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Titelthema: Harlekinkröten

TitelthemaAdultes

TitelthemaAdultes Männchen von Atelopus bomolochos aus dem südlichen Ecuadorauftauchen, ist A. spumarius aufdas obere (westliche) Amazonasbeckenbeschränkt, während die Tiereim Handel aus dem Guyanabeckenstammen und zu einem Komplex ausA. flavescens und mehreren nahe verwandtenArten mit unklarem taxonomischenStatus gehören.Ein Leben anschnell fließenden BächenWährend Harlekinkröten eine Vielzahlverschiedener Lebensräume vomMeeresspiegel bis an die Schneegrenzeder Anden erobert haben, vereint alleArten ihre Bindung an Fließgewässerökosysteme.Atelopus legen ihreLebensraum von Atelopus bomolochos in den Páramos des südlichen EcuadorsLaichschnüre, die aus einreihig angeordnetenweißen Eiern bestehen,grundsätzlich in Bächen oder Flüssenab. Nur wenige Arten des Amazonasbeckensbesiedeln langsam fließende,stets klare Bäche mit sandigem Sediment.Die Mehrzahl der Arten reproduzierthingegen in steinigen, starkdurchströmten bis reißenden Gewässern.Adulte Harlekinkröten sind paradoxerweiseschlechte Schwimmer undverbringen ihr Leben an Land in Gewässernähe.Die Männchen vielerArten besetzen kleine Reviere entlangder Gewässer, die sie gegen andereMännchen durch Rufen und kurzeVerfolgungsjagden verteidigen (Lötters1996).Die Weibchen halten sich weiter abseitsder Gewässer auf, bei manchenArten leben sie auch mehrere Meterhoch in der Vegetation. Hierdurchentgehen sie den Männchen, dennLetztere begeben sich in Amplexusmit jedem erspähten Weibchen – auchwenn das für ein Männchen bedeutenkann, erst noch Monate auf die Paarungsbereitschaftdes Weibchens wartenzu müssen.14

TitelthemaZur Laichabgabe begibt sich das Paarunter Wasser, die Tiere bewegen sichhier laufend und kletternd zwischenSteinen am Gewässerboden und könnenüber 24 Stunden ununterbrochenunter Wasser bleiben. Das Gelegewird an die Unterseite von Steinenoder Wurzeln geklebt. Die Larvenentwickeln bald nach dem Schlupfeine Saugscheibe auf der Unterseite(gastromyzophorer Larventyp), diees ihnen ermöglicht, in der Strömungzu leben (Lötters 1996). Sie ernährensich vornehmlich von Kieselalgenund anderem Aufwuchs, den sie vonSteinen abweiden. Larven lassen sichbesonders gut nachts beobachten,wenn sie auch auf der Oberseite vonSteinen auf Nahrungssuche gehen. Siefinden sich meist in kleinen Gruppenin etwas tieferen Kolken. Einige Arten(überwiegend Páramobewohner)besitzen gänzlich schwarze Larven,die meisten Arten zeigen jedoch einesymmetrische weißliche oder goldeneZeichnung auf dunklem Grund. Diewinzigen Jungtiere gehen noch miteinem voll entwickelten Schwanz anLand und können dann in großer Zahlin der niedrigen Vegetation auftreten.Kaulquappen von Atelopus – hier A. coynei – haften sich mit der ventralenSaugscheibe an Steinen in der Strömung festMetamorphlinge, wie hierbei Atelopus coynei, gehenmit nur wenigen MillimeternKopf-Rumpf-Längean LandDie „Atelopus-Krise“Bis in die späten 1970er-Jahre zähltenAtelopus zu den auffälligsten undhäufigsten Amphibien in großen Teilenihres Verbreitungsgebiets. VonAtelopus ignescens sind beispielsweiseMassenwanderungen über die Panamericanain Ecuador beschrieben (Peters1973).Beginnend in den frühen 1980er-Jahrenverschwanden die HarlekinkrötenStück für Stück aus ihren Lebensräumenin Costa Rica, Ecuador und Venezuela,und einige Jahre später auchin allen anderen Ländern. Auch inunberührten Lebensräumen kam eszu großflächigem Massensterben vonAtelopus und anderen Amphibien.Das Phänomen breitete sich wellenartigaus und ließ nur wenige Regionenin Kolumbien und Panama unberührtbis zur Jahrtausendwende (Lips et al.2008).Die Gründe blieben lange unklar, erst1998 konnte man dann einen Pilz vonder Haut sterbender Frösche isolie-15

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