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Automationspraxis 02.2021

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_Special Cobots

_Special Cobots Mitarbeiter entlastet – Qualität gesteigert – Schweißzeit halbiert Cobot automatisiert Lichtbogenschweißen Bei der Köhler MFE übernimmt ein UR10e Cobot von Universal Robots das Schweißen von Edelstahlteilen. So entlastet der Cobot die Mitarbeiter und sorgt für eine konstante Qualität. Bei Köhler schweißt ein UR10e-Cobot, installiert in einer Schweißanlage von Fsk, teils zwei Meter langen Edelstahlbauteile. Bild: Universal Robots Der Cobot – in Kombination mit der Smartarc-Applikation – erlaubt das Erstellen einer Schweißnaht ganz einfach per Knopfdruck: nur durch Führen des Roboterarms. Bild: Universal Robots Der UR10e schweißt präzise Nähte, auch bei mehreren Wiederholungen. Eine gleichmäßige Qualität ist wichtig, da die Schweißnähte bei vielen Produkten am Ende zu sehen bleiben. Bild: Universal Robots Der Familienbetrieb Köhler MFE hat sich auf die Edelstahlverarbeitung für Mobile Food Equipment wie Regale, Servierwägen und Regalwagen spezialisiert und hat bereits vor einiger Zeit Routinetätigkeiten in seiner Fertigung an Roboter übertragen. Doch die steigende Produktvielfalt stellte die Fertigung des Mittelständlers aus dem Westerwald vor Herausforderungen. „Wir produzieren mittlerweile sehr flexibel und variantenreich – und das bei einer hohen Stückzahl“, erklärt Produktionsleiter Heinz Lück. Eine flexible Technologie war gefragt, die kurzfristig auf die Veränderungen im Fertigungsprozess reagieren und die Mitarbeiter unterstützen kann. „Konkret haben wir nach einer Lösung gesucht, um den präzisen Schweißprozess der Edelstahl- Rohrrahmen zu automatisieren. Wir hatten den Wunsch, die Mitarbeiter zu entlasten und die Produktionsgeschwindigkeit zu erhöhen.“ Werkteile bis zu zwei Meter lang Eine Besonderheit ist dabei die Größe der Werkteile: Diese haben eine Länge von bis zu zwei Metern. In den ersten Entwurf integrierte der Systemintegrator Fsk Industries daher aufgrund der erforderlich großen Reichweite einen klassischen Industrieroboter. Für Köhler war es jedoch wichtig, schnell eine einsatzfähige Lösung zu haben, die ohne Programmierkenntnisse an neue Anforderungen angepasst werden kann. Fsk entschied sich daher für einen Cobot von Universal Robots, der durch intuitive Programmierung und schnelle Inbetriebnahme überzeugte. Seitdem übernimmt bei Köhler ein UR10e das Schweißen der Teile. Der Cobot ist in einer Schweißanlage installiert, die als Smartarc als UR+ Anwendungs-Kit verfügbar ist. Die Applikation ermöglicht es, Schweißprogramme mit einem 28 April 2021

_Special Cobots Cobot intuitiv und einfach zu erstellen. Die Schweißanlage bei Köhler besteht aus zwei Stationen: Während die Mitarbeiter eine Seite der Station mit neuen Teilen beladen, schweißt der Roboter im anderen Bereich eine Baugruppe. Schweißprogramme schnell erstellen Damit der UR10e auch große Werkteile schweißen kann, ist er auf einer Linearachse montiert. Eine zusätzliche Wendeachse ermöglicht, das Bauteil in jede beliebige Position zu bringen. Für die Sicherheit der Mitarbeiter ist die Anlage vollständig eingehaust und mit zwei Schiebetüren ausgestattet, die sich gegenseitig verriegeln. Der UR10e fängt erst an zu schweißen, wenn der Bereich komplett verschlossen ist. Das Besondere an dem Cobot mit Smartarc-Applikation ist die einfache Bedienung: „Der Anwender aktiviert die drei Assistenzsysteme Free-Drive, Lindrive und Rotdrive, indem er einen der drei Knöpfe an der Front des Roboters drückt. Dann fährt er den Brenner mit der Hand an die Stelle, an der die Schweißnaht starten und enden soll“, erklärt Nils Kühle, Geschäftsführer von Fsk. „Auch Zwischenpunkte lassen sich so einfach erfassen.“ Eine Linearnaht entsteht so in unter drei Minuten. Kühle: „Durch unsere Smartarc Software bedarf es keinerlei Programmierkenntnissen mehr – jeder kann Schweißprogramme erstellen.“ Mitarbeiter entlastet Für die Mitarbeiter von Köhler bedeutet dies, dass sie den Cobot auch ohne Programmierkenntnisse für Schweißaufgaben einsetzen können. Massimo „Wir waren überrascht, wie schnell und einfach das Schweißsystem von Fsk mit dem UR10e implementiert war – trotz komplexer Anforderungen.“ Heinz Lück, Köhler MFE Padovano, Mitarbeiter in der Fertigung: „Für uns ist das Cobot-System eine große Entlastung. Je nach Bauteil ist das Handschweißen körperlich sehr anstrengend. Dabei den ganzen Tag über dieselbe hohe Wiederholgenauigkeit zu erreichen, ist nur mit größter Anstrengung möglich.“ Der gelernte Fachpraktiker arbeitet täglich mit dem Roboter zusammen und hat innerhalb eines Tages gelernt, das System zu bedienen. „Was mich sofort vom Cobot überzeugt hat: Er schweißt gleichmäßige Nähte auch nach zahlreichen Wiederholungen. Das ist wichtig, denn bei vielen Produkten bleiben die Schweißnähte sichtbar.“ Bei Köhler hat der Einsatz des UR10e die Dauer des Schweißprozesses halbiert. Der Schweiß-Cobot sorgt zudem für gleichmäßige Schweißnähte und entlastet die Mitarbeiter von anstrengenden Tätigkeiten. Köhler rechnet damit, dass sich die Investition in sehr kurzer Zeit amortisiert haben wird. und überlegt bereits, einen weiteren Cobot von Universal Robots anzuschaffen. Lück: „Mit Fsk Industries sprechen wir bereits darüber, wie der Roboter das Polieren der Nähte übernehmen kann.“ ↓ Universal Robots (Germany) GmbH https://www.universal-robots.com/de/ „Wir produzieren mittlerweile sehr flexibel und variantenreich – und das bei einer hohen Stückzahl“, erklärt Heinz Lück, Produktionsleiter bei Köhler. Bild: Universal Robots HANDLINGSYSTEME UNIROBOT WERKSTÜCKMESSSYSTEME UNIPROVE AUTOMATION TRIFFT INDIVIDUALITÄT Werkzeugmaschinen beladen, entladen und messen – universell und perfekt integriert ‸ Bewährte Technologien + kundenspezifische Auslegung ‸ Modularer Aufbau + unendliche Möglichkeiten ‸ Volle Prozesssicherheit + vielfältige Teilebevorratung ‸ Höchste Effizienz + Liebe zum Detail FMB Maschinenbaugesellschaft mbH & Co. KG · Telefon +49 9392 8010 · www.fmb-machinery.de April 2021 29

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