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i convegni della fondazione - Historia Antigua

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48 Martin Dreher<br />

die individuellen oder persönlichen abfälle von Sparta bzw. der Spartiatenherrschaft,<br />

wobei die motive der betreffenden periöken bzw. Gruppen von<br />

periöken ebenso im dunkeln bleiben wie ihre Ziele. die abwendung von<br />

drohendem Schaden an leib und Gut oder materielle Vorteile sind ebenso<br />

vorstellbar wie Statusverbesserungen und Gewinnung von persönlichem<br />

ansehen. die Ziele sind bei der anderen form der revolten, also bei den<br />

abfällen ganzer periöken-Städte, besser erkennbar: ihnen ging es jeweils<br />

darum, die spartanische herrschaft abzuschütteln und die Souveränität bzw.<br />

die Selbstbestimmung zu erlangen. in manchen fällen suchten sie vielleicht<br />

auch anschluß bzw. Schutz bei anderen Staaten, wie möglicherweise 464<br />

die beiden abgefallenen Städte bei den messeniern oder 68 die Skiriten bei<br />

megalopolis.<br />

damit ist auch klar, daß die periökenstädte, indem sie eine bürgerschaft<br />

bilden wollten, die nicht von Sparta kontrolliert wurde, ihre eigenen, autonomen<br />

Ziele verfolgten. die abhängigkeit von den Spartiaten abzuschaffen<br />

ist in bezug auf Sparta allerdings nur ein negatives Ziel. die wenigen aktiven<br />

periöken gingen nicht subversiv gegen die Spartiatenherrschaft vor; die änderung<br />

oder der umsturz der bestehenden inneren ordnung Spartas interessierte<br />

sie nicht. So wurden auch keine forderungen nach beteiligung am<br />

spartanischen Vollbürgerrecht erhoben, sei es, weil man das System grundsätzlich<br />

akzeptierte und keine möglichkeit sah, daß alle lakedaimonier ein<br />

Klaros erhielten und die dazugehörige lebensweise übernahmen, sei es, daß<br />

man die eigene identität höher stellte und daher das Ziel, selbst Spartiate zu<br />

werden, garnicht vorhanden war. die einzigen periöken, die einen solchen direkten<br />

einfluß auf die spartanische ordnung angestrebt haben mögen, waren<br />

die mitverschwörer des Kinadon, aber wirklich faßbar sind gerade sie nicht.<br />

die revolten der periöken hätten also allenfalls unbeabsichtigte, indirekte<br />

folgen für den spartanischen Kosmos haben können, etwa dadurch, daß dieser<br />

wegen des Verlustes vieler Städte bedeutende Veränderungen erfordert<br />

hätte oder gänzlich zusammengebrochen wäre. aber wie man im Verlauf des<br />

4. Jahrhunderts sieht, als dann nach der Schlacht bei chaironeia dieser fall<br />

weitgehend eintrat, hing zwar die äußere machtentfaltung, aber letztlich nicht<br />

die Sozialordnung Spartas von der beherrschung der periökenstädte ab .<br />

. .<br />

die heloten, die von den Spartanern versklavte bevölkerung lakoniens<br />

und messeniens, gelten nach überwiegender, wenngleich nicht unbestritte-<br />

Zu recht ist hier der Vergleich mit rom und den latinern gezogen worden, etwa von Baltrusch<br />

998, .

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