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KLARINETTENQUINTETTE - nca - new classical adventure

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4 5Das Ensemble LES ADIEUX – Beethovens Klaviersonate stand bei der Namensgebung Pate – beschäftigtsich mit der Interpretation und Erforschung der Kammermusik des späten 18. und frühen 19. Jahrhundertsbis etwa 1840. Das Repertoire umfasst hauptsächlich die noch unvollkommen ergründete Literatur fürStreichquintett sowie Quintett- und Quartettbesetzungen mit Streichern und einem Blasinstrument (Flöte,Oboe, Klarinette) sowie mit Hammerflügel. Kernpunkte der Ensemblearbeit sind dabei vor allem dieWiener Musikszene um 1800 mit ihren böhmischen Zeitgenossen, die deutsche Frühromantik und diefranzösische Kammermusik zwischen den Revolutionen.LES ADIEUX wurde 1986 gegründet und hat sich seitdem im In- und Ausland einen Namen als führendeKammermusikvereinigung auf ihrem Gebiet gemacht. Konzertreisen führten das Ensemble in beinahe alleeuropäischen Länder sowie nach Südamerika, Israel und Indien.Wegen des transparenteren Klanges und der oft besser ausgewogenen Klangverhältnisse unter denInstrumenten hat sich LES ADIEUX für die Verwendung des am Beginn des 19. Jahrhunderts gebräuchlichenInstrumentariums entschieden. Nicht nur die Musik an sich, sondern auch das Klangwerkzeug, mit demsie realisiert wird, hat eine große Bedeutung für ihre Wirkung auf den Zuhörer.Eric Hoeprich (Klarinette)Soloklarinettist in Frans Brüggens „Orchester des 18. Jahrhunderts“; Dozentur am KöniglichenKonservatorium in Den Haag. Daneben Engagements als Solist und Kammermusikspieler für Konzerte undAufnahmen; diese Aktivitäten haben ihn mit Auftritten bei fast allen großen Festivals in der ganzen Weltbekannt gemacht. Besonders zu erwähnen ist auch seine Tätigkeit als Instrumentenmacher. Er baute alserster eine Bassettklarinette wie diejenige von Anton Stadler; für dieses Instrument schrieb Mozart seinKlarinettenkonzert und das Klarinettenquintett. Eric Hoeprich ist außerdem ein Sammler von Klarinettenaus dem 18. und 19. Jahrhundert. Er benutzt diese Instrumente häufig zu seinen Konzerten.Eric Hoeprich (Klarinette)


6 7Mary Utiger (Violine)Violinstudium bei Dorothy DeLay am „New England Conservatory“ in Boston; 1984 Preisträgerinbeim Internationalen Wettbewerb für Alte Musik in Brügge; bis 1985 Mitglied im „Orchester des 18.Jahrhunderts“; 1985-86 Mitwirkung bei „musica antiqua Köln“; Konzertmeisterin des Orchesters „LaStagione Frankfurt“.Ursula Bundies (Violine)Violinstudium an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei Prof. Barbara Koerppen;Beschäftigung mit der Barockvioline schon während der Hochschulzeit; Weiterbildung auf Kursen und vorallem durch die Zusammenarbeit mit anderen Spezialisten auf diesem Gebiet. Seit 1984 freischaffendeGeigerin; Mitglied verschiedener Orchester und Ensembles („La Stagione Frankfurt“, „Das kleine Konzert“,„Les Adieux“, „Musica Alta Ripa“).Hajo Bäß (Viola)Violinstudium an der Kölner Musikhochschule; 1973 Mitbegründer von „musica antiqua Köln“; mitdiesem Ensemble Konzerte in der ganzen Welt und zahlreiche preisgekrönte Plattenaufnahmen; 1987-89 Lehrauftrag für Barockvioline an der Schola Cantorum Basiliensis; seit 1993 Lehrauftrag an derMusikhochschule Frankfurt.Nicholas Selo (Violoncello)Cellostudium am „Royal College of Music“ in London; Studium der Musikwissenschaft an der „University ofBristol“; 1982 Ablegung der Magisterprüfung „cum laude“; 1984 gewann er ein Stipendium der „EdwardVII Foundation“ zum weiteren Cellostudium bei Pergamenschikow in Köln; gleichzeitig Beschäftigung mitbarocker Spieltechnik; Kurse bei Anner Bylsma und Hidemi Suzuki.U r s u l a B u n d i e s ( V i o l i n e )


8 9Immer wieder ist es im Lauf der Geschichte passiert, dass ein hervorragender Instrumentalist einengroßen Komponisten dazu inspiriert hat, ein Stück für ihn zu schreiben: bei Carl Maria von Weber hießder verdienstvolle Mann Heinrich Joseph Bärmann. Er war ausgebildeter Militärmusiker und zu derZeit, als Webers und sein Weg sich kreuzten, hatte er eine Stelle im Münchener Hoforchester inne.Es muss eine sehr anregende Freundschaft gewesen sein, denn die Musikwelt verdankt Bärmannnicht nur das eine Klarinettenquintett, sondern noch ein „Grand Duo“ für Klavier und Klarinette, einConcertino und zwei Klarinettenkonzerte sowie ein paar kleinere Stücke.Äußerlich ist Webers op. 34 ein Schaustück für einen Klarinettenvirtuosen mit spektakulären Läufenund riesigen Intervallsprüngen, eindrucksvoll und so recht geeignet, die besonderen Fähigkeiteneines ungewöhnlichen Könners ins rechte Licht zu setzen. Man konnte es auf Konzertreisen überallspielen, wo es ein passables Streichquartett gab, wenn ein Orchester vor Ort nicht existierte. DerKomponist Weber entledigt sich dieser gefährlichen Aufgabe auf eine Weise, die aufhorchen lässt.Gefährlich, weil man bei dieser Art von Stücken leicht lediglich bei sensationellen Äußerlichkeitenlanden kann. Aber Weber hat nicht nur ein brilliantes Klarinettenstück geschrieben, sondern er brachtees darüber hinaus fertig, dem Instrument neue Ausdrucksmöglichkeiten zu erschließen. Er bringt dasKunststück fertig, die ungeheure Beweglichkeit des Instrumentes und seinen großen Tonumfang zunutzen, um bis dahin nicht Gesagtes zu formulieren. Es ist überall spürbar, dass man es mit einemOpernkomponisten zu tun hat. Dieses Stück versetzt in Wechselbäder der Gefühle: heitere Ruhe,jähes Erschrecken, Tumult und entsetzte Flucht, dann Hornrufe, Rettung und Beruhigung ... Derzweite Satz: Nacht, beklemmendes Dunkel, Licht irgendwo, verhallende Rufe, erneut Dunkel, wiederAngst, die sich zum blanken Entsetzen steigert, ein Schrei, in der Ferne verhallende Rufe, schließlichStille ... Der dritte Satz: fröhliches Treiben – vielleicht ein Wirtshaus, Gelächter, nicht nur fröhliches,auch höhnisches, Juchzer, aber auch ernste, ja sorgenvolle Gespräche ... Der vierte Satz schließlichM a r y U t i g e r ( V i o l i n e ) , H a j o B ä ß ( V i o l a ) , N i c h o l a s S e l o ( V i o l o n c e l l o )


10 11gleicht einem fröhlichen Ausritt, auf dem einem alles Mögliche widerfährt: lustige Unterhaltung,gelehrte Disputationen bis hin zu Zank und Streit, Besinnliches, Beunruhigendes, das einen fröstelnlässt, bis sich am Ende alles in Ausgelassenheit förmlich überschlägt. Es ist nicht oft vorgekommen,dass einer, auch ein guter Komponist, diese geschmackliche Gratwanderung zwischen Show undmusikalischer Substanz derartig überzeugend gemeistert hat. So ist es eigentlich kein Wunder, dassein Stück ähnlichen Gewichts bis hin zu Brahms’ Klarinettenquintett nicht mehr geschrieben wurde.Auch dieses Meisterwerk wurde wieder durch einen hervorragenden Klarinettisten inspiriert ...Der Name Sigismund Neukomm wird sicherlich auch Kennern der musikalischen Klassik nichtviel sagen, und auch der Verfasser dieses Vorwortes muss gestehen, dass er außer inzwischeneingehender Beschäftigung mit diesem Komponisten nur das auf dieser Platte vorgestellte Stück vonNeukomm jemals hören und natürlich auch spielen konnte. Dabei hat Neukomm bedeutende Beiträgezur Musik seiner Zeit als Komponist, Interpret, Arrangeur, Dirigent und Organisator geliefert. SeinNachruhm ist mit großer Wahrscheinlichkeit deshalb so schnell verblasst, weil er kein Avantgardistwar, sondern Zeit seines Lebens in seiner musikalischen Heimat – der Wiener Klassik Haydns undMozarts – verblieb, ohne jedoch einfach nur Epigone zu sein, wenn man das aus der intimen Kenntniseines einzigen Stückes überhaupt schließen darf. Sigismund Neukomm wurde 1778 in Salzburggeboren als Sohn eines Schuldirektors und erhielt neben einer guten Schulausbildung Musikunterrichtvon Michael Haydn. Er sollte seinem Lehrer zeitlebens ein außerordentlich warmherziges Andenkenbewahren. Dies lässt sich auch von Joseph Haydn sagen, dessen Vertrauter Neukomm in den letztenLebensjahren des Meisters wurde. Neukomm verfasste Klavierauszüge u. a. von Haydns „StabatMater“ und instrumentierte verschiedene Stücke von diesem neu, alles unter den Augen und mit demSegen Haydns – ganz gewiss ein Zeichen von fachlicher Anerkennung. Kurz vor Haydns Tod verließer Wien, um eine Stelle als Opernkapellmeister in St. Petersburg anzutreten. Hier entstand unteranderem auch das Klarinettenquintett op. 8. Von St.Petersburg ging er zunächst zurück nach Wien,wo er während der Zeit des Wiener Kongresses Talleyrand kennenlernte. Neukomm folgte diesemnach Paris, wo er für etwa zwanzig Jahre als Freund und Vertrauter Talleyrands in dessen PalastWohnung nahm. Ein unermüdlich Reisender – mit Talleyrand und ohne – war er in ganz Frankreich,in Italien, Ägypten und schließlich sogar im Gefolge eines portugiesischen Diplomaten für sechsJahre in Rio de Janeiro. Er sorgte dort für die lateinamerikanische Erstaufführung des Requiems vonMozart. Nach seiner Rückkehr und einem späteren Zerwürfnis mit Talleyrand bereiste er sehr häufigEngland, Deutschland und Österreich. In Englang scheint er zeitweise der meistgespielte deutscheKomponist von Kirchenmusik gewesen zu sein. Regelmäßig trat er als Orgelimprovisator oder alsDirigent eigener Werke auf englischen Music Festivals auf.Seine Schaffenskraft und seine Reiselust blieben bis ins hohe Alter – er starb 1858 im Alter von80 Jahren – ungebrochen. Sein Œuvre ist gewaltig und die genaue Zahl seiner Kompositionen istbis heute nicht genau zu ermitteln. Neukomm hinterließ ein handschriftliches Werkverzeichnis,das in einer Abschrift seines Bruders auf uns gekommen ist. Es enthält 1265 Nummern. DenHauptteil seines Schaffens machte die Kirchenmusik – Messen, Motetten, Psalmen, Kantaten,Oratorien – aus. Er schrieb aber auch Opern, Orchesterwerke, Märsche, Lieder und Kanons. DieKammermusik scheint ihn lediglich bis zu seinem mittleren Alter interessiert zu haben. SeineSprachkenntnisse müssen enorm gewesen sein: Englisch, Französisch, Russisch, Portugiesisch,Griechisch, Italienisch und Latein standen ihm zu Gebote; er hatte rege literarische Interessen,wie die Texte verraten, welche er komponierte: Schiller, Goethe, Klopstock, Milton, Luther u. a.Zeitlebens setzte er sich für die Aufführung der Werke Haydns und Mozarts ein. Er arrangierte vieleihrer berühmtesten Werke für Klavier und Orgue expressif, eine Art Harmonium. Er wollte auf dieseWeise eine Möglichkeit schaffen, deren beste Stücke aufzuführen und kennenzulernen auch ohne


12 13manchmal nötigen großen Apparat, der nicht überall zur Verfügung stand. Dieser kurze Abriss vonNeukomms Geschichte kann nur einen kleinen Einblick in dieses an Ereignissen und künstlerischenErgebnissen reiche Leben bieten; alles andere würde den Rahmen eines Plattenvorwortes allzusehr sprengen. Als über einen „Klassizisten“ ist die Nachwelt sicher zu leichten Herzens über ihnhinweggegangen wie über manchen anderen, der dem über lange Zeit treu geblieben ist, was erals gut und richtig für sich erachtete. Er hat es gewiss verdient, dass man seiner wieder mehreingedenk wird.Hajo BäßThe chamber ensemble LES ADIEUX – so-named after Beethoven‘s Piano Sonata Op. 81a – preoccupiesitself with the interpretation of and research into the Chamber Music of the late 18th and early 19thcenturies, up until around 1840. This repertoire includes mainly the as yet incompletely researchedliterature for String Quintet as well as quintet and quartet formations for strings plus a single windinstrument (Flute, Oboe, Clarinet) and in addition with Fortepiano. The crux of the ensemble‘s workremains the Viennese musical scene around 1800 with its contemporary development in Bohemia, earlyGerman romantic and French chamber music between the revolutions.LES ADIEUX was founded in 1986 and has since made a name for itself as the leading chamber musicgroup in its field. Concert tours have taken the ensemble to almost all European countries as well as SouthAmerica, Israel and India. Spurred on by the greater transparency and oft–times better balance betweentheir instruments, LES ADIEUX has opted for the use of those instruments customary at the beginning ofthe 19th century. Not just the music in itself but also the means by which the sound is achieved, have aparamount say in the effect on the listener.Eric Hoeprich (Clarinet)Solo Clarinettist in Frans Brüggen‘s “Orchestra of the 18th Century”; teaching post at the RoyalConservatory of The Hague. Numerous engagements in addition as soloist and chamber musician inconcerts and recordings; these activities have made a name for him with appearances at almost all majorFestivals throughout the world. Particularly worthy of mention is his work as an instrument maker. Hewas the first to build a basset-horn like those of Anton Stadler; this was the instrument Mozart wrote hisClarinet Concerto and Clarinet Quintet for. Furthermore Eric Hoeprich collects instruments of the 18th and19th centuries and employs these frequently for his concerts.


14 15Mary Utiger (Violin)Violin tuition with Dorothy DeLay at New England Conservatory in Boston; 1984 Prize-winner at theInternational Early Music Competition in Bruges; until 1985 Member of Orchestra of the 18th Century;1985–86 participation with Musica Antiqua Cologne; Concert-mistress of the Orchestra “La Stagione”.Ursula Bundies (Violin)Studied at the Hochschule für Musik und Theater in Hannover (Prof. Barbara Koerppen); involvementwith Baroque violin-playing from this time on; further training on courses and especially through workingwith other specialists in this field. Since 1984 free-lance violinist; member of various orchestras andensembles (“La Stagione Frankfurt”, “Das kleine Konzert”, “Les Adieux”, “Musica Alta Ripa”).Hajo Bäß (Viola)Violin studies at the Cologne Hochschule 1973 co-founder of “Musica Antiqua Cologne” has travelled worldwidewith this ensemble and received numerous recordings awards; 1987-89 lectureship on Baroqueviolinat the Scola Cantorum Basiliensis (Basel); since 1993 a teaching post at the MusikhochschuleFrankfurt/Main.Nicholas Selo (Cello)Studied cello at the Royal College of Music in London and Musicology at Bristol University; 1982 achievedhis B.A. with 1st class honours; 1984 won a scholarship from the “Edward VII Foundation” for furtherstudies in Cologne with Boris Pergamenschikov; simultaneously began a pre-occupation with BaroquePerformance Practice; attended courses with Anner Bylsma and Hidemi Suzuki. Member of variousorchestras and ensembles in and around Germany (“La Stagione Frankfurt”, “Camerata Köln” etc.).Time after time throughout musical history an exceptional instrumentalist has inspired a great composerto write a piece for him. In the case of Carl Maria von Weber the good man’s name was Heinrich JosephBärmann. A trained military musician, at the time of his and Weber’s meeting in Munich he had a positionin the Munich Court Orchestra. It must have been a very stimulating friendship, since there is a debt ofthanks owing to Bärmann for the enhancement of musical posterity to the Weberian tunes of a ClarinetQuintet, a ‘Grand Duo’ for Piano and Clarinet, a Concertino, two Clarinet Concertos as well as a numberof smaller pieces.Externally Weber’s Op. 34 is a showpiece for a virtuoso Clarinettist with spectacular runs and hugeintervallic leaps, impressively suited to setting off the special gifts of an unusual maestro. The piececould be played anywhere on tour, a self-respecting String Quartet ready to hand to replace, as it were,an absent local orchestra. The composer Weber divests himself of any dangers in a way which totallycommands one’s attention. Dangers, so defined, because one can easily land in the terrain of sensationalsuperficialities with this kind of piece. Yet Weber didn’t just write a brilliant piece for clarinet, he evensaw to it that <strong>new</strong> expressive possibilities were rendered unto the instrument. He achieved the feat ofemploying the enormous mobility of the instrument and its great range to say that which had hitherto notbeen said. The presence of the opera composer can be felt everywhere. The piece transports one throughthe swings and roundabouts of sentiments: cheerful calm, rude enstartlement, tumult and flight in horror,then horn-calls, rescue and pacification ... The second movement. Night-time, perturbing darkness,somewhere a light, echoing cries, re<strong>new</strong>ed darkness, the return of fears which build up to naked horror, ascream, distant voices echoing, final silence ... The third movement: joyful activity – perhaps a laughter ina hostelry, not only merry but mocking, hip-hip hurrahs, but then serious, concerned conversations too ...The fourth movement comes close to a merry horse-ride where everything could happen: from comicalentertainments and learned disputation to quarrel and strife, here reflection, there disconcerting <strong>new</strong>s


18 19L’ensemble LES ADIEUX – qui emprunte son nom à la célèbre sonate pour piano de Beethoven – seconsacre à l’exploration de la musique de chambre de la fin du XVIIIe siècle et des premières décenniesdu XIXe siècle jusqu’à environ 1840. Les musiciens puisent l’essentiel de leur répertoire dans la littératureencore peu explorée pour quintette à cordes et quintette ou quatuor avec un instrument à vent (flûte,hautbois, clarinette) ou un piano. Leur intérêt les porte principalement vers la scène musicale viennoiseet les compositeurs tchèques autour de 1800, le premier romantisme allemand et la musique de chambreen France entre la Révolution de 1789 et celle de 1848.Fondé en 1986, LES ADIEUX est aujourd’hui reconnu sur la scène internationale comme l’ensemblede musique de chambre le plus éminent dans son domaine. Des tournées de concerts l’ont mené danspresque tous les pays européens, en Amérique du Sud, en Israël et également en Inde.Convaincus que le choix des instruments, ayant une influence décisive sur l’effet que la musique produitsur l’auditeur, doit être en rapport avec le répertoire exécuté, les musiciens des LES ADIEUX jouent surdes instruments tels que l'on utilisait au début du XIXe siècle, dont ils recherchent à la fois la sonoritéindividuelle transparente et la sonorité particulièrement équilibrée qu’ils permettent d’obtenir au seind’un ensemble.Eric Hoeprich (clarinette)Clarinette solo dans l’Orchestre du XVIIIe siècle de Frans Brüggen, chargé de cours au Conservatoire royal deLa Haye, Erich Hoeprich s’est acquis au fil des concerts et des enregistrements une renommée internationaleen tant que soliste et musicien de chambre. Il s’est produit dans presque tous les grands festivalsinternationaux. Son activité de facteur d’instruments est également remarquable. De nos jours, il a ainsi étéle premier à construire une clarinette de basset comparable à celle d’Anton Stadler, pour laquelle Mozartécrivit son Concerto pour clarinette et son Quintette avec clarinette. Eric Hoeprich constitue en outre unecollection de clarinettes des XVIIIe et XIXe siècles dont il joue fréquemment à l’occasion de ses concerts.Mary Utiger (violon)Après des études du violon auprès de Dorothy DeLay au New England Conservatory de Boston, elle est,en 1984, lauréate du Concours international de musique ancienne de Bruges. Membre de l’Orchestre duXVIIIe siècle jusqu’en 1985, elle fait partie de l’ensemble Musica Antiqua de Cologne en 1985 et 1986. Elleest aujourd’hui premier violon (Konzertmeisterin) de l’orchestre La Stagione de Francfort.Ursula Bundis (violon)C’est durant ses études de violon auprès de Barbara Koerppen à la Hochschule für Musik und Theater de Hanovrequ’elle commence à s’intéresser au violon baroque, ce qui la conduit à effectuer de nombreux stages avecdes spécialistes de cet instrument. Violoniste indépendante depuis 1984, elle se produit avec de nombreusesformations, telles que La Stagione de Francfort, Das kleine Konzert, Les Adieux et Musica Alta Ripa.Hajo Bäß (alto)Après des études de violon à l’école supérieure de musique de Cologne, il participe en 1973 à la fondationde l’ensemble Musica Antiqua de Cologne. Ses engagements le mènent dans le monde entier, et plusieursdes enregistrements auxquels il a participé ont été récompensés par des prix. En 1987-1989, il est chargéde cours de violon baroque à la Schola Cantorum Basiliensis. Depuis 1993, il enseigne à l’école supérieurede musique de Francfort.Nicholas Selo (violoncelle)Il étudie le violoncelle au Royal College of Music à Londres et la musicologie à l’université de Bristol.En 1984, une bourse de la Fondation Édouard VII lui permet de poursuivre ses études auprès dePergamenchikov à Cologne. Également intéressé par la technique de jeu baroque, il suit des masterclassesavec Anner Bylsma et Hidemi Suzuki.


20 21L’histoire de la musique regorge de noms d’instrumentistes dont le talent a incité de grands compositeursà leur dédier des pièces. Tel fut le cas du couple formé par Heinrich Joseph Bärmann et Carl Maria vonWeber. Musicien militaire de formation, Bärmann tenait un poste dans l’orchestre de la cour de Munichlorsqu’il fit la connaissance de Weber. À l’amitié qui s’ensuivit, le monde de la musique doit non seulementun quintette avec clarinette, mais aussi un « Grand Duo » pour piano et clarinette, un concertino, deuxconcertos pour clarinette ainsi que quelques morceaux de dimensions plus modestes.À première vue, l’opus 34 de Weber se présente, avec ses traits spectaculaires de gammes et ses sautsd’intervalle gigantesques, comme une impressionnante pièce de bravoure pour un clarinettiste virtuose,façonnée pour faire valoir les capacités extraordinaires d’un instrumentiste exceptionnel. De plus, lapièce se prête particulièrement bien aux concerts en tournée, du fait qu’elle peut aussi bien, en l’absenced’orchestre, être exécutée avec un quatuor à cordes. Le compositeur a relevé d’une manière tout à faitremarquable le défi représenté par les pièces de ce genre, qui risquent toujours de s’épuiser en vainseffets. Non seulement Weber a écrit une pièce brillante pour clarinette, mais il a ouvert à l’instrumentde nouvelles possibilités d’expression. Il a su profiter de l’extrême agilité de l’instrument et de la largeurexceptionnelle de son registre pour formuler des propos jamais encore énoncés. Le compositeur d’opéraa laissé sa marque tout au long de cette pièce, qui plonge l’auditeur dans un bain d’émotions et desentiments : tranquillité sereine, effroi subit, tumulte et fuite panique, puis appels du cor, sauvetage et paixretrouvée... Deuxième mouvement : nuit, obscurité oppressante, puis une lumière quelque part, des appelsqui finissent par se perdre, de nouveau l’obscurité, une angoisse qui croît jusqu’à un sentiment d’horreur,un cri, des appels qui se perdent dans le lointain, enfin le silence... Troisième mouvement : animationjoyeuse – peut-être une brasserie –, des rires, certains gais, d’autres moqueurs, des cris de joie, puis desconversations sérieuses, quand elles ne sont pas soucieuses... Le quatrième mouvement fait penser à unejoyeuse promenade à cheval s’accompagnant d’une multitude d’impressions – divertissement, discussionssavantes, bagarres et querelles, moments de contemplation, expériences inquiétantes, frissons – avantde s’achever dans un tourbillon de gaieté. Il est admirable de constater à quel point Weber a su maintenirl’équilibre entre la représentation et la substance musicale sans jamais dépasser les limites du bon goût.Rares sont les compositeurs, même parmi les plus grands, qui réussissent ainsi à se tenir sur le fil durasoir stylistique. Aussi n’est-il pas étonnant qu’il faille attendre Brahms et son quintette avec clarinette,chef-d’œuvre lui aussi inspiré par un clarinettiste hors pair, pour trouver une pièce de cette enverguredans la littérature pour l’instrument.Même pour les connaisseurs, il est vraisemblable que le nom de Sigismund Neukomm n’évoquera pasgrand-chose, et l’auteur de ces lignes doit lui-même avouer que, s’il s’est penché sur la vie du compositeur,la seule pièce de Neukomm qu’il ait jamais eu l’occasion d’entendre – et, bien sûr, de jouer – est celle quepropose le présent enregistrement. Et pourtant, Neukomm a apporté, en tant que compositeur, interprète,arrangeur, chef d’orchestre et organisateur, une contribution importante à la musique de son époque. Sison étoile a si vite pâli aux yeux de la postérité, c’est très probablement parce qu’il n’a pas été un avantgardiste,mais un tenant irréductible de la tradition, en l’occurrence le classicisme viennois de Haydn etde Mozart. Pour autant, il n’a pas été qu’un simple épigone – autant que l’on puisse en juger sur la based’une seule composition.Né en 1778 à Salzbourg d’un père directeur d’école, Sigismund Neukomm a reçu, à côté d’une formationscolaire solide, des leçons de musique de Michael Haydn. Sa vie durant, il devait garder de son maîtreun souvenir chaleureux. Il en fut de même avec Joseph Haydn, qui, dans ses dernières années, fit deNeukomm son confident. Neukomm écrivit des réductions pour piano de plusieurs œuvres de Haydn, dontle Stabat Mater, et réinstrumenta quelques-unes de ses compositions, tout cela sous les yeux et avec labénédiction du compositeur – ce qui témoigne de l’estime que celui-ci lui portait. Peu avant la mort de


22 23Haydn, Neukomm quitta Vienne pour Saint-Pétersbourg afin d’y occuper un poste de maître de chapelleà l’opéra. C’est à Saint-Pétersbourg qu’il composa, entre autres, son Quintette avec clarinette, op. 8. Deretour en Autriche, Neukomm fit la connaissance de Talleyrand à l’occasion du Congrès de Vienne. Il suivitle prince à Paris, où, devenu son ami et son confident, il vécut dans son palais pendant une vingtained’années. Voyageur infatigable, Neukomm, avec ou sans Talleyrand, parcourut la France, séjourna enItalie et en Égypte et passa finalement, dans l’entourage d’un diplomate portugais, six années à Rio deJaneiro, où il fut à l’origine de la première exécution du Requiem de Mozart en Amérique du Sud. Une foisrentré en Europe, et brouillé avec Talleyrand, il fit de très nombreux voyages en Angleterre, en Allemagneet en Autriche. Pendant quelque temps, il semble avoir été le compositeur allemand de musique sacrée leplus joué en Angleterre. Il s’y produisit régulièrement en tant qu’organiste et improvisateur et dirigea sespropres compositions dans de nombreux festivals.découvrir et de les jouer même quand l’effectif requis – parfois très important – n’était pas disponible.Cette brève notice ne donne qu’un aperçu très succinct de la vie riche en événements et en réalisationsartistiques de Sigismund Neukomm, dont une biographie plus détaillée dépasserait le cadre de cetteintroduction. La postérité l’a certainement traité avec une trop grande légèreté – comme c’est souventle cas des artistes qui sont restés fidèles à ce qu’ils pensaient être juste et bon pour eux. Mais il mériteindéniablement que l’on se souvienne de sa musique.Hajo Bäß(Traduction : Babette Hesse)Sigismund Neukomm mourut en 1858 à l’âge de 80 ans, ayant conservé jusque dans ses dernières annéessa productivité et son goût des voyages. Son œuvre est immense et le nombre de ses compositions n’a pasencore été déterminé avec précision. Du catalogue manuscrit qu’il a laissé, et qui contient 1 265 numéros,il nous est parvenu une copie de la main de son frère. C’est la musique sacrée – messes, motets, cantates,psaumes, oratorios – qui y occupe la plus grande place, mais Neukomm a composé aussi des opéras, desœuvres pour orchestre, des marches, des œuvres vocales et des canons. La musique de chambre semblene l’avoir intéressé que jusqu’à sa maturité. Ses connaissances en langues étrangères doivent avoir étéénormes : il parlait l’anglais, le français, le russe, le portugais, le grec, l’italien et le latin. Les textes qu’ila mis en musique témoignent de son vif intérêt pour la littérature : parmi les auteurs, on trouve, entreautres, Schiller, Goethe, Klopstock, Milton et Luther. Sa vie durant, il œuvra en faveur de la musique deHaydn et de Mozart, arrangeant pour piano et pour orgue expressif (une sorte d’harmonium) nombre deleurs pièces les plus remarquables, afin de donner aux professionnels et aux amateurs la possibilité de les

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