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Beschaffung aktuell 7-8.2023

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» MAGAZIN Einkaufsmanagerindex EMI im Juni Produktionsbänder laufen immer langsamer Die jüngsten Ergebnisse zum HCOB-Einkaufsmanagerindex (EMI) zeigen, dass die Produktionsbänder deutscher Industrieunternehmen angesichts der anhaltenden Nachfrageflaute immer langsamer laufen. Darüber hinaus sackten die Geschäftsaussichten im Juni auf den niedrigsten Stand seit letztem November ab. Zudem meldeten die Unternehmen, dass die Verkaufspreise zum ersten Mal seit September 2020 zurückgegangen sind, ausgelöst durch die immer kräftiger sinkenden Einkaufspreise sowie den zunehmenden Wettbewerbsdruck. Infolgedessen gab der HCOB-Einkaufs - managerindex Deutschland zum Ende des zweiten Quartals erneut nach und signalisierte damit, dass sich die Talfahrt in der Industrie fortsetzt. Mit 40,6 Punkten – nach 43,2 im Mai sank der EMI auf den tiefsten Stand seit über drei Jahren. Zahlreiche Umfrageteilnehmer schrieben den Negativtrend neben anderen Faktoren vor allem der Zurückhaltung der Kunden und dem Abbau von Lagerbeständen zu. So schrumpfte der Gesamtauftragseingang so kräftig wie seit Oktober vergangenen Jahres nicht mehr. Zum wiederholten Mal haben die Produzenten ihre Einkaufsmenge drastisch gekürzt und damit auf die nied- Bild: S&P Global/BME rigeren Produktionsraten und Bemühungen zum Lagerabbau reagiert. Die Tatsache, dass viele Hersteller wieder niedrigere Bestände bevorzugen, liegt hauptsächlich an der besseren Verfügbarkeit von Rohstoffen und Vormaterialien. (ys) Ifo-Institut: Deutsche Wirtschaft schrumpft 2023 Stärkerer Rückgang prognostiziert Die deutsche Wirtschaftsleistung wird in diesem Jahr laut einer Prognose des Ifo-Instituts um 0,4 Prozent schrumpfen. Im Frühjahr hatte das Institut noch einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet. Im kommenden Jahr sehen die Forscher eine Steigerung um 1,5 Prozent. Zuvor hatten sie mit einem Plus von 1,7 Prozent gerechnet. Die Inflation soll der Prognose zufolge langsam sinken von 6,9 Prozent 2022 auf 5,8 Prozent in diesem Jahr und dann auf 2,1 Prozent in 2024. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich nur ganz langsam aus der Rezession heraus“, sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Wegen der hohen Inflation sinkt der private Konsum in diesem Jahr um 1,7 Prozent. Erst 2024 wird er wieder zunehmen, um 2,2 Prozent.“ Das Verarbeitende Gewerbe dürfte dank der hohen Auftragsbestände seine Produktion weiter moderat ausweiten und dann mit dem allmählichen Auslaufen der Lieferengpässe wieder deutlich kräftiger expandieren. (ys) Bild: kora_sun/stock.adobe.com Geschäftsklima Zulieferindustrie Trübe Aussichten Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferer verzeichnet im Juni den stärksten Rückgang seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Das Geschäftsklima liegt bei saisonbereinigten -14,1 Punkten. Sowohl in der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch bei den Erwartungen für das zweite Halbjahr sind die Einschätzungen der Unternehmen schlechter als im Vormonat. Während die Zulieferer bei der Lagebeurteilung mit 5,5 Saldenpunkte nach wie vor noch leicht im positiven Bereich rangieren, brechen die Erwartungen um über 20 Saldenpunkte auf -31,8 ein. Somit deutet sich an, dass der Negativtrend in der Lagebeurteilung in den kommenden Monaten nicht gestoppt wird. Diese lag zum Jahreswechsel noch bei 17,6 Saldenpunkten, genau vor einem Jahr bei 29,6 und im Sommer 2021 noch knapp unter 50 Punkten. (ys) 8 Beschaffung aktuell » 7/8 | 2023

Deutschland und die EU setzen Schwächephase fort Exportrekord: China stützt den Welthandel Der globale Handel zeigt sich laut Kiel Trade Indicator im Juni leicht positiv und wird dabei vor allem von China gestützt. Das aktuelle Update weist für den Welthandel im Vergleich zum Vormonat Mai ein Plus von 0,3 Prozent aus (preis- und saisonbereinigt). Für Deutschland liegen die Werte allerdings sowohl für Exporte (-0,4 %) als auch Importe (-1,3 %) im roten Bereich. Gleiches gilt für die EU- Exporte (-1,2 %) und -Importe (-0,5 %). „Auf Basis der Containerschiffsbewegungen in der ersten Monatshälfte zeichnete sich für die Ausfuhren beider Volkswirtschaften ein düstereres Bild ab, das sich nun aber nicht bewahrheitet“, sagt Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator. „So gesehen sind die Seitwärtsbewegungen bzw. leichten Rückgänge hier durchaus positiv zu bewerten.“ Für die USA zeigt der Indikator einen positiven Wert für die Exporte (+0,9 %) und einen negativen für die Importe (-2,8 %). Die Zahlen für China zeigen bei Exporten (+3,5 %) und Importen (+3,7 %) deutlich nach oben. Gemessen in aktuellen Preisen exportierte das Land im März Waren im Wert von 315 Mrd. US Dollar und knackte Bild: Yan/stock.adobe.com Der Tiefwasserhafen Yangshan gehört zum Hafen von Shanghai. damit als erstes Land die 300 Milliarden- Marke. Die Menge aller in Containern verschifften Güter, die sich im Stau befinden, ist im Juni das erste Mal seit einem Jahr wieder gestiegen. Knapp acht Prozent stecken derzeit fest, vor einem Monat waren es noch knapp sieben Prozent. (ys) Hello visitors! Welcome to the world’s leading trade fair for production technology. Beschaffung aktuell » 7/8 | 2023 9

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