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Programm Jahrestagung 2023

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Neustadt an der Aisch

59. DGHT-Jahrestagung

59. DGHT-Jahrestagung 59. DGHT-Jahrestagungan terrestrische Lebensräume noch nicht ausreichend erforscht sind. Am Beispielvon Teich- (Lissotriton vulgaris) und Kammmolch (Triturus cristatus) untersuchenwir den Einfluss aquatischer und terrestrischer Habitatbedingungen auf die Körperkondition,Aktivitätsdichte und den Fortpflanzungserfolg in und um Gewässerim Leipziger Auensystem. Die aquatischen Untersuchungen erfolgten von April bisJuli mit Reusenfallen und Keschern, die terrestrischen Untersuchungen von Juni bisSeptember durch Transektsuchen mit einem Molchspürhund. Wir fanden heraus,dass sowohl die aquatischen als auch die terrestrischen Bedingungen die Molcheauf individueller und auf Populationsebene beeinflussten, aber deren relativerEinfluss unterschiedlich war. Während auf individueller Ebene der relative Einflussder aquatischen und terrestrischen Bedingungen fast gleich groß war, war für diesich reproduzierende Population der relative Einfluss der aquatischen Bedingungenetwas höher (60–70 %, je nach untersuchtem Parameter) als der der terrestrischenBedingungen (30–40 %). Diese Unterschiede waren zwischen individuellerund Populationsebene stärker als zwischen den Arten, was auf ein allgemeineresMuster für Amphibien hindeutet, das in Zukunft weiter untersucht werden sollte.Wechselwirkungen zwischen aquatischen und terrestrischen Lebensräumen findenauf verschiedenen ökologischen Ebenen statt und sind besonders in Auenwäldernsichtbar. Die dauerhafte Erhaltung von Arten erfordert daher ein tiefergreifendes Verständnisder dynamischen ökologischen Prozesse in verschiedenen Lebensräumen.Hederich, Mona 1 , Mühlenhaupt, Max 2 , Schulte, Laura 2 ,Caspers, Barbara 2 & Pröhl, Heike 11Institut für Zoologie, Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 17, D-30559 Hannover2Institut für Verhaltensökologie, Universität Bielefeld, Konsequenz 45, D-33615, BielefeldKontakt: Monahederich@gmail.comAutomatisierte Amphibienerkennung und -identifikation zurÜberwachung von Populationen und Bewegungsmustern: Eine Anwendungder Wildbook-Software am Beispiel der GelbbauchunkeWeltweit erleben Amphibienbestände einen Rückgang, der durch verschiedeneFaktoren wie Habitatverlust, Umweltverschmutzung und das Eindringen von Krankheitserregernverursacht wird. Um effektive Artenschutzmaßnahmen treffen zukönnen, ist es sinnvoll, die Populationsgrößen sowie die geografische Verbreitung zumonitoren. Viele Amphibien wie der Feuersalamander und die Gelbbauchunke habenein individuelles Muster, mit dem sie individuell wiedererkannt werden können.Das ermöglicht es, nichtinvasiv, mittels Wiederfang-Studien basierend auf Fotos diePopulationsgrößen zu schätzen und individuelle Bewegungsmuster zu verfolgen.Die manuelle Auswertung dieser umfangreichen Daten ist jedoch zeitaufwendig.Mit der kostenfreien Software Wildbook können Individuen automatisch erkanntund identifiziert werden, was eine schnellere Datenauswertung ermöglicht.Diese Studie zeigt die Anwendung der Computer-Vision-Pipeline Wildbook undihre Fähigkeit, einzelne Gelbbauchunken anhand ihres einzigartigen Bauchmusterszu identifizieren. Die Software erkennt sowohl adulte als auch subadulte Gelbbauchunkenmit hoher Genauigkeit und ermöglicht eine zeit- und kosteneffizienteIdentifikation. Die gewonnenen Ergebnisse erlauben eine umfassende Analyse derPopulationsdynamik der Gelbbauchunkenpopulation im Untersuchungsgebiet desNördlichen Weserberglands. Basierend auf den Wiederfangdaten wurden Schwankungenin der Populationsgröße der Teilpopulation erkannt, die zuletzt einenRückgang des Bestandes im Untersuchungsgebiet aufzeigen. Mittels der erstelltenDatenbank konnte eine einzelne migrierende Unke zwischen zwei Steinbrüchennachgewiesen werden.Die fortlaufende Auswertung der Photographic-Mark-Recapture-Daten führt zueinem umfassenderen Verständnis der Populationsdynamik. Diese fortschrittlicheSoftware unterstützt die Bewertung von Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen undermöglicht eine schnelle, datenbasierte Reaktion auf aktuelle Entwicklungen.Ralf HöroldDie Schlangen SenegambiasEin Projekt zur Erstellung von Lehrmaterial für die Schulen der Region Senegal &The Gambia. Der Referent erarbeitete für Schulen im Senegal einen Unterrichts-Ordner über die Schlangen der Senegambiaregion. Alle Arten werden nach demtaxonomischen Stand gelistet. Für alle Arten dieser westafrikanischen Region werdenErkennungsblätter mit Kurzbeschreibung, Gefahrenhinweis, Verbreitungskarteund Bild vorgestellt.Joger, Ulrich 1 , Abu Baker, Mohammad A. 2 , Esterbauer, Hans 3 & Amr, Zuhair 41Naturhistorisches Museum, Gaußstr. 22, D-38106 Braunschweig2Department of Biology, University of Jordan, Amman, Jordanien3Johann-Puch-Str. 27/III/5, A-4400 Steyr4Department of Biology, Jordan University of Science & Technology, Irbid, JordanienKontakt: u.joger@gmx.deDie Schlangen SyriensZwei syrische Herpetologen, Ahmad E. Aidak und Y. Omran, haben trotz des Bürgerkriegszahlreiche Funddaten von Schlangen aus allen Teilen Syriens zusammengetragen.Wir haben diese mit älteren Funden und Literaturangaben verglichen undausgewertet. Ein Buch mit Text und Verbreitungskarten ist entstanden. Aus Syriensind mittlerweile 40 Schlangenarten aus 23 Gattungen bekannt. 29 Arten kommenauch in Jordanien vor, 28 in der Türkei. Nur 19 syrische Schlangenarten kommensowohl in Jordanien als auch in der Türkei vor. Hier zeigt sich die tiergeographischeFunktion Syriens als Übergangsgebiet zwischen der saharo-arabischen Faunenregionund der anatolisch-paläarktischen Subregion. Besonderheiten sind die wenigenEndemiten des syrisch-libanesischen Gebirgsblocks: Montivipera bornmuelleri unddie neu beschriebene Elaphe druzei. Unklar ist noch, ob die Arabische Hornviper,Cerastes gasperettii, syrisches Territorium erreicht. Auch mehrere aus der grenz-24 25

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