20051997 284 450 292 518-4,3 5,4 12,3 12,9 236 042 230 469 -4,3 13,2 5,6 4814,1 408 62 -4,0049 17,0 4,9 9,321,2 9,8 20061998 278 447 302 413-2,1 3,4 12,2 13,0 232 736 240 400 -1,4 13,1 4,3 4514,2 711 62 -5,6013 16,4-0,1 9,120,5 9,9 2007 277 447 -0,4 12,1 231 419 -0,6 12,8 46 028 0,7 16,6 9,4 1999 296 781 -1,9 13,1 237 909 -1,0 14,3 58 872 -5,1 19,8 9,8 2000 294 467 -0,8 Struktur 12,9 und Bewegung 238 990 der Jugendkriminalität 0,5 14,1 55 477 -5,8 18,8 9,4 2001 Tatverdächtige 298 983‚Alters- und 1,5 Geschlechtsstruktur‘ 13,1 245 746 2,8 14,4 53 237 PKS -4,0 Berichtsjahr 17,8 2007 9,4 2002 78 297 881 -0,4 12,8 246 643 0,4 14,0 51 238 -3,8 17,2 9,0 G122003 293 907 -1,3 12,5 244 098 -1,0 13,6 49 809 -2,8 16,9 9,0 2004 297 087 1,1 12,5 246 679 1,1 13,4 50 408 1,2 17,0 9,2 G13 Entwicklung tatverdächtiger Jugendlicher 2005 Entwicklung 284 450 -4,3 12,3 236 042 -4,3 13,2 48 408 -4,0 17,0 9,3 Entwicklung tatverdächtiger tatverdächtiger Jugendlicher Heranwachsender 2006 278 447 Anzahl -2,1 12,2 232 736 -1,4 13,1 45 711 -5,6 16,4 9,1 2007 277 447 -0,4 12,1 231 419 -0,6 12,8 46 028 insgesamt 0,7 16,6 9,4 320 000 Anzahl 300 000 deutsche insgesamt 280 000 255 000 nichtdeutsche 240 000 deutsche 260 000 225 000 240 000 nichtdeutsche 210 000 220 000 G12 195 000 200 000 180 000 Entwicklung tatverdächtiger Jugendlicher 180 000 165 000 160 000 Anzahl 150 000 140 000 135 000 insgesamt 120 000 320 000 120 000 300 000 deutsche 100 000 105 000 80 000 280 000 90 000 nichtdeutsche 60 000 260 000 75 000 40 000 240 000 60 000 20 000 220 000 45 000 0 30 000 200 000 15 000 180 000 0 1984-1990 160 000 alte Länder; 1991-1992 alte Länder mit Gesamt-Berlin; ab 1993 Bundesgebiet insgesamt 140 000 Abbildung 120 000 3: Entwicklung 1984-1990 alte Länder; tatverdächtiger 1991-1992 alte Länder Jugendlicher mit Gesamt-Berlin; ab 1993 Bundesgebiet insgesamt Quelle: 100 Bundeskriminalamt: 000 Polizeiliche Kriminalstatistik 2007, S. 77 mit der Ergänzung aus der Polizeilichen 80 000 Entwicklung Kriminalstatistik tatverdächtiger 2008 (Bundesministerium Heranwachsender in des einzelnen Innern), Deliktsbereichen S. 11 -12 60 000 Bereich: Bundesgebiet insgesamt Heranwachsende 40 T39 000 wiesen im Jahr 2008 einen Anteil von 10,5 % an den Tatverdächtigen 20 000 deutsche nichtdeutsche insgesamt auf (237 190). Dieser hat damit gegenüber dem Vorjahr um Schlüs- Straftaten(gruppe) Heranwachsende Veränderung Heranwachsende Veränderung 0 2,3 Tatverdächtige % abgenommen, sel ‚Alters- und Geschlechtsstruktur‘ nachdem 2007 im Jahr 20062007 absolut gegenüber in % 2007 den zwei PKS 2006 Berichtsjahr Vorjahren absolut 2007 in mit % rückläufiger 78 ---- Straftaten Tendenz, insgesamt eine leichte 198 778Steigerung 196 710 2 068 aufgetreten 1,1 44 100 war. Heranwachsende 45 115 -1 015 -2,2 Tatverdächtige 2200 Körperverletzung ‚Alters- und insges. Geschlechtsstruktur‘ 50 270 47 877 2 393 5,0 9 788 9 PKS 510Berichtsjahr 278 2007 2,9 sind 1984-1990 vor allem alte Länder; tatverdächtig 1991-1992 alte Länder bei mit Gesamt-Berlin; Diebstahl ab 1993 von Bundesgebiet Mopeds insgesamt 78 und Krafträdern (20,5 %), G13 6740 Sachbeschädigung 28 015 26 849 1 166 4,3 2 529 2 434 95 3,9 Rauschgiftdelikten 4*** "schwerer" Diebstahl (18,2 %) und 17 380 gef. und 16 385schwere 995 Körperverletzungen 6,1 3 789 3 676 (16,7 113 %). 3,1 Entwicklung tatverdächtiger Heranwachsender 18 G13 2323 Bedrohung 7 278 6 638 640 9,6 1 541 1 448 93 6,4 5400 Anzahl Entwicklung Urkundenfälschung Entwicklung tatverdächtiger 3 118 tatverdächtiger 2 Heranwachsender 686 432 Heranwachsender 16,1 1 391 1 531 -140 -9,1 *26* Ladendiebstahl insges. 15 491 16 932 -1 441 -8,5 4 978 5 473 insgesamt -495 -9,0 255 000 7300 Anzahl Rauschgiftdelikte BtMG 34 178 37 280 -3 102 -8,3 6 026 6 450 -424 -6,6 240 000 deutsche 7318 -Cannabis und 26 689 29 315 -2 626 -9,0 4 961 5 272 insgesamt -311 -5,9 225 000 255 000 +7328 Zubereitungen nichtdeutsche 210 000 240 000 deutsche +7338 195 000 225 000 nichtdeutsche 180 000 210 000 Nach 165 000 195 000leichten Rückgängen 2005 und 2006 ist die Anzahl deutscher tatverdächtiger Heranwachsender 2007 150 000angestiegen. 180 Bei den nichtdeutschen setzte sich der Rückgang der Vorjahre fort. Bei den deutschen tatver- 165 Heranwachsenden wurden Anstiege unter anderem in den Deliktsbereichen Körperverletzung ins- 135 000dächtigen 120 000gesamt, 150 Sachbeschädigung und „schwerem“ Diebstahl registriert. Starke Rückgänge gab es sowohl bei den 105 000deutschen 135 als auch bei den nichtdeutschen tatverdächtigen Heranwachsenden bei Rauschgiftdelikten i.Z.m. 90 000Cannabis 120 und Zubereitungen sowie beim Ladendiebstahl insgesamt. 105 000 75 000 90 000 60 000 75 000 45 000 60 000 30 000 45 000 15 000 30 000 0 15 000 0 1984-1990 alte Länder; 1991-1992 alte Länder mit Gesamt-Berlin; ab 1993 Bundesgebiet insgesamt 1984-1990 alte Länder; 1991-1992 alte Länder mit Gesamt-Berlin; ab 1993 Bundesgebiet insgesamt Abbildung Entwicklung 4: Entwicklung tatverdächtiger tatverdächtiger Heranwachsender Heranwachsender in einzelnen Deliktsbereichen Quelle: Bereich: Bundeskriminalamt: Entwicklung Bundesgebiet tatverdächtiger insgesamt Polizeiliche Heranwachsender Kriminalstatistik in einzelnen 2007, Deliktsbereichen S. 78 mit der Ergänzung aus der Polizeilichen T39 Bereich: Kriminalstatistik Bundesgebiet insgesamt 2008 (Bundesministerium des Innern), S. 32 deutsche nichtdeutsche 18 Schlüs- Bka.de: T39 Zeitreihen Straftaten(gruppe) Aufgliederung der Heranwachsende Tatverdächtigen, Wiesbaden Veränderung 2009. deutsche Heranwachsende nichtdeutsche Veränderung sel Schlüs- Straftaten(gruppe) 2007 Heranwachsende 2006 absolut Veränderung in % 2007 Heranwachsende 2006 absolut Veränderung in % ---- Straftaten sel insgesamt 198 7782007 196 7102006 2 068absolut 1,1 in % 44 100 2007 45 115 2006 -1 015 absolut -2,2 in % 17 2200 Körperverletzung ---- Straftaten insgesamt insges. 50 270 198 77847 877 196 7102 393 2 0685,0 1,1 9 788 44 100 9 510 45 115 278 -1 0152,9 -2,2 6740 Sachbeschädigung 2200 Körperverletzung insges. 28 01550 27026 84947 8771 166 2 3934,3 5,0 2 5299 788 2 4349 510 95 2783,9 2,9 4*** "schwerer" 6740 Sachbeschädigung Diebstahl 17 38028 01516 38526 849 995 1 166,1 4,3 3 7892 529 3 6762 434 113 953,1 3,9 2323 Bedrohung 4*** "schwerer" Diebstahl 7 27817 3806 63816 385 640 9959,6 6,1 1 5413 789 1 4483 676 93 1136,4 3,1 5400 Urkundenfälschung 2323 Bedrohung 3 118 7 2782 686 6 638 432 640 16,1 9,6 1 3911 541 1 5311 448 -140 93-9,1 6,4 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Leseprobe 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Jugend – eine demographische, soziale und rechtliche Kategorie Die tatsächliche Belastung von in Deutschland lebenden Nichtdeutschen ist im Vergleich zu den Deutschen kaum bestimmbar, da hierzu ein doppeltes Dunkelfeld besteht und die nichtdeutschen Tatverdächtigen einen hohen Anteil ausländerspezifischer Delikten begehen sowie in der Alters-, Geschlechts- und Sozialstruktur Unterschiede zu deutschen Tatverdächtigen aufweisen. So bereitet auch die Bewertung der Belastung bei den nichtdeutschen Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden Schwierigkeiten. Ein Auszug aus der PKS Berlin (2005) verdeutlicht eine höhere Belastung bei den genannten Altersgruppen von nichtdeutschen Tatverdächtigen: „Während im Jahr 2005 annähernd jeder achte männliche deutsche Jugendliche mit einer Straftat in Erscheinung trat, war dies bei männlichen nichtdeutschen Jugendlichen fast jeder dritte. Männliche nichtdeutsche Jugendliche traten, bezogen auf ihren Bevölkerungsanteil, insgesamt 2,3mal so oft in Erscheinung wie männliche deutsche Jugendliche.“ 19 Bei Gewaltdelikten lag dieser Faktor mit 3,4 noch höher. Allerdings sind bei der Bewertung die Besonderheiten der Großstadt und der Lebensbedingungen für nichtdeutsche junge Menschen in Berlin zu berücksichtigen. 1.2.3 Charakterisierung der Jugendkriminalität Es gehört zu den gesicherten kriminologischen Erkenntnissen, dass Jugenddelinquenz ubiquitär (allgemein verbreitet) ist. „Nahezu jeder junge Mensch – überwiegend des männlichen Geschlechts – begeht im Laufe des Heranwachsens eine oder mehrere strafrechtlich relevante Taten – vor allem aus dem Bereich der Eigentumsdelikte.“ 20 Nur wenige Straftaten im Bereich der Kinder- und Jugenddelinquenz werden den formellen Kontrollinstanzen überhaupt bekannt. Auch ohne staatliche Reaktion verhalten sich viele junge Menschen, die Straftaten begangen haben, nach einiger Zeit wieder gesetzeskonform. In einer aktuellen Längsschnittstudie wurden die Entstehung und der Verlauf der Jugendkriminalität im Dunkelfeld untersucht. 21 Die Probanden wurden vom Alter von 13 Jahren bis zum Durchschnittsalter von 20 Jahren im Verlauf von bisher acht Jahren (ab 2000) sowohl zu selbst begangenen Straftaten als auch zu ihren Erfahrungen als Kriminalitätsopfer (Dunkelfeld) befragt. Es bestätigten sich die drei Grundphänomene von Jugenddelinquenz: Ubiquität, Spontanabbruch sowie die auf einen nur kleinen Anteil konzentrierte Intensivtäterschaft. „So berichten in Duisburg 71 % der Jungen und 53 % der Mädchen, zwischen dem 13. und 17. Lebensjahr zumindest schon einmal ein Delikt begangen zu haben.“ 22 Leseprobe Durch diese Dunkelfelduntersuchungen konnte festgestellt werden, dass der Rückgang bereits im 15. Lebensjahr einsetzt. Hauptgründe für abweichendes Verhalten sind Abenteuerlust, gruppendynamische Prozesse, Neugierde und Imponiergehabe. Aus diesem Grund handelt es sich bei Fehlverhalten von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden überwiegend um Bagatelldelikte, die sich vor allem in den 19 Jugenddelinquenz in Berlin 2006, S. 15. 20 Hübner/Kerner/Kunath/Planas 1997, S. 27. 21 Boers et al 2009, S. 14 ff. 22 Ebenda, S. 14. 18
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