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Radiata2010(4)

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Sascha Pawlowski &

Sascha Pawlowski & Christine Krämer Abb. 2. Adulte männliche Malaclemys terrapin. Abb. 3. Porträt einer jungen Carolina-Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin centrata mit ausgeprägter Kopf- und Carapaxzeichnung. Abb. 4. Adulte weibliche Malaclemys terrapin. 20 RADIATA 19 (4), 2010

Diamantschildkröten, Malaclemys terrapin (Schoepff, 1793) Abb. 5. Porträt einer jungen Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin terrapin, mit deutlich von der Normalfärbung abweichender Kopfzeichnung. Avissar 2006). Generell ist anzunehmen, dass die südlichen Formen aufgrund der relativ hohen Wintertemperaturen keine Winterruhe durchführen, während die nördlichen Formen (M. t. terrapin und M. t. centrata) deutlich niedrigere Wintertemperaturen im Habitat vorfinden und daher nachweislich eine mehrmonatige Winterruhe vollziehen (vgl. Brennessel 2006). Daher sollte die Herkunft der Schildkröten in Bezug auf die Haltungsbedingungen und eine mögliche Überwinterung beachtet werden (Sachsse 1984, Szymanski 2005). Allgemein wird die Haltung von Diamantschildkröten in Menschenobhut eher als schwierig angesehen, was primär mit einer reinen Süßwasserhaltung in Verbindung gebracht wird. Es wird vermutet, dass die Tiere bei reiner Süßwasserhaltung anfällig gegenüber Hautveränderungen (Pilz- und Bakterieninfektionen) sind und man dem Wasser entsprechend Salz zusetzen muss. Tatsache ist, dass Malaclemys terrapin als Anpassung an ihren eher „salzigen“ Lebensraum (Brackwasser) die Fähigkeit besitzt, überschüssiges Salz über spezielle Drüsen abzugeben (d. h. neben der eigentlichen Salzausscheidung über die Nieren, vgl. Brennessel 2006). Untersuchungen an Jungtieren haben gezeigt, dass diese deutlich weniger salztolerant als erwachsene Exemplare sind und bei maximal 8 mg/l Salz am besten wachsen (Brennessel 2006). Insgesamt sind die Schildkröten in der Lage, ihre Physiologie und Aktivität (speziell das Fressverhalten) in Abhängigkeit vom Salzgehalt des Wassers zu verändern (Robinson & Dunson 1976, Brennessel 2006). So sonnen sich die Tiere, die im Salzwasser leben, deutlich häufiger außerhalb des Wassers als die im Süßwasser lebenden, um durch eine veränderte Osmoregulation weniger Salz aufzunehmen. Wenngleich die Umweltbedingungen im brackigen Marsch- und Mangrovenland eher schwierig sind und besondere physiologische und verhaltenspsychologische Anpassungen erfordern, bietet dieser Lebensraum den Diamantschildkröten in Bezug auf andere Reptilien ein nahezu konkurrenzfreies Habitat. RADIATA 19 (4), 2010 21

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