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Titelthema: Harlekinkröten

TitelthemaErfolgreiche

TitelthemaErfolgreiche Nachzucht derRio-Pescado-HarlekinkröteAtelopus baliosim Rahmen vonCitizen ConservationZwischenzeitlich galt Atelopus balios bereits als ausgestorben, dann als eine der 100 bedrohtestenTierarten der Erde. Nun hat Citizen Conservation ein Erhaltungszuchtprojekt für die Art ins Lebengerufen. Die Gründertiere dafür konnten im Juni 2022 aus Ecuador importiert werden. Inzwischenarbeiten zwei Privathalter und drei Zoos daran, eine Ex-situ-Population in Deutschland und derSchweiz aufzubauen. Interessierte Terrarianer sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Unsere Autorengehörten zu den Haltern der ersten Stunde und haben beachtliche Erfolge vorzuweisen.Text und Fotos von Thomas Ackermann und Jürgen StarkesIm Juni 2022 wurden wir im Rahmender DGHT-AG IguanAgama aufdie Erhaltungszuchtinitiative CitizenConservation aufmerksam. Unter anderemwurde die geplante Aufnahmeeiner Atelopus-Art und die damit einhergehendeSuche nach interessiertenPrivathaltern diskutiert. Nach kurzerÜberlegung meldeten wir uns, umunterstützend beim Aufbau einerEx-situ-Population dieser Art mitzumachen,und begannen in den folgendenMonaten mit der Planung undVorbereitung für die Aufnahme derTiere, die schließlich ein Jahr spätererfolgte. Nachfolgend wollen wir überunsere bisherigen Haltungserfahrungenmit diesen hochgefährdeten Krötenberichten und eine Methode zurerfolgreichen Aufzucht der sensiblenQuappen und Jungkröten vorstellen.Atelopus balios können es farblich durchaus mit den bunten Dendrobatidenaufnehmen. Hier ein prächtiges Männchen.22

TitelthemaDie Hand- und Fußflächen sind leuchtend orangegefärbt, was vermutlich der innerartlichen Kommunikationund der Feindabschreckung dientDie raue Haut dieses Weibchens deutet auf die Zugehörigkeitzur Krötenfamilie hingenwäldern der Provinzen Cańar, Azuay und Guayas ander Pazifikseite am Fuße der Anden in tiefen bis mittlerenHöhenlagen (120–650 m ü. NN.) zu finden sind. Die Männchenerreichen Größen von etwa 30–32 mm, die etwasgrößeren Weibchen bis zu 37 mm Kopf-Rumpf-Länge. DieTiere zeigen dorsal ein mehr oder weniger regelmäßigesschwarzes Punktemuster auf leuchtend gelbgrüner Grundfärbung,die stimmungsabhängig von grünlichen Grautönenbis zu einem irisierenden Mintgrün variieren kann. DieBauchseite ist weiß mit einem auffallend orangenen Bereichrund um die Kloake. Auch die Hand- und Fußflächen sindleuchtend orange gefärbt, was vermutlich der innerartlichenKommunikation und der Feindabschreckung dient.Beschreibung, Vorkommen undGefährdungAtelopus balios ist eine von genau 100 bisher beschriebenenArten der im tropischen Lateinamerika verbreiteten GattungAtelopus. Der umgangssprachliche Gattungsname„Harlekinkröten“ ist der oft kontrastreich bunten Färbungdieser kleinen bis mittelgroßen Froschlurche geschuldet.Der Körperbau variiert innerhalb der Gattung zwischenschlanken Arten mit z. T. bizarr wirkend langen Gliedmaßenbis hin zu krötentypisch kräftig gebauten Vertretern.Stark verkürzte innere Finger und Zehen haben auch zurBezeichnung „Stummelfußkröten“ geführt. Atelopus bewegensich überwiegend langsam schreitend fort. Die tagaktivenKröten haben eine horizontale Pupille, das Trommelfellder eher spitzköpfigen Tiere ist nicht sichtbar.Die Rio-Pescado-Harlekinkröte, Atelopus balios Peters,1973, ist eine mittelgroßer Vertreterin der Gattung, derenRestpopulationen im südwestlichen Ecuador in den Re-Ventralansicht mit den typischen auffälligen Signalfärbungenan Füßen und Kloakenregion. Die sichtbarverkürzten inneren Finger und Zehen führten zum Trivialnamen„Stummelfußkröten“.Habitat von Atelopus balios am Rio Patul, Provinz AzuayFoto: L.A. Coloma23

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