2013 (PDF) - Revue Technique Luxembourgeoise
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...from a strategist point of view, evidence should be found how sustainability leaders are<br />
responding to this challenge<br />
STAHLINDUSTRIE | REVUE TECHNIQUE LUXEMBOURGEOISE 1 | <strong>2013</strong> 13<br />
Innovating in energy effective products<br />
Sharing corporate responsibility<br />
values<br />
Customer Reach<br />
Prioritizing regional to global<br />
markets<br />
Enhancing flexibility in supply<br />
chain<br />
Sustaining material and energy<br />
effectiveness<br />
Enhancing market volatility<br />
intelligence<br />
Increasing collaboration with external<br />
partners<br />
Operational Agility<br />
Leaders of<br />
Sustainable<br />
Steel<br />
Cost Competitiveness<br />
Implementing Lean Six<br />
Sigma<br />
Implementing low-carbon cost<br />
sourcing<br />
Identifying and managing<br />
sustainability risks<br />
Stakeholder<br />
Confidence<br />
Anticipating regulatory changes<br />
Improving transparency and frequency of financial and non-financial<br />
reporting on performance with stakeholders<br />
Source: EY Metals & Mining Analysis<br />
Page 10<br />
© 2012 EYGM Limited. All Rights Reserved.<br />
...from a strategist point of view, evidence should be found how sustainability leaders are responding to this challenge<br />
Ökologisches und ökonomisches Interesse treffen sich<br />
Für die Stahlindustrie insgesamt gilt: Die Energie- und Rohstoffkosten<br />
entscheiden über die Profitabilität der Produktion.<br />
Laut Mangers kommt es in dieser Situation zu einer<br />
Konstellation, in der die ökonomischen Interessen der Industrie<br />
den ökologischen Interessen an weniger Treibhausgasemissionen<br />
begegnen.<br />
Dabei spielt die Stahlindustrie als eine der wichtigen energieintensiven<br />
Industrien eine entscheidende Rolle. In China<br />
etwa ist die Stahlindustrie laut Internationaler Energieagentur<br />
(IEA) für rund 20 % des globalen Energieverbrauchs und<br />
zugleich für rund 30 % des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich,<br />
so Mangers.<br />
In Zukunft sei zudem mit weiteren politischen Maßnahmen<br />
zur Senkung der Emissionen zu rechnen. Auch wenn die Regulierungen<br />
zu einer erhöhten Belastung für die Stahl herstellenden<br />
Unternehmen werden, würde der sinkende Energieverbrauch<br />
dennoch zu geringeren Kosten führen. Laut Mangers<br />
wäre das der Fall, wenn die Energiekosten mehr als ein Drittel<br />
der gesamten Kosten des Unternehmens ausmachten.<br />
China z.B. könnte durch Installation moderner Produktionskapazitäten,<br />
die auch auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind, bis<br />
2020 seine CO2-Emissionen um etwa 300 Millionen Tonnen<br />
reduzieren.<br />
Nachhaltige Stahlproduktion als strategische Option<br />
Aus technischer Sicht gibt es eine Reihe von Ansätzen, mit<br />
denen die Treibhausgase reduziert werden können. Entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette können vom Produzenten<br />
bis hin zum Handel viele Modifzierungen vorgenommen<br />
werden, die die Treibhausgasemissionen mindern.<br />
Während in Europa die Minimierungspotenziale in der Produktion<br />
relativ gering sind - denn hier sind bereits die modernsten<br />
Anlagen in Betrieb - dürfte die Produktionsseite in<br />
anderen Ländern und Regionen wie China, Russland und<br />
Südamerika das größte Potenzial liefern.<br />
Wie kann es in dieser Situation jedoch gelingen, eine sowohl<br />
unter ökologischen als auch ökonomischen Gesichtspunkten<br />
nachhaltige Stahlproduktion erfolgreich auf den<br />
Märkten zu behaupten?<br />
Mangers riet dazu, einen Seitenblick auf die Strategien anderer<br />
Industrien wie die der Ölindustrie zu werfen, die vor<br />
ähnlichen Herausforderungen stehen oder standen. Dabei<br />
spielen vier strategische Bereiche eine besondere Rolle.<br />
Zunächst die Kundenreichweite: Durch Innovationen in<br />
energieeffiziente Produkte, die Bevorzugung regionaler<br />
Märkte vor globalen Märkten sowie die erfolgreich kommunizierte<br />
(und von anderen geteilte) Verantwortung des<br />
Unternehmens für eine nachhaltige Produktion wurde die<br />
Kundenreichweite gesteigert.<br />
Zweitens die „Operational Agility“: Bei zunehmender Volatilität<br />
hilft nur, agiler zu funktionieren und sich unvorhergesehenen<br />
Ereignissen nahtlos anpassen zu können. Dazu<br />
zählen neue Konzepte, die Arbeitsschritte in der Wertschöpfungskette<br />
so zu gestalten, dass schnelle Umstellungen auf<br />
veränderte Bedingungen möglich sind. Des Weiteren zählen<br />
dazu neue Analysemethoden zur Erlangung belastbarer<br />
Erkenntnisse über volatile Märkte sowie eine stärkere Zusammenarbeit<br />
mit externen Partnern.<br />
Drittens der Kostenwettbewerb - wozu Material- und Energieeffizienz<br />
zählen, aber auch neue Managementtechniken,<br />
die bereits in der Automobil- und Flugzeugfertigung<br />
zum Einsatz kommen: „lean manufacturing“ und „Six Sigma“.<br />
Zusätzlich empfiehlt Pierre Mangers, den „low-costcountry-sourcing“-Ansatz<br />
zu überdenken und durch CO2-<br />
neutralere Beschaffungsstrategien sukzessiv zu ergänzen.<br />
Viertens die „Stakeholder Confidence“: Eine größere Transparenz<br />
der Unternehmensleistung nach außen sowie eine<br />
besondere Aufmerksamkeit auf mögliche regulatorische<br />
Änderungen sichern und verbessern die Position des Unternehmens<br />
im Umfeld wichtiger externer Interessengruppen.<br />
Welche Strategie bietet sich den Stahlherstellern also an,<br />
um damit erfolgreich in die Zukunft zu gehen? Vor allem<br />
die Volatilität der Märkte sollte berücksichtigt werden, so<br />
Mangers. Zumindest bis 2020, denn es könnte aufgrund<br />
der dann gesättigten Stahlnachfrage in China zu einem<br />
Wendepunkt für die Stahlindustrie weltweit kommen und<br />
die starke Schwankungsbreite in den Märkten glätten. Laut<br />
Mangers ist der zweite wichtige Bereich die nachhaltige<br />
Produktion, zu der die Stahlhersteller aufgrund steigender<br />
Energie- und Rohstoffkosten fast gezwungen sind.<br />
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