Aufrufe
vor 2 Monaten

elaphe 2024-2-online

  • Text
  • Elaphe
  • Informationen
  • Tiere
  • Salamandra
  • Foto
  • Atelopus
  • Dght
  • Species
  • Dorsal
  • Arten
Titelthema: Harlekinkröten

PanoramaGesichterder

PanoramaGesichterder DGHTAngelika und Siegfried TroidlSiegfried Troidl, Jahrgang 1955, ehemaliger MediengestalterDigital und Print, seit 2019 im Un-Ruhestand.Angelika Troidl, Jahrgang 1959, Dipl.-Ing. (FH), Wohnort:Fürth (Bayern).Das gemeinsame Interesse an Fotografie und Natur istfür die beiden längst mehr als nur ein Hobby.Liebe Angelika, lieber Siggi, wir kennen uns schon lange vonden Jahrestagungen der DGHT und auch von den regelmäßigenTreffen der AG Lacertiden in Gersfeld. Seit wann seid IhrMitglieder unserer Gesellschaft und wie habt Ihr damals zurDGHT gefunden?Siggi: Tatsächlich bin ich über die AG Lacertiden zurDGHT gekommen. Es war im Jahr 1994, als ich das ersteMal die Lacertiden-Tagung in Gersfeld besucht hatte, undich war so begeistert, dass ich noch im selben Jahr in dieDGHT eingetreten bin.Angelika: Ich bin einige Jahre später in die DGHT eingetreten,da ich Siggi ja erst 1998 kennengelernt habe. Mankönnte auch sagen, ich wurde „eingeheiratet“. Aber auchmir hat es von Beginn an supergut gefallen, und das nichtnur bei der AG Lacertiden, sondern etwas später ebensoauch bei der AG Agamen (jetzt AG IguanAgama), der wirbeide als Gründungsmitglieder sehr verbunden sind.Ihr interessiert Euch vor allem für Reptilien und da ganz besondersfür Eidechsen und Agamen. Mit welchen Arten habt Ihr imHobby angefangen, welche habt Ihr schon gepflegt und vielleichtgezüchtet, welche stehen aktuell im Fokus?Siggi: Mein Interesse an allem, was so kreucht und fleucht,hat schon sehr früh begonnen. Als Kind pflegte ich überdie Sommermonate Zauneidechsen und Frösche in Terrarien,um sie dann später im Jahr wieder in die Freiheit zuentlassen. Nach längerer Pause brach dieses „Virus“ imErwachsenenalter jedoch wieder aus. Trotz einiger Umwegeüber Schlangen und Warane waren es immer die Echten Eidechsen,die mich bis heute im besonderen Maße faszinieren.Lange Zeit vermehrte ich Riesensmaragdeidechsen aus Griechenland,Streifen smaragdeidechsen aus dem nördlichenKaukasus und Perleidechsen aus Spanien. Es waren wohleinige hundert Nachzuchttiere, die ich so über die Jahre hinwegan interessierte Halterinnen und Halter abgeben konnte.Angelika: Mir hatten es eher die Agamen angetan, und sodurften auch noch einige Dornschwanzagamen, Zwergbartagamen,Sinai-Agamen und Taylors Biberschwanzagamenbei uns einziehen. Seit einigen Jahren halten wir allerdingskeine Tiere mehr. Jedoch nutzen wir immer noch jede Gelegenheitfür herpetologische Ausflüge und Reisen, wie zuden Inseln der Ägäis, in die Türkei oder zu den Kanaren.Hier kommt dann auch unser zweites Hobby, die Fotografie,zu ihrem Recht, und so entstanden viele unserer Bilder vonEidechsen, Schlangen und Co. in ihren natürlichen Lebensräumen.Dabei gab es auch die eine oder andere Überraschung,wie zum Beispiel der erste Nachweis allochthonerPopulationen der Syrischen Eidechse an der türkischenSüdküste sowie auch erste Bilder der Gelbbauch unke auf derInsel Paros (Ägäis) oder die vermutlich ersten Aufnahmeneingeschleppter Hardune auf Tinos.Siggi, Du bist Webmaster der Internetseite unserer AG Lacertiden,und Ihr beiden seid für den Inhalt und die Gestaltung vonwww.lacerta.de verantwortlich. Eine toll gemachte Seite mitunglaublich vielen Informationen, Bildern und wunderbaren,stets aktualisierten Verbreitungskarten. Ich hole mir da auchimmer Rat, wenn es um Eidechsen geht. Wie und wann kam esdenn zur Idee und dann zur Umsetzung dieser Seite?Die Idee für diese Website entstand vor etwa 25 Jahren. Anfangswollten wir nur unsere eigenen Tiere im Terrariumvorstellen, aber mit der Unterstützung der AG Lacertidenentwickelte sich lacerta.de schon bald zu einer sehr umfangreichenThemenseite. Ein besonderer Glücksfall ist dieMitarbeit von Rolf Großhans und Marten van den Berg.Beide arbeiten bereits seit vielen Jahren aktiv und eigen­42

Panoramaständig an der Homepage. Rolf verdankenwir unsere sehr umfangreicheLiteratursammlung, und Marten hattedie Homepage technisch aufgerüstetund mit einer Datenbank ausgestattet.Seitdem ist es auch möglich, dieHomepage im Team und in zwei Sprachenzu editieren. Weitere Mitwirkendemit speziellen Zugriffsrechten sindMike Zawadzki, Rolf Warnecke undPeter Oefinger. Wie man sieht, ist dieArbeit, aber auch der Erfolg von lacerta.deauf mehrere Schultern verteilt.Dann gibt es noch die frühere AG Agamen,die sich 2022 mit der AG Iguana unterneuem Namen vereinigt hat. Auf derersten Jahrestagung der AG IguanAgama,deren Logo Angelika entworfen hat, habenwir uns getroffen, und auch für diese neueWebsite seid Ihr verantwortlich. Wie gehtes denn hier voran?Angelika und Siggi bei der DGHT-Jahrestagung 2023 in Neustadt an der AischFoto: E. und U. PaulduroLeider ist diese Website nach wie vorunser Sorgenkind. Angelika hatte dieAgamen-Homepage im Jahr 2005 miteinem HTML-Editor erstellt. Inzwischenhaben sich die technischen Möglichkeitenund auch das Nutzerverhaltensehr verändert, und wenn manehrlich ist, ist die Zeit statischer Seitenabgelaufen. Nichtsdestotrotz habenwir im letzten Jahr noch die Leguaneintegriert und passend zu den Farbendes neuen Logos dem gesamten Auftrittein Facelift verpasst. Noch versuchenwir, die Homepage zumindestinhaltlich aktuell zu halten, aber wiees in Zeiten von KI und Social Mediadamit weitergeht, wissen wir nicht.Siggi, wir beide arbeiten auch im Rahmenunserer DGHT-Aktion zum Lurch/Reptildes Jahres schon lange zusammen. Dugestaltest mit Richard Podloucky unserewunderschönen Poster zum jeweiligen Jahrestier.Angefangen hat es 2006, fast ein wenigzufällig durch die Tatsache, dass unsereerste Art die Waldeidechse war, richtig?Ja, das stimmt. Ich bin über die AGLacertiden, die bei diesem ersten Posterfederführend war, in das Projekt hineingerutschtund sozusagen hängen geblieben.Das Waldeidechsenposter warzwar noch sehr textlastig, aber schonbald entwickelten Richard und ich einLayout, dass in seinen Grundzügennoch heute Bestand hat und offenbarsehr gut bei den Leuten ankommt.Ihr steckt regelmäßig viel Zeit in solche ehrenamtlichenProjekte, und Ihr haltet Euchzugleich auch gerne im Hintergrund. Umsomehr freue ich mich, dass es mit unseremInterview geklappt hat. Die DGHT kannsich glücklich schätzen, über solche Mitgliederzu verfügen, die anpacken und sichengagieren. Wie schafft Ihr das nur alles?Es freut uns sehr, lieber Axel, dassunsere Arbeit Anerkennung findet.Zeit in etwas zu investieren, das einemohnehin viel Freude bereitet,ist aber ja auch nicht schwierig. Insofernbetrachten wir unsere Aktivitätennicht so sehr als Arbeit, sonderneher als Freizeitbeschäftigung.Ihr beide habt völlig zurecht den GoldenenSalamander für besondere Verdienste umdie DGHT erhalten, ich glaube das war2007, also noch in der Ära von PräsidentIngo Pauler. Erinnert ihr euch noch an dieVerleihung?Ja, wir erinnern uns noch gut daran.Als wir die Mitteilung erhielten,fühlten wir uns sehr geehrtund konnten es kaum glauben.Leider war es uns in jenem Jahrnicht möglich, zur DGHT-Tagungzu kommen, und so erhielten wirdie Auszeichnung einige Wochenspäter auf der Agamen-Tagung.Neben der Terraristik als wichtigem Eckpfeilerder DGHT, den wir weiterhin mitZähnen und Klauen gegen Tierrechtlerund Haltungsgegner verteidigen, wirdauch der Artenschutz zunehmend wichtiger.Wie seht Ihr die aktuellen Entwicklungenund unsere Initiative CitizenConservation?Wir haben den Eindruck, dass dieDiskussion zur Terraristik von dengenannten Gruppierungen viel zuoft mit politischer Motivation geführtwird und vernünftige Argumente anVoreingenommenheit abprallen. Diesist umso mehr bedauerlich, da wir jaalle das Beste für die Tiere erreichenwollen. Die Initiative Citizen Conservationist ein tolles Beispiel dafür,dass die Terraristik durchaus in derLage ist, einen effektiven Beitrag zurArterhaltung zu leisten. Am Ende desTages wird es jedoch entscheidendsein, gerettete Arten wieder in intakteLebensräume entlassen zu können.Vielen Dank!Das Gespräch führte Axel Kwet43

Zeitschriften-Regal