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Radiata 12 (1)

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HALTUNG UND NACHZUCHT

HALTUNG UND NACHZUCHT Abb. 6. Eier von P. peninsularis (links) im Vergleich mit Eiern von Emydllra subglobosa (Rotbauch-Spitzkopfschildkröte). Abb. 7. Schlupfbeginn bei Pseudemys peninslllaris. der nächsten 15 Minuten erfolgte im Wasser die Ablage eines 14. Eies, das jedoch zur Beute von im gleichen Becken lebenden Chrysemys picta wurde. Im Nachhinein betrachtet, vermute ich in der Wasserablage die mangels ausreichend großem Landteil nicht gewährte Möglichkeit zum Anlegen eines "Nebennestes" wie in der Natur (vgl. Kapitel zur Lebensweise). Es wurden mehr legereife Eier produziert als im (Haupt-)Nest vergraben. Am 14.07.2002 wurde ein Gelege mit zwölf Eiern vergraben. Diesmal führte das Weibchen zehn Tage zuvor Probegrabungen durch. Aber erst als ich das im Bodensubstrat liegende, zwischenzeitlich aber ausgeschaltete Heizkabel wieder in Betrieb nahm, legte sie die Eier ab. Diesmal fiel mir deutlich die ungewöhnliche Form der Nistgrube auf: Als wenn sie die Eier in eine lange, schräg in den Boden gerammte Flasche hätte legen müs- sen, lagen diese aneinander gereiht im Sand. Das unterste Ei lag in etwa 12,5 cm Tiefe, das zuletzt gelegte nur einen Zentimeter unter der Substratoberfläche. Die Eier waren auffallend kleiner als beim Erstgelege; die Spanne reichte von 29,0 x 22,5 mm (7,5 g; zwei größere Eier wogen lediglich 6,5 g) bis 33,0 x 24,0 mm (10,0 g; Durchschnitt: 30,71 x 23 ,04 mm; 8,25 g). Ich fUhre die geringeren Größen auf das verminderte Futtervolumen in den davor liegenden Wochen zurück. Die Eier wurden - ohne sie zu drehen - in feuchtes Vermiculite gebettet (Körnung 2-4 mm; das in einer Plastikbox befindliche Substrat wurde vor dem Einbetten der Eier mit Wasser vermischt und überschüssige Flüssigkeit durch sanften Druck mit dem Handrücken ausgepresst). Den Eibehälter stellte ich in einen selbst gebauten Inkubator; ich nutze die Aquarienmethode (KÖHLER 1997). Die Luftfeuchtigkeit lag bei 95 %. Da der Brutap- 32 RADIATA 12 (1), 2003

HALTUNG UND NACHZUCHT Abb. 8. Schlüpfling. Abb. 9. Plastronansicht eines Schlüpflings. parat nicht wärmegedämmt war, lag die Inkubationstemperatur in den heißen Sommermonaten überwiegend bei 30 oe. So schlüpfte nach 61 Tagen das erste Jungtier (Carapaxlänge 29,0 mm, Gewicht 6,0 g); bereits eine Woche zuvor hatte dieser Schlüptling die Eischale angeritzt. Am anderen Ende des großen Dottersackes hing ein nur 4 mm großer, nicht lebensfahiger Zwilling. Mit einer Inkubationsdauer von 65 Tagen folgte ein zweiter Schlüptling, ebenfalls mit einem sehr großen Dottersack. Vier Exemplare starben noch vor dem Schlupf, alle mit sehr großem Dottersack; die prallen Eier hatten zu viel Feuchtigkeit aufgenommen. Die anderen Eier dieses RADIATA 12 (1), 2003 33

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