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Titelthema: Bartagamen

... und Goldbaumsteiger

... und Goldbaumsteiger (Dendrobates auratus) Fotos: A. Kwet Fauna in Commerce) einen Leitfaden, wie man die Nachfrage nach illegal gehandelten Tieren oder Tierprodukten reduzieren könnte, für Behörden in den besonders betroffenen Ländern erstellt. Nachdem die Intention dieses Dokumentes zunächst nicht ganz klar erschien, wurde in den Meetings selber bzw. in einem zusätzlichen, parallel dazu durchgeführten Webinar von TRAFFIC Singapore klar, dass es dabei nur um illegal gehandelte Tiere bzw. Produkte geht und dass der legale Handel – somit auch die private Haltung von ganz verschiedenartigen Tieren – weiterhin erwünscht ist und gefördert werden soll. Dementsprechend konnten wir zum CITES-Dokument weitere Ergänzungsvorschläge nachreichen, zum Beispiel, dass die Behörden auch auf das Fachwissen von qualifizierten Nichtregierungsorganisationen zugreifen sollen, wie die DGHT, wenn es um Amphibien und Reptilien geht. Die Zusammenarbeit zwischen DGHT und TRAFFIC soll künftig weiter intensiviert werden. Auch bei anderen Fachthemen wie „Appropriate and Acceptable Destinations“ für den Import von Wildfängen, z. B. zur Ergänzung von Zuchtgruppen bei Privathaltern, waren wir als DGHT dabei. Da die Diskussionsbeiträge zu den verschiedenen Themen teilweise noch bei CITES nachbearbeitet werden, wird es dazu noch einen eigenen fachlichen DGHT-Infobrief geben, denn wir alle aus dieser DGHT-Arbeitsgruppe möchten auch gerne persönlich über die Meetings und die einzelnen Themen berichten. Zudem hoffen wir auf viele Gespräche im Rahmen der kommenden Jahrestagung in Bad Wildungen. Bitte sprechen Sie uns dort gerne persönlich direkt an! Meine persönlichen Eindrücke Für mich war die Teilnahme an einer derartigen Veranstaltung neu, und ich war zunächst ziemlich überwältigt. Je nach Diskussionsrunde waren es mehr als dreihundert Teilnehmer! Die Atmosphäre war sehr sachlich, und die Gesprächsführung durch den „Chair“ (Mathias Lörtscher aus der Schweiz) war immer ausgesprochen freundlich und kompetent; so viele Personen aus den verschiedensten Ländern auf Englisch zu „unterhalten“ und jedem Beitrag gerecht zu werden – das noch mit Bezug zu den doch sehr komplexen Regelwerken von CITES – ist wirklich „Hochleistungssport“. Wer etwas zu einem Thema sagen möchte, kann „die Hand heben“. Die angemeldeten Redebeiträge werden dann mit der konferenzüblichen Formulierung aufgerufen. Ein Beispiel: Die Teilnehmerin aus dem BfN wurde aufgerufen mit „Germany, you have the floor“, also: „Bühne frei für Deutschland“. Der Redebeitrag darf insgesamt maximal vier Minuten dauern und endet immer mit „thank you, chair“, also einem Dank an den Vorsitzenden. Eine wirkliche Diskussion ist nicht möglich, es bleibt bei Redebeiträgen und der Entscheidung des Vorsitzenden, diese ins Protokoll aufzunehmen oder auch nicht. Insofern war unser Vorgehen, im Vorfeld oder im Nachgang schriftlich Stellung zu nehmen, wohl die bessere Variante. An diesen Meetings haben auch viele Tierrechtsorganisationen teilgenommen. Eine Teilnehmerin brauchte für die Aufzählung der Organisationen, für die sie jetzt gerade sprechen würde, schon fast die ganze Redezeit. Danach reichte es gerade noch für das Aussprechen der Forderung, den Handel mit Amphibien und Amphibienprodukten weltweit komplett einzustellen, weil die Türkei immer noch Froschschenkel nach Europa exportieren würde. Ähnlich „fundiert“ war die Forderung von ProWildlife, dass man Nicaragua verpflichten sollte, bei den zunehmenden Exporten von Fröschen nicht mehr den Code für „Nachzucht“ zu verwenden, denn die drei in größeren Stückzahlen exportierten Froscharten Dendrobates auratus, Oophaga pumilio und Agalychnis callidryas seien doch unmöglich in so großen Mengen in Menschenobhut zu züchten. Und natürlich wurde auch wieder angezweifelt, dass es sich bei den in dem Bericht AC31 Doc. 19.2 Annex (UNEP-WCMC [2020]: Captive breeding of Sri Lankan agamids. UN- EP-WCMC, Cambridge) genannten Agamen (Ceratophora stoddartii, C. aspera, Lyriocephalus scutatus) um echte Nachzuchten handelt, weil diese Tiere ja in Menschenobhut so schnell sterben würden, dass eine Nachzucht überhaupt nicht möglich sei. Es sei an dieser Stelle nur noch einmal auf unser aktuelles, kurz vor dem Abschluss stehendes BfN-Projekt „Evaluation der Züchtbarkeit von ausgewählten, auf der CITES CoP18 in Anhang I und II 8

gelisteten Amphibien- und Reptilientaxa“ verwiesen. Wie heißt es so schön: Jeder blamiert sich eben, so gut er/sie kann! Was mich trotz der ganzen Anstrengung bei dieser Aktion besonders beeindruckt hat, war die tolle Zusammenarbeit innerhalb „unserer“ DGHT mit vielen Leuten, die ich vorher eigentlich gar nicht gut kannte und die ich jetzt so positiv erlebt habe – ich kann nur empfehlen, sich zu melden und bei ähnlichen Aktionen künftig mitzumachen! Beate Pfau DGHT unterstützt BNA bei Stellungnahme zu gebietsfremden invasiven Arten Die DGHT hat – zusammen mit ihrem Partnerverband VDA (Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde) – den BNA (Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz) bei einer Stellungnahme gegenüber dem „European Commission Scientific Forum on Invasive Alien Species“ (Ausschuss zu invasiven gebietsfremden Arten der Europäischen Kommission) unterstützt. Hierbei ging es um aktuelle Risikoanalysen einiger Arten mit Blick auf eine mögliche Aufnahme in die Unionsliste der gebietsfremden invasiven Arten (Rechtsgrundlage: EU-RL 1143/2014 zu „Invasive Alien Species“, IAS). Die im Rahmen dieser sogenannten „Risk assessments“ (Risikobeurteilung) der EU analysierten Arten waren neben Channa argus (Nördlicher Schlangenkopffisch) und Pistia stratiotes (Wassersalat, Muschelblume) auch die beiden terraristisch relevanten Lampropeltis getula (Kettennatter) und Xenopus laevis (Afrikanischer Krallenfrosch). In einer gemeinsamen „Stakeholder response“ (Stellungnahme betroffener Fachverbände), an der auch unser Partnerverband VDA mitgewirkt hat, hat die DGHT den BNA durch Bereitstellung aktueller Forschungsergebnisse unterstützt, wobei naturgemäß der Afrikanische Krallenfrosch und die Kettennatter im Vordergrund standen. Für die Kettennatter wird in der unterstützten Stellungnahme des BNA bereits die Zulässigkeit des Risk assessments in Frage gestellt, weil es sich ausschließlich auf die Situation auf den Kanarischen Inseln bezieht und solche „Outermost regions“ der Europäischen Union, also außerhalb des festländischen Europas befindlichen Gebiete, gemäß der eigenen Kriterien gar nicht zum Gegenstand eines allumfassenden Risk assessments bzw. darauf aufbauender Listungsvorschläge gemacht werden dürfen. Bereits vor einiger Zeit hatte die DGHT Gelegenheit, ihre Auffassung Blattsteiger Froschkonzert Generationenübergreifende Ikonen sind selten geworden. Welcher Jugendliche kennt heute noch die Showstars der Eltern? Einer amerikanischen Sängerin und Schauspielerin ist das fraglos gelungen – wenn auch vielleicht nicht in allen Altersgruppen so, wie sie sich das erhofft hatte. Aber jeder, der etwas mit Medien zu tun hat, kennt den Streisand-Effekt. Selbst wenn er keine Ahnung hat, wer die Namenspatin für dieses unvorteilhafte Phänomen überhaupt war: Barbra Streisand. Die nämlich klagte im Jahr 2003 gegen eine Internetseite, die Tausende Luftbilder der kalifornischen Küste veröffentlicht hatte – darunter auch eines von Streisands schlossartigem Anwesen. Was allerdings kaum jemand wusste und praktisch niemanden interessierte. Bis zum Zeitpunkt der Klage. Danach allerdings war die unbescheidene Hütte plötzlich in aller Munde und der Streisand-Effekt geboren als Name für Vorgänge, bei denen durch den Versuch der Unterdrückung einer Information diese erst richtig bekannt wird. Streisand aber hatte sich schon in den 1970er-Jahren die Grundsteine für ihr späteres Anwesen ersungen, unter anderem mit dem Album „Wet“. Dafür hatte sie auch den Song „The Rainbow Connection“ eingesungen, der ursprünglich aus dem Muppet-Kinofilm von 1979 stammte. Allerdings flog er dann wegen Platzmangel auf der Vinyl-LP wieder raus. Nun aber, mehr als 40 Jahre danach, hat Streisand das Schätzchen wieder ausgegraben und ihn als Duett auf ihr neues, in diesen Tagen erscheinendes Album gepackt – mit Kermit, dem Frosch. Der vielleicht sogar noch ein bisschen bekannter ist als die Sängerin. Die zeigt sich jedenfalls angemessen respektvoll: „Die Gelegenheit, mit einer Legende wie Kermit ein Duett zu machen, war unwiderstehlich“, sagte Streisand. „Für mich ist er alterslos und ein Ever-GREEN!“ Miss Piggy gefällt das. Das Lied beginnt übrigens mit der einleitenden Frage: „Why are there so many songs about rainbows?“ Warum auch immer – jetzt gibt es wieder einen mehr. Heiko Werning Zwei der ganz großen Showstars machen gemeinsam Schlagzeilen. Einer davon ist ein Lurch. 9

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