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Programa en PDF - Fundación Juan March

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40<br />

Die Vögel zog<strong>en</strong> nach dem Süd<strong>en</strong>,<br />

Aus dem Verfall des Laubes tauch<strong>en</strong><br />

Die Nester, die nicht Schutz mehr brauch<strong>en</strong>,<br />

Die Blätter fall<strong>en</strong> stets, die müd<strong>en</strong>.<br />

In dieses Waldes leisem Rausch<strong>en</strong><br />

Ist mir als hör’ ich Kunde weh<strong>en</strong>,<br />

Dass alles Sterb<strong>en</strong> und Vergeh<strong>en</strong><br />

Nur heimlich still vergnügtes Tausch<strong>en</strong>.<br />

Lieder de Goethe<br />

Harf<strong>en</strong>spieler<br />

I<br />

Wer sich der Einsamkeit ergibt, Ach! der ist bald allein;<br />

Ein jeder lebt, ein jeder liebt Und lässt ihn seiner Pein.<br />

Ja! Lasst mich meiner Qual! Und kann ich nur einmal<br />

Recht einsam sein, Dann bin ich nicht allein.<br />

Es schleicht ein Lieb<strong>en</strong>der lausch<strong>en</strong>d sacht, Ob seine<br />

Freundin allein?<br />

So überschleicht bei Tag und Nacht Mich Einsam<strong>en</strong> die Pein,<br />

Mich Einsam<strong>en</strong> die Qual. Ach, werd ich erst einmal<br />

Einsam in Grabe sein, Da lässt sie mich allein!<br />

II<br />

An die Tür<strong>en</strong> will ich schleich<strong>en</strong>, Still und sittsam will ich<br />

stehn,<br />

Fromme Hand wird Nahrung reich<strong>en</strong>, Und ich werde<br />

weitergehn.<br />

Jeder wird sich glücklich schein<strong>en</strong>, W<strong>en</strong>n mein Bild vor<br />

ihm erscheint,<br />

Eine Träne wird er wein<strong>en</strong>, Und ich weiss nicht, was er<br />

weint.<br />

III<br />

Wer nie sein Brot mit Trän<strong>en</strong> ass,<br />

Wer nie die kummervoll<strong>en</strong> Nächte<br />

Auf seinem Bette wein<strong>en</strong>d sass,<br />

Der k<strong>en</strong>nt euch nicht, ihr himmlisch<strong>en</strong> Mächte.<br />

Ihr führt ins Leb<strong>en</strong> uns hinein,<br />

Ihr lasst d<strong>en</strong> Arm<strong>en</strong> schuldig werd<strong>en</strong>,<br />

Dann überlasst ihr ihn der Pein:<br />

D<strong>en</strong>n alle Schuld rächt sich auf Erd<strong>en</strong>.<br />

Ganymed<br />

Wie im Morg<strong>en</strong>glanze Du rings mich anglühst,<br />

Frühling, Geliebter! Mit taus<strong>en</strong>dfacher Liebeswonne<br />

Sich an mein Herz drängt Deiner ewig<strong>en</strong> Wärme<br />

Heilig Gefühl, Un<strong>en</strong>dliche Schöne!<br />

Dass ich dich fass<strong>en</strong> möcht’ In dies<strong>en</strong> Arm!<br />

Ich komm’! Ich komme! Wohin? Ach, wohin?

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