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Beschaffung aktuell 3.2022

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» BETRIEB Rückblick und Ausblick auf das C-Teile-Management Trotz Lieferengpässen mit großem Plus ins neue Jahr EinkäuferInnen ist der Spezialist für Verbindungselemente aus Edelstahl, individuelle Sonder- und Zeichnungsteile sowie effizientes C‐Teile-Management Lederer gut bekannt. Im Interview schaut Geschäftsführer Volker Lederer auf ein anstrengendes, aber erfolgreiches Jahr zurück und gibt Einblick in die Pläne für 2022. Wie war 2021 wirtschaftlich für Lederer? Volker Lederer: Es war für uns eines der herausforderndsten und besten Jahre in der nun fast 52-jährigen Firmengeschichte: Die Nachfrage explodierte buchstäblich, mit fast 90 Millionen Euro ist es das beste Umsatzergebnis aller Zeiten. Das sind 27 Prozent mehr als unser bisher bestes Jahr 2018. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht war das sehr positiv, hatte aber eine sehr hohe Arbeitsbelastung zur Folge. Auch im Onlinegeschäft ging es steil nach oben: Der Umsatz in unserem Webshop hat sich mit einem Plus von 96 Prozent auf nun 7,6 Mio. Euro nahezu verdoppelt. In unserer Vertriebs - sparte „Handelskunden Ausland“ haben wir sogar einen Zuwachs von über 120 Prozent erzielt. Das alles macht uns sehr stolz. Unser Team hat an jedem Arbeitstag durchschnittlich 6,3 Millionen Artikel verschickt oder ausgeliefert. Die Gesamtzahl der in 2021 verkauften Artikel, angefangen von der kleinsten Mikro-Schraube bis hin zur drei Meter langen Gewindestange, von der wenige Zehntelgramm schweren Kunststoff-Unterlegscheibe bis zur 50 Kilo schweren Edelstahl-Ringschraube, lag bei 1,6 Milliarden Artikeln. Auch das ist ein extrem gutes Ergebnis. Wie haben sich Lieferschwierigkeiten ausgewirkt? Lederer: Aufgrund der hohen Nachfrage sank unser Lagerbestand im Verlauf des ersten Halbjahres stark. Dies führte zunehmend zu Lücken im Sortiment. Extrem lange Lieferzeiten, Mangel an Containern und steigende Frachtkosten machten es uns teilweise schwer bis unmöglich, das Lager wieder normal aufzufüllen. Allerdings hat das gesamte Lederer-Team in dieser Phase einen ausgezeichneten Job gemacht. Trotz massiver Arbeitsbelastung haben alle gemeinsam beständig daran gearbeitet, Kunden zufriedenzustellen und kreative Lösungen zu finden. Natürlich hat nicht immer alles funktioniert, dennoch konnten wir diese herausfordernde Phase erfolgreich meistern. Was glauben Sie, wie es weitergeht? Lederer: Aktuell sehen wir, dass sich die Containerverfügbarkeit verbessert und die Frachtkosten etwas nachgegeben haben. Die Lieferzeiten sind vor allem bei kleineren Schrauben noch lang, aber wir sind vorsichtig optimistisch, dass sich dies im ersten Halbjahr 2022 langsam verbessern wird. Wahrscheinlich wird der Markt für Verbindungselemente dieses Jahr ausgeglichener sein. Vor dem Hintergrund der positiven Konjunkturprognosen für die europäische Industrie sollte die Nachfrage auf einem zufriedenstellenden Niveau verbleiben. Unser Lagerbestand wird weiter steigen und die Lieferketten werden voraussichtlich Schritt für Schritt besser funktionieren. Alles in allem sind wir davon überzeugt, dass auch 2022 für uns ein sehr spannendes Jahr wird. Was sind Ihre Ziele für 2022? Lederer: Neben ambitionierten betriebswirtschaftlichen Zielen wünschen wir uns die Rückkehr zu einem normaleren Arbeitsalltag mit mehr Präsenz im Unternehmen. Mobile Office ist gut und Dr. Volker Lederer ist geschäftsführender Gesellschafter der Lederer GmbH. richtig als Schutz vor Covid. Und selbstverständlich ist das Arbeiten zu Hause heute Teil einer modernen Arbeitswelt. Berufliche und private Anforderungen lassen sich so oft besser in Einklang bringen, die Flexibilität wird erhöht und die Motivation gesteigert. Immer mehr werden aber auch die nega - tiven Auswirkungen von zu viel Mobile Office sichtbar: Die Kommunikation mit den Kollegen wird schwieriger, interne Kontakte und Beziehungen leiden und am Ende kann die Bindung zum Unternehmen schwächer werden. Dem möchten wir nicht tatenlos gegenüberstehen, sondern wollen in sinnvoller und überlegter Weise, natürlich immer unter Berücksichtigung der gesetz lichen Vorgaben, wieder ein Mehr an Mit einander am Standort anstreben. Bild: Lederer 52 Beschaffung aktuell » 03 | 2022

Ein wichtiges Merkmal für gute Berufskleidung ist ihre Reparaturfähigkeit. Bild: DBL Funktionale Details, Passform und Material im Fokus Kleidung: Freizeit versus Beruf Lässige Cargohose und cooler Hoodie sehen gut aus. Aber damit auf der Baustelle oder in der Produktion auftauchen? Kommt drauf an. Denn Berufskleidung darf zwar so aussehen wie Freizeitkleidung, muss aber dennoch anders verarbeitet sein. Beispiele aus der Praxis zeigen, warum das so ist. Die meisten Profis bevorzugen den lässigen Look – wenn Funktionalität und Qualität stimmen. Denn schaut man sich Freizeitkleidung und Berufskleidung näher an, gibt es einige Merkmale, auf die man achten sollte. Atmungsaktive und strapazierfähige Gewebe, Bewegungsfreiheit, Passform, Details – all diese Faktoren beeinflussen den Tragekomfort einer Kleidung, die bei der täglichen Arbeit eingesetzt wird. „Basis ist immer das geeignete Material. Es sollte hochwertig sein, damit es den Arbeitsalltag und viele Wäschen übersteht“, rät Thomas Krause vom textilen Mietdienstleister DBL. Hier bewähren sich Mischgewebe. Auch bei Stretch-Einsätzen in Hosen und Jacken, oft im Bereich der Knie, der Ellenbogen oder der Taille, rät der Experte zu hochwertigem Stretch, damit diese Partien lange die Form behalten und nicht so schnell ausleiern. Wobei auch das Thema Passform in den Fokus rückt. „Profis sollten auf ergonomische Schnitte achten. Die bieten beides – ein sehr modernes Aussehen und gleichzeitig viel Bewegungsfreiheit. Bei hochwertiger Berufskleidung sind die Ärmel der Jacken beispielsweise mit speziellen Bewegungsfalten ausgestattet“, so Krause. Denn in den meisten Gewerken gehört das Bücken, Strecken, Heben, Knien zum Arbeitsalltag, da muss die Kleidung optimal mitspielen. Ob nun Dehnfalten und Stretch-Einsätze, Hammerschlaufen sowie praktische Taschenlösungen für Utensilien oder Knietaschen für Polsterungen. Diese funktionalen Details zeichnen Berufskleidung aus und erleichtern den Arbeitsalltag. Das kann Freizeitkleidung, sei sie noch so robust und bequem, kaum leisten. Hier zählt auch die präzise Verarbeitung. Dazu gehören doppelte, besser noch dreifache Nähte sowie verstärkte Taschen. Auch die Qualität, die Platzierung und die Details der Reißverschlüsse und Druckknöpfe müssen stimmen. Dazu der Experte: „So sollten etwa Reißverschlüsse keine zu kleinen Anhänger haben, da die Profis in der Praxis oft Handschuhe tragen. Praktisch sind hier auch Zwei-Wege-Reißverschlüsse an den Jacken. Denn die erlauben ein Öffnen von unten und oben, wenn es schnell gehen muss.“ Reparaturfähigkeit von großer Bedeutung Auch sollten sich die Profis bzw. die jeweiligen Verantwortlichen die Frage nach der Reparaturfähigkeit und Pflege der Kleidung stellen. Denn diese soll, auch aus Gründen der Nachhaltigkeit, möglichst lange im Einsatz bleiben. „Taschen und Verschlüsse sind nach unserer Erfahrung die häufigsten defekten Details an der Berufskleidung“, so Krause aus der Praxis. „Hier sollten Konstruktion und Verarbeitung reparaturfreundlich sein – und manuelle Arbeiten schnell und einfach durchgeführt werden können. Auch bei komplizierten Verschlüssen wie dem Zipper. Namhafte Konfektionäre von qualitativ hochwertiger Berufskleidung, mit denen wir zusammenarbeiten, achten darauf – und wir können im Mietservice entsprechend reparieren.“ Textile Mietdienstleister wie die DBL Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH übernehmen zudem in ihrem Servicekreislauf die gewebegerechte Aufbereitung der Berufskleidung für die Betriebe. So schafft es hier nur qualitativ hochwertige Kleidung ins Sortiment, die – auch das ein häufiger Unterschied zu normaler Freizeitkleidung – industriewäschetauglich ist. Diese ist bei mindestens 60 Grad Celsius waschbar und nach EN ISO 1579 gekennzeichnet. Denn die Kleidung ist oft starker Verschmutzung ausgesetzt. Der Auftritt sollte aber immer sauber sein. (ys) www.dbl.de Beschaffung aktuell » 03 | 2022 53

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