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Bock E-Paper 2023 KW27

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10 Sonderpublikation

10 Sonderpublikation Bock | Dienstag, 4. Juli 2023 Brumm, brumm – hier tuckert ein Boot der Fahrschule der A-Z Boote über den Rhein. Bilder: zVg. Das aluboot – eine nachhaltige anschaffung für viele jahre Mit Stil und doch ohne grossen Aufwand auf dem Rhein fahren. Dank den von der A-Z Steinemann Vermietung GmbH konzipierten Alubooten kein Problem. PUBLIREPORTAGE REGION SCHAFFHAUSEN 1985 träumte Markus Steinemann, Eigentümer der A-Z Steinemann Vermietung GmbH, erstmals davon, ein eigenes grosses Fährboot zu bauen und selbständig zu entwickeln. Bis seine Aluboote in der jetzigen Form erstmals ins Wasser stachen, vergingen rund 30 Jahre. In dieser Zeit tüftelte er stets an seinen Ideen bis zur Perfektion. «Gemeinsam mit Schiffsdesigner und Bootsbauer wurden unzählige Versionen entworfen und gebaut, bis wir schlussendlich zufrieden waren», so der Unternehmer. Mittlerweile bietet er seine Boote zur Miete, zum Verkauf oder für Fahrschulunterricht an. Ausflug ahoi Markus Steinemanns Boote sind an verschiedenen Standplätzen zwischen Schaffhausen und Stein am Rhein stationiert. Von dort aus können seine Fährboote mit oder ohne Kapitän gemietet werden. Wer einen entsprechenden Führerausweis besitzt und den Rhein auf eigene Faust entdecken will, kann dies in Begleitung von bis zu 14 Personen tun. Für all jene, welche die Fahrt vollends geniessen wollen und dementsprechend einen Steuermann benötigen, steht das A-Z Steinemann Team gerne zur Verfügung. Bei Ausflügen mit Kapitän können per Boot bis zu 45 Personen mit an Bord kommen. Die Fährboote sind alle mit einem Kühlschrank und je nach Absprache mit einem Tischgrill ausgestattet. Weitere Verpflegungsangebote während der Ausfahrt können zudem organisiert werden. Darüber hinaus verfügen alle Boote über eine Heizung und ein Sonnendach, beziehungsweise Regenschutz. Alle Boote sind rollstuhlgängig. Schiffsführer:innen-Ausbildung Von Schaffhausen über Stein am Rhein bis nach Konstanz und wieder zurück: Eine herrliche Strecke, die jedoch ihre Tücken mit sich bringt. «Die Strömung auf dem Rhein kann bei hohem Wasserstand bis zu 25 Kilometer pro Stunde schnell werden», berichtet Markus Steinemann. «Wer sich dem Gewässer dennoch stellen möchte, erhält bei uns die richtige Unterstützung.» Das Team bietet auf den Alubooten Vorbereitungskurse für die Schiffsführerprüfung Kategorie A an. Für bereits langjährige Schiffsführer:innen besteht die Möglichkeit, ihre Kenntnisse in individuell gestalteten Unterrichtsstunden aufzufrischen. Sein Eigen nennen Die Aluboote bestehen, wie der Name schon verrät, aus Aluminium. Und zwar zu hundert Prozent. «Wir haben uns aus Gründen der Langlebigkeit für dieses Material entschieden», erklärt Markus Steinemann. «Zudem ist Aluminium auch in der Pflege deutlich weniger aufwendig im Vergleich zu anderen Werkstoffen.» Auch in Sachen Beständigkeit hat Aluminium viel zu bieten. Die Aluschiffe könnten problemlos 30 Jahre lang ohne grosse Erneuerungen auf dem Wasser verbringen. Für Personen, welche den Traum eines eigenen Alubootes hegen, ist die A-Z Steinemann Vermietung GmbH der passende Ansprechpartner. «Unsere grösste Stärke ist es, dass wir sehr spezifisch auf die Bedürfnisse unserer Kundschaft eingehen können», erläutert der Firmeneigentümer. «Anpassungen der Schiffe bezüglich der Grösse oder Ausstattung sind je nach Wunsch möglich.» Vom ersten Beratungsgespräch bis zur definitiven Übergabe eines fertigen Bootes vergeht rund ein Jahr. Sicherer Hafen Ist das Aluboot erst einmal im eigenen Besitz, fällt einem bereits jede kleinste Trennung schwer. Auch wenn diese nur von vorübergehender Dauer ist. Die A-Z Steinemann Vermietung GmbH steht dabei Ein Steuerrad aus Aluminium. ebenfalls gerne helfend zur Seite. «Wir bieten Überwinterungsdienst für jegliche Art von Boot an», erklärt Markus Steinemann. «Je nach gewähltem Package beinhaltet der Service die Aus- und Einwasserung mit Transport sowie einen Rundumservice am Schiff.» Das Boot wird in der Werkshalle in Beringen untergebracht und wartet dort so lange, bis es im Frühling endlich wieder eingewassert wird. (am.) Angelegt beim Salzstadel: Ein Aluboot der A-Z Boote. Ferienfeeling mitten auf dem Rhein.

Bock | Dienstag, 4. Juli 2023 11 sport Vom Weitsprungmeister zum Sprintlehrling Enrico Güntert war auf dem Sprung zur 8-Meter-Marke – bis ihn diverse Verletzungen ausbremsten. Nun nähert sich der Schaffhauser in grossen Schritten der magischen 10-Sekunden-Schallmauer, dem Eintrittstor zu den fünf Ringen. Ein Blick auf die Karriere eines Sportlers, der alles dafür gibt, sein grosses Ziel zu erreichen. LEICHTATHLETIK SCHAFFHAUSEN Manuel Stocker Läuferknie und «Jumper’s Knee», verschobene Bandscheiben im unteren Rücken, Bänderriss im Sprunggelenk, Muskelfaserriss im Oberschenkel, dazu Zerrungen, die ihn zweifeln, jedoch nicht verzweifeln liessen: Enrico Günterts Verletzungsakte ist lang. So lang, dass für ihn im vergangenen Herbst feststand: «Wenn ich mein Ziel einer Olympiateilnahme erreichen will, muss ich mich umorientieren.» Sprinten, ohne abzuheben Die naheliegende Lösung wäre für den 1,92-Meter-Mann mit Schuhgrösse 48 gewesen, vom Sand in den Eiskanal zu wechseln – von der Leichtathletik- in die Bobbahn. Doch Enrico Günterts Herz schlägt für die olympischste aller Sportarten. Im Stadionoval erlebte der Athlet des LC Schaffhausen und des TV Engen seine emotionalsten Momente. Hier kürte er sich 2019 zum deutschen U23-Meister im Weitsprung. Und hier vertrat er die Schweiz im Windschatten von Jason Joseph an den U23-Europameisterschaften in Gävle (SWE). Nun, im Alter von 26 Jahren, erlernt Enrico Güntert zwar keine neue Kunstform, aber eine neue Disziplin: den Sprint. Was passiert, wenn Explosivität und Speed aufeinandertreffen, zeigt das Beispiel von «Umbau» zur Sprintrakete Marcell Jacobs, auch bekannt als «crazy Long Jumper». Der ehemalige italienische Meister im Weitsprung wurde 2021 Olympiasieger über 100 Meter und mit Aufgewachsen in Büsingen, eifert Enrico Güntert früh seinen beiden älteren Brüdern nach. Er spielt Fussball beim Sporting Club Schaffhausen (als Torwart) und Korbball beim TV Büsingen (zweifacher Juniorenmeister). Sein Talent fürs «Laufen, Springen, Werfen» fällt auch Günterts Sportlehrer auf, der den Rohdiamanten mit 15 Jahren zum LC Schaffhausen schickt. Den Werdegang vom U18-SM-Silbermedaillengewinner im Dreisprung (2014) zum Elite-SM-Silbermedaillengewinner über 60 Meter (2023) beschreibt der Neosprinter in einer Analogie zum Hausbau: «Mein erster Trainer Peter Knöpfli hat das Grundstück übernommen und das Fundament gelegt; mein zweiter Trainer Christian Gutgsell war der Architekt, der mir aufzeigte, wie ich bauen muss; und nun beginnt die Konstruktion mit Headcoach Sarah Weber.» Die Leichtathletik-Trainerin und Sportkoordinatorin am Talent-Campus Bodensee übernahm den einstigen Sport-KV-Absolventen gewissermassen «im Keller», nachdem sich Güntert in der Sprunggrube abermals schwer verletzt hatte. Seither schreitet der «Umbau» zur Sprintrakete schneller voran, als projektiert. Obwohl Einzelathlet, sieht sich der zielstrebige Schaffhauser im übertragenen Sinn als Teil eines «Mehrfamilienhauses». Zu seinem Team zählen unter anderen die Rheintaler 4x100-Meter-Olympiafinalistin Riccarda Dietsche und der Schaffhauser Laufcoach Daniel Rahm. Der Baumeister-Assistent widmet sich Günterts «Erdgeschoss» auf der Munotsportanlage, wenn dieser gerade nicht in Kreuzlingen (Sommer) oder St. Gallen (Winter) ackert, bohrt und hämmert. Heimatgefühle auf der «Insel des ewigen Frühlings»: Der Leichtathlet Enrico Güntert trainiert auch im Centro Desportivo da Madeira auf einer Schaffhauser Leichtathletik-Bahn. Bild: spormedia.es der 4x100-Meter-Staffel. Nicht dass sich Güntert, dessen Mutter ursprünglich aus Italien stammt, Jacobs als Vorbild nähme – «ich messe mich primär mit mir» –, doch seine Veranlagungen für das «Sprinten, ohne abzuheben» sind spätestens seit der Hallensaison 2023 unübersehbar. Fünftschnellster Schweizer aller Zeiten Im Athletik-Zentrum St. Gallen stürmte Enrico Güntert Mitte Februar nicht nur zur Silbermedaille an den nationalen Titelkämpfen. Nein, mit 6,62 Sekunden, der fünftschnellsten 60-Meter-Zeit eines Schweizers überhaupt, qualifizierte er sich auch für die Indoor-Europameisterschaften in Istanbul (TUR). Ob aufgrund eines technischen Fehlstarts oder selbstverschuldet: Noch heute ärgert sich der Sprintnovize, dass er auf der internationalen Bühne «nicht zeigen konnte, was in mir steckt». Umso mehr treibt ihn das Missgeschick an, es auf der Königsdistanz besser zu machen. In seiner ersten 100-Meter-Saison steht er bislang mit 10,31 Sekunden zu Buche, aufgestellt an der Kurpfalz-Gala in Weinheim Ende Mai dieses Jahres. Schon als Weitspringer mit einer Bestleistung von 7,76 Meter (aus 42 Metern An- lauf) durchmass Güntert die 100 Meter in 10,58 Sekunden. Im Coronajahr 2020 war er damit schneller als jeder Schaffhauser vor ihm. Zwischen der Tilgung des 61-jährigen Kantonalrekords (10,65 Sek.) und der Limite für die Olympischen Spiele 2024 (10,00) liegt indes eine Welt. Und um diese Welt dreht sich inzwischen alles im Alltag des Wahl-Neuhausers mit deutsch-italienischen Wurzeln. Alles auf Olympia ausgerichtet «Olympia ist kein Traum», bekennt Enrico Güntert, «sondern das grosse Ziel.» Wenn nicht in Paris 2024, dann will der 26-Jährige spätestens im Jahr 2028 in Los Angeles am Start stehen. Wenn nicht als Einzelathlet, dann als Mitglied der 4x100- Meter-Nationalstaffel. Die Schweizerinnen haben es mit Platz vier in Tokio 2021 vorgemacht. «Das Niveau im Sprint ist explodiert, trotzdem muss die Qualifikation (Top 16 der Welt) auch für uns Männer möglich sein», rechnet der Team- EM-Teilnehmer in der «First Division» (Top 16 Europas) vor. An seinem Einsatz soll es nicht liegen. Unterstützt von persönlichen Partnern wie der Schaffhauser Conica AG, die Günterts Leidenschaft buchstäblich auf Die grössten Einzelerfolge Enrico Güntert Geboren: 18. Juni 1997 Wohnort: Neuhausen 2023 Team-EM-Teilnehmer 4x100 m Hallen-EM-Teilnehmer 60 m Hallen-SM-Zweiter 60 m 2019 SM-Dritter Weitsprung Hallen-SM-Zweiter Hochsprung U23-EM-Teilnehmer Weitsprung Deutscher U23-Meister Weitsprung Schweizer U23-Meister Hoch- und Weitsprung 2018 Schweizer U23-Meister Hochsprung 2016 Schweizer U20-Meister Dreisprung (indoor) 2015 Schweizer U20-Meister Dreisprung (indoor und outdoor) Persönliche Bestleistungen (Kantonalrekorde) 60 m: 6,62 Sek. (indoor) 100 m: 10,31 Sek. 200 m: 21,53 Sek. Weitsprung: 7,76 m (indoor) und 7,70 m (outdoor) und neben der Laufbahn teilt, hat der Musterathlet sein ganzes Umfeld nach den fünf Ringen ausgerichtet. Um sich das Leben als Spitzensportler auch finanziell leisten zu können, arbeitet der gelernte Kaufmann Teilzeit als Fachspezialist Energien bei der Reasco Immobilien AG. Von seiner «Homebase» am Rheinfall reist er zu (inter-) nationalen Wettkämpfen, jagt Zeiten und Punkte im Olympiaranking und pendelt für Trainings, Camps und Tests zwischen Kreuzlingen, Schaffhausen, Madeira und Offenburg. Dazu gesellen sich Staffelzusammenzüge an den nationalen Leistungszentren (NLZ) in Bern und Zürich. «Die Regeneration und das Sozialleben kommen im Moment sicher zu kurz», räumt Enrico Güntert ein, «aber ich will mir nach meiner Sportkarriere nie vorwerfen müssen, nicht alles versucht zu haben.» Ob es für Olympia reicht? «Kopf und Herz sagen Ja. Und sonst muss ich mir das mit den Winterspielen nochmals überlegen…» sport in kürze Beachhandball: Seit 2008 finden im Beachhandball Europameisterschaften für Junioren statt. Dieses Jahr wurde die U17-Euro vom 29. Juni bis 2. Juli im türkischen Izmir ausgetragen. Zum ersten Mal wurde nicht nur mit einer lokalen Auswahl (dem amtierenden Schweizermeister) gespielt, sondern aus einem grösseren Pool von talentierten Athleten aus der ganzen Schweiz ausgewählt. Im 20-köpfigen U17-Kader befand sich auch der Schaffhauser Kadetten-Spieler Daniele Jacek Giudici. In einer starken Gruppe mit Deutschland, Ungarn, Portugal und Schweden hatte die Schweiz die Aussenseiterrolle. Dennoch versuchte die Equipe die eine oder andere Überraschung zu landen. Leider gelang in keinem Spiel ein punktemässiger Exploit, besonders die mangelhafte Chancenauswertung liess zu oft die Möglichkeit auf einen Punktgewinn schwinden, wie Nati-Trainer Marco «Bo» Bodmer zusammenfasst. Trotzdem gelangen beachtliche Teilerfolge mit teils sehr knappen Resultaten. In den Platzierungsspielen gegen die körperlich überlegenen Türken und Bulgaren reichte es wiederum nicht für den Sieg, wobei mit jedem Turniertag eine klare Steigerung festzustellen war. Auch wenn die Spieler enttäuscht sind: «Für die meisten der Beachhandball-Junioren wird diese EM mit etwas Abstand als sehr lehrreich und wertvoll in Erinnerung bleiben», so der Nati-Trainer. Fussball: Am vergangenen Freitagabend und am Samstag fand auf den Bühlplätzen der Spielvereinigung die 35. Austragung des Moskitoturniers der Schaffhauser Schulen statt. Dies mit Rekordbeteiligung: 1 200 Kinder in 121 Teams vergnügten sich, kämpften um den Ball und jubelten bei Erfolgen. Das bedeutet, dass jede:r zweite Schüler:in von der 1. bis zur 6. Klasse der Schaffhauser Primarschulen am Turnier dabei war. Für einen freiwilligen Anlass sind das beeindruckende Werte. Traditionell wurde nur bei den 4. bis 6. Klassen um Pokale gespielt. Bei den Teams der 1. bis 3. Klassen werden keine Ranglisten erstellt. Der olympische Gedanke prägt: Mitmachen ist wichtiger als Gewinnen. Wie jedes Jahr erfreuten sich alle an den oft selbstgefertigtenT-Shirts. (shb.)

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