2013 (PDF) - Revue Technique Luxembourgeoise
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EFFIZIENZHAUS PLUS | REVUE TECHNIQUE LUXEMBOURGEOISE 1 | <strong>2013</strong><br />
49<br />
© Matthias Koslik, Berlin<br />
Gebäudetechnik<br />
Die technischen Anlagen sind im sogenannten Energiekern,<br />
einem gläsernem Technikraum, untergebracht. Die Technik<br />
wird so für alle Besucher sichtbar und nachvollziehbar. Eine<br />
Photovoltaikanlage generiert Strom aus dem einfallenden<br />
Sonnenlicht, eine Wärmepumpe nutzt die Außenluft als<br />
Wärmequelle für die Erwärmung von Wasser. Die Photovoltaikmodule<br />
auf dem Dach und an der Südfassade erzeugen<br />
im Jahresmittel ausreichend Energie, um den kompletten<br />
Bedarf des Hauses und der Elektrofahrzeuge zu decken.<br />
Auf die Nutzung von Geothermie wurde verzichtet, da der<br />
Aufwand für den Rückbau der Erdsonden angesichts der<br />
vorgesehenen Standdauer von ca. drei Jahren unverhältnismäßig<br />
hoch wäre. Stattdessen wird eine hocheffiziente<br />
Luft-Wasser-Wärmepumpe eingesetzt, die thermische<br />
Energie aus der Außenluft gewinnt. Der Heizbedarf in den<br />
Wintermonaten wird durch eine im Fußboden verlegte<br />
Flächenheizung gedeckt. Durch die Bündelung der Gebäudetechnik<br />
im Energiekern können die Leitungswege kurz<br />
gehalten werden. Alle Verteilleitungen und Luftkanäle sind<br />
so kurz wie möglich; darüber hinaus sind sie auch wärmegedämmt<br />
– Verteilverluste können somit auf ein absolutes<br />
Minimum reduziert werden.<br />
Bei der auf dem Dach platzierten Photovoltaikanlage kommen<br />
monokristalline Hochleistungsmodule mit einem hohen<br />
Wirkungsgrad zum Einsatz; diese Module eignen sich<br />
besonders gut für die Umwandlung von direkter solarer<br />
Strahlung in elektrische Energie. In der Fassade kommen<br />
amorphe Dünnschichtmodule zum Einsatz; diese Module<br />
eignen sich besonders für diffuse Strahlung, wie sie hauptsächlich<br />
im Bereich von Fassaden vorliegt. Ein Teil der aus<br />
der Photovoltaik gewonnenen elektrischen Energie betreibt<br />
die Luft-Wasser-Wärmepumpe, die aus der in der Außenluft<br />
enthaltenen Energie auch bei niedrigen Außentemperaturen<br />
Wärme für das Haus erzeugen kann.<br />
Energiekonzept<br />
Die Nutzung erneuerbarer Energien im Effizienzhaus Plus<br />
ist stark witterungsabhängig; Speicher helfen dabei, Angebot<br />
und Nachfrage besser in Einklang miteinander zu<br />
bringen. Der lokal erzeugte Strom wird in einer 40 kWh<br />
Lithium-Ionen-Batterie zwischengespeichert, die sich aus<br />
„Secondary Use“-Fahrzeugbatterien zusammensetzt. Der<br />
Energiebedarf des Effizienzhauses Plus beträgt voraussichtlich<br />
weniger als 10.000 kWh/a. Dies lässt sich durch<br />
den konsequenten Einsatz energieeffizienter Anlagentechnik<br />
gekoppelt mit intelligenter Steuerungstechnologie<br />
realisieren. Für den Energieertrag werden mehr als 16.000<br />
kWh/a prognostiziert, wodurch ein beachtlicher Energieüberschuss<br />
entsteht, der für die Elektromobilität verwendet<br />
werden kann. Die angenommene Fahrleistung der<br />
Elektrofahrzeuge beträgt insgesamt 29.000 km/a, davon<br />
entfallen ca. 25.000 km/a auf die beiden Autos und ca.<br />
4.000 km/a auf das Elektrofahrrad. Für diese angenommene<br />
Fahrleistung von 29.000 km/a wird ein Bedarf in Höhe<br />
von ca. 6.000 kWh/a erwartet, der durch den Ertrag der<br />
Photovoltaikanlage gedeckt wird.<br />
F87 – Schaufenster für Elektromobilität<br />
und Plusenergie