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Basel_Live_Spezial_01-2020_low_EZ

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#<strong>01</strong> | <strong>2020</strong><br />

MAGAZIN<br />

GEORG HEITZ<br />

LEBEN IN CHICAGO<br />

BUVETTEN UND BARS<br />

ENDLICH DRAUSSEN<br />

DIE ZUKUNFT<br />

FREIEN<br />

DER<br />

STRASSE


Gruss aus <strong>Basel</strong><br />

Impressum<br />

Eine redaktionelle Verlagsbeilage der Riehener<br />

Zeitung, des Allschwiler Wochenblatts, des<br />

Birsfelder Anzeigers, des Muttenzer & Prattler<br />

Anzeigers, des Birsigtal-Boten, des Neubad<br />

Magazins und des Quartierkuriers.<br />

Erscheinungstermin: 11./12. Juni <strong>2020</strong><br />

Herausgebende Verlage: LV Lokalzeitungen Verlags<br />

AG, Greifengasse 11, 4058 <strong>Basel</strong>, Riehener Zeitung<br />

AG, Schopfgässchen 8,<br />

4125 Riehen, Cratander AG, Rheinsprung 1,<br />

4051 <strong>Basel</strong>, Friedrich Reinhardt AG,<br />

Rheinsprung 1, 4051 <strong>Basel</strong>, Tel. 061 264 64 50,<br />

media@reinhardt.ch<br />

Redaktion: Michael Martin<br />

Gestaltung: Franziska Scheibler<br />

Inserate: Stefanie Ahrens, Tel. 061 270 30 60,<br />

stefanie.ahrens@kmconsulting.ch<br />

Coverfoto: zVg<br />

Offizieller Partner: Pro Innerstadt <strong>Basel</strong>,<br />

Verein Basler Weihnacht<br />

Der Nachdruck sämtlicher Artikel und<br />

Illustrationen und die Verwendung des Inhalts<br />

in elektronischen Medien bedürfen der<br />

ausdrücklichen Genehmigung des Verlags.<br />

www.reinhardt.ch<br />

Langsam, aber sicher<br />

erwacht die Stadt wieder<br />

aus ihrer Schockstarre,<br />

die uns alle so unvermittelt<br />

aus der Bahn geworfen<br />

hatte. Im Kollektiv<br />

mussten wir erleben, wie<br />

es ist, sich auf das «Überlebensnotwendige»<br />

zu beschränken – und nun<br />

gilt es, gemeinsam wieder den Weg<br />

zurück in die Normalität anzutreten.<br />

Dass dies schwieriger ist, als den<br />

Schlüssel nach rechts zu drehen, ist<br />

keine Überraschung. Aber ganz sicher<br />

ist, dass dieser Gang nach der diszipliniert<br />

bestandenen Corona-Prüfung nur<br />

gelingen wird, wenn wir uns weiterhin<br />

solidarisch verhalten. Nicht nur, was<br />

Bevölkerungsschichten betrifft, son-<br />

dern auch das lokale Gewerbe. «Support<br />

your locals» – so lautet die auch<br />

auf Englisch leicht verständliche<br />

Botschaft, die Pro Innerstadt <strong>Basel</strong> mit<br />

roten Herzen unterlegt. Sei da für die<br />

Stadt, die auch für Dich da ist. Das ist<br />

der tiefere Sinn der simplen Botschaft,<br />

denn mit jedem Einkauf in der Stadt<br />

wird das Fundament der Ladenlandschaft<br />

wieder ein bisschen fester, das<br />

in den Wochen des Lockdowns tiefe<br />

Risse erhalten hat.<br />

Ganz bewusst legen wir in dieser<br />

Ausgabe von <strong>Basel</strong><strong>Live</strong> daher den<br />

Fokus auf die Zukunft der zentralen<br />

Einkaufsmeile – der Freien Strasse. Die<br />

Achse vom Bankverein zum Marktplatz<br />

erhält ihr überfälliges Facelifting, und<br />

auch am Marktplatz werden das neue<br />

Hotel im Märthof sowie das (zumindest<br />

verbal angekündigte) Globus-Bauvorhaben<br />

für eine Aufwertung sorgen. Der<br />

Rahmen wird schöner – nun gilt es<br />

dafür zu sorgen, dass auch das Erscheinungsbild<br />

attraktiv bleibt.


LUST AUF<br />

Schoggi?<br />

Feinste Pralinés und Truffes, edle Tafelschokoladen,<br />

Kugeln mit zartschmelzender oder alkoholhaltiger<br />

Füllung, Bruchschokolade, Branchlis und saisonale<br />

Produkte.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

chocolatshalba<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo – Fr: 09.00 – 19.00 Uhr<br />

Sa: 09.00 – 16.00 Uhr<br />

Salinenstrasse 72<br />

4133 Pratteln<br />

www.schoggihüsli.ch<br />

SO LEBST DU BASEL.


Inhalt<br />

6–9<br />

<strong>Live</strong> in <strong>Basel</strong><br />

Unter freiem<br />

Himmel<br />

16–18<br />

Triathlon<br />

<strong>Basel</strong> 30–31<br />

10–15<br />

Georg Heitz<br />

22–23<br />

Gesundes Essen<br />

unter dem<br />

Kegelhut<br />

32–33<br />

Basler<br />

Zämmesetzispiil<br />

34<br />

<strong>Basel</strong><br />

in deinem<br />

Herzen<br />

16–17<br />

24–26<br />

Dino und<br />

Donny<br />

28<br />

36–37<br />

38<br />

<strong>Live</strong> in <strong>Basel</strong>:<br />

EVENTS


<strong>Live</strong> in <strong>Basel</strong><br />

WERKE VON<br />

CHRISTOPH FISCHER<br />

Als einziges Schweizer Museum und Kompetenzzentrum<br />

widmet sich das Cartoon museum<br />

<strong>Basel</strong> an der St. Alban-Vorstadt 28 ausschliesslich<br />

der Kunst der narrativen Zeichnung. Die<br />

aktuelle Ausstellung zeigt Werke des Luzerner<br />

Künstlers Christoph Fischer, der sich als Illustrator<br />

(unter anderem für die NZZ, WOZ und<br />

Reportagen) einen Namen gemacht hat als einer,<br />

der seinen Blick auch auf Menschen am Rand<br />

der Gesellschaft lenkt.<br />

Die erste<br />

Bar in <strong>Basel</strong><br />

RELAX!<br />

Gaja Yoga & Akupressur<br />

250 Franken betrug der Beitrag, um dabei zu<br />

sein, wenn in <strong>Basel</strong> die erste Crowdfunding-Bar<br />

eröffnen sollte. Die Gegenleistung: lebenslang<br />

ein Glas Wein zum Apéro für zwei Personen. Und<br />

siehe da: Das Projekt Ta Cave kam tatsächlich<br />

zustande, und nun wird im Klingental 8 guter<br />

Wein auch aus der Region ausgeschenkt; serviert<br />

mit feinen Apéro-Plättli und weiteren kulinarischen<br />

Kreationen.<br />

NEW<br />

OPEN<br />

!<br />

Im Elefant liegt die Ruhe und die Kraft. Giorgia<br />

Thomann bietet Erfahrungen aus einer mehrjährigen<br />

Ausbildung in traditioneller chinesischer<br />

Medizin, als Akupresseurin und auch Yoga-<br />

<strong>Spezial</strong>istin und bietet ihr Wissen in ihrer Gaja-<br />

Praxis an der Gempenstrasse 10 ihren Kunden an.<br />

Gaja steht für Elefant und damit für Ruhe, Kraft<br />

und Standhaftigkeit – für Giorgia Thomann eine<br />

Inspiration, die sie gerne teilen will.<br />

6 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


Modellautos<br />

wie fruher<br />

Der Baur Store an der Steinenvorstadt ist der<br />

Ort, an dem jeder das passende Geschenk findet.<br />

In den Angeboten finden sich auch hochwertige<br />

Ideen der Schweizer Qualitätsmarke Victorinox.<br />

Und natürlich spielen auch die guten alten<br />

Modellautos noch immer eine wichtige Rolle.<br />

Nicht umsonst wirbt der Baur Store damit, der<br />

«Largest Showroom of ModelCars in <strong>Basel</strong>» zu<br />

sein – auch in atemberaubender Grösse.<br />

SINNVOLL UND STILVOLL<br />

STYLE<br />

Das Werkatelier im Stadthaus und an der Hegenheimerstrasse<br />

4 in <strong>Basel</strong> bietet psychisch beeinträchtigten<br />

Menschen seit über 30 Jahren eine regelmässige Arbeit<br />

mit individueller Zeiteinteilung an. In wechselnden<br />

Stilrichtungen entstehen attraktive Kleider, Schmuck,<br />

Hüte, Karten und Dekoartikel. Jedes Produkt ist eine<br />

Einzelanfertigung und wird im Laden im Stadthaus an<br />

der Stadthausgasse 13 verkauft.<br />

Matt & Elly ist eine Liebesgeschichte, die von<br />

zwei Globetrottern und ihrer Leidenschaft fürs<br />

Essen und Trinken handelt. Dabei geht es um die<br />

Stimmung, die beim gemütlichen Beisammensein<br />

aufkommt, das Kennenlernen neuer Kulturen,<br />

das Trinken kreativer Biere und das Geniessen<br />

von leckerem Essen. Am besten, man mischt sich<br />

selber unter die Craft-Bier- und Food-Liebhaber<br />

in der «Matt & Elly Brewery & Kitchen» an der<br />

Erlenmattstrasse 93.<br />

<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> 7


<strong>Live</strong> in <strong>Basel</strong><br />

Damit das<br />

Leben<br />

bunter<br />

wird<br />

stylish<br />

Der Alltag in den vergangenen Monaten<br />

war doch eher trist und grau – Zeit also,<br />

wieder ein bisschen Farbe ins Leben zu<br />

mischen. <strong>Spezial</strong>ist auf diesem Gebiet ist<br />

Lachenmeier Farben an der Clarastrasse<br />

46 und am Leonhardsgraben 10. Von<br />

Künstlerfarben bis zum Autolack – es<br />

fehlt an nichts, um die Momente wieder<br />

bunter werden zu lassen.<br />

«Von Bauch zu Bauch» wurde 2<strong>01</strong>1 von der Hebamme<br />

und Stilberaterin Susan Christine Rodriguez als Secondhand-Laden<br />

für schwangere und stillende Frauen ins Leben<br />

gerufen. Aus dem kleinen Geschäft im Gundeli ist ein Shop<br />

in der Markthalle geworden, in dem Frauen für die Zeit vor,<br />

während und nach der Schwangerschaft passende Mode und<br />

Accessoires finden. Das Sortiment wird laufend aktualisiert.<br />

Und die Ware stammt fast ausschliesslich von Produzenten<br />

in der EU oder der Schweiz.<br />

VOM KINO<br />

zum<br />

Früher gab es im Plaza die Kinohelden auf der grossen<br />

Leinwand zu bestaunen – heute gibt es im neuen Lilly Jo<br />

Plaza frisches, nachhaltiges Essen mit warmen Tagesmenüs<br />

und am Abend feine Cocktails und leckere Sandwiches.<br />

Und sobald Events auch wieder möglich sind, wird auch<br />

das kulturelle Angebot wieder ins Programm genommen.<br />

8 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


TORE WIEDER GEÖFFNET ‹‹<br />

Seit dem 27. Mai hat das Haus der elektronischen<br />

Künste auf dem Dreispitz-Areal wieder<br />

geöffnet – und so dürfen die Besucher sich auf<br />

die Ausstellung «Schweizer Medienkunst: knowbotiq,<br />

Alan Bogana, Félicien Goguey - Pax Art<br />

Awards 2<strong>01</strong>9» freuen. Die visuell eindrucksvollen<br />

Installationen von knowbotiq (Yvonne Wilhelm,<br />

Christian Hübler) verflechten Geschichten, die<br />

sich auf postkoloniale Gewalt, algorithmische<br />

Gouvernementalität und techno-ökologische<br />

Themen beziehen. Das «bistro genusswerk&co»<br />

ist ebenfalls wieder geöffnet.<br />

Rot-Blau am Rhein<br />

Der Ball ruht im Schweizer Fussball, aber der FC <strong>Basel</strong><br />

ist gleichwohl präsent – in den Herzen seiner Fans und<br />

physisch auch mit seinem Stadtlaade am Rheinsprung 1.<br />

Hier finden die Fans alles, was das Herz begehrt: Shirts,<br />

Fanartikel und hoffentlich bald auch wieder Eintrittskarten<br />

für Heimspiele des FCB.<br />

!Neu!<br />

Deine persönliche<br />

Erlebniswelt mitten<br />

in der Basler City<br />

Neues zu erleben und zu verweilen macht glücklich.<br />

Diese individuellen Glücksmomente erlebt der flanierende<br />

Stadtnutzer seit Juni <strong>2020</strong> an der Streitgasse 4.<br />

Im Concept Store ThisIsYours wartet eine persönliche<br />

Erlebniswelt darauf, von jedem Stadtnutzer entdeckt<br />

zu werden – vom einladenden Café-Bistro über urbane<br />

Ateliers und tolle Lifestyle-Angebote bis hin zu<br />

Co-Working-Spaces.<br />

<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> 9


Die<br />

Freie Strasse<br />

gewinnt ihre<br />

Freiheit<br />

zurück<br />

Im August beginnt die erste Etappe der Umgestaltung der Freien Strasse<br />

und ihrer Anschlussgassen. Ein spannendes Projekt, das zu einer<br />

sicht- und spürbaren Aufwertung und Modernisierung der in die Jahre<br />

gekommenen Zentrumsstrasse führen wird.<br />

Daniel Schaub<br />

Die Freie Strasse. Für<br />

viele ein Inbegriff für<br />

<strong>Basel</strong> wie das Münster,<br />

die Fasnacht, der FCB<br />

oder die Museen. Doch<br />

die Strasse ist arg in<br />

die Jahre gekommen,<br />

wahlweise wird von Flickwerk, Verelendung,<br />

Stolperfalle und Schandfleck<br />

gesprochen. Dabei bietet die Freie<br />

Strasse mit ihrer historischen Kulisse,<br />

ihrer zentralen Lage und ihren noch<br />

immer vorhandenen traditionellen<br />

Geschäften viel Voraussetzungen für<br />

eine wahre Flanier- und Einkaufsmeile.<br />

Und diese soll es nun – nach Jahrzehnten<br />

der Ausbesserungsarbeiten –<br />

in einem kompakten Projekt des Tiefbauamts<br />

geben. Seit 2<strong>01</strong>5 gibt es das<br />

«Gestaltungskonzept Innenstadt» des<br />

Kantons <strong>Basel</strong>-Stadt, Teile davon sind<br />

bereits umgesetzt. Am 3. August nun<br />

starten die Arbeiten des wohl wichtigsten<br />

Kernstückes, der Umgestaltung<br />

der Freien Strasse und ihrer anschliessenden<br />

Gassen. Mit 15,6 Millionen<br />

Franken wird die Geschäftsstrasse von<br />

ihren lästigen Trottoirs und von vielen<br />

Schildern und weiteren Hindernissen<br />

befreit und zu einem optisch ansprechenden,<br />

zeitgemässen und nutzungsgerechten<br />

Gesamtobjekt aufgewertet.<br />

FÜNF ETAPPEN<br />

IN DREI JAHREN<br />

Fünf Bauetappen sind bis Ende 2023<br />

vorgesehen (vgl. Box), begonnen wird<br />

mit dem Abschnitt zwischen dem<br />

Bankenplatz und der Barfüssergasse,<br />

danach geht es in vier Abschnitten<br />

weiter bis hinunter zum Marktplatz.<br />

Die IWB nutzen die Bauphase zur<br />

kompletten Erneuerung der Energie-,<br />

Telekommunikations- und Wasserversorgungsleitungen<br />

und schliessen die<br />

10 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


Blick vom Aussenbereich der Schlüsselzunft nach oben in die Freie Strasse.<br />

Rechts geht es in die Rüdengasse.<br />

Der gleiche Blickwinkel auf einem Bild<br />

von 1961: Als das Auto die Stadt eroberte ...<br />

Gebäude gleichzeitig an das Fernwärmenetz<br />

an. Seit diesem Frühjahr<br />

laufen bereits die ersten Sanierungen<br />

der Kanalisations-Hausanschlüsse.<br />

Diese technischen Arbeiten sind ein<br />

ebenso wichtiger Bestandteil des<br />

Gesamtprojekts und machen rund die<br />

Hälfte des Volumens aus.<br />

Im Zentrum der Umgestaltung<br />

stehen indes die folgenden Belagsarbeiten,<br />

die in jeder Etappe abschliessend<br />

erfolgen werden und die ganze<br />

Breite von Hauszeile zu Hauszeile<br />

umfassen – ohne die heute lästigen<br />

Trottoirs. Verarbeitet werden in der<br />

Freien Strasse Platten aus Alpnacher<br />

Quarzsandstein, die schon an anderen<br />

Orten der Basler Innenstadt, zum<br />

Beispiel an der Greifengasse oder an<br />

der unteren Gerbergasse, verlegt worden<br />

waren.<br />

PLATZÄHNLICHE<br />

VERHÄLTNISSE<br />

Der Dreizackbrunnen am Fuss des<br />

Münsterbergs wird um einige Meter<br />

Richtung Freie Strasse eingerückt und<br />

rückt künftig seiner historischen<br />

Position wieder ein Stück näher. Auch<br />

der Strassenbaum an der Bäumleingasse<br />

wird etwas in Richtung Freie Strasse<br />

verschoben und neu mit einer Rundbank<br />

versehen. Ein schattiger Verweilplatz,<br />

ganz nach dem Konzept, das die<br />

Aufenthaltsqualität an der Freien<br />

Strasse künftig markant erhöhen soll.<br />

Genauso wie ein neuer Trinkbrunnen<br />

an der Rüdengasse. Die Freie Strasse.<br />

Endlich befreit sie sich von ihren<br />

Altlasten. Und endlich wird sie wieder<br />

ein Vorzeigestück von <strong>Basel</strong> sein.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.tiefbauamt.bs.ch/freie-strasse<br />

Die fünf<br />

Bauetappen<br />

Etappe 1: August <strong>2020</strong> bis Anfang 2021<br />

Bankenplatz bis Barfüssergasse<br />

Etappe 2: Jahr 2021<br />

Barfüssergasse bis Streitgasse<br />

Etappe 3: Ende 2021 bis Mitte 2022<br />

Streitgasse bis Pfluggässlein<br />

Etappe 4: Mitte 2022 bis Anfang 2023<br />

Pfluggässlein bis Rüdengasse<br />

Etappe 5: Jahr 2023<br />

Rüdengasse bis Marktplatz<br />

<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> 11


Mathias F. Böhm,<br />

Geschäftsführer Pro Innerstadt <strong>Basel</strong><br />

Warum braucht es<br />

eine neue Freie Strasse?<br />

Für eine moderne, zeitgemässe Stadt<br />

ist es extrem entscheidend, dass<br />

sich die Leute in jeder Beziehung<br />

wohl fühlen. Dies ist in der Freien<br />

Strasse aus den bekannten Gründen<br />

heute nicht mehr der Fall. Mit der<br />

Umgestaltung können wir mit einer<br />

viel besseren Raumnutzung die<br />

Aufenthaltsqualität erheblich steigern,<br />

wir können die Flächen vielseitiger<br />

bespielen. Eine Innenstadt<br />

muss eine gewisse Wertigkeit haben,<br />

gerade in der Schweiz, wo man<br />

einen hohen Standard erwartet.<br />

Was sind die Hauptvorteile<br />

der Neugestaltung?<br />

Sehr wichtig ist die Nivellierung<br />

ohne bisherige Hindernisse wie die<br />

Trottoirs und den ganzen Schilderwald.<br />

Das bringt nicht nur optisch<br />

enorme Vorteile, sondern auch<br />

logistisch für die Zulieferer. Durch<br />

die Verwendung von hochwertigem<br />

Material für die Beläge ergibt<br />

sich auch ein einheitliches Bild in<br />

grossen Teilen der Innenstadt.<br />

Dann soll die Freie Strasse<br />

also wieder die Vorzeigestrasse<br />

<strong>Basel</strong>s werden?<br />

Wir sind in den vergangenen Jahren<br />

bewusst von diesem Bild abgerückt.<br />

Gewiss hat die Freie Strasse aufgrund<br />

ihrer zentralen Lage eine gewisse<br />

Magnetwirkung, aber ich finde es im<br />

gesamten Umgestaltungsprojekt<br />

enorm wichtig, dass auch die Rundund<br />

Seitengassen zur Freien Strasse<br />

mit einbezogen werden und so die<br />

Durchgängigkeit dieses Areals auch<br />

Auch die Streitgasse wird mit dem neuen Belag aufgewertet.<br />

baulich betont werden kann. Und<br />

ich hoffe, dass sich dieses Gesamtbild<br />

später auch bis zum Aeschenplatz<br />

hin erweitern lässt.<br />

Bevor die Vorzüge genossen werden<br />

können, wird nun erst in fünf Etappen<br />

gebaut. Wie soll diese Phase<br />

gestaltet werden?<br />

Niemand hat primär Freude an<br />

Baustellen. Aber auch während der<br />

Bauphase sind viele Leute in der<br />

Stadt, die neugierig sein sollen, was<br />

hier entsteht. Mit verschiedenen<br />

Aktionen wollen wir das Gefühl der<br />

späteren Nutzung schon vermitteln.<br />

Das beginnt bei optischen Kaschierungen<br />

der Baustellenbereiche, führt<br />

aber auch zu Zonen, in denen wir<br />

die spätere Verweilqualität schon<br />

zeigen und leben wollen. Eine Agentur<br />

befasst sich derzeit mit entsprechenden<br />

Ideen. Bei allem soll in der<br />

Bauphase die grosse Vorfreude auf<br />

die hohe Attraktivität der Innerstadt<br />

in Zukunft im Fokus stehen.<br />

Und was passiert mit den<br />

Geschäften während der Bauzeit?<br />

Natürlich werden wir allfällige<br />

Nachteile abzufedern versuchen.<br />

Wir nutzen die Zeit aber auch für<br />

innovative Modelle. Seit dem 3. Juni<br />

läuft unser neuer Concept Store an<br />

der Streitgasse, der auch Vorbild<br />

sein soll für künftige Nutzungen in<br />

der Freien Strasse. Der Angebotsmix<br />

soll, insbesondere auch durch die<br />

verstärkte Rückkehr von Gastronomie,<br />

künftig sehr breit sein.<br />

12 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


Matthias Fluri<br />

Gesamtprojekt leiter Tiefbauamt BS<br />

Welche besonderen baulichen<br />

Herausforderungen stellen<br />

sich bei diesem Projekt?<br />

Es sind weniger bautechnische<br />

Problemstellungen als die Rahmenbedingungen.<br />

Wir bewegen uns im<br />

Zentrum von <strong>Basel</strong> an einem Ort mit<br />

vielen Geschäften, Anwohnenden<br />

und Passanten. Wir operieren also<br />

quasi «am offenen Herzen». Es<br />

handelt sich um eine Grossbaustelle<br />

in engen Platzverhältnissen. Es<br />

braucht Konzepte für die Anlieferung<br />

und auch den Handwerkerverkehr,<br />

die logistisch sehr gut<br />

durchdacht sind. Ich bin sehr froh,<br />

dass wir hier auf sehr erfahrene<br />

Planungs- und Baufirmen zählen<br />

können.<br />

Hat diese Ausgangslage auch<br />

zur Etappierung in fünf Bauphasen<br />

geführt?<br />

Ja, es ist nicht möglich, die gesamte<br />

Freie Strasse in einem Zug zu<br />

erneuern. Der Vorteil ist, dass die<br />

einzelnen Abschnitte nur relativ<br />

kurz und intensiv von den Bauarbeiten<br />

betroffen sind und dann den<br />

fertigen Zustand inklusive Oberflächen<br />

zeigen. Danach sind wir wieder<br />

weg und man kann sich schon über<br />

die neue Situation freuen.<br />

Warum «müssen» der Dreizackbrunnen<br />

und der Baum an der<br />

Bäumleingasse «gezügelt» werden?<br />

Wir haben an der Freien Strasse<br />

genau dort zwei erweiterte Strassensituationen,<br />

die sich anbieten,<br />

platzähnliche Verhältnisse zu schaffen,<br />

die dann weit vielseitiger<br />

genutzt werden können und den<br />

Flanier- und Verweilcharakter der<br />

Strasse zusätzlich betonen sollen.<br />

Durch die Versetzung betonen wir<br />

einerseits diese beiden Elemente,<br />

andererseits heben wir den Platzcharakter<br />

stärker hervor. Der Brunnen<br />

kommt gleichzeitig an seine<br />

historische Position, bevor er im<br />

Zuge der Strassennutzung in der<br />

ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

nach hinten geschoben worden war.<br />

Wie bewährt sich die Materialisierung,<br />

die ja schon an anderen<br />

Standorten genutzt wurde?<br />

Mit den Rheinwacken in der Barfüsser-<br />

und Kaufhausgasse stellen wir<br />

die optische Verbindung zur Barfüsserkirche<br />

her. Die Steine stammen<br />

aus dem Rhein und Flüssen der<br />

Region. Die Platten aus Alpnacher<br />

Quarzsandstein sind sehr widerstandsfähig,<br />

hochwertig und von<br />

langer Lebensdauer. Wir haben diese<br />

schon andernorts in <strong>Basel</strong> verbaut<br />

und die Erfahrungen sind gut. Durch<br />

diese Platten erhält das Innerstadtbild<br />

einen roten Faden, der für die<br />

Wiedererkennung sehr wichtig ist.<br />

Auf was darf sich <strong>Basel</strong> vor allem<br />

freuen nach Abschluss der Bauarbeiten<br />

Ende 2023?<br />

Die einheitliche Oberfläche auf die<br />

ganze Breite wird hochwertig und<br />

zeitgemäss und stellt einen grossen<br />

Mehrwert zur heutigen Situation<br />

dar. Bei meinen Gesprächen mit<br />

Geschäfts betreibern und Anwohnern<br />

habe ich vermehrt die Bemerkung<br />

aufgeschnappt: «Alles, was ihr an<br />

der Strassenoberfläche machen<br />

werdet, ist besser als der jetzige<br />

Zustand.» Die neue Freie Strasse<br />

bietet neue Möglichkeiten für das<br />

Flanieren, die Gastronomie, aber<br />

auch für bewährte Anlässe wie die<br />

Fasnacht oder den Weihnachtsmarkt.<br />

Während diesen beiden Events finden<br />

übrigens keine Bau arbeiten statt.<br />

Urs Preisig,<br />

Präsident Quartierverein Innerstadt<br />

Sie wohnen seit 44 Jahren an<br />

der Freien Strasse 44 – was löst<br />

die nun beginnende Umgestaltung<br />

des Strassenzugs in Ihnen aus?<br />

Mein Credo in dieser Sache heisst:<br />

«Dass ich das noch erleben darf!»<br />

Schon vor mehr als einem Vierteljahrhundert,<br />

damals noch unter<br />

Regierungsrat Christoph Stutz,<br />

wurde eine Sanierung initiiert. Die<br />

Hauptabwasserleitung sollte erneuert<br />

werden und danach kam die Idee<br />

auf, die ganze Strasse zu planieren,<br />

schon damals war ein Plattenbelag<br />

angedacht. Es war eine Preisfrage.<br />

Bei den Haus- und Ladenbesitzern<br />

wurde eine Million Franken an<br />

Beiträgen zur Deckung der Mehrkosten<br />

gesammelt, doch am Ende konnte<br />

man sich nicht auf einen<br />

vernünftigen Belag einigen.<br />

Und die Sache verlief im Sand …<br />

Auch unter Stutz’ Nachfolgerin<br />

Barbara Schneider wurde etwas<br />

gemacht, vor dem Haus Nummer 44<br />

wurde eine Teststrecke eingerichtet.<br />

Am Ende hatten wir hälftig eine<br />

Pflästerung, einen Schwarzbelag auf<br />

der Strasse und Platten auf den<br />

Trottoirs, über die die Leute heute<br />

stolpern. Das Ganze hielt gerade<br />

eine Woche; als vis-à-vis ein Sportgeschäft<br />

einzog, rissen sie die<br />

Platten auf dem Trottoir wieder raus<br />

und ersetzten den Eingangsbereich<br />

mit einem Schwarzbelag. In den<br />

letzten 20 Jahren ist nichts mehr<br />

gegangen, heute ist alles nur noch<br />

grauenhaft und gefährlich.<br />

Das heisst, die Umgestaltung<br />

ist überfällig?<br />

<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> 13


Urs Mezger,<br />

Inhaber Mezger Uhren und Juwelen<br />

Von der Bäumleingasse Richtung Barfüsserkirche –<br />

der «neue Look» im oberen Bereich der Freien Strasse.<br />

Ja, sie ist dringend nötig, die Strasse<br />

befindet sich schon in einem zu<br />

langen Schlaf. Ausserdem gibt es in<br />

einer Fussgängerzone de jure weder<br />

ein Trottoir noch eine Fahrbahn.<br />

Beides aber haben wir in der aktuellen<br />

Freien Strasse noch. Auch deshalb<br />

braucht es dieses Projekt. Die<br />

Freie Strasse ist DIE Strasse in<br />

<strong>Basel</strong>, wenn ich einem Auswärtigen<br />

sage, dass ich dort wohne, weiss er<br />

sofort, wo das ist.<br />

Die Freie Strasse wird von Haus zu<br />

Haus mit Platten belegt sein. Was<br />

bedeutet das?<br />

Diese komplette Einebnung ist<br />

wichtig, vor allem für den Verkehr.<br />

Es gibt keine eigentliche «Fahrbahn»<br />

mehr, auch wenn durch die<br />

Abwasserrinnen auf beiden Seiten<br />

eine Art Mittelstreifen angedeutet<br />

wird. Durch die Neugestaltung wird<br />

der Verkehr, und dazu zähle ich<br />

auch die Velos, mit Ausnahme der<br />

Lieferanten, in einer Fussgängerzone<br />

nichts mehr verloren haben.<br />

Neben den geplanten Polleranlagen<br />

an der Rittergasse und bei der<br />

Einfahrt am Bankenplatz setzt sich<br />

der Quartierverein Innerstadt noch<br />

für eine vergessene Polleranlage an<br />

der Streitgasse ein.<br />

Auf was freuen Sie sich am meisten?<br />

Auf die optische Beruhigung und die<br />

inhaltliche Belebung. Oder wie der<br />

Basler sagt: dass alles wieder «e Gattig<br />

macht». Dass man sich auf Stühle<br />

(Dank an Pro Innerstadt) oder Rundbänke<br />

setzen kann, draussen einen<br />

Kaffee geniessen kann. Es gibt doch<br />

nichts Schöneres. Insgeheim wünschen<br />

sich alle eine moderate Zunahme<br />

der Gastronomie in der «Freiie».<br />

Inbesondere wünschen wir uns<br />

Tagesrestaurationen mit Boulevardbereich.<br />

Angst, dass es später aussehen<br />

wird wie in der Steinenvorstadt,<br />

müssen wir sicher nicht haben.<br />

Kurz nach diesem Interview erfuhr Urs<br />

Preisig von der Kündigung seiner Wohnung<br />

an der Freien Strasse 44. Er wird<br />

voraussichtlich Präsident des Quartiervereins<br />

Innerstadt bleiben und seine<br />

Grundhaltung zur Freien Strasse wird<br />

sich auch von seinem neuen Wohnsitz<br />

(extra muros) aus nicht verändern.<br />

Was erwarten Sie von der<br />

Umgestaltung der Freien Strasse?<br />

Natürlich hat die Freie Strasse in<br />

den letzten Jahren eine Form von<br />

optischer Verelendung erfahren. Ich<br />

möchte aber nicht in das Lied<br />

einstimmen, das fast schon zum<br />

guten Ton gehört, nämlich, dass in<br />

<strong>Basel</strong> vieles schlecht ist. Im Gegenteil,<br />

ich bin der Meinung, dass <strong>Basel</strong><br />

ein hervorragendes Pflaster ist für<br />

den Detailhandel, mit einem kauffreudigen<br />

Publikum und einigen<br />

wohlhabenden Leuten auch in der<br />

Agglomeration. Das moderne Konzept<br />

einer boulevardartigen neuen<br />

Freien Strasse finde ich sehr toll,<br />

aber man muss auch wissen, dass es<br />

damit allein nicht getan ist. Es wird<br />

auch an den Ladenbesitzern liegen,<br />

davon profitieren zu können.<br />

Wie meinen Sie das konkret?<br />

Man kann nicht ein Erstklasse-Ticket<br />

anbieten und dafür nur Holzklasse-Service<br />

anbieten. Das betrifft das<br />

Personal, die Präsentation und das<br />

Angebot. Der Detailhandel muss hier<br />

in die Vorleistung gehen, gerade bei<br />

höherpreisigen Angeboten ist <strong>Basel</strong><br />

nicht zwingend der Nabel der Welt.<br />

Ich nenne nur ein kleines Beispiel:<br />

Wir sind eines der letzten Geschäfte,<br />

die an Weihnachten mit einer aufwendigen<br />

Dekoration aufwarten.<br />

14 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


Ihr Geschäft an der Ecke<br />

zur Bäumleingasse wird<br />

in der ersten Etappe<br />

der Umgestaltungarbeiten<br />

betroffen sein. Wie schätzen<br />

Sie das ein?<br />

Wir haben eine achtwöchige<br />

Ladenschliessung aufgrund der<br />

Corona-Krise hinter uns, es kommen<br />

die Sommerferien und danach<br />

die Baustelle. Da kann man schon<br />

auf die Idee kommen, dass es nicht<br />

so gut kommt. Wir werden weiter<br />

kreativ sein müssen und die Situation<br />

laufend intensiv beobachten.<br />

Wir dienen ja auch als «Teststrecke»,<br />

auf der die Bauleitung Erfahrungen<br />

sammeln kann, wie alles<br />

funktioniert. Aber wir haben immerhin<br />

den Vorteil, dass wir die<br />

Baustelle Anfang 2021 als Erste<br />

hinter uns haben.<br />

Gibt es etwas, das Ihnen<br />

am Umgestaltungsprojekt<br />

besonders gefällt oder Ihnen<br />

Sorgen macht?<br />

Ich bin beeindruckt, wie gut bisher<br />

die Zusammenarbeit funktioniert.<br />

Pro Innerstadt ist gut involviert, es<br />

finden regelmässige Anwohnerinformationen<br />

statt, an denen uns versprochen<br />

wird, dass es keine Probleme,<br />

sondern nur Lösungen gibt.<br />

Sehr positiv ist auch, dass wir die<br />

Köpfe und Kontakte in der Projektleitung<br />

kennen.<br />

Eine neue «Ecke»<br />

am Marktplatz<br />

mm. Auf den Fotos sieht die Zukunft attraktiv aus – nicht nur, was das schöne<br />

Wetter betrifft. Der Märthof erstrahlt in neuem Glanz als Hotel (erstellt von Coop),<br />

und auch der Globus soll ein Facelifting erhalten, das den prächtigen Bau an der<br />

Ecke des Marktplatzes zur Eisengasse in einen Shopping-Tempel mit Lichthöfen<br />

verwandeln soll. Nun denn; noch ist diese Zukunft erst in einer Fotomontage zu<br />

sehen. Namentlich um die Bauabsichten des Globus ist es stiller geworden, nachdem<br />

im Juli 2<strong>01</strong>9 eine erste Medienmitteilung erfolgt war und in diesem Frühjahr<br />

(noch vor Corona) die bekannten weissen Schilder aus dem BVD erste Absichten<br />

der Bauherrschaft (Liegenschaften-Betrieb AG, Eigentümerin der von Globus<br />

gemieteten Liegenschaften am Marktplatz 1 in <strong>Basel</strong>), öffentlich gemacht hatten.<br />

Eine Anfrage, wie es denn heute um das Bauvorhaben steht, das vom Basler Architekturbüro<br />

Miller Maranta durchgeführt werden soll, erbringt jedoch keine konkreten<br />

Neuigkeiten: «Leider können wir keine weiteren Angaben machen. Die Abklärungen<br />

sind am Laufen, aber Konkretes können wir nichts sagen.» Mehr ist seitens<br />

der Direktion nicht zu erfahren. Deutlich sicht- und für die Nachbarn auch hörbarer<br />

sind die Arbeiten am Märthof. Unschwer zu erkennen ist, dass der Umbau zu einer<br />

grossen Aufwertung am nördlichen Marktplatz-Ende führen wird. Und kaum einer<br />

wird sich nach der Eröffnung (geplant im ersten Halbjahr 2021) mehr daran erinnern,<br />

dass 1973 noch das Basler Stimmvolk mit einer deutlichen Mehrheit einen<br />

Grossratsbeschluss korrigierte, der einen Abbruch des Märthofs zugunsten einer<br />

neuen Grossüberbauung mit Parkhaus vorgesehen hatte. Diese Rettungsmassnahme<br />

des Souveräns bildete letztlich den Grundstein des Basler Denkmalschutzgesetzes.<br />

Das Boutique-Viersternehotel mit der unveränderten neubarocken Fassade<br />

wird 68 Zimmer umfassen (inklusive acht Suiten und acht Junior-Suiten). Auch für<br />

die lokale Bevölkerung wird das Hotel ein breiteres kulinarisches Angebot offerieren<br />

– mit einer Dachterrasse auf den Marktplatz und mit einem Restaurant (mit<br />

Bar) an der Ecke zur Eisengasse. Interessant wird auch der offene Innenbereich,<br />

weil der Nutzungsbereich im Erdgeschoss offen gestaltet werden soll (der Märthof<br />

besteht aus fünf früheren, zusammengefügten Hausparzellen). Schade ist aus<br />

heutiger Sicht eigentlich nur, dass die beiden Bauvorhaben Märthof und Globus<br />

nicht gleichzeitig erfolgen – so werden die Gäste des neuen Hotels wo möglich für<br />

geraume Zeit auf die Baustelle vis-à-vis schauen müssen.<br />

Auf was freuen Sie sich, wenn<br />

das Projekt dereinst abgeschlossen<br />

sein wird im Jahr 2023?<br />

Ich bin jetzt 62, also freue mich<br />

dann auf meine Pensionierung.<br />

Nein, Spass beiseite. Ich freue mich<br />

auf diese Aufwertung der Innerstadt<br />

und auf die Belebung unserer<br />

Geschäfte. <strong>Basel</strong> und gerade unsere<br />

Branche, der nun auch noch die<br />

<strong>Basel</strong> World wegfällt, kann es gut<br />

gebrauchen.<br />

Ein Fotomontage-Blick in die Zukunft<br />

am Marktplatz: der Märthof als Hotel<br />

und der Globus nach dem angekündigten<br />

Umbau (ohne Lauben).<br />

<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> 15


<strong>Basel</strong><br />

in deinem<br />

Herzen<br />

Das Herz – unser Symbol für Liebe, Wärme und<br />

Verbundenheit. Sei es die Liebe zu einem Menschen,<br />

die Wärme eines besonderen Moments oder<br />

eben die Verbundenheit zu unserer Herzensstadt.<br />

Die schönen, roten Herzen schmücken aktuell<br />

zahlreiche Unternehmen in der ganzen Stadt und<br />

bringen die Verbundenheit mit <strong>Basel</strong> zum<br />

Ausdruck. Folge den Herzen, entdecke und stärke<br />

deine Stadt.<br />

Die Locals zeigen Herz<br />

und geben mit den<br />

«Support Your Locals»-<br />

Herzen ein Statement<br />

zu unserer Stadt ab.<br />

Sie alle tragen <strong>Basel</strong><br />

im Herzen, präsentieren<br />

ihre Produkte mit Liebe, begrüssen<br />

ihre Gäste in den lokalen Unternehmen<br />

mit grosser Herzlichkeit und versprühen<br />

gerade jetzt – alle gemeinsam –<br />

ein positives Gefühl in der Basler City.<br />

Nichts wie los, gib dich dem Erlebnis<br />

hin, entdecke die tollen Angebote<br />

in deiner Stadt – und folge den leuchtenden<br />

roten Herzen durch die aufregenden<br />

Flaniermeilen in der Innenstadt,<br />

die schönen Quartierstrassen<br />

und Altstadtgässlein. Du wirst sehen:<br />

Die roten Herzen strahlen dir aus allen<br />

16 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong><br />

Ecken der Stadt entgegen. Sie schmücken<br />

zahlreiche Geschäfte und Unternehmen<br />

und werden ganz unterschiedlich<br />

und individuell in Szene gesetzt.<br />

Die Botschaft ist dabei immer dieselbe:<br />

Deine Stadt ist da für dich – sei du da<br />

für deine Stadt.<br />

Wenn es dich zu Beginn deiner<br />

Stadttour in Richtung Flaniermeile in<br />

der Freien Strasse zieht, fällt dir sicher<br />

schon in der Aeschenvorstadt das erste<br />

Herz im Schaufenster des Basler Kulturhauses<br />

Bider & Tanner auf. Wie wär’s<br />

«Deine Stadt<br />

ist da für dich –<br />

sei du da<br />

für deine Stadt»<br />

mit spannendem Lesestoff, mit dem du<br />

dir dann später am Rhein sitzend eine<br />

schöne Erlebnisauszeit gönnen kannst?<br />

Wenn du danach durch die Freie<br />

Strasse flanierst, wird dich bestimmt<br />

das toll in Szene gerückte Herz inmitten<br />

der hübsch verpackten Geschenke<br />

im Vom Fass anlachen. Die hochwertigen<br />

Öle und Spirituosen werden dir<br />

und deinen Gästen beim nächsten<br />

gemütlichen Abend in der heimischen<br />

Küche sicher viel Freude bereiten.<br />

Wenn du schon an der Schifflände<br />

ein wohliges Kribbeln spürst, wenn du<br />

dich dem Rhein näherst, dann lass<br />

dich unbedingt weitertreiben – auch<br />

im Kleinbasel senden zahlreiche Herzen<br />

Liebessignale aus.<br />

Zuvor wartet aber schon die<br />

nächste süsse Überraschung auf dich.<br />

Auch bei Xocolatl leuchtet etwas im<br />

Schaufenster. So ein Schoggi-Getränk<br />

zum Mitnehmen wird dir dein Leseerlebnis<br />

am Rheinufer bestimmt noch<br />

versüssen!


DEIN ERLEBNIS IN DEINER STADT –<br />

UNGLAUBLICH VIELFÄLTIG<br />

Eigentlich schon unglaublich, welche<br />

Vielfalt uns unsere Stadt bietet – an<br />

jeder Ecke wartet ein Erlebnis, das<br />

unser Herz mit Freude erfüllt. Und das<br />

Schönste ist, dass wir freudig entdecken,<br />

erleben und geniessen dürfen –<br />

und bei all diesen Erlebnissen gerade<br />

jetzt für unsere Stadt da sein können.<br />

Nach der Erholung am Rhein zeigen<br />

dir die Herzen im Kleinbasel den Weg.<br />

Sehnt sich dein Herz vielleicht nach<br />

ein paar Farbtupfern im Alltag oder<br />

nach einem coolen Stadtvelo? Dann<br />

schau, was sich hinter den Türen von<br />

Lachenmeier Farben oder Voyage Velo<br />

verbirgt, denn auch dort wird dich<br />

bestimmt nicht nur das strahlende<br />

Herz zum Lächeln bringen, sondern<br />

auch die Unternehmer selbst mit ihren<br />

tollen Produkten.<br />

Weiter geht’s in Richtung Johanniterbrücke.<br />

In der Feldbergstrasse<br />

wartet eine aufregende Modeboutique<br />

auf dich. Das riesige Herz im liebevoll<br />

hergerichteten Schaufenster verrät dir<br />

schon, dass hinter der Tür eine herzensgute<br />

Person wartet, die sich mit<br />

ihrem ganzen Herzen für deine Stadt<br />

einsetzt. Andrea Otto präsentiert eine<br />

attraktive Auswahl an innovativen und<br />

etablierten Brands, Nachwuchslabels<br />

und Neuentdeckungen. Fashion, Accessoires,<br />

Schuhe und Schmuck werden<br />

hier liebevoll und sorgfältig ausgewählt<br />

– so ein cooles Sommerkleid<br />

wäre doch jetzt genau das Richtige!<br />

Zurück geht’s über die Johanniterbrücke<br />

– lass deinen Blick schweifen<br />

und deine Stadt lässt dich ihre spannenden<br />

Kontraste fühlen. Du siehst die<br />

mächtigen Bauten der Pharmaindustrie,<br />

die schmucken Altstadtgebäude,<br />

die idyllische Rheinszenerie und erahnst<br />

die verborgenen Gässlein, wie<br />

schön!<br />

Da darf auf deinem Rückweg ein<br />

Spaziergang zum Spalenberg auf<br />

keinen Fall fehlen. Dort erwarten dich<br />

viele besondere Konzepte und viel<br />

Stadtliebe. Flaniere offenen Herzens<br />

weiter und entdecke die Herzen am<br />

Spalenberg. Von der Yel<strong>low</strong>Korner<br />

Galerie mit berührenden Fotografien,<br />

dem Feinfracht Store mit herzlichem<br />

Handwerk und Liebe zum Detail, den<br />

coolen Bekleidungskonzepten von<br />

TARZAN, dem authentischen Hejkøh-<br />

Store bis zu den herzerwärmenden<br />

Blumen bei Blumen Dufour – überall<br />

ist Lebensfreude spürbar. Folge deinem<br />

Herzen, gönn dir was Gutes.<br />

Entdecke die Herzen, entdecke deine<br />

Stadt.<br />

Die engagierten Menschen und<br />

Macher dahinter freuen sich, wieder<br />

für dich da zu sein und dich mit dem<br />

vielfältigen Genuss- und Erlebnisangebot<br />

zu verwöhnen, welches deine<br />

Stadt zu bieten hat. Sei neugierig und<br />

entdecke deine Stadt immer wieder<br />

von Neuem. Die roten Herzen zeigen<br />

dir den Weg – die ganze Stadt ist für<br />

dich da. Stärke und unterstütze auch<br />

du deine Stadt.


Unter freiem<br />

Himmel<br />

Ein Streifzug durch die<br />

schönsten Gartenbeizen<br />

und Outdoor-Gastrobetriebe<br />

von <strong>Basel</strong>.<br />

Philipp Schrämmli<br />

Es ist eine Tendenz, die<br />

sich seit Jahren beobachten<br />

lässt; in <strong>Basel</strong> wie<br />

auch in vielen anderen<br />

Städten Europas: Die<br />

Menschen wollen ihre<br />

Freizeit zunehmend<br />

draussen verbringen. Und wenn sie in<br />

einem Restaurant einen Tisch reservieren,<br />

dann bitte im Garten. Man spricht<br />

bei dieser Entwicklung auch von einer<br />

«Mediterranisierung», einer mit dem<br />

Wandel des Klimas einhergehenden<br />

Veränderung der Lebensgewohnheiten,<br />

respektive des Lebensgefühls. Die<br />

Leute bleiben nicht mehr in ihren<br />

Stuben hocken, sondern wollen ins<br />

Freie an die Wärme und die Sonne<br />

geniessen; das Leben verlagert sich<br />

zusehends in den öffentlichen Raum.<br />

Früher habe in der Gastronomie die<br />

Faustregel gegolten, dass es rund 100<br />

«Terrassentage» gebe, sagt Maurus<br />

Ebneter, der Präsident des Basler Wirteverbands.<br />

Also Tage, an denen vor<br />

allem die Aussenbestuhlung gefragt sei.<br />

«Heute sind es mindestens 200 Tage, an<br />

denen die Leute lieber im Freien essen<br />

und trinken wollen, sogar eher noch<br />

mehr.» Im letzten Winter habe man<br />

beispielsweise beobachten können, dass<br />

an milden Tagen im Januar, an denen<br />

die Temperaturen vielleicht auf zehn<br />

Grad gestiegen seien, der Aussenbereich<br />

des Café Huguenin am Barfüsserplatz<br />

bis auf den letzten Platz gefüllt<br />

gewesen sei. «Für die Gastronomen<br />

bedeutet dies, dass sie sich anpassen<br />

müssen», sagt Ebneter. «Man muss sich<br />

gut überlegen, ob man eine Beiz führen<br />

will, die nicht über genügend Aussenplätze<br />

verfügt.»<br />

Dass sich die Gastronomie mit<br />

dieser Entwicklung mitbewegt, ist in<br />

<strong>Basel</strong> indes augenscheinlich. Man<br />

erinnere sich etwa nur einmal daran,<br />

wie es rund um das Rheinufer vor<br />

zwanzig, dreissig Jahren ausgesehen<br />

hat. Während sich in den 1990er-Jahren<br />

kaum jemand ans Kleinbasler<br />

Rheinbord verlor, ist die Promenade am<br />

Fluss heute die Lebensader von <strong>Basel</strong>.<br />

Nicht zuletzt, weil sie in den letzten<br />

Jahren auch baulich stark aufgewertet<br />

wurde.<br />

Gemütliches Chillen an der «Landestelle» am Hafen …<br />

Direkt am Kleinbasler Kopf der<br />

Mittleren Brücke beginnt auch unser<br />

Spaziergang durch <strong>Basel</strong>s schönste<br />

Gartenbeizen und Outdoor-Gastrobetriebe.<br />

Im Zentrum des Kleinbasels<br />

begrüssen gleich mehrere Restaurants<br />

Einheimische und Touristen. Im «Zum<br />

Schmalen Wurf», «Ufer 7» und<br />

«Rhywyera» geniesst man nebst<br />

kulinarischen Highlights auch einen<br />

wunderbaren Blick auf die Grossbasler<br />

Stadtkulisse.<br />

Spazieren wir von der Mittleren<br />

Brücke flussabwärts weiter, vorbei an<br />

der altehrwürdigen Kaserne, kommen<br />

wir zu den vier Buvetten, die wesentlich<br />

zur Belebung des beliebten Rheinbords<br />

beigetragen haben. Durch ihre<br />

Einfachheit und temporäre Bauweise<br />

vermitteln sie dieses leichte Lebensgefühl,<br />

das viele Menschen suchen. An<br />

warmen Sommertagen sind sie ein<br />

18 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


… <strong>Basel</strong>, das Buvetten-Paradies: entspannte Stimmung im «Saint-Louis» …<br />

Fotos basellive.ch/ganzbasel.ch<br />

regelrechter Besuchermagnet und das<br />

bunte Treiben rund um diese Buvetten<br />

wird wohl von jeder Touristin mit<br />

einem Schnappschuss festgehalten.<br />

Weiter geht es dem Rheinufer<br />

entlang, wo wir nun unterhalb der<br />

Dreirosenbrücke den Klybeckquai<br />

betreten, welcher sich bis zum Dreiländereck<br />

erstreckt. In den letzten Jahren<br />

hat sich im Hafen, inmitten eines<br />

ehemaligen Industrieareales, eine<br />

blühende Alternativ-Szene entwickelt,<br />

mit vielen kleinen Bars und Beizen wie<br />

«Landestelle» oder «Marina Bar», um<br />

nur zwei herauszupicken. Noch weiter<br />

rheinabwärts, einen Steinwurf von der<br />

Grenze zu Deutschland entfernt, findet<br />

man eine weitere Trouvaille. Mitten im<br />

Kleinhüninger Hafenareal ist der<br />

«Rostige Anker», ein herrliches Restaurant,<br />

das einem einen Blick auf<br />

Container-Schiffe und eindrückliche<br />

Sonnenuntergänge gewährt.<br />

Aber auch auf der anderen Seite des<br />

Rheins im Grossbasel hat es Beizen und<br />

Restaurants, die zum Verweilen einladen.<br />

Unsere erste Station im Grossbasel<br />

führt uns zum Bahnhof St. Johann. Im<br />

«Perron» und im «Giardino Urbano»,<br />

welche versteckt im Stellwerk des<br />

Bahnhofs sind, erwartet die Gäste eine<br />

idyllische Ambiance, eine Mischung aus<br />

Schrebergarten- und Grossstadtflair,<br />

mit uneingeschränktem Blick auf<br />

Bahnhof und Zuggleise. Wieder zurück<br />

am Fluss, besuchen wir nun das Restaurant<br />

«Roots» im Rhypark, dessen<br />

Küchenchef Pascal Steffen im letzten<br />

Jahr mit 16 Gault Millau-Punkten<br />

ausgezeichnet wurde. Mit urbanem<br />

Flair begeistert auch die «Cargo Bar»<br />

direkt unterhalb der Johanniterbrücke,<br />

wo die Sonne zwar schon etwas früher<br />

… und Feriengefühle im Rhin Bleu vis-à-vis des Roche-Turms.<br />

untergeht als im Kleinbasel, dafür die<br />

halbe Nacht das Leben pulsiert und<br />

vorzügliche Drinks serviert werden.<br />

Einige Hundert Meter rheinaufwärts<br />

liegt auf Gross basler Seite im Breitequartier<br />

das «Le Rhin Bleu». Während<br />

sich tagsüber im Rheinbad die Sonnenanbeter<br />

ausbreiten, können abends<br />

Gäste hoch oben auf den Stelzen des<br />

Rheinbads in einmaliger Atmosphäre<br />

dinieren und einen wunderschönen<br />

Ausblick auf das Münster und den<br />

Sonnenuntergang über der Grossbasler<br />

Altstadt geniessen.<br />

<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> 19


Ruhe mitten in der Stadt: die gemütliche Ecke mit dem<br />

Bistro «Ängel oder Aff» auf dem Andreasplatz.<br />

Während an warmen Sommertagen<br />

gerade der Rhein sehr viele Menschen<br />

anzieht, sollten aber auch die Quartiere<br />

bei unserem Spaziergang nicht<br />

vergessen gehen. Wunderbar zum<br />

Verweilen lädt etwa der «Platanenhof»<br />

ein. Ein Restaurant, etwas abgelegen<br />

im unteren Kleinbasel, in das man<br />

nicht zufällig hineinstolpert, man<br />

aber, wenn man es einmal entdeckt<br />

hat, garantiert ein zweites Mal wiederkommt.<br />

Auch bei einem Streifzug durch<br />

das Gundeldinger-Quartier, vom Bahnhof<br />

SBB entlang der Güterstrasse mit<br />

ihren neuen, hippen Lokalen, bis zum<br />

Tellplatz, der sich in den vergangenen<br />

Jahren zum echten Zentrum des<br />

Quartiers gemausert hat, lassen sich<br />

viele kleinere und grössere Bars und<br />

Restaurants entdecken. Stellvertretend<br />

sei «L’esquina» erwähnt, eine<br />

gemütliche Tapas-Bar, in der man gute<br />

Weine und Cocktails geniessen und<br />

das bunte Treiben am Tellplatz beobachten<br />

kann.<br />

Selbstredend gibt es auch friedlichere<br />

Plätze in der Stadt, wo man zur<br />

Ruhe kommen kann. Wer in der Grossbasler<br />

Altstadt unterwegs ist, sollte<br />

unbedingt am Münsterplatz vorbeigehen.<br />

Ein weitläufiger Platz, eingerahmt<br />

von historischen Altbauten, ein Platz,<br />

an dem die Zeit langsamer zu gehen<br />

scheint als an anderen Orten in der<br />

Stadt. Im «Rollerhof» oder im «Isaak»<br />

kann man sich verwöhnen lassen und<br />

anschliessend von der Pfalz den Blick<br />

über das Rheinknie bis nach Frankreich<br />

und Deutschland schweifen<br />

lassen. Vorbei an der Martinskirche<br />

und am Marktplatz treffen wir inmitten<br />

der wuseligen Innenstadt eine<br />

andere Oase an, den Andreasplatz,<br />

wo wir mit einem heissen Kaffee im<br />

«Ängel oder Aff» auch unseren<br />

Spaziergang beenden.<br />

Endlich<br />

wieder gut<br />

schlafen?<br />

Wir machen es<br />

möglich!<br />

Denn 90 % Ihrer<br />

Gesundheit hängt<br />

vom Schlaf ab.<br />

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Hans-Georg Reichert<br />

zertifizierter Schlaf-Gesund-Coach<br />

20 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


ERNÄHRUNGSCOACHING<br />

Lebenslust<br />

statt Diät-Frust…<br />

Wie Sie gesund, konsequent<br />

und nachhaltig abnehmen<br />

Unternehmer, Mediziner, Pflegefachleute, Lehrer,<br />

Kaufleute, Junge und Alte – haben beim Abnehmen<br />

dasselbe Problem. Nicht das Wissen über Ernährung<br />

fehlt – sondern viel mehr die Kraft und Selbstdisziplin<br />

zur konsequenten Umsetzung im Alltag. Engmaschiges<br />

und systematisches Coaching setzt genau<br />

hier an. Wenn Sie Ihrer Diätkarriere ein Ende setzen<br />

wollen, bietet sich die Möglichkeit, das sehr persönliche<br />

Coaching von Yolanda Unger in Anspruch zu<br />

nehmen, um Ihre Essgewohnheiten und somit Ihre<br />

Figur voraussagbar, konsequent und nachhaltig<br />

zu verbessern.<br />

Verunsicherung<br />

Zahlreiche, teils widersprüchliche oder sogar<br />

ungesunde Ernährungstheorien verunsichern die<br />

Menschen. Deshalb wechseln sie von einer Diät<br />

zur nächsten, geben schnell wieder auf oder verschieben<br />

das Abnehmen frustriert auf später.<br />

Fehlende Alltagstauglichkeit<br />

Viele Diäten sind radikal, zu einschränkend (unnötige<br />

Verbote) oder zu kompliziert und auf Dauer nicht<br />

praktikabel. Selbst medizinisch verordnete Ersatzmahlzeiten,<br />

Appetitzügler und Diätprodukte lösen<br />

das Problem nicht. Hat man sie satt, fällt man in die<br />

Essgewohnheiten zurück – und nimmt wieder zu.<br />

Persönliche und professionelle Einzelberatung<br />

durch Yolanda Unger<br />

Wichtig ist es den Kunden zuzuhören, sie ernst zu<br />

nehmen, zu verstehen und konsequent zu führen.<br />

Meine Erfahrung: Menschen mit Gewichtsproblemen<br />

halten sich konsequent an die Ernährungsempfehlungen<br />

und kommen gerne in die Beratung,<br />

wenn man Ihnen den nötigen Respekt entgegenbringt.<br />

Es braucht Wertschätzung und Motivation<br />

– keine Vorwürfe oder Mahnfinger.<br />

Die gelernte Ernährung resultiert nach einer mehrmonatigen<br />

Gewichtshaltephase letztlich in Essgewohnheiten<br />

fürs Leben. Das persönliche Coaching<br />

endet erst, wenn der Kunde sich selbst bewiesen<br />

hat, dass er sein Gewicht künftig halten zu kann.<br />

Mangelnde Selbstdisziplin<br />

Vielen Menschen mit Gewichtsproblemen fehlt<br />

schlicht die Kraft und der Durchhaltewille auf<br />

eigene Faust abzunehmen oder sich langfristig<br />

bessere Essgewohnheiten anzueignen. Wissen ist<br />

häufig nicht das Problem!<br />

Der sicherste und effizienteste Weg um verbindlich<br />

und konsequent Gewichtsprobleme dauerhaft zu<br />

lösen ist ein alltagstaugliches Ernährungskonzept<br />

mit einer grossen Nahrungsmittelauswahl. Ein auf<br />

die Bedürfnisse abgestimmter Ernährungsplan mit<br />

klaren individuellen Mengenangabe, ermöglicht es<br />

meinen Kunden durchschnittlich 0.8 Kg pro Woche<br />

abzunehmen.<br />

Yolanda Unger,<br />

dipl. Ernährungscoach<br />

Selbständige Lizenzpartnerin von Vitalance<br />

Vitalyse <strong>Basel</strong><br />

Innere Margarethenstrasse 10, 4051 <strong>Basel</strong><br />

Tel. 061 272 22 24, www.vitalyse-basel.ch<br />

E-Mail: info@vitalyse-basel.ch<br />

Weitere Praxis-Standorte: www.vitalyse.ch


In zwei neuen<br />

Welten<br />

Georg Heitz war zwischen 2009 und 2<strong>01</strong>7 in der<br />

wohl erfolgreichsten Periode des FC <strong>Basel</strong> 1893<br />

in der sportlichen Verantwortung. Seit diesem<br />

Jahr arbeitet er als Sportdirektor für Chicago Fire,<br />

einen ambitionierten Club in der Major League<br />

Soccer in den USA. Daniel Schaub<br />

Die ersten Wochen im neuen Umfeld<br />

waren intensiv. Am 20. Dezember 2<strong>01</strong>9<br />

wurde das neue Engagement von Georg<br />

Heitz als Sportdirektor von Chicago<br />

Fire bekannt, eine Woche später hatte<br />

er mit dem ehemaligen Trainer des<br />

FC <strong>Basel</strong> 1893, Raphael Wicky, bereits<br />

die erste Personalie fixiert. Die folgenden<br />

Wochen standen im Zeichen der<br />

Zusammenstellung eines Trainerstaffs<br />

und einer kompetitiven Mannschaft<br />

für die Anfang März beginnende Saison<br />

in der Major League Soccer. «Ich hatte<br />

relativ freie Hand», sagt Heitz, der sich<br />

von Besitzer Joe Mansueto und Präsident<br />

Nelson Rodriguez rasch von der<br />

Zukunftsträchtigkeit des Projektes<br />

hatte überzeugen lassen und nun in<br />

seinem Wirken die volle Rückendeckung<br />

geniessen darf.<br />

GEBREMSTE ENTWICKLUNG<br />

15 neue Spieler hat Heitz für das Team<br />

von Chicago Fire verpflichten können,<br />

darunter einige spannende Fussballer<br />

aus Südamerika und Europa, zu denen<br />

der argentinische Nationalspieler<br />

Gaston Gimenez, dessen 19-jähriger<br />

Landsmann Ignacio Aliseda, das venezolanische<br />

Talent Miguel Navarra oder<br />

die in Europa erprobten Profis Luka<br />

Stojanovic, Robert Beric oder Boris<br />

Sekulic zählen. Nicht alle standen zu<br />

Beginn der Saison am 1. März schon<br />

zur Verfügung, weil die entsprechenden<br />

Visa noch nicht bereitstanden –<br />

doch Heitz und Wicky waren sehr<br />

schnell sehr zuversichtlich, dass sie<br />

hier ein Team mit Potenzial zusammengestellt<br />

hatten. «Die Entwicklung<br />

war sehr positiv», resümiert Heitz die<br />

erste sportliche Phase, auch wenn das<br />

Saisoneröffnungsspiel gegen den<br />

Meister Seattle Sounders in der Nachspielzeit<br />

mit 1:2 verloren ging und in<br />

der zweiten Partie gegen New England<br />

Revolution ein Unentschieden genügen<br />

musste.<br />

Doch dann kam die Corona-Krise,<br />

ab dem 12. März ruhte der Spielbetrieb<br />

in der MLS. Chicago gehörte in der<br />

Anfangsphase zu den am stärksten<br />

betroffenen Gebieten in den USA. Im<br />

Bundesstaat Illinois, zu dem Chicago<br />

am Lake Michigan gehört, gab es über<br />

100 000 Fälle und um die 5000 Todesfälle.<br />

Dazu musste der Staat fast eine<br />

Million Menschen neu in die Arbeitslosigkeit<br />

gleiten lassen. Eine komplette<br />

Ausgangssperre gab es in Chicago<br />

nicht, man durfte sich draussen bewegen,<br />

wenn es nötig war, allerdings<br />

22 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


wurden grössere Parks in der Stadt<br />

geschlossen. Immerhin blieb die direkte<br />

Betroffenheit beim Chicago Fire FC<br />

aus: «Wir hatten im Club weder im<br />

Staff noch unter den Spielern positive<br />

Fälle», sagt Heitz.<br />

MEIST REICHE BESITZER<br />

Wie überall auf der Welt wirkte sich<br />

die Corona-Krise auf die Wirtschaft<br />

generell, aber natürlich auch auf den<br />

professionellen Sport aus. Die Gehälter<br />

der Spieler, die allesamt zentral bei der<br />

Major League Soccer angestellt sind,<br />

wurden bisher ausbezahlt, auch wenn<br />

über Kürzungen zumindest diskutiert<br />

wird. Es ist in diesen Zeiten von<br />

Vorteil im nordamerikanischen Sportsystem,<br />

dass die Clubs meist reichen<br />

Besitzern gehören, die in einer solchen<br />

Krisenzeit über finanziellen Spielraum<br />

verfügen.<br />

Sportdirektor Heitz nutzte die<br />

spielfreie Zeit für vielfältige Arbeiten.<br />

Es gab tägliche Videokonferenzen mit<br />

dem Staff und den Spielern, der <strong>Basel</strong>bieter<br />

ist auch in verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

der Liga integriert, die<br />

sich ebenfalls online austauschten. Das<br />

Hauptaugenmerk galt indes internen<br />

Arbeiten wie etwa der Verfeinerung<br />

eines Scouting-Konzeptes und den<br />

Vorbereitungsarbeiten für ein geplantes<br />

Trainingszentrum, das zeitnah<br />

entstehen soll. Es wäre ein weiterer<br />

«Von sehr<br />

aufregend bis sehr<br />

frustrierend war<br />

alles dabei in<br />

den ersten Wochen.»<br />

Die spektakuläre Heimat der Chicago Fire:<br />

das Soldier Field-Stadium.<br />

Schritt im ambitionierten Wirken des<br />

Vereins, der am 21. März auch in sein<br />

neues Heimstadion «Soldier Field» (die<br />

Heimstätte des lokalen Football-Teams)<br />

hätte einziehen können. Auch dieser<br />

Meilenstein in der Vereinsgeschichte<br />

musste indes der Corona-Krise weichen.<br />

Mitte Mai konnten die Spieler<br />

von Chicago Fire wieder ihr individuelles<br />

Training aufnehmen. Der Verein<br />

produzierte dafür eigens ein Video, das<br />

über die wichtigsten Verhaltensregeln<br />

Aufschluss gab. «Wir mussten ein sehr<br />

detailliertes Konzept einreichen, das<br />

dann von den Medizinern der Liga<br />

geprüft und freigegeben werden musste»,<br />

erzählt Heitz. Danach sollte es ins<br />

Kleingruppentraining gehen, später in<br />

die Mannschaftsübungen und schliesslich<br />

soll die früh unterbrochene Saison<br />

wieder aufgenommen werden können.<br />

«Es ist ein Vorteil, dass wir unsere<br />

Meisterschaft im Kalenderjahr spielen,<br />

so sind wir etwas flexibler.» Die Wiederaufnahme<br />

des Spielbetriebs, mutmasslich<br />

auch im Modus von Geister-<br />

spielen, verzögerte sich in den USA<br />

allerdings auch deswegen, weil das<br />

Land in der Betroffenheit der Pandemie<br />

zwei bis vier Wochen hinter<br />

Europa zurückliegt.<br />

ZIEL: TOPCLUB IN DER MLS<br />

In der Perspektive möchte Heitz mit<br />

dem Team, zu dem auch der Deutsche<br />

Sebastian Pelzer als Technischer Direktor<br />

zählt, Chicago Fire als Topclub<br />

innerhalb der Major League Soccer<br />

etablieren. «Wichtig ist mir, dass wir<br />

auch das regionale Potenzial noch<br />

besser nutzen. In Illinois leben elf<br />

Millionen Menschen, da sollte es trotz<br />

Konkurrenz anderer Sportarten ein<br />

paar gute Fussballer geben.» Die Academy,<br />

die vom Franzosen Cédric Cattenoy<br />

geleitet wird, der auch schon für<br />

Paris St-Germain Nachwuchsarbeit<br />

geleistet hatte, bringt bereits gute<br />

Spieler hervor. «Wir haben für dieses<br />

Jahr fünf Spieler aus dem eigenen<br />

Nachwuchs mit Profiverträgen ausgestattet,<br />

und das war nicht einfach ein<br />

Marketing-Gag, sondern die Jungs sind<br />

wirklich gut.»<br />

Und so gleicht die Arbeit von Heitz<br />

in den USA jener in der Schweiz. Ein<br />

Auge für Talente in den eigenen Reihen,<br />

ein gut vernetztes Scouting-<br />

System, ein Händchen für Spieler mit<br />

besonderen Fähigkeiten, die im Weltfussball<br />

gefragt sind – all das lebt er<br />

nun in einer neuen Sportwelt, die sich<br />

durch das Coronavirus in eine zweite<br />

neue Welt verwandelt hat. Und so<br />

verwundert es nicht, wenn Heitz für<br />

seine Gefühlswelt im ersten halben<br />

Jahr in Chicago die ganze Bandbreite<br />

nutzt: «Von sehr aufregend bis sehr<br />

frustrierend.» Es gibt noch eine weitere<br />

Parallele im Wirken von Heitz zwischen<br />

<strong>Basel</strong> und Chicago: Die Chemie<br />

zwischen Clubbesitzer, Präsidium,<br />

sportlichen Verantwortlichen und<br />

Spielern stimmte von Beginn an. Und<br />

das ist letztlich die Basis, um erfolgreiches<br />

Arbeiten zu ermöglichen.<br />

<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> 23


Freitag,<br />

13.<br />

der<br />

Wie die Basler Comedians Joël von Mutzenbecher,<br />

David Bröckelmann und Almi die Zeit ohne<br />

öffentliche Aufritte erlebten und was sie für ihre<br />

künftigen Projekte mitnehmen. Daniel Schaub<br />

Freitag, der 13. März <strong>2020</strong>. Es ist ein<br />

Datum, das sich bei vielen Menschen<br />

in der Schweiz eingeprägt hat. Zwei<br />

Wochen nach dem Verbot von Grossveranstaltungen<br />

wurde die maximale<br />

Besucherzahl für Anlässe auf 100<br />

Personen beschränkt, die Schulen<br />

wurden geschlossen. Drei Tage später<br />

herrschte der nationale Notstand.<br />

Für den Basler Schauspieler, Imitator<br />

und Kabarettisten David Bröckelmann<br />

war der 13. März <strong>2020</strong> noch aus ganz<br />

anderer Sicht ein spezielles Datum. An<br />

jenem Abend hätte im Basler Theater<br />

Fauteuil die Premiere des gemeinsam<br />

mit seiner Lebenspartnerin Salomé<br />

Jantz erarbeiteten Theater- und Comedyprogramms<br />

«19.57. Gleis 12» steigen<br />

sollen. «Was kann schon passieren an<br />

einem Freitag, den 13.?», hatten sich<br />

Bröckelmann & Bröckelfrau vor dem<br />

Debüt gefragt. Eben. Wegen Corona<br />

wurde nichts aus dem mit Spannung<br />

erwarteten Abend. Dernière noch vor<br />

der Premiere.<br />

das terminliche Umfeld des 13. März<br />

eine besondere Erinnerung. Am Abend<br />

zuvor trat er in Zug auf – und unterbot<br />

aufgrund von kurzfristigen Absagen<br />

und No-Shows von bereits verunsicherten<br />

Besucherinnen und Besuchern<br />

seinen Soloprogramm-Minusrekord aus<br />

dem Jahr 2<strong>01</strong>5. Die 13 anwesenden<br />

Menschen und von Mutzenbecher auf<br />

der Bühne hatten trotzdem ihren<br />

Spass – und teilten das Privileg, den<br />

letzten <strong>Live</strong>auftritt des Programms<br />

«Feel Good Comedian» überhaupt und<br />

vor einer langen, showfreien Zeit<br />

miterlebt zu haben. «Ich spürte schon<br />

in Zug, dass es der letzte Abend sein<br />

wird», sagt von Mutzenbecher heute.<br />

Die beiden weiteren noch geplanten<br />

Abende, darunter die Dernière in<br />

<strong>Basel</strong>, konnten dann tatsächlich nicht<br />

mehr stattfinden. Und werden auch<br />

nicht mehr nachgeholt. Die Fans müssen<br />

sich damit begnügen, das Programm<br />

online auf von Mutzenbechers<br />

Website anzuschauen.<br />

DIE DOPPELTE AUSBREMSUNG<br />

Patrick Allmandinger, besser bekannt<br />

unter seinem Kürzel «Almi», hat<br />

verschiedene Zugänge zur Corona-<br />

Pandemie. Die Vorfasnachtsveranstaltung<br />

«Läggerli» konnte im Januar<br />

und Februar noch ohne jegliche Ein-<br />

Patrick Allmandinger alias<br />

Almi konnte an seinem<br />

«Läggerli» noch auftreten,<br />

nach der Fasnacht aber war<br />

Schluss.<br />

«ICH SPÜRTE ES SCHON IN ZUG»<br />

Auch Joël von Mutzenbecher, der<br />

Basler Stand-Up-Comedian, hat an<br />

24 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


schränkungen stattfinden. «Darüber<br />

bin ich glücklich, denn es ist eines<br />

meiner Hauptstandbeine.»<br />

Zwei andere Füsse wurden ihm<br />

schon ab Ende Februar unter dem<br />

Boden weggezogen, «ich wurde ausgebremst»,<br />

wie er es formuliert. Sein im<br />

November 2<strong>01</strong>9 gemeinsam mit Rolf<br />

Tschan und Heinz Zimmermann lanciertes<br />

Gastronomieprojekt, die «Fasnachtsstuube»<br />

an der Schützenmattstrasse,<br />

war – nachdem trotz abgesagter<br />

Basler Fasnacht noch Betrieb<br />

geherrscht hatte – von der Schliessung<br />

aller Restaurants mit dem Lockdown<br />

vom 16. März direkt und indirekt<br />

betroffen. Keine Gäste, kein Umsatz,<br />

aber auch keine Einlagen von «Almi»,<br />

der seit der Trennung von seinem<br />

Bühnenpartner Renato Salvi im Frühjahr<br />

2<strong>01</strong>8 kein abendfüllendes Komikprogramm<br />

mehr bestreitet, aber für<br />

Auftritte an Firmen- und Privatanlässen<br />

immer noch auf sein grosses<br />

Repertoire zurückgreift. Unter anderem<br />

auch bei gebuchten Feiern in der<br />

«Fasnachtsstuube». Seit dem 13. Mai<br />

hat das Lokal wieder offen, aber wie<br />

viele andere Beizer musste auch Allmandinger<br />

feststellen, dass «es Zeit<br />

und Geduld braucht, bis die Leute<br />

wieder Vertrauen haben und wir wieder<br />

so aufgestellt sind wie vorher». Bereits<br />

haben für ihn die Vorbereitungen für<br />

das «Läggerli 2021» begonnen, er<br />

wünscht sich, dass dieses ohne jegliche<br />

Einschränkungen durchgeführt<br />

werden kann. «Wenn man in einem<br />

Theater zwei Meter Abstand einhalten<br />

muss, kann keine Stimmung aufkommen»,<br />

sagt er. Und wenn statt der 389<br />

Plätze im Scala nur noch ein Viertel<br />

verkauft werden könnte, wäre es mit<br />

der Anzahl Vorstellungen nicht zu<br />

kompensieren.<br />

«Gerade<br />

jetzt<br />

ist es umso<br />

nötiger,<br />

wieder<br />

aufzustehen.»<br />

Joël von Mutzenbecher<br />

«STAND UF!» KOMMT IM HERBST<br />

Joël von Mutzenbecher hatte noch im<br />

Februar sein neues Programm «STAND<br />

UF!» angekündigt, dessen Start aller-<br />

Foto Oliver Baer<br />

<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> 25


«Ich kam mir vor<br />

wie ein Farmer,<br />

der sich auf<br />

den Winter<br />

vorbereitet.»<br />

David Bröckelmann<br />

dings erst für seine übliche Auftrittssaison<br />

von Herbst bis Frühling terminiert<br />

worden war. Nach drei Try-Outs<br />

im September und Oktober wäre die<br />

Premiere für den 13. Oktober im Basler<br />

Häbse-Theater vorgesehen. Der Programmtitel<br />

hat durch die Corona-Krise<br />

eine Doppeldeutigkeit erhalten. Schon<br />

der erste Teil seiner Trilogie «Feel Good<br />

Comedian» hatte der Schwarz-Weiss-<br />

Mentalität der Gesellschaft entgegenwirken<br />

und für mehr Positivität sorgen<br />

sollen. Mit «STAND UF!» wäre diese<br />

Botschaft weiter vertieft worden.<br />

«Gerade jetzt ist es umso nötiger,<br />

wieder aufzustehen», sagt von<br />

Mutzenbecher.<br />

Er hat sich während der Corona-Zeit<br />

eine zweimonatige aktive und passive<br />

Social-Media-Pause gegönnt, sich in<br />

die Berge zurückgezogen und an seinem<br />

Programm gefeilt. Dass Corona<br />

darin eine spezielle Rolle spielen wird,<br />

denkt er nicht, auch wenn es spürbar<br />

sein wird. «Die Leute hören seit langer<br />

Zeit jeden Tag Informationen darüber,<br />

da wollen sie vielleicht in den zwei<br />

Stunden am Abend einmal nichts<br />

davon wissen. So ein Abend sollte<br />

auch eine Befreiung sein.»<br />

Alles andere ist wie ein Soundcheck.»<br />

Nur die Radiosendung «WochenRund-<br />

Show» am Samstagnachmittag auf<br />

SRF3 hat er in diesem Frühling regelmässig<br />

moderiert, ansonsten «bin ich<br />

eigentlich auf Null zurückgefahren».<br />

Grosse Sorgen macht er sich trotz<br />

erheblicher Einnahmeausfälle nicht.<br />

«Die Leute wollen wieder <strong>Live</strong>-Erlebnisse<br />

und vielleicht werden ja neue<br />

Möglichkeiten freigesetzt, etwa, dass<br />

ich an einem Abend und an einem Ort<br />

zweimal hintereinander spiele.»<br />

DIE SEELE EINES FARMERS<br />

Auch David Bröckelmann hat die<br />

aufgezwungene Pause für sein persönliches<br />

Seelenwohl genutzt. «Ich gönnte<br />

mir viel Ruhe, war oft im Wald, habe<br />

Sport getrieben, so viel Holz gespalten<br />

wie noch nie – ich kam mir vor wie ein<br />

Farmer, der sich für den Winter bereit<br />

macht.» Seine Agenda jedenfalls hätte<br />

er fast vergessen, symbolisch hat sie in<br />

diesen Wochen Staub angesetzt. Und<br />

zum Einkaufen nach Oberwil ging es<br />

zu Fuss mit dem Wägelchen – «fast wie<br />

zu Gotthelfs Zeiten». Grosse Unterstützung<br />

erhielt er wie die anderen Künstler<br />

während dieser Phase nicht. Das<br />

Engagement in der Produktion von HD<br />

Läppli bringt ein wenig Kurzarbeitsentschädigung,<br />

der Gang zum RAV<br />

nach Oberwil hingegen erwies sich als<br />

wenig zielführend: «Freischaffende<br />

Künstler passen nicht so sehr in dieses<br />

System», musste er feststellen.<br />

Mittlerweile sieht er einen<br />

Lichtstreifen am Horizont und er<br />

vertraut auf seine Erkenntnis: «Humor<br />

kann den Menschen retten.» Ein paar<br />

Auftritte ausserhalb der Theaterbühnen<br />

hat er auch während der Krise<br />

leisten dürfen, auf Telebasel, beim<br />

Promi-Grill von SAT1 Schweiz oder in<br />

einem Comedyformat von Radio SRF.<br />

Online hingegen trat er nicht gross in<br />

Erscheinung. «Das war nicht so mein<br />

Ding und ist es auch jetzt nicht geworden.<br />

Ich bin ein physischer Schauspieler,<br />

der den direkten Publikumskontakt<br />

schätzt.»<br />

«DAS GEHT NUR LIVE»<br />

Joël von Mutzenbecher hat während<br />

der Pandemie bewusst auf Wohnzimmer<br />

auftritte oder <strong>Live</strong>streams<br />

verzichtet. «Das Spiel mit dem Publikum,<br />

das Improvisieren und das, was<br />

daraus alles zusätzlich entstehen<br />

kann, das geht nur live vor Leuten.<br />

26 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong><br />

Salomé Jantz und David<br />

Bröckelmann hätten am<br />

13. März Premiere ihres neuen<br />

Bühnenstücks «19:57.<br />

Gleis 12» gefeiert.


<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> 27


Dino und<br />

Donny<br />

Sicher kennst du auch den berühmten<br />

Dinosaurier im Park im Grünen, der mit seinem<br />

langen Hals alle umliegenden Bäume überragt.<br />

Doch warst du schon mal in der Nacht vor Ort<br />

und hast beobachtet, was mit dem Dinosaurier<br />

passiert? Du wärst überrascht, wenn du<br />

erfährst, dass der Dino lebendig ist. Corinne Sachser<br />

Das neue Kinderbuch<br />

aus dem Friedrich<br />

Reinhardt Verlag<br />

erzählt die Geschichte<br />

vom kleinen Hund<br />

Donny, der im Park im<br />

Grünen verloren geht<br />

und verzweifelt nach seinem Herrchen<br />

Moritz sucht. Als es langsam anfängt<br />

einzudunkeln, traut er seinen Augen<br />

nicht, denn was er für einen künstlichen<br />

Dinosaurier hielt, wird plötzlich<br />

lebendig und schaut ihn mit seinen<br />

grossen Augen besorgt an.<br />

DER LEBENDIGE DINO<br />

Der berühmte Seismosaurus aus der<br />

«Grün 80» trägt den schlichten Namen<br />

Dino und schläft tagsüber im Stehen.<br />

Sobald die Sonne untergegangen ist<br />

und keine Besucher mehr in der Nähe<br />

sind, öffnet er seine Augen und bewegt<br />

sich munter durch den Park im<br />

Grünen. Doch in dieser Nacht ist alles<br />

anders. Es sind zwar keine menschlichen<br />

Besucher mehr zu sehen, doch<br />

ein kleiner Hund namens Donny bittet<br />

ihn winselnd um seine Hilfe. Donny<br />

hat sein Herrchen verloren und weiss<br />

leider nicht, wie er ihn wiederfinden<br />

kann. Da Dino ein grosszügiger und<br />

gutmütiger Geselle ist, bietet er ihm<br />

umgehend seine Unterstützung an und<br />

begleitet Donny auf der Suche nach<br />

seinem Zuhause.<br />

EINE ABENTEUERLICHE NACHT<br />

Gemeinsam machen sie sich auf den<br />

Weg von Münchenstein nach <strong>Basel</strong>. Auf<br />

ihrer Route marschieren sie an Sehenswürdigkeiten<br />

<strong>Basel</strong>s vorbei und erleben<br />

sogar ein Abenteuer, in welchem ein<br />

Juwelendieb involviert ist. Ein Ereignis,<br />

bei dem Dino fast entdeckt wird.<br />

Doch mehr sei nicht verraten. Wird<br />

Donny sein Herrchen wiederfinden?<br />

Bleibt Dino in dieser Nacht weiterhin<br />

unentdeckt? Finde es selber heraus mit<br />

dem neuen, bezaubernden Kinderbuch<br />

«Dino und Donny» aus dem Friedrich<br />

Reinhardt Verlag.<br />

Mena Kost und Ueli Pfister<br />

Dino und Donny<br />

32 Seiten, ISBN 978-3-7245-2420-5<br />

CHF 24.80<br />

28 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


Der<br />

Spazierstock<br />

yel<strong>low</strong>.agency<br />

Die unglaubliche Welt der Systemstöcke<br />

Sonderausstellung bis 4. Oktober <strong>2020</strong><br />

Museum, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr<br />

Ristorante La Sosta und Boutique, täglich von 9.30 bis 18 Uhr<br />

Steinenvorstadt 1, CH-4051 <strong>Basel</strong> | www.swmb.museum<br />

Spielzeug Welten<br />

Museum <strong>Basel</strong><br />

Ramstein<br />

Horn<br />

Entdecken<br />

Sie die neuen<br />

Ramstein Horn<br />

Modelle<br />

Ramstein Optik Sattelgasse 4 40<strong>01</strong> <strong>Basel</strong> ramstein-optik.ch


«Bei meinem ersten<br />

Versuch lag ich nach fünf<br />

Metern auf dem Boden»<br />

In <strong>Basel</strong> haben im Jahr<br />

<strong>2020</strong> drei Sportarten<br />

Hochkonjunktur: Joggen,<br />

Radfahren und Schwimmen.<br />

<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> hat mit<br />

Thomas Rickenbacher,<br />

Leiter der Triathlon-<br />

Abteilung des SV <strong>Basel</strong>,<br />

gesprochen.<br />

Interview Philipp Schrämmli<br />

«Bleiben Sie zu Hause», hatte der<br />

Bundesrat im März gesagt. Um das<br />

Coronavirus einzudämmen, wurde im<br />

Frühjahr das öffentliche Leben lahmgelegt,<br />

auch Sport auszuüben war<br />

kaum noch möglich. Ausser: Joggen,<br />

Velofahren und für Hartgesottene<br />

vielleicht noch Schwimmen im Fluss.<br />

Also genau die Disziplinen eines<br />

Triathlons. Wir haben mit Thomas<br />

Rickenbacher, dem Leiter der «Wildcats»<br />

– so nennt sich die Triathlon-<br />

Abteilung des Schwimmvereins beider<br />

<strong>Basel</strong> – darüber gesprochen, ob sein<br />

Sport wegen Corona nun einen Aufschwung<br />

erlebt.<br />

Thomas Rickenbacher, sind Sie<br />

während des Corona-Lockdowns<br />

mehr Joggern und mehr Velofahrern<br />

auf der Strasse begegnet, als sonst?<br />

Ich hatte schon den Eindruck, dass<br />

mehr Joggerinnen und Jogger unterwegs<br />

waren, ja. Es fiel mir auch<br />

auf, dass viele Anfänger darunter<br />

waren, also Leute, die vorher noch<br />

nie oder sehr selten gelaufen sind.<br />

An was erkannten Sie das?<br />

Einerseits am Tempo, Anfänger sind<br />

natürlich nicht so schnell unterwegs–<br />

und dann teilweise auch am<br />

Laufstil.<br />

Rennen respektive Joggen, das<br />

sollte ja grundsätzlich jede und<br />

jeder können? Gibt es trotzdem<br />

Dinge, die man beachten muss?<br />

Ich würde Einsteigern auf jeden Fall<br />

empfehlen, es am Anfang nicht zu<br />

übertreiben. Sie sollten kurze<br />

Touren machen, eine halbe Stunde,<br />

vielleicht 45 Minuten. Und sie<br />

sollten sich genügend Erholungszeit<br />

gewähren, also immer mindestens<br />

einen oder zwei Tage Pause<br />

einlegen.<br />

Warum?<br />

Sonst laufen sie Gefahr, sich zu<br />

verletzen, sie bekommen muskuläre<br />

Probleme oder eine Sehne entzündet<br />

sich. Wichtig ist auch die Wahl der<br />

Schuhe. Ich rate wirklich jedem<br />

Einsteiger, in einem Sportgeschäft<br />

eine Laufanalyse zu machen, damit<br />

er einen Schuh kauft, der seine<br />

Fussstellung unterstützt respektive<br />

korrigiert.<br />

Es waren aber nicht nur mehr Jogger<br />

unterwegs, sondern auch viele<br />

Velofahrer, die mit ihren Citybikes<br />

zum Teil längere Ausflüge gemacht<br />

haben. Wenn nun jemand Lust hat,<br />

Velofahren als Sport auszuüben,<br />

welchen Tipp geben Sie?<br />

Investitionen ins Equipment lohnen<br />

sich garantiert. Man sollte auf jeden<br />

Fall ein vernünftiges Rennvelo<br />

kaufen, es kann auch ein Occasion-Velo<br />

sein, mit einer guten Gangschaltung<br />

und einer Sitzposition,<br />

mit der man sich wohl fühlt. Und<br />

auch hier sollte man am Anfang<br />

nicht übertreiben, eine Dreiviertelstunde<br />

auf dem Fahrrad ist für<br />

Anfänger ausreichend.<br />

Also direkt ein Rennvelo mit<br />

Klick-Pedalen kaufen?<br />

«Erfreuliche Entwicklung im Triathlon»:<br />

Thomas Rickenbacher, Leiter der<br />

«Wildcats».<br />

30 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


Es muss schon nicht ein Profi-Rennvelo<br />

für Triathleten sein, diese<br />

Dinger sind nämlich so ausgereift,<br />

dass es fast schon Flugzeuge sind.<br />

Aber mit einem anständigen Velo<br />

macht der Sport sicher mehr Spass.<br />

Ich rate gleichwohl, sich an die<br />

Herausforderungen heranzutasten.<br />

Als ich zum ersten Mal mit Klick-<br />

Pedalen unterwegs war, lag ich<br />

schon nach fünf Metern auf dem<br />

Boden.<br />

Das klingt gefährlich,<br />

dann doch lieber Schwimmen.<br />

Wobei man wissen muss, dass wenn<br />

man wettkampfmässig Triathlon<br />

betreibt, dann ist das schon mehr<br />

als etwas Planschen im Schwimmbecken.<br />

Die Wettkämpfe finden in<br />

der Regel ja in einem See oder im<br />

Meer statt, um einen herum sind<br />

alles Konkurrenten. Viele Triathleten<br />

kommen aus dem<br />

Schwimmsport – und wenn man<br />

erfolgreich sein will, dann muss<br />

man sicher drei Mal wöchentlich ins<br />

Becken und trainieren.<br />

Denken Sie, dass Ihr Verein einen<br />

Zulauf erfahren wird, weil während<br />

des Corona-Lockdowns mehr Menschen<br />

Ihre Disziplinen ausprobiert<br />

haben?<br />

Die Entwicklung im Triathlon war in<br />

der letzten Zeit erfreulich. Unsere<br />

Mitgliederzahl ist gestiegen und<br />

auch bei den Events und Wettkämpfen<br />

hat es mehr Teilnehmer. Allerdings<br />

muss man auch sehen, dass es<br />

ein sehr trainingsintensiver Sport<br />

ist, der viel Selbstdisziplin verlangt.<br />

Das ist nicht jedermanns Sache.<br />

Wie sind Sie selber eigentlich zum<br />

Triathlon gekommen?<br />

Wie viele Jungs habe ich in meiner<br />

Kindheit Fussball gespielt und habe<br />

später auch noch einige Jahre in<br />

verschiedenen Amateur-Ligen gekickt.<br />

Mit 35 habe ich dann vermehrt<br />

zu joggen begonnen und<br />

durch meine Frau, die selber Marathons<br />

läuft, hat sich das intensiviert.<br />

Zusammen sind wir dann aufs<br />

Velo, die gemeinsamen Ausflüge<br />

sind etwas, das besonders viel Spass<br />

macht. Das Wasser liegt mir dagegen<br />

nicht so, ich bin daher eigentlich<br />

eher ein Duathlet.<br />

Ist das normal, dass man mit<br />

Ausdauersportarten wie Triathlon<br />

eher später beginnt wie Sie?<br />

Nein. Wir haben bei uns bei den<br />

Wildcats auch viele Kinder zwischen<br />

9 und 11 Jahren, wir nennen sie<br />

Rookies. Die meisten unsere Athletinnen<br />

und Athleten sind zwischen<br />

16 und 25 Jahre alt. Triathlon ist<br />

ein Sport, den man in jedem Alter<br />

ausüben kann.<br />

GOETHES FAUST 1 & 2<br />

NEUN STUNDEN IM GOETHEANUM<br />

REGIE SCHAUSPIEL: ANDREA PFAEHLER<br />

EURYTHMIE: EDUARDO TORRES<br />

PREMIERE 10—12 JULI <strong>2020</strong> · 17—19 JULI<br />

24—26 JULI · 24— 25 OKTOBER <strong>2020</strong><br />

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<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> 31


Gesundes Essen<br />

unter dem<br />

Kegelhut<br />

Nach dem Lockdown wagt das erst im Februar<br />

dieses Jahres eröffnete vietnamesische Restaurant<br />

Nón Lá einen Neustart. Mit guten Perspektiven.<br />

Daniel Schaub<br />

Nón Lá – dieser für<br />

Vietnam typische<br />

Kegelhut aus Bambus<br />

und Palmblättern<br />

schützt normalerweise<br />

die Menschen, die<br />

auf den Feldern<br />

arbeiten, vor Sonne und Regen. Und<br />

diesen Schutz konnte auch das erst im<br />

Februar in der Schützenmattstrasse<br />

mit Blick auf das Spalentor eröffnete,<br />

gleichnamige Restaurant gut gebrauchen.<br />

«Wir haben erst sechs Wochen<br />

vor dem Lockdown begonnen, so<br />

langsam optimierten sich die Prozesse,<br />

es lief gut, an den Wochenenden<br />

musste man schon reservieren, um<br />

einen Platz zu bekommen», erzählt<br />

Geschäftsführerin Sabrina Saner. Und<br />

dann musste sich der noch so junge<br />

Gastronomiebetrieb nach der<br />

Schliessung gleich nochmals erfinden.<br />

Take-away und Lieferdienst hiessen die<br />

Alternativen, auch das musste teilweise<br />

neu aufgebaut werden.<br />

Die Geschichte des Nón Lá beginnt<br />

mit Dong Pham. Seit 2<strong>01</strong>4 ist er in der<br />

«Die<br />

vietnamesische<br />

Küche ist frisch<br />

und setzt auf<br />

viel Gemüse. Das<br />

mögen die Leute.»<br />

Schweiz, im Frühling 2<strong>01</strong>7 begann er,<br />

in der Markthalle vietnamesische<br />

<strong>Spezial</strong>itäten anzubieten. Den guten<br />

Geschmackssinn hatte er von seinen<br />

Eltern geerbt, seine Tante führte in<br />

Vietnam ein Restaurant, in dem er ab<br />

und an aushalf. Die Voraussetzungen<br />

also waren gegeben – und das Essen<br />

von Dong Pham kam gut an, schnell<br />

hatte er einige Stammkunden. Immer<br />

wieder wurde er angesprochen, ob er<br />

nicht bald irgendwo sein eigenes<br />

Restaurant eröffnen wolle. Seine Gäste<br />

schätzten das Essen, doch in der<br />

Markthalle ist es in den Stosszeiten<br />

hektisch und laut, man will sich<br />

schnell verpflegen. Der Traum war<br />

geboren – und Ende letzten Jahres<br />

ergab sich eine Gelegenheit.<br />

32 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


EINE FRÜHERE METZGEREI<br />

Im Erdgeschoss an der Schützenmattstrasse<br />

1 war früher eine Metzgerei,<br />

später 20 Jahre lang ein chinesisches<br />

Restaurant. Zuletzt wurde thailändisches<br />

Essen angeboten. Einige Male<br />

besuchte Dong Pham die Besitzerin, er<br />

spürte sofort, dass hier seine Zukunft<br />

liegen könnte. «Die Umgebung ist sehr<br />

schön, man sieht auf das Spalentor, den<br />

grossen Brunnen und die historische<br />

Häuserzeile» – all das faszinierte Dong<br />

Pham. Die Aussicht aus dem Restaurant<br />

ist in der Tat lohnenswert. Genauso<br />

aber das Essen. «Die vietnamesische<br />

Küche ist frisch und setzt auf viel<br />

Gemüse. Das mögen die Leute», findet<br />

Dong Pham. Und die Gäste können sein<br />

Essen nun in schöner Atmosphäre, drinnen<br />

oder draussen, und in aller Ruhe<br />

geniessen. «Es ist uns wichtig, dass wir<br />

ein schönes Erlebnis bieten können,<br />

dass die Leute Freude haben an diesem<br />

Essen», sagt Sabrina Saner.<br />

Foto zVg/©Antonio Mollo<br />

Das Nón Lá setzt auf Frische, wie hier bei diesem Reisnudelgericht mit Crevetten.<br />

STILVOLLE EINRICHTUNG<br />

Sie hat mit einer Freundin zusammen<br />

das Lokal vor der Eröffnung im Februar<br />

konzipiert. Erhalten wurde der kunstvolle<br />

Mosaikboden der ehemaligen<br />

Metzgerei. Auch die tannengrüne<br />

Fliesenwand kam hinter einem Holzvorschlag<br />

hervor. Sie musste intensiv<br />

geputzt, an einigen Stellen ausgebessert<br />

werden und bildet nun den Blickfang<br />

hinter dem Buffet. Mit Holztäfer<br />

an den Seitenwänden, einer speziellen<br />

Deckengestaltung mit Reiskörben und<br />

der offenen Glasfront Richtung Strasse<br />

wird der Bogen zwischen alten und<br />

neuen, zwischen kühleren und wärmeren<br />

Elementen geschaffen.<br />

Im Nón Lá gibt es die Klassiker der<br />

vietnamesischen Küche wie Reisnudeln<br />

(Bun), Curry-Reisgerichte (Cari), Suppen<br />

(Pho), Salate (Goi) und verschiedene<br />

Vorspeisen (Khai vi). Alles wird<br />

frisch gekocht und immer wieder gibt<br />

es – auch am Mittagsbuffet – spezielle<br />

Kreationen, wie etwa ein Passionsfruchtcurry.<br />

Früchte und Gemüse<br />

spielen eine wichtige Rolle in der<br />

vietnamesischen Küche, die weniger<br />

scharf ist als die thailändische und<br />

weniger üppig als andere Küchen.<br />

«Man kann viel essen und fühlt sich<br />

dennoch nicht übersättigt», so Sabrina<br />

Saner. Immer wieder gibt es kreative<br />

Neuentwicklungen, wie Lá lot chay<br />

(Tofuspiess im Pfefferblatt) oder Bún<br />

lá lot chay (Reisnudeln mit Zitronengras,<br />

frischen Kräutern, Röstzwiebeln,<br />

Erdnüssen und Tofuspiess im Pfefferblatt).<br />

Alle Gerichte sind wahlweise<br />

mit verschiedenen Fleischsorten zu<br />

kombinieren.<br />

Seit der Wiedereröffnung im Mai<br />

hat das Restaurant reduzierte Öffnungszeiten.<br />

Es ist jeden Mittag<br />

geöffnet (Montag bis Freitag<br />

jeweils mit Buffet). Und abends<br />

vorerst von Donnerstag bis Samstag.<br />

Sonntag sowie vorübergehend<br />

Montag- bis Mittwochabend ist<br />

geschlossen. «Wir mussten uns<br />

etwas neu organisieren und haben<br />

zuletzt viel gearbeitet. Aber wir sind<br />

zuversichtlich, dass es gut kommen<br />

wird», sagt Sabrina Saner.<br />

In <strong>Basel</strong> gibt es neben dem Nón Lá<br />

noch weitere vietnamesische Restaurants,<br />

etwa das Restaurant Saigon Moon<br />

von Trân Ngoc Thanh an der Friedrichstrasse,<br />

das Pho Asia am Spalenring,<br />

das Pho House an der Kappelenstrasse,<br />

Mum’s Kitchen im Gundeldingerquartier<br />

oder das V’oodles in der Freien Strasse<br />

(Nähe Münsterberg).<br />

www.nonla.ch<br />

Chefkoch Dong<br />

Pham und<br />

Geschäftsführerin<br />

Sabrina Saner<br />

sind die Köpfe im<br />

Nón Lá.<br />

<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> 33


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34 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


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OSW


Mut zur<br />

Lücke<br />

Der waghalsigste Schritt des zweifachen<br />

Parkour-Weltmeisters Chris Harmat<br />

war der zur Profikarriere. Bei kühnen<br />

Saltos verlässt er sich lieber auf<br />

kühles Kalkül.<br />

Ein Lichterschweif<br />

wirbelt über das Käppelijoch,<br />

als würde ein<br />

Lausbub in dieser<br />

bitter kalten Januarnacht<br />

mit einer der<br />

Adventsbeleuchtungen<br />

Fahnen schwingen. Als die Lichterpunkte<br />

Luft holen und der Kondensnebel<br />

den Blick freigibt, erkennt<br />

man: Hier wirbelt Chris Harmat<br />

in einem mit LED-Lichtern<br />

besetzten Outfit. «Der Overall beengt<br />

mich», mault er Richtung<br />

Fotograf. Doch den Parkour-Profi<br />

stoppen weder Kälte noch Anzüge<br />

– und schon gar keine gemauerten<br />

Hindernisse der Basler Altstadt. Ja,<br />

mit jedem Flip, jedem Spin von<br />

diesen Startrampen bessert sich<br />

Harmats Laune.<br />

«Solche Sprünge auf Beton sind<br />

erst seit Kurzem wieder möglich»,<br />

erklärt er beim Interview in der<br />

Wärme, «2<strong>01</strong>7 musste ich wieder<br />

fast bei null beginnen.» Zehn Jahre<br />

Parkour-Sport forderten ihren Tribut.<br />

Knöchel und Bänder seiner<br />

Fussgelenke mussten arthroskopisch<br />

rekonstruiert werden. Harmat kommentiert<br />

selbstkritisch: «Früher<br />

habe ich nicht immer genug aufgepasst<br />

und unnötig die Gelenke<br />

strapaziert.» Dann streift er die<br />

Socken runter auf die Sneakers,<br />

streichelt sanft über die Narben<br />

und diagnostiziert ganz zufrieden:<br />

«Das Gewebe braucht noch etwas,<br />

aber die Gelenke fühlen sich wie<br />

neu an!»<br />

Der Neustart hat Harmat im<br />

Vergleich zu früheren Treffen spürbar<br />

reifen lassen. Er hat eine Ausbildung<br />

zum Fitness- und Bewegungstrainer<br />

gemacht, trainiert gezielter,<br />

auch mental, lebt gesünder und<br />

spricht viel von nachhaltigem Umgang<br />

mit dem Körper. Mit 27 Jahren<br />

gehört er in der Szene zu den älteren<br />

Athleten, ist aber noch lange<br />

«Mut baue<br />

ich über<br />

Geduld auf –<br />

mit Training,<br />

Erfahrung und<br />

dem richtigen<br />

mentalen<br />

Setting.»<br />

36 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


kein Alteisen. Zehn Jahre nach<br />

seinem ersten Titel wurde er 2<strong>01</strong>9 in<br />

Hiroshima erneut Parkour-Weltmeister<br />

in der Kategorie Speed – und am<br />

Saisonende sogar Gesamtweltcupsieger.<br />

«Meine Routine hat sicher<br />

geholfen», begründet Harmat sein<br />

konstant hohes Niveau bei Wettkämpfen.<br />

«Ich gehe die Runs heute<br />

ruhig an und versuche das Risiko<br />

möglichst klein zu halten.»<br />

Bei jungen Athleten beobachtet<br />

er jedoch eine zunehmende Risikobereitschaft,<br />

wenn die besten<br />

Tricks gewertet werden: «Ich glaube<br />

nicht, dass sie immer die volle<br />

Kontrolle behalten. Nur um zu<br />

gewinnen, riskieren sie bei ihren<br />

Runs Verletzungen.» Harmat hat<br />

schon üble Unfälle mitbekommen,<br />

darunter einen Genickbruch. Der<br />

Athlet habe sich glücklicherweise<br />

bestens erholt und sogar den<br />

Sprung zurück an die Spitze geschafft.<br />

«Sein Comeback hat mir bei<br />

der eigenen Regeneration Mut<br />

gemacht», so Harmat, «trotzdem<br />

hoffe ich nicht, dass unsere Sportart<br />

endet wie das Kunstturnen, wo<br />

der statistische Peak der Athleten<br />

bei 22 Jahren liegt.»<br />

Wie schwer die Jungen zu mässigen<br />

sind, erlebt er als Trainer einer<br />

12-Jährigen: «Sie springt sichere<br />

Flips vom Bett und drängelt, endlich<br />

auf Beton zu springen. Geduld?<br />

Das Wort kennt sie nicht!» Frauen<br />

sind im Parkour noch immer eine<br />

Minderheit. Umso mehr freut sich<br />

Harmat über dieses Talent und<br />

erkennt sich in diesem sturen,<br />

ehrgeizigen Kopf manchmal selbst<br />

wieder. Auch, weil sie nicht viel<br />

von der Schule hält. Wobei Harmat<br />

hier korrigiert: «Diese Lebenslektion<br />

habe ich begriffen: Egal, ob man<br />

Gehirn oder Körper trainiert, man<br />

spürt gegenseitig positive Auswirkungen.»<br />

Solche Grundsätze will er<br />

als Trainer vermitteln. Genauso,<br />

dass hinter Mut oft Kontrolle<br />

steckt, die man durch Geduld und<br />

viel Erfahrung aufbaut.<br />

Sein Erfolgsrezept scheint nicht<br />

nur im Sport aufzugehen. Läuft<br />

alles wie geplant, kann der Parkour-Athlet<br />

bald in einer Halle<br />

trainieren. «Der Traum wird doch<br />

noch wahr», freut sich Harmat,<br />

«wir bauen ein professionelles<br />

Trainingscenter für Parkour- und<br />

Ninja-Sport.» Die Halle soll in den<br />

nächsten 1–2 Jahren entstehen.<br />

Viele weitere spannende Stories aus<br />

dem schwarz.wyss-Magazin der Basler<br />

Kantonalbank entdeckst du auch auf<br />

bkb.ch/schwarzwyss.<br />

«Gehirn<br />

oder Körper<br />

trainiert,<br />

man spürt<br />

gegenseitig<br />

positive<br />

Auswirkungen.»


EVENTS<br />

DER SPAZIERSTOCK MIT GEHEIMNIS<br />

DIE UNGLAUBLICHE WELT<br />

DER SYSTEMSTÖCKE<br />

18.04.–04.10.<strong>2020</strong><br />

Die Sonderausstellung zeigt über<br />

250 System- oder Funktionsstöcke,<br />

die offensichtlich oder unauffällig<br />

einen Zusatznutzen verbergen. Mit<br />

Leihgaben von Privatsammlungen aus<br />

der Region – zum Beispiel des bekannten<br />

Basler Malers und Grafikers Niklaus<br />

Stoecklin – ist diese einzigartige<br />

Ausstellung zustande gekommen. In<br />

dieser Form wird sie exklusiv nur in<br />

<strong>Basel</strong> zu sehen sein. Das Ausstellungskonzept<br />

ist ebenfalls einzigartig.<br />

Die Systemstöcke werden mithilfe<br />

modernster Technik offen wie<br />

geschlossen zu sehen sein.<br />

Öffnungszeiten Di–So 10 bis 18 Uhr.<br />

www.swmb.museum<br />

SPIELZEUG WELTEN MUSEUM BASEL<br />

STEINENVORSTADT 1, 4051 BASEL<br />

THE INCREDIBLE WORLD OF<br />

PHOTOGRAPHY – SAMMLUNG RUTH<br />

UND PETER HERZOG<br />

18.07.–04.10.<strong>2020</strong><br />

Ein Flohmarktfund in den 1970er-<br />

Jahren hat zur Entstehung einer<br />

Sammlung mit 500 000 Fotografien<br />

geführt. Heute gehören Ruth und<br />

Peter Herzog zu den wichtigsten Fotosammlern<br />

weltweit. Erstmals wird<br />

ein umfassendes Portrait der Fotosammlung<br />

nun in der Schweiz gezeigt.<br />

KUNSTMUSEUM BASEL, NEUBAU<br />

EDWARD HOPPER<br />

BIS 26. JULI <strong>2020</strong> VERLÄNGERT<br />

Den Schwerpunkt der Ausstellung in<br />

der Fondation Beyeler bilden Hoppers<br />

ikonische Darstellungen der unendlichen<br />

Weite amerikanischer Landschaft<br />

und Stadtlandschaft. Die Ausstellung<br />

umfasst Aquarelle und Ölgemälde der<br />

1910er- bis 1960er-Jahre und gewährt<br />

damit einen umfänglichen und spannenden<br />

Einblick in den Facettenreichtum<br />

der Hopper’schen Malerei.<br />

FONDATION BEYELER<br />

AMUSE-BOUCHE.<br />

DER GESCHMACK DER KUNST<br />

19.02.–26.07. <strong>2020</strong><br />

Schmeckt Kunst süss, sauer, bitter,<br />

salzig oder gar umami? Welche Rolle<br />

spielt unser Geschmackssinn im sozialen<br />

Miteinander und als künstlerisches<br />

Material? Das Museum Tinguely setzt<br />

die Reihe zu den menschlichen Sinnen<br />

in den Künsten fort und zeigt in einer<br />

Gruppenausstellung Arbeiten von<br />

internationalen Künstler*innen, die<br />

unseren Geschmackssinn als eine<br />

Möglichkeit unserer ästhetischen<br />

Wahrnehmung aufgreifen.<br />

MUSEUM TINGUELY<br />

ISA GENZKEN<br />

WERKE 1973–1983<br />

05.09.<strong>2020</strong>–24.<strong>01</strong>.2021<br />

Isa Genzken gehört zu den bedeutendsten<br />

lebenden Künstlerinnen.<br />

Mit ihrem Schaffen, das auch jüngere<br />

Generationen inspiriert und herausfordert,<br />

bewegt sie sich innerhalb<br />

unterschiedlicher Disziplinen wie<br />

Skulptur, Installation, Architektur,<br />

Fotografie, Film und Malerei. Mit der<br />

häuserübergreifenden Ausstellung im<br />

Kunstmuseum <strong>Basel</strong>, Gegenwart und<br />

im Neubau lenkt das Kunstmuseum<br />

<strong>Basel</strong> den Blick auf das herausragende<br />

künstlerische Werk, das Isa Genzken<br />

im ersten Jahrzehnt ihres Schaffens<br />

formuliert hat.<br />

KUNSTMUSEUM BASEL, GEGENWART<br />

CIRCULAR FLOW<br />

ZUR ÖKONOMIE DER UNGLEICHHEIT<br />

07.12.2<strong>01</strong>9–19.07.<strong>2020</strong><br />

Die Ausstellung Circular F<strong>low</strong>. Zur<br />

Ökonomie der Ungleichheit versammelt<br />

im Kunstmuseum <strong>Basel</strong>, Gegenwart 15<br />

künstlerische Positionen, die entlang<br />

gesellschaftlicher Konfliktfelder die<br />

Prinzipien des Ökonomischen reflektieren.<br />

Historische Werke aus der Sammlung<br />

des Kunstmuseums stiften zusätzlich<br />

Zusammenhänge zwischen den<br />

kolonialen und postkolonialen Phasen<br />

der Globalisierung.<br />

KUNSTMUSEUM BASEL, GEGENWART<br />

GOYA<br />

VORAUSSICHTLICH SOMMER <strong>2020</strong><br />

Die Fondation Beyeler widmet<br />

Francisco de Goya (1746–1828) eine<br />

der bisher bedeutendsten Ausstellungen<br />

ausserhalb Spaniens. Goya ist<br />

einer der letzten grossen Hofkünstler<br />

und der erste Wegbereiter der modernen<br />

Kunst. Er ist sowohl Maler eindrücklicher<br />

Porträts als auch Erfinder<br />

rätselhafter persönlicher Bildwelten.<br />

Gerade aus dieser unauflösbaren<br />

Widersprüchlichkeit bezieht Goyas<br />

Kunst ihre magische Faszination.<br />

FONDATION BEYELER<br />

TARO IZUMI. EX<br />

10.06.–27.09.<strong>2020</strong><br />

Der japanische Künstler Taro Izumi<br />

(*1976, Nara) blickt mit Schalk auf<br />

die Welt. Er entwickelt multimediale<br />

und unklassifizierbare Werke, die die<br />

Betrachtenden mit auf eine Reise an<br />

die Grenzen der Realität nehmen. Für<br />

seine erste grosse Einzelausstellung<br />

in der Schweiz gestaltet Izumi einen<br />

Parcours voller ungewöhnlicher Bilder,<br />

getragen von seinem frechen und<br />

absurden Geist. Dort begegnet man<br />

einer riesigen Katze, einer Waschmaschine<br />

auf einer Pyramide, verschmutzten<br />

Roboterstaubsaugern oder<br />

Menschen, die den Boden ablecken.<br />

MUSEUM TINGUELY<br />

38 <strong>Basel</strong><strong>Live</strong>


ABSCHALTEN<br />

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ABENTEUER<br />

Karin Breyer<br />

Wandern in der Nordwestschweiz<br />

160 Seiten, kartoniert, 978-3-7245-2424-3<br />

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<strong>Basel</strong><strong>Live</strong> 39

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