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Automationspraxis 02.2019

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_Titelgeschichte Die

_Titelgeschichte Die Vorstellung der neuen Sechsachsroboter- Baureihe TX2 auf der Automatica 2014 war selbst für Brancheninsider eine Überraschung. Schließlich waren die Vorgänger noch auf der Höhe der Zeit und zählten zu den schnellsten und präzisesten Knickarmrobotern weltweit. Dennoch präsentierte Stäubli Robotics die Nachfolgegeneration. Obgleich optisch nahezu identisch, stellten die neuen Maschinen die Weichen konsequent in Richtung digital vernetzte Produktion und Mensch-Roboter-Kollaboration. „Das Ziel der Entwicklungsmannschaft um Gerald Vogt, der heute als Group Division Manager das weltweite Robotergeschäft verantwortet, war es, einen universellen Sechsachser zu schaffen, der Standardroboter und Safebot zugleich ist. Die geniale Idee, einen normalen Roboter mit wenigen Modifikationen für die direkte Interaktion mit dem Menschen zu qualifizieren, ließ sich tatsächlich in die Praxis umsetzen“, so Stäubli Robotics Division Manager Peter Pühringer. Die Entwicklung eines speziellen Leichtbauroboters mit den bekannten Nachteilen hinsichtlich Traglast und Dynamik ließ sich so gekonnt umgehen. Heute basieren sowohl MRK- sowie Mobilrobotiklösungen auf der neuen TX2-Baureihe. Vom Robot zum Safebot Bild: Stäubli Aber was qualifiziert die TX2-Robotergeneration, die aus den drei Modellreihen TX2–40, TX2–60 und TX2–90 im Traglastbereich von 2 bis 15 Kilogramm besteht, für ein derart breites Einsatzspektrum? Der entscheidende Unterschied zu konventionellen Industrierobotern liegt in der komplexen Sicherheitstechnik der CS9-Steuerung mit ihren bahnbrechenden Safetyfunktionen. Die Sechsachser verfügen über einen eigenen digitalen Sicher- Stäublis komplettes Innovationsportfolio auf einen Blick: Mit der Air- Skin werden die sicheren TX2-Roboter (links) zum Cobot (rechts). Und auf der autonom fahrenden WFT-Plattform werden die Safebots zum mobilen und flexiblen Produktionsassistenten Helmo. Über ein automatisches Werkzeugwechselsystem von Stäubli Connectors kann sich der Mobil - roboter Helmo mit dem gerade benötigten Endeffektor ausstatten. Bild: Stäubli 10 Februar 2019

_Titelgeschichte heitsencoder pro Achse und ein integriertes Safetyboard. Alle Sicherheitsfunktionen sind TÜV-zertifiziert und erfüllen die strengen Anforderungen der Kategorie SIL3-/PLe. Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, wird jede Bewegung des Roboters sensorisch überwacht. Dazu werden sämtliche Koordinaten des Roboters sowie Geschwindigkeit und Beschleunigung in Echtzeit erfasst. Stäubli setzt bei der TX2-Baureihe auf konfigurierbare, sichere „Wir konzipierten unseren Mobilroboter als flexiblen Produktionsassistenten für ein möglichst breites Aufgabenspektrum, darunter auch Montagetätigkeiten.“ Peter Pühringer, Stäubli Stäubli Robotics Division Manager Peter Pühringer mit dem Helmo. Bild: Stäubli I/O-Module sowie auf Echtzeit-Ethernet-Feld - bussysteme, die maximale Sicherheit und Kompatibilität garantieren. Dieses Sicherheitspaket bildet die technische Voraussetzung, um die Roboter für die Mensch-Maschine-Kollaboration einzu - setzen. Berührungsempfindliche Haut Für die direkte Interaktion von Mensch und Maschine müssen die Roboter die geltenden Sicherheitsbestimmungen für die höchste MRK-Stufe einhalten. Dazu bedarf es nur geringer Modifikationen. Augenscheinlichste Änderung ist die neue Air-Skin, eine berührungsempfindliche Haut, die den Roboter überzieht: „Diese Skin ist optional für alle TX2-Modelle verfügbar, entspricht der Sicherheitskategorie 3 PLe und stoppt den Roboter im Falle einer Kollision sofort“, verspricht Pühringer. Damit werden die Sechsachser, die so ausgestattet unter der Bezeichnung TX2touch angeboten werden, zu kollaborativen Robotern. Die konstruktive Auslegung der Air-Skin mit Luftpolstern unter der Haut sorgt dafür, dass der Ro- boter nicht überhitzt und mit hoher Geschwindigkeit betrieben werden kann. Die Reaktionszeit der Air-Skin liegt bei nur 10 Millisekunden, was ein Plus von 40 Prozent gegenüber Sicherheitssensoren mit einer Reaktionszeit von 80 Millisekunden bedeutet. Die neue Skin ist auch mit einer Stärke von 20 Millimetern verfügbar, was ein größeres Sicherheitspolster und somit das Fahren mit höheren Safespeeds erlaubt. So wird der TX2touch zum schnellsten Safebot im Markt. Vom Safebot zum Mobilroboter Mit einem hochflexiblen, kollaborativen Roboter im Programm, lag der Wunsch nahe, diesen auch für mobile Anwendungen zu nutzen. Was fehlte, war eine autonom fahrende Plattform. Mit einer Standardlösung wollte man sich bei Stäubli natürlich nicht zufriedengeben. Man suchte nach einem geeigneten Entwicklungspartner und wurde in Sulzbach-Rosenberg bei WFT fündig. Nur dieser renommierte FTS-Hersteller war in der Lage, eine mobile Plattform für den Mobilroboter in enger Abstimmung mit Stäubli zu konzipieren, die den Februar 2019 11

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