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Titelthema: Wasserfrösche

Herpetoramaauch

Herpetoramaauch außerhalb der DGHT soll denZugang zu weiteren Informationenüber die CITES-relevanten Zieltaxaermöglichen.Die DGHT und das BfN als Auftraggeberinerhoffen sich eine rege Teilnahme– nicht nur von allen DGHT-Mitgliedern,die die entsprechenden Zielarten haltenund züchten (bzw. schon einmal gehaltenund gezüchtet haben), sondern darüberhinaus auch von vielen nicht in derDGHT und in anderen Vereinigungenorganisierten Terrarianern und Experten.Wir wollen an dieser Stelle somit alleHalter und Züchter der betreffendenArten aufrufen, sich an dieser wichtigenAufgabe zu beteiligen. Eine Dokumentationgeglückter Nachzuchtendurch das Ausfüllen der (natürlichanonymisierten) Fragebögen kannmaßgeblich zur Beurteilung der Fragebeitragen, ob, und wenn ja, welcheder neu gelisteten Arten sich wie gutin menschlicher Obhut vermehren lassen.Die in dem Projekt gesammeltenInformationen zu den erforderlichenBedingungen der Haltung und Zuchtkönnen darüber hinaus auch zur Verbesserungvon Erhaltungszuchtprojektengenutzt werden.Für weitere Informationen und beiInteresse an einer Mitwirkung in diesemProjekt wenden Sie sich gerne perE-Mail an die Fachbeirätin Projektmanagementder DGHT, Dr. Beate Pfau(Beate.Pfau@gmx.net), oder an denGeschäftsführer Axel Kwet (kwet@dght.de).Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!Beate Pfau und Axel KwetSEH-Kongress vom 4. bis8. September 2023in Wolverhampton,GroßbritannienDie Societas Europaea Herpetologica(SEH) ist der herpetologischeDach- und enge europäische Partnerverbandder DGHT (mit dem vierteljährlicherscheinenden Peer-review-JournalAmphibia-Reptilia).Die SEH lädt nun ein zum 22. europäischenKongress für Herpetologie,der vom 4. bis 8. September 2023 inWolverhampton (knapp 20 km nordwestlichder Millionenstadt Birmingham)im Vereinigten Königreichstattfindet, auf dem spektakulärenSpringfield Campus der School ofArchitecture and Built Environmentder Fakultät für Naturwissenschaftenund Ingenieurwesen der UniversitätWolverhampton.Der von der SEH regelmäßig organisierteKongress findet zum erstenMal im Vereinigten Königreich statt,seit diese Gesellschaft 1989 auchschon den ersten Weltkongress fürHerpetologie (WCH) in Canterbury,Kent, mit ausgerichtet hat. Viele inder DGHT organisierte wissenschaftlichtätige Herpetologen sind zugleichMitglieder der SEH – und imSeptember 2011 hat die DGHT daherauch ihre Jahrestagung gemeinsammit der SEH in Luxemburg und Trierausgerichtet.Ziel des bevorstehenden Kongressesist es, Herpetologen, Naturschützer,politische Entscheidungsträger undandere Interessierte zusammenzubringen,um das Wissen über Amphibienund Reptilien, ihre Lebensräumeund ihre Schutzbedürfnissevor allem in Europa, aber auch darüberhinaus zu erweitern und sichin drei parallelen Sitzungen mit Vorträgen,Plenarsitzungen, Workshopsund Postersessions auszutauschen.Ebenso wichtig ist das Networking,das parallel zu den Vorträgen unddanach in den verschiedenen GasthäusernWolverhamptons stattfindet– eine Gelegenheit, alte Freundschaftenzu erneuern und neue zu schließen,für Studenten, um potenzielleSponsoren anzusprechen und mehrüber Forschungsmöglichkeiten zuerfahren, und für erfahrene Wissenschaftler,um Nachwuchs für ihreFeld- oder Laborforschungsprojektezu gewinnen.Zu den geplanten Touren nach derKonferenz am Samstag, den 9. September2023, gehören der DarwinWalk im historischen Shrewsbury(inklusive des Schlafzimmers, indem Charles Darwin geboren wurde),das Black Country Living Museumund als Wiege der Industriedie berühmte Ironbridge, die 1779über den Severn gebaute weltweiterste gusseiserne Bogenbrücke. DasGaladinner findet am Dienstag, den9. September 2023, beim MolineuxStadium statt, seit 1889 Spielstättedes Premier-League-FußballvereinsWolverhampton Wanderers. WeitereInfos unter: https://www.sehcongress23.com.Mark O’Shea und Axel KwetKleine Juwelen im ZooKarlsruhe und in CitizenConservationIm Zoo Karlsruhe gibt es seit dem Junieine neue Tierart. Es ist eine der amstärksten bedrohten Amphibienarten derWelt, die Río-Pescado-Stummelfußkröte(Atelopus balios). In Karlsruhe sind diesefarbenprächtigen und nur 3–4 cm großenTiere als erstem Zoo in Europa zu sehen.Sie wurden im Rahmen von Citizen Conservation(CC) über die ecuadorianischeAmphibienschutzorganisationen WIKI-RI und Centro Jambatu de Investigacióny Conservación de Anfibios in Quito,Ecuador, nach Europa importiert, woCC-Kurator Johannes Penner und derKarlsruher Amphibien-Kurator LukasReese die Tiere am 1. Juni am FlughafenFrankfurt in Empfang nahmen. Die 30Exemplare von Atelopus balios sollenden Grundstock für eine koordinierteErhaltungszucht in Europa im Rahmenvon CC bilden. Neben dem Berliner VereinFrogs & Friends und dem Verbandder Zoologischen Gärten (VdZ) ist dieDGHT eine der Gesellschafterinnen dergemeinnützigen Citizen ConservationFoundation gGmbH.Atelopus balios kommt ausschließlich ineinem winzigen Areal im SüdwestenEcuadors vor. Auf der Roten Liste derWeltnaturschutzunion IUCN wird dieArt nicht nur als „vom Aussterben bedroht“eingestuft, sie galt sogar bereitsin den 1990er-Jahren als ausgestorben,bis einzelne Tiere im Jahr 2010 wieder-8

Herpetoramaentdeckt wurden. Heute findet sie sichauf der Liste der 100 am stärksten bedrohtenArten der Welt wieder.Lukas Reese erläutert: „Die ganze Gattungder Stummelfußkröten steht wiekeine andere für das weltweite Amphibiensterben.Sie leidet nicht nur unterder Vernichtung der Lebensräume,sondern auch unter einem aggressivenHautpilz, dem Chytridpilz Bd, der sichmittlerweile weltweit verbreitet hat.Dieser setzt den Stummelfußkröten wiekaum einer anderen Amphibiengattungzu. Niemand weiß, ob diese Tierein zehn Jahren überhaupt noch in derNatur vorkommen.“In Ecuador wird die Art daher seitihrer Wiederentdeckung in einemBlattsteigerRaus aus den Kellern!Man soll ja nicht immer nur nörgeln. Gleich zwei gelungeneFernsehbeiträge im Abstand von nur zwei Wochen habendas Terrarianerherz im Mai erfreut. Zunächst porträtierteder Bayerische Rundfunk am 5.5.2023 in seiner Sendung„Wir in Bayern“ den „Echsenfan Helmut Mägdefrau“ ineinem fünfminütigen Beitrag: Der inzwischen pensionierteehemalige Vize-Direktor des Tiergartens Nürnberg verbindetin seiner Biographie geradezu mustergültig denMarkenkern der DGHT: Wissenschaft, Feldarbeit, Zoo undprivate Terraristik, und das alles in einer Person. Der kleineFilmbeitrag stellt das alles fein dar, und als besonderes Highlightdürfen wir uns an den Aufnahmen von MägdefrausShinisaurus erfreuen, die er noch immer daheim im Terrariumpflegt. Nostalgiker werden sich an die legendäre herpetofauna-Ausgabeerinnern, auf deren Cover Mägdefraubereits Ende der 1980er die Tiere erstmals einem größerenPublikum in Deutschland präsentierte.Am 20.5.2023 dann folgte „Das Erste“ (verantwortlich:ebenfalls der BR) in seiner ohnehin sehr empfehlenswertenKinderreihe „Anna, Pia und die Haustiere“ mit einer viertelstündigenFolge über Geckos, zu der die Protagonistin AnnikaPreil zu Besuch beim DGHTler und Geckospezialisten DavidPrötzel ist – auch er Wissenschaftler und privater Terrarianerin Personalunion. Sympathisch und unaufgeregt wird überGeckos als Heimtiere informiert, und gleichzeitig gibt es auchnoch einen ganzen Schwung interessanter Informationen zurBiologie dieser faszinierenden Reptilien. Na also, geht doch.Beide Beiträge sind in der Mediathek noch zu sehen.Fazit: Wenn Terrarianer sich nicht in ihren Kellern vergraben,sondern freundlich und sachlich ihre Leidenschaftund ihr Engagement für Amphibien und Reptilien in dieÖffentlichkeit tragen, ist damit sicherlich mehr erreicht alsmit manchem aufgeregtem Gepoltere. Und das schreibt hiereiner, der gerne mal poltert! Nämlich:Heiko WerningNett anzusehen: Terrarianer im Fernsehen9

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