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FÜR MATTEO BOATO<br />
<strong>Matteo</strong> <strong>Boato</strong> ist einer der interessantesten und begabtesten jungen Künstler<br />
der neuen Trentiner Künstlergeneration. Er wirkt weit über die Landesgrenzen<br />
hinaus und geht mutig einen ganz eigenen Weg, fern aller Trends und Moden.<br />
<strong>Matteo</strong> <strong>Boato</strong> ist ein malerischer Träumer und Visionär. Seine Bilder formen<br />
sich als Sprache und Erzählungen, aus Tönen und Lauten der Farben, aus den<br />
Pinselschlägen sowie dem trainierten Bewusstsein von der Übersetzung des<br />
Wirklichkeitsbildes in den malerischen Prozess. So gesehen sind seine Bilder in<br />
erster Linie ablesbar als traumhafte und lustvolle Visionen, ganz gleich ob es<br />
sich um die malerische Verarbeitung von Architekturen handelt, ihm liebe Plätze,<br />
seine „case danzanti“ zum Beispiel oder aber ganz einfach um seine kleinen Kinder<br />
Matilda und Beatrice. <strong>Boato</strong> macht sich die Sprache der Bildererzählung in<br />
höchstem Maße zunutze, da er nicht das Bild der Wirklichkeit nachahmt, sondern<br />
neue, unaussprechliche Objektverbindungen herstellt. Die Bildsprache von<br />
<strong>Matteo</strong> <strong>Boato</strong> ist eine Überfülltheit mit Gegenständlichkeit: Alles ist Gegenstand,<br />
Ding, Bewegung, Gefühl, Atmosphäre. Die Beschreibung von Empfindungen wird an<br />
Objekte gebunden und damit objektiviert. So gesehen besteht <strong>Boato</strong>s Objektwelt<br />
aus Empfindungen, Vorschlägen für Verbesserungen dessen, wie es ist und wie es<br />
zu sein hätte, das Leben und alles Belebte, die Dinge und alles Bedingte.<br />
<strong>Boato</strong>s Bilder sind vielmehr von der Vernunft bewegt als von Leidenschaften und<br />
Lüsten. Seine Arbeiten sind getragen von einer Spannung zwischen malerischen<br />
und grafischen Elementen, wobei das Malerische das Flächenbeherrschende ist<br />
und auch den dekorativen Aspekt enthält. Die Belebtheit seiner Bilder drückt sich<br />
über die Konturen aus. Es entsteht der für <strong>Matteo</strong> <strong>Boato</strong> typische, souveräne<br />
Konturismus, der eine wichtige dekorative Komponente in der Raumgestaltung<br />
zwischen Belebtheit und Unbelebtheit ausmacht. Der verhältnismäßig präzisen<br />
Formulierung einzelner Details antwortet ein mehr atmosphärischer, weitgehend<br />
abstrakter Duktus, der ein neues Verhältnis der Künstlichkeit zur Wirklichkeit<br />
konstituiert. Den großen Anteil an seiner Produktion haben die Bilder, die<br />
sich einer reichen, schillernden Pallette verdanken, lichthaltige, strahlende<br />
Schöpfungen, in denen häufig Grau und Braun den Grundton angibt, wenn es<br />
sich um Architekturen handelt, farbenprächtig, wenn seine Kinder im Mittelpunkt<br />
stehen. Alle aber sind sie atmosphärisch durchsichtig und materiell kompakt.<br />
In diesem Sinne ist <strong>Matteo</strong> <strong>Boato</strong> wie etwa Enzo Cucchi und Anselm Kiefer ein Maler<br />
von Landschaften, des Zusammenhangs der Schöpfung, wie sie uns Kokoschka in<br />
einigen Städtebildern vor Augen geführt hat. Oder auch der Wiener Friedensreich<br />
Hundertwasser mit seinen verspielten und bunten Baukunstwerken und grünen<br />
Zitadellen. Unter diesem Aspekt ist <strong>Boato</strong> ein Historienmaler, ein Maler der Utopie<br />
und der Lebensfreude, er fasst in seinen Bildern Stofflichkeit, Zeitlichkeit, Raum<br />
A R N O L D T R I B U S D E U T S C H<br />
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