfernen, also rot<br />

machen, wechseln Sie die Pinselfarbe auf Schwarz.<br />

Sie können die Maske auch aktivieren, wenn Sie<br />

bereits eine Auswahl erstellt haben, um diese zum<br />

Beispiel zu verfeinern. Sind Sie fertig, drücken Sie<br />

wieder [Q] und verlassen damit den Maskierungsmodus,<br />

und statt des roten Bereichs um Ihre Auswahl<br />

sehen Sie wieder die gestrichelten Linien. Statt<br />

der Taste [Q] können Sie in der Symbolleiste auch<br />

„QuickMaske“ drücken.<br />

Geht es um feine Details, kann es hilfreich sein,<br />

vor der Auswahl in die Kanalansicht zu wechseln<br />

und nur den Kanal anzeigen zu lassen, der das Motiv<br />

am stärksten wiedergibt. Klicken Sie dazu entweder<br />

auf den entsprechenden Kanal und deselektieren<br />

Sie damit automatisch die anderen, oder Sie wählen<br />

sie einzeln durch einen Klick auf das Augensymbol<br />

hinter dem Namen ab. <br />

Workshop: Freistellen per Maske<br />

1<br />

Öffnen<br />

Sie Ihr Bild, wählen<br />

Sie den Malpinsel aus<br />

und setzen Sie die Farbe<br />

auf Weiß. Drücken Sie<br />

anschließend [Q], um den<br />

Schnell-Maskierungsmodus<br />

zu aktivieren.<br />

2<br />

Malen<br />

Sie das Motiv mit dem<br />

Pinsel an. Statt weißer Farbe<br />

entfernen Sie lediglich die rote<br />

Maske an den Malstellen. Entfernen<br />

Sie zu viel Rot, können<br />

Sie es mit einem schwarzen<br />

Pinsel wieder hinzufügen.<br />

3<br />

Zum<br />

Beenden der Auswahl<br />

drücken Sie wieder [Q].<br />

Sie haben nun die Motivteile<br />

ausgewählt und<br />

können diese zum Beispiel<br />

kopieren, um sie in ein<br />

neues Bild einzusetzen.<br />

digitale bilder maclife.de


Schneller freistellen<br />

069<br />

Workshop: Bildteile einfach<br />

ausschneiden und montieren<br />

1<br />

Selektieren<br />

Sie den Bereich<br />

des Bildes, den Sie entfernen<br />

möchten. In unserem Fall benutzen<br />

wir den „Auswahlpinsel“<br />

[W], um den Bereich zwischen<br />

den Hecken und dem Tor<br />

auszuwählen.<br />

2<br />

Nach<br />

dem Klick auf „Verfeinern“<br />

erhöhen wir die Randschärfe<br />

für einen fließenderen<br />

Übergang. Für eine bessere<br />

Sichtbarkeit wechseln Sie das<br />

Pop-up „Vorschau“ auf „Weißer<br />

Hintergrund“.<br />

3<br />

Passt<br />

alles, löschen Sie die<br />

Auswahl durch einen Druck<br />

auf die Rückschritttaste. Sie<br />

können jederzeit mit [cmd]<br />

+ [Z] Schritte zurücknehmen,<br />

um Verfeinerungen<br />

vorzunehmen.<br />

4<br />

Nun<br />

öffnen wir den gewünschten<br />

Himmel, indem wir das neue<br />

Bild auf das Affinity-Photo-Icon<br />

ziehen. Das Programm erzeugt<br />

automatisch einen weiteren Tab<br />

mit dem Bild. Wählen Sie das<br />

gewünschte Motiv aus.<br />

5<br />

Nach<br />

dem Kopieren des neuen<br />

Himmels und dem Einsetzen<br />

in unser Bild passen wir mit<br />

den Ankerpunkten die Größe<br />

an. Anschließend verschieben<br />

wir die Ebene unter die<br />

Hintergrundebene.<br />

6<br />

Das<br />

dritte Bild soll unser<br />

neues Hauptmotiv werden.<br />

Mit dem „Auswahlpinsel“<br />

trennen wir das Auto<br />

vom Gebäude. Eine grobe<br />

Abtrennung ist am Anfang<br />

ausreichend.<br />

7<br />

Für<br />

die Feinheiten zoomen<br />

[cmd] + [+] Sie in das Bild<br />

hinein und ergänzen per<br />

Addition fehlende Teile<br />

beziehungsweise entfernen<br />

per Subtraktion [alt] nicht<br />

zugehörige Bereiche.<br />

8<br />

Nach<br />

dem Kopieren und Einsetzen<br />

skalieren Sie das Bild<br />

mithilfe der Ankerpunkte. Der<br />

weiße Punkt über dem Motiv<br />

dient dem Drehen des Bildes.<br />

Die Gradzahl wird automatisch<br />

eingeblendet.<br />

9<br />

Zur<br />

Vermeidung der starken<br />

Spiegelung malen wir die Kotflügel<br />

des Autos mit einem sehr<br />

weichen (Härte 28), schwarzen<br />

Pinsel mit einer geringer Deckkraft<br />

von 26 Prozent an.<br />

maclife.de digitale bilder


070<br />

bildbearbeitung<br />

Text: Joachim Korff<br />

perspektivische fehler<br />

Stürzende<br />

Linien richten<br />

In diesem Teil unseres Workshops stellen<br />

wir die verschiedenen Werkzeuge von<br />

Affinity Photo vor, um perspektivische<br />

Fehler einer Aufnahme zu korrigieren.<br />

Da haben Sie ein tolles Motiv mit der Kamera<br />

eingefangen, und auf deren kleinem Monitor<br />

sah es auch ganz gelungen aus. Zu Hause auf<br />

dem großen Bildschirm stellen Sie dann allerdings<br />

fest, dass das Gebäude einsturzgefährdet erscheint,<br />

der Horizont eine unnatürliche Neigung aufweist<br />

oder das ganze Bild aufgebläht wirkt. Das kann an<br />

einem falschen Standpunkt während der Aufnahme<br />

liegen, aber auch technische Ursachen haben. Für<br />

das Erste können Sie oft außerhalb eines Studios<br />

nichts. Sie stehen einfach nie auf der richtigen Höhe,<br />

um einen Turm gerade von vorne zu fotografieren<br />

und so die stürzenden Linien zu vermeiden. Aufnahmen<br />

von Gebäuden ziehen fast immer schräge<br />

Außenkanten mit sich. Doch selbst bei optimalem<br />

Standort und perfekter Kamerahaltung treten Fehler<br />

auf. Das sind dann keine perspektivischen Fehler,<br />

sondern Verzeichnungen – umgangssprachlich auch<br />

Verzerrungen genannt. Diese technisch bedingten<br />

Abbildungsfehler sind der Optik des Objektivs<br />

geschuldet. Besonders auffällig sind die gewölbt<br />

wirkenden Bilder extremer Weitwinkelobjektive,<br />

sogenannter Fischaugen. Mit denen wird lediglich<br />

der Mittelpunkt der Aufnahme korrekt abgebildet.<br />

Der Rest biegt sich kreisförmig darum. Je kleiner der<br />

Bildausschnitt, also zum Beispiel bei Aufnahmen<br />

mit einem Teleobjektiv, desto geringer theoretisch<br />

die Verzeichnung. Da das Thema relativ komplex<br />

ist, wollen wir uns hier allerdings nur mit der<br />

richtigen Perspektive beschäftigen und lassen die<br />

Verzeichnungsfehler und die Objektivkorrektur<br />

unberücksichtigt.<br />

In der Praxis ist die verzeichnungsfreie<br />

Ab bildung ohne perspektivische Fehler eher selten.<br />

Solange keine geraden Kanten auf dem Bild enthalten<br />

sind, fällt das aber nur dem professionellen<br />

Betrachter auf. Doch Städtereisende, Familie-aufder-Mauer-Fotografen<br />

und Nutzer eines Weitwinkelobjektivs<br />

müssen sich dem Problem stellen. Bevor<br />

Sie Hand anlegen, sollten Sie die Hintergrundebene<br />

Ihres Ursprungsbilds mit [cmd] + [ J] duplizieren. Die<br />

von Affinity Photo zur Verfügung gestellten Werkzeuge<br />

sind zum Großteil destruktiv, das heißt, Modifikationen<br />

können nach der Anwendung nicht mehr<br />

geändert werden. Zudem ist es möglicherweise hilfreich,<br />

während der Korrektur ab und zu einen Blick<br />

auf das Originalbild zu werfen.<br />

Verzeichnung<br />

Stellen Sie in einem<br />

Bild eine Verzeichnung<br />

fest, führt der erste<br />

Weg in den Bereich<br />

„Develop Persona“. Sie<br />

erreichen ihn durch<br />

einen Mausklick auf<br />

das dritte Icon in der<br />

Symbolleiste. Aktivieren<br />

Sie am rechten Rand<br />

den Reiter „Objektiv“.<br />

Leider enthält die App<br />

keine Objektivdatenbank<br />

für automatische<br />

Korrekturen. Sie können<br />

diese aber manuell vornehmen<br />

und für später<br />

speichern. So haben Sie<br />

die Korrekturen für Ihre<br />

Objektive später jederzeit<br />

griffbereit.<br />

Das Bild drehen<br />

Am einfachsten ist es, ein schiefes Motiv gerade zu<br />

rücken. Um alles wieder ins Lot zu bringen, bietet<br />

Affinity Photo zwei Werkzeuge. Das erste ist das<br />

„Zuschneiden“-Werkzeug [C], welches Sie bisher<br />

wahrscheinlich nur zum Beschneiden eines Bildes<br />

genutzt haben. Klicken Sie nach der Werkzeugwahl<br />

in der Kontextleiste auf die Schaltfläche „Begradigen“.<br />

Der Mauszeiger erhält ein kleines Lineal dazu,<br />

und damit können Sie an beliebiger Stelle im Bild<br />

eine Linie nachzeichnen, die eigentlich gerade sein<br />

sollte. Sowie Sie die Maustaste loslassen, dreht<br />

Affinity Photo die Linie und damit auch das ganze<br />

Bild in die entsprechende Position. Beschneiden Sie<br />

danach das Bild, um die transparenten Bereiche zu<br />

entfernen. Natürlich können Sie bei kleinen oder einfarbigen<br />

Flächen auch versuchen, die Lücken mit der<br />

Farbe oder dem „Restaurieren“-Werkzeug zu schließen.<br />

Ebenfalls einen Versuch wert ist der Befehl<br />

„Füllen“ [shift] + [F5] mit der Methode „Inpainting“.<br />

Bevorzugen Sie die manuelle Drehmethode,<br />

sollten Sie zuerst die Lineale einblenden [cmd] + [R]<br />

und eine oder mehrere Hilfslinien setzen. Ziehen Sie<br />

dazu mit gedrückter Maustaste vom Lineal einige<br />

Linien auf das Bild. Vom linken Rand kommen die<br />

digitale bilder maclife.de


Perspektivische Fehler korrigieren<br />

071<br />

Katzenfoto: Zoran Milutinovic Photography<br />

vertikalen Linien und von oben die<br />

horizontalen. Theoretisch können Sie<br />

so viele Hilfslinien nutzen, wie Sie<br />

wollen, aber irgendwann verbauen sie<br />

den Blick auf das Motiv. Stellt sich im<br />

Laufe der Bearbeitung eine Hilfslinie<br />

als überflüssig heraus oder sitzt an<br />

der falschen Stelle, können Sie diese<br />

anklicken und mit gedrückter Maustaste verschieben.<br />

Schieben Sie diese aus dem Bild heraus, wird<br />

sie gelöscht. Eine Alternative ist der Weg über das<br />

Dialogfenster „Hilfslinien“. Sie können es mit dem<br />

Befehl „Hilfslinien konfigurieren …“ aus dem Menü<br />

„Ansicht“ öffnen. Damit werden neue Hilfslinien hinzugefügt,<br />

bestehende gelöscht und per Doppelklick<br />

auf die Positionsangabe verschoben. Wollen Sie die<br />

Linien temporär ausblenden, steht Ihnen der Befehl<br />

„Hilfslinien anzeigen“ [cmd] + [shift] + [,] aus dem<br />

Menü „Ansicht“ zur Verfügung.<br />

Vor dem manuellen Drehen müssen Sie die<br />

Hintergrundebene mit [cmd] + [ J] duplizieren und<br />

zum „Verschieben“-Werkzeug [V] wechseln. Die<br />

Hintergrundebene ist geschützt und kann nicht<br />

gedreht werden. Durch den Werkzeugwechsel blendet<br />

Affinity Photo neun Ankerpunkte ein. Acht an<br />

den Bildkanten und einen etwas außerhalb. Das ist<br />

der, mit dem Sie das Bild drehen können. Alternativ<br />

könnten Sie den Cursor auch neben eine der Ecken<br />

bewegen. Daraufhin ändert sich die Pfeildarstellung<br />

zu einem „Pfeil um die Ecke“, mit dem Sie ebenfalls<br />

das Bild drehen können. Entspricht die Darstellung<br />

Ihrer Vorstellung, fahren Sie wie beim Zuschneiden-<br />

Werkzeug beschrieben fort. Benötigen Sie einen<br />

anderen als den Mittelpunkt als Drehachse, klicken<br />

Sie in der Kontextleiste auf die Schaltfläche<br />

„Rotationsmittelpunkt anzeigen“. Anschließend<br />

können Sie diesen mit der Maus aus der Mitte an <br />

Perspektive<br />

Im Pop-up-Menü „Projektionsebenen“<br />

können<br />

Sie zwischen einem<br />

Gitternetz über das<br />

gesamte Bild und zweien,<br />

die jeweils von der Mitte<br />

zum Rand laufen, wählen.<br />

Mit dem „Modus“-<br />

Pop-up-Menü entscheiden<br />

Sie, ob Sie erst das<br />

Gitter ans Bild anpassen<br />

(Quelle) oder sofort<br />

mit dem Standardgitter<br />

das gesamte Bild (Ziel)<br />

ändern. Die drei blauen<br />

Kreise beziehungsweise<br />

Halbkreise stehen für die<br />

drei möglichen Betrachtungsarten.<br />

Entweder<br />

sehen Sie nur das bearbeitete<br />

Bild, zur Hälfte<br />

das bearbeitete und das<br />

Originalbild oder in<br />

einer Splitscreen-artigen<br />

Ansicht links das zu<br />

bearbeitende Bild und<br />

rechts das Original.<br />

Workshop: Bild manuell drehen<br />

1<br />

Die<br />

Hintergrundebene ist<br />

geschützt und lässt sich nicht<br />

drehen, daher müssen Sie mit<br />

einem Klick auf das Schloss-<br />

Icon den Schutz aufheben, oder<br />

– besser – duplizieren Sie sie mit<br />

[cmd] + [ J].<br />

2<br />

Blenden<br />

Sie die Lineale mit<br />

[cmd] + [R] ein und ziehen Sie<br />

ein paar Hilfslinien ins Bild,<br />

die Ihnen bei der Korrektur<br />

behilflich sind. Wir konzentrieren<br />

uns im Beispiel auf die<br />

Kotflügel und die Reifen.<br />

3<br />

Drücken<br />

Sie [V], um das<br />

„Verschieben“-Werkzeug zu aktivieren.<br />

Bewegen Sie die Maus<br />

neben einen der Eckpunkte oder<br />

nutzen Sie den im Beispiel oben<br />

liegenden Ankerpunkt zum<br />

Drehen mithilfe der Maus.<br />

maclife.de digitale bilder


072<br />

bildbearbeitung<br />

Mit den Schaltflächen<br />

unter den<br />

Listen können Sie<br />

neue Hilfslinien<br />

erzeugen oder<br />

bestehende löschen.<br />

Um die Position<br />

zu ändern, klicken<br />

Sie doppelt auf den<br />

Zahlenwert.<br />

die gewünschte Position verschieben. Eine eher<br />

schwer zu entdeckende Funktion des „Verschieben“-<br />

Werkzeugs ist das Verschieben als Parallelogramm.<br />

Positionieren Sie den Mauszeiger knapp neben die<br />

mittleren Ankerpunkte, ändert sich die Pfeilspitze in<br />

zwei entgegengesetzte Pfeile. Sie können damit die<br />

entsprechende Seite parallel zur gegenüberliegenden<br />

Seite verschieben.<br />

Perspektivische Korrektur<br />

Etwas mehr Aufwand wird fällig, wenn Sie zum<br />

Beispiel ein Haus von unten fotografieren. Die Hausecken<br />

scheinen dabei leicht nach hinten zu kippen,<br />

und wenn Sie nicht direkt davorstanden, laufen<br />

sie auch nicht symmetrisch nach oben. Hier hilft<br />

das Werkzeug „Perspektive“. Sie finden es hinter<br />

dem Gitternetz in der Werkzeugpalette. Wenn Sie<br />

das Werkzeug selektieren, erscheint ein Gitternetz<br />

auf Ihrem Bild. Mit den Eckpunkten verschieben<br />

Sie den Bildinhalt in die entsprechende Richtung,<br />

ausgehend von der angefassten Ecke. Verkleinern<br />

Sie die Ansicht, da Sie die Ecken im schlimmsten<br />

Fall ziemlich weit außerhalb des eigentlichen Bildes<br />

bewegen müssen. Leider lässt sich während des<br />

aktiven „Perspektive“-Werkzeugs keine Hilfslinie<br />

positionieren, machen Sie dies also bei Bedarf vorher.<br />

Das Gitternetz verschiebt sich mit und ist daher<br />

keine Hilfe beim rechtwinkligen Ausrichten. Optional<br />

können Sie es auch ausblenden. Bevorzugen Sie<br />

zwei entgegengesetzte, aber voneinander abhängige<br />

Projektionsebenen, sollten Sie im Dialogfenster<br />

„Perspektive“ das Pop-up-Menü „Projektionsebene“<br />

auf „Zwei Projektionsebenen“ stellen. Sie erhalten<br />

dann zwei gegenläufige Gitternetze, die in der Mitte<br />

verbunden sind. Zudem beherrscht das Werkzeug<br />

„Perspektive“ zwei verschiedene Bearbeitungsmodi.<br />

Im ersten verschieben Sie das Gitter und das Bild<br />

darunter in Echtzeit.<br />

Doch nicht immer sind die Vorlagen so rechteckig<br />

wie das Standardgitternetz. Dann ändern<br />

Sie das Menü „Modus“ von „Ziel“ auf „Quelle“. Nun<br />

können Sie erst einmal das Gitternetz an Ihr Bild<br />

anpassen, bevor Sie wieder auf „Ziel“ stellen und das<br />

Motiv perspektivisch Ihren Wünschen anpassen. Sie<br />

können auch das Raster mit dem entsprechenden<br />

Haken komplett ausblenden und nur mit den Ankerpunkten<br />

arbeiten. Zur Verdeutlichung sollten Sie sich<br />

den Workshop „Perspektive anpassen“ ansehen. <br />

Workshop: Bild automatisch drehen lassen<br />

1<br />

Nur<br />

zur Sicherheit, um die<br />

richtige Ausrichtung besser<br />

erkennen zu können, sollten Sie<br />

auch bei dieser Methode eine<br />

Hilfslinie setzen. Wir platzieren<br />

Sie im Beispiel kurz unter dem<br />

Heck-Diffusor.<br />

2<br />

Wechseln<br />

Sie zum „Zuschneiden“-<br />

Werkzeug und klicken Sie in der<br />

Kontextleiste auf „Begradigen“.<br />

Ziehen Sie eine Linie zwischen<br />

zwei Punkten, die auf der<br />

gleichen Höhe sein sollen. Wir<br />

nehmen den Diffusor.<br />

3<br />

Affinity<br />

Photo passt das Bild<br />

an, und Sie verschieben den<br />

Rahmen nach innen, um die<br />

transparenten Bereiche abzuschneiden.<br />

Alternativ klicken Sie<br />

nur auf „Anwenden“ und füllen<br />

die Flächen auf.<br />

digitale bilder maclife.de


Perspektivische Fehler korrigieren<br />

073<br />

Workshop: Perspektive korrigieren<br />

und Text dazu passend einfügen<br />

1<br />

Zuerst<br />

duplizieren Sie wieder die<br />

Hintergrundebene mit [cmd] +<br />

[ J]. Blenden Sie anschließend die<br />

Lineale mit [cmd] + [R] ein und<br />

setzen Sie ein paar Hilfslinien an<br />

prägnanten Kanten im Bild.<br />

2<br />

Öffnen<br />

Sie das „Perspektive“-<br />

Werkzeug und belassen Sie<br />

die Grundeinstellungen „Eine<br />

Pro jektionsebene“ und „Modus:<br />

Ziel“. Das Einstellungsfenster<br />

sollten Sie aus dem Weg schieben,<br />

aber nicht schließen.<br />

3<br />

Verschieben<br />

Sie die Eckpunkte<br />

so lange, bis die zentralen<br />

Kanten senkrecht beziehungsweise<br />

waagerecht sind.<br />

In unserem Beispiel soll die<br />

gemauerte Kamineinfassung<br />

senkrecht sein.<br />

4<br />

Achten<br />

Sie darauf, dass, wenn<br />

Sie links ziehen, sich möglicherweise<br />

auch rechts die Pixel verschieben,<br />

Sie also noch einmal<br />

nachbessern müssen. Am Ende<br />

drücken Sie „Anwenden“ im<br />

Einstellungsfenster.<br />

5<br />

Die<br />

entstandenen transparenten<br />

Flächen füllen Sie oder verkleinern<br />

das Bild um den überflüssigen<br />

Bereich. Wir entscheiden<br />

uns für das Füllen mittels<br />

„Restaurieren“-Werkzeug.<br />

6<br />

Das<br />

„Perspektive“-Werkzeug<br />

bezieht sich nur auf die aktuelle<br />

Ebene, so können wir ein wenig<br />

Schrift hinzufügen und später<br />

perspektivisch an die Mauer<br />

anpassen. Wechseln Sie zum<br />

„Rahmentext“-Werkzeug.<br />

7<br />

Als<br />

Schriftart eignet sich<br />

Blackoak. Nach dem Schreiben<br />

ändern Sie mit der Farbpalette<br />

die Farbe in einen Rot-Ton.<br />

Passen Sie mit ziehen oder<br />

schieben des Ankerpunktes<br />

rechts außen die Größe an.<br />

8<br />

Wechseln<br />

Sie zum „Perspektive“-<br />

Werkzeug. Affinity Photo wandelt<br />

den Text dabei automatisch<br />

in Pixel um. Das Gitter ziehen<br />

Sie parallel zum Mauervorsprung<br />

auf. Achten Sie auf senkrechte<br />

Seitenlinien!<br />

9<br />

Abschließend<br />

setzen Sie den<br />

Ebenen-Mischmodus auf<br />

„Durchschnitt“. Dadurch zeichnen<br />

sich die helleren Mauerfugen<br />

auch in der aufgesetzten<br />

Schrift ab und das ganze wirkt<br />

realistischer.<br />

maclife.de digitale bilder


074<br />

bildbearbeitung<br />

Text: Joachim Korff<br />

anpassungen mit ebenen<br />

Reversible<br />

Bearbeitung<br />

Eine nützliche Funktion in Affinity Photo sind<br />

Anpassungsebenen. Die nehmen wir zum<br />

Anlass, uns in dieser Folge mit Ebenen und<br />

deren Möglichkeiten auseinanderzusetzen.<br />

Ohne Ebenen wären viele Schritte in der Bildbearbeitung<br />

nicht möglich. Durch das Übereinanderlegen<br />

von verschiedenen Ebenen<br />

lassen sich nicht nur Bilder in andere Bilder einfügen,<br />

Sie können auch eine Farbe oder einen Verlauf zum<br />

Erzeugen einer bestimmten Stimmung hinzufügen.<br />

Affinity Photo geht noch einen Schritt weiter und<br />

bietet sogenannte Anpassungsebenen, zum Beispiel<br />

für Korrekturen und Filter.<br />

Anpassungsebenen nutzen<br />

Früher wurden Änderungen der Gradationskurve<br />

oder der selektiven Farbkorrektur direkt auf das<br />

Bild angewendet. In Affinity Photo wenden Sie die<br />

Anpassungen nicht mehr unmittelbar auf Ihr Werk<br />

an, sondern in einer separaten Einstellungsebene.<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie können jederzeit<br />

Änderungen an den Anpassungen vornehmen,<br />

inklusive des kompletten Löschens der Anpassung.<br />

Durch den Haken bei der Ebenensichtbarkeit ist<br />

die Änderung jederzeit temporär zu deaktivieren.<br />

Zudem können Sie die Reihenfolge der Anpassungen<br />

nachträglich ändern. Vielleicht fällt in einem<br />

späteren Bearbeitungsschritt auf, dass Sie zuerst<br />

die Belichtung und dann erst die Gradationskurve<br />

hätten anpassen sollen. Ziehen Sie einfach die<br />

Einstellungsebene „Gradationskurve“ über die Einstellungsebene<br />

„Belichtung“ und schon ist der Fehler<br />

behoben. Da Sie jederzeit die Einstellungen ändern<br />

können, sind auch daraus resultierende Änderungen<br />

kein Problem. Zum Ändern der Einstellungen klicken<br />

Sie einfach doppelt auf die Anpassungsebene.<br />

Insgesamt stehen 21 Anpassungen wie zum Beispiel<br />

„Tonwertkorrektur“, „Helligkeit/ Kontrast“, „Schwellenwert“<br />

oder „Gradationskurven“ zur Verfügung.<br />

Mehr Effekte<br />

Was Affinity Photo nicht<br />

von Haus aus bietet, lässt<br />

sich dank unzähliger<br />

Quellen im Internet<br />

nachrüsten. Das fängt<br />

beim Effektfilter vom<br />

Drittanbieter an und<br />

geht über importierte<br />

Pinselspitzen bis hin<br />

zum vorgefertigten<br />

Mock-up. Existieren<br />

die angebotenen<br />

Erweiterungen nur<br />

für Photoshop? Das<br />

macht (fast) nichts.<br />

Serif hat Affinity Photo<br />

kompatibel zu den entsprechenden<br />

Photoshop-<br />

Schnittstellen gemacht.<br />

Es funktionieren jedoch<br />

nicht alle Drittanbieter-<br />

Plug-ins wie erwartet.<br />

Manche werden bereits<br />

im „Filter-Menü“<br />

ausgegraut dargestellt,<br />

andere haben bei der<br />

Anwendung keinerlei<br />

Auswirkungen.<br />

Live-Filter einsetzen<br />

Ähnliches gilt auch für die Live-Filter. Das sind 26<br />

Filter, die wie die Anpassungen in einer eigenen<br />

Ebene angewendet werden. Darunter finden sich<br />

zum Beispiel verschiedene Weichzeichner oder Farbund<br />

Verzerrfilter. Diese werden allerdings nicht als<br />

eigenständige neue Ebene angelegt, sondern werden<br />

der bearbeiteten Ebene als Unterebene hinzugefügt.<br />

Im Gegensatz zu den Anpassungen wirken sich die<br />

Live-Filter schließlich nur auf die eine Ebene aus. Die<br />

Anpassungen beeinflussen dagegen alle darunterliegenden<br />

Ebenen. Gemeinsam haben die beiden,<br />

dass sie mit einem Doppelklick nachträglich geändert<br />

werden können. Wenden Sie mehr als einen<br />

Live-Filter an, sollten Sie auf das Dreieck links neben<br />

der Ebenenminiatur in der Ebenenpalette klicken,<br />

um die enthaltenen Unterebenen inklusive ihrer<br />

Beschriftung zu sehen. Bleibt der „Ebenenordner“<br />

geschlossen, sehen Sie nur das Standardsymbol für<br />

Live-Filter hinter der Ebenenminiatur – und das ist<br />

bei allen identisch.<br />

Effekte für Ebenen verwenden<br />

Ein wenig anders verhalten sich die Ebeneneffekte.<br />

Drücken Sie das „fx“-Symbol, öffnet sich ein Dialogfenster.<br />

Darin finden Sie die zehn zur Verfügung<br />

stehenden Effekte. Die Auswahl reicht von der Gaußschen<br />

Unschärfe über verschiedene Schatteneffekte<br />

bis zur Verlaufsüberlagerung. Diese werden zwar<br />

nicht in einer eigenen Ebene angewendet, sondern<br />

der aktuellen direkt hinzugefügt, lassen sich aber<br />

trotzdem jederzeit ändern. Haben Sie Ihrer Ebene<br />

einen Ebeneneffekt hinzugefügt, erscheint hinter dem<br />

Ebenennamen das „fx“-Symbol. Klicken Sie darauf<br />

doppelt, öffnet sich das Dialogfenster und Sie können<br />

die Einstellungen ändern, den Effekt deaktivieren oder<br />

einen weiteren hinzufügen. Das Dialogfenster muss<br />

nicht geschlossen werden, damit die Effekte umgesetzt<br />

werden, sondern kann die ganze Zeit geöffnet<br />

bleiben. Möchten Sie den Effekt löschen, entfernen Sie<br />

den entsprechenden Haken im Dialogfenster.<br />

digitale bilder maclife.de


Korrekturen und Filter in Ebenen<br />

075<br />

Ebenenpalette<br />

In der Ebenenpalette sehen Sie alle<br />

im Bild enthaltenen Ebenen. Für eine<br />

bessere Übersichtlichkeit können Sie<br />

die Ebenen mit dem Ordner-Symbol<br />

gruppieren. Der Gruppe wird dann<br />

ein Dreieck vorangestellt, mit dem Sie<br />

den Inhalt wie in einem Ordner sehen<br />

oder ausblenden können. Am oberen<br />

Rand wählen Sie die Deckkraft der<br />

gewählten Ebene und mit dem Popup-Menü<br />

daneben die Mischmethode<br />

mit der darunterliegenden Ebene.<br />

Das Zahnradsymbol öffnet das Dialogfenster<br />

„Mischbereiche”. Ein Klick<br />

auf das Vorhängeschloss verhindert<br />

das Bearbeiten der Ebene oder hebt<br />

den Schutz auf. Geschützte Ebenen<br />

erkennen Sie am Schloss am rechten<br />

Rand. Zum Umbenennen der Ebene<br />

klicken Sie einmal auf den Namen. Zur<br />

Positionsänderung verschieben Sie die<br />

Ebene einfach mit der Maus. Auf diese<br />

Weise können Sie eine Ebene auch<br />

einer Gruppe hinzufügen. Sehen Sie<br />

in der Ebenenvorschau eine rote diagonale<br />

Linie, ist sie ausgeblendet. Die<br />

Sichtbarkeit regeln Sie mit dem Setzen<br />

des Hakens am rechten Rand.<br />

In einem eigenen Fenster stehen die zehn Ebeneneffekte<br />

bereit. Jegliche Einstellungen zu den Effekten treffen<br />

Sie in diesem Fenster. Sie wirken sich lediglich auf die<br />

aktuelle Ebene aus und werden in dem Fenster mit einem<br />

Haken vor dem Namen aktiviert oder deaktiviert.<br />

Übersicht der Ebenen<br />

Mit zunehmender Anzahl an Ebenen wird es in der<br />

gleichnamigen Palette allerdings recht unübersichtlich.<br />

Zwar benennt Affinity Photo die Anpassungsund<br />

Live-Filter-Ebenen nach der verwendeten<br />

Funktion, aber allein durch die Menge kann die<br />

Übersichtlichkeit leiden. Dann wählen Sie einfach<br />

bei gedrückter [shift]-Taste die gewünschten Ebenen<br />

aus und gruppieren sie per Kontextmenü oder<br />

[cmd] + [G]. Affinity Photo erstellt einen Ordner,<br />

in dem Sie die gruppierten Ebenen wiederfinden.<br />

Ebenengruppen dienen lediglich der Übersichtlichkeit<br />

und Handhabbarkeit. Sie haben keinerlei<br />

Auswirkung auf die Anwendung der Ebenen.<br />

Ebenen mischen<br />

Dass Sie die Bildebenen miteinander mischen können,<br />

sollte hinlänglich bekannt sein. Mit dem Deckkraftregler<br />

und dem Mischmodus-Menü können Sie die <br />

Workshop: Coverage Map (Antialiasing) nutzen<br />

1<br />

Die<br />

„Coverage Map“ genannte<br />

Einstellung treffen Sie im<br />

„Mischoptionen“-Fenster. Das ist<br />

das Zahnradsymbol hinter dem<br />

Ebenenmischer. Die Standardeinstellung<br />

ist eine Diagonale<br />

von links nach rechts.<br />

2<br />

Um<br />

einen Treppeneffekt von<br />

Kanten in einem Pixelraster<br />

zu vermeiden, fügt das<br />

Programm halbtransparente<br />

Pixel hinzu. Wie es das<br />

tut, können Sie mithilfe der<br />

Linie steuern.<br />

3<br />

Sie<br />

können beliebige Punkte<br />

auf der Linie verschieben und<br />

so das Antialiasing steuern.<br />

Mit einem Klick auf „Profil<br />

speichern“ können Sie auch<br />

später auf die erstellten Linien<br />

zurückgreifen.<br />

maclife.de digitale bilder


076<br />

bildbearbeitung<br />

Auswirkungen der Ebene auf die darunterliegende<br />

Ebene bestimmen. Das gilt auch für die Anpassungsebenen.<br />

Eine Besonderheit ist die Vorschaufunktion<br />

von Affinity Photo. Wählen Sie einen anderen Mischmodus<br />

im Pop-up-Menü hinter „Deckkraft“ aus,<br />

zeigt das Programm in Echtzeit die Auswirkungen.<br />

Sie müssen den Mischmodus nicht erst anwenden,<br />

wie das in anderen Programmen der Fall ist. Je nach<br />

Bildgröße kann es allerdings zu leichten Verzögerungen<br />

kommen, wenn Sie schnell zwischen den<br />

Mischmodi wechseln. Eine weitere Besonderheit in<br />

diesem Zusammenhang ist das Dialogfeld „Mischbereiche“<br />

(Zahnradsymbol). Mit dem Dialogfeld<br />

können Sie die Auswirkungen des Mischmodus auf<br />

das darunterliegende Bild mit zwei der Gradationskurve<br />

ähnlichen Kurven beeinflussen. So können<br />

Sie bestimmte Bildbereiche stärker und andere<br />

schwächer in die Mischung einbeziehen, ohne diese<br />

vorher auszuschließen oder explizit auszuwählen.<br />

Mit den zwei Kurven definieren Sie die Tonwerte,<br />

die mit den darunterliegenden Ebenen gemischt<br />

werden. Steht das Pop-up-Menü im Mischbereiche-<br />

Dialog auf „Master“, betreffen die Einstellungen das<br />

gesamte Bild. Sie können im Menü auch direkt die<br />

Farbkanäle Rot, Grün oder Blau beeinflussen.<br />

Enthalten Ihre Bilder Text oder andere harte<br />

Kanten, sollten Sie einen Klick auf das Feld<br />

„Coverage Map“ machen. Mit der dadurch zum<br />

Vorschein kommenden Kurve können Sie das Antialiasing<br />

beeinflussen – also wie scharf oder weich<br />

der Übergang der Kante zum Hintergrund ist. Da zu<br />

den „Mischoptionen“ ein ganzes Buch geschrieben<br />

werden könnte, sollten Sie bei Interesse einfach ein<br />

wenig damit spielen und in der Affinity-Photo-Hilfe<br />

den Suchbegriff „Die Mischbereiche von Ebenen“<br />

eingeben. <br />

Workshop: Gradationskurven anpassen<br />

1<br />

Eine<br />

eher trostloses herbstliches<br />

Bild lässt sich unter Umständen<br />

noch retten. Öffnen Sie mit<br />

einem Mausklick auf das Symbol<br />

für die Anpassungsebenen<br />

die „Gradationskurven“.<br />

2<br />

Die<br />

Gradationskurven beeinflussen<br />

den Farbraum, der für das<br />

Bild verwendet wird. Links liegt<br />

der absolute Schwarzpunkt,<br />

rechts der weiße. Ändern Sie<br />

diese, verschieben sich die Farben<br />

entsprechend.<br />

3<br />

Noch<br />

spezieller ist die sogenannte<br />

S-Kurve. Fügen Sie<br />

durch Mausklick zwei Punkte<br />

hinzu und verschieben diese so,<br />

dass aus der Geraden eine Art<br />

„S“ wird. So verändern Sie den<br />

Kontrast der Mitteltöne.<br />

4<br />

Schließen<br />

Sie das Gradationskurven-Fenster,<br />

wenn Sie fertig<br />

sind. Einen „Anwenden“-Knopf<br />

gibt es nicht. Um die Auswirkung<br />

im Detail zu sehen, zoomen<br />

Sie in das Bild und blenden<br />

die Anpassungsebene aus.<br />

5<br />

Blenden<br />

Sie diese wieder durch<br />

einen Klick auf den Haken hinter<br />

dem Ebenennamen ein, um die<br />

Unterschiede zu sehen. Statt<br />

eines grauen Schleiers treten im<br />

Beispielbild die Konturen stärker<br />

hervor.<br />

6<br />

Soll<br />

das Bild in der geänderten<br />

Version gespeichert werden,<br />

wählen Sie im Kontextmenü den<br />

Befehl „Abwärts zusammenlegen“.<br />

Sie können die Gradationskurven<br />

dann natürlich nicht<br />

mehr bearbeiten.<br />

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Korrekturen und Filter in Ebenen<br />

077<br />

Workshop: Bildstimmung mithilfe<br />

von Ebeneneffekten ändern<br />

1<br />

Achten<br />

Sie darauf, dass die<br />

Bildebene ausgewählt ist,<br />

bevor Sie den Live-Filter<br />

„Tiefenschärfe“ aufrufen.<br />

Damit soll sich das zentrale<br />

Motiv noch stärker vom diffusen<br />

Hintergrund abheben.<br />

2<br />

In<br />

dem Dialogfeld des Filters<br />

stellen Sie den Radius-Regler<br />

so ein, dass das Motiv nahezu<br />

vollständig im inneren Kreis<br />

liegt. Sie können die Position<br />

der Kreise mit der Maus<br />

verschieben.<br />

3<br />

Mit<br />

dem Live-Effekt „Ausleuchtung“<br />

setzen Sie einen leichten<br />

Spot auf das Zentrum des<br />

Motivs. Die Farbe des Lichts<br />

können Sie der Stimmung<br />

anpassen, wir belassen es bei<br />

Weiß.<br />

4<br />

Der<br />

Ebeneneffekt „3D“ erzeugt<br />

eine leichte Räumlichkeit. Eine<br />

wichtige Einstellungen ist hier<br />

„Richtung“. Bewegen Sie den<br />

weißen Punkt auf der Kugel,<br />

bis das Aussehen Ihren Vorstellungen<br />

entspricht.<br />

5<br />

Die<br />

Anpassung „Leuchtkraft“<br />

verstärkt den Farbkontrast<br />

und lässt die Farben kräftiger<br />

erscheinen. Wie bei allen<br />

anderen Reglern gilt auch hier:<br />

Die Werte bestimmen Sie nach<br />

eigenem Ermessen.<br />

6<br />

In<br />

der Anpassung „Gradationskurven“<br />

kommt eine leichte<br />

S-Kurve zum Einsatz. Damit<br />

erhöht sich der Kontrast der<br />

Mitteltöne, und das Motiv hebt<br />

sich noch weiter vom Hintergrund<br />

ab.<br />

7<br />

Durch<br />

den Ebenen-Mischmodus<br />

„Multiplizieren“ bei 75 Prozent<br />

wird das gesamte Bild dunkler<br />

und das Motiv stärker betont.<br />

Sie können diese Änderung auch<br />

bereits im Gradationskurven-<br />

Fenster vornehmen.<br />

8<br />

Der<br />

Anpassungsfilter „Objektivfilter“<br />

simuliert mit einem<br />

orange farbenden Ton bei<br />

75 Prozent Dichte eine Sonnenuntergangsstimmung.<br />

Setzen<br />

Sie den Haken bei „Helligkeit<br />

übernehmen“.<br />

9<br />

Wechseln<br />

Sie in „Export<br />

Persona“ und wählen Sie das<br />

gewünschte Zielformat des<br />

Bildes, um es zu exportieren.<br />

Die Ebenen müssen Sie im<br />

Vorfeld nicht zusammenlegen.<br />

maclife.de digitale bilder


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080<br />

praxis<br />

Text: Holger Sparr<br />

abzüge, bücher und mehr<br />

Fotos & Bücher<br />

bestellen<br />

Erst auf Papier verkörpern Fotos einen Wert,<br />

der über den kurzfristigen Aha-Effekt im Netz<br />

hinausgeht. Die Bestellung von Abzügen und<br />

Fotobüchern im Internet ist einfach, sorgt für<br />

hohe Qualität und meist sogar niedrige Kosten.<br />

Foto-Abzug hat auch heute noch seine Berech tigung<br />

und bringt einen auch dazu, den Bildern etwas mehr<br />

Aufmerksamkeit zu widmen.<br />

Abzüge auf Fotopapier<br />

Die Abzüge werden von speziellen Maschinen auf<br />

echtes Fotopapier belichtet und dann chemisch<br />

entwickelt, sodass man dasselbe Endergebnis erhält,<br />

wie früher in analogen Zeiten. Echtes Fotopapier hat<br />

gegenüber Computerdruckern den Vorteil, dass es<br />

einen größeren Farbumfang bewältigt und als sehr<br />

langzeitstabil gilt. Es gibt Dutzende Möglichkeiten<br />

im Netz, über Fotoläden und Drogerieketten, Abzüge<br />

der digitalen Bilder zu bestellen. Die einfachste Möglichkeit<br />

ist, sie direkt aus dem Fotos-Programm bei<br />

Vielleicht erleben wir es noch, dass nachfolgende<br />

Generationen Foto-Abzüge nur noch<br />

von Flohmärkten und alten Familienalben<br />

bei den Großeltern kennen, denn längst wird der<br />

größte Teil der Aufnahmen in irgendwelche sozialen<br />

Netze und auf Webseiten gestellt oder auf dem<br />

Smartphone herumgezeigt. Doch während die<br />

Fotos dort garantiert in wenigen Jahren nicht mehr<br />

auffindbar sind, lässt sich das Bild vom Urgroßvater<br />

immer noch hervorkramen und hat die Jahrzehnte<br />

meist zwar mit etwas Gilb und einigen Knickstellen,<br />

ansonsten aber gut überstanden.<br />

Ob die digitalen Bilder, die momentan in der<br />

Fotobibliothek auf dem <strong>Mac</strong> gut aufgehoben sind,<br />

wohl alle Plattencrashs der nächsten Jahrzehnte gut<br />

überstehen und ob nachfolgende Generationen sie<br />

genauso sicher aufheben werden, sind Fragen, die<br />

heute niemand wirklich beantworten kann. Und Bilder<br />

auf Papier lassen sich ohne Hilfsmittel und ohne<br />

Strom ansehen oder an die Wand hängen, was ebenfalls<br />

nicht zu verachten ist. Kein Zweifel also: Der<br />

Echtes Fotopapier wirkt sehr brillant<br />

und ist nicht zuletzt wesentlich langlebiger<br />

als die meisten Tintenstrahldrucke.<br />

Workshop: Abzüge in Fotos bestellen<br />

1<br />

Der<br />

erste Schritt ist die Auswahl<br />

der Bilder, dann klickt man im<br />

Menü auf „Abzüge bestellen“.<br />

Merkt man später, dass man<br />

Bilder vergessen hat, lassen sich<br />

diese noch problemlos nachträglich<br />

hinzufügen.<br />

2<br />

Bei<br />

Apple sind die Preise sicher<br />

nicht die niedrigsten, aber auch<br />

nicht dramatisch überhöht.<br />

Was die Auswahlseite nicht verrät<br />

sind die Versandkosten, die<br />

erst am Schluss auf die Gesamtsumme<br />

addiert werden.<br />

3<br />

Vorbildlich<br />

ist der Hinweis<br />

auf die bei einigen Formaten<br />

nicht ganz übereinstimmenden<br />

Seitenverhältnisse und die Möglichkeit,<br />

den Anschnitt manuell<br />

beeinflussen zu können.<br />

digitale bilder maclife.de


Abzüge bestellen<br />

081<br />

Apple zu bestellen, doch Apple gehört zu den teureren<br />

Anbietern. Die Alternativen sind zu vielfältig,<br />

als dass man hier einzelne hervorheben könnte. Nur<br />

wenige Anbieter stellen eine spezielle Bestellsoftware<br />

zur Verfügung, in der Regel lädt man die Bilder<br />

über ein Webinterface zum Anbieter hoch, wobei<br />

viele nur JPEG-Dateien akzeptieren. Dann wählt man<br />

das Format und womöglich weitere Optionen für die<br />

Qualität und bestellt seine Abzüge.<br />

Bei den Formaten ist vom klassischen 9-x-13-<br />

Foto bis hin zum Poster im Format eines Fensters<br />

alles möglich. In den kleineren Formaten bis etwa<br />

zur Postkartengröße von 13 x 18 Zentimetern sind<br />

Abzüge von etlichen Anbietern teils sehr günstig<br />

zu haben, vor allem dann, wenn man gleich eine<br />

größere Bestellung aufgibt und so Versandkosten<br />

und Handling-Pauschalen sparen kann. Gerade<br />

die kleinen Formate sind meist weit günstiger als<br />

Spezialpapier und Tinte für den eigenen Drucker.<br />

Dafür muss man natürlich eine Weile warten, bis die<br />

Abzüge eintrudeln.<br />

Kleine Stolperfallen<br />

Bei den Kleinformaten ist man teils auf die klassischen<br />

Fotogrößen 9 x 13, 10 x 15 und 13 x 18<br />

festgenagelt und muss unter Umständen in Kauf<br />

nehmen, dass das Seitenverhältnis nicht zu den<br />

eigenen Bildern passt. Andere Anbieter bieten zwar<br />

an, das zum Bild passende Seitenverhältnis für das<br />

Papier zu nutzen, aber dennoch werden die Fotos<br />

fast immer leicht beschnitten, damit keine weißen<br />

Ränder durchblitzen. Bei den besseren Anbietern<br />

sieht man das wenigstens schon bei der Bestellung<br />

und man darf womöglich den Ausschnitt ändern, bei<br />

<br />

Reseller<br />

Ein Großteil der Anbieter<br />

reicht Bestellungen an<br />

einen der großen Dienstleister<br />

wie etwa Cewe<br />

weiter, hat aber eigene<br />

Preisstrukturen und teils<br />

sogar eigene Software zur<br />

Bestellung, sodass man<br />

die Konkurrenzsituation<br />

ruhig ausnutzen kann<br />

und auch sollte.<br />

Workshop: Fotobuch gestalten<br />

1<br />

Am<br />

Beispiel der Software von Cewe, die zum kostenlosen<br />

Download zur Verfügung steht, spielen wir einmal<br />

die Gestaltung eines Fotobuches durch. Zunächst<br />

wählt man das grundsätzliche Format und Optionen<br />

wie etwa das Druckverfahren.<br />

2<br />

Danach<br />

bestimmt man, woher die Bilder kommen. Die<br />

Cewe-Software kann dabei direkt auf Alben aus dem<br />

Fotos-Programm zugreifen. Nutzt man den Assistenten,<br />

kann man die Zahl der Bilder pro Seite festlegen<br />

und einen Layoutvorschlag erstellen lassen.<br />

3<br />

Über<br />

die verschiedenen Schaltflächen links lassen<br />

sich Layouts und die Fotos dafür auswählen und<br />

platzieren. Man braucht eine Weile, um sich ein gutes<br />

Layout zusammenzustellen, doch der Assistent macht<br />

normalerweise gute Grundvorschläge.<br />

4<br />

Hat<br />

man seine Fotos zuvor bereits bearbeitet, sollte<br />

man die automatische Bildoptimierung unbedingt<br />

abschalten. Die einfachen Bearbeitungsfunktionen der<br />

Cewe-Software eignen sich aber immerhin für grundlegende,<br />

letzte Korrekturen.<br />

maclife.de digitale bilder


082<br />

praxis<br />

Lokale Anbieter<br />

Speziell Drogerieketten,<br />

aber auch andere bieten<br />

an, die per Internet<br />

bestellten Bilder – wie<br />

schon zu analogen Zeiten<br />

mit den Filmtüten<br />

üblich – auch lokal in<br />

der Filiale zum Abholen<br />

bereitzulegen. So lassen<br />

sich oft die Versandkosten<br />

einsparen.<br />

den schlechteren wird man erst überrascht, wenn<br />

die Bilder da sind. Es schadet jedenfalls nicht, den<br />

Ausschnitt der Bilder etwas größer zu wählen.<br />

Aufpassen sollte man auch bei der automatischen<br />

Bildverbesserung, die dazu gedacht ist, hastig<br />

geknipste Bilder durch Verstärkung von Kontrasten,<br />

schärfen und dergleichen aufzupolieren. Das mag<br />

für schnell eingeschickte iPhone-Schnappschüsse<br />

noch in Ordnung sein, doch wer seine Bilder sorgfältig<br />

bearbeitet, sollte darauf achten, dass sich die<br />

Verschlimmbesserungen auch abschalten lassen.<br />

Qualität und Größe<br />

Viele Anbieter konzentrieren sich auf günstige Preise,<br />

andere dagegen bieten höhere Qualität und auch bessere<br />

Papiersorten, teils sogar mit passendem Farbprofil<br />

für die Simulation in Bild bearbeitungsprogrammen<br />

wie Photoshop. Interessant für Schwarz-Weiß-Fans<br />

sind Spezialitäten wie Baryt-Papiere, die allerdings<br />

auch ins Geld gehen können. Ebenfalls nicht billig,<br />

aber reizvoll sind Drucke auf Leinwand.<br />

Bei großen Formaten ab 20 x 30 Zentimetern<br />

oder gar Postern empfiehlt es sich im Sinne günstigerer<br />

Preise, einen der darauf spezialisierten<br />

Anbieter zu wählen, zumal sich diese gegenseitig<br />

mit Rabattschlachten bekämpfen.<br />

Fotobücher<br />

Früher musste man sich Abzüge von seinen Bildern<br />

bestellen, um sie anschließend in ein Fotoalbum einzukleben.<br />

Diesen Umweg kann man sich heutzutage<br />

sparen, denn auch für komplette Fotobücher gibt es<br />

etliche Anbieter. Die meisten Bücher entstehen im<br />

Digitaldruck ähnlich einer Zeitschrift, was meist für<br />

Workshop: Weitere Produkte und Möglichkeiten<br />

1<br />

Wer<br />

ein iPhone besitzt und seine Bilder dank iCloud<br />

auch dort zur Verfügung hat, kann genauso die Apps<br />

diverser Anbieter wie hier Aldi nutzen, um bequem Bilder<br />

zu bestellen. Im Extremfall lassen sich die Urlaubsfotos<br />

damit noch aus dem Urlaub selbst bestellen.<br />

2<br />

Mehr<br />

Qualität zu entsprechenden Preisen findet man bei<br />

speziellen Anbietern wie hier beispielsweise Whitewall.<br />

Dort gibt es hochwertige Papiersorten, die oft auch<br />

haltbarer als Standardware sind und die sich für hochwertige<br />

Fotos durchaus lohnen können.<br />

3<br />

Bei<br />

den Großformaten kann man die verschiedenen<br />

Spezialanbieter wie hier PosterXXL gegeneinander ausspielen<br />

und von den Rabattschlachten profitieren. Bei<br />

Postern, Leinwänden und Fototapeten kommt man so<br />

meist günstiger zum neuen Wandbehang.<br />

4<br />

Auch<br />

viele der Bilderdienstleister bieten den Versand<br />

von Postkarten an, aber am meisten Sinn macht das<br />

natürlich direkt vom iPhone und noch vom Urlaubsort.<br />

Auch die Post mischt mit der Funcard-App mit und verschickt<br />

selbst gestaltete Karten für rund 1,90 Euro.<br />

digitale bilder maclife.de


Abzüge bestellen<br />

083<br />

gute Schärfe und feine Auflösung sorgt, aber etwas<br />

blassere Farben erzeugt. Seltener sind Bücher auf<br />

echtem Fotopapier, bei denen die Rücken an Rücken<br />

geklebten Papiere für sehr steife Seiten sorgen.<br />

Die Fotobücher müssen natürlich gestaltet<br />

werden, indem die Bilder auf den Seiten verteilt und<br />

womöglich beschriftet werden. Dafür bieten fast alle<br />

Anbieter eine spezielle Software an, die man sich auf<br />

den Rechner lädt und mit der man das Buch gestaltet<br />

– und die allermeisten Anbieter haben sogar eine<br />

<strong>Mac</strong>-Version dieser Software. Glücklicherweise sind<br />

auch die Zeiten vorbei, in denen diese Programme<br />

atemberaubend langsam und schlecht waren, vielmehr<br />

kann man mittlerweile damit arbeiten, wenn<br />

man nicht zu viel erwartet.<br />

Und man muss die Seiten auch nicht unbedingt<br />

selbst gestalten: Apples Fotos bietet wie auch viele<br />

andere Programme eine Assistenzfunktion, die die<br />

ausgewählten Bilder über teils sehr geschmackvoll<br />

gestaltete Vorlagen verteilt. Etwas mehr Freiheiten<br />

hat man, wenn man diese Vorlagen frei wählt und<br />

seine Fotos per Hand verteilt.<br />

Umständlicher, aber möglich ist immer auch die<br />

freie Gestaltung mit einem Layoutprogramm. Dazu<br />

muss man nur die einzelnen Seiten als Bilder exportieren<br />

und dem Dienstleister jeweils als ganzseitiges<br />

Foto unterjubeln. Man kann so auch eines der in<br />

Fotos gestalteten Bücher über den Druckbefehl<br />

in ein PDF umwandeln und dieses seitenweise als<br />

Bild importieren.<br />

Spezialitäten<br />

Es ist fast unvermeidlich, bei der Suche nach Abzügen,<br />

Postern und Fotobüchern auch über die diversen<br />

anderen Dinge zu stolpern, auf die man seine<br />

Fotos drucken lassen kann. Ob man nun Kissenbezüge<br />

oder Kochschürzen mit eigenem Foto benötigt,<br />

sei einmal dahingestellt, aber es gibt auch praktische<br />

oder zumindest lustige Dinge zu entdecken:<br />

So bieten fast alle Anbieter zwar Postkarten, aber<br />

bei einigen darf man auch Text und Unterschrift für<br />

die Rückseite beisteuern – die Briefmarke und die<br />

Verschickung übernimmt dann der Anbieter. Auch<br />

Foto-Aufkleber, Kühlschrankmagnete oder Smartphonehüllen<br />

können von Fall zu Fall ein lustiges<br />

Geschenk mit Praxisnutzen sein.<br />

Und diese Spezialangebote sind oft noch nicht<br />

einmal sehr teuer, sodass man durchaus einmal<br />

einen Versuch riskieren kann. Und das gilt erst recht<br />

für normale Abzüge und Poster, deren Qualität man<br />

mit normalen Druckern kaum erreicht und die dem<br />

Foto einen bleibenden Wert verleihen können. <br />

Auflösung<br />

Vor allem für die größeren<br />

Bildformate muss<br />

natürlich die Qualität<br />

des Ausgangsmaterials<br />

stimmen. Fast alle<br />

Anbieter weisen auf zu<br />

niedrige Auflösungen<br />

hin, doch umgekehrt<br />

reichen heutzutage auch<br />

Smartphone-Kameras<br />

schon für recht große<br />

Ausgabeformate bis<br />

rund DIN A4. Zu großen<br />

Formaten hält man meist<br />

auch entsprechend mehr<br />

Abstand, sodass Detailschwächen<br />

nicht gleich<br />

auffallen müssen.<br />

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084<br />

praxis<br />

Text: Holger Sparr<br />

Fotos: Canon und Epson<br />

Mobile Fotodrucker wie hier der<br />

Canon Selphy CP1200 arbeiten<br />

nach dem Thermosublimationsverfahren<br />

und drucken nur bis maximal<br />

10 x 15 Zentimeter Größe. Die<br />

Druckkosten sind recht hoch, dafür<br />

ist der Anschaffungspreis mit gut<br />

100 Euro eher gering.<br />

drucker für fotografen<br />

Bilder selbst drucken<br />

Wenn man seine Fotos auf Papier haben möchte, hat man zwei Möglichkeiten:<br />

Abzüge im Internet bestellen oder den Drucker anwerfen. Wer Fotos ausdrucken<br />

will, sollte einige Punkte bei der Auswahl des Geräts beachten.<br />

Fast ist man schon ein Exot, wenn man seine<br />

Bilder in Papierform in Händen halten möchte,<br />

denn heutzutage zeigt man sie auf Webseiten,<br />

in sozialen Netzen oder Smartphonedisplays herum.<br />

Doch solange sich das Papierbild noch nicht geschlagen<br />

gibt, wird es auch Leute geben, die ihre Bilder<br />

selbst drucken möchten. Aber nicht alle Drucker<br />

sind auch für die Ausgabe von Fotos zu gebrauchen.<br />

Vielmehr enttäuschen sehr viele Geräte mit matschigen,<br />

blassen Bildern ihre Besitzer, denn nicht alle<br />

Farbdrucker sind auf den Druck von Fotos ausgelegt,<br />

sondern oft eher brave Büromitarbeiter.<br />

Foto-Tauglichkeit<br />

Für gute Fotowiedergabe sind einige Eigenschaften<br />

besonders wichtig, die für den Büro- oder Heimgebrauch<br />

keine so große Rolle spielen müssen: Zum<br />

einen dürfen keine einzelnen Druckpunkte oder<br />

Raster zu erkennen sein, und zwar auch nicht in<br />

den helleren Farbbereichen. Herkömmliche Tintenstrahldrucker<br />

scheiden hier häufig schon aus, denn<br />

so fein die Drucker die Tintentröpfchen auch setzen<br />

können, so deutlich verlaufen diese dennoch auf<br />

dem Papier, weil es wie ein Löschblatt wirkt. Fast<br />

alle speziellen Fotodrucker nutzen dafür zusätzliche,<br />

meist helle Versionen der Druckfarben, deren<br />

Tröpfchen man nicht so deutlich wahrnimmt und die<br />

für deutlich feiner wirkende Verläufe, strahlendere<br />

Farben und bessere Tonwerte sorgen sollen.<br />

Der zweite Punkt ist die Möglichkeit, edlere –<br />

darunter gern auch glänzende – Papiere bedrucken<br />

zu können, um den Schärfeeindruck zu steigern.<br />

Und spätestens das wirft auch Laserdrucker aus<br />

dem Rennen, die sich mit Spezialpapieren nicht recht<br />

vertragen. Generell erzielen Foto-Tintenstrahler ihre<br />

gute Qualität nur auf speziellen Papieren, zumal<br />

die Drucker auch nur auf beschichtetes Papier die<br />

Tintenmengen aufsprühen können, die für eine gute<br />

Tiefenwirkung notwendig sind.<br />

Wenn schon, denn schon<br />

Tintenstrahler sind längst zur Massen- und Wegwerfware<br />

geworden, und in den letzten Jahren sind<br />

manche Hersteller gleich ganz aus dem Geschäft<br />

ausgeschieden. Mittlerweile regieren die Multifunktionsdrucker<br />

den Markt, die neben dem Drucker<br />

auch einen Scanner und damit eine Kopierfunktion<br />

enthalten. Bei den günstigeren Exemplaren muss<br />

man sich auf eher schlechte Fotoqualitäten und vor<br />

allem auch sehr hohe Verbrauchskosten für Tinte<br />

und Papier einstellen, denn noch immer locken die<br />

Hersteller die Kunden mit extrem niedrigen Preisen<br />

Fotos verboten?<br />

Nur weil sich einige Drucker<br />

die Foto-Tauglichkeit<br />

auf die Fahnen schreiben,<br />

heißt das nicht, dass<br />

normale Tintenstrahler<br />

nicht auch mal ein Foto<br />

drucken könnten. Doch in<br />

spezielles Fotopapier muss<br />

man schon investieren, die<br />

richtigen Einstellungen im<br />

Treiber auswählen und mit<br />

hohem Tintenverbrauch<br />

rechnen. Selbst aus Farblaserdruckern<br />

lassen sich mit<br />

hochwertigem Papier recht<br />

gute Fotos herauskitzeln.<br />

digitale bilder maclife.de


Fotodrucker<br />

085<br />

Gleich sieben Tinten nutzt der<br />

Epson Surecolor SC-P400, der mit<br />

rund 550 Euro zur Oberklasse der<br />

Fotodrucker zählt, aber dafür auch<br />

im A3-Format und von Rollenpapier<br />

drucken kann.<br />

für das Gerät, um das Geld mit teurer Tinte wieder<br />

hereinzuholen.<br />

Auch Multifunktionsdrucker gibt es in fototauglicher<br />

Version, und bei den etwas besseren Varianten<br />

dieser Geräte kann man zumindest hoffen, dass der<br />

Scanner nicht nur für die Kopie von Zetteln, sondern<br />

ebenso für das sorgfältigere Abtasten von Papierbildern<br />

reicht. Damit haben diese Drucker auch für<br />

Fotografen einen Doppelnutzen.<br />

Die Zahl der speziellen Fotodrucker ist in letzter<br />

Zeit eher zurückgegangen, aber dafür muss man für<br />

die verbliebenen Exemplare auch kein Vermögen mehr<br />

berappen. DIN-A4-Modelle gibt es schon für um die<br />

200 Euro, fürs A3+-Format reichen die Preise von<br />

gut 300 bis 600 Euro und für noch größere Exemplare<br />

dann gleich bis über 1000 Euro. Wer einmal<br />

seine gelungensten Schüsse in einem großen Format<br />

gedruckt hat, das an der Wand kaum zu übersehen<br />

ist, gibt sich mit A4 nicht mehr so leicht zufrieden.<br />

Allerdings haben fototaugliche Tintenstrahler oft einen<br />

Pferdefuß, und das sind die Verbrauchskosten. Denn<br />

die Spezialtinte ist meist nochmals teurer, als es die mit<br />

Gold kaum aufzuwiegende Tinte bei Druckern<br />

ohnehin schon ist – und sie verbraucht sich bei Fotos<br />

häufig rasend schnell.<br />

Mobile Fotodrucker<br />

Wenn die großen Formate nicht so wichtig sind, sondern<br />

die Geschwindigkeit im Vordergrund steht, kommt<br />

das Genre der kleinen, meist mobilen Fotodrucker ins<br />

Spiel: Diese eher winzigen Geräte sind teilweise mit<br />

Akku zu betreiben und können in der Regel nur bis<br />

maximal 10 x 15 Zentimeter bedrucken. Das Druckwerk<br />

basiert auf dem Thermosublimationsverfahren, das<br />

zwar sehr schnell ist und für exzellente Fotoqualität<br />

steht, Texte aber gerne mit unscharfen Schatten<br />

versieht und vor allem sehr teures Verbrauchsmaterial<br />

bedingt. Viele dieser Drucker sind primär für Besitzer<br />

von Smartphone s gedacht und können direkt von diesen<br />

ausdrucken.<br />

Drucken oder drucken lassen?<br />

Für selbst gedruckte Fotos gilt fast immer: Die Kosten<br />

sind höher als für bestellte Fotos aus dem Netz, und<br />

wirklich amortisieren kann sich der Drucker kaum.<br />

Auch können die Fotodrucker nur mit hochwertigem<br />

Papier ihre Leistungsfähigkeit zeigen – und lediglich<br />

dann, wenn man sich viel Mühe mit der Vorbereitung<br />

gibt, die Einstellungen optimiert und das Bild perfekt<br />

bearbeitet. Dafür hat man seine Drucke fast beliebig<br />

schnell, kann sie so lange verbessern, bis es eben passt,<br />

und muss seine Originale nicht aus der Hand geben. <br />

Druckt man seine Fotos selbst, kann<br />

man mit hochwertigem Equipment extrem<br />

hohe Qualitätsstufen erreichen.<br />

Der Canon Pixma Pro-10s nutzt sogar zehn Tinten, darunter<br />

drei Schwarztinten für besonders gute Schwarz-Weiß-<br />

Drucke, und druckt für knapp 700 Euro bis ins A3+-Format.<br />

Die beliebten Multifunktionsgeräte gibt es, wie hier den<br />

Epson Expression Photo XP-960, auch im A3-Format<br />

mit sechs Tinten und für rund 300 Euro zu kaufen.<br />

maclife.de digitale bilder


086<br />

praxis<br />

Text: Matthias Zehden<br />

lokales backup<br />

Fotoschätze<br />

sicher speichern<br />

Ob Time <strong>Mac</strong>hine, Cloud-Speicher oder manuelles<br />

Backup – jede Sicherung hat Vor- und Nachteile.<br />

So speichern Sie Ihre wertvollen Fotos richtig und<br />

können sie bei Verlust leicht wiederherstellen.<br />

Die Fotosammlung enthält oft Erinnerungen,<br />

die keiner zurückbringen kann. Ein Verlust<br />

trifft viele Anwender daher emotional viel<br />

härter als das Verschwinden von Briefen oder<br />

Steuerunterlagen. Da man gewöhnlich keine zweite<br />

Chance zum Wiederbeschaffen der Bilder erhält,<br />

empfehlen wir bei der Sicherung nach dem Motto<br />

„Doppelt hält besser“ vorzugehen. Das gilt zwar<br />

eigentlich für jedes Backup, aber im Fall der Fotos<br />

sollte man ganz besonders darauf achten.<br />

Fotos in der Cloud<br />

Verlegt man seine Fotosammlung mit iCloud oder<br />

einem der anderen Fotodienste ins Internet, erhält<br />

man automatisch ein Backup der Bilder, da sich<br />

der Cloud-Anbieter darum kümmert. Fällt die eigene<br />

Festplatte aus, kann man sich die Bilder nach dem<br />

Austausch erneut vom Server laden. Deshalb<br />

muss man sich für Backup-Zwecke für einen Cloud-<br />

Dienst entscheiden, der tatsächlich die Originale<br />

hochlädt und speichert, wie zum Beispiel die iCloud-<br />

Fotomediathek. Diese Sicherheit trügt aber etwas.<br />

Sie schützt zwar vor dem Ausfall von lokalen<br />

Speichermedien, aber nicht vor Bedienungsfehlern<br />

des Benutzers. Ganz im Gegenteil, eventuell werden<br />

versehentlich gelöschte Fotos durch die automatische<br />

Synchronisierung sogar gleich von allen<br />

verknüpften Geräten entfernt.<br />

Lokales Backup am <strong>Mac</strong><br />

Zum sicheren Speichern braucht man also noch<br />

etwas mehr. Eine ideale Ergänzung ist das regelmä-<br />

Nicht ohne<br />

Backup<br />

Das Aktivieren der<br />

iCloud-Fotomediathek<br />

macht die Sicherung<br />

mit Time <strong>Mac</strong>hine nicht<br />

überflüssig, da die Cloud<br />

nicht vor Bedienungsfehlern<br />

wie versehentlichem<br />

Löschen schützt.<br />

Workshop: Time <strong>Mac</strong>hine nutzen<br />

1<br />

Das<br />

regelmäßige Backup sollte<br />

auf jedem <strong>Mac</strong> zum Pflichtprogramm<br />

gehören. Am einfachsten<br />

schließen Sie eine günstige USB-<br />

Platte an und aktivieren Time<br />

<strong>Mac</strong>hine über die gleichnamigen<br />

Systemeinstellungen.<br />

2<br />

Zum<br />

Wiederherstellen starten<br />

Sie Time <strong>Mac</strong>hine über App,<br />

Dock oder Statusmenü. Öffnen<br />

Sie den Ordner „Benutzer/Name/<br />

Bilder“, und klicken Sie auf den<br />

Pfeil zurück, oder wechseln Sie<br />

zum gewünschten Datum.<br />

3<br />

Jetzt<br />

markieren Sie in Bilder<br />

„Fotos-Mediathek“. Klicken Sie<br />

auf „Wiederherstellen“, um die<br />

aktuelle Sammlung zu ersetzen,<br />

oder wählen Sie im Kontextmenü<br />

„Wiederherstellen auf“, um einen<br />

Zielort zum Sichern zu wählen.<br />

digitale bilder maclife.de


Lokales Backup<br />

087<br />

ßige Backup mit Time <strong>Mac</strong>hine, da es automatisch<br />

stündlich alle Änderungen sichert. So haben Sie in<br />

den meisten Fällen immer noch eine aktuelle Kopie<br />

Ihrer lokalen Fotomediathek auf einer externen Festplatte.<br />

Damit die auch komplett ist, sollten Sie in<br />

den Einstellungen von Fotos unter „Allgemein“<br />

dafür sorgen, dass Bilder beim Importieren in die<br />

Sammlung kopiert werden. Dadurch legt Fotos eine<br />

lokale Kopie im Mediathek-Ordner an. Sonst kann es<br />

passieren, dass von externen Medien hinzugefügte<br />

Fotos nicht vom Backup erfasst werden. Das lokale<br />

Speichern ist übrigens auch die Voraussetzung<br />

dafür, dass der <strong>Mac</strong> wirklich alle Bilder in die iCloud-<br />

Fotomediathek hochladen kann.<br />

Wiederherstellen von Fotos<br />

So einfach Time <strong>Mac</strong>hine zu konfigurieren und zu<br />

nutzen ist, so unflexibel ist es bei der Wiederherstellung<br />

von Fotos. Über das Time-<strong>Mac</strong>hine-Programm<br />

lässt sich die Mediathek der App Fotos nämlich nur<br />

als Ganzes aus dem Backup zurückkopieren. Das<br />

bedeutet bei größeren Sammlungen nicht nur einen<br />

erheblichen Zeitaufwand und Platzbedarf, sondern<br />

auch, dass eventuell gerade erst gemachte Änderungen<br />

an anderen Fotos verloren gehen. Die Wiederherstellung<br />

über Time <strong>Mac</strong>hine ist daher eher eine<br />

Art letztes Mittel für den Totalausfall.<br />

Einzelne Fotos retten<br />

Haben Sie versehentlich Fotos gelöscht, lassen<br />

sich mit einem kleinen Trick auch einzelne Bilder<br />

aus dem Backup zurückholen. Dazu öffnen Sie die<br />

Mediathek auf dem Time-<strong>Mac</strong>hine-Volume manuell<br />

im Finder. Wie das geht, zeigen wir im Workshop.<br />

Man kann auch die Foto-Mediathek als zusätzliches<br />

Backup auf eine externe Platte kopieren oder eine<br />

zweite darauf anlegen und dann mit der App Fotos<br />

wahlweise das Original oder die Kopie öffnen. <br />

Automator<br />

Um die komplette<br />

Fotosammlung regelmäßig<br />

auf ein externes<br />

Speichermedium zu<br />

kopieren, lässt sich mit<br />

der App Automator ein<br />

Arbeitsablauf erstellen.<br />

Der lässt sich auch als<br />

„Kalendererinnerung“<br />

automatisch starten.<br />

Workshop: Einzelne Fotos wiederherstellen<br />

1<br />

Um<br />

einzelne Bilder aus dem<br />

Backup zu holen, öffnen Sie im<br />

Finder auf dem Time-<strong>Mac</strong>hine-<br />

Volume den Ordner „Backups.<br />

backupdb“. Darin finden Sie für<br />

jeden auf der Festplatte gesicherten<br />

Rechner einen Ordner.<br />

2<br />

Jedes<br />

Rechner-Backup enthält<br />

diverse Ordner, deren Namen<br />

dem jeweiligen Datum und<br />

der Uhrzeit des Backup-Laufs<br />

entsprechen. Das Alias „Latest“<br />

verweist immer auf das jeweils<br />

jüngste Backup.<br />

3<br />

Öffnen<br />

Sie im gewünschten<br />

Backup den Ordner des Startvolumes<br />

und darin „Benutzer/<br />

Name/Bilder“. Markieren Sie<br />

„Fotos-Mediathek“. Wählen Sie<br />

nun im Kontextmenü „Paketinhalt<br />

zeigen“.<br />

4<br />

Der<br />

Finder zeigt den Inhalt der<br />

Mediathek. In „Masters“ finden<br />

Sie die Originalbilder nach Jahr,<br />

Monat und Tag sortiert. Sie können<br />

auch die Suchfunktion nutzen.<br />

Kopieren Sie die fehlenden<br />

Fotos auf den Schreibtisch.<br />

5<br />

Zum<br />

Abschluss ziehen Sie die<br />

gerade kopierten Bilder in die<br />

App Fotos, um sie wieder zu<br />

importieren. Es handelt sich um<br />

die Originale. Früher durchgeführte<br />

Bearbeitungen werden<br />

nicht wiederhergestellt.<br />

6<br />

Um<br />

eine zweite Mediathek oder<br />

eine Kopie mit Fotos zu öffnen,<br />

halten Sie beim Start der App<br />

die Wahltaste gedrückt. Sie können<br />

eine Sammlung wählen. So<br />

haben Sie Zugriff auf Originale<br />

und bearbeitete Bilder darin.<br />

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088<br />

praxis<br />

Text: Matthias Zehden<br />

bearbeitung mit vorschau<br />

Die schnelle<br />

Alternative<br />

Zu den meistunterschätzten Apps von OS X<br />

gehört Vorschau. Das Programm ist viel mehr als<br />

ein komfortabler Bild- und PDF-Viewer. Es lässt<br />

sich auch zur Bearbeitung von Fotos einsetzen.<br />

Das Programm Vorschau bringt viele nützliche<br />

Funktionen zur Bearbeitung von Fotos mit.<br />

Dabei richtet es sich vor allem an Anwender,<br />

die ihre Bilder nicht in Fotos sammeln beziehungsweise<br />

mal schnell ein paar Bilder nachbearbeiten<br />

wollen, ohne sie dafür in die Fotosammlung zu<br />

importieren. Hinzu kommt, dass Vorschau auch<br />

einige Funktionen bietet, die in der Fotos-App von<br />

OS X fehlen oder sehr versteckt sind. Im Folgenden<br />

stellen wir die wichtigsten Bearbeitungsfunktionen<br />

von Vorschau vor.<br />

Format und Größe anpassen<br />

Viele Anwender nutzen Vorschau nur noch in<br />

Verbindung mit PDFs, aber das Programm kann<br />

die meisten Funktionen auch auf Fotos, also JPEG-,<br />

PNG- und TIFF-Dateien anwenden. Am bekanntesten<br />

sind wohl noch die Befehle zum Drehen und<br />

Konvertieren von Fotos. Beim Drehen stehen zwar<br />

nur 90-Grad-Schritte zur Verfügung, aber dafür<br />

kann man auch diverse Fotos auf einmal öffnen und<br />

dann schnell alle in einem Rutsch drehen. Man kann<br />

auch nur bestimmte Bilder in der Seitenleiste des<br />

Vorschau-Fensters markieren und drehen. Die Funktionen<br />

Größenanpassung und Export erlauben nicht<br />

nur das Dateiformat zu ändern. Sie können auch die<br />

Auflösung und Größe der Fotos anpassen oder auch<br />

die Stärke der Kompression für JPEGs wählen.<br />

Helligkeit, Farben, Schärfe und mehr<br />

Mit diesen allgemeinen Anpassungen ist aber lange<br />

noch nicht das Ende erreicht. Im Darstellungsmenü<br />

finden Sie den Befehl zum Einblenden der Werkzeugleiste.<br />

Die bietet noch ein paar Funktionen mehr<br />

als das Menü Werkzeuge.<br />

Mit dem Kurzbefehl [cmd]<br />

+ [shift] + [A] blenden<br />

Sie eine Werkzeugleiste<br />

ein. Sie bietet Menüs für<br />

Auswahlwerkzeuge, Linien,<br />

Rahmen, Anmerkungen<br />

sowie Farb- und Größenanpassung.<br />

Die meisten<br />

der Befehle sind auch über<br />

das Menü „Werkzeuge“<br />

aufrufbar.<br />

Workshop: Allgemeine Funktionen<br />

1<br />

Drücken<br />

Sie [cmd] + [R]/[L], um<br />

das Foto um 90 Grad im/gegen<br />

den Uhrzeigersinn zu drehen.<br />

Außerdem finden Sie im Menü<br />

„Werkzeuge“ Befehle zum Spiegeln.<br />

Alle vier Funktionen wirken<br />

immer auf das ganze Bild.<br />

2<br />

Der<br />

Befehl „Größenkorrektur“<br />

erlaubt, Größe und Auflösung der<br />

Datei anzupassen. Dabei können<br />

Sie Länge und Breite getrennt<br />

einstellen oder die Proportionen<br />

erhalten. Das Bild lässt sich<br />

optional neu berechnen.<br />

3<br />

Wählen<br />

Sie im Ablagemenü<br />

„Exportieren“ oder „Sichern unter“<br />

(Wahltaste gedrückt halten) für<br />

eine Kopie in einem anderen Format.<br />

Tipp: Über den Druckdialog<br />

kann man 9 oder 16 Fotos pro<br />

Blatt als PDF sichern.<br />

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Bildbearbeitung mit Vorschau<br />

089<br />

Den Anfang machen hier die Anmerkungen, die<br />

man eher von der Arbeit mit PDFs kennt. Man kann<br />

aber prima ein Foto mit verschiedenen Rahmen und<br />

Texten versehen, etwa um aus einem Urlaubsfoto<br />

eine Postkarte oder Einladung zu gestalten.<br />

Sie können ganz einfach einen Rahmen<br />

setzen und das Foto entsprechend beschneiden.<br />

Sie können per Auswahl auch Teile kopieren und<br />

anderswo einsetzen. Dabei lassen sich sogar<br />

Bereiche als Transparent auswählen, was bei einer<br />

Collage interessante Effekte erlaubt. So kann<br />

man fast wie in einer Bildbearbeitung mit Ebenen<br />

arbeiten und Montagen erstellen. Erst beim Schließen<br />

werden alle Elemente auf einer Ebene fest<br />

zusammengefasst.<br />

Auf praktische Standardfunktionen wie die<br />

Optimierung des Tonwertumfangs anhand eines<br />

Histogramms oder die Anpassung von Belichtung,<br />

Lichtern und Schatten brauchen Sie ebenfalls nicht<br />

zu verzichten. Auch diverse Farbkorrekturen sind<br />

möglich. Last but not least kann Vorschau die Bilder<br />

etwas nachschärfen.<br />

Mit Netz und doppeltem Boden<br />

Sollten Sie sich bei den vielen Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

einmal etwas vergaloppieren, hilft ein vielfaches<br />

Undo und Redo, um wieder zu einem vernünftigen<br />

Zustand des Fotos zu kommen. Haben Sie das<br />

Bild geschlossen, ist das nicht mehr möglich. Dafür<br />

besitzt Vorschau mit der Funktion „Versionen“ eine<br />

Art eingebautes Time <strong>Mac</strong>hine. Sie können jederzeit<br />

die gesicherten Zustände des Fotos durchblättern,<br />

die Vorschau zum Teil automatisch anlegt, und<br />

einen davon wiederherstellen oder das Bild einfach<br />

auf den Zustand beim letzten Öffnen der Datei<br />

zurücksetzen. Geben Sie ein Foto weiter, zum Beispiel<br />

per Mail oder Nachrichten, wird übrigens nur<br />

eine Kopie der aktuellen Version verschickt. <br />

Zoom<br />

Eine ordentliche Bearbeitung<br />

setzt gute Sicht<br />

voraus. Mit [cmd] + [+]/<br />

[-] können Sie die Darstellung<br />

zoomen. [cmd]<br />

+ [9] passt das Foto an<br />

die Fenstergröße an, und<br />

[cmd] + [0] zoomt auf<br />

100 Prozent, wobei man<br />

in den Einstellungen<br />

unter „Bilder“ festlegt,<br />

ob das einem Bildschirmpixel<br />

pro Fotopixel oder<br />

der Bildgröße entspricht.<br />

Praktisch ist auch die<br />

Lupe, die mit [ Zurücksetzen<br />

auf > Alle Versionen durchsuchen“,<br />

um die gesicherten<br />

Zwischenstände zu sehen und<br />

einen wiederherzustellen.<br />

maclife.de digitale bilder


090<br />

praxis<br />

Text: Stefan von Gagern<br />

1 Live Photos ein/aus<br />

Live Photos sind ein tolles Feature beim<br />

iPhone 6s/6s Plus. Wenn Sie Jahre später<br />

ein Foto ansehen, können Sie durch<br />

festes Drücken auf das Foto Bewegung<br />

und auch Ton zum Bild erleben. Per<br />

Voreinstellung ist am iPhone die Live-<br />

Funktion eingeschaltet. Sie erkennen Sie<br />

an dem gelben Punkt in der oberen oder<br />

seitlichen schmalen Leiste der Kamera-<br />

App. Immer mit Live Photos zu fotografieren<br />

hat einen Preis: Sie speichern nicht<br />

nur ein Standbild, sondern eine damit<br />

kombinierte Videodatei und brauchen in<br />

etwa doppelt so viel Speicher. Also: am<br />

besten auslassen und bewusst, nur wenn<br />

es passt, einschalten – zum Beispiel bei<br />

Motiven, die in Bewegung wirken.<br />

alles aus der kamera rausholen<br />

iPhone-Kamera-Tipps<br />

Die meisten fotografieren heute mit dem iPhone. Es lohnt sich,<br />

sich mit den Einstellungen und Feinheiten des Geräts zu<br />

beschäftigen, um alles aus der beliebten Kamera herauszuholen.<br />

2 Kameramodus mit 3D Touch wählen<br />

Über 3D Touch (nur auf dem iPhone 6s und 6s Plus) können Sie ein sehr praktisches<br />

Klappmenü mit dem Kamerasymbol auf dem Homescreen öffnen. Es startet nicht<br />

nur die Kamera-App, sondern schaltet gleich noch die iPhone-Kamera in den richtigen<br />

Modus. „Selfie aufnehmen“ schaltet zum Beispiel in der App gleich auf die Frontkamera<br />

um (und schaltet den Live-Photos-Modus ein, der bei Selfies oft sinnvoll ist).<br />

Das Klappmenü wird sichtbar, wenn Sie fest auf das Kamerasymbol drücken. Sie<br />

können dann mit dem gewünschten Befehl direkt in den Modus starten und schneller<br />

aufnahmebereit sein. Bei „Video aufnehmen“ wechselt das iPhone gleich in den<br />

Videomodus. Mit „Slo-Mo aufnehmen“ wechselt die Kamera-App in den Modus für die<br />

Zeitlupenaufnahme.<br />

Front- und<br />

Rückkamera<br />

iPhone und iPad kommen<br />

bekanntlich mit<br />

zwei Kameras – eine<br />

an der Frontseite und<br />

eine an der Rückseite,<br />

die sogenannte iSight-<br />

Kamera. Mit dem<br />

Wechselsymbol können<br />

Sie zwischen den beiden<br />

umschalten. Grundsätzlich<br />

ist es immer besser,<br />

mit der Rückseitenkamera<br />

zu fotografieren:<br />

Sie hat beim iPhone<br />

6s zum Beispiel zwölf<br />

Megapixel, die vordere<br />

immerhin fünf. Bei<br />

älteren iPhones hat die<br />

Frontkamera nur<br />

1,2 Megapixel. Außer für<br />

Selfies liefert die Rückseitenkamera<br />

immer<br />

deutlich mehr Qualität.<br />

digitale bilder maclife.de


iPhone-Kamera-Tipps<br />

091<br />

3 Foto bei HDR behalten<br />

Foto: www.magpictures.com<br />

Beim HDR-Modus („High Dynamic<br />

Range“) wird ein Motiv zweimal hintereinander<br />

aufgenommen: einmal etwas<br />

überbelichtet, einmal etwas unterbelichtet.<br />

Beide Fotos kombiniert iOS anschließend<br />

zu einem Bild mit einem höheren<br />

Kontrastumfang. Aktivieren lässt sich der<br />

HDR-Modus mit einem Tipp auf die HDR-<br />

Schaltfläche oben. Mit „Auto“ können<br />

Sie das iPhone entscheiden lassen, wann<br />

die HDR-Option eingeschaltet wird. Vor<br />

allem bei Landschaftsaufnahmen kann<br />

HDR viel genauere Details, weil mehr<br />

Höhen und Tiefen im Bild einfangen.<br />

Jedoch gibt es auch einen Nachteil: Durch<br />

die Mehrfachbelichtung können bewegte<br />

Motive mit viel und schneller Bewegung<br />

unterschiedlich abgebildet werden –<br />

zum Beispiel bei Sportfotos. Das bringt<br />

dann als zusammengesetztes HDR-Bild<br />

unschöne Schliereneffekte. Wenn Sie so<br />

ein einmaliges Motiv aufnehmen, dann<br />

kann es ärgerlich werden. Das verhindern<br />

Sie, wenn Sie unter „Einstellungen ><br />

Fotos & Kamera“ unter „HDR (Hochkontrastbild)“<br />

die Option „Foto behalten“ einschalten.<br />

Dann wird neben dem HDR-Bild<br />

(gekennzeichnet mit „HDR“) das normal<br />

belichtete Foto gespeichert. So haben Sie<br />

immer ein Sicherheitsbild ohne die Nachteile<br />

der HDR-Fotografie.<br />

4 Filter ohne Bedenken einsetzen<br />

Viele scheuen es, die Filter im iPhone schon beim Fotografieren zu nutzen. Wenn Sie<br />

unten rechts in der Kamera-App auf die drei überlappenden Kreise tippen, erscheint<br />

das aktuelle Motiv in einer Vorschau mit einem Raster von acht Filtern und der<br />

Ansicht ohne Filter zum Vergleich. Der Denkfehler: Filterverweigerer meinen, die<br />

Bildverfremdung wäre dann für immer in die Pixel des Fotos eingebrannt und nicht<br />

mehr rückgängig zu machen. Das stimmt aber nicht. Obwohl es nach der Aufnahme<br />

zunächst so aussieht, als wäre der Effekt permanent, hat das iPhone tatsächlich das<br />

nicht manipulierte Bild und davon separat die Information für die Bildbearbeitung<br />

gespeichert. Deswegen können Sie bei einem Bild mit Filter auf „Bearbeiten“ tippen<br />

und entweder andere Filter oder auch „Ohne“ wählen, um den Effekt zu verändern.<br />

5 Panorama vertikal<br />

Bei der Panoramafunktion am iPhone denken<br />

die meisten nur an horizontale Landschaften<br />

im Breitformat. Dabei funktioniert der Pano-<br />

Modus auch hervorragend vertikal. Damit<br />

können Sie zum Beispiel hohe Türme, Berge<br />

oder auch hohe Räume und Treppenhäuser in<br />

einem Bild einfangen. Schalten Sie einfach auf<br />

„Pano“, drücken Sie den Auslöser und ziehen<br />

Sie die Kamera den Pfeil entlang vertikal statt<br />

seitlich. Das klappt von oben nach unten oder<br />

von unten nach oben, je nachdem wie herum<br />

Sie das iPhone halten. Die Oberfläche dreht<br />

sich dabei nicht, dennoch bringt das iPhone<br />

nach dem Speichern das Bild in die richtige<br />

Hochformat-Ausrichtung.<br />

Es gibt viele<br />

Gelegenheiten,<br />

bei<br />

denen der<br />

Panoramamodus<br />

mehr<br />

einfangen<br />

kann.<br />

Bei HDR-Aufnahmen lohnt es sich, die<br />

normal belichtete Version aufzuheben.<br />

maclife.de digitale bilder


092<br />

praxis<br />

Text: Stefan von Gagern<br />

fotosammlung aufräumen<br />

Mehr Durchblick<br />

in der Bilderflut<br />

Jeder hat heute Tausende Bilder auf dem <strong>Mac</strong> und läuft daher ständig<br />

Gefahr, den Überblick zu verlieren. Wir geben Tipps, wie Sie mithilfe der<br />

Fotos-App mehr Ordnung in Ihrer Sammlung behalten können.<br />

01 Ortsdaten hinzufügen<br />

Eine der schnellsten und besten Arten,<br />

Fotos aus der Sammlung herauszufiltern,<br />

ist, nach dem Ort zu suchen. Mit dem<br />

iPhone aufgenommene Fotos werden<br />

automatisch mit Ortsdaten in der Sammlung<br />

gespeichert. Leider fehlen sie oft bei<br />

älteren Fotos und Aufnahmen, die aus<br />

der Spiegelreflexkamera stammen. Zum<br />

Glück lassen sich Ortsdaten auch manuell<br />

nachtragen. Markieren Sie dazu die<br />

Fotos und rufen Sie mit der Control-Taste<br />

„Informationen“ aus dem Kontext menü<br />

auf. In den Metadaten zu den Fotos können<br />

Sie unten einfach den Ort eintippen.<br />

Daraufhin erscheint eine Liste an passenden<br />

Orten, oft samt Adresse – einfach<br />

den richtigen auswählen. Auch falsche<br />

Orte können Sie über „Bild > Ort > Ort<br />

entfernen“ löschen und auf diese Art den<br />

korrekten wieder eintragen.<br />

02 Vorsortieren lassen<br />

Die Seitenleiste in Fotos (einblenden über<br />

„Darstellung > Seitenleiste einblenden“)<br />

ist eine große Hilfe beim schnellen Sortieren<br />

von Bildern. In den Standard-Alben<br />

können Sie zum Beispiel unter „Gesichter“<br />

alle Personenfotos nach Gesichtern<br />

gruppiert. Zudem gibt es Alben für<br />

Panoramen, Videos, Zeitlupen- und Zeitrafferaufnahmen.<br />

Unter „Vorschaubilder“<br />

finden Sie alle Screenshots. Hinter den<br />

Alben stecken eigentlich Filter, die Bilder<br />

mit bestimmten Eigenschaften hervorholen.<br />

Mit „Ablage > Neues intelligentes<br />

Album …“ können Sie eigene Alben erstellen,<br />

die Fotos hervorholen, die bestimmte<br />

Kriterien wie Zeitraum der Aufnahme,<br />

Ort oder Dateiformat teilweise oder<br />

komplett erfüllen. Neue Aufnahmen<br />

werden intelligenten Alben automatisch<br />

hinzugefügt.<br />

digitale bilder maclife.de


Fotosammlung aufräumen<br />

093<br />

Foto: www.magpictures.com<br />

03 Verschlagworten<br />

Fotos kann nicht nur nach Orten, sondern<br />

auch nach Schlagwörtern und Beschreibungen<br />

suchen. Markieren Sie mehrere<br />

Fotos und rufen Sie mit der Control-Taste<br />

aus dem Menü „Informationen“ auf. Im<br />

Info-Fenster können Sie eine Beschreibung<br />

wie „Zoobesuch Hagenbeck <strong>2016</strong>“<br />

eingeben und dazu einzelne Begriffe wie<br />

„Seelöwen“, „Tiere“, „Ausflug“, „Familie“<br />

und so weiter. Jeder Eintrag wird automatisch<br />

zu einem blauen Rechteck, also<br />

einem Schlagwort. Wenn Sie später weitere<br />

Fotos verschlagworten, wird Fotos<br />

mit Autovervollständigen helfen, wieder<br />

die gleichen Schlagwörter zu benutzen.<br />

Im Suchmenü können Sie dann auch<br />

gezielt nach Schlagwörtern filtern.<br />

<strong>05</strong> Favoritenfunktion nutzen<br />

Bei Digitalfotografie können Sie unbekümmert von einem Motiv mehrere Aufnahmen<br />

machen und experimentieren. Darum neigt man dazu, Hunderte oder<br />

Tausende Bilder aus dem Urlaub mitzubringen. Wichtig ist es, hinterher die<br />

schönsten Aufnahmen zu markieren, um nicht in der Bilderflut den Überblick zu<br />

verlieren. Eine geniale Möglichkeit ist die Favoritenfunktion in Fotos, die sich sehr<br />

praktisch und schnell auch per Tastatur bedienen lässt. Navigieren Sie mit den<br />

Pfeiltasten einfach von Bild zu Bild in Fotos. Einen Favoriten markieren Sie, indem<br />

Sie die Punkt-Taste drücken. Erneutes Drücken dieser Taste entfernt das Herz<br />

(das Symbol für Favoriten in Fotos) wieder. Mit dieser Methode kennzeichnen Sie<br />

in kürzester Zeit die schönsten Fotos aus Ihren vielen Bildern. Mit „Favoriten“<br />

links in der Hauptnavigation können Sie sich dann die Favoriten Ihrer Sammlung<br />

anzeigen lassen und haben sie so immer sofort parat.<br />

04 Alben und Ordner<br />

Nutzen Sie Fotoalben, um die Bilder nicht<br />

nur nach Ereignissen (Fotos gruppiert<br />

Bilder, die in einem bestimmten Zeitraum<br />

aufgenommen wurden, automatisch),<br />

sondern auch nach Themen wie „Urlaub<br />

<strong>2016</strong>“ geordnet zu haben. In Fotos ist<br />

es zudem möglich, Alben in Ordnern<br />

zu gruppieren und sie auf diese Weise<br />

zusammenzufassen. Sie können beispielsweise<br />

einen Ordner mit dem Namen<br />

„Familienfotos“ anlegen, in dem Sie alle<br />

Alben von Geburtstagen, Hochzeiten und<br />

anderen Festen in der Familie sammeln.<br />

Ordner legen Sie über „Ablage > Neuer<br />

Ordner“ an. Sie können auch weitere Ordner<br />

innerhalb von Ordnern anlegen, etwa<br />

„<strong>2016</strong>“ und darin „Urlaub“.<br />

06 Regelmäßig löschen<br />

Heben Sie nur die gelungenen Bilder auf, denn es werden immer mehr und mehr.<br />

Scheuen Sie sich nicht, unscharfe, schlecht belichtete oder auf andere Art misslungene<br />

Aufnahmen oder Dateien, die Sie nicht mehr brauchen, wie zum Beispiel iPhone-<br />

Screenshots oder Serienaufnahmen mit Hunderten Bildern, zu löschen. Alles, was<br />

Sie markieren, wandert mit der Löschen-Taste in den „Zuletzt gelöscht“-Ordner. Dort<br />

werden die Bilder noch 30 Tage aufgehoben, bis sie automatisch endgültig gelöscht<br />

werden. Im Ordner können Sie bei jedem Bild die Tage bis zum Löschen nachsehen.<br />

maclife.de digitale bilder


094<br />

praxis<br />

Text: Matthias Zehden<br />

fotos auf dem apple tv<br />

iCloud-Fotos auf<br />

dem Fernseher<br />

Das Apple TV bringt Apples Medienwelt ins<br />

Wohnzimmer, und zwar weit über simples AirPlay-<br />

Streaming hinaus. Mit dem Apple TV 4 können<br />

Sie nicht nur Musik, Videos und Apps verwenden,<br />

sondern haben auch direkten Zugriff auf die Fotos,<br />

Alben und Freigaben der iCloud-Fotomediathek.<br />

Über die iCloud-Fotomediathek können nicht<br />

nur <strong>Mac</strong>s und iOS-Geräte Ihre Fotosammlung<br />

gemeinsam nutzen und Inhalte synchronisieren,<br />

sondern auch das Apple TV 4. Mit der<br />

kleinen schwarzen Box kann man sich ebenfalls<br />

bei der Fotomediathek anmelden und die Bilder auf<br />

diese Weise auf den heimischen Fernseher holen.<br />

Man spart sich das Streamen von einem anderen<br />

Gerät, sondern kann direkt mit dem Apple auf die<br />

eigene Fotosammlung auf Apples iCloud-Servern<br />

zugreifen. So steht einem gemütlichen Fotoabend<br />

mit den jüngsten Urlaubsbildern auf dem großen TV-<br />

Bildschirm nichts im Weg.<br />

Fotos fürs Wohnzimmer<br />

Ist die Anmeldung einmal erfolgt, hat man vollen<br />

Zugriff auf seine Alben und die abonnierten Frei-<br />

Workshop: iCloud-Fotomediathek nutzen<br />

1<br />

Öffnen<br />

Sie das erste Mal auf dem Apple TV den Bereich<br />

„Fotos“, bietet tvOS an, iCloud-Fotos zu aktivieren. Es<br />

folgt noch eine Warnung, dass jeder mit Zugriff auf das<br />

Apple TV Ihre Fotos sehen, dann können Sie sich mit<br />

iCloud-ID und Passwort anmelden.<br />

2<br />

In<br />

den Einstellungen können Sie sich unter „Accounts ><br />

iCloud“ wieder abmelden. Sie können hier auch nur den<br />

Zugriff auf die iCloud-Fotomediathek oder Ihre iCloud-<br />

Fotofreigaben jeweils einzeln an- und ausschalten. Die<br />

restlichen iCloud-Funktionen bleiben dann aktiv.<br />

3<br />

Öffnen<br />

Sie Fotos, sehen Sie in der Medienleiste drei<br />

Bereiche. Als Erstes „Fotos“ mit Ihren Bildern, sortiert<br />

nach Momenten. Unter „Freigegeben“ folgen dann die<br />

Freigaben anderer Benutzer, die Sie mitabonniert haben,<br />

inklusive der aktuellen Änderungen in „Aktivitäten“.<br />

4<br />

Öffnen<br />

Sie ein abonniertes Album oder die Aktivitäten,<br />

sehen sie oberhalb der Bilder einen Button zum Starten<br />

einer Diashow. Wählen Sie ihn aus, können Sie unter<br />

anderem Reihenfolge, Thema und Übergänge festlegen<br />

und dann die Präsentation starten.<br />

digitale bilder maclife.de


Fotos auf dem Apple TV<br />

095<br />

gaben anderer Nutzer. Es dauert ein wenig, bis das<br />

Apple TV die Vorschaubilder geladen hat, aber dann<br />

kann man nach Herzenslust durch die Sammlung<br />

blättern. Die Darstellungsqualität bei normaler<br />

Fernsehentfernung ist sehr gut. Geht man näher<br />

ran, wirken die Fotos ein wenig detailarm, aber das<br />

kann auch an der Auflösungsanpassung und Glättung<br />

durch den Fernseher liegen. Die ist eben auf<br />

bewegte Bilder optimiert und außerdem von Gerät<br />

zu Gerät in der Qualität sehr unterschiedlich. Ein<br />

Traum für Fotos wäre natürlich ein 4K-Bildschirm,<br />

aber so weit sind die Entwickler beim aktuellen<br />

Apple TV leider noch nicht.<br />

So oder so entschädigt die Größe eines Fernsehers<br />

aber für vieles. Man kann die Fotos ganz<br />

anders genießen, selbst wenn die Darstellung nicht<br />

den ex tremen Detailreichtum und die Schärfe<br />

eines Retina-Displays besitzt. Das gilt besonders in<br />

Gesellschaft, wenn man zum Beispiel gerade aus<br />

dem Urlaub zurück mit Freunden vor den frischen<br />

Reiseerinnerungen sitzt.<br />

Warten auf Siri und tvOS 10<br />

Konfiguration und Bedienung von Apple TV und<br />

iCloud-Zugriff sind gewohnt einfach und übersichtlich.<br />

Lediglich Siri lässt bei der Nutzung der Mediathek<br />

zu wünschen übrig. Man kann froh sein, wenn<br />

Siri ein Fotoalbum geöffnet bekommt, vom Zugriff<br />

auf Orte und Zeiten ganz zu schweigen. Gerade in<br />

Bezug auf Siri wird sich aber in der kommenden<br />

tvOS-Generation im Herbst eine Menge tun. Bis<br />

dahin nutzt man beim gemütlichen Fotoabend vor<br />

dem HD-Fernseher die sehr gute Touchpad-Fernbedienung<br />

des Apple TV. <br />

Apple TV 3<br />

Die dritte Generation<br />

des Apple TV unterstützt<br />

zwar nicht den<br />

vollen Zugriff auf die<br />

iCloud-Fotomediathek,<br />

kann aber auch Ihren<br />

Fotostream und freigegebene<br />

Ordner nutzen.<br />

Der Fotoabend vor<br />

dem Fernseher braucht<br />

somit nur etwas mehr<br />

Vorbereitung. Man muss<br />

die Fotos vorher passend<br />

zusammenstellen.<br />

5<br />

Wählen<br />

Sie bei einem freigegebenen Album ganz rechts<br />

oben „Personen“, sehen Sie, wer es zur Verfügung<br />

gestellt hat. Außerdem sehen Sie hier alle Abonnenten<br />

des Albums und können mit „Abo beenden“ den Zugriff<br />

auf die Freigabe stoppen.<br />

6<br />

Wählen<br />

Sie schließlich den letzten Bereich „Alben“,<br />

sehen Sie Ihre eigenen über iCloud synchronisierten<br />

Alben. Hier haben Sie vollen Zugriff auf Ihre iCloud-Fotomediathek.<br />

Hier finden Sie auch die Standardalben für<br />

Sonderformate, wie Selfies, Videos oder Panoramen.<br />

7<br />

Öffnen<br />

Sie ein eigenes Album, sehen Sie, wie man erwarten<br />

darf, die enthaltenen Bilder. Hier fehlt allerdings<br />

erstaunlicherweise der Button für die Diashow. Sie können<br />

auf dem Apple TV auch keine neuen Alben anlegen<br />

oder eine Freigabe starten.<br />

8<br />

Im<br />

Prinzip funktioniert beim Betrachten der iCloud-Fotomediathek<br />

auch Siri. Es ist allerdings von begrenztem<br />

Nutzen. Sie können zum Beispiel ein Album über seinen<br />

Namen aufrufen, manchmal hilft auch ein vorangestelltes<br />

„Zeige …“, um den Inhalt anzuzeigen.<br />

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096<br />

praxis<br />

Text: Holger Sparr<br />

01<br />

kleine helfer<br />

10 Tools für<br />

digitale Fotos<br />

Für Fotofreunde gibt es von der Bildbearbeitung<br />

bis hin zu Datenrettungsspezialisten ein<br />

breites Software-Angebot, aus dem wir einige<br />

Perlen für Sie herausgesucht haben.<br />

02<br />

01. Graphicconverter<br />

Seit einer halben Ewigkeit gilt der Graphicconverter als<br />

kleine Universalwaffe für den Umgang mit Bildern. Das<br />

Programm öffnet, bearbeitet, zeigt, druckt und konvertiert<br />

so gut wie jedes digitale Bild, das einem irgendwo unterkommen<br />

kann. Die Sharewarelizenz ist zwar nicht ganz<br />

billig, lohnt sich aber für jeden, der öfter mit Bildern in<br />

exotischen Formaten zu tun hat.<br />

Info: www.lemkesoft.de, Preis: Shareware, 34,95 Euro<br />

02. Hugin<br />

Mit dem iPhone klappen Panoramen wie von selbst, doch<br />

um die Bilder normaler Kameras zu einem Panorama zu<br />

kombinieren, braucht man Stitching-Tools für den <strong>Mac</strong>.<br />

Die meisten davon sind kostenpflichtig und gefallen durch<br />

einfache Bedienung, Hugin hingegen ist ein kostenloses<br />

Open-Source-Projekt und erfordert in der Regel etwas<br />

Handarbeit, damit die Übergänge stimmen. Dabei allerdings<br />

hat man enorm viele Optionen und kann mit etwas<br />

Fleiß absolut makellose Panoramen mit perfekter Qualität<br />

erzielen, die den Betrachter für die Mühe belohnen.<br />

Info: hugin.sourceforge.net, Preis: kostenlos<br />

03<br />

04<br />

<strong>05</strong><br />

03. Filters for Photos<br />

Noch ist das Angebot an Filtern und Tools, die sich in das<br />

Fotos-Programm von Apple als Plug-ins einklinken können,<br />

eher klein, und viele Angebote bieten wenig Nutzen<br />

fürs Geld. Die Filters for Photos, die man im App Store<br />

findet, bieten einige kostenlose Effekte, die hauptsächlich<br />

zur Erzeugung des nach wie vor beliebten Vintage-Looks<br />

dienen und recht hübsche Ergebnisse erzielen.<br />

Info: https://macphun.com, Preis: kostenlos<br />

04. Exiftool<br />

Die Metadaten eines Bildes werden in den EXIF-Daten<br />

der Datei gespeichert, und viele Programme – sogar der<br />

Finder – zeigen Teile daraus an. Das Kommandozeilen-<br />

Werkzeug Exiftool liest nicht nur wirklich alle Exif-Daten<br />

aus, sondern bietet auch Möglichkeiten zum Ändern und<br />

Übertragen dieser Daten zwischen Dateien, was in schwierigen<br />

Fällen und zum gekonnten Schummeln manchmal<br />

notwendig ist. Nur für Terminal-Profis zu empfehlen.<br />

Info: www.sno.phy.queensu.ca/~phil/exiftool, Preis: kostenlos<br />

digitale bilder maclife.de


Die 10 besten Apps<br />

097<br />

<strong>05</strong>. Darktable<br />

Hinter Darktable steckt der Versuch, eine Art freie Version<br />

von Adobe Lightroom zu schaffen, denn das Programm<br />

übernimmt mit Import, Verwaltung, Raw-Konvertierung<br />

und Ausgabe praktisch die gleichen Aufgaben. Doch<br />

damit wird man der Software nicht einmal ganz gerecht,<br />

denn viele Bearbeitungs- und Korrekturmöglichkeiten<br />

gehen über das Original sogar hinaus. In der Vielzahl der<br />

Möglichkeiten behält man zwar erst mit etwas Erfahrung<br />

den Überblick, doch es lohnt sich absolut, sich diese freie<br />

Software einmal näher anzusehen.<br />

Info: www.darktable.org, Preis: kostenlos<br />

06<br />

06. Photorescue<br />

Leider kommt es immer mal wieder vor, dass eine Speicherkarte<br />

für die Kamera nicht mehr lesbar ist. In solchen<br />

Fällen ist guter Rat in Form von Photorescue erst mal<br />

kostenlos, denn das Tool analysiert Speicherkarten und<br />

schaut, was darauf noch zu retten ist. Um die Daten<br />

wirklich wiederherzustellen, muss man die 29 Dollar dann<br />

berappen, weiß ja aber vorher schon, ob das Geld für die<br />

Vollversion gut angelegt ist.<br />

Info: www.datarescue.com, Preis: 29 Dollar<br />

07. MyTracks<br />

GPS-Informationen in Fotos können bei der späteren Suche<br />

enorm helfen, aber nicht alle Kameras haben einen GPS-<br />

Empfänger. Mit der App MyTracks kann man das iPhone in<br />

der Tasche zum Aufzeichnen des Weges nutzen und diesen<br />

später beispielsweise in Lightroom laden, um anhand der<br />

Uhrzeit Fotos und Orte miteinander zu verknüpfen.<br />

07<br />

Info: www.mytracks4mac.info, Preis: kostenlos<br />

08. DxO Optics Pro<br />

Bei Kompaktkameras gehört die Korrektur von optischen<br />

Fehlern wie Verzeichnung und Vignettierung längst zum<br />

Alltag, bei Spiegelreflexkameras wird es spätestens dann<br />

schwierig, wenn Fremdobjektive verwendet werden.<br />

Optics Pro bietet für alle erdenklichen Bildfehler automatische<br />

Korrekturen und ist darüber hinaus ein sehr guter<br />

Raw-Konverter mit vielen Möglichkeiten.<br />

Info: www.dxo.com, Preis: 99 Euro<br />

08<br />

09. Duplicate Photos Fixer Pro<br />

Dieses kleine Programm sucht nach Duplikaten von Bildern<br />

und findet recht gut auch klein gerechnete Versionen,<br />

was sehr nützlich sein kann. Die gefunden Duplikate lassen<br />

sich in einen Ordner verschieben oder löschen.<br />

Info: www.duplicatephotosfixer.com, Preis: 0,99 Euro<br />

09<br />

10. Fotor<br />

Fotor ist ein extrem einfach bedienbarer und sehr leicht<br />

zugänglicher Bild-Editor. Hier gibt es keine Foto-Mediatheken<br />

und auch keine teuren Lizenzen, sondern einfach nur<br />

das Nötigste zur Bearbeitung von Bilddateien, was nicht<br />

nur für Anfänger manchmal sehr praktisch sein kann.<br />

Info: www.fotor.com, Preis: kostenlos<br />

10<br />

maclife.de digitale bilder


Vorschau<br />

06/<strong>2016</strong><br />

1 macOS Sierra<br />

Das große Update für OS X! Lohnt der Umstieg, oder sollte man<br />

noch warten? Pünktlich zum Start finden Sie in der kommenden<br />

<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> <strong>Wissen</strong> alles Wichtige zu macOS Sierra: neue Funktionen,<br />

die optimale Konfiguration, Siri auf dem <strong>Mac</strong> und verbesserte<br />

Apps. Dazu liefern wir jede Menge Workshops und Tipps & Tricks.<br />

3 Im Team mit iPhone,<br />

Watch und Apple TV<br />

Auch für iOS-Geräte, die Apple Watch<br />

und das Apple TV hat Apple bedeutende<br />

Updates angekündigt. Wir zeigen,<br />

was die neuen Systeme bringen und<br />

wie <strong>Mac</strong>-Nutzer davon profitieren.<br />

Inserenten in<br />

dieser Ausgabe:<br />

Axel Springer 100<br />

falkemedia GmbH & Co.<br />

KG 002, 017, 029, 033,<br />

037, 049, <strong>05</strong>7, 067, 078,<br />

083, 099<br />

Ausgabe<br />

06/<strong>2016</strong><br />

erscheint am<br />

23. September<br />

2 Neues in iCloud<br />

iCloud ist einer der Schlüssel zu<br />

Apples Erfolg. Mit macOS Sierra<br />

erhält auch iCloud neue Fähigkeiten.<br />

Wir erklären die neuen Funktionen<br />

wie die Desktop-Synchronisierung<br />

und zeigen, wie man sie am<br />

effektivsten auf dem <strong>Mac</strong> nutzt.<br />

Foto: Apple<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Kassian Alexander Goukassian (V.i.S.d.P.)<br />

Leitender Redakteur:<br />

Matthias Zehden (maz, m.zehden@falkemedia.de)<br />

Redaktion:<br />

Stefan von Gagern (svg), Stefan Molz (sm),<br />

Sven T. Möller (stm), Thomas Raukamp (tr),<br />

Sebastian Schack (ssc), Holger Sparr (spa)<br />

Redaktionelle Mitarbeiter:<br />

Joachim Korff, Matthias Parthesius<br />

Für unverlangt eingesandte Testmuster übernimmt der<br />

Verlag keine Haftung, sie können auch nur im Bedarfsfall<br />

zur Besprechung berücksichtigt werden.<br />

Redaktionelle Anfragen / Leserbriefe:<br />

redaktion@maclife.de<br />

Titelgestaltung:<br />

Raphael Adamek, Sven T. Möller, Cindy Stender<br />

Layout:<br />

Dirk Holtkötter<br />

Lektorat:<br />

Ludger Booms, Simone Sondermann<br />

Verlag:<br />

falkemedia GmbH & Co. KG<br />

An der Halle 400 #1 · D-24143 Kiel<br />

Tel. +49 (431) 200 766 00<br />

Fax +49 (431) 200 766 50<br />

ISSN 1860-9988<br />

HRA 8785 Amtsgericht Kiel<br />

PhG: falkemedia lifestyle GmbH (HRB 12311 AG Kiel)<br />

Geschäftsführer: Kassian Alexander Goukassian<br />

Redaktion:<br />

siehe Verlagsadresse<br />

Tel. +49 (431) 200 766 813<br />

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