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MEDITERRANEO - EMI Classics

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Anfang des 19. Jahrhunderts erlebte der fado seine erste Hochblüte in Lissabon und Coimbra.<br />

Er wurde da hauptsächlich von Arbeitern und Matrosen aufgeführt, aber zu dieser Zeit nicht nur<br />

gesungen, sondern auch getanzt und vom Schlagwerk begleitet und enthielt Einflüsse afrikanischer<br />

Rhythmen. Auch die brasilianischen Liedformen lundum und modinha, die in Lissabon im<br />

18. Jahrhundert sehr beliebt waren, beeinflussten die Entwicklung des fado. Ende des 19. Jahr -<br />

hunderts nahm der Einfluss der afrikanischen Rhythmen ab, der Fado fand zu seiner heutigen<br />

Form: Ein Sänger oder eine Sängerin wird traditionell von der portugiesischen Gitarre und einer<br />

Fado gitarre begleitet. Die Lieder handeln meist von unglücklicher Liebe, sozialen Missständen,<br />

vergange nen Zeiten oder der Sehnsucht nach einer besseren Zukunft, und vor allem von der<br />

saudade. Der fado beinhaltet aber auch arabische Elemente mit seinen diversen Molltonarten,<br />

der vokalen Verzierungs kunst und speziellen Melodik.<br />

Der Auftritt und Kunstfertigkeit eines fadista wird in Lissabon traditionell mit Hände -<br />

klatschen, in Coimbra aber nicht durch Applaus, sondern durch lautes Räuspern gewürdigt.<br />

Christina Pluhar, Paris 2013

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