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DER BIEBRICHER, Nr. 353, April 2021

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

Trauer um Hans-Joachim

Trauer um Hans-Joachim Jentsch Der frühere Bundesverfassungsrichter, Bundes- und Landtagsabgeordnete, Thüringer Justizminister sowie Oberbürgermeister und Ehrenbürger von Wiesbaden Professor Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Jentsch ist am 28. März im 83. Lebensjahr im Kreise seiner Familie verstorben. Jentsch wird vielen Menschen, die ihn näher kannten, als herausragende Persönlichkeit, als ausgezeichneter Jurist und vor allem als überaus sympathischer Mensch in Erinnerung bleiben. „Die Nachricht über seinen Tod macht uns traurig. In diesen schmerzvollen Stunden sind unsere Gedanken bei seiner Familie. Wir sind alle tief betroffen und bedauern die- Mitbegründer des Biebricher Vereinsrings sen Verlust zutiefst“, drückte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende im Namen des gesamten Magistrats die tiefe Anteilnahme der Landeshauptstadt Wiesbaden aus. „Professor Jentsch hat sich herausragende Verdienste für die Landeshauptstadt Wiesbaden, aber auch weit darüber hinaus erworben. Er hat sich über Jahrzehnte hinweg in seiner beruflichen Laufbahn mit großem persönlichen Engagement für Demokratie und Freiheit in Deutschland eingesetzt“, so Mende. Auch der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier äußerte sich betroffen: „Professor Jentsch war eine herausragende Persönlichkeit, ein Spitzenjurist, dessen Rat und Meinung gerade bei komplexen juristischen Fragestellungen stets gefragt war und geschätzt wurde. Egal wo er seinen Wirkungsschwerpunkt hatte – im Mittelpunkt standen immer die Interessen der Menschen.“ Auch sein langjähriges und vielfältiges ehrenamtliches Engagement habe deutliche Spuren der Freude getragen, mit der er für seine Mitmenschen im Einsatz war. Hans-Joachim Jentsch, der Biebrichs Gastronomen: mmer für Sie da! OB GROSSER HUNGER ODER KLEINER SNACK: UNSERE WIRTE MACHEN’S MÖGLICH. Sie haben die Wahl: Einfach abholen • Das etwas andere Wohnzimmer • Restaurant Schützenhof • Axels Imbiss • Die Brasserie • Don Panino • Trimonzium Einfach abholen oder liefern lassen • Wirtshaus Nonnenhof • Taverna Vassili • Pizzeria Topolino • Pizza Boy • Tallys Restaurant Lust auf Wein? Wir hoffen auf ein großes Wiedersehen am Weinstand ab Mai/Juni. Bis dahin beliefern unsere Winzer Sie jederzeit gern. Weingut Bickelmaier, Weingut Ernst Rußler, Weingut Kaspar Herke, Weingut Frosch, Weingut Stefan Keßler, Weingut Peter + Christine Keßler Grabpflege mit Gärtnergarantie! Biebrich und Südfriedhof Bernhard-May-Straße 20a–24 · 65203 Wiesbaden-Biebrich Tel. 0611 / 667 91 · Fax 06 11 / 960 07 01 · www.blumen-peter-gloeckler.de 65203 Wiesbaden-Biebrich Bernhard-May-Straße 17 Telefon 0611 / 6 66 23 Telefax 0611 / 60 30 27 info@poths-grabmale.de 10 DER BIEBRICHER / APRIL 2021

1957 in Fürstenwalde/Spree bei Frankfurt/Oder geboren wurde, studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Marburg. Nach dem Zweiten Juristischen Staatsexamen und anschließender Promotion ließ er sich 1966 als Rechtsanwalt in Wiesbaden- Biebrich nieder. Zu dieser Zeit war er eng mit dem Biebricher Vereinsleben verbunden und in der Folge – im Jahr 1969 – sogar Mitglied des Gründungsvorstandes der Arbeitsgemeinschaft Biebricher Vereine und Verbände. Seine Verbundenheit zu Biebrich und insbesondere zu seinen Vereinen hat Jentsch bis zu seinem Lebensende mit regelmäßigen Besuchen und Kontakten, beispielsweise bei Mosburgfesten und Neujahrsempfängen, gepflegt. 1976 wurde Jentsch Abgeordneter des Deutschen Bundestages, dem er bis 1982 angehörte. Im selben Jahr wurde er zum Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden gewählt. Er übte dieses Amt bis 1985 aus. Von 1987 bis 1990 war er Mitglied des hessischen Landtags. Einen Namen machte sich Jentsch insbesondere im Zuge des deutschen Einigungsprozesses und in den Jahren nach der deutschen Vereinigung, in denen er von 1990 bis ARCHIV FRANK HENNIG Der frühere Bundesverfassungsrichter Hans- Joachim Jentsch. 1994 als Justizminister von Thüringen den Aufbau der neuen, rechtsstaatlich ausgerichteten Justizlandschaft maßgeblich verantwortete sowie daran anschließend als Richter am Thüringischen Verfassungsgerichtshof. Den Höhepunkt seines Wirkens erreichte er 1996, als er zum Bundesverfassungsrichter ernannt wurde. Bis 2005 gehörte Jentsch dem Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts an. Sein Dezernat umfasste unter anderem das Parteienrecht, das Wahlrecht sowie das Recht des öffentlichen Dienstes. Als Berichterstatter wirkte er an zahlreichen bedeutenden Urteilen und Beschlüssen des Zweiten Senats mit, so unter anderem an den Entscheidungen zum NPD-Verbotsverfahren und der Entscheidung zur Auflösung des 15. Deutschen Bundestages durch die Stellung der Vertrauensfrage durch den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder im August 2005, in der er seine von der Senatsmehrheit abweichende Meinung durch ein Sondervotum vertrat. Zahlreiche und hohe Auszeichnungen würdigen seine Verdienste: Im September 2005 wurde ihm das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband sowie 2006 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Wiesbaden verliehen. Im November 2010 wurde er mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille, der höchsten Auszeichnung des Landes Hessen, ausgezeichnet. Anlässlich eines Empfangs im Rathausfestsaal zu seinem 80. Geburtstag wurde ihm zudem vom Ministerpräsidenten der Hessische Verdienstorden für sein Lebenswerk verliehen. (fhg) Service Adelheidstraße 17-19 · Wiesbaden Tel. (0611) 3 93 66-0 · Fax (0611) 3 93 66-77 www.hille-walther.de Den aktuellen BIEBRICHER und frühere Ausgaben können Sie auch im Internet abrufen unter www.yumpu.com/kiosk/biebricher DER BIEBRICHER / APRIL 2021 11

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